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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
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Bei
Fahrzeugsitzen sind unterschiedliche elektromotorisch betätigbare
Verstellungen bekannt. Hierbei kann z. B. die Rückenlehne von einer verriegelten,
aufrechten Gebrauchsstellung nach einer Entriegelung elektromotorisch
in eine Funktionsstellung vorgeklappt werden. Weiterhin sind elektrische Längsverstellungen
des Sitzrahmens gegenüber dem
Chassis, elektrische Sitzkissenverstellungen, Lordosenverstellungen
und Kopfstützenverstellungen
bekannt.
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Die
Gebrauchsstellung oder bestimmte Funktionsstellungen sind hierbei
z. T. aus Sicherheitsgründen
verriegelt, so dass zur Verstellung zunächst die Verriegelung zu entriegeln
ist.
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Dies
erfolgt im Allgemeinen durch manuelle Betätigung einer Entriegelungseinrichtung,
woraufhin nach der Entriegelung die elektromotorische Verstellung
durch Betätigen
eines weiteren Bedienelementes, z. B. Schalters, erfolgt. Hierbei
sind auch Systeme mit zwei Elektromotoren bekannt, wobei der erste Elektromotor
die Entriegelung bewirkt und nachfolgend der zweite Elektromotor
die Verstellung bewirkt.
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Der
hierfür
erforderliche apparative Aufwand ist jedoch relativ groß und somit
kostspielig. Weiterhin ist ein erheblicher Bauraum zur Anbringung
verschiedener Verstellungen erforderlich.
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Die
DE 196 42 665 C2 zeigt
eine elektromotorische Verstellvorrichtung für einen Kraftfahrzeugsitz,
bei der zwei Wicklungen eines Elektromotors wahlweise alleine oder
additiv oder subtraktiv geschaltet werden können, so dass mit geringem
Schaltungsaufwand vier Drehzahlstufen für dieselbe Verstellung eingestellt
werden.
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Die
DE 29 01 208 C2 beschreibt
einen Fahrzeugsitz mit motorischer Längsverstellung, bei dem eine
Bestromung des Motors in Abhängigkeit
der Sitz-Längsposition
erfolgt. Hierbei sind den Zahnrädern
von Antriebswellen jeweils Stellvorrichtungen zugeordnet, wobei
das Sitzteil in Längsrichtung
verschiebbar ist und die Neigung der Rückenlehne einstellbar ist.
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Die
DE 10 2006 013 736
A1 beschreibt einen Mechanismus zum Verstellen der Neigung
eines Automobil-Sitzes, wobei eine Verriegelung mittels eines schwenkbaren
Verriegelungselementes erfolgt, das federvorgespannt in eine Verriegelungsstellung
gedrückt
wird. Zur Entriegelung wird ein Hebel manuell gegen die Federvorspannung
geschwenkt.
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Die
DE 102 11 400 B4 zeigt
eine Vorrichtung zum Verriegeln einer klappbaren Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes, wobei die elektrische Verriegelung mittels
einer Klinke und einem Bolzen erfolgt und eine Blockiervorrichtung
vorgesehen ist.
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Die
US 7,118,178 B2 zeigt
einen faltbaren Fahrzeugsitz, bei dem eine elektrische Vorklappung mittels
eines Planetenradsystems erfolgt, ohne dass eine Verriegelung der
Gebrauchsstellung vorgesehen ist.
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Die
DE 199 58 796 C2 zeigt
eine verriegelbare Klinke mit einem Prüfelement zur Überprüfung, ob die
Klinke in der Verriegelungsstellung ist.
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Die
DE 195 41 221 C2 zeigt
eine Vorrichtung zur Erleichterung des Zugangs zu den Rücksitzen
eines zweitürigen
Kraftfahrzeuges, bei dem nach einer manuellen Entriegelung eine
elektromotorische Verstellung erfolgt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs
genannten Art zu schaffen, der mit relativ geringem apparativem
Aufwand eine Entriegelung der beiden Sitzteile und eine nachfolgende
Verstellung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 1 gelöst. Die
Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, die Entriegelung und die
nachfolgende Verstellung des zweiten Sitzteils gegenüber dem
ersten Sitzteil durch aufeinander folgende Teilbewegungen eines Elektromotors
zu erreichen. Der Elektromotor betätigt somit in der ersten Teilbewegung
die Entriegelungseinrichtung und führt in der darauf folgenden zweiten
Teilbewegung die Verstellung des zweiten Sitzteils durch. Als „Sitzteil” wird erfindungsgemäß ein Teil
bzw. Element des Fahrzeugsitzes verstanden.
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Vorzugsweise
bilden die erste und zweite Teilbewegung eine durchgängige, unterbrechungsfreie
Gesamt-Bewegung.
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Vorteilhafterweise
sind für
den Übergang
der ersten Teilbewegung zur zweiten Teilbewegung keine zusätzlichen
Steuersignale von der Steuereinrichtung erforderlich.
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Die
Betätigung
des Elektromotors kann z. B. durch fortdauerndes Drücken bzw.
Betätigung
eines Bedienelementes durch den Benutzer erfolgen. Weiterhin kann
bei einmaliger Betätigung
eines Bedienelementes auch die vollständige Motorbetätigung mit der
ersten und zweiten Teilbewegung erfolgen.
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Weiterhin
kann auch die Rückverstellung zum
einen bei fortdauernder Betätigung
des Bedienelementes durch den Benutzer, oder auch nach einmaliger
Betätigung
des Bedienelementes als Verfahrautomatik selbsttätig erfolgen, so dass zunächst die
zweite Verstellbewegung in umgekehrter Richtung gefahren wird und
das zweite Sitzteil zurückgestellt
wird, und nachfolgend die Verriegelung erfolgt, so dass eine Rückverstellung
ohne nachfolgende Verriegelung des zweiten Sitzteils ausgeschlossen ist.
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Das
zweite Sitzteil kann insbesondere eine klappbare Rückenlehne
sein, die in ihrer aufrechten Gebrauchsposition verriegelt ist.
Der Elektromotor dient somit zunächst
zur Entriegelung des Verriegelungselementes, z. B. einer Verriegelungsklinke;
die Verriegelungklinke kann hierbei z. B. durch einen vom Elektromotor
betätigten
Steuernocken gesteuert werden. Die Rückenlehne wird z. B. gegenüber einer chassisfesten
Konsole oder einem auf dem Chassis längsverstellbaren Sitzrahmen
geklappt.
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Erfindungsgemäß sind grundsätzlich unterschiedliche
Elektromotoren einsetzbar. Zum einen kann ein Spindelmotor einen
Spindeltrieb verstellen, der den Abstand zwischen seinen Anlenkpunkten vergrößert oder
verkleinert. Weiterhin kann auch ein direkter rotatorischer Antrieb
durch den Elektromotor erfolgen.
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Bei
Verwendung eines Spindeltriebs kann dieser z. B. zwischen der Rückenlehne,
d. h. einer außermittigen
Anlenkung an der Rückenlehne,
und einem Nocken bzw. Steuernocken angebracht sein, der die Verriegelungseinrichtung
zwischen ihrer Verriegelungsstellung und Entriegelungsstellung verstellt.
Falls nicht nur die Rückenlehne,
sondern auch ein weiteres Sitzteil, z. B. ein Sitzkissen, verstellt
werden soll, kann die erste Anlenkung des Spindeltriebs auch nicht
direkt an der Rückenlehne,
sondern an einem weiteren Schwenkteil, erfolgen, so dass dieses Schwenkteil
sowohl die Rückenlehne
als auch das dritte Sitzteil verstellt. Somit können z. B. eine gleichzeitige
Verstellung der Rückenlehne
und des Sitzkissens erreicht werden, um eine Cargo-Position mit nach
vorne und unten verstelltem Sitzkissen und vorgeklappter Rückenlehne,
insbesondere mit horizontaler Oberseite, zu erreichen.
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Das
Ende der ersten Teilbewegung kann durch einen Anschlag, z. B. einen
Anschlag des Nockens oder der Verriegelungsklinke, festgelegt werden.
Die sich nachfolgend in der zweiten Teilbewegung anschließende lineare
Verstellung des Spindeltriebs führt
dann zu der Verstellung der Lehne.
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Wenn
anstelle eines Spindeltriebes eine Verstellung über die Motorwelle erfolgt,
kann der Nocken zur Steuerung der Verriegelungsklinke von der Motorwelle
oder einer durch diese angetriebenen Abtriebswelle geschwenkt werden.
Weiterhin wird auch das zweite Sitzteil, insbesondere die Rückenlehne, über ein
Eingriffsmittel verstellt. Um auch bei einer derartigen Ausführungsform
die Verstellung des zweiten Sitzteils erst nach vollständiger Entriegelung zu
gewährleisten,
kann vorteilhafterweise ein Totweg bzw. Leerweg vorgesehen sein,
z. B. über
einen in dem Betätigungsmechanismus
vor gesehenen Mitnehmer, der in der ersten Teilbewegung des Motors noch
nicht in ein Gegenstück
eingreift und erst anschließend,
d. h. nach einer anfänglichen
Winkeldrehung, in ein Gegenstück
oder einen anderen Mitnehmermechanismus eingreift und das Sitzteil
verstellt. Hierbei kann z. B. ein Anschlag oder eine Steuerscheibe
vorgesehen sein.
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Bei
allen Ausführungsformen
kann die Rückverstellung
entsprechend zunächst
durch die reverse zweite Teilbewegung, bei der das zu verstellende Sitzteil
wiederum zurückverstellt
wird, und die nachfolgende Verriegelung als reverse erste Teilbewegung
erfolgen.
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Erfindungsgemäß wird erkannt,
dass hier grundsätzlich
eine Fehlfunktion des Systems oder eine Fehlbedienung möglich ist,
da der Benutzer ggf. die Motorbetätigung bei der erreichten Position
des zu verstellenden Sitzteils stoppt, ohne dass bereits die vollständige Verriegelung
eingetreten ist. Um eine derartige Fehlbedienung zu vermeiden, können erfindungsgemäß unterschiedliche
Mittel bzw. Einrichtungen vorgesehen sein. Zum einen kann wie oben
geschildert bei Betätigung
des Bedienelementes selbsttätig
eine Verstellautomatik eingeleitet werden, die eine vollständige Motorbetätigung bis
zur Verriegelung gewährleistet.
Weiterhin kann bei der anfänglichen
ersten Teilbewegung zur Entriegelung der Verriegelungseinrichtung
auch z. B. eine Feder gespannt werden, so dass die erste Teilbewegung
auch das Spannen der Federeinrichtung umfasst; bei der Rückverstellung
des Sitzteils kann dann nachfolgend die Verriegelung selbsttätig unter
Entspannung der Feder erfolgen.
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Erfindungsgemäß sind weiterhin
vorteilhafterweise auch Prüfelemente
einsetzbar, die die vollständige
Verriegelung prüfen.
Dies kann z. B. ein Prüfkontakt
sein, der durch das Verriegelungsmittel oder ihren Steuernocken
geöffnet
oder geschlossen wird. Das Prüfelement
kann z. B. ein Signal ausgeben, wenn keine vollständige Verriegelung
oder aber die vollständige
Verrie gelung erfolgt ist. Ein derartiges von dem Prüfelement
ausgegebenes Signal kann auch in der Steuereinrichtung des Sitzes
aufgenommen und entweder dem Benutzer als Warnsignal angezeigt werden,
oder ggf. auch zur abschließenden
Betätigung
des Motors zur Erreichung der vollständigen Verriegelung verwendet
werden. Anstelle derartiger Prüfelemente
kann z. B. auch ein Prüfsystem
vorgesehen sein, z. B. ein Motor mit Ripple-Counter-Technik.
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Weiterhin
sind Positionssensoren einsetzbar, die die Position des zu verstellenden
Sitzteils, d. h. insbesondere der Rückenlehne, detektieren. Hierzu
kann z. B. ein Hall-Sensor oder Reed-Sensor eingesetzt werden.
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Die
vom Benutzer zu betätigende
Bedienelemente können
sowohl am Sitz als auch im Kofferraumbereich oder im Cockpit vorgesehen
sein, so dass eine wahlweise Betätigung
vom Sitz bzw. neben dem Sitz aus oder von hinten oder vom Cockpit
aus ermöglicht
ist.
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Erfindungsgemäß kann weiterhin
eine Sitzbelegungserkennung, z. B. durch einen im Sitz vorgesehenen
Sitzbelegungs-Sensor, und/oder eine Innenraumüberwachung, z. B. mittels Videokamera, vorgesehen
sein, um eine Verletzung eines Sitzinsassen bzw. eine Beschädigung eines
auf dem Sitz aufgenommenen Gegenstandes zu vermeiden. Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Lehnenklappung nur in einer bestimmten
Längsposition
des Fahrzeugsitzes ermöglicht
wird. Bei Einbindung der erfindungsgemäßen Lehnenklappung in eine
Easy-Entry-Verstellung kann eine Sitzlängsverstellung auch kombiniert
werden, so dass die jeweils geeignete Easy-Entry-Längsposition
eingenommen wird.
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Als
weitere Sicherungsmechanismen kann die Betätigung des Motors nur bei z.
B. geschlossener Tür
und/oder ausgeschaltetem Motor oder ausgeschalteter Zündung möglich sein.
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Neben
der Lehnenklappung bzw. der kombinierten Lehnenklappung und Sitzkissenverstellung kann
die Erfindung auch zur kombinierten Entriegelung der Sitzlängsverriegelung
mit nachfolgender Sitzlängsverstellung
eingesetzt werden. Bei einer derartigen Ausführungsform wäre entsprechend
statt einer Verriegelungsklinke, die in die Rückenlehne eingreift, in der
ersten Teilbewegung die Sitzlängsverriegelung
zu entriegeln, und in der nachfolgenden zweiten Teilbewegung die
Sitzlängsverstellung
des Sitzrahmens auf Oberschienen gegenüber chassisseitigen Unterschienen
vorzunehmen, z. B. mittels eines Spindeltriebs oder eines Zahnrad-Zahnstangen-Verstellsystems.
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Weiter
ist auch die Verstellung der Kopfstütze, z. B. kombiniert mit der
Lehnenklappung, möglich.
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Bei
allen Ausführungsformen
kann zusätzlich
eine mechanische Notentriegelung vorgesehen sein. Weiterhin kann
bei der klappbaren Rückenlehne
eine Verriegelung auch in der vorgeklappten Cargoposition vorgesehen
sein. Der Elektromotor weist vorteilhafterweise keine Selbsthemmung
auf, um einen Einklemmschutz zu ermöglichen.
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Da
erfindungsgemäß lediglich
ein Motor für sowohl
die Entriegelung als auch die Verstellung erforderlich ist, ist
wenig Bauraum erforderlich und sind die Herstellungskosten gering.
Hierbei können
einfache, robuste Mechaniken eingesetzt werden, z. B. der Spindeltrieb
mit Nocken und Verriegelungsklinke oder die Motorwelle mit Zahnradmechanismus,
Steuernocken und Verriegelungsklinke. Diese zusätzlichen Elemente können somit
ebenfalls kostengünstig
und raumsparend angeordnet werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
an einigen Ausführungsformen
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Teilbereichs eines Fahrzeugsitzes in aufrechter,
verriegelter Gebrauchsstellung der Rückenlehne vor Betätigung des Motors
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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2 den
Fahrzeugsitz aus 1 gegen Ende der ersten Teilbewegung
des Motors kurz vor Entriegelung der Rückenlehne;
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3 die
entriegelte, nachfolgend teilweise vorgeklappte Rückenlehne;
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4 die
vollständig
vorgeklappte Rückenlehne
gegen Ende der zweiten Teilbewegung des Motors;
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5 einen
Teilbereich eines Fahrzeugsitzes gemäß einer weiteren Ausführungsform
mit simultaner Verstellung von zwei Sitzteilen, in verriegelter,
aufrechter Lehnenstellung vor Betätigung des Motors;
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6 die
vollständig
vorgeklappte Lehnenstellung der zweiten Ausführungsform bei schematisch
angedeutetem Motor;
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7 ein
Schaltbild einer Fahrzeugsitz-Anordnung aus zwei erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzen
mit einem gemeinsamen Sitz-Steuergerät.
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Ein
Fahrzeugsitz 1 weist gemäß 1 bis 4 eine
Konsole 2 und eine an der Konsole 2 in einer Klappachse
A angelenkte Rückenlehne 3 auf.
Die Konsole 2 kann insbesondere ein Sitzrahmen 2 sein, der
fest am Chassis angebracht oder auch längsverschiebbar aufgenommen
ist, z. B. mittels Oberschienen, die auf chassisfesten Unterschienen
in Längsrichtung
verstellbar sind. Die Rückenlehne 3 kann
z. B. auch ein Lehnenteil einer unterteilten Sitzbank darstellen;
weiterhin kann statt einer Lehne 3 auch ein Lehnenseg ment
bzw. ein anderes, vorklappbares Sitzteil, z. B. eine Durchlade vorgesehen
sein.
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An
der Konsole 2 sind weiterhin ein Nocken 4 mit
geeigneter Formgebung sowie eine Verriegelungsklinke 5 angelenkt,
die eine Steuerkurve 5.1, der durch den Nocken 4 verstellt
wird, sowie einen als Verriegelungsmittel dienenden Verzahnungsbereich 5.2 aufweist,
der mit einem Verzahnungsbereich 3.1 der Lehne 3 gemäß 1 in
Eingriff ist. Die aufrechte Gebrauchsstellung der Rückenlehne 3 ist gemäß 1 nach
hinten durch einen Anschlag 6 begrenzt. Ein Elektromotor 7 ist
gemäß dieser
Ausführungsform
als Spindelmotor ausgebildet und treibt eine Spindel 8 an,
die einenends in einem Gelenk 8.1 an dem Nocken 4 und
anderenends in einem Gelenk 8.2 an der Lehne 3 angelenkt
ist und somit den Abstand der Gelenke 8.1 und 8.2 zueinander
verstellt.
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In
der verriegelten Gebrauchsstellung der 1 ist die
Spindel 8 in ihrer maximal eingezogenen Stellung, d. h.
mit minimalem Abstand der Gelenke 8.1 und 8.2.
Die Rückenlehne 3 liegt
hinten an dem Anschlag 6 an und ist in ihrer Stellung über die Verzahnungsbereiche 3.1 und 5.2 durch
die Klinke 5 verriegelt, deren Stellung wiederum durch
den Nocken 4 festgelegt ist.
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Von 1 ausgehend
betätigt
der Benutzer zum Vorklappen den Elektromotor 7, z. B. über einen in 7 gezeigten
Schalter 12, der direkt oder – wie in 7 gezeigt – über ein
Steuergerät 14 den
Elektromotor 7 bestromt.
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Der
bestromte Elektromotor 7 führt eine durchgängige Verstellbewegung
auf, die erfindungsgemäß funktionell
in zwei aufeinander folgende, vorzugsweise direkt ineinander übergehende
Teilbewegungen unterteilt ist. In der ersten Teilbewegung wird gemäß 2 der
Nocken 4 durch die ausfahrende Spindel 8 nach
unten geschwenkt, so dass an der Steuerkurve 5.1 der Verriegelungsklinke 5 entlang gleitet
und diese hierdurch im Gegenuhrzeigersinn, d. h. nach unten, schwenkt,
bis der Nocken 4 gegen einen an der Konsole 2 vorgesehenen
Anschlag 10 gelangt. Die Verriegelungsklinke 5 wird
somit derartig nach unten geschwenkt, dass die Verzahnungsbereiche 5.2 und 3.1 außer Eingriff
gelangen und somit die Rückenlehne 3 entriegelt
wird. Hierbei erfolgt die vollständige
Entriegelung etwa zu dem Zeitpunkt, vorteilhafterweise genau zu
dem Zeitpunkt, bei dem der Nocken 4 auf den Anschlag 10 gelangt.
Hierdurch ist die erste Teilbewegung bzw. Teilverstellung durch den
Elektromotor 7 erreicht.
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Bei
der nachfolgenden Verstellbewegung der Spindel 8 kann der
am Anschlag 10 anliegende Nocken 4 nicht weiter
nach unten verstellt werden, so dass nachfolgend das Gelenk 8.2 nach
oben verstellt wird und hierdurch die Lehne 3 nach vorne,
d. h. in den Zeichnungen im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt wird,
bis gemäß 3 und 4 nachfolgend
die vollständig
vorgeklappte Funktionsstellung, z. B. eine Cargo-Stellung zur Vergrößerung der
dahinter liegenden Ladefläche,
eine Tischstellung oder – bei
z. B. nur teilweiser Vorklappung – auch eine Easy-Entry-Stellung
erreicht ist. Falls anstelle der Lehne 3 eine Durchlade
oder ein Segment 3 vorgesehen ist, kann hierdurch eine
Tischstellung bzw. Abladestellung erreicht sein.
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Die
Lehne 3 gelangt in der vollständig vorgeklappten Stellung
gemäß 4 wieder
an den die weitere Schwenkbewegung stoppenden Anschlag 6 der
Konsole 2. Weiterhin kann auch die Spindel 8 einen
entsprechenden internen Anschlag bzw. ein Ende ihrer Gewindebereiche
aufweisen, so dass sie nicht weiter verstellt werden kann. In der
vorgeklappten Stellung der 4 ist eine
Verriegelung grundsätzlich
nicht erforderlich; es kann jedoch auch ergänzend wiederum eine Verriegelung über den
Verzahnungsbereich 5.2 der Klinke 5 und einen
hier nicht gezeigten Verzahnungsbereich der Rückenlehne 3 erfolgen.
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5, 6 zeigt
eine weitere Ausführungsform,
bei dem wiederum eine Konsole 2, Lehne 3, ein
als Spindelmotor dienender Elektromotor 7 und eine Spindel 8 vorgesehen
sind. In 6 sind der Übersichtlichkeit halber der
Elektromotor 7 und die Spindel 8 nur angedeutet.
Diese zweite Ausführungsform
weist weiterhin wiederum eine Verriegelungsklinke 5 und
einen Nocken 4 auf, die an der Konsole 2 angelenkt
sind. Die vom Elektromotor 7 angetriebene Spindel 8 ist
hierbei zwischen dem Nocken 4 und einem zusätzlichem
Schwenkteil 18 angelenkt und verstellt diese somit gegeneinander.
Das Schwenkteil 18 ist mit seinem Verzahnungsbereich 18.1 in
Eingriff mit einem an der Konsole 2 gelagerten Zahnrad 20,
das wiederum mit einem Zahnbereich 3.2 der Rückenlehne 3 in
Eingriff ist. Bei Schwenken des Schwenkteils 18 wird somit
die Rückenlehne 3 über das
Zahnrad 20 geschwenkt bzw. geklappt. Weiterhin ist am Ende
eines gebogenen Arms des Schwenkteils 18 ein Sitzkissen 22 (bzw.
Sitzkissenträger)
angelenkt, der an seinem vorderen Ende z. B. über eine Schwinge 24 verstellbar
am Sitzrahmen oder am Chassis angelenkt ist. Gemäß der gezeigten Ausführungsform
der 5, 6 kann bei dieser Ausführungsform
der Nocken 4 oberhalb des Schwenkteils 18 angeordnet
sein.
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Auch
bei dieser Ausführungsform
wird in einem ersten Verstellbereich bzw. einer ersten Teilbewegung
des Elektromotors 7 zunächst
die Spindel 8 eine erste Verstellbewegung ausführen, wobei
bei dieser Ausführungsform
die Spindel in der verriegelten Gebrauchsstellung der 5 in
ihrer maximal ausgefahrenen Position, d. h. mit maximalen Abstand
ihrer Gelenkpunkte 8.1 und 8.2, eingestellt ist und
bei nachfolgender Betätigung
einfährt
bzw. sich zusammenzieht. In der ersten Teilbewegung wird wiederum
der Nocken 4 verstellt und gleitet an der Steuerkurve 5.1 der
Verriegelungsklinke 5 derartig, dass diese mit ihrem Verzahnungsbereich 5.2 aus dem
Verzahnungsbereich 3.1 der Lehne 3 gelangt und
diese somit entriegelt. Auch hier gelangt der Nocken 4 gegen
einen Anschlag an der Konsole 2; grundsätzlich kann jedoch auch ein
Anschlag für
die Verriegelungsklinke 5 vorgesehen sein. Bei der nachfolgenden
zweiten Teilbewegung zieht die sich zusammenziehende bzw. einfahrende
Spindel 8 ihren unteren Gelenkpunkt 8.2 nach hinten,
so dass das Schwenkteil 18 in 5, 6 im
Gegenuhrzeigersinn nach vorne und unten geschwenkt wird. Somit wird
die Rückenlehne
nach vorne geklappt und weiterhin das Sitzkissen 22 mit
seinem hinteren Ende, in dem es in dem Gelenkpunkt 18.2 am
Schwenkteil 18 angelenkt ist, nach vorne und unten verstellt
wird, so dass es durch die Führung über die
Schwinge 24 vorne ebenfalls nach vorne und unten verstellt
wird. Somit kann eine in 6 gezeigte, zusammengefaltete Stellung
des Fahrzeugsitzes 1 mit nach vorne und unten verstellten
Sitzkissen 22 in vorgeklappter Lehne 3 erreicht
werden.
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Die
Rückverstellung
erfolgt bei allen Ausführungsformen
durch eine entsprechende Rückwärtsbewegung.
Vorteilhafterweise ist ein Mittel zur Erkennung der Verriegelungsstellung
bzw. des Eingriffs der Verzahnungsbereiche 5.2 und 3.1 vorgesehen,
oder es wird eine Verstellautomatik betätigt, die selbsttätig die
Verstellung bewirkt, bis die Verriegelung erreicht ist. Somit wird
erfindungsgemäß verhindert,
dass der Benutzer die Rückstellbewegung
bei aufrechter Lehnenstellung stoppt, bevor die Verriegelung erfolgt
ist.
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Weiterhin
kann die Verriegelungsklinke 5 auch mit einem Federmechanismus
versehen sein, der bei der anfänglichen
Verstellbewegung, d. h. der Entriegelung, betätigt wird, und bei der Rückstellung bei
erreichter Gebrauchsstellung eine selbsttätige Verriegelung durch Entspannung
der Feder ermöglicht,
auch wenn der Elektromotor nicht mehr betätigt ist. Somit dient bei dieser
Ausführungsform
die erste Verstellbewegung bzw. erste Teilbewegung des Elektromotors 7 auch
der Entriegelung, wobei der Entriegelungsvorgang auch das Spannen
einer Federvorrichtung für
das Verriegelungsmittel umfasst.
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7 zeigt
beispielhaft den Schaltplan einer Ausführungsform in einem Fahrzeug,
z. B. eine hintere Sitzreihe eines Fahrzeugs mit einem linken und rechten
Fahrzeugsitz 1 und einem gemeinsamen Sitz-Steuergerät 14.
Die Motorstromeingänge
der Motoren 7 sind direkt an das Sitz-Steuergerät 14 angeschlossen;
weitere Eingänge
des Sitz-Steuergerätes 14 sind
sowohl auf der linken als auch der rechten Seite jeweils verbunden
mit einem Positionssensor, z. B. einem Hall-Sensor 26 zur
Erkennung der jeweiligen Position des verstellten Sitzteils, z.
B. der jeweiligen Rückenlehne 3.
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Erfindungsgemäß ist vorteilhafterweise
weiterhin als Prüfelement
einen Prüfkontakt 28 zur Überprüfung der
Nockenverriegelung vorgesehen. Der Schaltzustand des Prükontaktes,
d. h. offen oder geschlossen, wird von der Steuereinrichtung 14 detektiert.
Da die Stellung der Verriegelungsklinke 5 direkt mit der
Stellung des Nockens 4 gekoppelt ist, kann der Prüfkontakt
grundsätzlich
an jedem dieser beiden Elemente 4 oder 5 vorgesehen
sein und durch dessen Position geschaltet werden. Die Prüfkontakte 28 sind
jeweils an zwei Eingänge
des Sitz-Steuergerätes 14 angeschlossen,
so dass der Schaltzustand als Signal aufgenommen wird. Anstelle
dieser Prüfkontakte
kann auch eine Prüfung
der Verstellung durch den Elektromotor 7 erfolgen, z. B.
bei einem Elektromotor 7 mit Ripple-Counter-Technik.
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Weiterhin
sind die vom Benutzer zu bedienende Schalter 12 im Bereich
des Fahrzeugsitzes, z. B. auch am Radhaus, jeweils für den linken
und rechten Sitz 1 mit entsprechenden Eingängen des Sitz-Steuergerätes 14 verbunden;
weiterhin sind entsprechende Schalter 13 hinter den Fahrzeugsitzen 1, insbesondere
im Kofferraum des Fahrzeuges vorgesehen, so dass auch eine wahlweise
Bedienung der Lehnenklappung von hinten her möglich ist.
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Für die beiden
Sitze 1.1 kann jeweils einer der Anschlüsse der Schalter 12, 13, 28 auf
Masse gelegt sein, wobei lediglich ein Masseanschluss für das Sitz-Steuergerät 14 erforderlich
ist, so dass die Anzahl der Anschlusskontakte verringert werden
kann.
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Gemäß 7 können LEDs 30 und 31 von dem
Sitz-Steuergerät 14 angesteuert
werden, um ggf. eine Verstellung anzuzeigen. Das Sitz-Steuergerät 14 ist
vorteilhafterweise an dem CAN-Bus 32 des Fahrzeuges angeschlossen.