DE102008036949B4 - Vorrichtung zum Wechseln von Bandrollen an vorzugsweisen offenen Transportbandanlagen - Google Patents
Vorrichtung zum Wechseln von Bandrollen an vorzugsweisen offenen Transportbandanlagen Download PDFInfo
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Wechseln von Bandrollen an Transportbandanlagen gemäß Patentanspruch 1.
- Unter offenen Transportbandanlagen werden solche Anlagen verstanden, die keine Rollgutförderer sind, sondern fest montierte Bandrollen und/oder Rollenstühle zur Unterstützung und Formung des Transportbandes verwenden. Derartige Transportbandanlagen sind häufig viele Kilometer lang und müssen möglichst kontinuierlich betrieben werden. Die das Transportband tragenden Bandrollen dieser Transportbandanlagen sind Verschleiß und Beschädigungen ausgesetzt und müssen zu unvorhergesehenen Zeitpunkten an nicht vorhersagbaren Stellen ausgetauscht oder repariert werden. Für die Dauer des Austausches muss bisher die Transportbandanlage still gesetzt werden. Der Produktivitätsausfall wiegt dabei um so schwerer, je länger die Transportbandanlage ist.
- Aus der
DE 1114735A ist ein Tragrollenstuhl für gemuldete Förderbänder mit Rollensätzen bekannt, wobei jeweils zwei parallel zueinander angeordnete Rollensätze an einer gemeinsamen Wippe gelagert sind, die zusätzlich um eine quer zur Förderrichtung angeordnete waagerechte Achse schwenkbar sind. Zum Rollenwechsel wird hierbei die Achse von außen betätigt und das Förderband von einer der beiden Rollen soweit angehoben, dass die andere Rolle ungehindert ausgewechselt werden kann. - In der
DE 7238731U1 ist zum Wechsel von Tragrollen oder Tragrollensätzen von Förderbandanlagen eine Gurttrage an einem Teleskopausleger eines Fahrzeuges befestigt, wobei das Fahrzeug auf der einen Seite der Bandanlage positioniert ist und der Ausleger quer über die Bandanlage sich erstreckt und an seinem Ende die Gurttrage befestigt ist, die dann an der dem Fahrzeug abgewandten Seite der Bandanlage unter das Förderband bewegt werden kann. Zum Rollenwechsel wird dann das Förderband mit Hilfe der Gurttrage angehoben. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine konstruktiv einfachere Vorrichtung vorzuschlagen, bei der ein schnellerer Bandrollenwechsel auch ohne Anlagenstillsetzung erfolgen kann.
- Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben. Die Unteransprüche 2–10 enthalten sinnvolle ergänzende Ausführungsbeispiele.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass an der Stelle, an der Bandrollen auszutauschen sind, das Transportband für die kurze Dauer dieser Arbeit mit Hilfe einer Vorrichtung angehoben wird. Dazu werden während des laufenden Betriebes seitlich, jeweils links und rechts des Transportbandes auf Schwenkarmen oder ähnlichen Vorrichtungen angeordnete Stützrollen unter das jeweilige Transportband bewegt, um dann mit Hilfe dieser Stützrollen das Band anzuheben und so den Kontakt zu den laufenden Bandrollen des Transportbandes in unmittelbarer Umgebung zu trennen. Zum Schutz des Personals wird der Montagebereich mit vorübergehend einbringbaren Schutzelementen, vorzugsweise oben und/oder unten und seitlich gegen die Berührung des laufenden Transportbandes und der weiterhin laufenden benachbarten Bandrollen abgeschirmt. Nach Tausch oder Reparatur der jeweiligen Bandrollen werden die Schutzelemente aus dem Montagebereich entfernt und die Stützrollen abgesenkt und ebenfalls aus dem Montagebereich entfernt. Die Vorrichtung zum Wechseln und die Schutzelemente werden danach zum nächsten Reparaturort transportiert oder eingelagert.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Wechseln von Bandrollen besteht aus einer die Transportbandanlage überspannenden Portaleinheit, die etwas breiter ist als die Transportbandanlage und so konzipiert ist, dass sie über die Transportbandanlage gestülpt oder umspannend angeordnet werden kann. Diese Portaleinheit ist vorzugsweise in Längsrichtung der Transportanlage auf Schienen verfahrbar oder so gestaltet, dass sie jederzeit angehoben, auf einem Transportfahrzeug verfrachtet und wieder über die Transportanlage an der Stelle, an der sie benötigt wird, platziert werden kann. Falls erforderlich stabilisieren entsprechende Sicherungseinrichtungen die Standfestigkeit der Portaleinheit. Die Füße der Portaleinheit können so gestaltet sein, dass sie individuell höhenverstellbar sind und mit der Stützkonstruktion der Transportbandanlage verbindbar sind.
- An den senkrechten Stützen der Portaleinheit sind auf beiden Seiten des Transportbandes Schwenkarme installiert, die um mindestens 90° um eine senkrechte oder im Wesentlichen senkrechte Schwenkachse schwenkbar sind. An diesen Schwenkarmen sind Stützrollen befestigt, die in Form, Größe und Lage den in der Transportbandanlage installierten Bandrollen jeweils für den Ober- und Untertrum entsprechen. Ferner sind sie so eingestellt, dass sie auch der Querschnittsverformung des Transportbandes und damit der exakten Ausrichtung der Bandrollen entsprechen.
- Die Schwenkarme sind gemeinsam oder auch einzeln mit einer Hubvorrichtung anhebbar und absenkbar.
- Die Hub- und die Schwenkbewegungen können manuell oder auf alle bekannten Arten mechanisiert erfolgen und sensorisch überwacht und gesteuert sein.
- Die Erfindung wird anhand der beigefügten
1 –5 beispielsweise näher erläutert. Es zeigen -
1 im Querschnitt die über eine Transportanlage1 gestülpte Portaleinheit10 , -
2 eine perspektivische Darstellung zu1 mit im Montagebereich angehobenem oberen Transportband2 und eingelegten Schutzelementen22 , -
3 eine perspektivische Darstellung entsprechend2 mit im Montagebereich angehobenem unterem Transportband3 , -
4 einen Querschnitt entsprechend1 mit angehobenem oberen Transportband2 und -
5 einen Querschnitt entsprechend1 mit angehobenem unterem Transportband3 . - In
1 ist die Transportbandanlage1 innerhalb der Stützkonstruktion9 dargestellt, wobei insbesondere zur Versteifung in2 auch Querstege25 und Fußbalken26 dargestellt sind. Innerhalb dieser Stützkonstruktion9 bewegen sich das üblicherweise als Obertrum bezeichnete obere Transportband2 und das üblicherweise als Untertrum bezeichnete untere Transportband3 in entgegengesetzten Richtungen, wobei das obere Transportband der Materialförderung dient. Das obere Transportband2 wird von den beiden seitlichen Bandrollen4 und5 und der Mittelrolle6 geführt, während das untere Transportband3 von den beiden Bandrollen7 und8 geführt wird. Die Befestigung der Bandrolle4 –8 an der Stützkonstruktion9 ist nicht mehr dargestellt, da sie in an sich bekannter Weise erfolgt. Die erfindungsgemäße Portaleinheit10 ist über die Transportanlage1 gestülpt, besteht im Wesentlichen aus den senkrechten Stützen11 und dem oberen Übergang23 und besitzt höhenverstellbare Füße21 , die auch insbesondere mit den Fußbalken26 der Stützkonstruktion9 verbindbar sind. An den senkrechten Stützen11 sind Führungsschienen19 nur schematisch dargestellt, die ebenfalls im Wesentlichen senkrecht verlaufen. In diesen Führungsschienen19 können mit Hilfe einer an sich bekannten Hubvorrichtung20 die Schwenkarme12 ,13 verstellt werden. Die Schwenkarme12 ,13 besitzen senkrechte Teile12a ,13a , die in den Führungsschienen19 höhenverstellbar und um eine im Wesentlichen senkrechte Drehachse drehbar sind. Mit den senkrechten Teilen12a ,13a , sind Rollenhalter12b ,12c ,13b für die Stützrollen14 –18 verbunden. Die Schwenkarme12 ,13 lassen sich jeweils nach innen in den Transportbandbereich unter das obere Transportband2 oder das untere Transportband3 schwenken. Das Schwenken kann manuell oder mechanisch unterstützt erfolgen. Die Endposition ist erreicht, wenn die eingeschwenkten Schwenkarme12 ,13 mit ihren daran befestigten Stützrollen14 –18 parallel zu den Bandrollen4 –8 angeordnet sind. Dabei sind die Stützrollen14 –18 in Bandlängsrichtung horizontal versetzt zu den Bandrollen4 –8 angeordnet, damit sie bei der Vertikalbewegung an diesen Bandrollen4 –8 vorbei bewegt werden können. Auf der linken und rechten Seite der Portaleinheit10 ist jeweils mindestens ein Schwenkarm12 ,13 für das obere Transportband2 und das untere Transportband3 angeordnet. Für das obere Transportband2 bedeutet das, dass auf einer Seite eine seitliche schräg angeordnete Stützrolle14 auf einem Rollenhalter12b und eine waagerecht angeordnete mittlere Stützrolle16 auf einem mit dem Rollenhalter12b verbundenen Rollenhalter12c angeordnet ist. Auf der anderen Seite ist dann nur eine Stützrolle15 auf einem entsprechend schräg angeordneten Rollenhalter befestigt. Da bei dem unteren Transportband3 auf eine Mittelrolle verzichtet werden kann, ist auf jeder Seite an einen Rollenhalter13b eine schräg angeordnete Stützrolle17 ,18 angeordnet. Die Rollenhalter12b ,12c bzw.13b können in der eingeschwenkten Position jeweils in geeigneter Weise miteinander verriegelt werden bevor sie gemeinsam in vertikaler Richtung bewegt werden. - In der oberen Position der Stützrollen
14 –16 und des Transportbandes2 nach2 und4 sind in dem Montagebereich sowohl unterhalb des angehobenen oberen Transportbandes2 als auch oberhalb des unteren Transportbandes3 stabile Plattenelemente als Schutzelemente22 dargestellt, die insbesondere mit den Querstegen25 und den senkrechten Stützen der Stützkonstruktion9 leicht lösbar verbunden sind. Der Bereich zwischen dem oberen und unteren Schutzelement22 ist dann für das Montagepersonal soweit erforderlich zugänglich. Bei3 sind lediglich unterhalb des Transportbandes3 Schutzelemente22 angebracht, damit unterhalb dieser Schutzelemente22 gearbeitet werden kann. In den4 und5 sind die Schutzelemente22 nur als Striche dargestellt, wobei in4 wiederum unterhalb der Stützrollen14 –16 und auf der Höhe des Querbalkens25 Schutzelemente22 positioniert sind. Bei5 sind die Schutzelemente22 unterhalb des unteren Transportbandes3 und der der Stützrollen17 ,18 dargestellt. -
- 1
- Transportbandanlage
- 2
- Transportband (Obertrum)
- 3
- Transportband (Untertrum)
- 4, 5
- Bandrollen
(
2 seitlich tragend) - 6
- Mittelrolle
(
2 mittig tragend) - 7, 8
- Bandrollen
(
3 tragend) - 9
- Stützkonstruktion
(von
1 ) - 10
- Portaleinheit
- 11
- Stützen (von
10 , höhenverstellbar) - 12, 13
- Schwenkarme
(an
11 mit senkrechter Schwenkachse) - 12a, 13a
- senkrechter
Teil (von
12 ,13 ) - 12b, 12c, 13b
- Rollenhalter
(an
12 ,13 für14 –18 ) - 14, 15
- Stützrollen
(an
12b ) - 16
- Stützrollen
(an
12c ) - 17, 18
- Stützrollen
(an
13b ) - 19
- Führungsschienen
(an
11 , senkrecht für12 ,13 ) - 20
- Hubvorrichtung
(an
19 ,11 für12 ,13 ) - 21
- Füße (von
10 ,11 , höhenverstellbar) - 22
- Schutzelemente (stabile Plattenelemente, z. B. aus Carbon oder Polyfaser)
- 23
- Übergang
(mit Geländer
an
10 ) - 24
- Steigleiter
(an
11 ) - 25
- Quersteg
(von
9 ) - 26
- Fußbalken
(von
9 )
Claims (10)
- Vorrichtung zum Wechseln von Bandrollen (
4 –8 ) an Transportbandanlagen (1 ), bestehend aus einer die Transportbandanlage (1 ) überspannenden Portaleinheit (10 ) mit seitlich der Transportbandanlage (1 ) angeordneten senkrechten Stützen (11 ), an denen Schwenkarme (12 ,13 ) mit Rollenhaltern (12b ,12c ,13b ) zur Aufnahme von Stützrollen (14 –18 ) befestigt sind, mit denen die Stützrollen (14 –18 ) in eine Position unter dem Transportband (2 ,3 ) parallel zu den Bandrollen (4 –8 ) schwenkbar sind, wobei die Schwenkarme (12 ,13 ) soweit mit Hilfe einer Hubvorrichtung (20 ) anhebbar sind bis das Transportband (2 ,3 ) von den Bandrollen (4 –8 ) abgehoben ist und die Bandrollen (4 –8 ) auswechselbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkarme (
12 ,13 ) um senkrechte oder in einem einstellbaren Winkel zur Senkrechten angeordnete Drehachsen schwenkbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkarme (
12 ,13 ) jeweils einen senkrecht angeordneten Teil (12a ,13a ) und mindestens einen Rollenhalter (12b ,12c ,13b ) für die Stützrollen (14 –18 ) besitzen. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrechten Teile (
12a ,13a ) der Schwenkarme (12 ,13 ) an Führungsschienen (19 ) mit Hilfe der Hubvorrichtung (20 ) im Wesentlichen senkrecht bewegbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine individuelle Höheneinstellung der Stützen (
11 ) an beiden Seiten des Transportbandes (2 ,3 ). - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenhalter (
12b ,12c ,13b ) nach Einschwenken unter das Transportband (2 ,3 ) an ihren Enden miteinander verbindbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen (
11 ) über Rollen oder Räder auf Schienen in Bandlängsrichtung verfahrbar und in der Bearbeitungsposition zum Wechseln der Bandrollen (4 –8 ) auf den Schienen arretierbar oder mit der vorhandenen Stützkonstruktion (9 ) verbindbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Arbeitsraum zum Wechseln der Bandrollen (
4 –8 ) stabile, biegesteife Schutzelemente (22 ) unterhalb und/oder oberhalb der laufenden Transportbänder (2 ,3 ) einbringbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzelemente (
22 ) aus vorgeformten Plattenelementen aus Carbon oder Polyfaser oder ähnlichen Leichtbaumaterialien bestehen. - Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzelemente (
22 ) in Längs- und/oder Querstege (25 ) der Stützkonstruktion (9 ) einhängbar sind.
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