-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Spritze zum dosierten Abgeben
von Werkstoffen, insbesondere von dentalen Werkstoffen, mit einer
Werkstoff aufnehmenden Hülse
und einem in die Hülse einbringbaren
Drehkolben.
-
Eine
solche Spritze ist beispielsweise aus
DE 4 332 307 C1 bekannt. Dort befindet sich
der abzugebende Werkstoff in einer Patrone, in die von einem Ende
aus ein Drehkolben eintaucht und gegen einen verschiebbaren Innenstopfen
drückt,
der an den Werkstoff grenzt. Durch den Drehwinkel bzw. die Umdrehungsanzahl
des Drehkolbens kann die Menge des abgegebenen Werkstoffs leicht
und präzise dosiert
werden.
-
Zum
Bedienen einer solchen Spritze sind zwei Hände erforderlich. Nach Entfernen
eines Verschlussstopfens von der Austrittsöffnung greift eine Hand die
den Werkstoff aufweisende Patrone direkt oder mittels eines an diese
Patrone angeflanschten Griffstücks.
Dabei wird die Austrittsöffnung
auf ein geeignetes Instru ment gerichtet, das im Falle des dentalen
Werkstoffs etwa ein Spatel sein kann, der zur Aufnahme des empfindlichen
Werkstoffs dient. Durch Drehen des Drehkolbens mit der anderen Hand
wird der Werkstoff aus der Patrone durch die Austrittsöffnung herausgepresst.
Je nach Anzahl der Umdrehungen des Drehkolbens wird mehr oder weniger
Werkstoff aus der Patrone herausgedrückt. Die Werkstoffmenge kann
damit leicht dosiert werden, ohne überschüssigen Werkstoff zu verschwenden.
-
Es
existieren zahlreiche bewährte
Ausführungsformen
dieser Spritzenart, die für
verschiedenste pastöse
Werkstoffe verwendet werden können
und dabei unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen. Es hat
sich allerdings bei der Handhabung dieser Spritzen herausgestellt,
dass die erforderliche zweihändige
Bedienung beim Dosieren nachteilig ist. Besonders nachteilig ist
die Bedienung dieser Spritzen beim Abgeben von dentalen Werkstoffen.
Der Werkstoff kann nur auf ein Hilfswerkzeug abgegeben werden, das
entweder von einer dritten Hand gehalten werden oder auf einer dafür geeigneten
sterilen Fläche
abgelegt werden muss. Nach dem Abgeben des Werkstoffs muss die Spritze
regelmäßig abgelegt und
das Hilfswerkzeug gegriffen werden. Wurde zu wenig Werkstoff auf
das Hilfswerkzeug dosiert, ist ein erneutes Ablegen und Umgreifen
erforderlich. Bei einer zahnärztlichen
Behandlung sind die Platzverhältnisse
unmittelbar am Behandlungsort häufig
beengt und es steht wenig Ablagefläche zur Verfügung, was das
Ablegen und Umgreifen oder den Einsatz einer Hilfsperson unbequem
macht.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, den genannten Nachteil
zu verringern oder zu eliminieren und eine einfach herstellbare
Spritze zum dosierten Abgeben von Werkstoffen, insbesondere dentalen
Werkstoffen, bereitzustellen, die mit nur einer Hand bedienbar ist
und dennoch gleichzeitig ein genaues und sicheres Dosieren der abzugebenden Menge
des Werkstoffes ermöglicht.
-
Die
Erfindung löst
die Aufgabe durch Angabe einer Spritze zum dosierten Abgeben von
Werkstoffen, insbesondere von dentalen Werkstoffen, mit einer werkstoffaufnehmenden
Hülse und
einem in die Hülse
einbringbaren Drehkolben mit einem Anlegekörper zum Anlegen an die Innfläche einer
Hand, wobei die Hülse
eine Austrittsöffnung
aufweist, die der Eintrittsstelle des Drehkolbens gegenüberliegend
angeordnet ist, und wobei an der Spritze im Bereich der Austrittsöffnung der
Hülse drei
oder vier (nicht mehr; aus ergonomischen Gründen vorzugsweise drei) symmetrisch
um eine Längsachse
der Spritze angeordnete und sich radial erstreckende Griffkörper zum Anlegen
der Finger der Hand angeordnet sind, wobei die Griffkörper eine
radiale Höhe
von 0,5 cm oder mehr besitzen.
-
Beim
Bedienen der erfindungsgemäßen Spritze
wird der Anlegekörper
des Drehkolbens in die Innenfläche
der Hand gelegt und die den Werkstoff aufnehmende Hülse mit
den drei oder vier Griffkörpern
mit den Fingern der gleichen Hand gegriffen. Das Greifen erfolgt üblicherweise
mit dem Daumen, dem Zeigefinger und dem Mittelfinger, wobei Daumen
und Zeigefinger an zwei der Griffkörper und der Mittelfinger auf
die Hülse
gelegt werden. Durch entsprechendes Bewegen des Daumens und des
Zeigefingers in Drehrichtung wird die Hülse relativ zu dem ortsfest
in der Handfläche
liegenden Drehkolben um einen bestimmten Winkel gedreht. Der Drehkolben dringt
dabei zunehmend in die Hülse
ein und befördert
den Werkstoff durch die Austrittsöffnung nach außen.
-
Die
erfindungsgemäße Spritze
ist gegenüber bekannten
Spritzen vorteilhaft, da der Werkstoff durch einhändiges Bedienen
der Spritze sicher und dosiert abgegeben werden kann. Aufgrund der
recht großen
radialen Höhe
der Griffkörper
von 0,5 cm oder mehr kann ein ausreichend hohes Drehmoment auch
dann über
die Fingerspitze z. B. des Daumens aufgebracht werden, wenn ein
hochviskoses Material aus der Spritze herausextrudiert werden soll.
Das Ablegen des den Werkstoff aufnehmenden Hilfswerkzeugs oder das
Halten des Werkzeugs durch eine Hilfsperson entfällt, da die zweite Hand des
Anwenders zum Halten des Hilfswerkzeugs zur Verfügung steht. Es ist demnach
weder eine zusätzliche
helfende Hand noch eine zusätzliche
Ablagefläche
erforderlich.
-
Erfindungsgemäß sind die
drei oder vier Griffkörper
symmetrisch (im Winkelabstand von 120° bzw. 90°) um eine Längsachse der erfindungsgemäßen Spritze
angeordnet. Dadurch ist aus jedem beliebigen Drehwinkel mit den
Fingern zu mindest ein Griffkörper
ohne Umgreifen und in immer gleicher Weise erreichbar und das einhändige Drehen
der Hülse
relativ zum Drehkolben wird vereinfacht.
-
Die
Griffkörper
weisen bevorzugt im Wesentlichen eine Flügelform auf, deren Höhe erfindungsgemäß 0,5 cm
oder mehr beträgt,
d. h. etwa einer halben Fingerbreite oder mehr entspricht, so dass
sie leicht nach den ergonomischen Anforderungen gestaltet werden
können
und bei geringem Bauvolumen sicheren Griff gewährleisten.
-
Besonders
ergonomisch ist das Anordnen jeweils einer Mulde zum Anlegen eines
Fingers an den der bevorzugten Drehrichtung entgegen weisenden Flächen der
Griffkörper.
Der Halt der die erfindungsgemäße Spritze
bedienenden Finger wird hierdurch sicherer und auch bei hochviskosen
Werkstoffen, die ein relativ hohes Drehmoment zum Abgeben erfordern,
sind die Finger gegen Abrutschen gesichert.
-
Der
Drehkolben weist bevorzugt ein erstes Gewinde auf, das mit einem
zweiten Gewinde in einem anderen Bauteil der erfindungsgemäßen Spritze korrespondiert.
Durch das Zusammenwirken zweier Gewinde zum Hineindrehen des Drehkolbens
in die Hülse
kann die Position des Drehkolbens in Relation zur Hülse und
damit die Menge des abgegebenen Werkstoffs präzise dosiert werden. Durch
passende Wahl der Gewindesteigung kann die erfindungsgemäße Spritze
für jeden
Einsatzzweck und die hierfür zu
erwartenden Werkstoffmengen gefertigt werden. Je flacher die Gewindesteigung
ausgeführt
wird, desto kleiner sind die durch Drehen des Drehkolbens sehr genau
dosierbaren Werkstoffmengen und desto kleiner ist das zum Abgeben
des bspw. hochviskosen Dentalmaterials aufzubringende Drehmoment.
-
Es
ist in vielen Fällen
vorteilhaft, eine Außenhülse vorzusehen,
die die Werkstoff aufnehmende Hülse
zumindest teilweise umschließt.
Durch Verdecken der den Werkstoff aufnehmenden rein funktionalen
(Innen-) Hülse
kann die Spritze optisch ansprechender gestaltet werden. Beispielsweise
bei lichtempfindlichen Werkstoffen in einer schwarz durchgefärbten (Innen-)
Hülse wird
die erfindungs gemäße Spritze
durch Verwenden einer geschmackvolleren Außenhülse mit beliebiger Farbe insgesamt ästhetischer.
-
Die
verwendete Außenhülse ist
bevorzugt mit der Werkstoff aufnehmenden Hülse verpresst, verschraubt
oder verschweißt,
so dass ein auf die Außenhülse aufgebrachtes
Drehmoment direkt auf die Hülse übertragen
wird. Wahlweise könnten
die Außenhülse und
die Hülse
ebenso günstig
durch einen Schnappmechanismus mit an den Hülsen angeordneten Nocken und
Vertiefungen formschlüssig miteinander
verbunden werden.
-
Das
Anordnen des zweiten Gewindes in der den Werkstoff aufnehmenden
Hülse an
dem von der Austrittsöffnung
entfernten Ende ist besonders vorteilhaft, da ein weiteres Bauteil
eingespart wird.
-
Wenn
eine Außenhülse verwendet
wird, ist es zudem günstig,
an der Außenhülse das
zweite Gewinde an dem von der Austrittsöffnung entfernten Ende anzuordnen.
Dadurch kann bei der austauschbaren (Innen-) Hülse ein Gewinde eingespart
werden.
-
Bei
Einsatz einer erfindungsgemäßen Spritze
für lichtempfindliche
Werkstoffe (z.B. dentales Füllmaterial),
die bei Bestrahlung aushärten
oder dgl. ist es vorteilhaft, eine Hülse einzusetzen, die lichtundurchlässig ist
und vorzugsweise eine schwarze Färbung
besitzt. Dadurch kann Lichteinfall ausgeschlossen werden und der
abzugebende Werkstoff kann länger
gelagert werden.
-
Günstig ist,
wenn die Griffkörper
oder eine oder mehrere im Bereich der Griffkörper angeordnete Flächen so
ausgestaltet sind, dass die Spritze auf einer ebenen Ablagefläche so ablegbar
ist, dass die Längsachse
der Spritze zur Austrittsöffnung
ansteigt. Dadurch kann die Austrittsöffnung der in Gebrauch befindlichen
Spritze beim kurzzeitigen Ablegen und evtl. aus der Austrittsöffnung ragende
Werkstoffreste sauber und steril gehalten werden, weil die Austrittsöffnung sicher
in der Luft gehalten wird und nicht die Ablagefläche berührt.
-
Die
Herstellkosten einer erfindungsgemäßen Spritze sind besonders
günstig,
wenn sie aus einem oder mehreren unterschiedlichen Kunststoffen
gefertigt ist. Nach Anfertigung von Gussformen für die Spritzenbauteile erfolgt
die Serienproduktion rasch und mit geringen Materialkosten.
-
Vorteilhaft
ist es hierbei, wenn der Drehkolben aus Acrylnitril-Butadien-Styrol
gefertigt ist und das zweite Gewinde in einem aus Polyamid hergestellten
Bauteil angeordnet ist. Dadurch sinkt die Gewindereibung und das
von dem Anwender auf den Drehkolben aufgebrachte Drehmoment wird
besonders gut in eine Translationsbewegung in die Hülse hinein
umgesetzt.
-
Ausgehend
von dem Merkmal der einhändigen
Bedienbarkeit ist es besonders bevorzugt, dass die Gesamtlänge der
erfindungsgemäßen Spritze
in einem Bereich von 80 mm bis 160 mm liegt. Die Gesamtlänge ist
dabei definiert als die maximale Abmessung der Spritze auf ihrer
Längsachse,
d.h. das maximale Maß zwischen
der Austrittsöffnung
und dem Anlegekörper
des Drehkolbens. Bei einer diesen Bereich verlassenden Abmessung
ist die einhändige
Bedienung erschwert oder unmöglich.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Spritze
einen dentalen Werkstoff, z. B. ein Füllmaterial. Die erfindungsgemäße Spritze
ist besonders für
die Verwendung bei dentalen Arbeiten geeignet.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, in denen identische
Bezugszeichen gleiche Elemente kennzeichnen. Es zeigen:
-
1:
eine dreidimensionale Ansicht der erfindungsgemäßen Spritze,
-
2:
ein seitlicher Längsschnitt
der erfindungsgemäßen Spritze,
-
3:
die erfindungsgemäße Spritze
in einer Hand und
-
4:
Detailansicht der Griffkörper
mit angelegten Fingern.
-
In
der dreidimensionalen Ansicht von 1 ist ein
besonderes Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt. Die Spritze 2 weist eine Hülse 4 auf, die
mit dem abzugebenden Werkstoff gefüllt und durch eine Außenhülse 6 nahezu
vollständig
umschlossen ist. Das aus der Außenhülse 6 herausragende
Ende der Hülse 4 weist
eine Austrittsöffnung 8 auf,
die durch einen Verschlussstopfen 10 zum Schutze des Werkstoffes
verschließbar
ist. Aus dem der Austrittsöffnung 8 gegenüberliegenden
Ende der Außenhülse 6 ragt
ein Drehkolben 12, der an seinem von den Hülsen 4, 6 entfernten
Ende einen flügel- oder
doppelflügelartigen
Anlegekörper 14 zum
Anlegen an die Innenfläche
einer Hand aufweist. Der Drehkolben 12 besitzt ferner ein
in 1 nur angedeutetes Außengewinde 16, das
mit einem ebenfalls nur angedeuteten Innengewinde 18 korrespondiert, wobei
das Innengewinde 18 in der Außenhülse 6 angeordnet ist,
aber alternativ in der Hülse 4 angeordnet
sein könnte.
-
An
der Außenhülse 6 befinden
sich in dem Bereich der Austrittsöffnung 8, d.h. der
dem Drehkolben 12 abgewandten Seite, zwei Griffkörper 20.
Es ist anzumerken, dass ein dritter Griffkörper 20 aufgrund der Überdeckung
der Spritze 2 in dieser Ansicht nicht zu sehen ist. Die
Griffkörper 20 weisen eine
bevorzugte, besonders ästhetische
Flügelform auf.
Die Griffkörper 20 können jedoch
in anderer Weise geformt sein und müssen nicht zwingend die gezeigte
Flügelform
aufweisen. Es ist allerdings in jedem Fall sinnvoll, die Form der
Griffkörper 20 nach ergonomischen
Maßstäben zu richten,
so dass sie besonders gut in Anlage mit einem Daumen und einem Zeigefinger
gebracht werden können.
Die Griffkörper 20 sind
gemäß 1 in
einem Winkel von 120° zueinander
angeordnet und dienen im Wesentlichen dazu, die Außenhülse 6 in
Relation zum Drehkolben 12 in eine Drehung zu versetzen.
-
Die
Griffkörper 20 dienen
ferner auch dazu, die verschlossene oder geöffnete Spritze 2 auf
einer Ablagefläche
abzulegen, ohne dass die Austrittsöffnung 8 die Ablagefläche berührt. Dazu
sind die Höhen
der Griffkörper
in Relation zur Außenhülse 6 ausreichend
groß dimensioniert,
so dass die Spritze 2 auf den äußersten Enden der Griffkörper 20 aufliegt und
die Öffnung 8 der
Hülse 4 bei
liegender Spritze deutlich über
der Ablagefläche
angeordnet ist. Diese Funktion könnte
alternativ oder zusätzlich
hierzu durch einen gewölbten
Bereich 22 zwischen den Griffkörpern 20 bereitgestellt
werden, dessen maximaler Radius größer als der der Außenhülse 6 ist. Bevorzugt
weist der Drehkolben 12 einen flachen, bspw. zweiflügeligen
Anlegekörper 14 auf,
so dass der Anlegekörper 14 möglichst
flach auf der Ablagefläche
aufliegen kann und die abgelegte Spritze in Richtung zur Abgabeseite
hin ansteigt.
-
Gemäß 1 weist
Bereich 22 zwischen den Griffkörpern 20 eine konvexe
Oberflächenkrümmung auf,
die parallel zur vorangehend geschilderten Funktion die Handlichkeit
der Spritze 2 erhöht
und weiterhin optisch ansprechend ist. Ferner wird durch diesen
konvexen Bereich 22 ein Volumen zur Verfügung gestellt,
das zum Herstellen der Verbindung zwischen der Außenhülse 6 und
der Hülse 4 vorteilhaft
sein kann und weiter nachfolgend anhand 2 beschrieben
wird.
-
2 zeigt
etwas deutlicher den Aufbau der Spritze 2 in einer Längsschnittzeichnung
in einem beispielhaften Betriebszustand. Die patronenartige (Innen-)
Hülse 4 wird
von der Außenhülse 6 umschlossen
und ragt am vom Drehkolben 12 gegenüberliegenden Ende, das die
Griffkörper 20 trägt, aus der
Außenhülse 6 heraus.
Der Drehkolben 12 befindet sich beispielhaft mit dem dem
Anlegekörper 14 entgegengesetzten
Ende in der Mitte der Hülse 4 und weist
einen Stopfen 24 auf. Diese Darstellung entspricht einer
zur Hälfte
entleerten Hülse 4.
-
Wird
die Hülse 4 relativ
zum in eine Handinnenfläche
angelegten und damit feststehenden Drehkolben 12 in Drehung
versetzt, vollführt
die Hülse 4 eine
Translationsbewegung relativ zum Drehkolben 12 parallel
zur Längsachse
der Spritze 2. Bei korrekter Drehrichtung wird der Stopfen 24 dabei
in Richtung der Austrittsöffnung 8 gedrückt und
treibt den in der Hülse 4 befindlichen
Werkstoff aus der Austrittsöffnung 8 heraus.
Je nach Anzahl der Umdrehungen bzw. nach Drehwinkel wird das freie
Volumen in der Hülse 4 um
ein bestimmtes Maß verringert,
welches der abgegebenen Werkstoffmenge entspricht. Das Verhältnis zwischen
Drehwinkel und abgegebener Werkstoffmenge ist direkt abhängig von
der Flankensteigung der Gewinde 16 und 18. Bei
sehr flachen Flanken können sehr
kleine Werkstoffmengen genau dosiert werden, wobei bei großen Flankensteigungen eher
ein größerer Werkstoffdurchsatz
erzielt wird.
-
Bei
der einhändigen
Bedienung der Spritze 2 werden Kräfte über die Griffkörper 20 auf
die Außenhülse 6 übertragen,
die eine Rotation der Hülse 4 um den
Drehkolben 12 ermöglichen
sollen. Dazu ist es notwendig, dass die über die Griffkörper 20 eingeleiteten
Kräfte
zuverlässig
an die Hülse 4 übertragen werden
können.
Dies geschieht durch eine ausreichend haltbare Verbindung der Hülse 4 mit
der Außenhülse 6,
die z.B. mittels Formschluss erfolgen kann. Gemäß 2 ist die
Hülse 4 über eine
Gewindepaarung 26 im konvexen Bereich 22 mit der
Außenhülse 6 verschraubt.
Es ist dabei vorteilhaft, dass die Flankensteigung der Gewindepaarung 26 entgegengesetzt
zur Steigung der Gewinde 16 des Drehkolbens und 18 des
damit korrespondierenden Gewindes in der Außenhülse 6 verläuft, so
dass das Eindrehen des Drehkolbens 12 die Verbindung zwischen Hülse 4 und
Außenhülse 6 zusätzlich festigt.
Alternativ dazu kann die Verbindung zwischen der Außenhülse 6 und
der Hülse 4 durch
Kraftschluss erfolgen. Eine weitere Methode zur Sicherung der Verbindung ist
ein Formschluss, der über
das Anbringen von Nocken an der (Innen-) Hülse 4 und damit korrespondierenden
Vertiefungen an der Außenhülse 6 erreicht wird.
Diese können
beispielsweise im Bereich der Austrittsöffnung 8 angebracht
werden.
-
Das
durch Drehen der Außenhülse 6 relativ zum
Drehkolben 12 entstehende Drehmoment kann durch Verwenden
einer geeigneten Materialpaarung zwischen Drehkolben 12 und
Außenhülse 6 verringert
werden. Als geeignet hat sich insbesondere die Paarung von Acryl-Butadien-Styrol
(ABS) und Polyamid (PA) herausgestellt.
-
Gemäß 3 ist
die Spritze 2 ohne Verschlusskappe 10 in eine
Hand eingelegt, wobei der Anlegekörper 14 auf der Handfläche 28,
knapp über dem
Handballen aufliegt. Die Außenhülse 6 wird
an den Griffkörpern 20 vom
Daumen 30 und vom Zeigefinger 32 gehalten und
der Mittelfinger 34 sowie der Ringfinger 36 liegen
locker auf der Außenhülse 6 auf oder
stabilisieren die Lage zusätzlich
durch etwas Druck in Richtung der Handinnenfläche 28. Aufgrund der
kompakten Abmessungen der Spritze 2 berührt der kleine Finger 38 die
Spritze 2 in dieser Ausführungsform nicht zwangsläufig.
-
Zum
dosierten Abgeben des Werkstoffes aus der Hülse 4 durch die Austrittsöffnung 8 wird
der Drehkolben 12 in Bezug auf die Hand drehfest in der Handfläche 28 gehalten
und die Außenhülse 6 durch Bewegen
des Daumens 30 aus der Zeichnungsebene heraus und des Zeigefingers 32 in
die Zeichnungsebene hinein in eine Drehung um den Uhrzeigersinn
versetzt. Dadurch gelangt der Drehkolben 12 weiter in die
Außenhülse 6 bzw.
die Hülse 4 hinein, wodurch
das für
den Werkstoff zur Verfügung
stehende Volumen innerhalb der Hülse 4 verringert
wird, so dass Werkstoff aus der Austrittsöffnung 8 tritt. Durch Wahl
des Drehwinkels der Außenhülse 6 um
den Drehkolben 12 kann die Menge des abzugebenden Werkstoffs
genau dosiert werden.
-
Die
genaue Ausgestaltung der Griffkörper 18 erfolgte
unter Zugrundelegen ergonomischer und ästhetischer Maßstäbe. 4 zeigt
den abgabeseitigen Querschnitt der Spritze 2 mit drei um
120° voneinander
versetzten Griffkörpern 20,
die sich an den gewölbten
Bereich 22 anschließen.
In dieser Darstellung wird ein möglicher
beispielhafter Querschnitt der Griffkörper 20 unter Eingriff
von Daumen 30 und Zeigefinger 32 gezeigt. Der
Daumen 32 liegt hier auf einem Griffkörper 20 auf, dessen
zum Daumen gewandte Fläche 40 eine
konkave Krümmung
aufweist, die über
die gesamte Fläche 40 als
Mulde ausgeführt werden
kann. Dadurch ergibt sich eine ergonomisch günstige Form, in der der Daumen 30 besonders
gut und griffig aufliegt. Die zum Daumen 30 weisende und
vom Daumen 30 beabstandete Fläche 42 des Griffkörpers 20 weist
eine konvexe Krümmung
auf, die sich (lediglich) aus ästhetischen
Gründen
anbietet. Schließlich
soll diese Fläche 42 bei
korrekter Anwendung der Spritze 2 keine zu ihr gewandte
Kraft aufnehmen, so dass eine konkave Krümmung technisch nicht notwendig
ist.
-
Wie
in 4 dargestellt, weisen die Griffkörper 20 einen
Winkel von 120° zueinander
auf und sind damit symmetrisch zur Längsachse der Spritze 2 angeordnet.
Der Winkel von 120° ist
bei der Verwendung von Daumen 30 und Zeigefinger 32 zum Bedienen
der Spritze sinnvoll, denn dieser Winkel kann zwischen den Fingerkuppenflächen sehr
leicht eingenommen werden. Bevorzugt sind drei Griffkörper 20 in
der gezeigten Weise an der Spritze 2 angeordnet. Es ist
jedoch auch eine Ausführungsform
der Spritze 2 mit vier Griffkörpern 20 mit einem
Winkel von 90° zueinander
denkbar, die eine leichte Einhandbedienung ermöglicht.
-
Die
für dieses
Ausführungsbeispiel
erforderliche Drehrichtung ist der Uhrzeigersinn, so dass sich der
Daumen 30 in der Zeichnungsebene nach oben und der Zeigefinger 32 nach
unten bewegen muss, damit sich die Hülse 4 und die Außenhülse 6 in
Richtung des Drehkolbens 12 bewegen, um Werkstoff aus der
Austrittsöffnung 8 abzugeben.
-
Durch
die vorliegende Erfindung wird es ermöglicht, mit einhändiger Bedienung
Werkstoff aus einer Spritze dosiert abzugeben. Die in den Figuren und
der Beschreibung dargestellte Spritze ist lediglich als Ausführungsbeispiel
zu verstehen. Es sind jegliche Formen von Spritzen möglich, bei
denen ein Drehkolben ortsfest in eine Handfläche gelegt werden kann, so
dass beim Drehen einer Hülse
mit abzugebendem Werkstoff mit der gleichen Hand Werkstoff dosiert
abgegeben wird. Eine Außenhülse und eine
flügelartige
Form von Griffkörpern
ist erfindungsgemäß nicht
vorgeschrieben.