DE102013205041A1

DE102013205041A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Auswechseln von Tragrollen eines Gurtförderers

Info

Publication number: DE102013205041A1
Application number: DE102013205041.0A
Authority: DE
Inventors: Rainer Kahrger; Mario Dilefeld; Steffen Vollrath
Original assignee: MAN Takraf Fordertechnik GmbH
Current assignee: Takraf GmbH
Priority date: 2013-03-21
Filing date: 2013-03-21
Publication date: 2014-09-25
Anticipated expiration: 2033-03-22
Also published as: US20140283351A1; DE102013205041B4; US10071860B2; US20180346252A1; PE20141876A1; AU2014201119B2; AU2014201119A1; CL2014000607A1; US10926957B2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Auswechslung von einzelnen Tragrollen jeweils einer Tragrollenstation für Förderanlagen, mit der das Gurtband in einem vorgesehenen Bereich angehoben und dort verschlissene oder beschädigte Tragrollen im Ober- und Untertrum einzeln ausgewechselt werden können. Die Vorrichtung ist mehrteilig und besteht getrennt zur Auswechslung der Tragrollen im Ober- und im Untertrum jeweils aus einem Hilfsrahmen (1) zum Anheben des Gurtbandes (7) und zum Halten des Gurtbandes (7) in dieser angehobenen Stellung, so dass ein ausreichender Freiraum zum Auswechseln verschlissener Tragrollen (53) mittels eines Wechselrahmens (2) entsteht. Alle Teilvorrichtungen werden durch ein, mit einem Hebezeug ausgerüsteten Service-Fahrzeug bewegt. Die prinzipiellen Verfahrensschritte sind: – Anheben des Gurtbandes (7), – Entfernen der alten Tragrolle (53alt), – Einsetzen der neuen Tragrolle (53neu), – Absenken des Gurtbandes (7). In der Zeichnung ist der Einsatz zweier Teilvorrichtungen bei der Auswechslung von Tragrollen im Obertrum dargestellt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Auswechslung von einzelnen Tragrollen eines Gurtförderers, insbesondere jeweils einer Tragrollenstation für Förderanlagen bei stillgesetztem Antrieb, mit der das Gurtband in einem vorgesehenen Bereich angehoben und dort verschlissene oder beschädigte Tragrollen im Ober- und Untertrum einzeln ausgewechselt werden können. Eine Tragrollenstation im Obertrum besteht meist aus drei oder fünf in Halterungen eingelegten Tragrollen, die zueinander so angeordnet sind, dass eine gemuldete Querschnittsform des Gurtbandes erreicht wird. Im Untertrum ist eine Tragrollenstation meist mit zwei v-förmig zueinander angeordneten Tragrollen bestückt. Auf Grund der geringeren Belastungsverhältnisse im Untertrum sind dort die Tragrollenstationen weiter voneinander entfernt als im Obertrum. Die Auswechselvorrichtung besteht aus zwei Teilvorrichtungen mit jeweils einem Hilfsrahmen zum Anheben des Gurtbandes und einem Wechselrahmen für die Tragrollen im Ober- und im Untertrum. Alle vier Rahmen der Vorrichtung werden durch ein verfahrbares und mit einem Hebezeug versehenes Service-Gerät an der jeweiligen Tragrollenstation in Funktion gebracht.
Einzelne Tragrollen von Tragrollenstationen bei Bandanlagen für große Massenströme können bei notwendigen Reparaturen auf Grund ihrer hohen Eigenmassen nicht mehr von Hand gewechselt werden. Aus Gründen des Arbeitsschutzes ist weiterhin ein Auswechseln von Tragrollen nur im Ruhezustand der Bandanlage erlaubt. Da im praktischen Betrieb häufig mit Girlandentragrollenstationen ausgerüstete Bandanlagen verwendet werden, sind aus der Literatur zum Stand der Technik bekannte Auswechselvorrichtungen hauptsächlich auf die Auswechslung von kompletten Tragrollengirlanden mit meist 3 oder 5 miteinander verbundenen einzelnen Tragrollen ausgerichtet. Solche Vorrichtungen sind beispielsweise aus den Druckschriften DD 148 504 A1 , DE 2 163 726 A und DE 2 342 000 C2 bekannt. Sie haben alle gemeinsam, dass zur Auswechslung der Tragrollengirlanden in der Reihenfolge Anheben des Fördergurts, Lösen und Herausziehen der Tragrollengirlande mit der verschlissenen einzelnen Tragrolle oder mehreren verschlissenen Tragrollen sowie Einfügen der neuen Tragrollengirlande ein neben der Bandanlage verfahrbares Hilfsgerät genutzt wird. Durch diese Vorrichtungen kann bei einem Wechselvorgang die Arbeit erleichtert und die Zeit für den Wechselvorgang verkürzt werden.
Bei Tragrollenstationen mit einzeln in Tragrollenträgern befestigten Tragrollen braucht bei einer Reparatur nur die defekte Tragrolle ausgewechselt zu werden. Ein dafür vorgesehene Hilfsmittel für die Auswechslung ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 1 219 856 B bekannt. Nach dieser Erfindung ist es vorgesehen, das Gurtband mittels eines auf das Gerüst der Bandanlage aufgesetzten Trägers anzuheben. Dieser Träger ist mit Rollen bestückt und wird quer zur Längsrichtung des Gurtbandes verschoben, wobei die Rollen des Trägers an das jeweilige Profil (Schräge) des Gurtbandes angepasst sind. Nachdem das Gurtband in einem ausreichenden Maß angehoben wurde, kann die betreffende Tragrolle einer Tragrollenstation ausgewechselt werden und das Gurtband wird danach wieder abgesenkt. Abschließend wird die Aushebevorrichtung wieder entfernt. Diese Lösung eignet sich insbesondere für kleinere Bandförderer, deren einzelne Tragrollen manuell ohne zusätzliche technische Hilfsmittel ausgewechselt werden können. Bei Bandförderern für große Massenströme ist der zusätzliche Einsatz weiterer technischer Hilfsmittel erforderlich.
Aus der Druckschrift DE 85 25 773 U1 ist unter der Bezeichnung „Gurtbanddeckenheber“ eine Vorrichtung zum Anheben des Gurtbandes im Ober- oder Untertrum eines Förderers bekannt, um beim Auswechseln der dort vorhandenen Tragrollen ausreichenden Montagespielraum zu erhalten. Diese Vorrichtung ist ein u-förmiger Hilfsrahmen, der mittels Klauen von unten beiderseits höhenverstellbar an das Traggerüst des Förderers gehängt wird. Auf dem waagerechten Träger des Hilfsrahmens befindet sich ein durch einen Hydraulikzylinder in vertikaler Richtung betätigbarer Aushebebalken zum Anheben des Gurtbandes. Nach dem Auswechseln der betreffenden Tragrolle wird das Gurtband wieder abgesenkt und der Hilfsrahmen kann wieder entfernt werden.
Aus dem Firmenprospekt „SAFE-GUARD^TM, BELT LIFTER“ des Herstellers ASGCO ist ein Hilfsrahmen für den Einsatz bei Gurtbandförderanlagen bekannt, durch den der Fördergurt wahlweise im Obertrum oder im Untertrum angehoben werden kann, um dort bei Bedarf Tragrollen auszuwechseln oder zusätzlich weitere Tragrollen anzubringen. Dieser Rahmen wird auf die Rahmenkonstruktion der Gurtbandförderanlage aufgesetzt und kann in seiner Höhe stufenweise verstellt werden. In einem oberen und einem unteren zweiteiligen waagerechten Träger wird er von beiden Seiten zusammengesteckt und kann so in Abständen stufenweise miteinander verbunden werden. Zur Aufnahme und zum Anheben des Fördergurts dient ein Trageband, das oben an einer Seite des Hilfsrahmens befestigt ist und an der anderen Seite des Hilfsrahmens mittels einer Spannvorrichtung gezogen werden kann. Dieser Hilfsrahmen ist in Leichtbauweise ausgeführt und kann dadurch in günstiger Weise am Einsatzort auf- und wieder abgebaut werden. Auf Grund der dazu erforderlichen Montageschritte von beiden Seiten der Gurtbandförderanlage eignet er sich jedoch nicht zur zügigen Auswechslung von mehreren Tragrollen an unterschiedlichen Stellen Kilometer langer Gurtbandförderanlagen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und ein Vorrichtung vorzustellen, die ein einfaches und schnelles Auswechseln einzelner Tragrollen eines Gurtförderers ermöglicht. Dabei zielt die Erfindung vor allem auf die Auswechslung von Tragrollen ab, die aufgrund ihres Gewichtes und ihrer Größe vom Wartungspersonal ohne zusätzliche Hilfsmittel nicht mehr bewegt werden können bzw. dürfen.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß dem Hauptanspruch sowie durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand rückbezogener Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein nachfolgend beschriebenes Verfahren zum Auswechseln einzelner Tragrollen eines Gurtförderers gelöst. Gurtförderer haben ein Obertrum und ein Untertrum, wobei häufig durch schräg ausgerichtete Tragrollen das Obertrum eine Muldenform ausbildet. Die Tragrollen sind dabei oft in Tragrollenstationen angeordnet, so dass die Abstützung von Obertrum und Untertrum in regelmäßigen Abständen durch diese Tragrollenstationen erfolgt. In diesen Tragrollenstationen sind die Tragrollen relativ nah beieinander in Tragrollenstühlen angeordnet, was den Bauraum für das Auswechseln reduziert.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst folgende Verfahrensschritte:
Zuerst wird in einem Schritt a) das Gurtband von einem unter dem Obertrum oder unter dem Untertrum (also zwischen Untertrum und Planum) eingeführten Hilfsrahmen aufgenommen und gemeinsam mit diesem durch ein externes Hebezeug so weit angehoben, dass keine Last des Gurtes mehr auf den Tragrollen lastet und diese für die weiteren Schritte ausreichend zugänglich sind. Das Anheben erfolgt durch ein externes Hebezeug, beispielsweise einem Servicefahrzeug auf dem ein Kran angeordnet ist. Bevorzugt wird beim Anheben der Querschnitt des Gurtes beibehalten. Bei einem muldenförmigen Querschnitt muss der Gurt vorteilhaft nicht aus der Mulder herausgehoben werden sondern nur angehoben, so dass der Gurt die Rollen nicht mehr berührt.
Anschließend wird im Schritt b) der Hilfsrahmen auf einem Traggerüst des Gurtförderers abgesetzt, so dass der Hilfsrahmen den Gurt auch ohne das externe Hebezeug hoch hält. Für das Absetzen auf dem Traggerüst sind am Hilfsrahmen seitliche angeordnete und nach unten ausschwenkbare Halterungen vorgesehen. Beim Anheben des Untertrums wird der Hilfsrahmen im Traggerüst des Gurtförderers eingehängt. Ziel ist es, dass der Hilfsrahmen am Traggerüst des Gurtförderers stabil fixiert wird und der Gurt somit für die nachfolgenden Schritte zuverlässig angehoben bleibt.
Im nächsten Schritt c) wird ein Wechselrahmen unter dem durch den Hilfsrahmen angehobenen Trum des Gurtförderers eingeführt und nimmt die auszuwechselnde Tragrolle auf. Hierfür sind an dem Wechselrahmen Aufnahmemittel für die auszuwechselnde Tragrolle vorgesehen.
Anschließend wird im Schritt d) der Wechselrahmen gemeinsam mit der Tragrolle aus dem Bereich unter dem Ober- bzw. Untertrum herausgeführt, die entfernte Tragrolle wird vom Wechselrahmen gelöst und die einzusetzende Tragrolle mit dem Wechselrahmen verbunden um anschließend an durch den Wechselrahmen an der alten Position eingesetzt zu werden.
In einem weiteren Schritt e) wird der Hilfsrahmen von dem externen Hebezeug angehoben, vom Traggerüst gelöst, das Gurtband abgesenkt und der Hilfsrahmen wieder entfernt.
Durch eine Wiederholung der Schritte c) und d) können mehrere Tragrollen einer Tragrollenstation (5, 6) ausgetauscht werden, ohne das Gurtband zwischendurch abzusenken.
Weiterhin bevorzugt kommt für den gesamten Wechselprozess nur ein externes Hebezeug zum Einsatz. Nach dem Absetzen des Hilfsrahmens wird das externe Hebezeug vom Hilfsrahmen gelöst und mit dem Wechselrahmen verbunden. Vorteilhaft können so Kosten für das Vorhalten von Hebezeugen reduziert werden.
Besonders bevorzugt wird dabei die Position der Verbindung zwischen Wechselrahmen und dem externen Hebezeug so eingestellt, dass diese vertikal über dem Schwerpunkt des Wechselrahmens allein oder verbunden mit einer Tragrolle liegt. Die Anordnung vertikal über dem Schwerpunkt des Wechselrahmens allein liegt dabei beim Einführen des Wechselrahmens und die Anordnung vertikal über Wechselrahmen und Tragrolle beim Ausführen des Wechselrahmens aus dem Bereich der Tragrollenstation vor. Insofern dies möglich ist kann der Wechselrahmen natürlich auch schon mit der Einstellung für Wechselrahmen mit Tragrolle erfolgen. Vorteilhaft kann so der Wechselrahmen gerade unter dem Untertrum bzw. dem Obertrum eingeführt werden. Bevorzugt ist hierzu die Anschlagöse des Wechselrahmens zur Befestigung des externen Hebezeugs im unter dem Untertrum oder dem Obertrum eingeführten Zustand quer zur Richtung der Förderbandanlage verschiebbar.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Auswechseln einzelner Tragrollen eines Gurtförderers besteht aus zwei Teilen und umfasst einen Hilfsrahmen der unter das Obertrum oder das Untertrum der Förderanlage einführbar ist. Dieser Hilfsrahmen weist Mittel auf zum Einhängen am Traggerüst des Gurtförderers und/ oder zum Absetzen auf dem Traggerüst des Gurtförderers. Weiterhin sind Mittel zur Aufnahme des Gurtbandes vorgesehen.
Weiterhin umfasst die Vorrichtung einen Wechselrahmen mit Mitteln zur Aufnahme der auszuwechselnden Tragrolle.
Sowohl der Hilfsrahmen als auch der Wechselrahmen hat mindestens eine Anschlagöse zur Aufnahme durch ein Hebezeug.
Ein wesentlicher Aspekt der Vorrichtung ist, dass Hilfsrahmen und Wechselrahmen derart konstruktiv an die Tragrollenstation angepasst sind, dass sie unter dem Obertrum und/oder unter dem Untertrum einfach und kollisionsfrei einführbar sind. Dies wird durch eine günstige geometrische Gestaltung erreicht.
Der Hilfsrahmen nimmt dabei bevorzugt das Gurtband in seiner gesamten Breite auf. Vorteilhaft kann so auch ein beladenes Gurtband sicher angehoben und abgesetzt werden.
Weiterhin bevorzugt sind die Mittel zur Aufnahme des Gurtbandes mehrere, in ihrer Neigung verstell- und arretierbare Auflagen. Diese sind in der Lage das Gurtband unter Beibehaltung des Bandquerschnitts aufzunehmen, was bei einem muldenförmigen Gurtband im Obertrum vorteilhaft ist, da das Gurtband dann nicht so weit angehoben werden muss, bis es die Tragrollen nicht mehr berührt und zudem beim Anheben eines beladenen Fördergurtes die Ladung nicht seitlich herunterfallen kann.
Ebenfalls bevorzugt sind die Mittel zum Absetzen des Hilfsrahmens auf dem Traggerüst mindestens zwei klappbare Halterungen. Diese Ausführung ist besonders für Hilfsrahmen zum Anheben des Obertrums geeignet, da zumeist das Gurtband im Obertrum räumlich über dem Traggerüst liegt. Bevorzugt sind die Halterungen im ausgeklappten Zustand arretierbar, um ein versehentliches Ausklappen zu verhindern. Für eine Höhenanpassung können die Halterungen zudem teleskopierbar ausgeführt sein, um unterschiedliche Gurthöhen in verschiedenen Positionen der Tragrollenstation auszugleichen.
Alternativ kann der Hilfsrahmen auch gerade ausgeführt sein und die Mittel zum Einhängen am Traggerüst sind an den Enden angeordnete Verschiebeträger mit Haken. Verschiebeträger mit Haken heißt hier, dass die Enden des Hilfsrahmens teleskopierbar ausgeführt und an diesen teleskopierbaren Enden Haken zum Einhängen am Traggerüst des Gurtförderers angeordnet sind. Dadurch kann der Hilfsrahmen im nicht teleskopierten Zustand im Bereich zwischen dem Traggerüst des Gurtförderers bewegt werden ohne mit diesem zu kollidieren. In Abhängigkeit, ob die Haken an den teleskopierbaren Enden nach innen oder außen gerichtet sind wird der Hilfsrahmen entweder unteleskopiert nach oben bewegt und dort ausgefahren und abgesetzt, oder teleskopiert nach oben bewegt und dort zusammengewahren bis die Haken in das Traggerüst eingreifen und abgesetzt.
In einer alternativen Ausgestaltung kann ein Hilfsrahmen auch sowohl ausklappbare Halterungen als auch teleskopierbare Enden mit Haken aufweisen. Dieser wäre dann vorteilhaft sehr variabel einsetzbar.
Weiterhin bevorzugt ist als Mittel zur Aufnahme der Tragrollen am Wechselrahmen eine schwenkbare Tragrollenaufnahme vorgesehen. Diese hat mindestens die Länge einer Tragrolle und ist mittig drehbar mit dem Wechselrahmen verbunden. Weiterhin bevorzugt hat die Tragrollenaufnahme bewegliche Klauen zur Aufnahme der Tragrolle, die ebenfalls bevorzugt längsverschiebbar an der Tragrollenaufnahme befestigt sind, und diese somit vorteilhaft auf Tragrollen verschiedener Länge einstellbar ist.
Ebenfalls bevorzugt ist die Anschlagöse des Wechselrahmens parallel und rechtwinklig zur Förderrichtung des Gurtbandes (im eingeführten Zustand des Wechselrahmens) verschiebbar. So kann die Ausrichtung des Wechselrahmens am Hebezeug hängend eingestellt werden und somit eine gerade Ausrichtung des Wechselrahmens zum Einführen erreicht werden.
Nachfolgend werden verschiedene Aspekte des Auswechselvorganges einer Tragrolle exemplarisch beschrieben.
Zum Auswechseln einer verschlissenen oder beschädigten Tragrolle wird der Wechselrahmen mit geöffneten Aufnahmeklauen mit dem Hebezeug in Ausgangsstellung parallel zur betreffenden Tragrolle gebracht. Vorher wurde bereits die Schräglage der Tragrollenaufnahme gegenüber dem Wechselrahmen eingestellt. Da es auch möglich ist, bei gemuldet angeordneten Tragrollen die mittlere Tragrolle kürzer als die schräg angeordneten äußeren Tragrollen auszubilden, wird vorher auch der Abstand der Aufnahmeklauen zueinander eingestellt. Die oben am Wechselrahmen angeordnete Aufnahmeöse wird am Wechselrahmen in eine Position vertikal über dem Schwerpunkt des Wechselrahmens mit Tragrolle verschoben und dort fixiert. Falls die Tragrollen nicht nur in die Aufnahmelaschen der Tragrollenstationen eingelegt wurden, sondern mit diesen zusätzlich verschraubt worden sind, muss die Verbindung gelöst werden. Danach wird der Wechselrahmen so nahe an die Tragrolle geführt, dass sich die Tragrollenachsen im Aufnahmebereich der geöffneten Klauen befinden. Die Klauen werden geschlossen, die Tragrolle kann aus ihrer Halterung gehoben und aus den Bereich der Förderanlage heraus bewegt werden. Die alte Tragrolle wird abgesetzt und die neue aufgenommen. Sie wird in umgekehrter Reihenfolge wie vorstehend beschrieben eingesetzt. Bei Bedarf können noch weitere Tragrollen einer Tragrollenstation ausgewechselt werden. Dabei ist es vorteilhaft, immer die Tragrollen einer Tragrollenstation von außen bis zur Mitte von der betreffenden Seite des Förderers aus- und einzuführen und die Auswechslung der gegenüber liegenden Tragrollen von der anderen Seite vorzunehmen. Die mittlere Tragrolle kann wahlweise von einer der beiden Seiten ausgewechselt werden.
Nach dem erforderlichen Auswechseln der Tragrollen einer Tragrollenstation wird das Gurtband wieder mit dem Hilfsrahmen und dem Lastaufnahmemittel abgesenkt und die verschlissenen oder beschädigten Tragrollen der nächsten Tragrollenstation des Obertrums können in gleicher Weise ausgewechselt werden.
Das Auswechseln der verschlissenen oder beschädigten Tragrollen einer Tragrollenstation im Untertrum erfolgt in ähnlicher Weise mit einem Hilfsrahmen zum Anheben des Gurtbandes und einem Wechselrahmen für die Tragrollen. Dabei sind jedoch konstruktive Unterschiede gegenüber dem Obertrum zu berücksichtigen. Da das Gurtband im Untertrum nicht wie im Obertrum durch das Fördergut belastet wird, sondern leer zurück läuft, ist die Belastung des Gurtbandes dort geringer. Deshalb ermöglichen es die Richtlinien für Gurtbandförderanlagen, die Abstände der Tragrollen dort größer auszulegen. Außerdem wird dort das Gurtband meist nur zweiteilig gemuldet. Der Hilfsrahmen zum Anheben des Gurtbandes und der Tragrollenwechselrahmen sind an diese damit verbundenen Veränderungen in der nachfolgend beschriebenen Weise anzupassen.
Der Hilfsrahmen zum Anheben des Gurtbandes im Untertrum ist in der Seitenansicht u-förmig ausgebildet. Er besteht aus einem unteren waagerechten, als Hohlprofil ausgebildeten mittleren Trägerstück mit der Bandauflage und zwei beiderseits von außen einführbaren Verschiebestücken. Die Bandauflage kann mit ihrer oberen Auflagefläche an das vorhandene Bandprofil angepasst werden. So ist es beispielsweise möglich, sie v-förmig auszubilden. Die Verschiebestücke sind außen mit Haken versehen und können damit im angehobenen Zustand an die an die Längsträger des Traggerüsts der Bandförderanlage angehängt werden.
Dieser Hilfsrahmen wird im ausgefahrenen Zustand der beiden Verschiebestücke in Längsrichtung der Tragrollen unter dem Gurtband in die Ausgangsposition gebracht und danach vom Hebezeug des Service-Fahrzeuges über die beiderseits außen angeordneten Anschlagösen aufgenommen und angehoben. Nachdem das Gurtband so weit angehoben ist, dass die unteren Tragrollen im zur Auswechslung ausreichenden Maße frei liegen und sich die unteren Auflageflächen der äußeren Haken der beiden Verschiebestücke über dem Niveau der Längsträger des Traggerüst der Bandförderanlage befinden, werden diese äußeren Verschiebestücke aufeinander zu geschoben. Bevor die beiden Haken von außen an den Längsträgern anliegen, wird dieses Zusammenschieben beendet und der Hilfsrahmen wird mit seinen beiden Haken von oben auf die Hilfsträger abgesetzt. Dabei weist das Gurtband immer noch einen in der Höhe ausreichenden Abstand zu den auszuwechselnden Tragrollen auf.
Das Auswechseln der im Untertrum paarweise v-förmig angeordneten Tragrollen soll im Prinzip wie das Auswechseln der Tragrollen im Obertrum möglich sein. Dazu wird ein Wechselrahmen vorgesehen, der in der Seitenansicht ebenfalls c-förmig ausgebildet ist, oben eine längsverschiebare Anschlagöse und eine mit Klauen bestückte trägerförmige Aufnahme für die Tragrollen aufweist, die gegenüber dem Wechselrahmen schwenkbar ist, um die in einer V-Stellung zueinander angeordneten beiden Tragrollen einer Station aufnehmen zu können. Der Wechselrahmen weist außen im oberen Bereich ein waagerechtes Rahmenstück auf, das eine Anschlagöse zur Verbindung zu einem (mobilen) Hebezeug besitzt. Für die andere Seite der Bandanlage muss dieser Wechselrahmen spiegelbildlich ausgebildet sein, um Kollisionen mit anderen Elementen des Traggerüsts der Förderanlage zu vermeiden. Aus diesem Grund wird für das Untertrum ein solcher spiegelbildlich zum ersten Wechselrahmen ausgebildeter zweiter Wechselrahmen vorgesehen.
Beim Auswechseln der verschlissenen oder beschädigten Tragrollen im Untertrum ist gegenüber dem Auswechseln der Tragrollen im Obertrum zu berücksichtigen, dass auf Grund der größeren Anzahl der Tragrollenstationen im Obertrum nur begrenzter Freiraum für den Einsatz des Tragrollenwechselrahmens im Untertrum vorhanden ist. Deshalb muss das Verfahren zur Auswechslung der Tragrollen im Untertrum auf die Verwendung von zwei Wechselrahmen ausgerichtet werden.
Für das Auswechseln einer bestimmten Tragrolle im Untertrum wird derjenige von zwei Wechselrahmen benutzt, der von der konstruktiven Ausbildung her für die betreffende Einbausituation vorgesehen ist. Das ist der Wechselrahmen in der Ausführung, der der Anordnung der zu wechselnden Rolle entspricht. Für die Tragrolle auf der anderen Bandseite muss dazu der andere dazu spiegelbildlich ausgebildete Wechselrahmen benutzt werden.
Der betreffende, an die jeweilige Einbausituation angepasste Wechselrahmen wird vom Hebezeug des Service-Gerätes angehoben und mit seinem schwenkbaren Träger und den geöffneten Aufnahmeklauen in Ausgangsstellung neben die betreffende Tragrolle gebracht. Die auszuwechselnde Tragrolle wird von der Tragrollenhalterung gelöst und von den Klauen der Wechselvorrichtung aufgenommen. Dazu wurde vorher die Wechselvorrichtung von der Seite mit dem Hebezeug in die Richtung der Tragrolle gezogen. Danach wird die erfasste Tragrolle angehoben und zur Seite aus dem Bereich der Bandanlage heraus geführt. Dabei ist es wichtig, dass sich das Gurtband in einer ausreichend hoch angehobenen Lage befindet. Die alte Tragrolle wird abgesetzt und die neue Tragrolle ebenfalls an ihrer Achse aufgenommen und in die zur Aufnahme bereite Halterung eingeführt und dort befestigt. Danach wird die Auswechselvorrichtung abgesetzt.
Falls auch die Auswechslung der zweiten Tragrolle dieser Station erforderlich ist, wird der zweite Wechselrahmen dafür benutzt, der für diesen Fall auf Grund seiner spezifischen Ausführung dafür vorgesehen ist. Die Reihenfolge der dazu erforderlichen Ausführungen erfolgt wie vorstehend für die Auswechslung der ersten Tragrolle beschrieben.
Anschließend wird das Gurtband durch die Betätigung des Hilfsrahmens zusammen mit dem Hebezeug des Service-Gerätes wieder abgesenkt
Mit der Wechselvorrichtung können Tragrollen großer Bandanlagen im Ober- und im Untertrum ohne größere Anstrengungen einfach und schnell ausgewechselt werden.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels naher erläutert. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
1a den Hilfsrahmen zum Anheben des Gurtbandes im Obertrum in der Ausgangsstellung in einer perspektivischen Ansicht,
1b den Hilfsrahmen nach 1a in der auf dem Traggerüst einer Förderanlage aufgesetzten Lage,
1c den Hilfsrahmen in der auf dem Traggerüst der Förderanlage gegenüber der Darstellung nach 1b in die Endlage gebrachte Position,
2a den Wechselrahmen für eine Auswechselvorrichtung für im Obertrum gemuldet angeordneten Tragrollen in einer perspektivischen Ansicht,
2b die Tragrollenaufnahme des Wechselrahmens nach 2a mit geöffneten Klauen und den beiden Lochplatten als Einzelheit,
2c eine aufgenommene Tragrolle,
2d den neben dem Hilfsrahmen in Position gebrachten Wechselrahmen bei der Aufnahme einer verschlissenen oder nach dem Absetzen einer neuen Tragrolle bei geöffneten Klauen,
3a den Hilfsrahmen zum Anheben des Gurtbandes im Untertrum in der Ausgangsstellung in einer Seitenansicht,
3b den gegenüber der 3a am Traggerüst der Bandanlage in Funktion gebrachten Hilfsrahmen,
4a die beiden Wechselrahmen für die Tragrollen im Untertrum als Einzeldarstellung,
4b den Einsatz einer der beiden Wechselrahmen beim Aufnehmen einer auszubauenden Tragrolle im Untertrum und
4c das Herausschwenken der nach 4b aufgenommenen oder das Einschwenken eine neuen Tragrolle.
Auf Grund der unterschiedlichen Anzahl, Größe und Anordnung der Tragrollen eines Gurtförderers im Ober- und im Untertrum ist eine Auswechselvorrichtung für die Tragrollen getrennt an die Auswechslung im Ober- und im Untertrum anzupassen. Deshalb werden zwei Teilvorrichtungen vorgesehen, die jeweils aus einem Hilfsrahmen zum Anheben des Gurtbandes 7 und einem Wechselrahmen für die Tragrollen bestehen. Alle vier Rahmen der Vorrichtung werden durch ein verfahrbares und mit einem Hebezeug versehenes Service-Gerät an der jeweiligen Tragrollenstation in Funktion gebracht. Mit diesem Service-Fahrzeug kann das Personal entlang des Gurtförderers einer Förderanlage zu einer bestimmten Tragrollenstation fahren und die Hilfsrahmen in Position bringen sowie mit den angehängten Wechselrahmen die Auswechslung defekter Tragrollen vornehmen. Solche mit einem Hebezeug ausgerüstete Service-Fahrzeuge sind beispielsweise aus den Druckschriften nach DD 148 504 A1 und DE 2 342 000 A1 bekannt. Sie werden dort zum Auswechseln von Tragrollengirlanden eingesetzt.
Zur Auswechslung der im Obertrum gemuldet angeordneten Tragrollen 51, 52, 53 der Tragrollenstation 5 eines Gurtförderers wird ein Hilfsrahmen 1 nach den 1a bis 1c zum Anheben des Gurtbandes 7 und einem Wechselrahmen 2 nach den 2a bis 2d zur Auswechslung defekter oder verschlissener Tragrollen 51alt, 52alt und/oder 53alt durch neue funktionsfähige Tragrollen 51neu, 52neu und/oder 53neu vorgesehen. In der zeichnerischen Darstellung wird auf die Zusätze ^alt und ^neu verzichtet, da es sich bei der Wiedergabe einer jeweiligen Situation sowohl um die Entnahme einer defekten oder verschlissenen als auch um den Einbau einer neuen Tragrolle 51, 52, 53 handeln kann.
Der Hilfsrahmen 1 der Auswechselvorrichtung für Tragrollen 51, 52, 53 im Obertrum eines Gurtförderers zum Anheben des gemuldeten Gurtbandes 7 ist nach den 1b und 1c c-förmig ausgebildet. Das obere waagerechte Trägerstück ist kürzer als das untere waagerechte Trägerstück und oben im Schwerpunkt mit einer Anschlagöse 11 zur Aufnahme durch ein Lastaufnahmemittel ausgerüstet. Beiderseits des unteren waagerechten Trägerstücks ist dieses mit je einer klappbaren Halterung 12, 13 versehen, durch die der Hilfsrahmen 1 im eingeschwenkten Zustand unter dem Gurtband 7, wie in 1b dargestellt, nach dem Umklappen der Halterungen 12, 13 auf dem Traggerüst 8 des Gurtförderers abgesetzt wird. Nach dem Ausführungsbeispiel ist jede Tragrollenstation 5 im Obertrum mit drei Tragrollen 51, 52, 53 bestückt. Die beiden äußeren Tragrollen 51, 53 sind zu der unteren, mittigen Tragrolle 52 zur Muldung des Gurtbandes 7 in einem Winkel von 45° angestellt. Dieser Winkel kann davon abweichend je nach Ausführung des Gurtförderers auch 35°, 40° oder eine andere Gradzahl betragen.
Der untere waagerechte Träger des Hilfsrahmens 1 weist zwei, in ihrer Neigung verstellbare Auflagen 14, 15 auf, die in ihrer Ausgangsstellung auf der Oberfläche des Trägers aufliegen und unter den gemuldeten Abschnitten des Gurtbandes 7 durch ein Klappen um eine Bolzenverbindung 16, 17 an die im Querschnitt schrägen Gurtbandabschnitte anpassbar sind. Die Schrägstellung der Bandauflagen 14, 15 wird an die tatsächlichen Muldung des Gurtes angepasst. Die verstellbaren Auflagen 14, 15 sind in ihren Schrägstellungen durch gelenkig angeordnete Streben 18, 19 arretierbar und bilden so eine im Querschnitt stabile Konstruktion. Dadurch kann der Hilfsrahmen 1 zum Anheben des Gurtbandes 7 im Obertrum in der gemuldeten Form benutzt werden, um die Tragrollen 51alt, 52alt und 53alt der dort befindlichen Tragrollenstation 5 zu entlasten und den Rollenausbau zu ermöglichen.
Zum Anheben des Gurtbandes 7 im Obertrum eines Gurtförderers wird an der betreffenden Stelle neben der Tragrollenstation 5 mit der defekten oder verschlissenen Tragrolle 51alt, 52alt und/oder 53alt der Hilfsrahmen 1 von einem mit einem Kran ausgerüstetes Service-Fahrzeug aufgenommen und vor Ort von der Seite in den Freiraum zwischen der Oberkante des Traggerüsts 8 des Gurtförderers und dem Gurtband 7 im Obertrum eingeführt und, wie vorstehend bereits beschrieben, beiderseits auf der Oberkante des Traggerüsts 8 abgesetzt. Diese Stellung ist in der Zeichnung nach 1b dargestellt. Danach werden die beiden Auflagen 14, 15 spiegelbildlich hochgeklappt. Anschließend werden die beiden Halterungen 12, 13 nach dem Ausheben des Gurtbandes 7 durch das Anheben vom Hilfsrahmen 1 und aufliegendem Gurtband 7 mit dem Hebezeug des Service-Fahrzeugs nach unten geschwenkt, so dass sie nun auf der Oberkante des Traggerüsts 8 aufliegen. Die drei Tragrollen 51alt, 52alt und 53alt einer Tragrollenstation 5 liegen nun frei. Diese Stellung in der Endlage des Hilfsrahmens 1 zeigt 1c.
Der Wechselrahmen 2 zum Entfernen jeweils einer defekten oder verschlissenen Tragrolle 51alt, 52alt und/oder 53alt und zum Einsetzen einer oder mehreren neuen funktionsfähigen Tragrollen 51neu, 52neu oder 53neu ist in 2a dargestellt. Die eingezeichneten Pfeile zeigen die Bewegungsmöglichkeiten der jeweiligen Einzelteile bzw. Baugruppen zueinander. In der eingestellten Endlage können diese Teile bzw. Baugruppen dann zueinander fixiert werden. Der Wechselrahmen 2 besteht aus einem c-förmigen Träger 21, an dessen unteren waagerechten Trägerstück eine um eine parallel zur Förderrichtung schwenkbare Tragrollenaufnahme 22 mit an den Achsen der verschlissenen und der neuen Tragrollen 51, 52 und 53 angreifenden Klauen 23, 24 die wahlweise mit der jeweiligen Tragrollenachse manuell in funktionelle Verbindung gebracht oder wieder gelöst werden können. Jede dieser beiden Klauen 23, 24 besteht aus einer unteren Aussparung zur Tragrollenaufnahme im Bereich ihrer Achsen und einer schwenkbaren Verriegelung, so dass die Tragrollen 51, 52 oder 53 während der Auswechselbewegungen sicher gehalten werden. Zur Anpassung der Klauen 23, 24 an die jeweilige Länge einer Tragrolle 51, 52 oder 53 können die Klauen 23, 24 entlang der Tragrollenaufnahme 22 verschoben und in der Endlage festgeschraubt werden. Das kann dort erforderlich sein, wo die Mittelrolle 52 einer Tragrollenstation 5 kürzer als die beiden äußeren gemuldet angeordneten Tragrollen 51, 53 ist. Die Tragrollenaufnahme 22 kann manuell in die gewünschte Schräglage gebracht und dann mittels eines Bolzens und zwei, mit Bohrungen versehenen Lochplatten 25, 26 justiert werden. Dabei ist eine Lochplatte 25 an der schwenkbaren Tragrollenaufnahme 22 und die andere Lochplatte 26 an dem Träger 21 befestigt. Diese Einzelheit ist in der Zeichnung nach 2b dargestellt. 2c zeigt die Aufnahme einer Tragrolle 51, 52 oder 53 bei geschlossenen Klauen 23, 24. Der an der oberen beweglichen Klauenhälfte eingezeichnete Hebel ist für die manuelle Betätigung zum Öffnen und Schließen vorgesehen.
An seinem oberen waagerechten Trägerstück ist der Wechselrahmen 2 mit einer Tragöse 27 versehen, die entlang des Trägerstücks längs verschiebbar und in der Endlage feststellbar ist. Dadurch kann der Wechselrahmen 2 in seinem oder in dem mit der jeweiligen Tragrolle 51, 52 oder 53 gebildeten Schwerpunkt über diesem Schwerpunkt von dem Lastaufnahmemittel aufgenommen und in der gewünschten Lage gehalten werden.
Die Anordnung des Hilfsrahmens 1 und des Wechselrahmens 2 während des Einsatzes an dem Gurtförderer beim Auswechseln von Tragrollen zeigt 2d. Dort ist auch die Aufnahme einer verschlissenen Tragrolle 51alt durch den neben dem Hilfsrahmen 1 in Stellung gebrachten Wechselrahmen 2 bei noch geöffneten Klauen 23, 24 dargestellt. Die gleiche bildliche Darstellung entsteht auch nach dem Einführen und Absetzen einer neuen Tragrolle 51neu. Da die mittlere Tragrolle 52 schmaler als die äußeren Tragrollen 51, 53 ist, wird der Abstand der an den Tragrollenachsen angreifenden Klauen 23, 24 zueinander zur Anpassung auf der Tragrollenaufnahme 22 verstellbar ausgebildet.
Um zum Auswechseln defekter Tragrollen 61alt, 62alt von den Tragrollenstationen 6 im Untertrum das Förderband 7 anheben zu können, wird nach den 3a und 3b ein in der Seitenansicht u-förmiger Hilfsrahmen 3 vorgesehen. Er besteht aus unteren waagerechten, als Vierkanthohlprofil ausgebildeten mittleren Trägerstück 31, in dem beiderseits von außen mit Haken 34, 35 versehene Verschiebeträger 32, 33 längsverschiebbar/teleskopierbar angeordnet sind. Das Trägerstück 31 ist oberhalb mit einer Bandauflage 39 versehen. Der Hilfsrahmen 3 wird in der Stellung nach 3a seitlich unter das Förderband 7 im Untertrum geschoben, danach über die beiden, am Trägerstück 31 angeordneten Anschlagösen 36, 37 über Drahtseile oder ein anderes Lastaufnahmemittel mittels des auf dem Service-Fahrzeug angeordneten Hebezeugs angehoben, zusammengeschoben und in die in 3b gezeigte Stellung gebracht. Mit seinen Haken 34, 35 hängt der Hilfsrahmen 3 an den äußeren Längsträgern des Traggerüsts 8 der Förderbandanlage. Dabei hebt er mit seiner Bandauflage 39 das Förderband 7 an, so dass die defekten oder verschlissenen Tragrollen 61alt, 62alt frei liegen.
Die Bandauflage 39 kann an ihrer oberen Auflagefläche von der Mitte aus v-förmig nach oben abgeschrägt sein und so an die Stellung der Tragrollen 61, 62 der Tragrollenstation 6 im Untertrum angepasst werden.
Nach dem das Förderband 7 durch den Einsatz des Hilfsrahmens 3 zusammen mit einem Hebezeug angehoben wurde und in der ausgehobenen Stellung gehalten wird, können die defekten oder verschlissenen Tragrollen 61alt und/oder 62alt ausgewechselt werden. Dazu wird ähnlich für das Obertrum wiederum ein im Prinzip c-förmiger Wechselrahmen 4 vorgesehen, mit dem die gelöste Tragrolle 61alt und/oder 62alt von der Tragrollenstation 6 aufgenommen, angehoben und seitlich aus dem Bereich der Bandanlage geschwenkt werden kann, bevor jeweils eine neue Tragrolle 61neu und/oder 62neu in umgekehrter Reihenfolge montiert werden kann.
Bei der konstruktiven Ausbildung eines solchen Wechselrahmens 4 sind jedoch die unterschiedlichen Abstände der Tragrollenstationen 5, 6 im Obertrum und im Untertrum zu berücksichtigen. Da das Gurtband 7 im Obertrum zusätzlich durch das Fördergut belastet ist und im Untertrum beim Rücklauf leer und damit nur durch das Eigengewicht belastet wird, können die Abstände der Tragrollenstationen 6 zueinander im Untertrum größer als die Abstände der Tragrollenstationen 5 zueinander im Obertrum sein. Diese unterschiedlichen Abstände der Tragrollenstationen 5, 6 sind in der Zeichnung nach 1b und 1c dargestellt. Um Kollisionen zwischen Obertrum – Tragrollenstationen und Untertrum – Tragrollenwechselrahmen zu vermeiden werden nach 4a zwei Wechselrahmen 4a und 4b vorgesehen. Beide Wechselrahmen 4a und 4b bestehen aus einem im Prinzip c-förmigen Träger 41a und 41b. Oben, in den waagerechten Trägerabschnitten ist eine Anschlagöse 42a, 42b längsverschieb- und feststellbar angeordnet. Die unteren waagerechten Trägerabschnitte sind mit einer schwenkbaren Tragrollenaufnahme 43a, 43b ausgerüstet. Diese Tragrollenaufnahmen 43a, 43b sind wie die Tragrollenaufnahmen 22 für den Wechselrahmen 2 mit Klauen 44a, 44b zur Aufnahme der Tragrollen 61alt, 62alt und 61neu, 62neu versehen. Die Bewegungs- bzw. Verschieberichtungen von Einzelteilen oder Baugruppen zueinander sind in der Zeichnung durch Pfeile gekennzeichnet. Beide Wechselrahmen 4a und 4b weisen nach den 4a und 4b außen zueinander unterschiedlich ausgebildete waagerechte Teilstücke 45a, 45b auf, durch die die Wechselrahmen 4a und 4b seitlich um Einzelteile des Traggerüsts 8 der Förderanlage oder um die Tragrollenstationen 5 des Obertrums geführt werden. Diese Teilstücke 45a, 45b werden in der Praxis an die jeweilige Förderanlage angepasst und sind deshalb nicht zwingend mit den im Ausführungsbeispiel offenbarten Einzelheiten auszubilden.
Zur Auswechslung der verschlissenen/defekten Tragrollen 61alt und/oder 62alt durch neue Tragrollen 61neu und/oder 62neu wird je nach Standort an den Gurtförderer der geeignete Wechselrahmen 4a oder 4b ausgewählt. In der Zeichnung nach 4b ist das Aufnehmen einer auszubauenden Tragrolle 61alt im Untertrum und nach 4c das Herausschwenken dieser aufgenommenen Tragrolle 61alt dargestellt. Diese Tragrolle 61alt wird abgelegt und eine neue Tragrolle 61neu aufgenommen. Das Einsetzen der neuen Tragrolle 61neu erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Für das Auswechseln der Tragrollen mit einer solchen Vorrichtung werden nur zwei Arbeitskräfte benötigt: Eine Arbeitskraft baut die Tragrollen mit Hilfe der Vorrichtung aus und ein, die zweite Arbeitskraft bedient das mit einem Kran ausgerüstetes Service-Fahrzeug.
Alternativ kann die Vorrichtung in angepasster Form auch zum Auswechseln von Tragrollen in Tragrollenstationen für das Obertrum benutzt werden, die jeweils mit fünf gemuldet angeordneten Tragrollen ausgerüstet sind. Ebenso ist eine Anpassung des Wechselrahmens für eine andere Anzahl und Anordnung der Tragrollen einer Tragrollenstation für das Untertrum möglich.
Bezugszeichenliste

1: Hilfsrahmen (Obertrum)
11: Anschlagöse
12: schwenkbare Halterung
13: schwenkbare Halterung
14: schräge Auflage für Gurtband
15: schräge Auflage für Gurtband
16: Bolzenverbindung
17: Bolzenverbindung
18: Strebe
19: Strebe
2: Wechselrahmen (Obertrum)
21: c-förmigen Träger
22: Tragrollenaufnahme
23: Klaue zur Tragrollenaufnahme
24: Klaue zur Tragrollenaufnahme
25: Lochplatte
26: Lochplatte
27: Anschlagöse
3: Hilfsrahmen (Untertrum)
31: Trägerstück
32: Verschiebeträger
33: Verschiebeträger
34: Haken
35: Haken
36: Anschlagöse
37: Anschlagöse
39: Bandauflage
4: Wechselrahmen (Untertrum)
4a: Wechselrahmen nach Variante a
41a: c-förmigen Träger
42a: Anschlagöse
43a: Tragrollenaufnahme
44a: Klauen
45b: Teilstücke
4b: Wechselrahmen nach Variante b
41b: c-förmigen Träger
42b: Anschlagöse
43b: Tragrollenaufnahme
44b: Klauen
45b: Teilstücke
5: Tragrollenstation Obertrum
51: Tragrolle rechts
52: Tragrolle mitte
53: Tragrolle links
6: Tragrollenstation Untertrum
61: Tragrolle links
62: Tragrolle rechts
7: Gurtband
8: Traggerüst des Gurtförderers / der Förderanlage

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DD 148504 A1 [0002, 0054]
DE 2163726 A [0002]
DE 2342000 C2 [0002]
DE 1219856 B [0003]
DE 8525773 U1 [0004]
DE 2342000 A1 [0054]

Claims

Verfahren zum Auswechseln einzelner Tragrollen eines Gurtförderers, aufweisend die Verfahrensschritte, dass a) ein Gurtband (7) im Bereich einer Tragrollenstation (5, 6) von einem zwischen Ober- und Untertrum bzw. zwischen Untertrum und Planum eingeführten Hilfsrahmen (1, 3) aufgenommen und gemeinsam mit diesem durch ein externes Hebezeug angehoben wird, b) der das Gurtband (7) unter Beibehaltung dessen Querschnitts tragende Hilfsrahmen (1, 3) auf einem Traggerüst (8) des Gurtförderers abgesetzt bzw. an das Traggerüst (8) des Gurtförderers angehangen wird, c) ein Wechselrahmen (2, 4, 41a, 41b) mit einem externen Hebezeug zwischen Ober- und Untertrum bzw. zwischen Untertrum und Planum eingeführt wird und mit seinen Aufnahmemitteln (2) eine auszuwechselnde Tragrolle (51, 52, 53, 61, 62) aufnimmt, d) der Wechselrahmen (2, 4, 41a, 41b) gemeinsam mit der Tragrolle aus dem Bereich zwischen Ober- und Untertrum bzw. zwischen Untertrum und Planum herausgeführt und in umgekehrter Weise eine neue Tragrolle (51, 52, 53, 61, 62) in die Aufnahmen der auszuwechselnden Tragrolle (51, 52, 53, 61, 62) eingesetzt wird, e) der Hilfsrahmen (1, 3) von einem externen Hebezeug angehoben, vom Traggerüst (8) gelöst und anschließend das Gurtband (7) abgesenkt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch mehrfache Wiederholung der Schritte c) und d) mehrere Tragrollen (51, 52, 53, 61, 62) einer Tragrollenstation (5, 6) ausgetauscht werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der auf dem Traggerüst (8) abgesetzte bzw. an dem Traggerüst (8) angehangene Hilfsrahmen (1, 3) vom Hebezeug gelöst wird und der Wechselrahmen (2, 4, 41a, 41b) mit demselben Hebezeug manipuliert wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahme des Wechselrahmens (2, 4, 41a, 41b) mit dem externen Hebezeug vorangehend eine parallele und rechtwinklig zur Förderrichtung des Gurtbandes (7) verschiebbare Anschlagöse (27, 42a, 42b) so eingestellt wird, dass das Hebezeug vertikal über dem Schwerpunkt des Wechselrahmens (2, 4, 41a, 41b), mit aufgenommener Tragrolle (51, 52, 53, 61, 62), angreift.
Vorrichtung zum Auswechseln einzelner Tragrollen eines Gurtförderers, aufweisend einen Hilfsrahmen (1, 3) zum Anheben des Gurtbandes (7) im Obertrum und Untertrum und jeweils konstruktiv an die Tragrollenstationen (5, 6) im Obertrum und Untertrum angepasste Wechselrahmen (2, 4a, 4b, 41a, 41b), wobei der Hilfsrahmen (1, 3) als auch die Wechselrahmen (2, 4a, 4b, 41a, 41b), zwischen Ober- und Untertrum bzw. zwischen Untertrum und Planum einführbar sind und obenseitig mit Anschlagösen (11, 27, 36, 37, 42a, 42b) zur Aufnahme durch ein verfahrbares und mit einem Hebezeug ausgerüstetes Service-Fahrzeug versehen sind.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsrahmen (1, 3) Mittel zur Aufnahme des Gurtband (7) in seiner gesamten Breite und unter Beibehaltung der Muldungsform sowie Mittel zum Aufsetzen auf oder Anhängen an das Traggerüst (8) der Förderanlage aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsrahmen (1, 3) mehrere, in ihrer Neigung verstell- und arretierbare Auflagen (14, 15) zur Aufnahme des Gurtbandes (7) unter Beibehaltung der Muldungsform aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsrahmen (1, 3) mindestens zwei klappbare Halterungen (12, 13) bzw. Haken (34, 35) zum Absetzen des Hilfsrahmens auf bzw. Anhängen des Hilfsrahmens an das Traggerüst (8) des Gurtförderers aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsrahmen (1, 3) c-förmig ausgebildet ist, wobei am oberen Trägerstück mindestens eine Anschlagöse (11, 36, 37) und am unteren Trägerstück obenseitig die Auflagen (14, 15, 39) und unten- und/oder endseitig die Halterungen (12, 13) bzw. Haken (34, 35) angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselrahmen (2, 4, 41a, 41b) jeweils konstruktiv an die Tragrollenstationen (5, 6) im Obertrum und Untertrum angepasst sind und schwenkbare, als gerade Träger ausgebildete Tragrollenaufnahmen (22, 43a, 43b) mit beweglichen Klauen (23, 24, 44a, 44b) als Mittel zur Aufnahme der Tragrollen (51, 52, 53, 61, 62) aufweisen.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragrollenaufnahmen (22, 43a, 43b) gegenüber den Wechselrahmen (2, 4a, 4b, 41a, 41b) in Bolzenverbindungen schwenkbar sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an den Wechselrahmen (2, 4a, 4b, 41a, 41b) obenseitig eine parallel und rechtwinklig zur Förderrichtung des Gurtbandes verschiebbare Anschlagöse (27, 42a, 42b) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass für die Tragrollenstationen (6) des Untertrums zwei Varianten der Wechselrahmen (4a, 4b) zur Verfügung stehen, die jeweils von einer Seite zwischen Untertrum und Planum einführbar sind, ohne mit den Tragrollenstationen (5) des Obertrums zu kollidieren.