DE102009056396A1 - Antriebssystem für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Aus der
DE 20 2004 013 046 U1 ist ein Fahrzeugsitz mit einem Antriebssystem dieser Art bekannt. Der beidseitig vorhandene Beschlag ist mittels einer elektromechanischen Ansteuerung und alternativ manuell entriegelbar. Die Lehne ist mittels des Beschlags neigungseinstellbar und freischwenkbar. Zum Freischwenken wird die Lehne nach vorne geschwenkt und dort verriegelt, wobei zusätzlich der Fahrzeugsitz mittels Sitzschienen nach vorne verschiebbar ist. Wenn der Fahrzeugsitz in seine zuvor eingenommenen Sitzlängsposition zurückkehrt, gibt eine Memoryvorrichtung in den Sitzschienen ein Signal ab, aufgrund dessen die elektromechanische Ansteuerung den Beschlag entriegelt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein alternatives Antriebssystem der eingangs genannten Art zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Antriebssystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die Verwendung elektromechanischer Komponenten bei Beschlägen erlaubt es, den mechanischen Aufbau der Beschläge zu vereinfachen, sofern der gegebenenfalls erhöhte Platzbedarf für die elektromechanischen Komponenten und deren Steuerung im vorhandenen Bauraum befriedigt werden kann. Insbesondere bei beidseitig vorgesehenen Beschlägen, welche bezüglich des Entriegelns mechanisch gekoppelt sind, insbesondere mittels einer am Sitzteil gelagerten, drehbaren Übertragungsstange, und welche die Ansteuerung an der Lehne tragen, taucht das Problem auf, dass der Schwenkwinkel der Lehne größer als der Drehwinkel der Übertragungsstange ist, so dass eine Entkopplung notwendig wird. Erfindungsgemäß erfolgt diese Entkopplung durch ein insbesondere als Differentialgetriebe ausgebildete Getriebe.
- Unter dem Begriff ”Differentialgetriebe” soll ein Doppel-Planetengetriebe verstanden werden. Die beiden Planetengetriebe, deren Hohlräder und Sonnenräder als Eingänge und Ausgänge mit den verschiedenen Baugruppen Lehne, Sitzteil, Ansteuerung und Übertragungsstange verbunden sind, erlauben das Zusammenspiel bei Entkopplung der Schwenk- und Drehbewegungen. Die Ansteuerung des Differentialgetriebes erfolgt vorzugsweise mit einer Steuerscheibe mit Steuerkurve, wobei die Steuerscheibe elektromechanisch und – für Notfälle – vorzugsweise auch manuell ansteuerbar ist.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine Ansicht des eingebauten Ausführungsbeispiels, -
2 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes, -
3 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel, -
4 eine Explosionsdarstellung des Differentialgetriebes, -
5 eine leicht schematische Darstellung des Differentialgetriebes, -
6 eine stark schematische Darstellung des Differentialgetriebes in der verriegelten Gebrauchsstellung, wobei die Winkelstellung der Hohlräder und Sonnenräder durch strich-punktierte Linien angezeigt ist, -
7 eine stark schematische Darstellung des Differentialgetriebes nach dem Entriegeln von6 , -
8 eine stark schematische Darstellung des Differentialgetriebes nach dem Vorschwenken aus7 , und -
9 eine stark schematische Darstellung des Differentialgetriebes nach dem Verriegeln von8 . - Ein Fahrzeugsitz
1 , welcher vorliegend als Vordersitz eines dreitürigen Kraftfahrzeuges vorgesehen ist, weist ein Sitzteil3 und eine Lehne4 auf. Die Lehne4 ist mittels beidseitig angebrachter Beschläge5 am Sitzteil3 angebracht und relativ zu diesem neigungseinstellbar (d. h. in ihrer Neigung relativ zum Sitzteil3 einstellbar) und freischwenkbar (d. h. nach vorne schwenkbar – um beispielsweise 90° – zur Erleichterung des Einstiegs in eine zweite Sitzreihe). Vorliegend sind die Beschläge5 hinsichtlich ihres inneren Aufbaus als Rastbeschläge ausgebildet, wie beispielsweise in derWO 00/44582 A1 US 6,799,806 A beschrieben. - Die Neigungseinstellung zwischen verschiedenen Gebrauchsstellungen der Lehne
4 und das (zentrische) Freischwenken aus einer Gebrauchsstellung in eine Einstiegsstellung und zurück erfolgen um eine gemeinsame Achse A, die ein nachfolgend verwendetes Zylinderkoordinatensystem definiert. Zur Neigungseinstellung sind die Beschläge5 manuell entriegelbar mittels eines ersten Bedienelementes6 , beispielsweise eines Handhebels. Mit der Achse A fluchtend und um diese drehbar ist eine (starre, vorzugsweise hohle oder gegebenenfalls massive) Übertragungsstange7 vorgesehen, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil3 und Lehne4 angeordnet ist und mit den beiden Beschlägen5 in Getriebeverbindung steht. Das erste Bedienelement6 sitzt vorzugsweise drehfest auf der profilierten Übertragungsstange7 , um diese zu drehen. Eine Drehung der Übertragungsstange7 um einen bestimmten Winkel, beispielsweise bis zu 30°, entriegelt die beiden Beschläge5 . - Zum Freischwenken sind die Beschläge
5 in den Gebrauchsstellungen mittels eines zweiten Bedienelements8 , beispielsweise einem seitlich an der Lehne4 angeordneten Hebel, zum Entriegeln ansteuerbar. Der Fahrzeugsitz1 weist am Sitzteil3 beidseitig je ein Paar von Sitzschienen9 auf, mittels derer er als Ganzes längseinstellbar ist (d. h. in seiner Sitzlängsposition einstellbar ist). Beim Freischwenken der Lehne4 werden die Sitzschienen9 entriegelt und der Fahrzeugsitz1 als Ganzes nach vorne geschoben, so dass in der Einstiegsstellung der Fahrzeugsitz1 eine vordere Sitzlängsposition einnimmt, was den Einstieg zur hinteren Sitzreihe zusätzlich erleichert. Die Lehne4 wird in dieser freigeschwenkten Stellung (Einstiegsstellung) durch Verriegeln der Beschläge5 verriegelt, um durch Polsterpressung oder beim Zurückschieben des Fahrzeugsitzes1 nicht vorzeitig zurückzuschwenken. - Um von der Einstiegsstellung in die zuvor eingenommene Gebrauchsstellung zurückzukehren, sind die Beschläge
5 und die Sitzschienen9 memorisiert und mit Sensoren für Winkelstellungen bzw. Sitzlängspositionen versehen. Der Sensor der Sitzschienen9 gibt bei Erreichen der zuvor eingenommenen Sitzlängsposition ein Signal an ein Antriebssystem10 ab, um die Lehne4 elektromechanisch zu entriegeln, wie beispielsweise in derDE 103 41 100 A1 offenbart ist. - Das Antriebssystem
10 weist als Komponente eine an der Lehne angeordnete Ansteuerung12 auf. Die Ansteuerung12 umfasst einen an der Lehne4 angebrachten Motor14 , welcher – vom Signal des Sensors der Sitzschienen9 oder des Sensors des zweiten Bedienelementes8 angesteuert – eine Antriebsscheibe16 dreht. Beispielsweise kann der Motor14 mit seiner eine Schnecke tragenden Abtriebswelle senkrecht zur Achse A ausgerichtet sein, während die eine Verzahnung tragende Antriebsscheibe16 beispielsweise parallel versetzt zur Achse A an der Lehne4 gelagert sein kann. Die Ansteuerung12 weist auch eine Steuerscheibe18 auf. Die Steuerscheibe18 ist mit der Antriebsscheibe16 – beispielsweise mittels einer Schlitz-Zapfen-Führung17 – mit einem Leerweg auf Mitnahme gekoppelt. Die Steuerscheibe18 ist vorzugsweise koaxial zu Antriebsscheibe16 drehbar gelagert. - Die Steuerscheibe
18 trägt an ihrem Rand eine spiralförmig anwachsende Steuerkurve, die nach Passieren des radial äußersten Punktes entlang einer Flanke wieder radial nach innen zum radial innersten Punkt springt. An dieser Steuerkurve der Steuerscheibe18 liegt ein Bedienhebel19 an, welcher Teil eines Differentialgetriebes20 ist. Das Differentialgetriebe20 bildet eine weitere Komponente des Antriebssystems10 und dient dazu, unabhängig vom aktuellen Winkel der Lehne4 den mittels der Ansteuerung12 erzeugten Betätigungshub auf die Übertragungsstange7 übertragen zu können. - Das Differentialgetriebe
20 ist konzentrisch zur Achse A angeordnet und besteht aus zwei geometrisch gleichen Planetengetrieben, die in axial benachbarten Ebenen angeordnet sind. Das Differentialgetriebe20 weist ein um die Achse A gekrümmtes erstes Hohlrad21 , welches drehfest mit der Lehne4 verbunden ist, wenigstens ein (vorzugsweise drei) mit der Innenverzahnung des ersten Hohlrades21 kämmendes erstes Planetenrad22 , welches drehbar auf einem Steg23 gelagert ist, und ein erstes Sonnenrad24 auf, welches um die Achse A gekrümmt und drehfest mit dem Sitzteil3 verbunden ist, genauer gesagt dem sitzteilfesten Unterteil des Beschlags5 . Das Differentialgetriebe20 weist ferner ein zweites Hohlrad25 , mit welchem der Bedienhebel19 fest verbunden ist, wenigstens ein (vorzugsweise drei) mit der Innenverzahnung des zweiten Hohlrades25 kämmendes zweites Planetenrad26 , welches drehbar auf dem genannten Steg23 gelagert ist, und ein zweites Sonnenrad28 auf, welches um die Achse A gekrümmt und – für wenigstens eine Drehrichtung – drehfest mit der Übertragungsstange7 verbunden ist. Der Steg23 koppelt die beiden Planetengetriebe kinematisch. Die Hohlräder21 und25 und die Sonnenräder24 und28 sind, da für den erfindungsgemäßen Zweck kein voller Umfang benötigt wird, vorzugsweise nur als Zahnradsegmente ausgebildet. - Ausgehend von dem festen ersten Sonnenrad
24 bewirkt eine Drehung des zweiten Sonnenrades28 die Entriegelung oder Verriegelung des Beschlags5 , je nach Drehrichtung. In der vorliegenden Darstellung bewirkt eine Drehung des zweiten Sonnenrades28 entgegen dem Uhrzeigersinn eine Entriegelung des Beschlags5 . Aufgrund der kinematischen Kopplung der Planetenräder22 und26 , die sich zwar in jeder Ebene unabhängig von einander um die eigene Achse, bei einer Bewegung des Stegs23 , d. h. der gemeinsamen Planetenträgerachse, hingegen jedoch nur gleichzeitig bewegen können, kann die erforderliche Drehung des zweiten Sonnenrades28 nur erfolgen, wenn zwischen den beiden Hohlrädern21 und25 eine Relativdrehung erfolgt. Die Relativdrehung erfolgt beispielsweise, wenn eines der beiden Hohlräder21 oder25 still steht und das andere relativ dazu gedreht wird. - Beim Entriegeln, beispielsweise zu Beginn des Freischwenkens (
6 ) oder wenn der Fahrzeugsitz1 mit freigeschwenkter Lehne4 die zuvor eingenommenen Sitzlängsposition erreicht (9 ), steht das erste Hohlrad21 still. Das zweite Bedienelement8 oder der Sensor der Sitzschienen9 gibt das entsprechende Signal an die Ansteuerung12 ab. Der Bedienhebel19 liegt im verriegelten Zustand am radial innersten Punkt der Steuerkurve der Steuerscheibe18 an. Der Motor14 treibt die Steuerscheibe14 an, welche mit ihrer Steuerkurve den Bedienhebel19 schwenkt, in3 im Uhrzeigersinn. Mit dem Bedienhebel19 schwenkt das zweite Hohlrad25 , ebenfalls im Uhrzeigersinn (Übergang von6 auf7 ). Da der Steg23 festgehalten wird, treibt das zweite Planetenrad26 das zweite Sonnenrad28 an, und zwar – wie gewünscht – entgegen dem Uhrzeigersinn, so dass die sich drehende, mit dem zweiten Sonnenrad28 drehfest verbundene Übertragungsstange7 die Beschläge5 entriegelt. Der Bedienhebel19 befindet sich an (oder kurz vor) dem radial äußersten Punkt der Steuerkurve der Steuerscheibe18 , und der Motor14 hält an. - Wenn die entriegelte Lehne
4 im Uhrzeigersinn vorschwenkt (Übergang von7 auf8 ) oder gegen den Uhrzeigersinn zurückschwenkt (Übergang von8 auf7 ), drehen sich das erste Hohlrad21 und das zweite Hohlrad25 , welches von der Ansteuerung12 , d. h. vorrangig vom angehaltenen Motor14 , festgehalten wird, gemeinsam um die Achse A. Das erste Planetenrad22 läuft am ersten Sonnenrad24 ab, d. h. der Steg23 wird bewegt und zwingt das zweite Planetenrad26 in gleicher Weise am zweiten Sonnenrad28 abzulaufen, so dass dieses stillsteht, also die Übertragungsstange7 gedreht bleibt und die Beschläge5 entriegelt hält. - Zum Verriegeln, beispielsweise bei Erreichen der freigeschwenkten Stellung (Übergang von
8 auf9 ) oder der Gebrauchsstellung (Übergang von7 auf6 ), gibt der Sensor der Beschläge5 ein Signal an die Ansteuerung12 ab, welches den Motor14 weiter dreht, bis der Bedienhebel19 den radial äußersten Punkt der Steuerkurve der Steuerscheibe18 passiert hat und entlang der Flanke radial nach innen fällt bis zum radial innersten Punkt der Steuerkurve, worauf der Motor14 anhält. Mit der Schwenkbewegung des Bedienhebels19 schwenkt das zweite Hohlrad25 relativ zum stillstehenden ersten Hohlrad21 , aber entgegen dem Uhrzeigersinn. Das durch den Steg23 festgehaltene zweite Planetenrad26 treibt nun das zweite Sonnenrad28 im Uhrzeigersinn an, wodurch sich die Übertragungsstange7 zurückdreht, und damit die Beschläge5 verriegeln (6 oder9 ). - Für Problemfälle, beispielsweise wenn der Fahrzeugsitz
1 wegen einfallendem Ladegut nicht mehr die zuvor eingenommene Sitzlängsposition erreichen kann oder wenn der Motor14 ausfällt, ist eine direkte Einwirkung des zweiten Bedienelement8 (oder eines weiteren Bedienelementes) auf die Steuerscheibe18 vorgesehen. Hierzu wird ein Schaltseil31 gezogen, welches einen konzentrisch zur Steuerscheibe18 gelagerten Schalthebel32 schwenkt. Am Schalthebel32 ist ein axial abstehender Schaltnocken33 vorgesehen, welcher beim Schwenken des Schalthebels32 in Anlage an die Steuerscheibe18 kommt, vorzugsweise an die Flanke zwischen dem radial äußersten Punkt der Steuerkurve und deren radial innersten Punkt. Der schwenkende Schalthebel32 nimmt mittels des Schaltnockens33 die Steuerscheibe18 mit, wobei der von der Schlitz-Zapfen-Führung zur Verfügung gestellte Leerweg genutzt wird. Die Steuerscheibe18 schwenkt dann in der vorbeschriebenen Weise den Bedienhebel19 und wirkt damit auf das Differentialgetriebe20 ein, um die Lehne4 zu entriegeln und gegebenenfalls zu verriegeln. - Die vorstehende Funktionsweise des Differentialgetriebes zusammengefasst, führt jede Winkeldifferenz zwischen den Hohlrädern
21 und25 zur Entriegelung bzw. Verriegelung der Lehne4 , während eine gemeinsame Bewegung beider Hohlräder21 und25 keine Auswirkung auf die Winkeldifferenz zwischen den Sonnenrädern24 und28 und folglich auf den Verriegelungszustand der Lehne4 (d. h. der Beschläge5 ) hat, sondern diesen erhält. Mit der beschriebenen Lösung ist ein fest in die schwenkbare Lehne4 einbaubarer Elektroantrieb geschaffen, der die üblicherweise vorhandenen Bauräume nutzt und in jeder Winkelstellung der Lehne4 eine manuelle oder elektromotorische Betätigung der am Sitzteil3 gelagerten Übertragungsstange7 und damit der Beschläge5 ermöglicht. Die manuelle Notbetätigung der Beschläge5 durch Weiterschwenken der Steuerscheibe18 kann parallel zum motorischen Antrieb der Steuerscheibe18 erfolgen. - Die wesentlichen mechanischen Aspekte (Ansteuerung
12 und Differentialgetriebe20 ) der erfindungsgemäßen Lösung sind bereits beschrieben, jedoch besteht das gesamte mechatronische Antriebssystem10 aus zwei weiteren Komponenten, der elektronischen Hardware sowie der Software zur Steuerung des zuvor beschriebenen Prozesses. Zur Realisierung dieser Umfänge ist eine Platine als integraler Bestandteil des Antriebssystem10 vorgesehen. Sie überstreicht geometrisch wesentliche Bereiche der Ansteuerung12 sowie des Differentialgetriebes20 und ermöglicht somit neben der Aufnahme des Mikroprozessors und der für die Motoransteuerung erforderlichen Komponenten die direkte Platzierung von Sensoren zur Erfassung der Winkelstellung der Lehne4 , der Steuerscheibe18 und des Bedienhebels19 . Die nur eine Drehrichtung des Motors14 erfordernde Steuerscheibe18 reduziert den Aufwand an Halbleitern zur Motoransteuerung erheblich. Der mittels Sensoren erfasste Lehnenwinkel erlaubt bei entsprechender datentechnischer Verarbeitung mittels Software im Prozessor nicht nur die fahrzeugspezifische Definition der Positionswinkel für die Verriegelung der Lehne4 in der freigeschwenkten Stellung, sondern auch eine spannungs-, temperatur- und lehnenschwenkgeschwindigkeitskompensierende Steuerung des erforderlichen Zeitpunktes zur Ansteuerung der Lehnenverriegelung bei der automatischen Lehnenverriegelung in der zuvor eingenommenen und gespeicherten Winkelstellung der Lehne4 . - Die Erfassung der Bewegung des Bedienhebels
19 ermöglicht darüber hinaus durch Motorleistungssteuerung eine durch die Steuerscheibe18 und den Motor14 unterstützte Betätigung des Bedienhebels19 , wodurch die erforderlichen Kräfte minimiert und der Komfort erhöht wird. Eine Teilansteuerung des Steuerseils31 bei motorischem Betrieb erlaubt (beispielsweise mittels einer sichtbaren Warnfläche im Bedienhebelbereich) eine optische Rückmeldung an den Benutzer über den Zustand des Systems und führt ihn zu weiterer, sinnvoller Handlungsweise in besonderen Situationen oder bei unverriegeltem System. Die Existenz einer motorischen Lehnenbetätigung ermöglicht darüber hinaus auch die Benutzung des Motors14 für die normale Einstellung des Lehnenwinkels, reduziert somit Bedienkräfte und ermöglicht die elektrische Betätigung eines manuellen Einstellers, nämlich der Beschläge5 . Konstruktiv erforderliche Unterschiede zwischen dreitürigen und fünfturigen Fahrzeugen bei der Sitzkonstruktion und dem Sitzdesign können deutlich reduziert werden, und der sonst für Bedienhebel erforderliche Bauraum zwischen Fahrzeugsitz1 und B-Säule wird frei für andere wichtige Aufgaben, beispielsweise die Fahrzeugversteifung im B-Säulenbereich für den Seitenaufprall. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzteil
- 4
- Lehne
- 5
- Beschlag
- 6
- erstes Bedienelment
- 7
- Übertragungsstange
- 8
- zweites Bedienelement
- 9
- Sitzschiene
- 12
- Ansteuerung
- 14
- Motor
- 16
- Antriebsscheibe
- 17
- Schlitz-Zapfen-Führung
- 18
- Steuerscheibe
- 19
- Bedienhebel
- 20
- Differentialgetriebe
- 21
- erstes Hohlrad
- 22
- erstes Planetenrad
- 23
- Steg
- 24
- erstes Sonnenrad
- 25
- zweites Hohlrad
- 26
- zweites Planetenrad
- 28
- zweites Sonnenrad
- 31
- Schaltseil
- 32
- Schalthebel
- 33
- Schaltnocken
- A
- Achse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202004013046 U1 [0002]
- WO 00/44582 A1 [0016]
- US 6799806 A [0016]
- DE 10341100 A1 [0019]
Claims (11)
- Antriebssystem für einen Fahrzeugsitz, dessen Lehne (
4 ) mittels wenigstens eines Beschlags (5 ) relativ zum Sitzteil (3 ) um eine Achse (A) schwenkbar und mit diesem verriegelbar ist, wobei das Antriebssystem (10 ) eine elektromechanische Ansteuerung (12 ) aufweist, welche wenigstens mittelbar auf den Beschlag (5 ) einwirkt, um diesen zu entriegeln oder zu verriegeln, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebssystem (10 ) ein Getriebe, insbesondere ein Differentialgetriebe (20 ), aufweist, welches von der Ansteuerung (12 ) angesteuert auf den Beschlag (5 ) einwirkt, um diesen zu entriegeln oder zu verriegeln, und welches beim Schwenken der Lehne (4 ) den Verriegelungszustand des Beschlags (5 ) erhält. - Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als Getriebe vorgesehene Differentialgetriebe (
20 ) zwei – insbesondere geometrisch gleiche – Planetengetriebe in axial benachbarten Ebenen aufweist, welche insbesondere konzentrisch zur Achse (A) sind. - Antriebssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Differentialgetriebe (
20 ) ein erstes Hohlrad (21 ), wenigstens ein mit dem ersten Hohlrad (21 ) kämmendes erstes Planetenrad (22 ), ein mit dem ersten Planetenrad (22 ) kämmendes erstes Sonnenrad (24 ), ein zweites Hohlrad (25 ), wenigstens ein mit dem zweiten Hohlrad (25 ) kämmendes zweites Planetenrad (26 ), ein mit dem zweiten Planetenrad (26 ) kämmendes zweites Sonnenrad (28 ) und einen gemeinsamen Steg (23 ) aufweist, an welchem die Planetenräder (22 ,26 ) drehbar gelagert sind. - Antriebssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung (
12 ) auf das zweite Hohlrad (25 ) einwirkt, insbesondere auf einen mit dem zweiten Hohlrad (25 ) fest verbundenen Bedienhebel (19 ). - Antriebssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Hohlrad (
21 ) drehfest mit der Lehne (4 ), das erste Sonnenrad drehfest mit dem Sitzteil (3 ) und das zweite Sonnenrad (28 ) drehfest mit einer drehbar gelagerten Übertragungsstange (7 ) verbunden ist, welche in Abhängigkeit der Drehrichtung den Beschlag (5 ) entriegelt oder verriegelt. - Antriebssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Lehne (
4 ) angeordnete Ansteuerung (12 ) eine drehbar gelagerte Steuerscheibe (18 ) aufweist, welche an ihrem Rand eine spiralförmig anwachsende Steuerkurve trägt und eine vom radial äußersten Punkt der Steuerkurve zum radial innersten Punkt der Steuerkurve springende Flanke aufweist. - Antriebssystem nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienhebel (
19 ) an der Steuerkurve der Steuerscheibe (18 ) anliegt. - Antriebssystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerung (
12 ) einen Motor (14 ) aufweist, welcher die Steuerscheibe (18 ) dreht, insbesondere mit einem Leerweg mitnimmt. - Antriebssystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein manuell ansteuerbarer Schalthebel (
32 ) vorgesehen ist, mittels dessen die Steuerscheibe (18 ) um einen gewissen Winkel drehbar ist. - Antriebssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine für die Steuerung des Prozesses vorgesehene mikroprozessorbasierte Elektronik ein integraler Bestandteil des Antriebssystems (
10 ) ist. - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Sitzteil (
3 ) und einer Lehne (4 ), welche mittels wenigstens eines Beschlags (5 ) relativ zum Sitzteil (3 ) schwenkbar und mit diesem verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Beschlag (5 ) mittels eines Antriebssystems (10 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche entriegelbar oder verriegelbar ist.
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