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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Applikator zum Aufbringen von
einem Produkt auf keratinhaltige Fasern oder Faserbüschel, aufweisend
mindestens ein Applikationselement und mindestens ein Selektionselement.
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Derartige
Applikationsvorrichtungen sind im Stand der Technik bereits bekannt.
So zeigt die
US 3,030,968 eine
zangenförmige
Vorrichtung mit einer Vertiefung zur Aufnahme von Produkt auf der
einen Zangenseite sowie einem Vorsprung auf der anderen Zangenseite.
Platziert man bei einer Vorrichtung gemäß diesem Stand der Technik
ein Haar oder eine Haarsträhne über der
Vertiefung für
das Produkt und schließt
die Zange, so dient der Vorsprung dazu, das Haar in das in der Vertiefung
enthaltene Produkt einzutauchen. Nachteilig bei derartigen Vorrichtungen ist,
dass die Vorrichtung während
der gesamten Anwendungsdauer waagerecht gehalten werden muss, um
sicherzustellen, dass das Produkt in der Vertiefung verbleibt. Gerade
beim Färben
von Haaren an unzugänglichen
Stellen, beispielsweise am Hinterkopf, kann dies nicht sichergestellt
werden und somit besteht ein großes Risiko das Produkt zu verschütten und
damit ungewollt Haare oder Kleidung zu verunreinigen. Ein weiterer
Nachteil dieser Vorrichtung ist das Fehlen einer Vorrichtung, um
die Haarsträhne auszusuchen,
zu selektieren und zu greifen. Dieser Vorgang muss von Hand erfolgen.
Diese Auswahl von Hand wird zusätzlich
erschwert durch die Tatsache, dass beim Färben von keratinischen Fasern üblicherweise
Handschuhe getragen werden müssen und
somit die zum Selektieren und Greifen von Haarsträhnen notwendige
Sensibilität
in den Fingern und Fingerspitzen deutlich eingeschränkt ist.
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Die
amerikanische Schutzrechtsposition
US 7,025,069 B2 zeigt ebenfalls einen Applikator
zum Aufbringen von einem Produkt auf keratinhaltige Fasern oder
Faserbüschel.
Im Unterschied zu der bereits beschriebenen Vorrichtung aus der
US 3,030,968 handelt es
sich hier nicht um eine zangenartige Vorrichtung, sondern um eine
scherenartige. Zusätzlich
weist diese ein Selektionselement auf, welches dazu dient eine Haarsträhne zu greifen.
Der Applikationsvorgang selbst erfolgt auch hier durch das Eintauchen
der Haarsträhne
mittels eines Vorsprungs auf der einen Scherenseite in die das Produkt
enthaltene Vertiefung auf der anderen Scherenseite. Auch diese Vorrichtung
gemäß dem Stand
der Technik weist die bereits beschriebenen Probleme bei der Anwendung
auf.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es nun die Probleme des Standes der
Technik zu lösen. Ein
weiteres Problem bei den Vorrichtungen des Standes der Technik ist
die unpraktische Bevorratung des Produktes in einer offenen Vertiefung.
Die Vorrichtungen des Standes der Technik zeigen auch kein eigenes
Applikationselement.
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Gelöst werden
diese Probleme durch die Merkmale gemäß Patentanspruch 1.
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Ein
Applikator gemäß der vorliegenden
Erfindung dient zum Aufbringen eines Produktes auf keratinhaltige
Fasern oder Faserbüschel.
Der Applikator weist mindestens ein Applikationselement und mindestens
ein Selektionselement auf. Das Applikationselement dient zum Aufbringen
des Produktes auf die keratinische Faser oder das Faserbüschel. Das
Selektionselement dient zur Selektion einer keratinischen Faser
oder eines Faserbüschels
aus einer großen
Menge der keratinischen Fasern, beispielsweise zur Selektion einzelner
Strähnen
beim menschlichen Kopfhaar.
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Im
Gegensatz zu den Vorrichtungen des Standes der Technik sind bei
der vorliegenden Erfindung das Applikationselement und Selektionselement
räumlich
getrenrit voneinander angeordnet, jedoch verbunden zu einem Appikator.
Auf diese Weise kann vermieden werden, dass das Selektionselement
vor, während
oder nach dem Applikationsvorgang durch das Produkt verunreinigt
wird. Diese Verunreinigung wäre
problematisch, da üblicherweise derartige
Applikatorvorrichtungen zum Färben
mehrer Faserbüschel
oder Fasern hintereinander verwendet werden. Ein verunreinigtes
Selektionselement würde
in diesem Fall bereits beim zweiten Selektionsvorgang sämtliche
Fasern, mit welchen es während
des Selektionsvorgangs in Berührung kommt,
ungewollt verschmutzen. Für
den Fall, dass es sich bei dem Produkt um ein Haarfärbemittel
handelt, wäre
das Färbeergebnis
nicht wie gewünscht eine
ausschließliche
Färbung
von einzelnen Haarsträhnen,
sondern wäre
gekennzeichnet durch viele kleine, durch die Verunreinigungen hervorgerufene gefärbte Punkte.
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Um
nun bei der Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung sicherzustellen, dass diese auch in schwierigen Positionen,
beispielsweise am Hinterkopf, problemlos einsetzbar sind, ist das
Applikationselement mit der Öffnung
eines Behälters,
welches das Produkt enthält
verbunden. Das Applikationselement wird somit aus dem Behälter mit
dem Produkt versorgt. Somit ist sichergestellt, dass außer einer Versorgung
des Applikationselementes mit Produkt keine ungewollte Verunreinigung,
insbesondere der umliegenden Haare oder der Kleidungsstücke, der anwendenden
Person erfolgt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorteilhaft sein, je nach
Art der keratinhaltigen Fasern oder Fasernbüschel und des Produktes das
entsprechende passende Applikationselement zu wählen. Das Applikationselement
kann dabei, beispielsweise Borsten, Kammelemente, Sinterelemente
oder Schwammelemente oder auch eine Kombination dieser Elemente
enthalten. In jedem Fall ist es sinnvoll das Applikationselement
an das zu applizierende Produkt anzupassen. Im Rahmen der Erfindung
sind flüssige
Produkte in allen erdenklichen Viskositäten, aber auch Produkte in
pulverförmiger,
granulatartiger oder gelartiger Form denkbar.
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Handelt
es sich bei dem Produkt um Haarfärbemittel,
so kann es vorteilhaft sein, eine Kombination aus Borsten und Kammelementen
vorzusehen, so dass durch die Kammelemente die Haarfasern in eine
für den
Applikationsvorgang vorteilhafte Position gebracht werden und durch
die Borsten das Haarfärbemittel
gleichmäßig auf
sämtliche
Haare aufgebracht wird. Bei nicht permanenten Haarfarben, welche oftmals
eine niedrigere Viskosität
aufweisen, kann es vorteilhaft sein, eine Verbindung aus Kammelementen
und Sinterelementen zu verwenden, so dass einzelne Haarsträhnen ähnlich wie
mit einem Filzstift gefärbt
werden können.
Die Sinterelemente dienen hierbei gleichzeitig aufgrund der durch
die feinen Poren entstehenden Kapilarkraft, zur Förderung des
Produktes aus dem Behälter
zur Haarsträhne.
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Selbstverständlich sind
auch Schwammelemente und andere Faserelemente als Applikationselemente
denkbar.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorteilhaft sein, das
Selektionselement länglich und
im Wesentlichen spatelförmig
auszugestalten. Besonders bevorzugt kann das Selektionselement am
Ende einen Widerhaken aufweisen. Durch die längliche und spatelförmige Ausbildung
ist sichergestellt, dass der Bereich, mit welchem die zu färbende Haarsträhne vom
umliegenden Resthaar getrennt wird, räumlich beabstandet von der
Applikationszone liegt. Nur so ist sichergestellt, dass das Selektionselement
auch bei der mehrfachen Anwendung nicht vom Produkt verunreinigt
wird. Um die Selektion dem Verwender einer erfindungsgemäßen Vorrichtung noch
weiter zu vereinfachen, kann es vorteilhaft sein, einen Widerhaken
in Form einer Häkelnadel
an die Spitze des Selektionselementes zu setzen, so dass er die
von ihm gesuchte Haarsträhneleichter
selektieren und halten kann.
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Der
Applikationsbereich eines erfindungsgemäßen Applikators wird überlicherweise
durch den Umfang und die geometrische Ausgestaltung des Applikationselementes
definiert. Bei allen voranstehend beschriebenen Gestaltungsformen
des Applikationselementes handelt es sich um Applikationsformen,
welche das Produkt bei Kontakt mit der Faser aufbringen. Somit ist
in diesem Fall die geometrische Ausprägung des Applikationselementes
im Wesentlichen identisch mit dem Applikationsbereich. Bei der Verwendung
des erfindungsgemäßen Applikators wird
die zu färbende
Faser oder Faserbüschel innerhalb
dieses Applikationsbereichs entlang des Applikationselements bewegt,
so dass die gesamte Faser von Anfang bis Ende mit Produkt benetzt
wird.
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Um
nun sicherzustellen, dass während
dieses Applikationsvorgangs, d.h. während des Bewegens der Haarfaser
durch den Applikationsbereich, die Haarfaser auch in diesem Bereich
verbleibt, ist es vorteilhaft eine Führung vorzusehen, die beispielsweise
durch eine Nut gebildet wird. Für
die Funktionsfähigkeit
der vorliegenden Erfindung ist es dabei unerheblich, ob die Faser
oder das Faserbüschel
relativ zu einem feststehenden Applikationselement bewegt wird oder
umgekehrt. In der Praxis wird sich bei der Färbung von Haaren als vorteilhaft
herausstellen, das Applikationselement relativ zur am Kopf angewachsenen
und damit ortsfesten Haarsträhne zu
bewegen und die gesamte Haarsträhne
mit dem Produkt zu benetzen.
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Des
Weiteren ist es von Vorteil, die Führung der Faser oder Faserbüschels im
Applikationsbereich zusätzlich
durch einen Widerhaken abzusichern. Somit ist sichergestellt, dass
die Faser oder das Faserbüschel
zwar einerseits leicht in den Applikationsbereich geführt wird,
vorzugsweise einfach in diesen hinein rutschen kann, andererseits,
sobald sie in diesem Applikationsbereich ist, diesen nicht mehr verlassen
kann, bis der Applikator bis zum Ende der Haarsträhne durchgezogen
wurde.
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Zusätzlich kann
es sinnvoll sein, das Selektionselement verschiebbar anzuordnen
um dem Benutzer die Möglichkeit
zu geben, trotz einer kompakten Bauweise des gesamten Applikators
sauber eine einzelne Haarsträhne
zu selektieren und automatisch in die Applikationszone zurückzubefördern. Die
Verschiebbarkeit ist vorzugsweise mit einem Federelement gekoppelt,
welches das Selektionselement in einer bestimmten Position hält. Je nach
Anwendungsbereich kann dies entweder die ausgefahrene oder auch
die eingefahrene Position sein. Insbesondere bei derartigen verschiebbaren
Selektionselementen ist es von Vorteil, diesem Element eine Greifhilfe
beizufügen,
welche das Verschieben vereinfacht. Derartige Greifhilfen sind beispielsweise
aufgebrachte Riffelungen oder gummierte Elemente, welche die Handhabung
insbesondere in nasser Umgebung vereinfachen.
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Um
die Kompaktheit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung noch weiter
zu erhöhen,
kann es sinnvoll sein, das Selektionselement bereits mit einer Nut
zu versehen, welche identisch ist mit der Nut, welche zur Führung des
Faserbüschels
oder Faser während
des Applikationsvorgangs dient. So kann über eine Selektionsspitze am
Selektionselement eine Faser oder ein Faserbüschel selektiert werden, rutscht
in die im Selektionselement befindliche Nut und wird durch die Beweglichkeit
des Selektionselements in den Applikationsbereich des Applikationselements überführt. Während des
Applikationsvorgangs hält
diese Nut beispielsweise in Kombination mit einem zusätzlichen
Widerhaken die Faser oder das Faserbüschel in dem Applikationsbereich.
Je nach Konstruktion eines erfindungsgemäßen Applikators kann es vorteilhaft
sein, die Nut und damit die Applikationsrichtung senkrecht zur Bewegungsachse des
Selektionselementes zu gestalten. So ist auf einfache Weise sichergestellt,
dass während
des Applikationsvorganges die Faser oder Faserbüschel nicht aus der Nut herausfallen
kann.
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Die
Verschiebbarkeit des Selektionselementes kann beispielsweise durch
eine einfache Führung in
Form eines Schlittens realisiert werden.
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Zusätzlich kann
es von Vorteil sein, bei einem erfindungsgemäßen Applikator ein Schutzelement
vorzusehen, welches das Applikationselement schützt. Dieses Schutzelement verhindert
die Verunreinigung der Kleidung oder Hände des Benutzers bei unbeabsichtigtem
Kontakt mit dem Applikationselement einerseits sowie andererseits
mögliche
Zerstörung
des Applikationselementes durch den Kontakt mit den Händen des
Benutzers oder mit scharfkantigen und harten Oberflächen. Der
Schutz des Applikationselements ist insbesondere wichtig bei der
Verwendung von sensiblen und brüchigen
Applikationsmaterialien, beispielsweise Sinter. Um die Kompaktheit
des Applikators weiter zu verbessern, ist es sinnvoll, dass dieses
Schutzelement gleichzeitig zur Führung
der Faser während
des Applikationsvorganges dient. Insbesondere ist es auch einstückig ausgeformt
mit dem Widerhaken, welcher die Faser in dem Applikationsbereich
hält.
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Ein
großer
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, dass der Applikator in
jeder Position, auch an schwierigen Stellen, verwendbar ist. Um
absolut sicherzustellen, dass das Produkt den Behälter nur
verlässt,
wenn der Benutzer dies auch wünscht, ist
es vorteilhaft, zwischen Behälter
und Applikationselement ein Ventil vorzusehen. Dieses Ventil kann beispielsweise
mit dem verschiebbaren Selektionselement gekoppelt sein, so dass
die Verschiebbarkeit des Selektionselementes das Ventil schließt und öffnet. In
einfachen Ausgestaltungsformen sind auch Überdruckventile bzw. Silikonschlitzventile
möglich.
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Insbesondere
bei der Verwendung von Überdruckventilen
ist es vorteilhaft, den Behälter
aus elastischem Material zu fertigen. Beispielsweise kann elastischer
Kunststoff wie PE, PVC oder EVOH verwendet werden. Innerhalb des
elastischen Behälters kann
durch einfaches Drücken,
bzw. Quetschen des Behälters
ein Überruck
aufgebaut werden, welcher zur Abgabe des enthaltenen Produktes durch
das Ventil führt.
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Die
Verbindung zwischen dem Applikator und dem Behälter ist durch eine Steckverbindung, eine
Schnapprastverbindung oder vorzugsweise durch ein Gewinde realisiert.
Jede dieser Verbindungsmöglichkeiten
kann sowohl zur mechanischen Befestigung als auch zur Abdichtung
bezüglich
des Produktes dienen.
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Des
Weiteren kann es vorteilhaft sein, dass die Hauptachse des Applikators
nicht parallel zur Hauptachse des Behälters liegt. Dies erhöht deutlich die
Ergonomie der Gesamtvorrichtung Applikator und Behälter. Darüber hinaus
kann so sichergestellt werden, dass auch bei Überkopfanwendungen der Behälter sich
nach dem Selektionsvorgang in einer Position befindet, in welcher
aus dem Behälter
Produkt an das Applikationselement abgegeben werden kann. Der Winkel
zwischen der Hauptachse des Applikators und der Hauptachse des Behälters ist
dementsprechend im Rahmen der vorliegenden Erfindung an die geometrischen
Notwendigkeiten des Selektionsvorganges und des Selektionselementes
angepasst. Je nach Auswahl des Selektionselementes ist dementsprechend
gemäß der Erfindung
möglicherweise
ein anderer Winkel ideal.
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Grundsätzlich werden
Winkel im Bereich zwischen 70° und
20°, vorzugsweise
zwischen 60° und
30°, besonders
bevorzugt zwischen 40° und
50°, ganz
besonders bevorzugt zwischen 43° und
47° verwendet.
Diese Winkelbereiche haben sich überraschenderweise
als ideal in Bezug auf die Ergonomie der Handhabung derartige Applikatoren
herausgestellt.
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Gegenstand
der Erfindung ist darüber
hinaus die Verwendung eines erfindungsgemäßen Applikators zur Färbung von
Haaren oder Haarsträhnen.
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Ebenfalls
Teil der Erfindung ist ein Verfahren zur Färbung von Haaren mit einem
erfindungsgemäßen Applikator.
Dieses Verfahren besteht mindestens aus einem ersten Schritt, nämlich dem
Greifen des Haares oder einer Haarsträhne mit dem Selektionselement
und einem zweiten Schritt, nämlich
dem Applizieren des Produktes auf dem Haar oder auf der Haarsträhne mit
Hilfe des Applikationselements.
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Die
Erfindung wird näher
dargestellt, in der nachfolgenden Zeichnung und den darin gezeigten Ausführungsbeispielen.
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So
zeigt
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1 eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators
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2 den
Querschnitt gemäß der Linie
A-A in 3a
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3a die
Seitenansicht einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators
mit verschiebbarem Selektionselement
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3b die
Seitenansicht des Applikators aus 3a bei
ausgefahrenem Selektionselement
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4 die
Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Applikators mit
einem Widerhaken zur Sicherung des Applikationsbereichs
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5 den
Querschnitt durch ein Applikationselement mit Borsten
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6 die
Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Applikators
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7a–7d die
Darstellung einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators
mit Flasche sowie die vier Schritte der Anwendung dieses Applikators
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8 eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung mit angewinkeltem Applikator
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9 eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Applikators
mit angewinkeltem Applikationselement
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Applikator 1 mit
einem borstenartigen Applikationselement 2 und einem hakenförmigen Selektionselement 3. Das
Applikationselement 2 wird geschützt durch eine Verlängerung
der Außenwand
des Applikators 1, welche als Schutzelement 8 dient.
Der Applikator 1 ist hier als Aufsatz auf einen das Produkt
enthaltenden Behälter 4 ausgestaltet.
Die an der Seite des Selektionselements 2 erkennbare Nut 11,
welche ebenfalls auf der Rückseite
des Selektionselements existiert, dient zur Aufnahme der zu färbenden Strähne oder Büschels während der
Bewegung der Strähne
oder Büschels
durch den Applikationsbereich 5. Am Selektionselement 3 ist
eine Greifhilfe 6 dargestellt, welche das Halten des Applikators
während
des Selektionsvorganges für
den Benutzer erleichtert. Die Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Applikators gemäß 1 kann
sowohl mit verschiebbarem als auch mit fest angebrachten Selektionselement 3 ausgeführt sein.
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Die 2, 3a und 3b zeigen
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Bei dieser Ausführungsform ist das Selektionselement 3 beweglich
ausgestaltet. 2 zeigt den Querschnitt entlang
der Sichtlinie A-A in 3a. Deutlich erkennbar ist das
Applikatorgehäuse 10, welches
einstückig
ist mit dem Schutzelement 8, sowie an diesem angebracht,
das verschiebbare Selektionselement 3. Die Verschiebbarkeit
ist hier gewährleistet
durch die Ausgestaltung des Selektionselements 3 als Schlitten,
welcher in zwei Nuten 11 des Applikators 1 geführt wird.
Ebenfalls im Querschnitt der 2 zu erkennen,
ist das borstenförmige
Applikationselement 2. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht
beschränkt
auf die Anzahl oder die Anordnung derartiger Borsten zu einem Applikationselement 2.
Zentral innerhalb des Applikationselementes 2 ist die Behälteröffnung 9 zu
erkennen. Aus dieser tritt das im Behälter 4 enthaltene
Produkt aus und wird durch das Applikationselement 2 auf
der während
des Applikationsvorgangs vorbei gleitenden Haarsträhne appliziert.
Bei der Verwendung von Sintermaterialien oder anderen, beispielsweise
faserhaltigen Materialien für
das Applikationselement 2, kann dieses die Behälteröffnung 9 vollständig ausfüllen, sofern
das Applikationselement 2 sowohl in der Lage ist Produkt
zu fördern
als auch in Kontakt mit dem Innenraum des Behälters 4 steht.
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3a zeigt
eine Seitenansicht dieser Ausführungsform
des Applikators 1.
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3b zeigt
den Applikator 1 aus 3a bei ausgefahrenem
Selektionselement 3. Der Ausfahrweg d ist so zu wählen, dass
während
des Selektionsvorganges ein ausreichender Abstand zwischen der Spitze
des Selektionselementes 3 und dem Applikationselement 2 sichergestellt
ist.
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Vorzugsweise
entspricht d ungefähr 50%–200% der
maximalen Ausprägung
des Applikationsbereichs 5 in der Richtung, welche zur
Verschiebeachse des Selektionselementes 3 im wesentlichen parallel
ist, besonders bevorzugt 70%–150%
dieser Ausprägung,
ganz besonders bevorzugt 80%–120%.
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4 zeigt
eine Variation des in den 2, 3a und 3b dargestellten
Applikators 1. So ist diesem zusätzlich ein Widerhaken 7 zugefügt, welcher
einteilig mit dem Schutzelement 8 ausgeführt ist. Dieser
Widerhaken 7 dient dazu, einmal selektierte und in der
Nut 11 erfasste Haarsträhnenbüschel im Applikationsbereich 5 sicher
während
des Applikationsvorganges zu halten. Der Widerhaken 7 übt somit eine
Führungsfunktion
für die
Haarsträhne
während der
Bewegung der Haarsträhne
durch das Applikationselement 2 aus.
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5 zeigt
den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Applikationselementes 2.
Diese Ausführungsform
weist Borsten auf sowie eine Behälteröffnung 9,
welche innerhalb der Borsten angeordnet ist. Der Behälter 4 ist
zum Teil ebenfalls dargestellt. Das aus der Behälteröffnung 9 austretende
Produkt verteilt sich in den Borsten des Applikationselementes 2.
Während
des Applikationsvorganges verteilen die Borsten des Applikationselementes 2 das
in den Borsten enthaltene Produkt auf der Oberfläche der zu färbenden
Haarsträhne.
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6 zeigt
die Seitenansicht des in 5 im Querschnitt dargestellten
Applikators 1. Diesem Applikator sind ein Selektionselement 3 und
ein Schutzelement 8 beigefügt. Das Selektionselement 3 ist
in dieser Ausführungsform
als langer gebogener Haken ausgeführt. Bei dieser Ausführungsform
kann die zu färbende
Haarsträhne
vom Selektionselement 3 gegriffen werden und mit Hilfe
dieses Selektionselementes 3 in den Applikationsbereich 5 eingefädelt werden.
Das Schutzelement 8 dient bei dieser Ausführungsform
zum Schutz des Selektionselementes 3 vor Verschmutzung
durch Kontakt mit dem Applikationselement 2. Der Widerhaken 7 und
die Schutzelemente 8 dienen hier zusätzlich dazu, die Haarsträhne während des
Applikationsvorgangs im Applikationsbereich 5 zu führen.
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In
den 7a, 7b, 7c und 7d ist
der Applikationsvorgang eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Der Applikator 1 weist hier ein
längliches
Selektionselement 3 auf, welches an seinem Ende ein häkelnadelförmiges Element
aufweist. Dieses häkelnadelförmige Element
dient zur Selektion einzelner Haare oder Haarsträhnen. Durch Rotation des Behälters, wie
in 7a durch den Pfeil um die Hauptachse des Behälters dargestellt,
rutscht die Haarsträhne in
die Position gemäß 7b.
Sie steht nun an der Außenseite
des einteilig mit dem Schutzelement 8 ausgeführten Widerhakens 7 außerhalb
des Applikationsbereichs 5 an. Durch Bewegung des Behälters 4 mit
dem Applikator 1 in Pfeilrichtung gemäß 7b rutscht
das Haar oder die Haarsträhne
am Widerhaken vorbei in den Applikationsbereich 5. Diese
Situation ist in 7c dargestellt. Die Haarsträhne befindet
sich nun in Kontakt mit dem Applikationselement 2 im Applikationsbereich 5 und
wird durch das Schutzelement 8 sowie den Widerhaken 7 in
diesen Applikationsbereich gehalten. Durch Kippen des Behälters 4,
wie in 7c durch den Pfeil angedeutet,
und evtl. durch Drücken
auf den Behälter 4 wird
nun Produkt an das Applikationselement 2 abgegeben. Während dieser
Produktabgabe zieht der Benutzer des Applikators 1, wie
in 7d dargestellt, den Applikator an der Haarsträhne oder
dem Haar entlang. Das Haar oder die Haarsträhne durchläuft auf diese Weise in der
gesamten Länge
den Applikationsbereich 5 und wird somit mit dem Produkt
versehen. Während
des gesamten Vorganges bleibt das Selektionselement 3 sauber,
da es weder direkt mit Produkt noch mit Applikationselement 2 noch
mit bereits gefärbtem
Haar in Kontakt kommt. Im Anschluss wird dieser Vorgang für jede weitere
zu behandelnde Strähne
wiederholt.
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Die
wesentlichen Grundschritte des hier beschriebenen Vorganges treffen
ebenfalls auf alle anderen hier erläuterten Ausführungsformen
der Erfindung zu.
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8 und 9 zeigen
zwei weitere Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Applikators 1,
welche in ihrer Grundidee mit den voranstehend beschriebenen Ausführungsformen
frei kombinierbar sind. Wesentlich ist hier die Tatsache, dass zwischen der
Hauptachse des Behälters
a und der Hauptachse des Applikators b ein Winkel α vorliegt,
welcher ungleich 180° ist.
Dies wird entweder, wie in 8 dargestellt,
durch eine zur Seite gekippte Öffnung 9 des Behälters 4 gelöst, auf
welchem ein erfindungsgemäßer Applikator 1 fixiert
ist. Eine andere Möglichkeit
ist es, beispielsweise um die Verwendung mit bereits existierenden
Standardflaschen zu gewährleisten, den
erforderlichen Winkel im Applikator 1 selbst vorzusehen.
Dies ist in 9 dargestellt.
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Des
Weiteren zeigen die Applikatoren 1 in 8 und 9 eine
weitere besonders einfache Möglichkeit,
einen erfindungsgemäßen Applikator auszugestalten.
Das Selektionselement 3 besteht aus einem länglichen,
im Wesentlichen spatelförmigen
Element, welches an das Applikationselement 2 angrenzt.
Auf der anderen Seite des Applikationselements 2 befindet
sich das Schutzelement 8, welches gleichzeitig zur Führung der
Haarsträhne
während des
Applikationsvorganges dient. Der Winkel α, welcher in den 8 und 9 ca.
45° beträgt, dient dem
Benutzer des Applikators 1 zur leichteren Handhabung. Insbesondere
bei einer Verwendung der in 8 und 9 dargestellten
Applikatoren bei dem Applikationsvorgang gemäß der 7a–7d ist dies
vorteilhaft, da der letzte Schritt, nämlich das Kippen von 7c auf 7d,
nicht mehr notwendig ist. Jedoch ist für diesen Fall das Vorsehen
eines den freien Ausschluss des Produktes aus dem Behälter 4 verhinderten
Ventils an der Behälteröffnung 9 sinnvoll.
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Die
hier dargestellten Ausführungsmöglichkeiten
stellen nur Beispiele der vorliegenden Erfindung dar. Die Erfindung
ist selbstverständlich
nicht auf diese Ausführungsbeispiele
beschränkt.