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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem elektrisch angetriebenen Verstellbeschlag, dessen erstes, festes Beschlagteil mit einem Sitzteilrahmen eines Sitzteiles und dessen zweites, verstellbares Beschlagteil mit einem Rückenlehnenrahmen einer Rückenlehne verbunden ist, wobei der Rückenlehnenrahmen um eine horizontale Klappachse gegenüber dem Sitzteilrahmen neigungsverstellbar und klappbar ist.
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Bekannt sind bei Fahrzeugen Fahrzeugsitze, insbesondere auch Rücksitzbänke, die in ihrer Gesamtheit oder geteilt umklappbar sind, um eine größere Staufläche zusammen mit dem Volumen des Kofferraumes erzielen zu können. Fahrzeugsitze oder Rücksitzbänke weisen Rückenlehnen auf, die einzeln oder gemeinsam umklappbar sind. Dazu ist eine Entriegelung erforderlich, die am oberen Ende der Rückenlehne oder seitlich an einer Rückenlehne eines Fahrer- oder Beifahrersitzes oder einer Rücksitzbank angeordnet ist.
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Neben rein mechanischen Verstellungen, bei denen die Rückenlehne vom Benutzer manuell entriegelt und vorgeklappt wird und die Verstellung innerhalb eines Komfortbereichs ohne eine Hilfskraft, beispielsweise gegen eine Vorspannung der Rückenlehne erfolgt, sind auch motorische Verstellungen bekannt. Derartige motorische Verstellungen ermöglichen jedoch im Allgemeinen keine schnelle Vorklappung einer Rückenlehne.
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Die
DE 197 37 269 C2 zeigt einen elektrisch angetriebenen Drehverstellbeschlag, dessen einer Beschlagteil fest mit dem Sitzteilrahmen eines Sitzteiles und dessen anderer Beschlagteil fest mit dem Rückenlehnenrahmen einer Rückenlehne verbunden ist. Weiterhin ist ein mittels eines Drehverstellgetriebes neigungseinstellbarer Sperrbeschlagteil vorgesehen, der mit dem lehnenrahmenfesten Beschlagteil lösbar verriegelt ist, wobei die Verriegelung zum Klappen der Rückenlehne zu lösen ist. Zur elektrischen Drehverstellung ist am Sitzteilrahmen ein als Drehversteller ausgebildeter Neigungsverstellbeschlag mit einem Gelenkteil fest verbunden. Ein anderes Gelenkteil des Drehverstellbeschlages ist mit dem Rückenlehnenrahmen verbunden. Ebenfalls fest mit dem Rückenlehnenrahmen verbunden ist ein Elektroantrieb mit einem Motorenbereich und einem angeflanschten Getriebebereich. Durch diese Anordnung wird eine schnelle manuelle Klappung der Rückenlehne von ihrer im Wesentlichen vertikalen Sitz-Gebrauchsposition in eine im Wesentlichen horizontale vorgeklappte Cargo-Gebrauchsposition und weiterhin eine motorische Neigungsverstellung und eine motorische Aufstellung der Rückenlehne ermöglicht. Bei der elektrisch angetriebenen Drehverstellung wird der Rückenlehnenrahmen mitsamt dem Getriebemotor verlagert. Diese Anordnung ist deshalb von Nachteil, da der Getriebemotor bei der motorischen Verlagerung der Rückenlehne stets mitbewegt wird, weshalb das Antriebsmoment entsprechend hoch ausgelegt werden muss, wodurch ein größerer Getriebemotor eingesetzt werden muss, der dadurch auch einen größeren Bauraum benötigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der dem Benutzer zum einen eine schnelle und komfortable Klappung und zum anderen eine effiziente Neigungsverstellung der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes unter Nutzung eines geringen Bauraums ermöglichen soll.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz gelöst, der die technischen Merkmale gemäß Anspruch 1 aufweist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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In der Freilauffunktion ist der Antrieb getriebeseitig von dem zweiten, verstellbaren Beschlagteil des Beschlages des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne abgekoppelt. Dadurch wird die Schwenkbewegung des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne nicht auf den Antrieb übertragen. Die getriebeseitige Abkopplung der Bewegung des Rückenlehnenrahmens der jeweiligen Rückenlehne vom Antrieb liegt außerhalb des Antriebes. Sie wird nachfolgend als Freilauffunktion bezeichnet und nachfolgend noch näher erläutert. Durch die außen liegende Abkopplung des Antriebes vom Beschlag, der den Antrieb mit dem Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne verbindet, kann in vorteilhafter Weise ein einfacher Antrieb gewählt werden, der keinen komplizierten inneren Aufbau im Sinne einer innen liegenden Freilauffunktion (Leerlauf) aufweist.
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Durch den Antrieb ist in vorteilhafter Weise eine durch die Freilauffunktion gewährleistete schnelle vom Antrieb unabhängige Klappung der Rückenlehne in die Zwischenstellung möglich, aus der die Rückenlehne mit Hilfe des Antriebes unter Aufhebung der Freilauffunktion entweder in die Gepäck-Position oder zurück in die Ausgangsposition, die Sitz-Position oder aus der Gepäck-Position zurück in die Sitz-Position neigungsverstellbar ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung für einen solchen Fahrzeugsitz ist auf eine Hintersitzanlage eines Kraftfahrzeuges übertragbar. Eine solche Hintersitzanlage weist beispielsweise eine durchgehende Rückenlehne oder ein 40 %-Teil und ein 60 %-Teil auf, wobei jedem Teil eine klappbare Rückenlehne mit einem zugehörigen Rückenlehnenrahmen zugeordnet ist. Man spricht auch von einer 1/3 zu 2/3 Drittel Teilung einer Hintersitzanlage. Andere Aufteilungen der Hintersitzanlage sind denkbar. Dabei kann das Sitzteil der Hintersitzanlage durchgehend oder ebenfalls in ein 40 %-Teil und 60 %-Teil geteilt sein, so dass lediglich die Rückenlehnenteile geteilt ausgeführt und auf das durchgehende Sitzteil klappbar sind. Die Teilung des Sitzteiles ist unabhängig von der Teilung der Rückenlehne, so dass beispielsweise eine ungeteilte Sitzbank einer Hintersitzanlage mit für die Hintersitzanlage vorgesehenen geteilten Rückenlehnen kombiniert werden kann.
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Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich stets auf einen Fahrzeugsitz, wobei die technische Lösung auf eine Hintersitzanlage übertragbar ist. Im Ausführungsbeispiel wird eine solche Hintersitzanlage ausführlich beschrieben. Die ausführliche Beschreibung der Hintersitzanlage ist wiederum analog auf einen einzelnen Fahrzeugsitz übertragbar.
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Der entriegelte Rückenlehnenrahmen ist aus der Sitz-Position zunächst in die Zwischenstellung klappbar. Die Zwischenstellung wird in einer bevorzugten Ausgestaltung mittels mindestens eines vorgespannten ersten Federelementes bewirkt, welches den Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne aus der Sitz-Position in Richtung Gepäck-Position drückt und in der Zwischenstellung hält oder der von einem zweiten Federelement, welches dem ersten Federelement in seiner Kraftrichtung entgegenwirkt, in der Zwischenstellung gehalten wird.
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Diese Ausgestaltung mittels eines oder zwei Federelementen ist von Vorteil, da sie wartungsarm und preiswert ist, ferner leicht an verschiedene Fahrzeugsitze unterschiedlichen Gewichtes anpassbar ist und weil über die Federkennlinie oder die Federkennlinien die Umklappgeschwindigkeit und die gewünschte Neigung des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne in der Zwischenstellung vorgebbar ist. Mit der Anordnung von zwei Federelementen ist die Einstellung der gewünschten Zwischenstellung leichter, da das zweite Federelement dem ersten Federelement entgegenwirkt. Ein leichtes Durchfedern der Rückenlehne in der gewünschten Zwischenstellung, wie es bei nur einem Federelement auftritt, wird in vorteilhafter Weise mit Hilfe von zwei Federelementen vermieden.
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Ferner ist vorgesehen, dass der Antrieb bei einer gewünschten Verstellung der Rückenlehne in die Zwischenstellung des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne mit dem zweiten, verstellbaren Beschlagteil verrastet und den Rückenlehnenrahmen je nach Drehrichtung des Antriebes in die Gepäck-Position oder in die Sitz-Position elektrisch in seiner Neigung verstellt.
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Eine mechanische Verrastungsfunktion mittels eines Mitnehmermechanismus ist außerhalb des Getriebes des Antriebes in vorteilhafter Weise leicht realisierbar.
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Der Antrieb weist einen Motor und ein Getriebe auf, welches über den Mitnehmermechanismus verfügt, der das zweite, verstellbare Beschlagteil mit dem Getriebe zur Neigungsverstellung der Rückenlehne im Sinne eines Ein- und Auskuppelns verbindet.
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In vorteilhafter Weise ist der Mitnehmermechanismus robust und führt zu einer sicheren mechanischen Kopplung von Antrieb und dem zweiten, verstellbaren Beschlagteil. Diese Kopplung erfolgt in vorteilhafter Weise über den Mitnehmermechanismus immer erst dann, wenn der Antrieb in Betrieb genommen wird, da dadurch keine innere Freilauffunktion im Bereich der Schneckenstufe notwendig wird. Der Antrieb selbst kann dadurch hinsichtlich seines Aufbaus einfach gestaltet werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist, um den Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne aus der Sitz-Position mittels eines vorgespannten Federelementes in die Zwischenstellung klappen zu können, die Entriegelung des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehnen mittels einer Fernentriegelung bewirkbar, die über mindestens einen Aktuator den Beschlag öffnet und eine Klappung des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne ermöglicht. Diese Klappung erfolgt, wie oben in bevorzugter Ausgestaltung genannt, dadurch, indem der entriegelte Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne selbsttätig und somit als Einhandbedienung mittels des vorgespannten ersten Federelementes gegen die Kraft des zweiten Federelementes aus der Sitz-Position in die Zwischenstellung klappt. Die Fernentriegelung ist in vorteilhafter Weise besonders komfortabel für den Benutzter und die Vorteile der Lösung mit den Federelementen wurden bereits oben genannt.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Hintersitzanlage mit einer 60 %-Rückenlehne (links) und einer 40 %-Rückenlehne (rechts), bei der das zugehörige Sitzteil gleichermaßen geteilt ausgeführt ist;
- 2 eine Hintersitzanlage mit einer 40 %-Rückenlehne (links) und einer 60 %-Rückenlehne (rechts), in der verdeutlicht ist, wie jeweils ein 40 %/60 %-Rückenlehnenrahmen der Rückenlehnen und ein 40 %/60 %-Sitzteilrahmen der Sitzteile als Grundstruktur der Hintersitzanlage über zugehörige Beschläge miteinander verbunden sind;
- 3A eine vergrößerte Darstellung der 60 %-Rückenlehne und des 60 %-Sitzteiles gemäß 2 mit Darstellung eines im Bereich des Beschlages angeordneten Antriebes;
- 3B eine vergrößerte Darstellung des Antriebes gemäß 3A;
- 4A eine perspektivische Ansicht als Überblick auf die Bauteile des Antriebes;
- 4B eine vergrößerte perspektivische Ansicht schräg von oben auf den Antrieb gemäß 4A;
- 4C eine vergrößerte Ansicht auf ein Antriebsrad des Antriebes;
- 4D eine weitere vergrößerte perspektivische Ansicht seitlich schräg von oben auf den Antrieb mit einem auf einer Abtriebswelle sitzenden Abtriebselement;
- 4E ein Beschlag, dessen zweites, verstellbares Beschlagteil, welches dem Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne zugeordnet ist, über das Abtriebselement mit der Abtriebswelle zumindest zeitweise verbindbar ist;
- 5A bis 5E das Funktionsprinzip eines Mitnehmermechanismus;
- 6 eine 60 %-Rückenlehne und das zugehörige 60 %-Sitzteil der Hintersitzanlage mit Darstellung zugehöriger Sensoren und Schalter zur Klappung beziehungsweise Neigungsverstellung der 60 %-Rückenlehne;
- 7 die Sitz-Position I, die Zwischenstellung III und die Gepäck-Position II;
- 8A eine perspektivische Ansicht schräg von hinten in den Kofferraum eines Fahrzeuges mit einer Hintersitzanlage mit einer 60 %-Rückenlehne (links) und einer 40 %-Rückenlehne (rechts) sowie die Anordnung eines Bedienfeldes in der rechten Innenseite der Verkleidung des Kofferraumes; und
- 8B eine vergrößerte Darstellung des Bedienfeldes aus 8A.
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1 zeigt eine Hintersitzanlage 100 mit einem 40 %-Teil 140 (rechts) und einem 60 %-Teil 160 (links). Dem 40 %-Teil 140 und dem 60 %-Teil 160 ist jeweils ein Rückenlehnenrahmen der Rückenlehnen 141, 161 als Grundstruktur für die auf jeweils einen Sitzteilrahmen des jeweiligen Sitzteiles klappbare Rückenlehne 141, 161 zugeordnet.
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Jedem Teil 140, 160 sind auf einer quer zur Fahrtrichtung x liegenden Achse bzw. Klappachse Y1-Y1 gegenüberliegend Beschläge 300 angeordnet, die vorzugsweise mit jeweils einer Übertragungsstange 303 miteinander verbunden sind.
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Jeweils einem der beiden Beschläge 300 ist ein Antrieb 200 zugeordnet, wobei jeder Antrieb 200, wie in den herausgezogenen, vergrößerten Darstellungen der 1 sichtbar gemacht ist, einen Motor 210 und ein Getriebe 220 aufweist. Mithilfe dieser Antriebe 200 ist entweder die 60 %-Rückenlehne 161 und/oder die 40 %-Rückenlehne 141, wie nachfolgend beschrieben wird, aus einer Zwischenstellung III in eine Gepäck-Position II oder zurück in eine Sitz-Position I oder aus der Gepäck-Position II direkt in eine Sitz-Position I neigungsverstellbar.
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Die Positionen I, II, III sind in 7 schematisch dargestellt. In den anderen Figuren ist stets die Sitz-Position I des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne 141, 161 dargestellt. Bei der Zwischenstellung III ist der Rückenlehnenrahmen der jeweiligen Rückenlehne 141, 161 gegenüber dem jeweiligen Sitzteilrahmen des Sitzteiles geneigt angeordnet. Bei der Gepäck-Position II, die auch als „Cargo-Position“ bezeichnet wird, liegt der jeweilige Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne 141, 161 im Wesentlichen parallel zum Sitzteilrahmen des jeweiligen Sitzteiles.
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Die Zwischenposition III wird durch ein einfaches antriebsloses Klappen der jeweiligen Rückenlehne 141, 161 auf das jeweilige Sitzteil erreicht, wozu der Antrieb 200 eine Freilauffunktion aufweist, bei der der Antrieb 200 von dem Rückenlehnenrahmen der jeweiligen Rückenlehne 141, 61 entkoppelt ist.
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In der Freilauffunktion ist der Antrieb 200 getriebeseitig von dem zweiten, verstellbaren Beschlagteil 302 des Beschlages 300 des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne 141, 161 abgekoppelt. Durch die Abkopplung wird die Schwenkbewegung des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne 141, 161 nicht auf den Antrieb 200 übertragen.
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Aus den bisherigen Serienlösungen ist es bereits bekannt, Rückenlehnen nach ihrer Entriegelung mittels Federelementen, insbesondere unter Verwendung von Torsionsfedern, aus ihrer Sitz-Position I, bei der die Rückenlehne im Wesentlichen vertikal leicht nach hinten geneigt angeordnet ist, auf das zugehörige Sitzteil zu klappen, wobei die Anordnung des Federelementes den Komfort für den Benutzer erhöht, da nach der Entriegelung ein selbstständiges Klappen in die Gepäck-Position II, bei der die Rückenlehne im Wesentlichen horizontal, jedoch leicht nach oben geneigt angeordnet ist, erreicht wird. Bei diesen Serienlösungen erfolgt das Zurückklappen der Rückenlehne in die Sitz-Position I gegen die Vorspannung des Federelementes manuell durch den Benutzer, wobei sich die Rückenlehne zumeist in der zurückgeklappten, im Wesentlichen vertikalen Position wieder selbstständig verriegelt.
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Zur Beschleunigung des Klappvorganges, von vollständig elektrifizierten auf das Sitzteil klappbaren und in die Ausgangsposition zurückklappbaren Rückenlehnen, wird im Bereich eines Beschlages 300 der Antrieb 200 angeordnet, der nur die Neigungsverstellung aus der antriebslos erreichbaren geklappten Zwischenstellung III in die Gepäck-Position II oder in die Sitz-Position I oder die Neigungsverstellung aus Gepäck-Position II in die Sitz-Position I bewirkt.
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Die 2 zeigt eine Hintersitzanlage 100, bei der die Rückenlehne 141 des 40 %-Teiles 140 links und die Rückenlehne 161 des 60 %-Teiles 160 rechts angeordnet ist.
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In 2 sind ferner Aktuatoren 440, 460 für die Fernentriegelung der 40 %-Rückenlehne 141 beziehungsweise der 60 %-Rückenlehne 161 gezeigt, auf die später noch eingegangen wird.
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3A und 3B zeigen in vergrößerten Darstellungen die Anordnung des Antriebes 200 an einem Beschlag 300 des 60 %-Teiles 160 einer Hintersitzanlage 100.
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In einer ersten Ausführungsvariante ist vorgesehen, den Antrieb 200, der im Wesentlichen aus einem Getriebe 220 mit einem zugehörigen Getriebegehäuse 221 und einem Motor 210 mit einem zugehörigen Motorgehäuse aufgebaut ist, auf der Innenseite des Beschlages 300 über eine Befestigung mit dem ersten, festen Beschlagteil 301 des Beschlages 300 zu verbinden. Eine weitere Befestigung an der Grundstruktur der Hintersitzanlage 100 ist nicht vorgesehen. Der Antrieb 200 hängt in dieser ersten Ausführungsvariante horizontal im Bauraum zwischen der Rückenlehne 161 und dem jeweils zugehörigen Sitzteil der Hintersitzstruktur 100.
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In einer zweiten Ausführungsvariante wird, wie die 3A, 3B zeigen, eine Befestigung an der Grundstruktur der Hintersitzanlage 100 vorgesehen. Diese Befestigung erfolgt über ein Befestigungselement 250, welches das Getriebegehäuse 221 und damit das Getriebe 220 und den mit dem Getriebe 220 verbundenen Motor 210 am Rückenlehnenrahmen der Rückenlehne 161 abfängt.
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4A zeigt in einer ersten perspektivischen Ansicht als Überblick einige Bauteile des Antriebes 200. Der Motor 210 treibt mittels einer Motorwelle 211 eine Schneckenstufe 223 an, aus der eine Antriebswelle 222 herausgeführt ist, die mittels eines Zahnrades an einem Antriebsrad 226 einer Stirnradstufe 228 eingreift. Die Motorwelle 211 verläuft abweichend von der Klappachse Y1-Y1 des Beschlages 300 auf einer zur Klappachse Y1-Y1 parallelen horizontalen Achse Y2-Y2.
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4B zeigt in einer gegenüber 4A um 90° nach hinten geklappten vergrößerten, perspektivischen Ansicht schräg von oben den Antrieb 200 mit der Schneckenstufe 223 und der Stirnradstufe 228 sowie der Motorwelle 211 und der Antriebswelle 222, die ebenfalls auf einer zur Klappachse Y1-Y1 parallelen horizontalen Achse Y3-Y3 verläuft.
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4C zeigt den Antrieb 200 in Richtung der Achse Y1-Y1, wodurch die Fläche des Antriebsrades 226 sichtbar ist, welches von dem auf der Antriebswelle 222 sitzenden Zahnrad angetrieben wird. Aus 4C wird sichtbar, dass das Antriebsrad 226 von Mitnehmerpins 226-1 durchgriffen wird, die in axialer Richtung des Antriebes 200 beweglich sind.
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Diese Mitnehmerpins 226-1 sind in der Lage, in ein Abtriebselement 227 einzugreifen, welches in 4D und in 4E dargestellt ist. Dieses Abtriebselement 227 ist fest mit einer Abtriebswelle 224 (4D, 4E) verbunden, welche mit dem zweiten, verstellbaren Beschlagteil 302 in Verbindung steht. Ist diese Verbindung zwischen Abtriebselement 227 und den Mitnehmerpins 226-1 hergestellt, ist die Freilauffunktion des Antriebes 200, bei der eine Klappbewegung des Rückenlehnenrahmens der Rückenlehne 141, 161 nicht auf den Antrieb 200 wirkt, aufgehoben. Antrieb 200 und Rückenlehne 141, 161 sind dann gekoppelt.
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Wird diese Abtriebswelle 224 über das Abtriebselement 227 gedreht, bewegt sich die Rückenlehne 141, 161 je nach Drehrichtung der Abtriebswelle 224 beziehungsweise je nach Drehrichtung des Motors 210 und damit des Getriebes 220 in die eine oder in die andere Richtung.
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Die Mitnehmerpins 226-1 sind jedoch nur dann in der Lage in das Abtriebselement 227 einzugreifen, wenn die Mitnehmerpins 226-1, wie in 4B gezeigt, in Richtung Abtriebselement 227 aus der Fläche des Antriebsrades 226 herausstehen.
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Wie 4B zeigt, sind die Mitnehmerpins 226-1 über Federelemente am Antriebsrad 226 so angeordnet, dass die Mitnehmerpins 226-1 auf der den Federelementen gegenüberliegenden Seite des Antriebsrades 226 nicht bündig angeordnet sind und somit sichtbar aus dem Antriebsrad 226 herausstehen.
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Durch eine davon abweichende bündige Anordnung, die in 4B nicht dargestellt ist, wird die Freilauffunktion der Rückenlehne 141, 161 realisiert. Nach der Freigabe des Beschlages 300 beziehungsweise Entkopplung des Beschlages 300 vom Antrieb 200 kann die Rückenlehne 141, 161 aus der Sitz-Position I in die gewünschte, vorgebbare Zwischenstellung III geklappt werden, ohne dass eine Verbindung zwischen Antriebsrad 226 und Antrieb 200 und dem zweiten, verstellbaren Beschlagteil 302 besteht, da die Mitnehmer-Pins 226-1 bei einer bündigen Anordnung im Antriebsrad 226 keine Verbindung zum Abtriebsrad 227 herstellen.
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Um eine Verbindung zwischen Antrieb 200 und seinem Antriebsrad 226 mit dem Abtriebselement 227 und damit mit dem zweiten, verstellbaren Beschlagteil 302 herzustellen, müssen die Mitnehmerpins 226-1 somit in das Abtriebselement 227 bewegt werden.
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Insbesondere 4B und 4D zeigen einen Mitnehmermechanismus, der im Wesentlichen eine Steuerscheibe 225, mindestens einen Mitnehmerpin 226-1 im Antriebsrad 226 sowie ein Abtriebselement 227 umfasst.
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4B zeigt die im Getriebegehäuse 221 gefedert gelagerte Steuerscheibe 225, die auf ihrer zum Antriebsrad 226 liegenden Seite eine Steuerkontur 225-1 (siehe 5A bis 5E) aufweist. Diese Steuerscheibe 225 ist auch in 4D sichtbar. Die Steuerkontur 225-1 der Steuerscheibe 225 sorgt dafür, dass das Antriebsrad 226 bei eingeschaltetem Motor 210 und somit laufendem Getriebe 220 in die eine oder in die andere Richtung gedreht wird, wodurch die Mitnehmerpins 226-1 ebenfalls in die eine oder die andere Richtung mitbewegt werden und auf die Steuerkontur 225-1 auflaufen. Dabei werden die Mitnehmerpins 226-1 zwangsweise in dafür vorgesehene Nuten 227-1 des Abtriebselementes 227 gedrückt, wodurch eine im Ausführungsbeispiel drei Mitnehmerpins 226-1 aufweisende sichere Rastverbindung zwischen Antriebsrad 226 und Abtriebselement 227 hergestellt wird. Der Antrieb 200 nimmt die Rückenlehne 141, 161 durch die Rastverbindung zwischen Antriebsrad 226 und Abtriebselement 227 in die eine oder in die andere Richtung mit.
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Die dabei stattfindenden Arbeitsschritte des Mitnehmermechanismus sind schematisch anhand eines beispielhaft dargestellte Mitnehmerpins 226-1 in den 5A bis 5E dargestellt. Bei dieser Darstellung handelt es sich um die Darstellung des prinzipiellen Funktionsprinzips.
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In den 5A bis 5E ist jeweils schematisch von links nach rechts die Steuerscheibe 225 mit der Steuerkontur 225-1 gezeigt, wobei ganz links die Federelemente 225-2 dargestellt sind, die eine axial bewegliche, gefederte Lagerung der Steuerscheibe 225 im Getriebegehäuse 221 ermöglichen. An die Steuerscheibe 225 schließt sich in axialer Richtung des Antriebes 200 das schematisch dargestellte Antriebsrad 226 an, an welches sich weiter in axialer Richtung parallel dazu das schematisch dargestellte Abtriebselement 227 mit einer Nut 227-1 (siehe 4D) angeordnet ist.
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5A - Arbeitsschritt a): In einer Ausgangsposition des Mitnehmermechanismus kann die Rückenlehne 141, 161 frei auf ein Sitzteil geklappt werden, wenn die Entriegelung, vorzugsweise eine Fernentriegelung 400, betätigt worden ist. Der dargestellte Mitnehmerpin 226-1 liegt ohne Vorspannung des Federelementes 226-2 am Abtriebselement 227 an, stellt jedoch noch keine rastende Verbindung mit dem Abtriebselement 227 her.
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5B - Arbeitsschritt b): Wenn die Rückenlehne 141, 161 durch eine federunterstützte Klappung eine vorgebbare Zwischenstellung III, vorzugsweise 45° gegenüber einer gedachten horizontale Ebene erreicht hat, wird der Antrieb 200 zugeschaltet, worauf noch näher eingegangen wird. Je nach Drehrichtung des Antriebes 200 dreht der Motor 210 das Antriebsrad 226 mit dem Mitnehmerpin 226-1 unter Spannen des Federelementes 226-2 auf die Steuerkontur 225-1 der Steuerscheibe 225 in die eine oder andere Richtung.
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5C - Arbeitsschritt c): Wie in 5C dargestellt, drückt die Steuerkontur 225-1 der Steuerscheibe 225 den Mitnehmerpin 226-1 mittels der Federelemente 225-2 in Richtung Abtriebselement 227, bis der Mitnehmerpin 226-1 in die Nut 227-1 rastend eingreift. Dabei wird das Federelement 226-2 des Mitnehmerpins 226-1 vollständig gespannt. Wie in den 5B und 5C sichtbar ist, läuft der Mitnehmerpin 226-1 durch die Drehung des Antriebsrades 226 vollständig auf die Steuerkontur 225-1 der Steuerscheibe 225 auf.
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5D - Arbeitsschritt d): Bei der weiteren Drehung des Antriebsrades 226 wird der Mitnehmerpin 226-1 durch Selbsthemmung im Abtriebselement 227 festgelegt und verbleibt dadurch im Abtriebselement 227, so dass, wie 5D zeigt, zwischen Mitnehmerpin 226-1 und Steuerkontur 225-1 der Steuerscheibe 225 kein Kontakt mehr besteht.
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5E - Arbeitsschritt e): Um den Mitnehmerpin 226-1 nach erfolgter Drehbewegung in die eine oder andere Richtung aus seiner Selbsthemmung wieder freizugeben, wird der Motor 210 und damit das Antriebsrad 226 über das Getriebe 220 kurz in entgegengesetzte Richtung gedreht, wodurch die Selbsthemmung aufhört und der Mitnehmerpin 226-1 unterstützt durch die Spannkraft des Federelement 226-2 freigegeben wird und in die Ausgangslage gemäß 5A zurückkehrt, insofern die Steuerkontur 225-1 der Steuerscheibe 225 dies, wie in 5E gezeigt, zulässt.
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Durch dieses Funktionsprinzip des Mitnehmermechanismus wird sichergestellt, dass die Verbindung zwischen dem Antrieb 200 zur elektrifizierten Neigungsverstellung der Rückenlehne 141, 161 ausgehend von der vorgebbaren Zwischenstellung III immer nur dann wirksam wird, wenn eine Verstellung der Rückenlehne 141, 161 ausgehend von der Zwischenstellung III in die Gepäck-Position II oder in die Sitz-Position I gewünscht wird.
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6 zeigt noch einmal anhand eines 60 %-Teiles 160 der Hintersitzanlage 100 das der Erfindung zu Grunde liegende Funktionsprinzip der Klappung einer Rückenlehne 141, 161, wobei mit den Bezugszeichen auch auf das 40 %-Teil einer Hintersitzanlage 100 Bezug genommen wird.
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Wie in den 6, 8A und 8B gezeigt wird, erfolgt die Betätigung der Fernentriegelung 400 mittels eines Bedienelementes, im Ausführungsbeispiel mittels eines multifunktionalen Bedienschalters 445, 465, für den Beschlag 300 der 40 %-Rückenlehne 141 mittels Bedienschalter 445 oder für den Beschlag 300 der 60 %-Rückenlehne mittels Bedienschalter 465. Aus dem in 8A einsehbaren Kofferraum 500 wird der jeweilige Beschlag 300 durch Betätigung des jeweiligen Bedienschalters 445, 465 geöffnet. Eine Sperrklinke gibt das zweite, verstellbare Beschlagteil 302 zur Klappung frei. Zur Freigabe des Beschlages 300 werden die Aktuatoren 440, 460 für die Fernentriegelung der 40 %-Rückenlehne 141 beziehungsweise der 60 %-Rückenlehne 161 benötigt, die in 2 dargestellt sind und sich vorzugsweise unterhalb des jeweiligen Sitzteiles befinden. Die Aktuatoren wirken auf die Sperrklinke zur Freigabe des zweiten, verstellbaren Beschlagteiles 302.
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Die Funktionalität der Bedienschalter 445, 465 beziehungsweise deren Multifunktionalität wird dadurch erreicht, dass der Bedienschalter 445, 465 über ein Steuergerät programmierbar ist. Im Ausführungsbeispiel, insbesondere in 8B sichtbar ist - in Fahrtrichtung x des Fahrzeugs gesehen - vor den Bedienschaltern 445, 465 eine Mulde 501 angeordnet, in die ein Bediener mit seiner Fingerkuppe eingreifen kann.
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Der jeweilige Bedienschalter 445, 465 kann durch kurzes Anziehen oder dauerhaftes Anziehen in x-Richtung in Richtung Heck gezogen oder durch Tippen oder dauerhaftes Drücken auf die Oberfläche des Bedienschalter 445, 465, im Wesentlichen in y-Richtung in die Verkleidung des Fahrzeuges hinein bewegt werden. Der jeweilige Bedienschalter 445, 465 schwenkt dabei beim Ziehen und Drücken um eine in z-Richtung liegende Schwenkachse Z1-Z1.
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Wird ein Bedienschalter 445 oder 465 oder werden beide Bedienschalter 445, 465 in x-Richtung in Richtung Heck gezogen, wird, wie zuvor bereits beschrieben worden ist, die Fernentriegelung 400 die Sperrklinke über den oder die Aktuatoren 440, 460 öffnen, wodurch der jeweilige Beschlag 300 der Rückenlehne 141, 161 gegenüber dem Sitzteil geöffnet und eine Neigungsverstellung möglich ist.
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Die jeweilige Rückenlehne 141, 161 klappt anschließend, da sie jetzt beschlagsseitig freigegeben ist, angetrieben durch mindestens ein vorgespanntes erstes Federelement, insbesondere durch eine Lehnentorsionsfeder, auf das zugehörige Sitzteil und verbleibt dort in der Zwischenstellung III, die vorzugsweise mit 45° vorgegeben ist.
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Insbesondere dann, wenn die jeweilige Rückenlehne 141, 161 beim Klappen in die Zwischenstellung III auf das Sitzteil von einem zweiten Federelement abgefangen wird, welches dem ersten Federelement in seiner Kraftrichtung entgegenwirkt, wird die Rückenlehne 141, 161 ohne nennenswerte Einschwingbewegungen in der gewünschten Zwischenstellung III positioniert und gehalten und steht dort für eine weitere Bewegung, die elektrifiziert in die Gepäck-Position II oder zurück in die Sitzposition I stattfindet, zur Verfügung.
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Der Benutzer kann wählen, ob er ausgehend von der Zwischenstellung III eine oder beide Rückenlehnen 141, 161 elektrifiziert in die Gepäck-Position II oder zurück in die Sitzposition I klappen möchte. Dabei ist eine elektrifizierte wechselseitige Klappung möglich. So kann der Benutzer beispielsweise das 40%-Teil 140 in die Gepäck-Position II und das 60 %-Teil 160 in die Sitz-Position I fahren oder umgekehrt.
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Nach einer weiteren, zweiten Betätigung des Betätigungsschalters oder der Betätigungsschalter 445, 465 ((Aufstellen der Rückenlehne 141, 161 oder Herunterklappen der Rückenlehne 141, 161) wird die Rückenlehne 141, 161 durch den Antrieb 200, wie beschrieben, in die eine oder in die andere Richtung bewegt. Dabei ist über das Steuergerät sichergestellt, dass der zweiten Betätigung der Betätigungsschalter 445, 465 zur Neigungsverstellung stets die erste Betätigung zur Freigabe des jeweiligen Beschlages 300 vorangehen muss, da sonst keine Neigungsverstellung möglich ist.
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Aufstellen der Rückenlehne/n 141, 161 aus der Zwischenstellung III in die Sitz-Position I:
- Beim Aufstellen der Rückenlehne 141, 161 aus der Zwischenstellung III in die im Wesentlichen vertikale nach hinten geneigte Position, die Sitz-Position I, wird der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 durch Tippen oder anhaltendes Drücken auf die Oberfläche des Bedienschalters 445, 465, im Wesentlichen in y-Richtung in die Verkleidung des Fahrzeuges hinein betätigt. Der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 schwenkt dabei um die Schwenkachse Z1-Z1 (8B). Nach Betätigung durch Tippen oder während einer Betätigung durch anhaltendes Drücken (über das Steuergerät einstellbar) der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 wird der Antrieb 200 so lange in Betrieb genommen, bis ein Sensor über einen Mikroschalter 230 (4A) eine Neigung der Rückenlehne 141, 161 nach hinten in einem vorgebbaren Winkel, vorzugsweise 28° nach hinten gegenüber einer gedachten Vertikalen signalisiert, wodurch mittels des Mikroschalters 230 eine Abschaltung des Antriebes 200 erfolgt. Die beschriebene Fernentriegelung 400 des jeweiligen Beschlages 300 wird aufgehoben. Dadurch verrastet das zweite, verstellbare Beschlagteil 302 der Rückenlehnen 141, 161 wieder in der zugehörigen Sperrklinke des jeweiligen Beschlages 300. Der Beschlag 300 ist wieder verriegelt.
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Herunterklappen der Rückenlehne/n 141, 161 aus der Zwischenstellung III in die Gepäck-Position II:
- Beim Herunterklappen der Rückenlehne/n 141, 161 aus der Zwischenstellung III in die im Wesentlichen horizontale Position, die Gepäck-Position II, wird der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 durch kurzes Anziehen oder dauerhaftes Anziehen in x-Richtung in Richtung Heck gezogen, betätigt. Die Betätigungsrichtung der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 in x-Richtung, in Richtung Heck des Fahrzeuges - entspricht der Betätigungsrichtung im ersten Schritt zur Freigabe der Fernentriegelung 400 zum federunterstützten Umklappen der Rückenlehne/n 141, 161.
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Der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 schwenkt dabei um die Schwenkachse Z1-Z1 ( 8B). Nach Betätigung oder während einer Betätigung (über das Steuergerät einstellbar) der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 wird der Antrieb 200 so lange betätigt, bis ein Sensor über einen weiteren Mikroschalter eine Position der Rückenlehne 141, 161 in ihrer im Wesentlichen horizontalen Position signalisiert, wodurch mittels des Mikroschalters 230 eine Abschaltung des Antriebes 200 erfolgt. Die beschriebene Fernentriegelung 400 des jeweiligen Beschlages 300 wird aufgehoben. Dadurch verrastet das zweite, verstellbare Beschlagteil 302 der Rückenlehnen 141, 161 wieder in der zugehörigen Sperrklinke des jeweiligen Beschlages 300. Der Beschlag 300 ist wieder verriegelt.
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Schließlich kann die jeweilige Rückenlehne 141, 161 aus der im Wesentlichen horizontalen Position, der Gepäck-Position II in die Sitz-Position I gebracht werden. Das Steuergerät erkennt, dass die Fernentriegelung 400 in der Gepäck-Position II aufgehoben worden ist.
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Aufstellen der Rückenlehne/n 141, 161 aus Gepäck-Position II in die Sitz-Position I:
- Zum Aufstellen der Rückenlehne 141, 161 aus Gepäck-Position II in die Sitz-Position I über die Zwischenstellung III wird der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 ein weiteres Mal durch Tippen oder anhaltendes Drücken auf die Oberfläche des Bedienschalters 445, 465, im Wesentlichen in y-Richtung in die Verkleidung des Fahrzeuges hinein betätigt. Das Steuergerät sorgt bei der Betätigungshandlung zunächst dafür, dass die Fernentriegelung 400 in der Gepäck-Position II aufgehoben worden ist. Der jeweilige Beschlag 300 wird wie bereits beschrieben entriegelt und für die Neigungsverstellung freigegeben. Der Betätigungsschalter 445 und/oder 465 schwenkt dabei wieder um die Schwenkachse Z1-Z1 (8B).
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Nach der Freigabe des zweiten, verstellbaren Beschlagteiles 302 durch die Fernentriegelung 400 wird der Antrieb 200 so lange betätigt, bis ein Sensor über einen Mikroschalter 230 ( 4A) eine Neigung der Rückenlehne 141, 161 nach hinten in einem vorgebbaren Winkel, vorzugsweise 28° nach hinten gegenüber einer gedachten Vertikalen signalisiert, wodurch mittels des Mikroschalters 230 eine Abschaltung des Antriebes 200 erfolgt. Die beschriebene Fernentriegelung 400 des jeweiligen Beschlages 300 wird aufgehoben. Dadurch verrastet das zweite, verstellbare Beschlagteil 302 der Rückenlehnen 141, 161 wieder in der zugehörigen Sperrklinke des jeweiligen Beschlages 300.
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Durch diese Lösung können die Rückenlehnen 141, 161 einer Hintersitzanlage 100 ausgehend von der Zwischenstellung III unabhängig voneinander elektrifiziert mittels des Antriebes 200 in die Sitz-Position I oder in die Gepäckposition II oder direkt aus der Gepäckposition II in die Sitz-Position I gebracht werden.
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Durch diese im Ausführungsbeispiel beschriebene, elektromotorisch unterstützte Klappung der Rückenlehnen 141, 161 einer Hintersitzanlage 100 von einer Zwischenstellung III ausgehend in die Gepäck-Position II oder in die Sitz-Position I, oder aus der Gepäck-Position II oder in die Sitz-Position I, besteht ferner die Möglichkeit, in bereits bestehende Konstruktionen von Hintersitzanlagen einen Antrieb 200 mit einem Motor 210 und einem Freilaufgetriebe 220, bei dem das Getriebe von der zu schwenkenden Rückenlehne 141, 161 zumindest zeitweise, vorzugsweise außerhalb des Getriebes mittels eines Mitnehmermechanismus, abkoppelbar ist, zu adaptieren und zu integrieren.
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Durch die Fernentriegelung 400 kann eine Interaktion mit mindestens einem bereits vorhandenen Federelement, insbesondere einer Lehnentorsionsfeder, vorgesehen werden, wodurch die Rückenlehnen 141, 161 antriebslos in die Zwischenstellung III geklappt werden können. Der Antrieb 200 ermöglicht die elektrifizierte Rückstellung der Rückenlehnen 141, 161 in definierte Endstellungen, insbesondere in die vollständig abgeklappte Gepäck-Position II oder in die vollständig hoch geklappte Sitz-Position I. Es besteht auch die Möglichkeit (im Steuergerät einstellbar), dass nicht nur Endstellungen, sondern auch alle Zwischenstellungen III kontinuierlich angefahren werden können.
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Mithilfe eines von vornherein oder nachträglich integrierten Antriebes 200 können die bisherigen rein mechanischen Serienlösungen mit einer elektrifizierten Verstellung der Rückenlehnen 141, 161 ausgerüstet werden, so dass eine manuelle Verriegelung der Rückenlehnen 141, 161 in der Gepäck-Position II oder in der Sitz-Position I entfallen kann, da nach Erreichung der jeweiligen Position I, II eine beschlagseitige, selbstständige Verriegelung der Rückenlehnen 141, 161 erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Fahrzeugsitz / Hintersitzanlage
- 140
- 40 %-Teil der Hintersitzanlage
- 141
- Rückenlehne 40 %-Teil
- 148
- Sensor 40 %-Rückenlehne
- 160
- 60 %-Teil der Hintersitzanlage
- 161
- Rückenlehne 60 %-Teil
- 480
- Schalter 60 %-Rückenlehne
- 168
- Sensor 60 %-Rückenlehne
- 200
- Antrieb
- 210
- Motor
- 211
- Motorwelle
- 220
- Getriebe / Freilaufgetriebe
- 221
- Getriebegehäuse
- 222
- Antriebswelle
- 223
- Schneckenstufen
- 224
- Abtriebswelle
- 225
- Steuerscheibe
- 225-1
- Steuerkontur
- 225-2
- Federelemente
- 226
- Antriebsrad
- 226-1
- Mitnehmerpin
- 226-2
- Federelement
- 227
- Abtriebselement
- 227-1
- Nut
- 228
- Stirnradstufe
- 230
- Mikroschalter
- 240
- Aktuator
- 250
- Befestigungselement
- 300
- Beschlag / Verstellbeschlag
- 301
- erstes, festes Beschlagteil
- 302
- zweites, verstellbares Beschlagteil
- 302-1
- Buchse
- 303
- Übertragungsstange
- 400
- Fernentriegelung
- 440
- Aktuator Fernentriegelung 40 %-Rückenlehne
- 443
- Torsionsfeder 40 %-Rückenlehne
- 445
- Bedienelement (Schalter) 40 %-Rückenlehne
- 460
- Aktuator Fernentriegelung 60 %-Rückenlehne
- 463
- Torsionsfeder 60 %-Rückenlehne
- 465
- Bedienelement (Schalter) 60 %-Rückenlehne
- 500
- Kofferraum
- 501
- Mulde
- Y1-Y1
- Klappachse des Beschlages
- Y2-Y2
- Motorachse
- Y3-Y3
- Antriebswellenachse
- Z1-Z1
- Schwenkachse der Bedienelemente 445, 465
- I
- Sitz-Position
- II
- Gepäck-Position
- III
- Zwischenstellung
- x
- Achse in Fahrtrichtung
- y
- Achse quer zur Fahrtrichtung