DE102007029384A1 - Datenträger und Verfahren zum Speichern und Lesen eines Datencodes - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Datenträger sowie ein Verfahren zum Speichern und Auslesen eines Datencodes mit wenigstens zwei auf ein Substrat aufgedruckten Informatiosspuren aus elektrisch leitfähigem Material, wobei die Informationsspuren sowohl ein Datensignal als auch ein Taktsignal beinhalten.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Datenträger sowie ein Verfahren zum Speichern eines Datencodes mit wenigstens einer auf ein Substrat aufgedruckten Informationsspur aus elektrisch leitfähigem Material.
- In der
EP-A-0 422 481 wird ein Verfahren zum kapazitiven Auslesen flächiger, leitfähiger Strukturen beschrieben. Zum Lesen der Strukturen ist jedoch eine konstante Vorschubgeschwindigkeit des zu lesenden Datenträgers erforderlich. Bei variierender Geschwindigkeit ist dieses Verfahren nicht in der Lage, die Informationen sicher auszulesen. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Datenträger und das Verfahren zum Speichern und Lesen eines Datencodes mit wenigstens einer auf ein Substrat aufgedruckten Informationsspur aus elektrisch leitfähigem Material dahingehend zu verbessern, dass der Datencode auch bei einer ungleichmäßigen Vorschubgeschwindigkeit des Substrates, beispielsweise beim manuellen Einführen eines Datenträgers in ein Lesegerät, zuverlässig auslesbar ist.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6 gelöst.
- Der erfindungsgemäße Datenträger zum Speichern eines Datencodes weist wenigstens zwei auf ein Substrat aufgedruckte Informationsspuren aus elektrisch leitfähigem Material auf, wobei die Informationsspuren sowohl ein Datensignal als auch ein Taktsignal beinhalten.
- Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Speichern und Lesen eines Datencodes werden wenigstens zwei Informationsspuren aus elektrisch leitfähigem Material auf ein Substrat gedruckt und ausgelesen, wobei die beiden Informationsspuren derart aufgedruckt werden, dass durch paralleles Lesen der wenigstens zwei Informationsspuren ein Taktsignal ermittelt wird, anhand dessen der Datencode gebildet wird.
- Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht das elektrisch leitfähige Material aus leitfähigen Polymeren, insbesondere aus PEDOT oder PANI. Die Informationsspuren können dabei insbesondere eine Liniensequenz bilden.
- Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel bildet eine der Informationsspuren das Taktsignal und die wenigstens eine andere Informationsspur das Datensignal.
- Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel wird das Taktsignal durch eine logische ODER-Verknüpfung der Informationsspuren und der Datencode durch eine Interpretation der Informationsspuren unter Berücksichtigung des Taktsignals gebildet.
- In einem dritten Ausführungsbeispiel wird das Taktsignal wiederum durch eine ODER-Verknüpfung der Informationsspuren und eine Interpolation etwaiger Fehlstellen gebildet, während der Datencode durch eine Interpretation der Informationsspuren unter Berücksichtigung des Taktsignals ermittelt wird.
- Dadurch dass die Informationsspuren ein Taktsignal enthalten, kann der Datencode des Datenträgers auch dann zuverlässig ermittelt werden, wenn die Informationsspuren mit ungleichmäßiger Vorschubgeschwindigkeit ausgelesen werden.
- Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Beschreibung der Ausführungsbeispiele und der Zeichnung näher erläutert.
- In der Zeichnung zeigen
-
1 eine schematische Darstellung des Datenträgers mit Leseeinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, -
2 Signalverlauf der ausgelesenen Informationsspuren nebst sich ergebenden Datencode für das Ausführungsbeispiel gemäß1 , -
3 eine schematische Darstellung des Datenträgers mit Leseeinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, -
4 Signalverlauf der ausgelesenen Informationsspuren nebst sich ergebenden Datencode für das Ausführungsbeispiel gemäß3 , -
5 eine schematische Darstellung des Datenträgers mit Leseeinheit gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, -
6 Signalverlauf der ausgelesenen Informationsspuren nebst sich ergebenden Datencode für das Ausführungsbeispiel gemäß5 , - Das in
1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel zeigt einen Datenträger1 mit zwei aus elektrisch leitfähigem Material aufgedruckten Informationsspuren2 ,3 , wobei die Informationsspur2 eine Taktspur und die Informationsspur3 eine Datenspur bildet. Weiterhin ist zwischen beiden Informationsspuren eine Referenzspur8 vorgesehen. Alle Informationsspuren sind als Liniensequenz ausgebildet, wobei die Informationsspur3 einen Binärcode darstellt. - Zum Lesen des Datenträgers ist eine Leseeinheit
4 vorgesehen, die eine Taktelektrode5 , eine Mittelelektrode6 und eine Datenelektrode7 aufweist. Die Elektroden sind dabei so angeordnet, dass sie die Informationsspur2 (Taktspur), die Referenzspur8 bzw. die Informationsspur3 (Datenspur) erfassen. Das Auslesen kann dabei insbesondere über eine kapazitive Kopplung erfolgen. - Zum Auslesen der Informationsspur
2 werden die Taktelektrode5 und die Mittelelektrode6 verwendet, während zum Auslesen der Informationsspur3 die Datenelektrode7 und die Mittelelektrode6 zum Einsatz kommen. Beim Lesenvorgang wird der Datenträgers1 in Richtung des Pfeils9 in die Leseeinheit4 eingeführt. - Bei variabler Lesegeschwindigkeit ergeben sich für die Informationsspuren
2 und3 beispielsweise das in2 angegebene Taktsignal10 bzw. Datensignal11 . Die richtige Interpretation des Datensignals unter Berücksichtigung des variablen Taktsignals ergibt dann folgenden binären Datencode12 : 0 1 0 1 1 1 0 1. - Würde man lediglich das Datensignal
11 zur Verfügung haben und von einem festen Takt ausgehen, würde man den folgenden falschen Binärcode erhalten:
0 1 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0. - Während es sich bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß den
1 und2 um eine direkte Taktung handelt, wird im Folgenden anhand der3 und4 die Taktrückgewinnung aus dem Datensignal beschrieben. - Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß
3 weist der Datenträger1 wiederum zwei Informationsspuren2 ,3 sowie eine Referenzspur8 auf, die von einer Leseeinheit4 mittels einer ersten Elektrode13 , einer zweiten Elektrode14 und einer Mittelelektrode15 ausgelesen werden können. - Geht man wiederum von einer variablen Lesegeschwindigkeit aus, ergeben sich für die beiden Informationsspuren
2 ,3 die in4 gezeigten Datensignale16 ,17 . Unter der Voraussetzung, dass entweder im ersten Datensignal16 und/oder im zweiten Datensignal17 pro Taktschritt wenigstens einmal der Zustand „1" vorhanden ist, kann die Taktung der Daten durch eine logische ODER-Verknüpfung der beiden Datensignale16 ,17 rekonstruiert werden. Das sich dadurch ergebene Taktsignal18 ist ebenfalls in4 dargestellt. - Dies führt dazu, dass bei zwei Informationsspuren
2 ,3 insgesamt drei Zustände unterschieden werden können („01", „10" und „11"). Im Gegensatz dazu können bei einem synchronen Verfahren mit zwei Informationsspuren vier Zustände unterschieden werden („00", „01", „10” und „11"). Verallgemeinert können bei n Informationsspuren immer 2n–1 Zustände unterschieden werden, ohne die Taktrückgewinnung aufzugeben. Dies bedeutet, dass bei jedem Taktschritt das gleichzeitige Vorhandensein des Zustands „0" in beiden Informationsspuren2 ,3 ausgeschlossen werden muss. - Das zweite Ausführungsbeispiel kann dahingehend erweitert werden, dass auch der gleichzeitige Zustand „0” in den Informationsspuren für die Codierung zugelassen wird. Wie anhand der
5 und6 zu erkennen ist, lassen sich aus den Informationsspuren2 und3 wiederum Datensignale20 bzw.21 sowie durch eine logische ODER-Verknüpfung ein Taktsignal22 ermitteln. Dieses Taktsignal22 weist nun durch das gleichzeitige Vorhandensein des Zustandes „0" in beiden Informationsspuren2 ,3 Fehlstellen25 ,26 auf, die durch Interpolation der vorausgegangen und nachfolgenden Taktimpulse ergänzt werden, sodass sich ein rekonstruiertes Taktsignal23 ergibt. - Aus den beiden Datensignale
20 und21 und dem rekonstruierten Taktsignal23 lässt sich wiederum der Datencode27 ermitteln, wobei insgesamt vier Zustände unterschieden werden können. - Als elektrisch leitfähiges Material kommen insbesondere leitfähige Polymere, wie PEDOT oder PANI, in Betracht. Eine besonders kostengünstige Herstellung des Datenträgers ergibt sich dann, wenn das elektrisch leitfähige Material mittels eines Massendruckverfahrens, insbesondere mittels Hoch-, Tief- oder Flachdruck, aufgedruckt werden kann. Dadurch dass die Informationsspuren sowohl ein Datensignal als auch ein Taktsignal beinhalten, kann ein zuverlässiges Auslesen eines gedruckten Datenträgers auch bei variabler Lesegeschwindigkeit gewährleistet werden.
- Damit die Interpolation gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel funktionieren kann, müssen spezielle Anforderungen an die Informationsspuren gestellt werden. So darf der gleichzeitige Zustand „0" in den Informationsspuren nicht beliebig oft in Folge auftreten, da ansonsten die Fehlstellen im unvollständigen Taktsignal
22 zu groß werden, um durch Interpolation ergänzt werden zu können. Diese Anforderung muss bereits bei der Erzeugung bzw. Individualisierung der gedruckten Informationsspuren berücksichtigt werden. - Weiterhin ist bei diesem Verfahren die maximale Änderung der Lesegeschwindigkeit beschränkt. Wenn sich die Lesegeschwindigkeit zu schnell ändert, kann unter Umständen nicht der wahre Verlauf der Taktung in den Fehlstellen rekonstruiert werden. Die Bedingung wie häufig der Zustand „0" in Folge auftreten darf, muss für jeden Anwendungsfall des Verfahrens neu festgelegt werden. Sie hängt im Wesentlichen davon ab, wie schnell sich die Lesegeschwindigkeit ändern kann.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0422481 A [0002]
Claims (14)
- Datenträger (
1 ) zum Speichern eines Datencodes (13 ;19 ;27 ) mit wenigstens einer auf ein Substrat aufgedruckten Informationsspur (2 ,3 ) aus elektrisch leitfähigem Material, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine zweite Informationsspur vorgesehen ist, wobei die Informationsspuren sowohl ein Datensignal (11 ;16 ,17 ;20 ,21 ) als auch ein Taktsignal (10 ;18 ;23 ) beinhalten. - Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material aus leitfähigen Polymeren, insbesondere aus PEDOT oder PANI, besteht.
- Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationsspuren (
2 ,3 ) durch eine Liniensequenz gebildet werden. - Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Informationsspuren (
2 ) das Taktsignal (10 ) und die wenigstens eine andere Informationsspur (3 ) das Datensignal (11 ) bildet. - Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Taktsignal (
18 ,22 ) durch eine logische ODER-Verknüpfung der Informationsspuren und der Datencode (19 ,27 ) durch eine Interpretation der Informationsspuren unter Berücksichtigung des Taktsignals gebildet wird. - Verfahren zum Speichern und Lesen eines Datencodes, wobei wenigstens eine Informationsspur (
2 ,3 ) aus elektrisch leitfähigem Material auf ein Substrat gedruckt wird und diese Informationsspur ausgelesen werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Informationsspuren derart aufgedruckt werden, dass durch paralleles Lesen der wenigstens zwei Informationsspuren ein Taktsignal (10 ;18 ;23 ) und ein Datensignal (11 ;16 ,17 ;20 ,21 ) ermittelt wird, anhand deren der Datencode gebildet wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als elektrisch leitfähiges Material leitfähige Polymere, insbesondere PEDOT oder PANI, verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material mittels eines Massendruckverfahrens, insbesondere mittels Hoch-, Tief- oder Flachdruck, aufgedruckt wird.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationsspuren (
2 ,3 ) durch einen Binärcode gebildet werden. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Taktsignal (
10 ) aus einer der Informationsspuren (2 ) und das Datensignal (11 ) aus der wenigstens einen anderen Informationsspur (3 ) ermittelt wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Taktsignal (
18 ,22 ) durch eine logische ODER-Verknüpfung der Informationsspuren (2 ,3 ) gebildet wird und der Datencode (19 ,27 ) durch eine Interpretation der Informationsspuren (2 ,3 ) unter Berücksichtigung des Taktsignals ermittelt wird. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Informationsspuren (
2 ,3 ) derart aufgebaut werden, dass bei jedem Taktschritt das gleichzeitige Vorhandensein des Zustands „0" in beiden Informationsspuren ausgeschlossen wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Taktsignal (
23 ) durch eine logische ODER-Verknüpfung (2 ,3 ) der Informationsspuren und eine Interpolation etwaiger Fehlstellen gebildet wird und der Datencode (27 ) durch eine Interpretation der Informationsspuren (2 ,3 ) unter Berücksichtigung des Taktsignals (23 ) ermittelt wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Änderung der Lesegeschwindigkeit der beiden Informationsspuren (
2 ,3 ) zugelassen wird.
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