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Die
Erfindung betrifft eine Wartungsvorrichtung für die Behälter einer Gepäckförderanlage,
bei der die das Gepäck
aufnehmenden Behälter
auf Förderbahnen
mit Trag- und Führungselementen
für die Behälter transportiert
werden, welche vorzugsweise aus zueinander parallelen endlos umlaufenden
Gurten oder Reihen hintereinander angeordneter Tragrollen bestehen,
auf denen die Behälter
aufliegen, welche ihrerseits mit Führungsrollen unterhalb des Behälterbodens
versehen sind, die in Führungsschienen
der Förderbahn
eingreifen.
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Förderbahnen
der vorstehend beschriebenen Art sind seit vielen Jahren bekannt
und in zahlreichen Flughäfen
der Welt im Einsatz. Die für
das Gepäck
vorgesehenen Behälter
bestehen vorwiegend aus einer Kunststoffschale, die mit einem Unterteil aus
Metall fest verbunden ist. Das Unterteil wird auf der Förderbahn
abgetragen, wo zueinander parallel laufende Gurte oder Rollen vorgesehen
sind, die in Förderrichtung
angetrieben werden. Zur Führung
der Behälter
sind an der Unterseite der Unterschale befestigte Führungsrollen
vorgesehen, die um vertikale Achsen drehbar sind und in einer zentralen
Führungsschiene
der Förderbahn
geführt
werden. Die Führungsschiene
ist mit Weichenelementen versehen, um die Behälter in Abzweigungen umzulenken; die
Führungsschienen
dienen dazu, den Behälter
auf der Bahn auch gegen seitlich wirkende Kräfte zu halten. Jeder Behälter nimmt
beim Transport ein Gepäckstück auf,
dessen Gewicht dem von der IATA zugelassenen Gepäckgewicht entsprechen kann.
Da die Behälter
mit hohen Geschwindigkeiten auf der Förderbahn bewegt werden verschleißen diese
im Verlauf unterschiedlicher Zeitabstände und müssen daher regelmäßig gewartet
werden. Besonders hohem Verschleiß unterliegen die Führungsrollen
an der Bodenseite des Behälterunterteils,
insbesondere weil diese bei der Umlenkung in den Weichenbereichen
besonders hohen Belastungen unterliegen.
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Bisher
mussten die Behälter
zu Wartungszwecken aus der Anlage rausgehoben werden, was manuell
oder mit Hilfe von Hebezeugen erfolgte. Diese Arbeit war recht aufwändig und,
wenn sie manuell durchgeführt
wurde, auch körperlich
anstrengend, so dass nach Lösungen
gesucht wird, diese Arbeit zu mechanisieren bzw. automatisieren.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wartungsvorrichtung für die Behälter einer
Gepäckförderanlage
zu schaffen, die sehr leicht von nur einer Person ohne Kraftaufwand
zu handhaben ist und die das Auswechseln der Verschleißteile in
kurzer Zeit ergonomisch ermöglicht.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Wartungswagen vorgeschlagen, der an dem Kopfende
einer dafür
hergerichteten Förderbahn
der Gepäckförderanlage
ankoppelbar ist und der mit einem Förderbahnabschnitt bestückt ist,
auf den der zu wartende Behälter
auffahrbar ist. Der Behälter
wird nicht mehr wie bisher von der Förderbahn abgehoben, sondern auf
den erfindungsgemäßen Wartungswagen
aufgefahren, wobei der Wartungswagen der mit einem der Förderbahn
entsprechenden Förderbahnabschnitt bestückt ist,
stirnseitig an die Förderbahn
ankoppelbar ist. Somit kann der Behälter ohne Unterbrechung von
der Förderbahn
auf den Wartungswagen verfahren werden, und nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung mit dem Wartungswagen aus der Ebene der Gepäckförderanlage
heraus bewegt werden.
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Nach
einem besonders bevorzugten Merkmal der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Förderbahnabschnitt
auf dem Wartungswagen aus der Ebene heraus schwenkbar ist, wobei
der Behälter
auf dem Förderbahnabschnitt
fixierbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, den Behälter in
eine ergonomische Schrägstellung
zu bringen, um Wartungsarbeiten an der Unterseite des Behälters, insbesondere
an den Führungsrollen
im Bodenbereich der Unterschale vorzunehmen.
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Es
ist natürlich
auch möglich,
den Wartungswagen so zu gestalten, dass der Förderbahnabschnitt auf dem Wartungswagen
anhebbar ist, um die untere Seite zugänglich zu machen.
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Die
bevorzugte Lösung
sieht vor, dass der Förderbahnabschnitt
um eine zur Förderrichtung
parallele Achse verschwenkbar ist. Auf diese Weise kann der Behälter, der
von der Förderbahn
auf den Wartungswagen aufgefahren ist, seitlich hoch geschwenkt
werden, so dass der mit der Wartung beauftragte Arbeiter die Verschleißträchtigen
Führungsrollen
erreichen kann. Der Förderbahnabschnitt
des Wartungswagens ist dabei so gestaltet, dass sein zentraler Bereich
unterhalb des Behälters
frei von Rahmenteilen ist und alle zu wartenden Teile leicht erreichbar
sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Wartungswagen frei verfahrbar ist. Durch diesen Vorschlag der
Erfindung kann der Wartungswagen aus dem Bereich der Förderanlage
herausgefahren und zur Wartung in einen besonderen Bereich verbracht
werden.
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Vorzugsweise
ist der Wartungswagen mit Rädern
versehen, von denen mindestens zwei um vertikale Achsen frei verschwenkbar
sind, so dass eine allseitige Lenkbarkeit gegeben ist. Mittels Handgriffen
am Wartungswagen kann dieser leicht manipuliert werden und in der
Wartungsposition festgesetzt werden. Dazu sind erfindungsgemäß die Räder des
Wartungswagens mit Feststellbremsen versehen.
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Der
Förderbahnabschnitt
auf dem Wartungswagen ermöglicht
in der verschwenkten Stellung den freien Durchgriff auf die Verschleißteile des
Behälters.
Um besonders ergonomisch arbeiten zu können, ist die Schwenkachse
für den
Förderbahnabschnitt
im Außenbereich
des Förderbahnabschnittes angeordnet.
Zur leichteren Handhabung der relativ schweren Behälter wird
nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, die Verschwenkbewegung
des Förderbahnabschnitts
durch Federn, insbesondere durch Gasdruckfedern zu unterstützen. Somit
wird es möglich,
ohne körperliche
Anstrengung den Behälter
von der horizontalen Position zusammen mit dem Förderbahnabschnitt des Wartungswagens
hoch zu schwenken und Arbeiten an dessen Unterseite vorzunehmen.
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Um
zu verhindern, dass der Behälter
beim Verschwenken in die vorzugsweise 75° Verschwenkstellung von dem
Förderbahnabschnitt
abfällt,
ist nach einem erfindungsgemäßen Merkmal
vorgesehen, den Förderbahnabschnitt
auf den Wartungswagen mittels seitlich an den Rahmen des Behälters andrückbarer
Spannpratzen zu fixieren.
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Eine
besonders günstige
Lösung
besteht darin, den Wartungswagen zwischen zwei Kopfenden einer unterbrochenen
Förderbahn
einstellbar zu gestalten, von denen das eine Kopfende als Ausfädelende
aus der und das andere Kopfende als Einfädelende für den Behälter in die Förderbahn
dient und dass der Förderbahnabschnitt
des Wartungswagens das Ein- und Ausfahren des Behälters nach
beiden Seiten ermöglicht.
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Eine
so gestaltete Wartungsstation innerhalb der Förderbahn kann als Bypass gestaltet
sein, d. h. ein zur Wartung vorgesehener Behälter wird aus der in sich geschlossenen
Förderbahn
der Fluggepäckanlage
in eine Nebenstrecke ausgefädelt,
wo der Behälter
dem stirnseitig angedockten Wartungswagen übergeben wird. Nach erfolgter
Wartung wird der Wartungswagen wieder an das Kopfende der den Behälter zurückführenden
Förderbahn
angedockt und nach der entgegengesetzten Seite vom Wartungswagen
auf die Förderbahn überführt. Auf
diese Weise können
stets mehrere Wartungswagen im Einsatz sein, die nach Übernahme
des zur Wartung vorgesehenen Behälters
aus der Förderbahn
auf ihren Rädern
herausgerollt werden und in Wartungspositionen in der Nähe der Förderbahn
abgestellt werden. Fertige Behälter
können ebenso
schnell eingefädelt werden;
insgesamt sind die Wartungsarbeiten an den Behältern nicht nur vereinfacht
worden, sondern können
auch gegenüber
früher
deutlich schneller durchgeführt
werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Es zeigt
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1 einen
Ausschnitt einer Gepäckförderanlage
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2 eine
Ansicht des erfindungsgemäßen Wartungswagens
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3 eine
Draufsicht auf den Wartungswagen nach 2
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4 eine
Seitenansicht des Wartungswagens nach 2 und 3 und
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5 den
Wartungswagen mit geschwenktem Behälter in der Wartungsposition.
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In 1 ist
grob schematisch ein Ausschnitt aus einer Gepäckförderanlage in der Draufsicht
dargestellt, die insgesamt mit 1 bezeichnet ist. Die Gepäckförderanlage 1 besteht
aus verschiedenen Förderbahnen 2 die
innerhalb der Gesamtgepäckförderanlage
zu einem in sich geschlossenen System mit Weichen und Kurven sowie
verschiedenen Einrichtungen zum Gepäckhandling zusammengefügt sind. Auf
den Förderbahnen 2 werden
die Behälter 3,
in denen jeweils ein Gepäckstück aufgenommen
wird, vorwärts
bewegt. Die Behälter 3 bestehen
vorwiegend aus einer Kunststoffschale für das Gepäck, die mit ihrem Unterteil
aus Metall fest verbunden ist. Die Fortbewegung der Behälter erfolgt
auf Gurten bzw. auf Rollen sowie Kombinationen aus beiden. Die Gurte
und/oder Rollen sind in Transportrichtung angetrieben. An den Unterseiten
der Behälter 3 greifen um
vertikale Achsen drehbare Führungsrollen,
die mit dem Unterteil des Behälters
verbunden sind, in zentrale Führungsschienen
ein, die entlang der Förderbahn
zentrisch verlegt sind. Diese Führungsschienen sind
bei 4 schematisch angedeutet; sie dienen dazu, den Behälter, der
auf den Gurten oder Rollen nur aufliegt, während der Fahrt auf der Bahn
zu halten und zu führen.
Insbesondere die Führungsrollen 4 der
Behälter 3 unterliegen
hohem Verschleiß, der
insbesondere in den Kurvenstrecken, Weichen und Umleitungen verursacht
wird, wenn der mit hoher Geschwindigkeit und mit schwerem Gepäck beladene
Behälter 3 seine
Richtung wechselt. Aus diesem Grund müssen die Behälter regelmäßig gewartet werden,
wobei verschlissene Führungsrollen
ausgewechselt werden.
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Die
vorliegende Erfindung führt
diese Arbeiten in einer Wartungsstation 5 durch, die innerhalb
eines gesonderten Förderbahnabschnittes
vorgesehen ist. Zu diesem Zweck ist eine Nebenstrecke der Förderbahn 2 unterbrochen,
so dass sich zwei stirnseitig offene Förderbahnbereiche 2a und 2b ergeben,
zwischen denen die Wartungsstation 5 angeordnet ist. An
die Kopfseite 6 des Förderbahnabschnittes 2b ist der
erfindungsgemäße Wartungswagen 8 andockbar, der
später
noch beschrieben wird.
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Auf
den angedockten Wartungswagen 8 wird ein auf den Förderbahnabschnitt 2b geleiteter,
zu wartender Behälter, überführt, wobei
der Wartungswagen selbst mit einem Förderbahnabschnitt F in der Art
der Förderbahn 2 bestückt ist.
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Der
Wartungswagen 8, der selbst auf Rädern 16 auf dem Boden
frei verfahrbar ist, kann nach dem Abdocken von dem Förderbahnabschnitt 2b in
Pfeilrichtung 9 in den Wartungsbereichs 5 gefahren
werden, wo die notwendigen Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten
durchgeführt
werden. Nach Fertigstellung der Wartungs- oder Reparaturarbeiten
wird der Wartungswagen mit dem Behälter 3 an die Kopfseite 7 des
Förderbahnabschnittes 2a angedockt
und wieder in die Förderbahn 2 eingeschleust.
Während
der gesamten Wartungs- und/oder
Reparaturarbeiten verbleibt der Behälter 3 auf dem Förderbahnabschnitt
F des Wartungswagens 8; das früher übliche aufwändige Abheben des schweren
Behälters 3 von der
Förderbahn 2 kann
entfallen.
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In 2 und 3 ist
der erfindungsgemäße Wartungswagen
isoliert dargestellt, wobei 3 eine Draufsicht
auf den Wartungswagen nach 2 zeigt,
allerdings ohne den aufliegenden Behälter 3, so dass der
Förderbahnabschnitte
F gut zu erkennen ist. In 2 liegt
der Behälter 3 mit
seiner Unterseite auf den Rollen 10 auf (3),
die am Rahmenteil 11 des Wartungswagens 8 gelagert
sind und im angedockten Zustand eine Fortsetzung der Förderbahn 2 bilden,
wobei der Querabstand der Rollen 10 dem der Rollen bzw.
der Gurte der Förderbahn 2 entspricht. Durch
zentriertes Andocken des Wartungswagens 8 mit Hilfe der
an beiden Stirnseiten des Wartungswagens 8 vorgesehenen
Zentriervorrichtung 12 wird der Wartungswagen 8 in
die in 1 dargestellte Andockposition am Kopfende 6 des
Förderbahnabschnittes 2b gebracht,
so dass der Behälter 3 von dem
Förderbahnabschnitt 2b unmittelbar
auf den Förderbahnabschnitt
F des Wartungswagens 8 überführt werden
kann. Die seitliche Führung
des Behälters 3 übernehmen
Führungsrollen 13,
so dass auf dem Wartungswagen 8 die Führungsschiene 4 für die Führungsrollen
des Behälters 3 verzichtet
werden kann.
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Sobald
der Behälter 3 auf
dem Wartungswagen 8 aufliegt, werden beidseitig am Rahmen 11 des Wartungswagens 8 vorgesehene
Spannvorrichtungen in eine Klemmposition gebracht, in der das Unterteil
des Behälters 3 geklemmt
und somit den Behälter 3 festhalten
wird.
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In
der Seitenansicht der 2 sind die Rollen 10 des
Förderbahnabschnittes
F erkennbar, auf denen der Behälter 3 eingefahren
wurde und nun aufliegt. Bei 14 sind Handgriffe dargestellt,
an denen der Wartungswagen 8 bewegt werden kann. Diese
Handgriffe 14 sind auch in 3 und 4 erkennbar,
sie sind an ausladenden Hebeln 15 vorgesehen, die einen
Teil des Rahmens 19 des Wartungswagens 8 bilden.
Die Hebel 15 und die Handgriffe 14 sind in einem
solchen seitlichen Abstand voneinander angebracht, dass das Auffahren
und Abfahren des Behälters 3 auf
den und von dem Wartungswagen 8 nicht behindert wird, wenn
dieser kopfseitig 6, 7 an die Förderbahnabschnitte 2a und 2b angedockt
ist. Der Wartungswagen 8 ist auf Rädern 16 am Boden 17 der Wartungsstation 5 frei
verfahrbar, wozu mindestens zwei der vier Räder 16 als Lenkräder ausgebildet sind,
so dass das Wartungspersonal den Wartungswagen 8 leicht
an den Handgriffen 14 in die gewünschte Position bewegen kann.
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In
der Wartungsstation 5 wird der Behälter 3 zusammen mit
dem Rahmenteil 11 des Förderwagenabschnittes
F in die Wartungsposition geschwenkt, die im Ausführungsbeispiel
75° zur
Horizontalen beträgt.
Zu diesem Zweck ist der Rahmenteil 11 um eine horizontale
Schwenkachse 18 schwenkbar, die seitlich zur Mittelebene
versetzt, am Grundrahmen 19 des Wartungswagens 8 vorgesehen
ist. Der Behälter 3 bewegt
sich zusammen mit dem den Förderbahnabschnitt
F tragenden Rahmenteil 11, an dem die Rollen 10 gelagert
sind, in die verschwenkte Stellung, wobei ein Herunterfallen des Behälters 3 durch
die (nicht dargestellten) Spannelemente verhindert wird. Da die
Führungsrollen,
die in 5 bei 20 an der Unterseite des Behälters 3 erkennbar
sind, nur in den stirnseitigen Endbereichen des Wartungswagens 8 geführt sind,
während
die Führung
des Behälters 3 auf
dem Wartungswagen 8 durch die seitlich an den Behälter 3 anlegbare
Führungsrollen 13 erfolgt,
bleibt der gesamte Bereich unterhalb des Behälters 3 in der in 5 dargestellten gekippten
Wartungsstellung frei zugängig,
so dass alle Verschleißteile
leicht erreichbar sind. Die zur Verschwenkung der beweglichen Rahmenteile 11 des Wartungswagens 8 mit
dem aufliegenden Behälter 3 aufzubringende
Kraft kann durch Gasdruckfedern 21 unterstützt werden,
so dass ein sehr leichtes Handling für das Wartungspersonal ermöglicht wird.
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Nach
Abschluss der Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten wird der Behälter 3 auf
dem Wartungswagen in seine horizontale Ausgangsposition zurückverschwenkt,
der Wartungswagen 8 wird in Pfeilrichtung 22 (1)
an die Kopfseite des Förderbahnabschnittes 2a angedockt
und der Behälter 3 wird über die
Förderrollen 10 auf
den Förderbahnabschnitt 2a übergeben.
Von dort wird er über
eine Weiche in die Förderbahn 2 eingeschleust
und so in die Gepäckförderanlage 1 zurückgeführt.