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Die Erfindung betrifft eine Steppdecke mit einem Oberstoff, einem Unterstoff und einer zwischen dem Oberstoff und dem Unterstoff eingebrachten isolierenden Füllung, bei der der Oberstoff und der Unterstoff zu einer geschlossenen Hülle miteinander verbunden sind und zumindest von einem Randbereich zum gegenüberliegenden Randbereich Steppnähte vorgesehen sind, die zumindest den Oberstoff und den Unterstoff miteinander verbinden und in eine Mehrzahl von auf im Wesentlichen jeweils einer Grundlinie angeordneten Einzelnähten aufgeteilt ist, wobei eine Mehrzahl parallel angeordneter Grundlinien vorgesehen ist, und bezogen auf jeweils eine Grundlinie zumindest die beiden äußeren, jeweils dem Randbereich am nächsten liegenden Einzelnähte länger sind als die inneren Einzelnähte.
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Steppdecken, häufig auch Einziehdecken genannt, sind beispielsweise als Daunendecken bekannt und haben sich bewährt. Auch sind Steppdecken bekannt, bei denen als Füllung ein Kunststoffvlies oder Kunststofffasern vorgesehen sind. Steppdecken haben in der Regel eine Vielzahl gleich großer abgesteppter Felder. Bei den abgesteppten Feldern bleibt die Form des menschlichen Körpers unberücksichtigt. Das Zudecken von Armen und Beinen erfordert eine andere Flexibilität der Zudecke als das Abdecken des Rumpfes, der seinerseits durch seine Formgebung in der Regel nicht zu den vorgegebenen abgesteppten Feldern passt.
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Gutes Bettzeug wird maßgebend durch die Qualität der Zudecke bestimmt. Von entscheidender Bedeutung für das subjektive Wohlbefinden sind dabei die Isolationswerte der Decke und die Fähigkeit zur Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung. Für die Wärmeisolation ist weniger die Menge der Füllung als vielmehr das Volumen des Luftpolsters verantwortlich, das durch das verwendete Material der Füllung in kleinsten Luftkammern gebildet wird. Je leichter das Material ist, mit dem sich das Luftpolster erzielen lässt, desto komfortabler wird die Decke eingestuft.
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Aus der
DE 40 91 275 C1 ist eine Steppdecke bekannt, bei der eine erste Gruppe von Kammern im Randbereich der Decke angeordnet ist, die zum Zentrum der Decke hin mit einer Basisnaht von einer einen Körperprofilbereich bildenden zweiten Gruppe von Kammern abgegrenzt sind. Die Basisnaht weist einen Kurvenverlauf auf, der an Proportionen des liegenden menschlichen Körpers angelehnt ist, um die Möglichkeit des Zudeckens zu verbessern.
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Das Absteppen der Decken erfolgt in der Regel in einer Nähanlage mit mehreren parallel zueinander angeordneten Nähköpfen. Werden Steppdecken mit einer Vliesfüllung produziert, werden Unterstoff und Oberstoff und die dazwischen liegende Vlieslage – vielfach von der Rolle – der Nähanlage über einen Förderer zugeführt. Das herkömmliche Absteppen ist einerseits recht zeitaufwändig, da bei den bekannten Steppbetten eine Vielzahl der Nahtanfangspunkte und der Nahtendpunkte zusammen fallen, die Nähanlage also in Verbindung mit dem Zuführförderer eine in sich geschlossene Bahnkurve durchfahren muss. Es ist auch bekannt, die Decken in einen Rahmen einzuspannen und dann einzeln abzusteppen. Dann müssen Rahmen und Nähköpfe einzeln oder gemeinsam so gesteuert werden, dass sich geschlossene Nähte ergeben.
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Die
DE 297 22 298 offenbart ein mit Heilkräutern oder dergleichen gefülltes Kopfkissen, dessen Innenhülle und Außenhülle über dreieckförmige Nähte, die parallel zueinander angeordnet sind, miteinander vernäht sind. Die Anforderungen, die an ein Kopfkissen und an eine Steppdecke gestellt werden, sind grundverschieden.
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Im Bereich ihrer Längsränder sind die Steppdecken im Gebrauch am stärksten belastet, weil der schlafende Mensch hier sehr häufig drauf liegt und beim Aufschlagen der Bettdecke, also beim Bettenmachen, diese Randbereiche ergriffen werden. Die Steppnähte müssen also entsprechend haltbar ausgebildet werden. Je länger und breiter eine Naht ausgeführt ist, umso haltbarer ist sie. Mit der Länge der Naht wächst aber auch der Bereich in dem das Füllmaterial eingedrückt ist und nur ein kleines Luftpolster zur Verfügung steht. Um eine ausreichend hohe Wärmeisolierung zu erhalten, muss dann entsprechend dickes Füllmaterial verwendet werden.
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Von dieser Problemstellung ausgehen ist es die Aufgabe die eingangs beschriebene Steppdecke zu verbessern.
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Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Steppdecke nach Patentanspruch 1 dadurch aus, dass der Anfangspunkt und der Endpunkt jeder Einzelnaht so gewählt ist, dass die Einzelnaht, bezogen auf ihre gedachte Grundlinie, nur in Vorwärtsrichtung, also entgegen der Transportrichtung des Zuförderers und quer zur Produktionsrichtung hin- und hergehend lauft.
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Dadurch, dass die Steppnähte in eine Mehrzahl von im Wesentlichen jeweils einer gedachten Grundlinie angeordneten Einzelnähte aufgeteilt sind, eine Mehrzahl parallelangeordneter gedachter Grundlinien vorgesehen ist und, bezogen auf eine Grundlinie, zumindest die beiden äußeren, jeweils dem Randbereich am nächsten liegenden Einzelnähte länger sind als die inneren Einzelnähte, wird eine Steppdecke geschaffen, die im Randbereich, wo sie hoch belastet ist, eine hohe Nahtfestigkeit bietet, und im Bereich der Mitte die kurzen Nähte sicherstellen, dass der Oberstoff und der Unterstoff nur über einen kurzen Bereich miteinander verbunden sind, so dass nur kleine Teile der Füllung komprimiert werden, und ein hohes Luftpolster zur Isolierung des Schlafenden in dem Bereich, wo der Körper zugedeckt ist, verbleibt.
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Wenn die Einzelnähte die Form eines einseitig offenen Dreieckes aufweisen, wird die Zeit zur Erzeugung der Steppnähte deutlich reduziert, weil die Nähköpfe der Nähanlage keine geschlossene Bahnkurve durchfahren müssen, sondern nur quer zur Produktionsrichtung hin und zurück transportiert werden müssen.
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Die Einzelnähte weisen untereinander insbesondere vorzugsweise keine Verbindung auf, um die Bereiche, in denen Oberstoff und Unterstoff miteinander verbunden sind, möglichst gering zu halten. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Einzelnähte zueinander regelmäßig beabstandet sind, weil sich dann ein optisch ansprechendes Gesamtnahtbild einstellt.
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Die Steppdecke wird hergestellt, indem eine aus Oberstoff, Füllung und Unterstoff bestehende Lage gebildet wird, dass die Lage einer aus mehreren parallel zueinander angeordneten Nähköpfen bestehenden Nähanlage entgegen einer Produktionsrichtung zugeführt wird und die Nähköpfe auf einer senkrecht zur Produktionsrichtung verlaufenden Bahnkurve zur Bildung von Einzelnähten unterschiedlicher Länge hin- und herbewegt werden.
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Eine produktionstechnisch einfache Steuerung der Nähanlage ist möglich, wenn der Anfangspunkt und der Endpunkt jeder Einzelnaht auf derselben gedachten Grundlinie liegen. Dies bietet außerdem den Vorteil, dass die Steppdecke symmetrisch genäht und damit besonders optisch ansprechend ist.
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Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher beschrieben werden.
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Es zeigt:
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1 die schematische Draufsicht auf eine Steppdecke,
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2 einen Teilquerschnitt der Steppdecke nach 1 im Bereich einer Steppnaht.
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Die Steppdecke besteht aus dem Oberstoff 7 und dem Unterstoff 8 mit der dazwischen liegenden Füllung 10. Die Füllung 10 ist beispielsweise eine Vlieslage. An den Längsrändern 3, 4 sind der Oberstoff 7 und der Unterstoff 8 über die Nähte 9 miteinander verbunden. Ausgehend vom Rand 3 zum gegenüberliegenden Rand 4 sind einzelne Steppnähte 1, 2 vorgesehen, die selbstverständlich nicht unmittelbar an den Rändern 3, 4 beginnen bzw. enden müssen. Die beiden je am Rand 3 und 4 liegenden Steppnähte 1 sind länger als die dazwischen angeordneten Steppnähte 2. Die Steppnähte 1, 2 sind parallel entlang gedachter, parallel zueinander beabstandeter Grundlinien 6 angeordnet und weisen vorzugsweise einen regelmäßigen Abstand zueinander auf. Die Anfangspunkte A und die Endpunkte E jeder Steppnaht 1, 2 befinden sich für jede Steppnaht 1, 2 jeweils auf derselben gedachten Grundlinie 6. Die Steppnähte 1, 2 sind in der Draufsicht dachförmig ausgebildet, sie haben also die Form eines einseitig offenen Dreiecks. Selbstverständlich können die Steppnähte 1, 2 auch geschlossen sein. Sie können auch eine andere geometrische Form (Kreis, Quadrat, Rechteck, Raute, usw.) aufweisen. Erfindungswesentlich ist, dass in den Bereichen der Ränder 3, 4 die Nähte 1 länger sind als die Nähte 2 im Mittenbereich, ihre Umfangskontur also größer ist. Auch können die ersten beiden oder ersten drei Steppnähte 1 am Rand größer ausgebildet sein, was in Abhängigkeit der Größe der Steppdecke gewählt werden kann.
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Die Produktionsrichtung wird durch den Pfeil P symbolisiert. Die Nähanlage 12 besteht aus einer Mehrzahl parallel nebeneinander angeordneter Nähköpfe 5. Deren Bahn zusammen mit dem Vorschub wird durch die gestrichelten Linien 11 angegeben. Der Oberstoff 7, der Unterstoff 8 und die Füllung 10 werden in die Nähanlage 12 entgegen der Produktionsrichtung P eingeführt und die Steppnähte 1, 2 dann erzeugt. An jedem Endpunkt E kann der Faden automatisch abgeschnitten werden. Es ist auch möglich, dass vom jeweiligen Endpunkt E zum nächsten Anfangspunkt A keine Stiche erzeugt werden und anschließend die Fäden zwischen den einzelnen Nähten 1, 2 abgeschnitten werden. Natürlich wird jede Naht 1, 2 an ihrem Anfangspunkt A und ihrem Endpunkt E versäubert. Die Verbindungsnähte 9 werden erst erzeugt, wenn die Nähte 1, 2 gebildet wurden und das Bahnmaterial 7, 8, 10 auf die gewünschte Größe (Breite) der Steppdecke zugeschnitten wurde.
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2 zeigt wie der Oberstoff 7, die Füllung 10 und der Unterstoff 8 durch die Steppnähte 1, 2 miteinander verbunden werden. Anstatt die Nähte 1, 2 durch Nähen zu erzeugen, können Oberstoff 7, Füllung 10 und Unterstoff 8 auch miteinander verschweißt oder verklebt werden. Bekanntermaßen ist die Haltbarkeit einer genähten Naht aber wesentlich größer als die einer geklebten oder verschweißten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Naht/Einzelnaht/Steppnaht
- 2
- Naht/Einzelnaht/Steppnaht
- 3
- Rand/Randbereich
- 4
- Rand/Randbereich
- 5
- Nähkopf
- 6
- gedachte Grundlinie
- 7
- Oberstoff
- 8
- Unterstoff
- 9
- Naht
- 10
- Füllung
- 11
- Bahnkurve
- 12
- Nähanlage
- A
- Anfangspunkt
- E
- Endpunkt
- P
- Produktionsrichtung