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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rettungsbekleidungsstück, umfassend einen Kragen, der dazu bestimmt ist, hinter dem Kopf einer das Rettungsbekleidungsstück tragenden Person angeordnet zu werden, und einen Hauptkörper, der mit den beiden seitlichen Enden des Kragens verbunden ist.
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Die Erfindung findet hauptsächlich Anwendung bei der Herstellung einer Rettungsweste, die dazu bestimmt ist, von Erwachsenen oder Kindern bei Aktivitäten auf dem Wasser angezogen zu werden, und zwar sowohl bei professionellen Aktivitäten z.B. von Fischern, von Mitgliedern der Handelsmarine und der Küstenwache, von Rettungsleuten oder auch vom Personal von Bohrinseln, als auch bei Freizeitaktivitäten z.B. von Seglern, Surfern, Motorbootfahrern usw.
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Dabei muss das Bekleidungsstück nicht ausschließlich in Form einer Weste vorliegen, wenngleich eine Weste beispielhaft in der vorliegenden Anmeldung im Detail erklärt ist. Die für eine Weste beschriebenen Lösungen sind leicht auf andere Kleidungstypen, die von der Erfindung abgedeckt sind, übertragbar, wie beispielsweise Wachsjacken oder auch Arbeitsanzüge.
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Auf dem Gebiet der Erfindung sind zahlreiche Typen von Rettungswesten bekannt, insbesondere standardisierte Rettungswesten.
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Ein erster, besonders verbreiteter Typ von Rettungsweste ist ein Modell mit einer im Wesentlichen dreieckigen Form und mit schlüssellochartiger Öffnung, die den Durchgang des Kopfes einer Person ermöglicht.
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Dieser Rettungswestentyp hat allerdings Nachteile. Insbesondere ist seine Struktur relativ starr, so dass er nicht ständig bequem von einem Benutzer getragen werden kann. Daher wird diese Rettungsweste nur getragen, wenn eine unmittelbare Gefahr vorhersehbar ist, insbesondere bei Schiffbruch.
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Ein weiterer besonders verbreiteter Rettungswestentyp besteht in einer Weste, die den Rumpf des Trägers umgibt und zwei Öffnungen für den Durchgang der Arme und einen bogenförmigen Ausschnitt im Bereich des Halses aufweist. Dieser Westentyp wird insbesondere beim Wassersport verwendet.
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Dieser Westentyp hat einen großen Nachteil, der darin besteht, dass er keinen entsprechenden Kragen aufweist, der es ermöglicht, den Nacken des Benutzers wirksam zu schützen. Dieser Nachteil ist besonders störend, da es sich um eine sehr empfindliche Zone handelt, insbesondere aufgrund der Position einer Person, die im Meer Schiffbruch erleidet, deren Kopf und insbesondere deren Atemwege frei bleiben und vor Wasser geschützt werden müssen, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und zu diesem Zweck eine Rettungsweste vorzuschlagen, die ständig von einem Benutzer getragen werden kann, ohne dass er in seinen Aktivitäten beeinträchtigt ist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Rettungsweste vorzuschlagen, die, wenn der Benutzer im Wasser ist, einen optimalen Halt des Kopfes seitlich und hinten gewährleistet.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Rettungsweste vorzuschlagen, die, wenn der Benutzer sie trägt, keine besondere Betätigung der Weste erfordert.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine besonders widerstandsfähige und zuverlässige Weste vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß umfasst die Weste ferner Positioniermittel, die den Kragen von einer abgesenkten Position, in der er dazu bestimmt ist, am oberen Rücken einer das Rettungsbekleidungsstück tragenden Person aufzuliegen, in eine angehobene Position bringen können, in der er am Hinterkopf der Person anliegen soll, wobei die Positioniermittel elastische Spannmittel und ein Gelenkmittel umfassen, das eine Schwenkverbindung zwischen dem Hauptkörper und dem Kragen gewährleistet und einen automatischen Übergang zwischen der abgesenkten und der angehobenen Position ermöglicht. Dieses Merkmal der Positioniermittel ermöglicht es, eine Rettungsweste mit zwei Stellungen zu erhalten, einer sogenannten Ruhestellung, die der Stellung des Kragens der Rettungsweste entspricht, wenn sich der Benutzer außerhalb des Wassers befindet, und einer so genannten Sicherungsstellung mit angehobenen Kragen, der den Kopf an den Seiten und hinten im Falle eines Eintauchens in Wasser stützt.
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Erfindungsgemäß hat der Kragen eine konvexe Ausführung in der abgesenkten Position (Ruhestellung) und eine konkave Ausführung in der angehobenen Position (Sicherungsstellung). Dieses Merkmal ermöglicht es, die Form des Kragens in Abhängigkeit von seiner Stellung entweder an den Rücken des Benutzers oder an den Hinterkopf des Benutzers anzupassen.
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Erfindungsgemäß ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Positioniermittel Mittel zum elastischen Spannen zwischen dem Hauptkörper und dem Kragen und/oder zwischen verschiedenen Elementen des Kragens umfassen, wobei ein Gelenkelement eine Schwenkverbindung zwischen dem Körper und dem Kragen sichert. Dieses vorteilhafte Merkmal ermöglicht einen automatischen Übergang zwischen den beiden Stellungen der Rettungsweste, wenn der Benutzer ins Wasser fällt, wobei der Übergang in die konkave Position durch Druck des Wassers auf den Kragen erzielt wird und wobei der Übergang von der konkaven Position in die konvexe Position seinerseits manuell erzielt werden kann.
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Vorzugsweise kann das Gelenkelement einen Rand umfassen, der sich zumindest teilweise an den Hals des Benutzers anlegen kann und der mit dem Hauptkörper verbunden ist, wobei dieser Rand von einem Stoffband umgeben ist, das mit dem Kragen verbunden oder in diesen integriert ist. Diese Anordnung ermöglicht eine richtige Positionierung der Rettungsweste am Benutzer und insbesondere im Bereich des Halses und der Schultern und ermöglicht einen engen Kontakt zwischen der Weste und dem unteren Teil des Nackens.
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Bei einer Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die Elastizität der Spannmittel nicht im Bereich der Verbindung zwischen den Teilen des Kragens, sondern im Bereich der Teile des Kragens selbst verwirklicht ist, wobei Formschaum verwendet wird, dessen kontrollierte Verformung das elastische Spannen sichert. Bei dieser Ausführungsvariante sind die Verbindungszonen zwischen den Teilen des Kragens vorgespannt.
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Bei Betrachtung der ersten Ausführungsart der elastischen Spannmittel ist ein automatischer Übergang zwischen den beiden Positionen der Rettungsweste, wenn der Benutzer ins Wasser fällt, aufgrund des auf den Kragen ausgeübten Wasserdrucks zu finden.
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Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen werden, dass die Spannmittel einen Balg und wenigstens ein Gummizug umfassen, der den Kragen mit dem oberen Rand eines Teils des Hauptkörpers verbindet. Diese Anordnung ermöglicht es, sowohl den Durchgang des Wassers zwischen dem Kragen und dem Hauptkörper zu verhindern, als auch den Gummizug zu schützen, und verringert insbesondere die Gefahr eines Reißens dieses letztgenannten.
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Erfindungsgemäß können zusätzlich zu den Spannmitteln ergänzende Spannmittel vorgesehen sein, die ebenfalls einen Balg und mindestens einen Gummizug, der die beiden Teile der Körpers verbindet, umfassen. Dieses Merkmal ermöglicht es, die Verformung des Kragens und folglich den Übergang von der konvexen Ausführung in die konkave zu begünstigen, da der Übergang beim Eintritt der Rettungsweste in das Wasser rascher erzielt wird.
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Erfindungsgemäß kann der Kragen von einer oder mehreren Taschen, die jeweils einen Schwimmblock umfassen, gebildet sein.
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Im Falle eines Kragens, der von mindestens zwei Taschen gebildet ist, ist vorgesehen, dass die Befestigung zwischen den Taschen einen Winkelausschlag der Taschen untereinander ermöglicht, der es dem Kragen gestattet, eine im wesentlichen abgerundete Form aufzuweisen, die sich an die Formen des Nackens und des unteren Schädels des Trägers anpasst.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden rein beispielhaften und nicht-beschränkenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung.
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1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen, flach ausgelegten Rettungsweste.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer einer Schaufensterpuppe angezogenen Rettungsweste, wobei sich die Rettungsweste in der Ruhestellung befindet.
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3 zeigt die in 2 dargestellte Rettungsweste, dieses Mal jedoch in der Sicherungsstellung angeordnet.
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4 zeigt ein Ausführungsdetail der Rettungsweste.
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Die 1 zeigt eine Rettungsweste 1, die einen Kragen 2 und einen Hauptkörper 3 umfasst.
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Der Hauptkörper 3 ist mit dem Kragen 2 im Bereich der seitlichen Enden 4 des Kragens verbunden.
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Die Rettungsweste 1 umfasst ferner Positioniermittel 5.
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Diese Positioniermittel 5 können mehr oder weniger weit oben auf der Weste 1 angeordnet werden. Unter dem Begriff Kragen 2 ist in der hier der Teil der Rettungsweste 1 zu verstehen, der von einer abgesenkten in eine angehobene Position übergehen kann, wobei dieser Teil unterschiedliche Abmessungen haben kann.
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Der Kragen kann insbesondere, wie in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, im Wesentlichen einen Halbkragen darstellen. Allerdings können auch Rettungswesten mit Krägen hergestellt werden, die den Kopf des Benutzers umgeben.
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Der Kragen 2 kann von einer oder mehreren Taschen 6 gebildet sein, wobei jede Tasche 6 einen Schwimmblock aufweist.
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Bei der Ausführungsart, die in den 1 bis 4 zu sehen ist, weist der Kragen 2 zwei miteinander verbundene Taschen 6 auf.
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Auf vorteilhafte Weise gestattet die Befestigung zwischen der oder den Taschen 6 einen Winkelausschlag insbesondere der Taschen 6 untereinander.
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Was die Positioniermittel 5 betrifft, ist insbesondere in 1 zu sehen, dass sie elastische Spannmittel 7 umfassen, die von einem elastischen Band gebildet und mit einem Balg 8 verbunden sind.
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Diese Positioniermittel 5 ermöglichen es, wenn der Druck des Wassers auf die Hinterseite des Kragens 2 ausreichend ist, die Verformung des Kragens 2 zu gestatten, der von einer konvexen Position in eine konkave Position übergeht, wobei diese Position ein Halten der schiffbrüchigen Person von hinten und von der Seite ermöglicht.
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Um die Verformung zu vereinfachen, können auch zusätzliche Spannmittel 9 vorgesehen werden, wobei diese Spannmittel 9 zwar geringere Abmessungen als die Spannmittel 7, jedoch eine ähnliche Struktur haben und insbesondere einen Balg 10 und mindestens einen Gummizug 11 aufweisen können, der zwei Teile des Hauptkörpers 3 verbindet.
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Vorzugsweise umfasst der Hauptkörper 3 zwei zusätzliche Spannmittel 9, die in der Nähe der Spannmittel 7 zwischen dem Hauptkörper 3 und dem Kragen 2 angeordnet sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 sind die elastischen Spannmittel 7 zwischen dem Hauptkörper 3 und dem Kragen 2 angeordnet.
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Vorzugsweise sind die elastischen Spannmittel 7 an den seitlichen Enden 4 des Kragens angeordnet.
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Allerdings kann auch vorgesehen sein, dass diese Spannmittel 7 auch zwischen verschiedenen Elementen des Kragens 2 angeordnet sind, insbesondere wenn dieser letztgenannte von mehreren Taschen 6 gebildet ist.
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In den 1 und 4 ist auch zu sehen, dass die Positioniermittel 5 ein Gelenkelement 12 umfassen, wobei es dieses Gelenkelement 12 dem Kragen 2 ermöglicht, in Bezug zum Hauptkörper 3 zu schwenken.
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So ermöglichen die elastischen Spannmittel 7 eine Verformung des Kragens 2, und das Gelenkelement 12 ermöglicht das Schwenken dieses Kragens 2 in Bezug zum Hauptkörper 3.
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Auf vorteilhafte Weise ist dieses Gelenkelement 12 von einem Rand 13 gebildet, der einerseits mit dem Hauptkörper 3 und andererseits durch ein Stoffband 14 mit dem Kragen 2 verbunden ist oder auch in diesen Kragen 2 integriert ist.
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Vorzugsweise hat der Rand 13 am oberen Teil eine im Wesentlichen zylindrische Ausführung, um sich zumindest teilweise an den Hals des Benutzers anzulegen.
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Die 2 zeigt eine Rettungsweste 1, die einer Schaufensterpuppe angezogen ist, in der Ruheposition der Rettungsweste, so dass der Kragen 2 der Weste in einer konvexen Ausführung vorhanden ist.
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Unter der Wirkung des Wasserdrucks, der durch den aufsteigenden Pfeil in 3 dargestellt ist, entfernt sich der Kragen bei einem Eintauchen einer die Weste tragenden Person in Wasser vom Rücken der Person und verformt sich, wobei die Verformung durch die elastischen Spannmittel 7 möglich wird.
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Der Kragen 2 kann nun in die obere Position schwenken, wobei das Schwenken durch das Gelenkelement 12 sichergestellt wird, und ordnet sich, wie in 3 dargestellt, an.
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Wenn er in Sicherheit ist, kann der Benutzer den Kragen 2 leicht wieder in die Position der 2 bringen, wobei er beispielsweise die oberen Enden des Kragens 2 schräg nach unten zieht.
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Es ist somit zu sehen, dass es die Struktur der Rettungsweste 1 ermöglicht, eine Weste 1 zu erhalten, deren Verwendung einfach ist und die für den Benutzer sowohl gute Sicherheits- als auch Komfortmerkmale aufweist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zur Verstärkung des Sicherheitsaspekts ferner vorgesehen, auf dem Kragen zwei oder mehr Elemente anzuordnen, die es ermöglichen, die Sichtbarkeit der Weste zu erhöhen, wie beispielsweise weiche, z.B. aufnäh- oder aufklebbare Reflektoren.
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Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen möglich, die sich z.B. auf die Ausstattung der Weste bzw. des Bekleidungsstücks mit zusätzlichen Sicherheitselementen, wie Pfeife, Leuchte etc., beziehen und die dem Fachmann verständlich sind, ohne den in den nachfolgenden Ansprüchen definierten Schutzbereich zu verlassen.