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Die
Erfindung betrifft einen Karteikasten mit einem Korpus zum Einlegen
von Gegenständen.
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Karteikästen sind
aus dem Stand der Technik in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und gebräuchlich.
Sie bestehen im Allgemeinen aus einem quaderförmigen Korpus, der von einem
Boden und vier Seitenwänden
gebildet und üblicherweise nach
oben offen ist. In einem solchen Karteikasten können unter anderem Karteikarten
mit entsprechendem Format einsortiert und archiviert werden. Prinzipiell
können
darin aber auch sonstige beliebige Gegenstände abgelegt werden.
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Werden
in dem Karteikasten Karteikarten aufbewahrt, werden diese üblicherweise
derart eingelegt, dass sie noch von Hand durchgeblättert werden
können,
um beispielsweise verschiedene Begriffe, die alphabetisch auf den
Karteikarten aufgedruckt sind, in richtiger Reihenfolge hintereinander
einordnen und leicht durchblättern
zu können.
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Weiterhin
ist es bekannt, dass in dem Karteikasten längs und/oder quer Trennwände vorgesehen sind,
um beispielsweise verschiedene Bereiche zu schaffen, in denen Karteikarten
mit aufgedruckten Begriffen mit jeweils anderen Anfangsbuchstaben eingelegt
werden. Gegebenenfalls können
diese Trennwände
auch herausnehmbar und an anderen Stellen innerhalb des Korpus des
Karteikastens wieder eingesetzt werden.
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Besonders
zum Lernen von Fremdsprachen ist es bekannt, dass auf einer Karteikarte
ein Wort in fremder Sprache aufgedruckt ist und entweder auf der
gleichen Seite oder auf der Rückseite
der Karteikarte die Übersetzung
ins Deutsche oder in eine sonstige Sprache. Dementsprechend können die Karteikarten
mit alphabetisch geordneten fremdsprachlichen Begriffen hintereinander
in einen Karteikasten einsortiert werden. Zum Erlernen der Sprache können auch
systematisch nach Begriffsgruppen bzw. zum Aufbau eines Grundwortschatzes
geordnete Karteikarten verwendet werden.
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Als
Nachteil bei den bekannten Karteikästen und insbesondere Lernsystemen
zur Erlernung einer Fremdsprache hat sich erwiesen, dass es praktisch nicht
möglich
ist, die Karteikarten derart in einem Karteikasten anzuordnen und
zu sortieren, dass eine Eigenüberprüfung dahingehend
möglich
ist, ob die erlernten Wörter
aktiv beherrscht werden oder noch gelernt werden müssen.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist der Fachmann vor die Aufgabe gestellt,
einen Karteikasten der Eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
dass er ein verbreitetes Anwendungsspektrum bietet und insbesondere
das einfache Erlernen von Sprachen ermöglicht.
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Erfindungsgemäß werden
diese Aufgaben durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Der
Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass in einen an sich bekannten
Karteikasten mit einem Korpus, der vorzugsweise im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet
ist, nicht mehr unmittelbar beliebige Gegenstände, insbesondere Karteikarten, einsortiert
werden, sondern dass zusätzlich
in dem Korpus mehrere Kästchen
eingesetzt sind, in die ihrerseits die Karteikarten einsortiert
werden. Dabei sind die Kästchen
bzw. die Karteikarten formatmäßig aneinander
angepasst. Die Kästchen,
die vorzugsweise ebenfalls einen im Wesentlichen quaderförmigen und
nach oben offene Aufbau aufweisen, können dabei innerhalb des Korpus
des Karteikastens im Wesentlichen beliebig angeordnet werden. Beispielsweise
können
20 Kästchen
in einer einzigen Reihe hintereinander angeordnet sein.
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Zusätzlich ist
der Karteikasten derart ausgebildet, dass die Kästchen innerhalb des Korpus
im Wesentlichen beliebig verschoben werden können.
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Beispielsweise
kann aus einer Reihe von 20 hintereinander angeordneten Kästchen das
vorderste herausgenommen, die 19 dahinter befindlichen nach vorne
verschoben und das ursprünglich
erste Kästchen
nunmehr als hinterstes 20. Kästchen
wiederum eingereiht werden.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit einem derart ausgebildeten
Karteikasten das systematische Erlernen einer Fremdsprache erheblich vereinfacht
werden kann, wie im folgenden dargestellt. Zudem bietet diese Ausgestaltung
den Vorteil, dass Karteikarten in einfacher Weise innerhalb des Karteikastens
an der vom Nutzer gewünschten
Stelle angeordnet werden können,
da die Kästchen
zur Aufnahme der Karteikarten frei innerhalb des Korpus verschiebbar
sind.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind der Gegenstand von Unteransprüchen.
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Vorzugsweise
sind in dem Korpus des Karteikastens 19, 20 oder 30 Kästchen eingesetzt
und relativ zum Korpus verschiebbar. Bei einer Ausgestaltung mit
20 Kästchen
können
diese derart innerhalb des Korpus derart angeordnet sein, dass zwei parallele
Reihen gebildet werden. Hierzu kann zwischen den beiden reihen ein
zusätzlicher
Steg mit der gleichen Wandstärke
wie die Wandungen vorgesehen sein. Prinzipiell können hierbei auch nur 19 Kästchen vorhanden
sein, so dass quasi ein Fach für
ein Kästchen
leer bleibt, wobei in diesem freibleibenden Abschnitt ebenfalls
Karteikarten eingelegt werden können
bzw. dieser Platz zum Verschieben der 19 anderen Kästchen verwendet
wird. Bei 30 Kästchen können dementsprechend
drei Reihen nebeneinander angeordnet sein, gegebenenfalls auch nur
mit 29 Kästchen.
Prinzipiell kann auch jede sonstige Anzahl an Kästchen zwischen 8 und 31 entsprechend
der maximalen Tageszahl eines Monats vorhanden sein.
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Zur
verbesserten Nutzbarkeit des Karteikastens kann an jedem Kästchen eine
eigene Markierungseinrichtung vorgesehen sein. Dies kann in Form
eines vorzugsweise lösbaren
Reiters am Kästchen
ausgebildet sein, der beispielsweise mit Bleistift mit unterschiedlichen
Markierungen versehen wird. In gleicher Weise kann eine Einrichtung
vorgesehen sein, um farbliche Markierungen anzubringen. Beispielsweise
können
mit einem Schieber verschiedenfarbige Markierungen überdeckt
oder freigemacht werden. In gleicher Weise können sonstige Beschriftungen
oder Ziffern sichtbar gemacht oder abgedeckt werden.
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Um
das Herausfallen der Kästchen
aus dem Korpus des Karteikastens und insbesondere der Karteikarten
aus den Kästchen
zu vermeiden, können entweder
die Kästchen
selbst mit an sich beliebigen Arretierungsmitteln im Korpus lösbar festgelegt
werden. Bevorzugt ist dem Karteikasten jedoch ein Deckel zugeordnet,
der beispielsweise an einem hinteren Rand des Karteikastens mit
einem Scharnier angelenkt ist und mit einem Schloss an der vorderen Seite
des Karteikasten verschlossen werden kann, um ein unbeabsichtigtes Öffnen zu
vermeiden. Vorzugsweise ist dabei der Deckel derart ausgelegt, dass
die Kästchen
sich praktisch nicht mehr bewegen und insbesondere keine Karteikarten
aus den Kästchen
herausfallen können,
auch wenn der Karteikasten auf den Kopf gestellt wird.
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Als
Materialien für
den Karteikasten können an
sich beliebige Werkstoffe verwendet werden, bevorzugt wird ein solcher
Karteikasten jedoch auch zur Erzielung eines ansprechenden Äußeren aus
Holz und/oder Kunststoff hergestellt. Ist ein Deckel vorgesehen
kann dies insbesondere ein durchsichtiger Kunststoffdeckel sein.
In gleicher Weise können
auch Papier und/oder Pappe oder Kombinationen all dieser Materialien
eingesetzt werden.
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Um
den Karteikasten beispielsweise in einem Büroregal einfach verstauen zu
können,
verfügt der
Karteikasten vorzugsweise über
die maximale Größe eines
herkömmlichen
DinA4-Aktenordners. Zum Arbeiten mit dem Karteikasten wird er beispielsweise
aus einem Aktenregal herausgenommen und auf einem Schreibtisch abgelegt.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1–2:
zwei Karteikästen,
und
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3–5:
Diagramme zur Handhabung des Karteikastens.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
handelt es sich um einen Karteikasten 1, vorzugsweise aus
Holz und/oder Kunststoff, dessen Korpus 2 von Seitenwänden 2a, 2b und Stirnseiten 2c, 2d sowie
einem mittleren Steg 2e gebildet ist, beispielsweise in
Form von Holzleisten. Der mittlere Steg 2e kann auch entfallen.
An der Unterseite des Korpus 2 ist der Karteikasten mit
einem zur Vereinfachung der Darstellung hier nicht abgebildeten
Boden, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Wandungen 2a bis 2e versehen.
Somit ist der Korpus 2 des Karteikastens 1 nach
oben offen und in den Karteikasten 1 sind hier zwanzig
Kästchen 3,
die von Eins bis Zwanzig durchnummeriert sein können, in zwei parallelen Reihen
angeordnet. Jedes der Kästchen 3 weist
im Wesentlichen den gleichen Aufbau auf in Form von vorzugsweise
einem Boden und vier Seitenwänden
und ist jeweils nach oben offen. Die Kästchen 3 können innerhalb
des Korpus 2 frei verschoben werden, wie durch die Pfeile
V in den 1 und 2 verdeutlicht.
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Beispielsweise
wird das Kästchen
Eins herausgenommen, die Kästchen
Zwei bis Zehn nach unten geschoben, das Kästchen Elf an die Position
des ursprünglichen
Kästchens
Zehn versetzt, die Kästchen
Zwölf bis
Zwanzig ebenfalls nach unten verschoben und das ursprüngliche
Kästchen
Eins an die Position des ursprünglichen
Kästchens
Zwanzig wiederum in den Korpus 2 eingesetzt.
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Ebenso
ist es möglich,
dass das Kästchen Eins
herausgenommen wird, die Kästchen
Zwei bis Zehn nach unten geschoben werden, ein Kästchen Elf, wie in der 2 dargestellt,
nach rechts umgesetzt, die Kästchen
Zwölf bis
Zwanzig nach oben geschoben und das Kästchen Eins am ursprünglichen Ort
des Kästchens
Zwanzig wiederum in den Korpus 2 eingesetzt wird.
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Vorzugsweise
verfügt
der Karteikasten 1 über
die maximalen Außenabmessungen
eines DINA-4 Aktenordners.
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In
den 3 bis 5 ist beispielhaft das Arbeiten
mit einem solchen Karteikasten 1 dargestellt, wobei mit
einem solchen Karteikasten 1 insbesondere das Erlernen
von Fremdsprachen erleichtert werden kann.
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Es
hat sich herausgestellt, dass das einmalige Lernen von Vokabeln
nur an einem Tag nicht besonders effektiv ist. Werden die gleichen
Vokabeln allerdings am zweiten, achten und 30. Tag, gerechnet vom
ersten Lerntag ab, jeweils wiederholt, werden nur ca. 10% der Vokabeln
vergessen.
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In
den 3 bis 5 sind jeweils auf der X-Achse
die aufeinanderfolgenden Tage und auf der Y-Achse die vorstehend
beschriebenen Kästchen 3 des
Karteikastens 1 abgetragen, wobei die dunklen Einfärbungen
den Weg einer Vokabel oder eines sonstigen Aufdrucks auf einer Karteikarte
symbolisieren. Entscheidend ist, dass nur die Karteikarte im vordersten,
in den 1 und 2 also jeweils dem Kästchen rechts
unten im Korpus, neu gelernt beziehungsweise wiederholt werden.
So sollte beispielsweise die Vokabel im Kästchen Nummer Eins am zweiten,
achten und dreißigsten
Tag wiederholt werden.
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Am
ersten Tag werden neue Vokabeln gelernt. Jedes Kärtchen, dessen Wort vom Nutzer
gemerkt wurde, wird am oberen Rand mittig mit einer "2" vorzugsweise mit Bleistift markiert
und in das zweite Kästchen,
hier mit der Nummer Zwei, gesteckt. Wurde die Vokabel an diesem
Tag nicht behalten, d. h. nicht gewusst, wird die entsprechende
Karteikarte allerdings ohne Markierung ebenfalls in dieses Kästchen Zwei
einsortiert.
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Am
zweiten Tag des Lernens der Vokabeln wird das nunmehr erste und
vollständig
leere Kästchen
Eins aus dem Karteikasten entnommen, die Kästchen Eins bis Zwanzig wie
vorstehend beschrieben jeweils nach vorne verschoben und das ursprünglich Kästchen Eins
als letztes Kästchen
hinten einsortiert, auch wenn es selbst nach wie vor mit der Nummer
Eins versehen sein kann. In dem nunmehr an erster Stelle sich befindlichen
Kästchen
beispielsweise mit der Nummer Zwei sind die Karteikarten vom Vortag.
Diese werden aus dem Kästchen
Zwei entnommen, mit gegebenenfalls neu zu lernenden Karteikarten
gemischt und gelernt. Ursprünglich
nicht beherrschte Worte werden neu gelernt und die ursprünglich beherrschten
Worte mit der Markierung "2" wiederholt. Die
neuen Karteikarten, die vom Nutzer beherrscht wurden, werden nunmehr
mit einer "2" versehen und in
das neue in der Reihe zweite Kästchen,
das ursprüngliche
Kästchen
mit der Nummer Drei, gesteckt. Die vom Nutzer beherrschten Karteikarten,
die bereits die Markierung "2" aufwiesen, werden
mit einer weiteren Markierung "8" versehen und in
das siebte Kästchen
der Reihe, das ursprüngliche Kästchen Nummer
Acht, gesteckt. Hat der Nutzer eine ursprünglich beherrschte Vokabel,
die auf einem Karteikärtchen
mit einer "2" versehen war, vergessen,
radiert er die "2" aus und das Karteikärtchen wandert
in das neue zweite Kästchen,
das die Nummer Drei trägt.
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Die
nächsten
Tage wird entsprechend weiter verfahren, bis am achten Tag erstmalig
Karteikarten mit der Markierung "2" und "8" enthalten sind. Wurde nunmehr die entsprechende
Vokabel nicht mehr gewusst, wird die Markierung "2" und "8" entfernt und die Karteikarte wieder
neu gelernt. Wurde die Vokabel beherrscht, wird eine weitere Markierung "3" oder "30" für den dreißigsten
Tag hinzugefügt
und in das dreiundzwanzigste nachfolgende Kästchen gesteckt. Durch das
tägliche
Verschieben wandert dieses Kästchen
am dreißigsten
Tag auf die erste Position und die Vokabeln auf den Karteikarten
mit der Markierung "2", "8", "3" wiederholt werden.
Wurden die Vokabeln beherrscht, können sie aus dem Karteikasten
vollständig
entfernt werden, da eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass
der Nutzer diese Vokabel nicht mehr vergisst. Wurde die Vokabel
vergessen, werden die Markierungen "2", "8" und "3" gestrichen
und der Vorgang mit dem erneuten Lernen am Folgetag wiederholt sich.
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Vorzugsweise
kann ein solcher Karteikasten auch nur mit zwanzig Kästchen eingesetzt
werden, wie aus 4 ersichtlich, wenn an jedem
achten Tag ein Ruhetag eingeplant wird.
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In 4 ist
zu ersehen, dass sich beim Lernen am Tag vor dem Ruhetag eine geringfügige, vernachlässigbare
Verschiebung der Wiederholungstage am Ende ergibt, da die Vokabeln
am einunddreißigsten
und nicht am dreißigsten
Tag wiederholt werden.
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Somit
können
in einfacher Weise Vokabeln gelernt und zuverlässig wiederholt werden, ohne dass
nicht gewusste Vokabeln quasi untergehen und gegebenenfalls aus
Unachtsamkeit überhaupt
nicht mehr gelernt werden. Zusätzlich
kann durch zusätzliche
Wiederholungsschleifen das system der Merkfähigkeit des Lernenden angepasst
und optimiert werden.
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- 1
- Karteikasten
- 2
- Korpus
- 3
- Kästchen
- V
- Verschieberichtung