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Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Untersatz für Transportpaletten und andere auf Stützelementen unter Bildung einer Brücke abstellbare Transport- und Lagereinheiten, der auf einem rollenbestückten Fahrgestell eine Hubbühne aufweist, die von einem Satz Schwenkarmen getragen ist, mit denen sie aus einer abgesenkten stabilen Lage über einen oberen Scheitelpunkt hinweg bis in eine gegenüber der abgesenkten Lage höhere stabile Lage verschwenkbar ist, in der die Hubbühne an mindestens einem Anschlag abgestützt ist, wobei für die Bewegung der Hubbühne aus der einen stabilen Lage in die andere stabile Lage und umgekehrt die Hubbühne gegenüber dem Fahrgestell verschiebbar ist, wobei für diese Verschiebung ein an dem Fahrgestell und der Hubbühne angreifender Betätigungshebel vorgesehen ist.
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Fahrbare Untersätze dieser Art sind als sogenannte Hubwagen aus der Praxis bekannt. Mit ihnen lassen sich Transportpaletten und andere unter Bildung einer Brücke auf Stützelementen abgestützte Transport- und Lagereinheiten unterfahren und mittels einer hydraulisch betätigten Hubbühne anheben. Solche Hubwagen haben ein hohes Gewicht und sind in der Herstellung sehr aufwändig. Deshalb steht bzw. stehen in einem Betrieb in der Regel nur ein oder wenige Hubwagen zur Verfügung, die im Bedarfsfall dann zu den umzusetzenden Paletten bzw. Transport- und Lagereinheiten gefahren werden müssen. Dies gilt vor allem dann, wenn im Betrieb ein häufiger Wechsel des Standortes der Transportpaletten bzw. Transport- und Lagereinheiten gewünscht wird, wie es zum Beispiel in Einzelhandelsgeschäften der Fall ist, in denen in den Geschäftszeiten die Verkaufsware auf den Paletten und dergleichen präsentiert wird und nach Geschäftsschluss umgesetzt werden muss.
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Die
DE 296 19 299 U1 offenbart einen Hubwagen zum Anheben und Fördern einer Minipalette oder eines Stapels von Minipaletten. Der Hubwagen weist einen länglichen Rahmen auf, der an seiner Unterseite mit Laufrollen versehen ist und auf dem eine Hubeinrichtung zum Anheben einer Tragbühne angebracht ist. Die Tragbühne hat einen länglichen Hauptteil und Verbreiterungen, die an einer Schmalseite des Hubwagens angeordnet sind und sich über dessen beide Längsseiten hinaus erstrecken. Ferner weist der Hubwagen eine deichselartige Handhabungseinrichtung auf, die an der Schmalseite des Rahmens angebracht ist, über der sich die Verbreiterung der Tragbühne befindet. Die deichselartige Handhabungseinrichtung besteht aus einem Lasthebel, der an seinem unteren Ende an einem an dem Rahmen angebrachten Anschlag und in axialem Abstand dazu über einen Schwenkhebel an einem mit der Tragbühne verbundenen Palettenanschlag angelenkt ist. Der Lasthebel ist dabei fest mit dem Hubwagen verbunden und erstreckt sich in der angehobenen oder abgesenkten Stellung der Tragbühne jeweils mit unterschiedlichem Winkel zur Horizontalen schräg nach oben, so dass er den freien Zugang zu der angehobenen bzw. abgestellten Palette behindert oder zumindest einschränkt.
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Aus der
DE 91 16 424 U1 und der
DE 295 01 128 U1 sind Lastenheber für Paletten bekannt, die einen heb- und senkbaren Lastaufnahmeträger aufweisen. An dem Lastaufnahmeträger sind im Abstand zueinander Rollenträger angeordnet, die mit Laufrollen versehen und als Schwenkhebel in Anschlussgelenken vertikal schwenkbar sind. Der jeweilige Lastenheber ist ferner mit einer Griffstange zur Vertikalverschwenkung der Rollenträger versehen, wobei die Rollenträger über ein an der Unterseite des Lastaufnahmeträgers angeordnetes, gelenkig angeschlossenes Koppelglied zur Synchronverschwenkung zwangsgekoppelt sind. Der Lastaufnahmeträger, die Rollenträger und das mit den Rollenträgern jeweils über ein Koppelgelenk verbundene Koppelglied bilden ein Parallelogramm-Gelenkviereck. Die Griffstange ist als entfernbares Betätigungselement ausgeführt. Zum Heben bzw. Senken des Lastaufnahmeträgers kann die Griffstange auf einen am rückwärtigen Rollenträger fest angeordneten Zapfen schwenkfest aufgesteckt werden. Der Lastaufnahmeträger wird in der Hublage mittels einer lösbar arretierenden Sperrvorrichtung gesichert. Die Sperrvorrichtung besteht aus einem am Rollenträger angeordneten Schwenkriegel, der in eine Riegelausnehmung am Ende des Koppelgliedes einführbar und beim Aufstecken der Griffstange auf den Zapfen durch Anschlag mit der Griffstange entriegelbar ist.
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Die
DE 30 15 685 C2 offenbart einen tragbaren Lastenheber für Paletten mit einem länglichen Lastaufnahmerahmen, der in einen Hohlraum einer Palette einführbar ist und durch Verschwenkung eines hebelartigen Betätigungsgliedes, das in einem mit dem Lastaufnahmerahmen verbundenen „Betriebsrahmen” schwenkbar gelagert ist, angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Hierzu ist am Oberteil des Betätigungsgliedes ein Aufnahmeloch ausgebildet, in das eine Griffstange eingesteckt und durch Herausziehen wieder entfernt werden kann. Das Betätigungsglied ist über Verbindungsglieder mit einem hinteren und einem vorderen Hebel verbunden, die um horizontale Achsen schwenkbar sind und an ihren freien Enden jeweils ein hinteres bzw. ein vorderes Laufrad tragen, so dass die Hebel durch Verschwenken des Betätigungsgliedes bzw. der darin eingesteckten Griffstange aus einer im Wesentlichen horizontalen Ruhelage in eine aufrechte Traglage verschwenkt werden können.
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Aus der
AT 006 328 U1 ist ein Transportmittel bekannt, das für den Transport von so genannten Rollcontainern bestimmt ist. Das Transportmittel weist eine Ladefläche auf, die gegenüber einem mit Laufrollen bestückten Grundrahmen anheb- bzw. absenkbar ist. In dem Grundrahmen ist ein Hebel zum Anheben und Absenken der Ladefläche schwenkbar gelagert, der hierzu mit der Ladefläche gekuppelt ist. An dem Grundrahmen sind Gleitbolzen befestigt, die in zur Ebene der Ladefläche schräg ausgerichtete Schlitze eingreifen. Die Schrägschlitze sind dabei in an der Ladefläche befestigten Blöcken vorgesehen. Sie bilden mit den darin eingreifenden Gleitbolzen Schrägführungen, die bei einem Verschwenken des Hebels ein Anheben bzw. Absenken der Ladefläche relativ zu dem Grundrahmen bewirken. Der Hebel besteht aus einer Hub-Deichsel-Stange, die in eine am Grundrahmen schwenkbar gelagerte Rohrmuffe einsteckbar ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Ausgabe zugrunde, einen im Aufbau einfachen Untersatz zu schaffen, mit dem Transportpaletten und andere Transport- und Lagereinheiten mit geringem Aufwand von einem Standort zum anderen umgesetzt werden können.
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Diese Aufgabe wird bei einem fahrbaren Untersatz der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Betätigungshebel als entfernbarer Betätigungshebel ausgeführt ist und Stecker zum lösbaren Kuppeln mit dem Fahrgestell und der Hubbühne aufweist, wobei an dem Fahrgestell eine Steckaufnahme und an der Hubbühne eine weitere Steckaufnahme vorgesehen ist, an denen der Betätigungshebel mit den Steckern kuppelbar ist.
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Der erfindungsgemäße Untersatz besteht ausschließlich aus mechanischen Elementen, so dass er wartungsfrei, robust und in der Herstellung preiswert ist. Deshalb kann ein Benutzer, beispielsweise ein Einzelhändler, bei dem die Ware häufig ihren Standort wechseln muss, für jede Transportpalette bzw. jede Transport- und Lagereinheit einen eigenen Untersatz vorsehen, der dann bei der Transportpalette verbleiben kann, solange diese regelmäßig umgesetzt werden muss. Das erspart bei Umstellarbeiten Zeit. Da der Untersatz nicht von morgens bis abends im Einsatz ist, sondern für den Tag am Aufstellungsort verbleiben kann, wird er auch im Vergleich zu Hubwagen mit hydraulischer Hubbühne weniger stark belastet. Das bedeutet, dass er auch nicht so massiv ausgelegt sein muss wie herkömmliche Hubwagen. Er nimmt auch weniger Platz als Hubwagen in Anspruch, da er auf die Maße der herkömmlichen Transportpaletten abgestimmt sein kann, d. h. nicht größer in der Standfläche sein muss als solche Paletten. Herkömmliche Hubwagen sind dagegen wesentlich größer, weil sie für verschiedenste Transportaufgaben geeignet sein müssen und sie eine fest mit dem Hubwagen verbundene Deichsel für den Transport und für die Betätigung der Hydraulik aufweisen. Beim erfindungsgemäßen Untersatz kann der Betätigungshebel fehlen. Nur für die kurze Zeit des Umsetzens des Untersatzes muss sie an den Untersatz angeschlossen werden können.
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Der Anschlag für die Hubbühne in der angehobenen stabilen Lage kann der Hubbühne unmittelbar zugeordnet sein, vorzugsweise ist er aber in Form von mehreren Anschlägen den Schwenkarmen zugeordnet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
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1 einen fahrbaren Untersatz mit einer unterfahrenen Transport- und Lagereinheit in perspektivischer Darstellung,
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2 den fahrbaren Untersatz gemäß 1 ohne Transport- und Lagereinheit, bei abgesenkter Hubbühne in Seitenansicht,
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3 den Untersatz gemäß 2 in Aufsicht,
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4 den Untersatz gemäß 1 mit Transport- und Lagereinheit im Vertikalschnitt,
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5 den Untersatz gemäß 1 ohne Transport- und Lagereinheit, bei angehobener Hubbühne in Seitenansicht,
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6 den Untersatz gemäß 5 in Aufsicht,
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7 den Untersatz gemäß 1 mit Transport- und Lagereinheit bei angehobener Hubbühne im Vertikalschnitt,
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8 den Untersatz gemäß 1 bei abgesenkter Hubbühne in perspektivischer Ansicht von oben,
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9 den Untersatz gemäß 8 in perspektivischer Ansicht von unten, und
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10 den Untersatz gemäß 1 bei angehobener Hubbühne in perspektivischer Ansicht von oben.
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1 zeigt als Transport- und Lagereinheit einen Behälter 1, der wie herkömmliche Transportpaletten auf Stützelementen 2, 3 unter Bildung einer Brücke abgestützt ist. Unter die Brücke ist ein erfindungsgemäßer Untersatz 4 gefahren. An diesen Untersatz 4 greift ein lösbarer Betätigungshebel 5 an, der einerseits dazu dient, eine später noch im einzelnen zu beschreibende Hubbühne, und damit auch die Transport- und Lagereinheit, anzuheben, und der andererseits als Zug- und Manövrierdeichsel für den fahrbaren Untersatz dient.
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Wie die 2 bis 10 zeigen, weist der fahrbare Untersatz ein Fahrgestell 6 und eine Hubbühne 7 auf. Das Fahrgestell 6 besteht aus zwei spiegelbildlichen Hälften 6a, 6b, die unterhalb der Hubbühne 7 über Träger 6c, 6d, 6e miteinander verbunden sind. Das Fahrgestell 6 ist unterseitig mit vier Lenkrollen 8a, 8b, 8d bestückt.
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Die zwischen den beiden Teilen 6a, 6b des Fahrgestells angeordnete Hubbühne 7 hat im wesentlichen eine Kreuzform. Sie wird über vier laschenartige Schwenkhebel 9a, 9b, 9c, 9d vom Fahrgestell 6 getragen. In der in 2, 3 dargestellten Stellung ruht die Hubbühne 7 auf den Trägern 6c, 6d, 6e des Fahrgestells 6 in der abgesenkten stabilen Lage. In der in 5 und 6 dargestellten angehobenen stabilen Lage stützt sie sich mit ihren Hebelarmen 9a, 9b, 9c, 9d an den als Anschläge dienenden Trägern 6c, 6d ab.
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Um die Hubbühne 7 aus ihrer abgesenkten Lage der 2 und 3 in einer Schiebe- und Schwenkbewegung in die höhere stabile Lage der 5 und 6 zu überführen, ist am Fahrgestell 6, und zwar am Träger 6e, eine Steckaufnahme 10 und an der Hubbühne 7 eine weitere Steckaufnahme 11 befestigt, in die entsprechende Stecker 5a, 5b des Betätigungshebels 5 steckbar sind. Durch Verschwenken des Betätigungshebels 5 aus der in 2 dargestellten vertikalen Position in die in 5 dargestellte geneigte Position wird die Hubbühne 7 aus ihrer unteren stabilen Position über einen oberen Scheitelpunkt hinweg in die obere stabile Lage überführt. Während die Hubbühne 7 in der unteren stabilen Lage die Transport- und Lagereinheit 1 nicht abstützt, hat sie sie in der zweiten stabilen höheren Lage vom Boden abgehoben. In dieser abgehobenen Lage kann dann mit dem fahrbaren Untersatz 4 die Transport- und Lagereinheit 1 von einem Stellplatz zu einem anderen Stellplatz verfahren werden. Nach Umstellen wird dann der Betätigungshebel 5 umgekehrt verschwenkt und damit die Transport- und Lagereinheit wieder auf den Boden abgesetzt. Der Betätigungshebel 5 kann dann aus den Steckaufnahme 10, 11 wieder entfernt werden und beiseite gestellt werden, so dass er nicht störend im Weg liegt.