DE1929346C - Füllung für Decken, Kissen und dergleichen in der Form von Flocken sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Füllung für Decken, Kissen und dergleichen in der Form von Flocken sowie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
ί 929
Die Erfindung betrifft cine Füllung für Decken, Kissen u. dgl. in der Form von Flocken, die aus in
Wirrluge durch Verkleben stabilisierten Fasern bettehen, sowie ein Verfahren zum Herstellen solcher
J-'locken.
Hs wurde bereits mehrfach versucht, für Decken
oder Kissen mittels Fasern ein Füllmaterial, insbesondere als Ersatz für teure Naturdaunen zu
iiclutiTcn.
Nach der deutschen Patentschrift 913 616 soll beiipielsweise
ein Füllmaterial insbesondere für Polster-Zwecke aus quellbaren künstlichen Fäden hergestellt
werden, die in Bündeln gedreht und danach zurückgedreht werden, wobei die Fadenbündel in gequollenem
Zustand zunächst nur mit einem leichten Drall versehen, anschließend mit Kunstharz getränkt und
dann mit dem endgültigen Drall versehen werden, worauf das Kunstharz getrocknet wird. Diese aufwendige
HersteUiingsweise führt aber nicht zu Füllkörpern,
die in der Handhabung, beispielsweise was ao clas Aufschütteln betrifft, daunenähnlich sind.
Aus der deutschen Patentschrift 938 350 ist es bekannt, an Stelle von mehr oder weniger prall mit
Luft gefüllten Füllkörpern aus kleinen elastischen Hüllen für Kissen, Betten usw. Faserknäuel oder Ko- as
kons als Füllkörper zu verwenden, die besonders im Bereich der Kokonoberfläche verschweißt oder verklebt
sind. Auf Grund der relativ glatten Oberfläche der einzelnen Fü? körper kann die Füllung zwar ohne
weiteres aufgeschüttelt werden, weil die einzelnen Füllkörper nicht aneinander nahen, eine daunenähnliche
Fül'ung ergibt sich aber dadi rch nicht, weil die einzelnen i üllkörper nicht flockig sind und sich auch
nicht wie Daunen zurechtdrücken lassen. Auf Grund der verschweißten oder verklebten Oberfläche der
einzelnen Füllkörper sind diese auch durch den Kissenbezug hindurch als einzelne Füllkörper spürbar,
was bei Daunen nicht der Fall ist.
Aus der deutschen Patentschrift 855 359 ist es weiterhin bekannt, bei einem Verfahren zur Hei- 4"
stellung von Füllmaterial für Steppdecken, Kissen u. dgl., Fasern bzw. Fasergebilde in Form von
Flocken, Kokons, Kügelchen od. dgl. zur Schaffung daunenihnlicher Gebilde, denen auf Grund ihrer
mechanisch-elastischen und ihrer elektrostatischen Eigenschaften das Bestreben zur Rückbildung in das
Ausgangsvolumen nach Druckeinwirkung innewohnt, unter Einwirkung von natürlichen bzw. künstlichen
Harzen od. dgl. zu bringen. Die Kokons oder Kügelchen sollen dabei so ausgebildet werden, daß sie
weder die Neigung zur Verflüchtigung im Raum wie Daunnn noch das Bestreben zeigen, an den Bezugsstoffen
anzuhaften und durch diese Stoffe durchzudringen. Zu diesem Zweck wird auch in diesem Falle
vor allem die Außenfläche der einzelnen Fasergebilde beispielsweise mittels Rohgummi in gelöster Form
nebelartig besprüht und nachträglich vulkanisiert. Damit ergeben sich gleichfalls Füllkörper mit einer
relativ festen Außenfläche, die die gleichen Nachteile aufweisen, wie die vorausgehend beschriebenen.
Dies trifft auch für ein Füllmaterial nach der deutschen Patentschrift P97 19? zu, die ein Verfahren
zum Herstellen eines solchen Füllmaterial offenbart, für das synthetische Fasern aus Kondensationsprodukten und bzw, oder Polymerisationsprodukten ver- H
wendet werden, die mit filmbildenden bzw. stabilisierenden Substanzen vor, während oder nach deren
Verarbeitung zu flockigen Gebilden behandelt sind, um verbesserte mechanisch-elastische und elektrostatische
Eigenschaften zu erzielen.
Schließlich beschreibt die USA.-Palentschnii
2 579 035 eine Federfüllung insbesondere für ScIiIaI säcke, der mit Harz imprägnierte Glaswollstücke Ix,
gemischt sind. Diese Glaswollstücke, für die ein l>,
summier Elastizitätsmodul gefordert wird, solle. vor allem die Wärmeisolation von Fedcrfüllungen u
höhen, sowie deren ßauschelastizität und Stability
Nach der Lehre dieser Veröffentlichung sollen FuIi körper aus Glasfasern, bei denen es sich um t-.i.
glattes, sprödes und relativ steifes Fasermaterial hui,
delt, nicht allein als Füllmaterial in Schlafsäcken να wendet werden, da deren Eigenschaften hinsichtlu ί
Weichheit und Dauerhaftigkeit nicht günstig sim! Andererseits wird als nachteilig hervorgehoben, dal
Federn in Verbindung mit Bauschgarnen aus Wolle-Nylon, synthetischen Fasern u.dgl. als Füllmaterial
in Schlafsäcken oder Betten nicht geeignet sind, du sie bei wiederholtem Gebrauch klumpig werden und
verfilzen. Wie auch bei den vorausgehend als bekannt beschriebenen Füllkörpern wird damit die
Lehre vermittelt, ein Aneinanderhaften der Füll körper mit der Gefahr des Verfilzens, wodurch die
Rückbildung de·· Füllung auf die ursprüngliche Bauschigkeit nach Gebrauch behindert würde, zu
vermeiden, wozu die glatten und harten Glasfasern beitragen, die zwar die Wärmeisolation erhöhen, aber
als Daunenersatz ungeeignet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, tine Füllung der eingangs beschriebenen Art so auszubilden,
daß sie besser den Eigenschaften einer Daunenfüilung entspricht als die bisher bekannten
Faserfüllungen, und daß sich die Füllung insbesondere, ohne daß die einzelnen Füllkörper spüibar sind,
wie Daunen zusammen- und zurechtdrücken und danach wieder aufschütteln läßt.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Teil der Umfaiigsflächen der Flocken
Schnittflächen sind, auf denen Faserenden zum Erzielen eines Kletteneffektes unregelmäßig und geringfügig
vorstehen.
Durch die in Wirrlage stabilisierten Fasern erhält man ein lockeres und weiches Fasergebilde, das zu
einer anschmiegsamen Füllung führt, die nach Druckeinwirkung wieder das ursprüngliche Volumen einnimmt.
Im Gegensatz zu der Lehre des Standes der Technik werden auf der Außenfläche der Flocken
vorstehende Faserenden zur Erzielung eines Kletteneffektes ausgebildet, durch den die Füllung wie bei
Daunen zunächst unter Einbuße an Bauschigkeit zusammengedrückt, dann awer wieder ohne weiteres
aufgeschüttelt werden kann. Die vorstehenden Faserenden führen auch dazu, daß die Außenfläche der
einzelnen Flocken nicht kompakt wirkt, sondern die Flocken sich wie daunenähnliche Gebilde anfühlen
und auch beim Zurechtdrücken in einem Kissen oder in einer Decke nicht einzeln spürbar sind. Auch
Daunen haben einen gewissen Kletteneffekt, durch den sie sich ineinander schwach und damit durch
Aufschütteln wieder lösbar verhaken. Mit der erfindungsgemaßen Ausbildung von Flocken als Füllkörper werden derart daunenähnliche Eigenschaften
erzielt, daß sich, abgesehen von der Waschbarkeit für den Benutzer, keine Unterschiede gegenüber einer
ausschließlich aus Naturdaunen bestehenden Füllung bei der Handhabung ergeben.
929
!!erstellen tier Flocken ein Wirrfaservlies vorgelegt,
Jessen Dicke der Abmessung der herzustellenden
!•'locken einspricht und das durch Besprühen seiner Oberfläche oder durch Erwärmen gegebenenfalls vorder
eingelegter Schmelzfasern stabilisiert und dann in flocken zerschnitten wird.
Ein derartiges Verfahren ermöglicht eine wirttchaflliche Hersteilung der Flocken. Dadurch, daß
«lie Stabilisierung des Vlieses vor dem Zerschneiden
Vorgenommen wird, behalten die Flocken an den Schnittflächen der. Klett.eneffekt bei, der durch entsprechende
Wahl der Messereinstellung bzw. Ge-K'hwindigkeit erreicht wird und beeinflußt werden
kann, und sie fühlen sich auch an diesen Schnittflächen weicher an als wenn sie nachträglich besprüht
würden.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Zeichnung als Beispiel in
F i g. 1 idealisiert eine einzelne Flocke dargestellt; F i g. 2 zeigt in einer Schnittansicht eins mit erftndungsgemäß
ausgebildeten Flocken gefüllte Steppdecke.
■CKc.
Bei der in F i g. 1 idealisiert dargestellten, etwa würfelförmigen Flocke 10 stehen auf allen Umfangsflächen
Faserenden vor. Eine derartige Flocke könnte dadurch ausgebildet werden, daß man zunächst bei
einem stabilisierten Wirrfaserviies auf der Ober- und Unterseite beispielsweise mittels umlaufender Messer
eine relativ dünne Faserschicht abträgt, worauf dann dieses Faservlies in etwa quadratische Flocken zerschnitten
wird. Da auch eine billige Füllung erwünscht ist, wird diese Ausführungsforn von
Flocken wegen des damit verbundenen Aufwandes keine Anwendung finden. Für die Erzielung eines
Kletteneffektes reicht es aus, einen Teil der Umfangsflächen einei Flocke als Schnittflächen mit vorstehende..
Faserenden auszubilden, da die Flocken innerhalb einer Füllung unregelmäßig verteilt sind
und dadurch die der Ober- und Unterseite der Vliesbahn entsprechenden Seitenflächen einer Flocke, die
durch das Besprühen glatter sind, nicht so sehr zum Tragen kommen.
Ein in beliebiger Weise hergestelltes Wirrfaserviies wird von einer oder beiden Seiten mit einem Fixiermittel
besprüht, dessen feine Tropfen ^n den einzelnen
Fasern entlanglaufen und an den Knoten- oder Kreuzungsstellen hängen bleiben. Auf diese Weise
wird nach dem Trocknen ein lockeres Fasergebilde mit räumlich verteilten Knotenpunkten ausgebildet,
wodurch die Flocken elastisch werden und sich bei Druckeinwirkung anschließend wieder aufspreizen.
An Stelle oder in Verbindung mit einem Fixiermittel können auch Schmelzfasern verwendet werden, die
bei der Ausbildung des Wirrfaservlieses in dieses eingelagert werden. Werden Schmelzfasern in Verbindung
mit Fixiermittel verwendet, so können die Schmelzfasern auch nach dem Zerschneiden des
durch Besprühen stabilisierten Vlieses durch Wärmeeinwirkung geschmolzen werden, da diese eingelagerten
Schmelzfäden die Oberfläche der Schnittflächen nicht mehr beeinflussen. Bei Erwärmung schrumpfen
die Schmelzfasern zu Knötchen, die viele kleine Klebepunkte ergeben und die übrigen synthetischen
oder aus Wolle bestehenden Fasern örtlich verschweißen.
Der S'-hneidvorgang kann beispielsweise mittel-,
umlaufender Messer vorgenommen werden, wobei die Schnittflächen so heeinflul.il werden können, dal.1
der Kletteneffekt in dem beabsichtigten Ausmaü /ui Wirkung kommt.
Es lassen sich Schnittflächen an den Flocken aus bilden, an denen viele einzelne Faserenden auf Grund
der Wirrfaserlage unregelmäßig und geringfügig vorstehen, so daß sich diese Flocken innerhalb einer
ίο Füllung ineinander schwach und damit wieder lösbar
verhaken. Derartige Flocken haben die Eigenschaften von Daunen und lassen sich wie diese verwenden.
In F i g. 2 ist eine mit Flocken 10 gefüllte Steppdecke schematisch dargestellt. Wegen der L.iil'i-Zwischenräume
11 zwischen den einzelnen Flocken ist die Füllung von Haus aus bauschig. Unbewußt
und gewohnheitsmäßig drückt ein Schläfer dic Daiinenfüllung von Kissen und Decken an einzelnen
Stellen zurecht und drückt die Füllung auch örtlich ao zusammen, so daß sie doit zunächst an Bauschigkeit
einbüßt, jedoch wieder aufgeschüttelt werden kann. Dies ist auch mit einer aus Flocken 10 bestehenden
Füllung möglich. Durch Aufschütteln läßt sich der klettenartige Zusammenhalt der Flocken wieder auflösen,
die Flocken spreizen sich beim Aufschütteln und nehmen wieder ihre ursprüngliche Form an. Zugleich
werden die Zwischenräume zwiscnen den Flocken und bis zu einem gewissen Grade auch die
Flocken selbst gelüftet.
Die Flockengröße wird zweckmäßig bis zu einer . größten Abmessung von 10 bis 40 mm gewählt. Es
können pflanzliche und synthetische Fasern verarbeitet werden. Auch ist es möglich, Wolle wegen der
antirheumatischen Wirkung zu verwenden. Überraschenderweise verfilzen die einzelnen
Flocker, auch nach längerem Gebrauch der Füllung nicht, vielmehr läßt sich selbst nacn einem Waschvorgang
einer aus synthetischen Fasern bestehenden Füllung der Verklammerungseffekt der einzelnen
Flocken durch Aufschütteln ohne weiteres wieder aufheben und es können die Flocken durch Zurechtstreifen
in einer Decke oder in einem Kissen wieder zu der gewünschten Verteilung gebracht werden.
Claims (2)
1. Füllung für Decken, Kissen u.dgl. in der Form von Flocken, die aus in Wirrlage durch
Verkleben stabilisierten Fasern bestehen, d a durch gekennzeichnet, daß ein Teil der
Umfangsflächen der Flocken (10) Schnittflächen sind, auf denen Faserenden zum Erzielen eines
Klctteneffektes unregelmäßig und geringfügig vorstehen.
2. Verfahren zum Herstellen der Flocken zum Bilden einer Füllung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Wirrfaservlies vorgelegt wird, dessen Dicke der Abmessung der herzustellenden
Flocken entspricht, und durch Besprühen seiner Oberfläche oder durch Erwärmen gegebenenfalls
vorher eingelegter Schmelzfasern stabilisiert und dann in Flocken zerschnitten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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