-
Die
Erfindung betrifft ein Greifgerät
für Ladungsträger, insbesondere
Kleinladungsträger,
wie Kisten, mit einer ersten Greifeinrichtung und einer relativ
zu der ersten Greifeinrichtung bewegbaren zweiten Greifeinrichtung.
-
Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 43 36 199 A1 ist eine Greifvorrichtung
mit einem Greifer bekannt, der Greifbacken aufweist, die durch axial
nachgiebige und in Greifkraftrichtung bewegbare Greiffinger und
mindestens eine in Greifkraftrichtung bewegbare Druckleiste gebildet
sind. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 39 25 407 A1 ist ein
Handhabungsgerät
mit zwei Hubklauenpaaren bekannt, die in einer gemeinsamen Ebene
schwenkbar gelagert sind. Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 91 12 067 U1 ist
eine Vorrichtung zum Handhaben eines Lagerkastens mit einem Grundkörper bekannt,
an dem ein über
ein Betätigungsglied lösbares Sicherungselement
angebracht ist.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Greifgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, das einfach aufgebaut und vielseitig einsetzbar ist.
-
Die
Aufgabe ist bei einem Greifgerät
für Ladungsträger, insbesondere
Kleinladungsträger,
wie Kisten, mit einer ersten Greifeinrichtung und einer relativ
zu der ersten Greifeinrichtung bewegbaren zweiten Greifeinrichtung
dadurch gelöst,
dass die zweite Greifeinrichtung, wenn die erste Greifeinrichtung
einen oberen Randbereich des Ladungsträgers übergreift, aus einer Öffnungsstellung
relativ zu der ersten Greifeinrichtung in eine Schließstellung
so verschwenkbar ist, dass die zweite Greifeinrichtung einen nach
außen
abkragenden Randbereich des Ladungsträgers untergreift. Wenn sich
die zweite Greifeinrichtung in der Öffnungsstellung befindet, dann kann
das Greifgerät
mit der ersten Greifeinrichtung an dem Ladungsträger angesetzt werden. Durch
das Verschwenken der zweiten Greifeinrichtung in die Schließstellung
wird der Ladungsträger
sicher an dem Greifgerät
gehalten.
-
Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Greifeinrichtung ein
erstes Greifelement aufweist, das an einem ersten Schwenkelement
befestigt ist. Vorzugsweise über-
und hintergreift das erste Greifelement den oberen Randbereich des
Ladungsträgers.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schwenkelement ein Abstützelement aufweist.
Durch das Abstützelement
wird auf einfache Art und Weise eine automatische Betätigung des Greifgeräts ermöglicht.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement einen Anlagerahmen
umfasst, der an einer Seitenfläche
des Ladungsträgers zur
Anlage kommt. Der Anlagerahmen dient unter anderem dazu, das Greifgerät relativ
zu dem Ladungsträger
zu positionieren, und umgekehrt.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass das erste Greifelement eine Greifleiste
aufweist, die den oberen Randbereich des Ladungsträgers übergreift.
Vorzugsweise liegt die Greifleiste vollständig auf dem oberen Randbereich
des Ladungsträgers
auf. Dadurch wird der Ladungsträger sicher
an dem Greifgerät
gehalten.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Greifleiste einen L-förmigen Querschnitt aufweist.
Vorzugsweise ist die Greifleiste mit einem Schenkel des L-förmigen Querschnitts
an dem Abstützelement
befestigt beziehungsweise einstückig mit
diesem verbunden. Der andere Schenkel des L-förmigen Querschnitts der Greifleiste
erstreckt sich in den Ladungsträger
hinein.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass von dem ersten Schwenkelement ein
erster Griff ausgeht. Der erste Griff schafft eine Anpackmöglichkeit,
vorzugsweise für
eine Hand.
-
Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele des
Greifgeräts
sind dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Greifeinrichtung mindestens
ein zweites Greifelement, vorzugsweise zwei weitere Greifelemente,
aufweist, das beziehungsweise die an einem zweiten Schwenkelement
befestigt ist beziehungsweise sind. Vorzugsweise erstrecken sich
das zweite Greifelement beziehungsweise die weiteren Greifelemente
zu dem ersten Greifelement hin, wenn sich die zweite Greifeinrichtung
in der Schließstellung
befindet.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass von dem zweiten Schwenkelement
ein zweiter Griff ausgeht. Der zweite Griff schafft eine weitere Anpackmöglichkeit,
vorzugsweise für
eine oder die Hand.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schwenkelement einen
Ausleger aufweist. Der Ausleger erstreckt sich vorzugsweise in Verlängerung
oder parallel zu dem zweiten Griff.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ausleger eine Befestigungseinrichtung, insbesondere
eine Öse,
angebracht ist. Die Befestigungseinrichtung beziehungsweise die Öse dient vorzugsweise
zum Einhängen
eines Hakens eines Krans. Gemäß einem
wesentlichen Aspekt der Erfindung wird das Greifgerät durch
eine Hubbewegung des Krans automatisch verschlossen.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung, insbesondere
die Öse,
an einem Schlitten befestigt ist, der an dem Ausleger verschiebbar
geführt
und fixierbar ist. Der Schlitten ermöglicht es, die Befestigungseinrichtung stufenlos
entlang des Auslegers zu verschieben und an einer gewünschten
Stelle zu fixieren, um den mit dem Greifgerät gegriffenen Ladungsträger auszubalancieren.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schenkelement eine Schwenkachse umfasst,
an der das zweite Greifelement beziehungsweise die weiteren Greifelemente
befestigt ist beziehungsweise sind. Vorzugsweise sind der Ausleger und
der zweite Griff an der Schwenkachse befestigt.
-
Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Greifgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse an ihren Enden
schwenkbar an dem ersten Schwenkelement angebracht ist. Vorzugsweise
erstrecken sich die Enden der Schwenkachse durch das erste Schwenkelement
hindurch.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung
verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Greifgeräts in einer
Schließstellung;
-
2 eine
weitere perspektivische Darstellung des Greifgeräts aus 1 aus einem
anderen Blickwinkel in einer Öffnungsstellung;
-
3 ein
an einer Kiste angesetztes Greifgerät, wie es in den 1 und 2 dargestellt
ist, in der Schließstellung
und
-
4 eine
Kiste mit einem angesetzten Greifgerät in der Öffnungsstellung.
-
In
den 1 und 2 ist ein Greifgerät 1 aus
verschiedenen Blickwinkeln in verschiedenen Stellungen dargestellt.
Das Greifgerät 1 umfasst
eine erste Greifeinrichtung 4 und zweite Greifeinrichtung 5,
die miteinander zusammenwirken. Die erste Greifeinrichtung 4 umfasst
ein erstes Greifelement 8, das an einem ersten Schwenkelement 10 befestigt
ist. Das erste Schwenkelement 10 umfasst ein Abstützelement 12,
das als Anlagerahmen 14 ausgebildet ist. Parallel zu einer
Längsseite
des Anlagerahmens 14 erstreckt sich eine Greifleiste 15,
die einen L-förmigen
Querschnitt aufweist. Die Greifleiste 15 ist an dem ersten
Schwenkelement 10 befestigt. Darüber hinaus ist ein Griff 16 an
dem ersten Schwenkelement 10 befestigt.
-
Die
zweite Greifeinrichtung 5 umfasst zwei Greifelemente 21, 22,
die an einer Schwenkachse 24 befestigt sind. Die Greifelemente 21, 22 haben
im Wesentlichen die Gestalt von Viertelkreisbögen. Die Schwenkachse 24 ist
durch einen Ausleger 25 in zwei Hälften unterteilt, die mit einem
Ende jeweils an dem Ausleger 25 befestigt sind. Die anderen
Enden der Hälften
der Schwenkachse 24 erstrecken sich durch das erste Schwenkelement 10 hindurch.
Dadurch wird auf einfache Art und Weise ein Verschwenken des Auslegers,
der Schwenkachse 24 und der Greifelemente 21, 22,
die zusammen ein zweites Schwenkelement 26 bilden, relativ
zu dem ersten Schwenkelement 10 ermöglicht. An dem freien Ende
des Auslegers ist eine Öse 28 angebracht, die
zur Befestigung eines Befestigungselements 29 dient, das
wiederum zum Befestigen des Auslegers 25 an einem Kran
(nicht dargestellt) dient. Das Befestigungselement 29 ist
durch die Öse 28 schwenkbar an
dem Ausleger 25 angebracht. An dem anderen Ende des Auslegers 25 ist
ein Griff 32 befestigt.
-
In 1 ist
der Griff 16 der ersten Greifeinrichtung 4 in
einem Winkel von etwa 25 Grad zu dem Griff 32 der zweiten
Greifeinrichtung 5 angeordnet. Diese Stellung des Greifgeräts 1 wird
auch als Schließstellung
bezeichnet. In der Schließstellung des Greifgeräts 1 sind
die freien Enden der Greifelemente 21, 22 der
zweiten Greifeinrichtung 5 näher an der Greifleiste 15 der
ersten Greifeinrichtung 4 angeordnet als in der in 2 dargestellten Öffnungsstellung
des Greifgeräts 1.
In der Öffnungsstellung
sind die beiden Griffe 16, 32 fast parallel zueinander
und nahe aneinander angeordnet. Zum Öffnen des Greifgeräts 1 werden
die Griffe 16 und 32 zum Beispiel mit der Hand
aufeinander zu bewegt. Dabei bewegen sich die freien Enden der Greifelemente 21, 22 der zweiten
Greifeinrichtung 5 von der Greifleiste 15 der ersten
Greifeinrichtung 4 weg.
-
In 3 ist
das Greifgerät 1 gezeigt,
wie es an einen Ladungsträger 40 angesetzt
ist. Bei dem Ladungsträger 40 handelt
es sich um eine oben offene Kiste 41 mit einer Seitenwand 44,
an welcher der Anlagerahmen 14 anliegt. Die Greifleiste 15 der
ersten Greifeinrichtung 4 liegt auf einem oberen Randbereich 46 der
Seitenwand 44 der Kiste 41 auf. Der freie Schenkel
des L-förmigen
Querschnitts der Greifleiste 15 ragt in das Innere der
Kiste 41. Das Greifgerät 1 befindet
sich in seiner Schließstellung,
in der die beiden Griffe 16, 32 voneinander abgewinkelt
sind.
-
In
der in der 3 dargestellten geschlossenen
Stellung untergreifen die beiden Greifelemente 21, 22 der
zweiten Greifeinrichtung 5 einen nach außen abkragenden
Randbereich 48 der Seitenwand 44 der Kiste 41.
Dadurch wird zusammen mit der auf dem oberen Randbereich 46 der
Seitenwand 44 aufliegenden Greifleiste 15 und
dem an der Seitenwand 44 der Kiste 41 anliegenden
Anlagerahmen 14 ein stabiler Halt des Greifgeräts 1 an
der Kiste 41 sichergestellt. Wenn die beiden Griffe 16, 32,
zum Beispiel mit der Hand, zusammengedrückt, also aufeinander zu bewegt
werden, dann kommt das Greifgerät 1 in seine
in 4 dargestellte Öffnungsstellung.
-
In 4 sieht
man, dass die Greifleiste 15 noch auf dem oberen Randbereich 46 der
Kiste 41 aufliegt. Allerdings sind die Enden der (in 4 nicht sichtbaren)
Greifelemente 21, 22 soweit von der Seitenwand 44 der
Kiste 41 beabstandet, dass sich die beiden Greifelemente 21, 22 an
dem nach außen
abkragenden Randbereich der Kiste 41 vorbei bewegen können. In
der Öffnungsstellung
kann das Greifgerät 1 von
der Kiste 41 entfernt und an dieser angesetzt werden.
-
In 4 sieht
man des Weiteren, dass an dem Ausleger 25 ein Schlitten 50 an
dem Ausleger 25 entlang verschiebbar geführt ist.
An dem Schlitten 50 wiederum ist eine Öse 52 befestigt. An
der Öse 52 wiederum
ist ein Befestigungselement 53 zum Anbinden eines Krans
(nicht dargestellt) schwenkbar angebracht. Der Schlitten 50 ist
mit Hilfe eines Fixierelements 55 an dem Ausleger 25 fixierbar.
Der Schlitten 50 ermöglicht
auf einfache Art und Weise das Greifgerät 1 mit der Kiste 41 auszubalancieren.
Wenn der Ausleger 25, zum Beispiel mit Hilfe eines Krans,
der an dem Befestigungselement 53 angreift, nach oben gezogen
wird, dann bewegen sich die Greifelemente 21, 22 auf
die Greifleiste zu, so dass das Greifgerät 1 automatisch in
seine Schließstellung
gebracht wird.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Greifgerät 1 können verschiedenartigste
Kleinladungsträger,
insbesondere so genannte VDA-Kisten, gegriffen und angehoben werden.
Mit Hilfe der Greifelemente 8, 21, 22 und
des Abstützelements 12 kann
die Kiste 41 sicher gehalten werden. Das Greifgerät 1 wird
in der Öffnungsstellung
an dem Ladungsträger 40 angesetzt.
Dann wird der Ausleger 25 an dem Befestigungselement 53,
das vorzugsweise als Greiferkupplungselement ausgeführt ist,
mit einem Kran verbunden und angehoben. Durch den Hub des Krans
wird das Greifgerät 1 automatisch
geschlossen und der Ladungsträger 40 kann
sicher angehoben werden.