DE102007018782A1 - Anordnung zum Nadeln von biegeschlaffen Materialbahnen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Nadeln von biegeschlaffen Materialbahnen insbesondere Textilbahnen, eine Nadel zur Verwendung bei einer solchen Anordnung, ein Verfahren zum Anordnen von Nadeln sowie eine Einrichtung zum Setzen und eine Einrichtung zum Entfernen von Nadeln.
- Um ein genaues Schneiden von biegeschlaffen Materialbahnen insbesondere Textilbahnen erreichen zu können, insbesondere dann, wenn Musterungen der Materialbahn zu berücksichtigen sind, ist es üblich, die Materialbahn auf einem sogenannten Nadeltisch auszulegen und dort in der Lage mittels sogenannten Nadeln zu fixieren. Die genadelte mindestens eine Materialbahn wird dann dem Schneidvorgang zugeführt, wobei vor dem Schneiden die mindestens eine Lage in ihrer Lage auf der Schneideinrichtung fixiert und dann vor dem eigentlichen Schneidvorgang die Nadeln entfernt werden. Nach dem Stand der Technik sind sogenannte Nadelbalken vorgesehen, die an bestimmten Stellen quer zur Längserstreckung des Nadeltisches vorgesehen sind, wobei bei Bedarf Nadeln ausgefahren werden können. Nachteilig ist, dass diese Nadeln nicht in den gewünschten Positionen sondern nur an vorgegebenen Positionen vorgesehen werden können. Außerdem ist der Mechanismus zum Ein- und Ausfahren der Nadeln sehr kompliziert und daher kostspielig. Es ist ferner an sich bekannt, einzeln verwendbare Nadelelemente vorzusehen. Diese Nadelelemente weisen Nadeln auf, die im Wesentlichen vertikal von kreisförmigen Basen wegragen, wobei die Basen danach auf einer Unterlage anzuordnen sind. Es besteht die Gefahr, dass beim Schneidvorgang das Schneidmesser die Basen durchschneiden muss, was den Schneidvorgang erheblich beeinträchtigt und das Schneidmesser sogar beschädigen könnte.
- Es besteht daher der Wunsch, die für das Nadeln erforderlichen Nadeln an solchen Stellen setzen zu können, die für das vorgegebene Schnittmuster optimal sind, wobei dies möglichst kostengünstig und einfach erfolgen können soll.
- Die Aufgabe wird durch die Anordnung gemäß dem Anspruch 1 gelöst, sowie durch das Verfahren gemäß Anspruch 6 und die Nadeln gemäß Anspruch 5. Ferner wird die Aufgabe durch eine Einrichtung zum Setzen von Nadeln gemäß Anspruch 9 sowie eine Einrichtung zum Entfernen von Nadeln gemäß Anspruch 9 gelöst.
- Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass die für Schneidunterlagen an sich bekannten Borstenelemente, häufig Borstenkacheln genannt, die handelsüblich sind und von verschiedenen Herstellern vertrieben werden, eine große Anzahl kleiner Durchgangsöffnungen aufweisen, durch die hindurch für den Schneidvorgang Unterdruck aufgebaut werden kann, wobei diese Durchgangslöcher typisch einen Durchmesser von etwa 1 bis 2 mm besitzen. Die Erfindung schlägt nun vor, Nadeln durch diese Öffnungen vertikal einzuführen, und zwar an den durch das Schnittmuster für die biegeschlaffe Materialbahn optimalen Steilen, und in einer unter den Borstenelementen vorgesehenen Halteschicht, beispielsweise einer Filzschicht zu fixieren. Die Fixierung ist ausreichend gut um jedenfalls für den Zweck der Nadelung die biegeschlaffe Materialbahn oder die mehreren Materialbahnen zu halten.
- In Weiterbildung ist es möglich, die Nadeln automatisiert zu setzen und nach Fixierung der Materialbahn bzw. des Materialbahnenpaketes zum Zwecke des Schneidens auch wieder zu automatisierten zu entfernen.
- Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt perspektivisch und schematisch ein Borstenelement
1 an sich bekannten Aufbaus, nämlich mit einer Basis2 , in der in einem Raster eine große Anzahl von Durchgangslöchern3 vorgesehen sind und von der in großer Anzahl Borsten4 vertikal wegragen. Derartige Borstenelemente1 sind handelsüblich und beispielsweise bei Schneideinrichtungen für biegeschlaffe Materialien an sich bekannt. An der den Borsten4 abgewandten Seite der Basis2 sind an bestimmten Stellen Zapfen5 vorgesehen, mit denen bei der herkömmlichen Verwendung die Borstenelemente in einer Unterlage fixierbar sind. - Gemäß der Erfindung ist ferner eine durchgehende Tragfläche
6 vorgesehen, die Bestandteil einer Palette sein kann, auf der in einer der Anordnung der Zapfen5 entsprechenden Anordnung Abstandshalter7 fest aufgebracht sind. Auf der dem Träger6 abgewandten Seite der Abstandshalter7 sind Rastelemente8 vorgesehen, in denen die Zapfen5 verrastbar sind, wodurch ein Borstenelement1 fest mit dem Träger6 jedoch mit Abstand verbindbar ist. Zwischen dem Träger6 und der Unterseite der Basis2 eines Borstenelements1 ist eine Halteschicht in Form einer Filzschicht10 vorgesehen, wobei die Filzschicht10 fest mit dem Träger6 verbunden, z. B. verklebt, ist. Alternativ zu dem Filzmaterial könnte auch ein anderes Material verwendet werden, welches es erlaubt, eine Nadel einzustechen, wobei das Material ferner eine ausreichend hohe laterale Stabilität und hinreichende Klemmkraft aufweisen sollte, um die Nadel sicher vertikal zu halten. Denkbar wäre beispielsweise die Verwendung von Kunststoff oder Gummi einer entsprechenden Härte. Zweckmäßig hat also diese Filzschicht10 bzw. allgemein die Halteschicht eine gewisse Dichte. Selbstschließende Eigenschaften sind von Vorteil. Die Dicke der Filzschicht10 sollten den Abstand zwischen Träger6 und Unterseite der Basis2 weitgehend ausfüllen, ein vollständiges Ausfüllen ist nicht zwingend erforderlich. Typisch ist der Abstand etwa 10 bis 15 mm. - Es zeigt sich, dass Nadeln, etwa die Nadel
11 aufgrund der Vielzahl der Durchgangslöcher3 an nahezu beliebiger Stelle vertikal eingesetzt werden kann, und zwar von oben gemäß dem Pfeil12 . Zweckmäßig weist die Nadel11 daher nicht nur die übliche Spitze13 auf, die aus den Borsten herausragt, und auf denen die Nadelung erfolgt, also eine biegeschlaffe Materialbahn fixierbar ist, sondern auch ein verjüngtes (Unter-)Ende14 , mittels dem die Nadel11 leichter durch die Durchgangslöcher3 des Borstenelements1 führbar und in die Filzschicht10 einführbar ist. Um ein ungewolltes Verbiegen zu vermeiden, bestehen die Nadeln11 zweckmäßig aus einem Hartmetall. - Für das Setzen von Nadeln
11 wird vorteilhaft so vorgegangen, dass zunächst der Nadeltisch oder die den Träger6 aufweisende Palette, die die geschilderte Anordnung der Borstenelemente, Abstandshalter und Filzschicht aufweist, vorgesehen wird, und auf dieser, das heißt auf den äußersten Enden der Borsten4 ein vorbestimmtes Schnittmuster abgelegt, wird. Auf dem Schnittmuster sind bei der Herstellung des Schnittmusters schon vorgegebene Stellen typisch markiert, die für das Vorsehen der Nadeln zweckmäßig sind. Typisch sind dies ganz bestimmte Punkte, die vom Schnittmuster abhängen. Beispielsweise sind für die verschiedenen Zuschnitte eines Herrenanzuges insgesamt 10 bis 20 Stellen optimal, an denen Nadeln vorgesehen werden. An diesen Stellen werden nun die Nadeln11 durch das Schnittmuster hindurch, an den Borsten4 vorbei und durch die Durchgangslöcher3 hindurch bis in die Filzschicht10 niedergebracht, „gesetzt", gemäß dem Pfeil12 der Figur. Dieses Setzen kann händisch erfolgen, beispielsweise mittels geeigneter Handhabungswerkzeuge. Das Setzen sollte möglichst vertikal erfolgen. Die für das Suchen der Lage eines Durchgangsloches3 sich ergebende geringfügige Schiefstellung ist nicht wesentlich. - Selbstverständlich kann das Setzen auch automatisch erfolgen, und zwar zweckmäßig mittels eines über die Fläche des Trägers
6 bewegbaren Wagens, der eine Werkzeughalterung trägt, die vertikal auf- und abführbar ist, mittels der somit jeweils eine Nadel11 gesetzt werden kann. Dies kann sogar weitestgehend programmgesteuert erfolgen. Auch das Ziehen einer Nadeln kann in gleicher Weise im wesentlichen programmgesteuert erfolgen. Es kann von Vorteil sein, einen Werkzeugkopf an dem Wagen vorzusehen, der revolverartig mehrere Werkzeughalterungen vorsehen kann, mittels denen verschiedene Handhabungen und Bearbeitungen möglich sind, und deren eine das Auf- oder Absenken einer Nadel11 ist. Beispielsweise mittels der gleichen Werkzeughalterung oder einer anderen Werkzeughalterung kann auch ein Ziehen einer gesetzten Nadel11 erfolgen. - Dies kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn die optimale Lage einer Nadel
11 sehr nahe einer Schneidkante ist, so dass beim Belassen der Nadel11 die Bewegung eines Schneidwerkzeuges beeinträchtigt sein könnte. - Schließlich können die Nadeln
11 aus einem Magazin nacheinander der Werkzeughalterung zuführbar sein. - Typisch werden Nadeln
11 unterschiedlichen Längen zur Verfügung gestellt werden, da diese nur eine gewissen Strecke, nämlich ca. 2 bis 5 cm von der Borstenoberseite herausragen müssen, abhängig von der Anzahl der zu nadelnden Materialbahnen. - Da der Nadelungsvorgang typisch zeitaufwändiger ist als der Schneidvorgang, der weitestgehend automatisiert erfolgt, wird es zweckmäßig sein, mehrere Paletten oder Nadeltische mit der geschilderten Anordnung vorzusehen, die zeitlich unabhängig voneinander und zeitlich unabhängig vom Schneidvorgang für das Nadeln zur Verfügung stehen.
- Anstelle eines Borstenelementes herkömmlicher, an sich bekannter Bauart können auch gesondert gefertigte Borstenelemente
1 verwendet werden.
Claims (12)
- Anordnung zum Nadeln von biegeschlaffen Materialbahnen insbesondere Textilbahnen, bestehend aus einer Nebeneinanderanordnung von an sich bekannten Borstenelementen (
1 ), die von einer Basis (2 ) mit zahlreichen im Raster angeordneten Durchgangslöchern (3 ) im Wesentlichen vertikal wegragende Borsten (4 ) aufweisen, einem flächigen Träger (6 ), mehreren fest mit dem flächigen Träger (6 ) verbundenen vertikal wegragenden Abstandshaltern (7 ) pro Borstenelement (1 ), mittels denen ein Borstenelement (1 ) fest mit dem flächigen Träger (6 ) verbindbar ist und einer den Raum zwischen dem flächigen Träger (6 ) und der Basis (2 ) des Borstenelements (1 ) im Wesentlichen ausfüllenden Halteschicht (10 ), die fest mit dem flächigen Träger (6 ) verbunden ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (
2 ) eines Borstenelements (1 ) auf der den Borsten (4 ) abgewandten Seite Zapfen (5 ) aufweist und die Abstandshalter (7 ) so ausgebildet und angeordnet sind, dass die Zapfen (5 ) in den Abstandshaltern (7 ) verrastbar sind. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Träger (
6 ) palettenartig ausgebildet ist. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteschicht (
10 ) durch eine Filzschicht, durch Kunststoff oder Gummi gebildet ist. - Nadel zur Verwendung bei einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Hartmetall besteht und eine der Nadelspitze (
13 ) abgewandte Verjüngung (14 ) aufweist. - Verfahren zum Anordnen von Nadeln (
11 ) für das Nadeln von biegeschlaffen Materialbahnen bei einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit den Schritten Auflegen eines vorbestimmten Schnittmusters auf die Anordnung, im wesentlichen vertikales Setzen von Nadeln (11 ) an vorgegebenen Stellen des Schnittmusters durch die Borsten (4 ) und ein der vorgegebenen Stelle des Schnittmusters in vertikaler Richtung nächstliegendes Durchgangsloch (3 ) bis in die Halteschicht (10 ) und Entfernen des Schnittmusters. - Verfahren zum lagerichtigen Zuschneiden von biegeschlaffen Materialbahnen, insbesondere Textilbahnen mit sich wiederholenden Musterungen, wobei zunächst mindestens eine Lage der Materialbahn ausgelegt und mit Hilfe der Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 fixiert wird und anschließend die Materialbahn in einer Schneideinrichtung gemäß einem vorgegebenen Schnittmuster zugeschnitten wird.
- Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung der mindestens einen Lage der Materialbahn unabhängig von der Schneideinrichtung erfolgt und die mit Hilfe der Anordnung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 fixierte Materialbahn erst anschließend der Schneideinrichtung zugeführt wird.
- Einrichtung zum im Wesentlichen vertikalen Setzen von Nadeln (
11 ) bei dem Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wagen längs und quer über der Anordnung von Borstenelementen (1 ) verfahrbar ist und eine Werkzeughalterung trägt, in die eine Nadel einführbar ist und die vertikal zum Setzen der Nadel (11 ) auf- und abbewegbar ist. - Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeughalterung gemäß vorgegebenen Stellen eines vorbestimmten Schnittmusters bewegbar ist.
- Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkzeugkopf revolverartig mit mehreren Werkzeughalterungen ausgebildet ist, von denen eine zum Setzen von Nadeln (
11 ) vorgesehen ist. - Einrichtung zum Schneiden von gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 genadelten biegeschlaffen Materialbahnen, dadurch gekennzeichnet, dass der das Schneidwerkzeug tragende Werkzeugkopf revolverartig mit mehreren Werkzeughalterungen ausgebildet ist und eine der Werkzeughalterungen zum Aufnehmen eines Ziehwerkzeuges für das Herausziehen der Nadeln (
11 ) ausgebildet ist.
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