DE102007006933B4 - Abstandsregelung in Ionenquellen für Flugzeitmassenspektrometer - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Regelung des Abstandes zwischen der Oberfläche einer zu ionisierenden Probe auf einer Probenträgerplatte und einer ersten Beschleunigungselektrode für Ionen in einer Ionenquelle für Flugzeitmassenspektrometer, wobei eine Analyse der Bilder einer Videokamera, die auf die Probe gerichtet ist, zur Regelung des Abstandes verwendet wird, und die Regelung durch die Veränderung des Abstandes der Probenträgerplatte von der ersten Beschleunigungselektrode erfolgt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf die genaue Massen- und Mengenbestimmung von Analytionen in hochauflösenden Flugzeitmassenspektrometern, in denen die Analytionen durch eine Ionisierung einer Probe mit Analytsubstanzen erzeugt werden, die sich zusammen mit einer Vielzahl von anderen Proben auf einem beweglichen Probenträger befindet. Die Probe kann beispielsweise durch matrixunterstützte Laserdesorption (MALDI) ionisiert werden.
  • Die Erfindung besteht darin, den für die Bestimmung der Masse und Menge der Ionen kritischen Abstand der Probenoberfläche zu einer ersten Beschleunigungsblende in der Ionenquelle durch eine Analyse der Bilder einer Videokamera, die auf die Probe gerichtet ist, zu erfassen und diesen Abstand zu regeln. Die Regelung kann beispielsweise über elektromechanische Stellglieder erfolgen. Die Bildanalyse kann durch ein schräg auf die Probenoberfläche eingestrahltes Lichtmuster vereinfacht werden.
  • Stand der Technik
  • Es gibt verschiedenartige Verfahren, mit denen Analytsubstanzen ionisiert werden können, die sich auf der Oberfläche eines Probenträgers befinden. Dazu gehören der Ionenbeschuss (Sekundärionen-Massenspektrometrie = SIMS), die Laserdesorption (LD), die Schockwellenerzeugung im Probenträger und die Plasmadesorption (PD), die durch hochenergetische Spaltungsteilchen ausgelöst wird. Weiteste Verbreitung hat die Ionisierung von besonders präparierten Proben auf Oberflächen durch matrixunterstützte Laserdesorption (MALDI) gefunden. Die Ionen haben bei allen Verfahren nach Verlassen der Oberfläche in der Regel eine nicht vernachlässigbare Geschwindigkeit mit starker Streuung um eine mittlere Geschwindigkeit.
  • Soll ein solches Verfahren mit direktem axialen Einschuss in ein Flugzeitmassenspektrometer gekoppelt werden, so ist eine kurzzeitige Ionenerzeugung mit nachfolgender Beschleunigung durch elektrische Ziehfelder erforderlich. Die mittlere Anfangsgeschwindigkeit, die meist für Ionen aller Massen in etwa gleich ist, führt zu einer nichtlinearen Verzerrung der an sich linearen Beziehung zwischen Flugzeit und Wurzel aus der Masse. Die Streuung der Anfangsgeschwindigkeiten führt zu einer Unschärfe beim Messen der Signale der einzelnen Ionenmassen und damit zu einer schlechten Massenauflösung; es gibt jedoch Verfahren, diese Unschärfe wieder zu kompensieren.
  • Im Folgenden werde insbesondere auf die Ionisierung organischer Analytmoleküle durch matrixunterstützte Laserdesorption (MALDI) eingegangen, ohne dass aber die Schlussfolgerungen und Problemlösungen auf dieses Verfahren allein beschränkt sein sollen.
  • Für das MALDI-Verfahren werden die Analytmoleküle zusammen mit einem großen Überschuss an Matrixsubstanz auf einen Probenträger aufgebracht und molekular getrennt in eine kristalline Schicht der niedermolekularen Matrixsubstanz eingelagert. In der Regel werden die Substanzen in Lösung aufgebracht und dann getrocknet. Die präparierte und getrocknete Mischung aus Analytmolekülen und Matrixsubstanzkristallen auf dem Probenträger werde hier die „Probe” genannt. Ein Lichtpuls von wenigen Nanosekunden Dauer aus einem Laser, der auf die Probenoberfläche fokussiert wird, verdampft in einem quasi-explosiven Prozess eine geringe Menge der Matrixsubstanz, wobei auch die Analytmoleküle in die zunächst winzige Dampfwolke überführt werden.
  • Die ins Vakuum expandierende Dampfwolke beschleunigt durch ihre adiabatische Ausdehnung nicht nur die relativ leichten Moleküle und Ionen der Matrixsubstanz, sondern durch viskose Mitnahme auch die in der Regel viel schwereren Moleküle und Ionen der Analytsubstanz, die dabei höhere kinetische Energien erhalten, als sie dem thermischen Gleichgewicht entsprächen. Selbst ohne ein beschleunigendes Feld erreichen die Ionen mittlere Geschwindigkeiten von etwa 500 bis 1000 Metern pro Sekunde, abhängig von der Energiedichte des Laserstrahls. Die Geschwindigkeiten sind dabei weitgehend unabhängig von der Masse der Ionen, haben aber eine große Geschwindigkeitsstreuung, die von etwa 200 bis zu 2000 Metern pro Sekunde reicht. Es ist anzunehmen, dass auch die neutralen Moleküle der Wolke diese Geschwindigkeiten besitzen.
  • Die Ionen werden in der Ionenquelle mit elektrischen Feldern auf Energien von rund 10 bis 30 Kiloelektronenvolt beschleunigt, axial in die Flugstrecke des Massenspektrometers eingeschossen und am Ende der Flugstrecke zeitaufgelöst detektiert. Im Allgemeinen genügt es dabei nicht, nur ein einziges Flugzeitspektrum aufzunehmen. In der Regel werden durch einige hundert Laserschüsse einige hundert einzelne Flugzeitspektren aufgenommen, deren digitalisierte Ionenstromwerte in einem elektronischen Datenspeicher addiert werden. Bei maximalen Flugzeiten von jeweils etwa einhundert Mikrosekunden und Mess- und Digitalisierungsraten von einigen Gigahertz muss der Datenspeicher einige Hunderttausend Ionenstromwerte umfassen. Die Messraten liegen heutzutage zwischen zwei und acht Gigahertz. In der Reihenfolge der Flugzeiten gespeicherten Wertefolge der Ionenströme ragen dann die Ionensignale für die gemessenen Ionensorten heraus. Schwerpunkts-Flugzeiten und zugehörige Ionensignalhöhen können mit Hilfe von Computerprogrammen durch so genannte Peakerkennungsverfahren bestimmt werden.
  • Aus den Flugzeiten der Ionensignale kann ihr Masse-zu-Ladungsverhältnis bestimmt werden. Da diese Art der Ionisierung praktisch nur einfach geladene Ionen liefert, wird im Folgenden meist nur von der Massenbestimmung gesprochen, nicht von der Bestimmung des Verhältnisses von Masse zu Ladung. Die Umrechnung der Flugzeiten in Massen wird über eine mathematische Funktion vorgenommen, die im Folgenden als „Kalibrierkurve” bezeichnet wird; das Ergebnis ist ein Massenspektrum mit einer kalibrierten „Massenskala”. Das Massenspektrum enthält die Werte der Signalhöhen der Ionenströme aufgetragen über der Massenskala. Die Bestimmung dieser Kalibrierkurve wird mit Hilfe einer Kalibriersubstanz, deren Ionenmassen genau bekannt sind, vorgenommen. Dieser Vorgang wird „Kalibrierung der Massenskala” des Flugzeitspektrometers genannt. Die Kalibrierkurve kann als Folge von Wertepaaren Flugzeit/Masse im Speicher des Datenverarbeitungssystems abgelegt sein, aber auch in Form der Speicherung von Parameterwerten für eine mathematisch als Formel gegebene Funktion.
  • Bei der Bildung der Dampfwolke wird ein winziger Bruchteil der Moleküle, und zwar sowohl der Matrix- wie auch der Probenmoleküle, ionisiert. Aber auch während der Ausdehnung der Dampfwolke findet durch weitere Ionen-Molekül-Reaktionen eine fortlaufende Ionisierung der großen Moleküle auf Kosten der kleineren Matrixionen statt. Die große Streuung der Geschwindigkeiten und der zeitverschmierte Prozess der Ionenbildung beeinträchtigen und begrenzen die Massenauflösung sowohl in linearen wie auch in energiefossierend reflektierenden Flugzeitmassenspektrometern. Eine Streuung der Anfangsgeschwindigkeiten allein ließe sich mit dem energiefokussierenden Reflektor ausfokussieren, die zeitverschmiert entstehenden Ionen jedoch nicht.
  • Ein Verfahren für eine Erhöhung der Massenauflösung unter diesen Bedingungen ist unter dem Namen „delayed extraction” (DE) bekannt. Die Ionen der Wolke werden zunächst für eine kurze Zeit in einem feldfreien Raum vor der Probe fliegen gelassen. Dabei bildet sich eine recht streng eingehaltene Korrelation zwischen Geschwindigkeit der Ionen und ihrem Abstand von der Probe, aus der Geschwindigkeitsverteilung der Ionen ergibt sich eine dazu korrelierte Ortsverteilung. Erst dann wird die Beschleunigung der Ionen durch ein homogenes Beschleunigungsfeld, also mit einem linear abfallenden Beschleunigungspotential, eingeschaltet. Die schnelleren Ionen befinden sich dann weiter von der Probenträger-Elektrode entfernt, somit auf einem etwas geringeren Beschleunigungspotential, das ihnen eine etwas geringere Endgeschwindigkeit für die Driftstrecke des Flugzeitspektrometers vermittelt als den zu Beginn langsameren Ionen. Bei richtiger Wahl der Verzögerungszeit („time lag”) und des Potentialabfalls (also des Beschleunigungsfeldes) können die zu Beginn langsameren, aber nach Beschleunigung schnelleren Ionen die zu Beginn schnelleren, aber nach Beschleunigung langsameren Ionen genau am Detektor wieder einholen (oder an einem Zwischenfokus, der dann auf den Detektor abgebildet wird). Es werden somit Ionen am Ort des Detektors in Bezug auf die Masse dispergiert, aber bei gleicher Masse in Bezug auf die Flugzeit in erster Ordnung fokussiert. Damit erreicht man eine hohe Massenauflösung im Flugzeitspektrometer, besonders in Flugzeitspektrometern mit zusätzlichen energiefokussierenden Reflektoren.
  • Die Einschaltung des Beschleunigungsfeldes vor dem Probenträger muss nicht mit einem Schalten der gesamten Beschleunigungsspannung verbunden sein. Die gesamte Beschleunigungsspannung beträgt etwa 20 bis 30 Kilovolt. Die Schaltung so hoher Spannungen in extrem kurzen Zeiten von wenigen Nanosekunden ist auch heute noch technisch schwer möglich und mit hohen Kosten verbunden. Man kommt aber mit dem Schalten einer relativ kleinen Teilspannung aus, wenn man in die Beschleunigungsstrecke eine Zwischenelektrode einbaut. Es braucht dann nur der Raum zwischen Probenträgerelektrode und Zwischenelektrode zunächst feldfrei sein und nach Zeitverzögerung in ein Beschleunigungsfeld umgeschaltet werden. Da der Potentialabfall im Wesentlichen vorgegeben ist, brauchen nur geringe Spannungen von einigen hundert Volt geschaltet werden, wenn der Abstand des Probenträgers zur Zwischenelektrode entsprechend nur einige Millimeter klein ist. Es besteht wegen der Ausdehnung der Dampfwolke im feldfreien Raum eine Untergrenze für diesen Abstand bei etwa einem Millimeter, der aber für praktische Konstruktionen von Ionenquellen kaum infrage kommt.
  • Das Bestreben nach einer hohen Massenauflösung hat primär seinen Sinn darin, zu einer guten und nicht durch Überlagerungen gestörten Massenbestimmung zu gelangen; die hohe Massenauflösung dient aber auch zur Erhöhung des Verhältnisses von Signal zu Rausch und damit zur Erhöhung der Empfindlichkeit. Es werden für gute MALDI-Flugzeitmassenspektrometer heute Massengenauigkeiten von unter fünf, möglichst von nur einem Millionstel der Masse (ppm) angestrebt. Es hat sich aber seit der Einführung dieser Methode gezeigt, dass die prinzipiell gegebene Möglichkeit für eine genaue Massenbestimmung nicht immer gelingt. Die Funktion, die die Masse in Abhängigkeit von der Flugzeit beschreibt, also die Kalibrierkurve, ist bei der Ionisierung durch MALDI häufig nicht von Probe zu Probe konstant, selbst wenn sich die Proben auf der gleichen Probenträgerplatte befinden. Für ein Ion der Masse 5000 atomaren Masseneinheiten kann das Ergebnis der Massenberechnung von Spektrenaufnahme zu Spektrenaufnahme im Extremfall um mehrere Masseneinheiten schwanken.
  • Es ist daher für Massenbestimmungen mit angestrebten ein bis fünf Millionstel Genauigkeit üblich geworden, die Massen der zu bestimmenden Analytionen durch gleichzeitige Aufnahme der Ionen beigemischter bekannter Substanzen zu korrigieren. Dieser Vorgang wird „Rekalibrierung durch interne Referenzmassen” genannt. Als einfachste Methode wurde dabei die Masse der Analytsubstanzen durch lineare Extrapolation auf einer als linear angenommenen Beziehung zwischen Flugzeit und der Wurzel aus der Masse korrigiert. Dieses Verfahren verlangt aber, dass die Funktion zwischen Masse und Flugzeit von Probe zu Probe in sich ähnlich bleibt, was aber aus bisher nicht bekannten Gründen häufig nicht der Fall ist. Das Verfahren zwingt darüber hinaus dazu, der Probe jeweils Referenzsubstanzen beizumischen, und zwar in Konzentrationen, die denen der Analytmoleküle möglichst ähnelt, die aber im Allgemeinen nicht bekannt sind.
  • Moderne Probenträger können sehr viele Proben aufnehmen, so sind Probenträger mit 100, 384 oder 1536 Proben im Gebrauch. Die Probenträger sind daher räumlich recht ausgedehnt. Es sind Probenträger von zwei Zoll mal zwei Zoll, aber auch von acht mal zwölf Zentimetern im Gebrauch. Die Größe bringt es mit sich, dass bei der Bewegung des Probenträgers, um eine Probe nach der anderen in den Fokus des Lasers zu bringen, auch der Abstand zwischen Probenträger und der Zwischenelektrode geringfügig variiert. Damit ändern sich Fluglänge der Ionen und der Potentialabfall in der ersten Beschleunigungsstrecke zwischen Probenträger und Zwischenelektrode. Die Auswirkung kann dramatisch sein. Zur Verdeutlichung: Ein Mikrometer Vergrößerung des Abstandes macht für ein Flugzeitspektrometer mit zwei Meter Fluglänge bereits ein halbes Millionstel Verlängerung der Flugstrecke und der Flugzeit und damit (wegen des quadratischen Zusammenhangs) ein volles Millionstel scheinbarer Vergrößerung der Ionenmasse aus. Selbst bei höchster Präzision in der Fertigung metallischer Probenträger und ihrer Führungen ist es kaum möglich, eine Fertigungs- und Abstandstoleranz von einem Mikrometer einzuhalten. Hinzu kommt, dass bei einer Änderung des Abstands zur ersten Beschleunigungselektrode auch eine Änderung des beschleunigenden Feldes vorliegt, die den Effekt noch verstärkt. Sowohl in Simulationen wie auch in praktischen Experimenten konnte gezeigt werden, dass pro Mikrometer Änderung des Abstandes etwa zwei bis vier ppm scheinbare Änderungen der Massen zu beobachten sind.
  • Hinzu kommt, dass der Abstand auch kritisch in die Fokussierung des entstehenden Ionenstrahls eingeht. Eine Abstandsänderung von nur 20 Mikrometer kann bedeuten, dass durch veränderte Fokussierung die Stromstärke des Ionenstrahls am Detektor bereits um weit mehr als die Hälfte abfällt. Zudem ändert sich dabei die Kalibrierkurve in komplizierter Weise, nicht einfach in Form einer homogenen Dehnung, so dass eine Rekalibrierung nicht mehr einfach durch einen Dehnungsfaktor vorgenommen werden kann. Es muss eine Mehrpunkt-Rekalibrierung vorgenommen werden. Außerdem wird die Massenauflösung deutlich schlechter, so dass eine Rekalibrierung zwar hilfreich ist für eine genauere Massenbestimmung, aber die idealen Verhältnisse in Bezug auf Empfindlichkeit und Massenauflösung können nicht mehr hergestellt werden.
  • Es gibt heute Bestrebungen, besonders für medizinische Anwendungen, Probenträger aus Gründen der Analysensicherheit nur einmal zu verwenden. Hochpräzise Probenträger aus Metall sind hierfür zu teuer. Es werden statt dessen relativ dünne und einfach herzustellende Probenträger aus elektrisch leitendem Plastikmaterial hergestellt, die bereits mit Matrixschichten vorpräpariert sind. Hier liegen die unvermeidlichen Änderungen des Abstands zur ersten Beschleunigungselektrode eher bei einem Zehntel Millimeter, und damit treten scheinbare Massenänderungen von einigen Hundert Millionsteln (ppm) auf. In Bezug auf die angestrebten Massengenauigkeiten von einem Millionstel wird deutlich, dass hier besondere Maßnahmen zu treffen sind.
  • Es ist also notwendig, den Abstand des Probenträgers sehr genau zu regeln. In Patentschrift DE 196 33 441 C1 (Köster et al., äquivalent zu US 5910656 A und GB 2 316 529 B ) wird ein Verfahren vorgeschlagen, den Abstand durch elektromechanische Stellglieder so einzuregeln, dass die Flugzeiten einer bekannten Referenzsubstanz mit der vorbestimmten Kalibrierkurve die richtigen Massenwerte ergeben. Dieses Verfahren zwingt aber wiederum dazu, den Proben neben den Analytsubstanzen auch jeweils Referenzsubstanzen bekannter Massen beizumischen. Diese Beimischung ist häufig schwierig, da sie mit ungefähr der gleichen Konzentration erfolgen muss wie die die der Analytsubstanz; deren Konzentration ist aber unbekannt. Das Verfahren ist daher kaum korrekt auszuführen.
  • Außerdem ist es bei dem vorgeschlagenen Verfahren notwendig, der eigentlichen Aufnahme analytisch verwertbarer Massenspektren jeweils mindestens eine Spektrenaufnahme zur Abstandsregelung voranzustellen. Das erhöht den Verbrauch der manchmal sehr wertvollen und knappen Probe. Das Massenspektrum zur Abstandsregelung muss außerdem durch entsprechende Softwareprogramme ausgewertet werden, was zusätzliche Zeit erfordert. Ist der anfängliche Abstand um mehr als zehn Mikrometer falsch, so hat das erste Massenspektrum eine deutlich verschlechterte Massenauflösung, die keine genaue Massenbestimmung erlaubt. Es muss daher in der Regel ein weiteres Massenspektrum zur Abstandsregelung in der Nähe des richtigen Abstandes aufgenommen werden.
  • Im genannten Patent wird auch vorgeschlagen, auf dem Probenträger neben den Analytproben in enger räumlicher Nähe eine Vielzahl von Proben ohne Analytmoleküle, aber mit Referenzsubstanzen aufzubringen. Das setzt voraus, dass der Probenträger wenigstens über kurze Strecken hinweg so bewegt werden kann, dass der Abstand hinreichend gleich bleibt. Es setzt ferner voraus, dass die Präparation Proben liefert, deren kristalline Strukturen alle genau die gleiche Dicke haben. Das lässt sich für so genannte Dünnschichtpräparationen, die nur eine einzige Schicht von Matrixkriställchen mit nur wenigen Mikrometer Dicke haben, relativ leicht bewerkstelligen. Die Kriställchen liegen hier alle nebeneinander auf der Probenträgerplatte. Ob sich eine Dünnschicht herstellen lässt, hängt aber von der Matrixsubstanz und ihren Kristallisierungseigenschaften ab. Viele Matrixsubstanzen kristallisieren nur schwer auf der Oberfläche des Probenträgers, sondern liefern aufeinander aufwachsende Kristallkonglomerate von durchaus 10 bis 50 Mikrometer Dicke; hier ist es praktisch unmöglich, die Dicke von Probe zu Probe auf etwa ein Mikrometer genau einzuhalten.
  • Hinzu kommt, dass in manchen MALDI-Flugzeitmassenspektrometern der Laserstrahl zur Ionisierung der Probe schräg eingestrahlt wird, unter Winkeln von etwa 30 bis 60 Grad. Eine Abstandsänderung bringt dann auch eine Querverschiebung des Fokuspunktes mit sich, und damit, insbesondere bei gitterlosen Beschleunigungsoptiken, eine weitere Änderung der Abbildungseigenschaften für die Ionen.
  • Bei solch dicken Proben ist es manchmal schwierig, die „Probenoberfläche”, deren Abstand zur ersten Beschleunigungselektrode immer gleich groß gehalten werden muss, genau zu definieren, da diese Probenoberfläche auch einem unregelmäßig geformten Gebirge gleichen kann. Es soll dann mit Probenoberfläche genau der Teil der Probenoberfläche gemeint sein, der im Fokus des Laserstrahles liegt und dort verdampft wird.
  • MALDI-Flugzeitmassenspektrometer besitzen regelmäßig eine Ionenquelle, die neben einer Beschleunigungsoptik für die Ionen auch eine Optik für die Einstrahlung des Laserlichts, eine Videokamera für die Betrachtung der Probe und dazu eine Einrichtung zur Beleuchtung der Probe enthält. Die Videokamera beobachtet die Probe stets unter einem Winkel zwischen etwa 30 bis 60 Grad zur Oberfläche der Probenträgerplatte, da sich Kamera oder Umlenkspiegel nicht im Weg des Ionenstrahles befinden sollen. Die Videokamera arbeitet in einem Makro-Modus; in einem Videobild werden etwa zwei Millimeter Probe abgebildet. Auch die Beleuchtung der Probe, die für die Bildaufnahme der Videokamera notwendig ist, findet unter einem entsprechenden Winkel statt. Die Bilder der Videokamera werden in der Regel in den Rechner des Massenspektrometers übertragen, um sie auf dessen Bildschirm sichtbar zu machen. Aus der Offenlegungsschrift EP 1 732 103 A2 ist zu entnehmen, dass die Bilder einer Videokamera verwendet werden, um bei einer seitlichen (horizontalen) Verschiebung des Probenträgers Probenstellen auf dem Probenträger zu identifizieren.
  • Es gibt MALDI-Ionenquellen in Ausführungen mit und ohne Gitter. Bei Ionenquellen mit Gittern als Beschleunigungselektroden müssen auch Laserstrahl und Probenbeleuchtung das Gitter passieren und es muss die Beobachtung durch die Videokamera ebenfalls durch das Gitter erfolgen. Gitterfreie Ionenquellen enthalten eine Beschleunigungselektrode, die neben einer Öffnung für den Durchlass des Ionenstrahls auch Öffnungen für diese lichtoptischen Einrichtungen enthält.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Regelung für den Abstand der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode zu finden, die gut und schnell durchzuführen ist und ohne eine Vermessung der Ionensignale von Referenzsubstanzen auskommt.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Die Erfindung besteht darin, durch eine Analyse des Videokamerabildes der Probe zu einer Regelung des Abstandes der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode zu kommen.
  • Ist die Probe an ihrer Oberfläche eben und sichtbar strukturiert, so gibt die Lage der Linie bester Schärfe im Bild einer schräg auf die Probe blickenden Kamera bereits ein Maß für die Lage der Probenoberfläche wieder und kann für eine Regelung des Abstandes genutzt werden. Es kann aber auch eine schräg einstrahlende Projektionsoptik ein leicht erkennbares Muster auf die Probenoberfläche projizieren, und die laterale Versetzung des projizierten Musters, die durch einen veränderten Abstand der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode bewirkt wird, kann analysiert und zur Regelung herangezogen werden.
  • Die Lage der Linie bester Schärfe oder die Lage des Musters in Bezug auf die Ränder des Videobildes ist bei feststehender Videokamera (und feststehender Projektionsoptik) ein Maß für die Entfernung der Probenoberfläche von der ersten Beschleunigungselektrode. Ein Kalibrierung kann sehr einfach dadurch erfolgen, dass Massenspektren bei verschiedenen Abständen der Probenträgerplatte aufgenommen werden. Die Analyse der Massenspektren auf beste Massenauflösung und Empfindlichkeit kann verwendet werden, die optimale Lage der Linie bester Schärfe oder die optimale Lage des Musters im Videobild festzulegen und zukünftig für die Regelung des Abstandes zu verwenden.
  • Diese Verfahren erlauben es, bei Dünnschichtpräparationen mit flächig angeordneten Matrixkristallen in der Größenordnung weniger Mikrometer zu einer Abstandsregelung zu gelangen, die auf etwa ein bis zwei Mikrometer genau ist. Dünnschichtpräparationen dieser Art werden häufig benutzt und finden insbesondere in der Peptidanalyse ihre Anwendung; es sind hierfür Probenträger aus Metall oder Kunststoff mit vorpräparierten Matrixkristalldünnschichten im Handel. Für diese ebenen Dünnschichtpräparationen ist lediglich eine Verstelleinrichtung für den Abstand, gegebenenfalls die Einrichtung zur schrägen Projektion eines leicht erkennbaren Musters und eine Softwareausstattung zur Analyse der Bilder der Videokamera notwendig. Elektronische Einrichtungen zur Überführung der digital aufgenommenen Kamerabilder in den Rechner des Massenspektrometers sind in der Regel bereits vorhanden.
  • Für Matrixmaterialien, die sich nicht als Dünnschicht präparieren lassen, muss dieses Verfahren der Bildanalyse etwas abgewandelt und zusätzlich mit einer Spannungsregelung kombiniert werden. Es ist dann notwendig, durch eine Vermessung des schräg eingestrahlten Musters an zwei Stellen, einmal auf der Probenträgerplatte möglichst dicht neben der Probe und einmal auf der Probe selbst, die Dicke der Kristallschicht zu bestimmen. Es wird dann die Oberfläche der Probe auf den richtigen Abstand zur ersten Beschleunigungselektrode eingeregelt, und es wird des Weiteren die Spannung an der Probenträgerplatte so erhöht, dass genau auf der Oberfläche der Probe das richtige, einkalibrierte Potential für die Beschleunigung der Ionen herrscht.
  • Kurze Beschreibung der Abbildungen
  • zeigt ein Schema einer Anordnung mit einer schräg einstrahlenden Projektionsoptik (5, 6) und einer Videokamera (9, 10), die ein Bild der Probe (2) auf einer Probenträgerplatte (1) aufnimmt. Der Abstand der Oberfläche der Probe (2) zur ersten Beschleunigungselektrode (3) kann durch eine Bewegungseinrichtung (15) in Verbindung mit einem Gelenk (14) geregelt werden. Die Strahlengänge (8) für die Projektionseinrichtung (5, 6) und (12) für die Videokamera (9, 10) werden jeweils durch Spiegel (7) bzw. (11) abgelenkt, um einen ungestörten Strahlengang (13) für die beschleunigten Ionen zu schaffen. Die feldfreie Flugstrecke der Ionen beginnt ab der zweiten Beschleunigungselektrode (4), die sich auf Massepotential befindet.
  • Die , und zeigen schematisch Videobilder (20) einer runden Probe (21) mit etwa zwei Millimeter Durchmesser, die durch eine Dünnschichtpräparation erhalten wurde, und auf deren Oberfläche jeweils ein Gitter (22) projiziert wird. Die Proben erscheinen durch laterale Bewegung der Probenträgerplatte jeweils in die Mitte des Bildes gerückt, aber die Lage des Gitters im Bild gibt an, ob der Abstand zur ersten Beschleunigungselektrode eingehalten ist: nur in ist der Abstand korrekt, in ist der Abstand zu klein, in zu groß. Für den korrekten Abstand wurde die Projektion so justiert, dass sich das Gitter in der Mitte des Bildes befindet.
  • Beste Ausführungsformen
  • Eine einfache Ausführungsform der Erfindung besteht darin, durch eine Analyse der Schärfenverteilung quer über das Kamerabild der in schräger Aufsicht aufgenommenen Probe zu einer Regelung des Abstandes der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode zu kommen (statt der Schärfe kann auch der Kontrast analysiert werden). Dieses Verfahren erfordert, dass die Probe an ihrer Oberfläche eben und sichtbar strukturiert ist. Das ist bei Dünnschichtpräparationen regelmäßig der Fall, da die einzelnen Kriställchen dieser Präparation in der Videokamera räumlich aufgelöst erscheinen. Durch die schräg auf die Probe blickende Kamera ergibt sich eine Linie bester Schärfe quer über das Bild, und die Lage dieser Linie in der Bildfläche der feststehenden Kamera gibt ein Maß für den Abstand der Probenoberfläche. Dieses Maß kann für die Regelung des Abstandes genutzt werden. Die Software zur Auswertung der Kamerabilder muss in der Lage sein, diese Linie bester Schärfe zu erkennen.
  • Besonders günstig ist ein abgewandeltes Verfahren, das in dargestellt ist und worin eine schräg einstrahlende Projektionsoptik (5) mit Linse (6) ein leicht erkennbares Muster auf die Probe (2) projiziert. Die Projektion kann bevorzugt unter etwa 45° erfolgen, wie in , es ist aber ein großer Winkelbereich von etwa 15 bis zu 75° nutzbar. Eine Veränderung des Abstandes der Probenoberfläche (2) bewirkt einen seitlichen Versatz des Musters, wie in den , und gezeigt. Dieser Versatz kann leicht analysiert und zur Regelung herangezogen werden. Als Muster können beispielsweise ein runder Fleck oder ein Rechteck verwendet werden, deren Schwerpunktslagen im Bild der Videokamera leicht bestimmt werden können. Als Muster eignet sich aber auch besonders gut ein Hell-Dunkel-Muster (22) einer Anordnung aus einigen parallelen Strichen, wie in den , und gewählt. Die Striche sollen so angeordnet sein, dass sie parallel zu den Bildrändern liegen. Die Projektionsoptik kann mit Leuchtdioden, besonders gut aber auch mit Laserdioden arbeiten. Für den Gebrauch der Laserdioden liegt eine günstige Breite der Striche und der Zwischenräume zwischen den Strichen bei etwa 100 Mikrometern, da dann die Speckelbildung gut ausgemittelt werden kann; damit lässt sich die Lage der bestrahlten Probenoberfläche gut und schnell auf etwa ein bis zwei Mikrometer genau bestimmen. Für die Auswertung hat sich eine Fourier-Analyse der Pixelwerte mit einer schnellen, zweidimensionalen Fourier-Transformation (FFT) bewährt. Die Auswertung dauert nur wenige Hundertstel Sekunden und trägt daher kaum zu einer Verlängerung der Zeitdauer des Analysenverfahrens bei. Das Hell-Dunkel-Muster der Projektionseinrichtung kann auch mit einer normalen Beleuchtung aus einer Beleuchtungseinrichtung gemischt werden, so dass eine andauernde Beobachtung der Proben möglich bleibt.
  • Anordnungen zur Steuerung des Abstandes der Probenoberfläche (2) zur ersten Beschleunigungselektronik (3) sind bereits im oben zitierten Patent beschrieben; sie können insbesondere drei gleiche Bewegungseinrichtungen zur parallelen Bewegung der Probenträgerplatte (1) umfassen. Die Bewegungseinrichtungen können aus motorisch bewegten Feinschrauben bestehen, aber auch aus Piezo-Elementen verschiedener Ausführungsformen. Sogar temperatur-gesteuerte Bimetallelemente können verwendet werden, letztere sind allerdings meist etwas träge in ihrer Bewegung. Die drei Bewegungselemente können auch durch zwei Elemente oder sogar durch ein einziges Element ersetzt werden, wenn es gelingt, eine gut parallele Führung der Probenträgerplatte in einer Richtung senkrecht zur Oberfläche zu erzeugen.
  • Es hat sich jedoch erwiesen, dass auch ein einzelnes Bewegungselement (15) für die Probenträgerplatte verwendet werden kann, wenn diese mit einem möglichst weit außerhalb der Probenbelegungsfläche liegenden Gelenk (14) verbunden ist. das Gelenk (14) kann an der Probenträgerplatte selbst, aber auch an ihrer Grundplatte befestigt sein. Die Probenträgerplatte (1) ist für gewöhnlich mit Isolatoren auf einer motorisch bewegten Grundplatte befestigt, wobei sich die Grundplatte auf Massepotential befindet, während die Probenträgerplatte (1) auf ein Potential von etwa 30 Kilovolt gelegt werden kann. Die leichte Änderung des Winkels der Probenoberfläche (2) zu der Ebene der ersten Beschleunigungsblende (3) wirkt sich nach Erfahrung nicht messbar auf die Qualität der Massenspektren aus. Die Grundplatte befindet sich auf einer x-y-Bewegungseinrichtung, die die einzelnen Proben in der Ebene der Probenträgeroberfläche in den Fokus des Lasers fährt.
  • Für die Abstandsregelung der Probenträgerplatte (1) durch ein einziges Bewegungselement (15) in Verbindung mit einem Gelenk (14) muss dabei berücksichtigt werden, dass je nach Lage der Probe (2) auf dem Probenträger (1) der Hub an der Stelle der Probe (2) nicht mit dem Hub der Bewegungseinrichtung (15) übereinstimmt. Es herrscht aber eine Proportionalität, die sich geometrisch aus der Lage der Probe (2) auf der Probenträgerplatte (1) ergibt und leicht rechnerisch zu beherrschen ist.
  • Wie oben bereits ausgeführt, erlauben es diese Verfahren, bei Dünnschichtpräparationen mit flächig angeordneten Matrixkristallen in der Größenordnung weniger Mikrometer zu einer Abstandsregelung zu gelangen, die auf etwa ein bis zwei Mikrometer genau ist. Dünnschichtpräparationen dieser Art werden häufig benutzt und finden insbesondere in der Peptidanalyse ihre Anwendung; es sind hierfür sogar Einweg-Probenträger aus Kunststoff mit vorpräparierten Matrixkristalldünnschichten im Handel. Um diese Probenträger kostengünstig herstellen zu können, muss auf die Einhaltung äußerster Präzision für die Ebenheit der Probenoberfläche verzichtet werden können. Immerhin sind die Flächen zur Aufnahme der Proben etwa 100 Quadratzentimeter groß. Dieser Verzicht auf eine Präzision von nur wenigen Mikrometern ist aber nur möglich, wenn der jeweilige Abstand der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode geregelt werden kann.
  • Für diese ebenen Dünnschichtpräparationen ist neben der geschilderten Verstellmotorik für den Abstand lediglich eine Softwareausstattung zur Analyse der Bilder der Videokamera (9, 10) und gegebenenfalls die Einrichtung (5, 6) zur schrägen Projektion eines Musters notwendig. Die Projektion des Musters kann mit der generellen Beleuchtung der Probe für die Aufnahme der Videobilder kombiniert werden. Elektronische Einrichtungen zur Überführung der digital aufgenommenen Kamerabilder in den Rechner des Massenspektrometers sind in der Regel bereits vorhanden.
  • Schwieriger ist eine gute Regelung für solche Matrixmaterialien, die sich nicht als Dünnschicht präparieren lassen. Hier ist nicht nur der Abstand der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode zu regeln, sondern auch die Spannung am weiter zurück liegenden Probenträger, wenn der erwünschte Effekt einer hochauflösenden Messung der Ionenmassen mit hoher Präzision und Genauigkeit erreicht werden soll. Hier muss das Verfahren der Bildanalyse etwas abgewandelt und zusätzlich mit einer Spannungsregelung kombiniert werden. Es ist hier notwendig, durch eine Vermessung des schräg eingestrahlten Musters an zwei Stellen, einmal auf der Probenträgerplatte neben der Probe und einmal auf der Probe selbst, die Dicke der elektrisch nicht leitenden Kristallschicht zu bestimmen. Es wird sodann die Oberfläche der Probe auf den richtigen Abstand zur ersten Beschleunigungselektrode eingeregelt, und es wird des Weiteren die Spannung an der Probenplatte so erhöht, dass genau auf der Oberfläche der Probe das richtige, einkalibrierte Potential für die Beschleunigung der Ionen herrscht.
  • Ein Zahlenbeispiel möge das erläutern: Beträgt der Abstand der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode drei Millimeter, beträgt ferner die verzögert einzuschaltende Beschleunigungsspannung zwischen diesen beiden Flächen 1800 Volt (600 Volt pro Millimeter), und ist die Kristallschicht 50 Mikrometer dick (1/20 Millimeter), so muss die Probenträgerplatte auf ein Potential geschaltet werden, das um 30 Volt höher liegt als für eine Dünnschichtpräparation. Es herrscht dann genau das richtige Potential an der Oberfläche der kristallinen Probe, und alle Fokussierungsbedingungen sind wieder identisch hergestellt.
  • Die erfindungsgemäßen Verfahren haben außerordentliche Vorteile. Selbst wenn es nicht gelingt, die Kalibrierkurve so zu treffen, dass ohne eine Nachkalibrierung eine Massengenauigkeit von wenigen Millionsteln der Masse (wenigen ppm) erreicht wird, so kommt man dennoch so nahe an die Verhältnisse für die Gültigkeit der Kalibrierkurve heran, dass die Nachkorrektur durch einen einfachen Proportionalitätsfaktor vorgenommen werden kann. Des Weiteren bleiben die Verhältnisse für beste Massenauflösung von Probe zu Probe erhalten.
  • Außerdem erreicht man eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Höhe der Ionenstromsignale, also eine sehr gute Voraussetzung für quantitative Analysen, die bisher für die MALDI-Massenspektrometrie nicht ohne Vergleichsmessungen von markierten und unmarkierten Substanzen in der gleichen Probe durchzuführen waren. Es bleibt durch die Erhaltung der günstigsten Abbildungseigenschaften für die Ionen auch stets die höchste Empfindlichkeit erhalten, die ohne eine solche Regelung nicht erhalten werden konnte. Es sei daran erinnert, dass die Empfindlichkeit bei einer Veränderung des Abstandes zwischen Probenoberfläche und erster Beschleunigungselektrode um nur etwa 10 bis 20 Mikrometer bereits auf weniger als 50 Prozent absinkt. Diese Erfindung macht daher ein quantitatives Arbeiten ohne Markierungen überhaupt erst möglich.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Regelung des Abstandes zwischen der Oberfläche einer zu ionisierenden Probe auf einer Probenträgerplatte und einer ersten Beschleunigungselektrode für Ionen in einer Ionenquelle für Flugzeitmassenspektrometer, wobei eine Analyse der Bilder einer Videokamera, die auf die Probe gerichtet ist, zur Regelung des Abstandes verwendet wird, und die Regelung durch die Veränderung des Abstandes der Probenträgerplatte von der ersten Beschleunigungselektrode erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der Linie bester Schärfe der in Schrägaufsicht aufgenommenen Bilder der Videokamera bestimmt und zur Regelung des Abstandes der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode verwendet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Projektionsoptik in Schrägaufsicht ein Muster auf die Probenoberfläche projiziert und dass der laterale Versatz des Musters auf der Probenoberfläche zur Regelung des Abstandes der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode verwendet wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der Projektionsrichtung zur Probenträgerplattenoberfläche zwischen 15 und 75 Grad beträgt.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster aus einem allseitig begrenzten Fleck besteht und dass die Lage des Schwerpunktes des Musters im Videobild bestimmt und zur Regelung des Abstandes verwendet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster aus parallelen Strichen besteht.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildauswertung aus einer Fourier-Analyse des Musters im Bild der Video-Kamera besteht.
  8. Verfahren nach einem der bisherigen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich der Abstand der Probenträgerplatte neben der Probe zur ersten Beschleunigungselektrode vermessen wird, dass die Messergebnisse zur Bestimmung der Dicke der Probe verwendet werden, und dass die Dicke der Probe zu einer Korrektur der Spannung an der Probenträgerplatte verwendet wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Probenoberfläche zur ersten Beschleunigungselektrode durch eine Bewegungseinrichtung für die Probenträgerplatte in Verbindung mit einem Gelenk geregelt wird.
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