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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten eines Substrats
zum Ausbilden einer Struktur unter Zuhilfenahme einer lithographischen
Maskenbelichtung, Derartige Verfahren werden in der Halbleiterfertigung
eingesetzt, um integrierte Halbleiterschaltungen mit einer Vielzahl
mikroskopischer Bauelemente, die auf einem Halbleiterchip integriert sind,
herzustellen. Bei dieser Herstellung wird eine Vielzahl von Verfahrensschritten
durchgeführt,
die auf die gesamte Oberseite des Halbleitersubstrats einwirken.
Um mit Hilfe solcher Verfahrensschritte mikroskopisch kleine Strukturen
herzustellen, wird durch Masken, die geeignet angeordnete Maskenöffnungen
besitzen, eine selektive Veränderung
der Substratoberfläche
in vorgegebenen Flächenbereichen
erreicht. Dadurch verändern
die Verfahrensschritte die Halbleiteroberfläche beispielsweise nur in denjenigen
Flächenbereichen,
die durch eine Maske verdeckt werden.
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Ein
Hauptproblem bei der Miniaturisierung integrierter Halbleiterschaltungen
besteht darin, daß das
Licht, das zum lithographischen Belichten einer Schicht auf dem
Halbleitersubstrat durch eine Maske hindurch verwendet wird und
aufgrund seiner vorgegebenen Wellenlänge nur die Fertigung mikroskopischer
Strukturen erlaubt, deren seitliche Abmessungen in etwa mindestens
genauso groß sind
wie die Wellenlänge
des Lichts. Die optische Auflösungsgrenze,
d. h. die kleinste lithographisch herstellbare Strukturbreite (englisch:
critical dimension; cd) gibt an, ab welcher Mindestbreite mikroskopische
Strukturen auf der Halbleiteroberfläche mit einer lithographischen
Belichtung hergestellt werden können.
Die optische Auflösungsgrenze
der lithographischen Maskenbelichtung ergibt sich nicht allein aus
der Wellenlänge
des verwendeten Lichts (heute im Ultraviolettbereich), sondern berücksichtigt
auch Prozeßschwankungen
und Lagefehler einander überdeckender
Strukturen.
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Die
immer komplexeren Halbleiterschaltungen und darauf zu betreibenden
Computerprogramme erfordern bei begrenzter Chipfläche immer
kleinere Abmessungen der mikroelektronischen Strukturen. Eine Verkleinerung
dieser Strukturen wäre
am leichtesten durch die Wahl kürzerwelliger
Strahlung bei der lithographischen Maskenbelichtung zu erreichen.
Der hohe Kostenaufwand bei der Umstellung sämtlicher Lithographiegeräte auf kürzerwellige Strahlung
fällt jedoch
so stark ins Gewicht, daß mit Hilfe
der einmal vorhandenen Lithographiegeräte, deren Wellenlänge vorgegeben
ist, versucht wird, jede mögliche
Verkleinerung bis hin zur optischen Auflösungsgrenze und teilweise darüber hinaus
auszureizen. Teilweise werden auch Phasenmasken eingesetzt, mit
denen die Abmessungen lithographisch erzeugter Strukturen bis zu
einem geringen Maß unterhalb
der Belichtungswellenlänge
verkleinert werden können.
Mit Hilfe solcher Masken sind jedoch nur beschränkte Mustergestaltungen möglich, und
auch hier hängt
der Abstand verschiedener Strukturen des Musters unmittelbar von
der Strukturbreite der lithographischen Maskenbelichtung ab.
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Aus
US 6,239,465 B1 ist
bekannt, zwischen gefüllten
Gräben
Spacer auszubilden, die in einem Abstand voneinander angeordnet
sind, der größer ist als
die optische Auflösungsgrenze
bei der lithografischen Maskenbelichtung. Aus WO 2000/41238 A1 ist bekannt,
zwischen Spacern, die seitlich an Grabenfüllungen ausgebildet wurden,
eine Dotierung in ein Substrat einzubringen. Ferner ist aus
US 5,420,067 ist bekannt,
an Wandungen von Gräben
Spacer auszubilden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei vorgegebener Strukturbreite
einer lithographischen Maskenbelichtung die Herstellung von Isolationsgräben zu ermöglichen,
die kleinere Abmessungen als die lithographische Strukturbreite
besitzen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, das die folgende Reihenfolge
von Schritten aufweist:
- a) Bereitstellen eines
Substrats,
- b) Erzeugen einer Vertiefung, indem zwei Gräben, die in einem Abstand voneinander,
der der optischen Auflösungsgrenze
der lithographischen Maskenbelichtung entspricht, geätzt werden
und mit Grabenfüllungen
gefüllt
werden und indem in dem Zwischenraum zwischen den gefüllten Gräben in Höhe der Grabenfüllungen
ein anderes Material als das Material der Grabenfüllungen
rückgeätzt wird,
- c) Erzeugen von Spacern in der Vertiefung an einander gegenüberliegenden
Seitenwänden,
wodurch die Spacer einen Abstand voneinander haben, der kleiner
ist als die optische Auflösungsgrenze
der lithographischen Maskenbelichtung, und
- d) Durchführen
einer Ätzung,
so daß im
Bereich der mit den Spacern versehenen Vertiefung zwischen den Spacern
ein Isolationsgraben ausgebildet wird, dessen Breite kleiner ist
als die optische Auflösungsgrenze
der lithographischen Maskenbelichtung.
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Der
dieser Erfindung zugrundeliegende Gedanke besteht darin, in einer
vorgegebenen Struktur, die lithographisch hergestellt und deren
Breite daher durch die optische Auflösungsgrenze einer entsprechenden
lithographischen Maskenbelichtung vorgegeben ist, kleinere Strukturen
auszubilden, und zwar an einander gegenüberliegenden Seitenwänden der lithographisch
hergestellten Struktur. Erfindungsgemäß wird die Breite dieser Strukturen
an den Seitenwänden
ausgenutzt, um eine Maskenöffnung
zu bilden, die kleiner, gegebenenfalls auch wesentlich kleiner ist
als die otische Auflösungsgrenze
und die mindestens ebenso breite Vertiefung. Zwischen den Strukturen
an den Seitenwänden
kann dann eine weitere Struktur – die eigentliche herzustellende Struktur – in der
freiliegenden Substratoberfläche
gefertigt werden.
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Das
Erfindungsprinzip besteht demnach darin, in einer Vertiefung der
durch die optische Auflösungsgrenze
vorgegebenen Mindestabmessung auf gegenüberliegenden Seitenwänden, d.
h. rechts und links Hilfsstrukturen auszubilden, zwischen denen ein
Abstand verbleibt, der kleiner ist als die optische Auflösungsgrenze
und der die Fertigung von Strukturen unterhalb der optischen Auflösungsgrenze
ermöglicht.
Die erfindungsgemäß erreichte
Verkleinerung von Strukturabmessungen erfordert hiernach ein Erzeugen
von Hilfsstrukturen auf beiden Seiten der lithographisch hergestellten
Vertiefung.
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Die
vorliegende Erfindung nutzt die seit Jahrzehnten bekannte Spacertechnik
aus. Die Spacertechnik dient zur Herstellung von Abstandsstücken, auch
Spacer genannt, die bei einer Schichtabscheidung an geometrischen
Stufen der Halbleiteroberfläche
entstehen und dazu benutzt werden, bei späteren Prozeßschritten einen geringfügigen seitlichen Versatz
der Einwirkung späterer
Prozeßschritte
relativ zur Stufe zu erreichen. Erfindungsgemäß wird diese Technik eingesetzt,
um sowohl links als auch rechts in einer lithographisch erzeugten
Vertiefung einen Spacer herzustellen. Dadurch entstehen Seitenwandbedeckungen,
deren Breite in weiten Bereichen einstellbar ist. Die erfindungsgemäß nutzbare
Breite dieser Seitenwandbedeckungen reicht bis zur Hälfte der
Breite der lithographisch hergestellten Vertiefung, wodurch zwischen
beiden Seitenwandbedeckungen effektiv ein Maskenfenster mit einer
Breite ausgebildet ist, die zwischen Null und der lithographischen Auflösungsgrenze
jeden gewünschten
Wert annehmen kann.
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Die
Erfindung ermöglicht
damit unabhängig von
der Wellenlänge
der eingesetzten Lithographiegeräte
die Ausbildung von Strukturen auch mit beliebig kleinen Abmessungen
und stellt daher einen ganz grundlegenden Vorsprung gegenüber herkömmlichen
Techniken hinsichtlich der Vielfalt herstellbarer mikroskopisch
kleiner Strukturen dar. Der dieser Erfindung zugrunde liegende Gedanke
kann auch eingesetzt werden, um auf technischen Gebieten außerhalb
der Halbleiterfertigung beliebig kleine Strukturen herzustellen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht vor, daß in
Schritt d) ein Graben, und zwar ein Isolationsgraben zwischen den
Spacern geätzt
wird. Dieser Isolationsgraben erstreckt sich vorzugsweise im wesentlichen
in das Halbleitersubstrat hinein und kann dazu dienen, benachbarte
mikroelektronische Bauelemente, beispielsweise benachbarte Speicherzellen gegeneinander
elektrisch zu isolieren. Das Bearbeiten des Halbleitersubstrats
zum Ausbilden einer Struktur kann an Stelle einer Ätzung eines
Grabens jedoch auch beispielsweise eine Dotierstoffimplantation
oder ein epitaktisches Wachstum einer Schicht oder einer Schichtenfolge
sein. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch beliebige andere Bearbeitungsschritte beinhalten, um eine
Struktur kleinerer Breite als die lithographisch vorgegebene optische Auflösungsgrenze
herzustellen.
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Die
Erfindung sieht vor, daß zwei
Gräben,
die in einem Abstand voneinander angeordnet sind, der größer ist
als die optische Auflösungsgrenze
der lithographischen Maskenbelichtung, geätzt und mit einer Grabenfüllung gefüllt werden
und daß die
Vertiefung gebildet wird, indem in dem Zwischenraum zwischen den
gefüllten
Gräben
in Höhe
der Grabenfüllung
ein anderes Material als das Material der Grabenfüllung rückgeätzt wird.
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Die
Erfindung dient dazu, Strukturen mit lateralen Abmessungen unterhalb
der Auflösungsgrenze auch
außerhalb
von Vertiefungen, d. h. auf erhöhten Flächenbereichen
herzustellen. Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, durch eine
Abfolge mehrerer Schichtprozesse das Höhenverhältnis der Substratoberfläche in verschiedenen
Flächenbereichen umzukehren.
Entsprechend dem Grundgedanken der vorliegenden Erfindung, Spacer
auf beiden Seitenwänden
einer Vertiefung herzustellen, sind bei dieser Erfindung zwei Gräben erforderlich.
Diese werden zunächst
strukturiert, wobei ihr Abstand voneinander so klein wie möglich gewählt wird,
nämlich der
Auflösungsgrenze
entspricht. Die Breite der Gräben
selbst ist ebenfalls so groß wie
die optische Auflösungsgrenze.
Die Gräben
werden geätzt
und anschließend
mit einer Maskenfüllung
gefüllt.
Die Maskenfüllungen
können
auch aus einer Schichtenfolge bestehen. Um anschließend in
den Flächenbereich zwischen
beiden gefüllten
Gräben
eine Vertiefung auszubilden, wird in dem Zwischenraum zwischen den
Gräben
die Oberfläche
des Substrats rückgeätzt, und
zwar selektiv zu dem Material, aus dem die Grabenfüllung zumindest
in ihrem oberen, offenliegenden Bereich bestehen. Durch diese Folge
von Schichtprozessen wird der Zwischenraum zwischen den Gräben, der
zunächst
eine Erhöhung
zwischen den Grabenöffnungen
bildete, in eine Vertiefung zwischen den nun emporstehenden Grabenfüllungen umgewandelt.
In diese Vertiefung kann nur mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Struktur beliebig kleiner lateraler Abmessungen hergestellt
werden.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß der
Isolationsgraben mit einem elektrischen Isolator gefüllt wird.
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Eine
auf die Spacertechnik gerichtete bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Spacer
erzeugt werden, indem nach dem Ausbilden der Vertiefung eine konforme
Schicht auf das Substrat abgeschieden und durch eine anisotrope Ätzung in
Richtung senkrecht zur Oberfläche
des Substrats rückgeätzt wird.
In einem ersten Schritt der Spacerfertigung wird eine Spacerschicht,
die sich an horizontale wie vertikale Oberflächenbereiche des Halbleitersubstrats
mit praktisch gleich großer
Schichtdicke anlagert und daher als konform bezeichnet wird, abgeschieden.
In einem zweiten Schritt wird diese Schicht durch eine Trockenätzung mit
Hilfe reaktiver Ionen, die in Richtung senkrecht zur Substratoberfläche beschleunigt
werden, mindestens bis die Spacerschicht auf den horizontalen, d.
h. senkrecht zur Beschleunigungsrichtung und parallel zur Substratoberfläche gelegenen
Flächenbereichen
vollständig rückgeätzt, d.
h. entfernt. Dabei wird nur die Schichtdicke der Spacerschicht abgetragen.
An Seitenwänden,
die durch die reaktiven Ionen nur von oben angegriffen werden, wird
die Spacerschicht nur im obersten Bereich über eine Dicke, die der Schichtdicke
auf horizontalen Flächenbreichen
entspricht, entfernt. Darunter bilden sich an den Seitenwänden Reste
der Spacerschicht, die eigentlichen Spacer, d. h. Abstandsstücke oder
Seitenwandbedeckungen, deren Breite zumindest am unteren Ende der
Seitenwand der ursprünglichen
Schichtdicke der Spacerschicht entspricht. Über die Schichtdicke im ersten
Schritt der Spacerfertigung läßt sich
daher die Breite der Abstandsstücke
einstellen. Der erfindungsgemäße Einsatz
der Spacerschicht ermöglicht
ein bedecken einer lithographisch hergestellten Vertiefung von gegenüberliegenden
Seitenwänden
her bis zur Mitte zwischen beiden Seitenwänden. Die gewünschte Breite
der jetzt stellenden Struktur in der Mitte wird einfach durch die
Dicke der Spacerschicht eingestellt.
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Vorzugsweise
wird eine konforme Schicht, die im wesentlichen aus Siliziumdioxid
besteht, zur Erzeugung der Spacer abgeschieden. Das Material Siliziumdioxid
kann als Hartmaske während
der späteren
Bearbeitung des Substrats zur Erzeugung der Struktur zwischen beiden
Spacern eingesetzt werden. Die Spacer können jedoch auch aus mehreren übereinanderliegenden
Schichten bestehen, von denen eine, beispielsweise die oberste Schicht,
aus Siliziumdioxid besteht.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, daß vor
dem Ätzen
der zwei Gräben
eine Opferschicht abgeschieden und daß die Opferschicht in den Zwischenraum zwischen
den Gräben
rückgeätzt wird.
Die Opferschicht dient dazu, ein Rückätzen über eine vorgegebene, genau
eingestellte Höhe
zu ermöglichen.
Die Rückätzung erfolgt
selektiv zu einem unter der Opferschicht liegenden Material, das
das Substratmaterial oder auch ein Material einer darüberliegenden Schicht
sein kann. In den Zwischenraum zwischen den Gräben wird die Opferschicht über ihre
gesamte Schichtdicke rückgeätzt.
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Vorzugsweise
wird eine Opferschicht aus einem Nitrid, insbesondere aus Siliziumnitrid
abgeschieden. Dieses Material kann selektiv zu Oxiden oder Metallen
geätzt
werden.
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Eine
Ausführungsart
sieht vor, daß zwischen dem Ätzen der
zwei Gräben
und dem Auffüllen
dieser Gräben
eine erste Isolationsschicht, eine dielektrische Schicht und eine
zweite Isolationsschicht auf die Innenwandungen dieser Gräben abgeschieden werden.
Dadurch entsteht eine Dreischichtenfolge dreier sehr dünner Schichten,
die im Querschnitt beispielsweise u-förmig entlang der Innenwandung
verlaufen. Sie bilden eine Innenwandbedeckung der geätzten Gräben.
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Eine
an die obige Ausführungsart
anknüpfende
Weiterbildung sieht vor, daß in
den zwei Gräben
Wortleitungen ausgebildet werden. Durch diese das elektrische Potential
der dielektrischen Schicht auf der linken und auf der rechten Innenwandung
der Gräben
veränderbar
ist. Die dielektrische Schicht kann verwendet werden, um einen nicht-flüchtigen Halbleiterspeicher
herzustellen. Werden an der linken und der rechten Seitenwandung
eines Grabens jeweils Source- und Drainanschlüsse in Form oberflächennaher
Implantationen erzeugt, so bildet die dielektrische Schicht neben
diesen Implantationen jeweils ein Floating-Gate, dessen elektrisches
Potential mit Hilfe einer in dem Graben ausgebildeten Wortleitung
(dem Gate-Anschluß) und außerdem mit
Hilfe der Source- und Drain-Anschlüsse eingestellt
werden kann. In die durch die erste und die zweite Isolationsschicht
nach beiden Seiten elektrisch isolierte dielektrische Schicht werden
durch den Tunneleffekt elektrische Ladungen zur Langzeitspeicherung
eingebracht. So kann in der linken wie auch in der rechten Seitenwandung
eines Grabens G ein Speichertransistor ausgebildet werden.
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Eine
Ausführungsart
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, daß in
Schritt a) ein vorbearbeitetes Halbleitersubstrat bereitgestellt
wird, das zumindest eine Gateoxidschicht aufweist. Das vorbearbeitete
Halbleitersubstrat kann weitere Schichten aufweisen, die auch schon
strukturiert sein können. In
diesem Fall wird die Vertiefung nicht in dem Substratmaterial des
Halbleitersubstrats, sondern in einer oder in mehreren darüberliegenden
Schichten ausgebildet.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der 1 bis 16 beschrieben,
die ein Halbleitersubstrat in verschiedenen Stadien eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zeigen.
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Auf
einem Halbleitersubstrat 1 wird zunächst eine Oxidschicht 2 thermisch
gewachsen. Anschließend
werden nacheinander eine erste Nitridschicht 3, eine Oxidschicht 4 und
eine zweite Ni tridschicht 5 abgeschieden. Die Oxidschicht 4 besteht
vorzugsweise aus demselben Material wie die Gateoxidschicht 2,
d. h. aus Siliziumdioxid. Die Nitridschichten sind vorzugsweise
Siliziumnitridschichten. Auf den so erzeugten Schichtenstapel wird
dann eine Maskenschicht 6 aus beispielsweise Borsilikatglas
abgeschieden. Die so erhaltene Struktur ist in 1 abgebildet.
Um die Hartmaske 6 zu strukturieren, wird zunächst eine
nicht dargestellte Lackschicht abgeschieden und durch eine Maske
M hindurch lithographisch belichtet. Die Maske M ist nicht maßstäblich dargestellt.
Das durch sie hindurchtretende Licht der Wellenlänge λ erzeugt in der Lackschicht
Strukturen der Breite der optischen Auflösungsgrenze CD, in den die
Lackschicht und nach ihr die Maskenschicht 6 entfernt wird.
Danach wird die Lackschicht vollständig im gesamten Bereich der
Substratoberfläche
entfernt und im Bereich der geätzten Öffnungen
der Maskenschicht auf die darunterliegenden Schichten bis in das
Substrat 1 hinein geätzt.
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Die
so erhaltene Struktur ist in 2 dargestellt.
Sie enthält
zwei Gräben,
deren Breite und deren Abstand zu einander jeweils der optischen
Auflösungsgrenze
CD der lithographischen Maskenbelichtung entsprechen. Kleinere Strukturen
in seitlicher Richtung lassen sich mit Hilfe lithographischer Techniken
auf herkömmlichen
Wege nicht herstellen.
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Nach
dem Rückätzen der
Maskenschicht 6, deren Seitenwände aufgrund des anhaltenden Ätzprozesses
schräg
geneigt sein können,
entsteht die in 3 abgebildete Struktur mit zwei
geätzten
Gräben 7 in
einem Abstand D voneinander, der größer oder zumindest, wie hier
dargestellt, genauso groß ist wie
die optische Auflösungsgrenze
CD.
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Auf
dieser Struktur werden, wie in 4 im Ergebnis
dargestellt, nacheinander drei dünne
konforme Schichten abgeschieden, die sich auch entlang der Seitenwände durch
17 der Gräben 7 und
bis zum Boden dieser Gräben
erstrecken. Zunächst
wird eine erste isolierende Schicht 8 abgeschieden, anschlie ßend eine
dielektrische Schicht 9 und schließlich eine zweite isolierende
Schicht 10. Die Schichten 8, 9 und 10 bilden
die Schichtenfolge 11, die ab 7 nur noch
als eine Schicht dargestellt wird, da sie die vorliegende Erfindung
nicht im Kern betrifft. Die Schichten 8 und 10 bestehen
vorzugsweise aus Siliziumdioxid.
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Die
Innenwandung 17 der Gräben 7 ist
nun mit der Dreifachschicht 11 ausgekleidet. Um die Gräben 7 zu
füllen,
wird Polysilizium abgeschieden, bis es die gesamte Substratoberfläche bedeckt.
Anschließend
wird das Polysilizium durch chemisch-mechanisches Polieren bis zur
Oberseite der horizontalen Bereiche der Schichtenfolge 11 entfernt, wozu
ein Polierpad in Richtung des in 6 fett dargestellten
Pfeiles gegen das Substrat gedrückt
und senkrecht dazu in Richtung entlang des Doppelpfeiles bewegt
wird, wobei die Oberfläche
des Halbleitersubstrats poliert wird.
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Die
Grabenfüllung 14 aus
Polysilizium wird durch einen Trockenätzprozess bis zu einer Höhe unterhalb
der Oberfläche
des Substratmaterials 1 zurückgeätzt. Oberhalb der rückgeätzten Grabenfüllung 14 wird
ein Oxid 15 abgeschieden, wie in 8 dargestellt.
Auch das Oxid 15 wird chemisch-mechanisch planarisiert,
so daß die
in 9 dargestellten oberen Grabenfüllungen 16 entstehen,
die im Gegensatz zu den unteren Grabenfüllungen 14 nicht elektrisch
leitend sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Kern die Ausbildung eines Grabens
kleinerer Breite als die Strukturbreite. Der Graben soll in der
Mitte des Zwischenraumes zwischen den in 9 bereits
hergestellten Gräben
geätzt
werden. Erfindungsgemäß erfolgt
die Strukturierung eines solchen schmalen Grabens mit Hilfe zweier
Spacer, die an den Seitenwänden
einer Vertiefung hergestellt werden. Entsprechend einer Weiterbildung
der Erfindung, die eine Erzeugung sehr schmaler Strukturen auch
auf der Oberfläche
anfänglicher
Erhöhungen
ermöglicht, werden
zwei Gräben,
nämlich
die Gräben 7 mit
einer Grabenfüllung 16 gefüllt. Die
Grabenfüllungen 16 erstrecken
sich bis oberhalb der oberen Nitridschicht 5. Wird nun
wie in 10 dargestellt, die obere Nitridschicht 5 durch
einen Ätzprozeß entfernt,
so erstrecken die oberen Grabenfüllungen 16 sich
bis oberhalb der nächst
tieferen Schicht 4, der Oxidschicht, und bilden auf den
einander zugewandten Seiten beider Gräben die Seitenwände 22 und 23 der
Vertiefung 20. Die Vertiefung 20 zwischen den
Grabenfüllungen 16 bietet
die Voraussetzungen für
die Erzeugung eines sehr schmalen Grabens nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Dazu
wird gemäß 11 eine
Spacerschicht 21 abgeschieden und anschließend durch
ein Ätzmedium 24,
das in Richtung der dargestellten Pfeile, d. h. in Richtung senkrecht
zur Substratoberfläche
beschleunigt wird, anisotrop zurückgeätzt. Von
der konform abgeschiedenen Spacerschicht 21, die im wesentlichen
aus Siliziumoxid besteht, verbleiben lediglich Spacer 25 an
den Außenwänden der
Grabenfüllungen 16 und
somit an den Seitenwänden
der Vertiefung 20 zwischen den geätzten Gräben 7, wie in 12 dargestellt.
Die Ätzung
der Spacerschicht 21 wurde auch nach Erreichen der Unterseite
der Spacerschicht 21 weiter fortgesetzt, bis zwischen den
Grabenfüllungen 16 auch
die Oxidschicht 4, die untere Nitridschicht 3 sowie
das Gateoxid 2 geätzt worden
sind. Zwischen den einander zugewandten Spacern 25 verbleibt
ein Zwischenraum d, der um die zweifache Spacerbreite kleiner ist
als die Breite D der Vertiefung 22 zwischen den oberen
Grabenfüllungen 16.
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Nun
kann erfindungsgemäß eine Struktur der
Breite d ausgebildet werden, in dem das mit den Spacern 25 versehene
Halbleitersubstrat 1 in geeigneter Weise bearbeitet wird.
Beidem in den Figuren dargestellten Verfahren wird als Struktur
ein schmaler Graben 30 geätzt, wie in 13 dargestellt.
Dieser wird anschließend,
wie in 14 dargestellt, mit einer dünnen Oxidschicht 31 versehen
und schließlich
vollständig
mit einem elektrischen Isolator, im wesentlichen mit Siliziumdioxid
gefüllt.
Schließlich
wird, wie im Ergebnis in 15 dargestellt,
die Oberfläche des
mit der Füllung
des Grabens 30 bedeckten Halbleitersubstrats chemisch-mechanisch
bis zum Erreichen der Oberfläche
der unteren Nitridschicht 3 planarisiert. Anschließend wird
auch diese Schicht 3 vorsichtig entfernt, bis die Gateoxidschicht 2 auf
dem Halbleitersubstrat erreicht ist. In diesem Zustand, der in 16 dargestellt
ist, ist zwischen den lithographisch strukturierten Gräben 7 ein
wesentlich schmalerer Isolationsgraben 30 ausgebildet.
Der Graben 30 ist deutlich kleiner als die mit der lithographischen Auflösungsgrenze
hergestellten Gräben 7.
Ein solch schmaler Graben 30 oder eine sonstige, derart schmale
Struktur ist mit einem herkömmlichen
Verfahren auf keine Weise herstellbar.
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Das
hier beschriebene Verfahren ermöglicht unter
Weiterverwendung vorhandener Lithographiegeräte die Fertigung sehr viel
kleinerer integrierter Strukturen im Vergleich zur optischen Auflösungsgrenze.
Damit werden neue technische Dimensionen eröffnet. Die Auflösungsgrenze
der lithographischen Maskenbelichtung ist nicht länger ein
Hindernis auf dem Weg zur fortschreitenden Miniaturisierung. Mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Einsatzes
der Spacertechnik zur Erzeugung zweier Spacer aneinander gegenüberliegenden
Seitenwänden
einer Vertiefung können
Strukturen, beispielsweise Gräben,
epitaktischer Schichten oder Dotierungsgebiete etc. von einer Breite
zwischen Null und der lithographischen Auflösungsgrenze hergestellt werden.
Die gewünschte
Breite der herzustellenden Struktur 30 wird einfach durch
die Schichtdicke der abgeschiedenen Spacerschicht 21 eingestellt;
die Breite d der Struktur 30 ist gleich der optischen Auflösungsgrenze
D abzüglich
der zweifachen Schichtdicke der Spacerschicht 21, d. h.
abzüglich
der zweifachen Breite eines Spacers 25.
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Mit
Hilfe der vorliegenden Erfindung können beliebige integrierte
Halbleiterschaltungen gefertigt werden; insbesondere können Isolationsgräben sehr geringer
Breite zwischen benachbarte Speicherzellen eingebracht werden, wo
mit Hilfe her kömmlicher lithographischer
Techniken eine weitere Strukturierung aus Platzgründen nicht
möglich
ist. So kann beispielsweise die in 16 dargestellte
Struktur zu einer Speicherschaltung mit floating gate-Transistoren weitergebildet
werden. Deren Floatinggateelektroden werden – durch die dielektrische Schicht 9 getrennt an
jeweils einer linken oder rechten Innenwandung der gefüllten Gräben 7 ausgebildet.
Die untere Grabenfüllung 14 ist
eine Wortleitung zum Anschließen der
Gateelektroden. In dem oberflächennahen
Bereich des Substratmaterials 1 müssen noch Implantationen für die Source-
und Drainelektroden an jede Seitenwandung eines der Gräben 7 eingebracht
werden.
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In
einer so gearteten Speicherschaltung dürfen sich benachbarte Gräben 7 nicht
beliebig nahe kommen, da die an ihren einseits zugewandten Seitenwänden auszubildenden
Transistoren unabhängig
voneinander betreibbar sein müssen.
Wäre der schmale
Graben 30 nicht vorhanden, so könnten beim Umladen eines Transistors
an der rechten Seitenwand des linken Grabens 7 heiße Ladungsträger auch
zu einem Umladen eines Transistors an der linken Seitenwand des
rechten Grabens 7 führen,
was als Übersprechproblem
in Erscheinung tritt. Bei einem herkömmlichen Verfahren, bei dem
integrierte Strukturen ausschließlich mit Hilfe lithographischer Techniken
hergestellt werden, könnte
der Isolationsgraben 30 nicht zwischen den Gräben 7 erzeugt
werden, da seine Breite kleiner ist als die lithographische Auflösungsgrenze
CD und die beiden Gräben 7 genau
um die lithographische Auflösungsgrenze
CD voneinander entfernt sind. Erst mit Hilfe der vorliegenden Erfindung
und ihrer Weiterbildung zur Erzeugung einer schmalen Struktur auch
auf einer anfänglichen
Erhöhung,
nämlich
im Bereich der Substratoberfläche
zwischen beiden Gräben 7 (vergleiche 3 und 10)
ist der Isolationsgraben 30 herstellbar. Seine Breite beträgt etwa
ein Drittel der lithographischen Auflösungsgrenze. Der Graben selbst dient
in der in 16 dargestellten Struktur dazu,
die Bereiche der dielektrischen Schichten 9 der einander zugewandten
Seitenwände
der Gräben 7 in
einem Bereich dicht unterhalb der Substratoberfläche elektrisch gegeneinander
abzuschirmen.
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Die
in den 1 bis 16 dargestellten Abmessungen
der einzelnen Strukturen, insbesondere die Schichtdicken sind nicht
maßstäblich dargestellt.
Vorzugsweise betragen: Die Schichtdicke der Gateoxidschicht 2:
5 bis 10 nm, die Schichtdicke der ersten Nitridschicht 3:
30 bis 300 nm, die Dicke der Oxidschicht 4 10 bis 30 nm,
die Dicke der oberen Nitridschicht 100 bis 300 nm, die Dicke der
Maskenschicht 6 aus Borsilikatglas 200 bis 500 nm, die
Tiefe der Gräben 7 zur
Herstellung von Wortleitungen 0,5 bis 3,0 μm, die Schichtdicke der ersten
(Bottom-Oxid 8) und der zweiten (Top-Oxid 10)
Oxidschicht jeweils 3 bis 6 nm, die Dicke der dielektrischen Nitridschicht dazwischen
3 bis 10 nm, die Tiefe der Rückätzung des
Polysiliziums unterhalb der Substratoberfläche 50 bis 200 nm
und die Dicke einer in dem erfindungsgemäß hergestellten Isolationsgraben
erzeugten thermischen Oxidschicht 3 bis 10 nm.
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- 1
- Halbleitersubstrat
- 2
- Gateoxidschicht
- 3
- untere
Nitridschicht
- 4
- Oxidschicht
- 5
- obere
Nitridschicht
- 6
- Hartmaskenschicht
- 7
- Graben
- 8
- erste
isolierende Schicht
- 9
- dielektrische
Schicht
- 10
- zweite
isolierende Schicht
- 11
- Schichtenfolge
der Schichten 8 bis 10
- 12
- Polysilizium
- 13
- planarisiertes
Polysilizium
- 14
- untere
Grabenfüllung
- 15
- abgeschiedenes
Siliziumdioxid
- 16
- obere
Grabenfüllung
- 17
- Grabeninnenwandung
- 20
- Vertiefung
- 21
- Spacerschicht
- 22
- Seitenwand
der Vertiefung
- 23
- andere
Seitenwand der Vertiefung
- 25
- Spacer
- 30
- Isolationsgraben