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Die Erfindung betrifft einen Applikator mit einer Applikatoreinrichtung zum Aufbringen eines der Applikationszone von einem getrennten Vorrat her zugeleiteten Produkts auf eine Haar- oder damit vergleichbare Fasersträhne und einem zwischen einer geschlossenen Stellung und einer gelüfteten Stellung hin und her beweglichen Strähnengreifer. Dieser Strähnengreifer dient zumindest dazu eine Strähne mittels einer zu diesem Zweck an ihm vorgesehenen Leitfläche im Bereich der Applikationszone zu führen. Er wird in vielen Fällen aber auch schon zuvor zum Auswählen der Strähne verwendet und dazu, die Strähne an die Applikationszone heran zu holen.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Konzepte für Applikatoren zum Aufbringen von Produkten auf Haar- oder Fasersträhnen bekannt.
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So zeigt das
US-Patent 3,030,968 eine zangenartige Vorrichtung, die man zwanglos Strähnenzange nennen kann. Bei dieser Strähnenzange wird das aufzubringende Produkt der Applikationszone nicht von einem getrennten Vorrat her zugeleitet. Stattdessen wird das aufzubringende Produkt unmittelbar in der Applikationszone vorrätig gehalten. Zu diesem Zweck weist die eine Seite der Strähnenzange eine Vertiefung nach Art einer Schale auf, in die das Produkt vor Beginn der Applikation eingefüllt wird. Die andere Seite der Strähnenzange ist mit einem Vorsprung ausgerüstet, der dazu bestimmt ist in die Vertiefung einzutauchen.
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Die Applikation erfolgt bei dieser Strähnenzange dergestalt, dass man eine Haarsträhne über der Vertiefung platziert und die Strähnenzange dann schließt. Hierdurch taucht der Vorsprung das Haar oder die Haarsträhne in die Vertiefung und damit in das dort bevorratet gehaltene Produkt ein. Die Strähne kann nun der Länge nach durch das in der Vertiefung bevorratet gehaltene Produkt gezogen werden und wird dadurch mit dem Produkt beaufschlagt.
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Es leuchtet ein, dass man die Strähnenzange während der Applikation immer möglichst waagerecht halten muss, um zu verhindern, dass das in der Vertiefung der Strähnenzange bevorratet gehaltene Produkt ausläuft. Klar ist, dass diese Strähnenzange deshalb relativ unpraktisch ist. Denn gerade beim Färben von Haaren an unzugänglichen Stellen, etwa am Hinterkopf, ist es schwierig die Strähnenzange durchgängig waagerecht zu halten.
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Zudem ist es bei dieser Strähnenzange nicht möglich in irgendeiner Form zu dosieren, wie viel von dem Produkt auf die jeweilige Haarsträhne aufgebracht wird. Denn die behandelte Haarsträhne wird unweigerlich vollständig in das in der Vertiefung bevorratete Produkt eingetaucht. Solange das auf die Haarsträhne aufzubringende Produkt eine wässerige Konsistenz hat, stellt dies noch kein allzu großes Problem dar. Denn der Überschuss des Produkts, das die Haarsträhne nicht mehr aufnehmen kann, läuft kurzerhand ab - so dass sich allenfalls dadurch ein Problem ergibt, dass das ablaufende Produkt in die Umgebung abtropft, anstatt in die Vertiefung zurück zu gelangen.
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Gravierende Probleme ergeben sich aber dann, wenn das auf die Haarsträhne aufzubringende Produkt eine höherviskose Konsistenz hat, wie die moderneren Haarfärbemittel, die oft als Paste oder Gel eingestellt sind, um ein Abtropfen des Produkts oder eine unkontrollierte Benetzung der Kopfhaut durch das Produkt zu vermeiden. Von einem solchen Produkt wird im Regelfall deutlich zu viel auf die Haarsträhne aufgetragen, wenn man sich zu seiner Applikation einer solchen Strähnenzange bedient, bei der die Haarsträhne undifferenziert in den Vorrat des Produkts eintaucht und durch diesen hindurchgezogen wird.
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Schließlich ist die Strähnenzange auch deshalb unpraktisch, weil nicht kontinuierlich gearbeitet werden kann, sondern die Arbeit immer wieder unterbrochen werden muss um den zwangsläufig relativ kleinen Vorrat des zu applizierenden Produkts wieder aufzufüllen, wobei allerdings am Ende der Applikation noch in der Vertiefung befindliches, nicht verbrauchtes Produkt nur noch entsorgt werden kann, weil es bereits intensiv mit den zuvor gefärbten Haarsträhnen in Kontakt gekommen ist.
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Das amerikanische Patent
US 7,025,069 zeigt einen ähnlichen Applikator. Im Unterschied zu der eingangs beschriebenen Strähnenzange handelt es sich hierbei allerdings nicht um eine zangenartige Vorrichtung sondern um eine scherenartige, das heißt um eine Strähnenschere. Von der Funktionsweise und ihren Nachteilen her sind jedoch die Strähnenzange und die Strähnenschere sehr ähnlich, so dass das eingangs für die Strähnenzange Gesagte auch für die Strähnenschere gilt.
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Verschiedene gattungsgemäße Applikatoren sind aus der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2006 053 401 bekannt.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel dieser Patentanmeldung schlägt einen Applikator vor, dessen Außenwand verlängert ist und als sog. Selektionselement dient. Dieses Selektionselement hat einen in etwa C-förmigen und daher nicht in sich geschlossenen Querschnitt, weshalb es recht klobig ist.
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Mit diesem Selektionselement kann aus der Gesamtheit der Haare eine Haarsträhne gegriffen und dem Applikationsbereich zugeführt werden. Der verlängerte Teil der Außenwand ist zu diesem Zweck so gestaltet, dass er eine schräge Gleitfläche aufweist, die die ergriffene Haarsträhne zu einer Nut führt. In diese Nut kann die zu färbende Haarsträhne eingelegt werden, um sie an dem pinselartigen Applikationselement vorbeizuführen, welches hier zum Aufbringen des Produkts bzw. der Farbe dient. Dabei dienen die Nutwangen und der Nutgrund als Führungsfläche, die die Haarsträhne und den Applikator relativ zueinander führen, wenn die Haarsträhne durch die Applikationszone gleitet.
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Eine Bedienung mit nur einer Hand ist bei diesem Ausführungsbeispiel allerdings nicht möglich. Denn dadurch, dass die Nut offen ist, ist stets eine Hand erforderlich, die die Strähne spannt und am Herausrutschen aus der Nut hindert, während die zweite Hand benötigt wird, um den Applikator die Strähne entlang zu ziehen. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zwar eine gewisse Dosierung des Produkts möglich, denn die Benutzerin oder der Benutzer kann mehr oder weniger fest auf die Vorratsflasche drücken, was den Produktfluss verstärkt oder verringert. Dennoch ist nur eine rudimentäre Dosierung möglich, da das Produkt mittels eines augenscheinlich recht langborstigen Pinsels aufgetragen wird, zwischen dessen parallel liegenden Borsten eine erhebliche Menge an Produkt zwischengespeichert werden kann, so dass sich der erhöhte oder verminderte Druck auf die Vorratsflasche erst mit erheblicher Verzögerung bemerkbar macht.
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Bei einem zweiten von dieser Patentanmeldung vorgeschlagenen Ausführungsbeispiel ist der Bereich, der mit der führend wirkenden Nut versehen ist, verschiebbar ausgeführt, so dass man in der Tat von einem Strähnengreifer sprechen kann, der eine Strähne erfasst und aktiv in engen Kontakt mit dem hier wiederum pinselförmigen Applikator bringt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Nut allerdings zu einer Seite hin offen, so dass die zuvor geschilderten Probleme nach wie vor bestehen. Da dieses Ausführungsbeispiel zudem ebenfalls einen langborstigen Pinsel vorschlägt, vermag auch dieses Ausführungsbeispiel nur eine rudimentäre Dosierung zu gewährleisten.
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Die Patentanmeldung sieht auch noch ein drittes Ausführungsbeispiel vor.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Bereich, der mit der Nut versehen ist, als verschiebbarer Strähnengreifer ausgeführt. Dieses Ausführungsbeispiel ist insoweit verbessert, als es hier möglich ist die Nut des Strähnengreifers unter einen Widerhaken am Gehäuse des Applikators zu schieben, so dass die ergriffene und mittels der Nut der Applikationszone zugeführte Haarsträhne sicher zwischen der Nut und dem Widerhaken gefangen ist. Die Nut übt zusammen mit dem Widerhaken eine Führungsfunktion aus, führt also die Haarsträhne und den Applikator relativ zueinander, während der Applikator die Strähne entlang gezogen wird.
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Nachteilig ist hier allerdings, dass nur ein Teil der Führungsfläche an dem beweglichen Strähnengreifer ausgebildet ist, während ein nicht unerheblicher zweiter Teil der Führungsfläche an dem starr am Gehäuse angebrachten Widerhaken ausgebildet ist. Die Führungsfläche des Strähnengreifers übergreift die Applikationszone also nur teilweise. Daher vermag der Strähnengreifer nur den Teil der Strähne, der in seiner Nut verbleibt, in innigem Kontakt mit der Applikationszone zu halten bzw. aktiv auf die Applikationszone zu drücken, während ein anderer, nicht unwesentlicher Teil der Strähne in die von der eigentlichen Applikationszone beabstandet ausgebildete Nut rutscht, die der Widerhaken bereit stellt. Dort kommt der betreffende Teil der Strähne deutlich weniger innig mit der Applikationszone in Kontakt, als der Teil der Strähne, der in der Nut des Strähnengreifers geblieben ist.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel besteht das Dosierungsproblem.
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Um ein wirklich optimales Ergebnis zu erzielen, tut der Benutzer angesichts dessen gut daran auch diesen Applikator möglichst immer so die Strähne entlang zu führen, dass die Strähne auf ihrem Weg durch den Applikator nahezu vollständig in der Nut des Strähnengreifers gleitet und nicht nach oben in die von den Widerhaken gebildete Nut ausweicht. Aufgrund dessen lässt auch dieser Applikator keine echte Einhandbedienung zu, sondern erfordert erhöhte Aufmerksamkeit bei der Anwendung.
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Abgesehen davon besteht stets die Gefahr, dass sich beim Zuführen der Strähne zum Applikationsbereich oder beim Wiederfreigeben der Strähne ein Teil der Strähne unwillkürlich in dem Widerhaken verfängt, was zu einem unangenehmen Ziehen an den Haaren führen kann und zudem die Handhabung des Applikators unbequem macht.
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Im Rahmen eines vierten Ausführungsbeispiels schlägt die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2006 053 401 vor den Applikator mit einem gebogenen Haken zu versehen, der weit über den Applikationsbereich hinaussteht. Dieser gebogene Haken soll dazu dienen die zu färbende Haarsträhne zu ergreifen und dadurch, dass der Benutzer sie den Haken entlang schiebt, in den Applikationsbereich einzufädeln. Der dem Applikationsbereich zugewandte Teil dieses Hakens und ein ihm gegenüberliegender Widerhaken sollen zusätzlich dazu dienen, die Haarsträhne während des Applikationsvorgangs im Applikationsbereich zu führen.
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Auch dieses Ausführungsbeispiel vermag das Dosierungsproblem nicht zu lösen, da es nach wie vor einen langborstigen Pinsel vorschlägt.
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Allerdings ist die Konstruktion, die für dieses Ausführungsbeispiel verwendet wird, nicht dazu in der Lage, die Strähne in unmittelbarem Kontakt mit der Applikationszone zu halten oder gar auf die Applikationszone zu drücken. Dies deshalb, weil der Haken und der ihm zugeordnete Widerhaken weitgehend unbeweglich sind, in ihrer Ruheposition einen der Applikationszone vorgelagerten Raum zwischen sich einschließen und daher nicht in der Lage sind im Nahbereich der Applikationszone auf die Haarsträhne einzuwirken. Die von dem Haken und dem ihm zugeordneten Widerhaken realisierte Führung erschöpft sich also mehr oder minder darin zu verhindern, dass die Strähne seitlich vom Applikationsbereich abgleitet, während der Applikator die Strähne entlang gezogen wird.
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Um ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen muss der Benutzer jedoch auch hier selbst darauf achten, dass er den Applikator immer so führt, dass die Haarsträhne stets in innigem Kontakt mit dem Pinsel bleibt, der hier als Applikationskörper dient.
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Es ist demgegenüber die Aufgabe der Erfindung einen Applikator anzugeben, der die geschilderten Nachteile vermeidet, namentlich genannt das Dosierungsproblem.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, insbesondere dadurch, dass die Applikatoreinrichtung (8) einen beweglichen Applikationskörper (5) aufweist, der derart an der Applikatoreinrichtung gelagert ist, dass er bei einem Hindurchziehen einer Haar- oder Fasersträhne durch den zwischen ihm und der Leitfläche (13) des Strähnengreifers (12) gebildeten Zwischenraum rotiert. Ein solcher, sich im Zuge der Applikation bewegender Applikationskörper sorgt für eine bessere Verteilung des zu applizierenden Produkts auf und/oder in der Strähne. Zudem erlaubt eine Applikatoreinrichtung mit einem solchen Applikationskörper, verglichen mit dem bisher verwendeten langborstigen Pinsel, eine wesentlich besser ansprechende Dosierung - dadurch, dass der Applikationskörper glattflächig ist oder nur einen vergleichsweise kurzflorigen Borstenbesatz aufweist, vermag er deutlich weniger des zu applizierenden Produkts zwischenzuspeichern als der langborstige Pinsel, der im Stand der Technik vorgeschlagen wird.
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Als kurzflorig sind dabei all jene Applikationskörper zu bezeichnen, deren Borstenbesatz nur so kurz ist, dass von der Haarsträhne über den Borstenbesatz auf den Applikationskörper noch ein nennenswertes Drehmoment übertragen werden kann, was bei langborstigen Borsten nicht möglich ist, da diese vorzeitig ausknicken.
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Dabei ist festzuhalten, dass der bewegliche Applikationskörper ein wesentliches Element der Erfindung ist, das zwar alle möglichen Gestaltungsformen annehmen kann, das aber als solches nicht vollständig verzichtbar ist.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Strähnengreifer so ausgestaltet ist, dass seine Führungsfläche in seiner geschlossenen Stellung die Applikationszone im Wesentlichen vollständig übergreift und die Strähne in unmittelbarem Kontakt mit dem Applikationskörper hält, vorzugsweise sogar aktiv auf bzw. gegen den Applikationskörper drückt.
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Diese Ausgestaltung des Strähnengreifers ermöglicht im Regelfall - zumindest im Anschluss an das ordnungsgemäße Einbringen der Strähne in den Applikationsbereich - eine echte Einhandbedienung, derart, dass der Applikator mit einer Hand gehalten und so geführt wird, dass die Strähne entlang ihrer Längsrichtung durch den Applikationsbereich hindurch gleitet. Der den Applikationskörper vollständig übergreifende Strähnengreifer sorgt aufgrund seiner weiteren Ausgestaltung dafür, dass die Strähne auch ohne besonderes Zutun des Benutzers stets in unmittelbarem Kontakt mit dem Applikationskörper bleibt bzw. sogar aktiv auf den Applikationskörper gedrückt wird.
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Eine solche Einhandbedienung erlaubt gerade bei Flaschen-Applikatoren zugleich eine sehr feinfühlige Dosierung des auf die Strähne aufzutragen Produkts. Dies, weil sich der Benutzer ganz darauf konzentrieren kann gleichmäßig gerade so stark auf die Flasche zu drücken, dass annähernd kontinuierlich die gewünschte Menge des Produkts in den Applikationsbereich gelangt.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Strähnengreifer einen vorzugsweise integralen Federabschnitt aufweist. Dieser ist so ausgestaltet, dass er sich unter dem Einfluss einer vom Anwender auf den Strähnengreifer aufgebrachten Druckkraft so verformt, dass der Strähnengreifer in seine gelüftete Stellung überführt wird. Auf diese Art und Weise kann mit einfachen Mitteln ein streckenweise selbsttätig arbeitender Strähnengreifer realisiert werden, vorzugsweise als einstückiges Spitzgussteil, also als Wegwerfartikel.
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Im Rahmen einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Federabschnitt so gestaltet ist, dass er sich unter dem Einfluss der vom Anwender aufgebrachten Druckkraft derart verformt, dass der die Leitfläche bereitstellende Abschnitt des Strähnengreifers eine im Wesentlichen senkrecht zu seiner Längsachse gerichtete Bewegung ausführt. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht es besonders bequem die nächste für die Applikation vorgesehenen Strähne zu erfassen, da der besagte Abschnitt des Strähnengreifers hinter eine Haarsträhne geschoben werden kann ohne die Vorratsflasche des Applikators oder den Handgriff des alternativ mittels einer Dosierpumpe versorgten Applikators parallel zum Kopf des Kunden führen zu müssen, dem Strähnchen gefärbt werden sollen.
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Vorzugsweise trägt die Applikatoreinrichtung im Bereich ihrer Mündung Leitelemente beziehungsweise Leitflächen, die verhindern, dass eine in ihrer Längsrichtung über die Mündung gezogene Strähne in einen Bereich außerhalb der Mündung abrutscht. Diese im Regelfall starr angebrachten Leitflächen unterstützen die Wirkung der Führungsfläche des Strähnengreifers, denn sie ergänzen sich in ihrer Wirkung mit dem Strähnengreifer. Dies deshalb, weil der Strähnengreifer prinzipbedingt gewisse Schwierigkeiten damit hat einzelne Haarbüschel einer Strähne daran zu hindern in seitlicher Richtung aus seinem Einflussbereich herauszurutschen. Hier sind nun die Gleitflächen von Nutzen, die eben dies verhindern.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Applikatoreinrichtung eine Mündung aufweist, im Bereich derer sie Stützelemente trägt bzw. mit Stützflächen versehen ist, gegen die sich der Greiferabschnitt unter dem Einfluss der Reibungskräfte, die eine in ihrer Längsrichtung über die Mündung oder den dort befindlichen Applikationskörper gezogene Strähne auf ihn ausübt, abstützen kann. Eine solche Gestaltung erlaubt es den die Leitfläche bereitstellenden Abschnitt des Strähnengreifers besonders filigran auszuführen um so eine optimale handhabbare Strähnchennadel auszubilden ohne befürchten zu müssen, diesen Abschnitt so stark zu schwächen, dass er sich beim Ziehen der Strähne derart stark verformt, dass seine Funktion in Frage gestellt wird.
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Insgesamt ist also auf folgende bevorzugt einzusetzenden Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung hinzuweisen:
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform hält die Leitfläche 13 in geschlossener Stellung des Greifers 12 die Strähne in Kontakt mit dem Applikationskörper 5, vorzugsweise indem sie sie gegen den Applikationskörper 5 drückt.
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Vorzugsweise weist der Applikationskörper 5 in dem Bereich, in dem er bestimmungsgemäß mit der Strähne in Kontakt bringbar ist, eine ballige, vorzugsweise tonnenartige äußere Umrisslinie auf.
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Günstigerweise ist der Applikationskörper 5 zumindest im Bereich seiner bestimmungsgemäß mit der Strähne in Kontakt bringbaren Oberfläche aus einem weichelastischen Werkstoff vorzugsweise aus einem Elastomerwerkstoff.
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Bevorzugt besteht der Applikationskörper 5 zumindest im Bereich seiner bestimmungsgemäß mit der Strähne in Kontakt bringbaren Oberfläche aus einem Werkstoff und/oder weist ein Oberflächenprofil auf, der und/oder die unter Berücksichtigung des mit dem Applikator bestimmungsgemäß aufzutragenden Produkts auch im benetzten Zustand eine hohe Friktion gegenüber den mit dem Applikator bestimmungsgemäß zu behandelnden Strähnen aufweist, derart, dass der Applikationskörper im Wesentlichen gleichmäßig an der jeweils behandelten Strähne abwälzt, während diese durch den Applikator hindurchgezogen wird.
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Vorzugsweise weist der Applikationskörper 5 einen Besatz aus radial nach außen abstehenden Borsten oder Borstenscheiben auf.
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Vorzugsweise sind die Borsten oder Borstenscheiben einstückig mit dem Applikationskörper 5 oder zumindest einer den Applikationskörper 5 nach außen abschließenden Fläche ausgeführt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Applikatoreinrichtung 8 einen innenliegenden Kanal 6 auf im Bereich dessen Mündung 4 ein Applikationskörper 5 - vorzugsweise in bürstenartiger Gestalt - drehbar gehalten ist, wobei die der Mündung 4 abgewandte Seite des Applikationskörpers 5 mit dem über den Kanal 6 herangeführten Produkt beladen wird und das Produkt im Zuge seiner Drehung auf die Strähne aufbringt.
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Bei einer anderen Ausführungsform weist die Applikatoreinrichtung 8 einen innenliegenden Kanal 6 auf, über den das zu applizierende Produkt von einem Vorrat herangeführt wird, wobei im Bereich der Mündung 4 des Kanals 6 eine dosierend wirkende Verengung 7 des Kanals 6 vorgesehen ist.
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Vorzugsweise ist die dosierend wirkende Verengung soweit stromaufwärts der Mündung angeordnet, dass zwischen der Mündung und der Verengung eine Kammer mit gegenüber der Verengung weiterem Querschnitt ausgebildet ist, in die ein Teil des Applikationskörpers eintaucht.
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Dabei sind der Applikationskörper und die Mündung vorzugsweise so aufeinander abgestimmt, dass der Applikationskörper die Mündung im Wesentlichen verschließt, derart, dass zwischen dem Applikationskörper und der Mündung nur noch ein definierter Spalt frei bleibt, durch den hindurch der rotierende Applikationskörper das zu applizierende Produkt nach außen schleppt.
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Gegebenenfalls weist die Applikatoreinrichtung 8 eine Mündung 4 auf, über die das von einem Vorrat herangeführte Produkt austritt, wobei die Applikatoreinrichtung 8 im Bereich der Mündung 4 Leitflächen 10 aufweist, die verhindern, dass eine in ihrer Längsrichtung über die Mündung 4 gezogene Strähne in einen Bereich außerhalb der Mündung 4 abrutscht.
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Vorzugsweise weist die Applikatoreinrichtung 8 eine Mündung 4 auf, über die das von einem Vorrat herangeführte Produkt austritt, wobei die Applikatoreinrichtung 8 im Bereich der Mündung Stützflächen 9 aufweist, gegen die sich der Strähnengreifer 12 unter dem Einfluss der Kräfte, die eine in ihrer Längsrichtung über die Mündung 4 gezogene Strähne auf ihn ausübt, abstützen kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Applikationskörper eine vorzugsweise einstückig an ihn angeformte Achse auf.
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Vorzugsweise ist die Achse des Applikationskörpers beidseitig in einen sie im Wesentlichen ortsfest aber drehbar haltenden Sitz am Applikator eingerastet.
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Idealerweise ist jeder der beiden Sitze zwischen zwei zinnenartigen Elementen ausgebildet.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeiten, Vorteile und Wirkungsweisen ergeben sich aus der nachfolgend anhand zahlreicher Figuren vorgenommenen Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Applikators. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausfüh- rungsbeispiels des erfindungsgemäßen Applikators;
- Figur 2:
- eine von der Seite des Strähnengreifers her gesehene Seitenansicht des Applikators gemäß Figur 1;
- Figur 3:
- eine Vorderansicht des Strähnengreifers gemäß Figur 1;
- Figur 4:
- eine von der dem Strähnengreifer gegenüberliegenden Seite her gesehene Seitenansicht des Applikators ge- mäß Figur 1;
- Figur 5:
- eine Detailansicht des Schnittes, der entlang der in Figur 4 markierten Linie geführt wurde;
- Figur 6:
- eine Detailansicht des Schnittes, der entlang der in Figur 3 markierten Linie geführt wurde;
- Figur 7:
- eine Vorderansicht des Mundstücks in isolierter Dar- stellung, wie es für den Applikator gemäß Figur 1 verwendet wird;
- Figur 8:
- eine Seitenansicht des von der Figur 7 gezeigten Mundstücks;
- Figur 9:
- einen Schnitt durch das von Figur 8 gezeigte Mund- stück entlang der in Figur 8 markierten Schnittlinie;
- Figur 10:
- einen Schnitt durch das von Figur 7 gezeigte Mund- stück entlang der in Figur 7 markierten Schnittlinie;
- Figur 11:
- das Detail X aus Figur 10;
- Figur 12:
- eine Draufsicht auf das von den Figuren 7 und 8 ge- zeigte Mundstück senkrecht von oben;
- Figuren 13 bis 15:
- eine erste Variante des Applikationskörpers, wie er auch von dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendet wird;
- Figuren 16 bis 18:
- eine zweite Variante des Applikationskörpers, wie er auch von dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendet wird;
- Figuren 19 bis 21:
- eine dritte Variante des Applikationskörpers, wie er auch von dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung verwendet wird;
- Figuren 22 bis 27:
- eine isolierte Darstellung des Strähnengreifers, wie er für das erste Ausführungsbeispiel verwendet wird, aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen;
- Figuren 27a bis 29:
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung bei ge- schlossenem Strähnengreifer, aus verschiedenen Blick- winkeln gesehen;
- Figuren 30 bis 33:
- das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung bei ge- öffnetem Strähnengreifer, aus verschiedenen Blickwin- keln gesehen;
- Figuren 34 bis 38:
- eine isolierte Darstellung des Strähnengreifers, wie er für das zweite Ausführungsbeispiel verwendet wird, aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen.
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Wie bereits oben angegebenen zeigt die Figur 1, anhand derer nun mit der Beschreibung begonnen werden soll, einen Applikator gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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Der hier gezeigte Applikator ist für das Färben feiner Faser- oder Haarsträhnen (bzw. "Strähnen aus keratinischen Fasern"), deren Durchmesser im Regelfall kleiner als 1,5 Millimeter ist und meist bei etwa 0,5 Millimetern liegt.
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Der Applikator besteht hier aus einer nicht gezeigten, typischen Kunststoffflasche, auf die das von der Figur 1 gezeigte Mundstück 1 aufgesetzt ist. In der besagten Flasche befindet sich ein größerer Vorrat des auf die Haarsträhne zur applizierenden Produkts. Das zu applizierende Produkt wird über das innen hohl ausgebildete Mundstück der in das Mundstück integrierten Applikatoreinrichtung 8 zugeführt, so dass mit dem Applikator kontinuierlich gearbeitet werden kann.
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Das Mundstück 1 weist auf seiner der Flasche zugewandten Seite einen Flaschenanschluss 2 auf, der in der Regel auf seiner Innenseite mit einem Gewinde ausgestattet ist und auf die Vorratsflasche aufgeschraubt wird. Statt mittels eines Gewindes kann das Mundstück auch mittels einer Rast- oder Pressverbindung mit der Flasche verbunden werden.
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An den Flaschenanschluss 2 schließt sich ein im Wesentlichen rohrförmiger Funktionsabschnitt des Mundstücks an, der eine Spritztülle 3 bildet. Die Spritztülle weist vorzugsweise einen elliptischen oder einen in einer Richtung - verglichen mit einem kreisförmigen Querschnitt - abgeflachten Querschnitt auf. Eine solche Querschnittsform begünstigt die Unterbringung des später noch näher zu erläuternden, sinnvollerweise nicht zu schmalen Applikationskörpers, ohne die Spritztülle 3 zu klobig zu machen, um damit feine Haarsträhnen bearbeiten zu können. Über diese Spritztülle wird das in der Flasche bevorratete Produkt der Applikatoreinrichtung 8 zugeführt, die am freien Ende der Spritztülle 3 in diese integriert ist.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen einen Schnitt durch den Bereich der Mündung am freien Ende des Mundstücks bzw. seiner Spritztülle 3 und veranschaulichen die Einzelheiten der Applikatoreinrichtung 8. Die Applikatoreinrichtung 8 wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch die im Bereich der Mündung entsprechend ausgebildeten Wandbereiche des Mundstücks 1 bzw. dessen Spritztülle 3 gebildet und durch den dort eingesetzten Applikationskörper 5. Der Applikationskörper 5 ist hier als drehbare Auftragswalze ausgebildet. Um eine bessere Verteilung des zu applizierenden Produkts zu erreichen ist der Applikationskörper 5 in dem Bereich, in dem er bestimmungsgemäß mit der Strähne in Kontakt bringbar ist, so gestaltet, dass er eine ballige äußere Umrisslinie aufweist, vorzugsweise eine tonnenartige äußere Umrisslinie. Der Applikationskörper kann an seinem Außenumfang, der bestimmungsgemäß mit der Strähne in Kontakt bringbar ist, eine glatte Oberfläche haben, weist aber vorzugsweise einen Borstenbesatz auf, so wie der hier in Gestalt einer Rundbürste ausgeführte Applikationskörper, der von den Figuren gezeigt wird.
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Anzumerken ist noch, dass der Applikationskörper gerade auch dann, wenn er glattflächig ausgeführt ist, idealerweise zumindest in seinem bestimmungsgemäß mit der Strähne in Kontakt bringbaren Bereich, aus einem weichelastischen Werkstoff bzw. einem Elastomerwerkstoff besteht. Dieser Werkstoff ist so gewählt, dass zwischen der Haarsträhne und ihm auch dann noch eine hohe Friktion zustande kommt, wenn der Werkstoff durch das zu applizierende Produkt benetzt ist. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass der Applikationskörper stets hinreichend durch die Strähne angetrieben wird.
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Nur am Rande noch der Hinweis, dass der Applikationskörper selbstverständlich auch einen Fremdantrieb aufweisen kann, was aber im Regelfall zu erhöhtem Aufwand führt, mit einem Wegwerfprodukt nicht verträglich und daher in einem Großteil der Fälle unerwünscht ist - dagegen ist der "Zwangsantrieb" durch die Haarsträhne gleichermaßen effektiv wie simpel.
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An den Applikationskörper 5 wird über den innenliegenden Kanal 6 das zu applizierende Produkt aus dem in der Flasche bereit gehaltenen Vorrat herangeführt. Hierdurch wird der Applikationskörper 5 auf seiner der Haarsträhne abgewandten Seite mit dem zu applizierenden Produkt beladen. Der Applikationskörper 5 rotiert unter dem Einfluss der Kräfte, die eine über ihn hinweggezogene Strähne auf ihn ausübt. Auf diese Art und Weise fördert er das Produkt aus dem Kanal 6 heraus und befrachtet die Strähne damit.
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Sofern der Applikationskörper 5 die Gestalt einer Bürste aufweist, wird er das Produkt im Regelfall nicht nur auf der Strähne abladen, sondern sorgt zugleich auch für eine Einarbeitung des Produkts in die Strähne bzw. eine verbesserte Verteilung des Produkts in der Strähne. Dabei ist der Applikationskörper 5 vorzugsweise mit einer Anzahl einzelner, punktuell in radialer Richtung abstehender Borsten besetzt.
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Der innenliegende Kanal 6 weist - in Fließrichtung gesehen - unmittelbar vor dem Applikationskörper 5 eine Verengung 7 auf. Diese Verengung 7 bildet eine Art Blende. Sie vergrößert im Regelfall auch die Länge des Spalts zwischen dem Applikationskörper 5 und den ihn umgebenden Wänden. Die Verengung 7 nimmt damit auf die Dosierung des zu applizierenden Produkts Einfluss - die Verengung 7 verhindert, dass bei stärkerem Druck auf die Vorratsflasche ohne Weiteres sofort eine zu große Menge des Produkts appliziert wird. Zudem sorgt sie für eine gleichmäßige Beladung des Applikationskörpers 5.
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Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass die Verengung 7 einen Zwischenraum zwischen ihrer stromabwärtigen Seite und der Mündung ausbildet. In diesen Zwischenraum taucht der Applikationskörper 5 teilweise ein. Der in diesen Zwischenraum eintauchende Teil des Applikationskörpers 5 wird dort frisch mit dem zu applizierenden Produkt beladen und schleppt das zu applizierende Produkt durch den definierten Spalt, den er mit der ihn umgebenden Wandung der Spritztülle 3 ausbildet, nach außen. Durch diesen definierten Spalt wird abermals eine Überdosierung vermieden, so dass mit dem erfindungsgemäßen Applikator ausgesprochen tropffrei gearbeitet werden kann.
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Das freie Ende des Mundstücks 1 bzw. seiner Spritztülle 3 ist - in Fließrichtung gesehen - hinter dem Applikationskörper 5 mit Leitflächen 10 und Stützflächen 9 versehen. Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel befinden sich die Leit- und Stützflächen an zinnenartigen Elementen 11, die dem freien Ende das Aussehen einer Turmhaube verleihen. Es sind vier Stück dieser zinnenartigen Elemente vorgesehen. Diese schließen in einer ersten Richtung eine erste, meist große Nut GN und in einer zweiten Richtung eine zweite, meist kleinere Nut KN zwischen sich ein. Im Grund der kleineren Nut KN ist eine Rastfläche mit verengtem Zugangsquerschnitt ausgebildet, in die die Drehachse des Applikationskörpers 5 drehbar und unverlierbar eingerastet werden kann.
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Die erste Nut GN nimmt die durch den Applikationsbereich zu ziehende Haarsträhne auf. Die Haarsträhne wird durch den Strähnengreifer 12 in Kontakt mit der Applikationszone gehalten. Die die erste Nut seitlich begrenzenden Leitflächen 10 verhindern zuverlässig, dass sich unter dem Einfluss der Kräfte, die beim Hindurchziehen einer Haarsträhne durch den Applikationsbereich entstehen, Teile der Haarsträhne der Einwirkung der Führungsfläche 13 des Strähnengreifers 12 entziehen und seitlich vom Applikationsbereich abrutschen.
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In der zweiten Nut KN ruht der Strähnengreifer 12 in seinem geschlossenen Zustand. Die zweite Nut KN stützt mittels der sie begrenzenden Stützflächen 9 den Strähnengreifer 12 ab. Hierdurch wird auch dann, wenn der Strähnengreifer der besseren Handhabung willen ausgesprochen schlank ausgeführt ist, verhindert, dass der Strähnengreifer unter dem Einfluss der Kräfte, die beim Hindurchziehen einer Haarsträhne durch den Applikationsbereich entstehen, in Längsrichtung der Haarsträhne mitgenommen bzw. gebogen wird.
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Bemerkenswert ist noch, dass der Grund der zweiten Nut KN als Lageraufnahme ausgebildet ist und zwar derart, dass die an den Applikationskörper 5 angespritzte oder an ihn angebaute Achse hier eingeclipst werden kann, entsprechende Rastflächen sind vorgesehen.
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Der von diesem ersten Ausführungsbeispiel verwendete Strähnengreifer 12 besteht aus einem ersten Funktionsabschnitt 14 einem sich daran anschließenden, nicht näher bezeichneten Übergangsabschnitt und einem sich wiederum daran anschließenden zweiten Funktionsabschnitt 15, der als Federelement ausgestaltet ist.
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Dieser erste Funktionsabschnitt 14 bildet eine Führungsfläche 13 aus, die in geschlossener Stellung des Strähnengreifers die Applikationszone vollständig übergreift und die Strähne in unmittelbarem Kontakt mit der Applikationszone hält oder meist sogar auf die Applikationszone drückt, so auch hier.
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Der erste Funktionsabschnitt 14 ist sehr schlank ausgeführt - meist so schlank, wie es das verwendete Material und die bei der Benutzung zu erwartenden Kräfte zulassen, ohne eine störende Verformung an ihm hervorzurufen. Er weist im Regelfall einen in sich geschlossenen runden oder rechteckigen bzw. mehreckigen Querschnitt auf. Sein größter Durchmesser ist im Regelfall um den Faktor 10 kleiner als seine Länge in Richtung seiner Längsachse 18 bzw. liegt im Regelfall unterhalb von 10 mm, idealerweise unterhalb von 7 mm. Wie die Fig. 1, 2 sowie 22 und 26 zeigen, ist seine Breite zudem mindestens um den Faktor 3 geringer als die des zweiten Funktionsabschnitts 15. Im Bereich seines freien Endes trägt der erste Funktionsabschnitt 14 einen Widerhaken 17. Der erste Funktionsabschnitt 14 ist somit als Strähnchennadel gestaltet.
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Die Längsachse 18 des ersten Funktionsabschnitts 14 verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Mundstücks 1 bzw. der Spritztülle 3. Auf diese Art und Weise steht die Vorratsflasche bei der bestimmungsgemäßen Benutzung des Applikators im Wesentlichen senkrecht vom Kopf, an dem die Applikation durchgeführt wird, ab und ist so am wenigsten hinderlich. Dabei ist der in geschlossener Stellung über dem Applikationskörper zu liegen kommende Bereich des ersten Funktionsabschnitts 14 vorzugsweise so gekrümmt, dass er sich der Außenkontur des Applikationskörpers anpasst.
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Der zweite Funktionsabschnitt 15 des Strähnengreifers 12 bildet ein in den Strähnengreifer integriertes Federelement. Dieses stützt sich hier an der Spritztülle 3 ab. Um eine echte "Einfingerbedienung" zu ermöglichen ist die Spritztülle vorzugsweise so dimensioniert, dass sie ein Widerlager bildet, das sich unter dem Einfluss der regulär auftretenden, einseitig wirkenden Kräfte nicht nennenswert verformt, also keiner Abstützung durch einen zweiten Finger bedarf.
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Das integrierte Federelement längt sich unter dem Einfluss einer auf das Federelement einwirkenden Druckkraft und hebt dadurch den ersten Funktionsabschnitt 14 von der Applikationszone ab. Zu diesem Zweck sind am zweiten Funktionsabschnitt 15 zwei gegenläufig angeordnete Blattfedern ausgebildet, die so gekrümmt sind, dass sie sich unter dem Einfluss einer Druckkraft gemeinsam längen. Diese Blattfedern lassen sich bei entsprechender Auslegung, entsprechend steifer Ausgestaltung des Mundstücks 1 und ergonomischer Dimensionierung der Flasche mit einem einzigen Finger der die Flasche des Applikators haltenden Hand zusammendrücken, nämlich vorzugsweise mit den Daumen oder dem Zeigefinger. Damit lässt der Strähnengreifer 12 eine echte Einhandbedienung zu.
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In Folge dieser Längung wird der erste Funktionsabschnitt 14 im Wesentlichen quer zu seiner Längsachse 18 bewegt. Seine Hublänge wird mit vorzugsweise 1 bis 3 cm so groß gewählt, dass der erste Funktionsabschnitt 14 so weit von der Applikationszone abgehoben wird, dass er bequem als Strähnchennadel eingesetzt werden kann, das heißt, dass er dazu verwendet werden kann um hinter eine neue, in einem nächsten Schritt zu färbende Haarsträhne zu fassen und diese abzuteilen. Zu diesem Zweck wird der entsprechend gestaltete erste Funktionsabschnitt 14 als eine Art Haken eingesetzt, mit dem - bezogen auf seine eigene Längsachse und die Längsachse der zu fassenden Haarsträhne - in etwa in einem Winkel 70° bis 130° hinter die Haarsträhne gefasst wird. Der Widerhaken 17 erleichtert das Abteilen einer Strähne und verhindert nachfolgend, dass die von dem ersten Funktionsabschnitt 14 gefasste Haarsträhne ungewollt seitlich über das freie Ende des ersten Funktionsabschnitts 14 abgleitet.
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Sobald der Druck auf das Federelement aufgehoben wird, zieht es den ersten Funktionsabschnitt 14 in seine geschlossene Stellung zurück. Der erste Funktionsabschnitt 14 nimmt hierbei die an seiner Führungsfläche 13 anliegende Haarsträhne mit und bringt sie in unmittelbaren Kontakt mit der Applikationszone. Bei dem konkreten Ausführungsbeispiel ist das Federelement so gestaltet, dass es auch dann noch unter einer gewissen Spannung steht, wenn die von der Führungsfläche 13 herangeführte Haarsträhne bereits auf dem Applikationsbereich zu liegen kommt. Hierdurch wird die Haarsträhne nicht nur im Wesentlichen spielfrei an den Applikationsbereich angelegt sondern aktiv gegen den Applikationsbereich gedrückt.
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Auf seiner dem ersten Funktionsabschnitt 14 abgewandten Seite ist der Strähnengreifer 12 mit einem hier ringförmig ausgestalteten Halteorgan 19 ausgestattet. Dieses Halteorgan 19 wird über das Mundstück 1 bzw. dessen Spritztülle 3 geschoben und dort festgelegt, vorzugsweise aufgerastet, beispielsweise auf die hierzu an der Spritztülle 3 vorgesehene Wulst 20. Dabei sind das Halteorgan 19 bzw. die Spritztülle 3 vorzugsweise so ausgestaltet, dass sich das Halteorgan 19 nur in einer bestimmten Orientierung korrekt an der Spritztülle 3 befestigen lässt. Hierfür sorgt bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Art Passfeder 21. In jedem Fall lässt sich das Halteorgan 19 verdrehfest an der Spritztülle 3 befestigen. Auf diese Art und Weise besteht die Möglichkeit die Spritztülle 3 bedarfsweise mit unterschiedlich gestalteten Strähnengreifern auszustatten oder sich auch dafür zu entscheiden, die Spritztülle 3 zu verwenden, ohne dass zuvor ein Strähnengreifer montiert wird. Dies erhöht gerade bei Applikatoren, die für den Normalverbraucher gedacht sind, die Akzeptanz, da der Verbraucher den Applikator so verwenden kann, wie er am besten damit zurechtkommt.
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Die Figuren 13 bis 15 zeigen den als rotierende Bürste ausgeführten Applikationskörper. Die Bürste weist einzelne in radialer Richtung abstehende Borsten 22 auf. Diese Borsten verjüngen sich in radialer Richtung nach außen hin. Vorzugsweise sind sie kegelförmig ausgestaltet und angespritzt. Oft bestehen sie aus einem Elastomer oder wenigstens einem quasielastomeren Kunststoff. In vielen Fällen sind sie auf einen aus einem härteren Kunststoff bestehenden Grundkörper befestigt bzw. aufgespritzt, der dann oft gleich einstückig mit der Asche des Applikationskörpers gefertigt ist. Allerdings kann der Applikationskörper - wegen seiner sehr kurzen Borsten - auch aus einem vergleichsweise weniger flexiblen Kunststoff bestehen, bis hin zu einer Gestaltung, die man "Pickelwalze" nennen könnte. Er ist dann extrem rationell zu fertigen, weil der Grundkörper, die Borsten oder Borstenscheiben und die beidseitigen Achsstummel dann einstückig gefertigt werden können, vorzugsweise durch Spritzgießen.
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Solche Borsten weisen die erforderliche Standfestigkeit auf um unter der Einwirkung des Strähnengreifers 12 bzw. seiner Führungsfläche 13 nicht vorzeitig abzuknicken. Die Borsten sind in kreisförmigen Reihen nebeneinander angeordnet, wobei alle Borsten einer kreisförmigen Reihe hintereinander liegen. Auf diese Art und Weise wird zwischen den Borsten benachbarter Reihen ein kreisrunder, in Umfangsrichtung durchgehender Zwischenraum 23 gebildet. Die Haare der jeweils behandelten Haarsträhne teilen sich dadurch in einzelne Büschel auf, welche sich in die besagten Zwischenräume 23 legen. Die Haarsträhne wird also gleichmäßig von den Borsten des Applikationskörpers durchgriffen, wodurch ein sehr gleichmäßiger Auftrag des zu behandelnden Produkts zu Stande kommt.
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Die Figuren 16 bis 18 zeigen eine alternative Ausgestaltung für den als rotierende Bürste ausgeführten Applikationskörper. Diese Alternative Bürste weist in abwechselnder Folge unterschiedlicher Reihen von Borsten auf. Hier wechselt sich immer eine Reihe einzelner in radialer Richtung abstehender Borsten mit einer umlaufenden, scheibenförmigen Borste ab. Diese scheibenförmige Borste tritt an die Stelle einer kompletten die Unfangsrichtung umlaufenden Reihe aus einzelnen Borsten.
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Eine derart ausgestattete rotierende Bürste weist zwar etwas geringerer Freiräume auf, die mit dem zu applizierenden Produkt beladen werden können, vermag aber die zu behandelnde Haarsträhne noch stärker zu durchdringen und in einzelne Büschel aufzuteilen.
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Eine weitere alternative Ausgestaltung für den als rotierende Bürste ausgeführten Applikationskörper zeigen die Figuren 19 bis 21. Hier sind sozusagen alle Borsten einer umlaufenden Reihe zu einer einzigen umlaufenden, scheibenförmigen Borste verschmolzen. Eine solche Gestaltung teil die zu behandelnde Strähne zumindest partiell in einzelne Teilsträhnen auf und erleichtert damit, dass das zu applizierende Produkt die Strähne durchdringt.
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Der Applikator muss allerdings nicht zwangsläufig eine Flasche umfassen. Statt dessen kann das von Figur 1 gezeigte Mundstück 1 beispielsweise auch auf einen Handgriff aufgeschraubt sein, der über eine flexible Zuleitung und mittels einer Dosierpumpe mit dem an ganz anderer Stelle bevorrateten Produkt versorgt wird - und dann rein äußerlich beispielsweise in etwa einer Airbrush-Pistole ähnelt. Dies allerdings mit dem Unterschied, dass die Versorgung mit dem aufzutragen Produkt nicht pneumatisch nach dem Venturiprinzip erfolgt, sondern durch Pumpen des aufzutragenden Produkts.
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Weiterhin ist festzuhalten, dass bei sehr einfachen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Applikators auch auf den an sich sehr vorteilhaften Applikationskörper (d. h. auf die drehbare Bürste oder dergl.) verzichtet werden kann. Die Haarsträhne wird dann über eine entsprechend gestaltete Gleitfläche in der Applikationszone gezogen, die eine oder mehrere Mündungsöffnungen aufweist, aus denen das zu applizierende Produkt in die Applikationszone austritt.
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Unabhängig davon, wie das Mundstück 1 zum Einsatz kommt, ist es im Regelfall aus Gründen der Hygiene und der möglichst einfachen Anwendung zweckmäßig, das Mundstück als Wegwerfartikel auszuführen - wobei die Erfindung mit ihrer sehr einfachen Ausgestaltung dem entgegenkommt.
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Die Figuren 27a bis 37 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Applikators, der ebenfalls für das Färben feiner Faser- oder Haarsträhnen (bzw. "Strähnen aus keratinischen Fasern") konzipiert ist, deren Durchmesser im Regelfall kleiner als 1,5 Millimeter ist und meist bei etwa 0,5 Millimetern liegt.
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Der im Rahmen dieses zweiten Ausführungsbeispiels beschriebene Applikator unterscheidet sich von dem des ersten Ausführungsbeispiels nur durch seinen Strähnengreifer 12, während er ohne Weiteres mit einem Applikationskörper versehen sein kann bzw. ist, wie zuvor für das erste Ausführungsbeispiel beschrieben (Applikationskörper in den Zeichnungen für das zweite Ausführungsbeispiel nicht noch einmal gezeigt, da nur die Unterschiede des Strähnengreifers illustriert werden). Mithin entspricht das komplette Mundstück 1 dem des ersten Ausführungsbeispiels, so dass das hierzu bereits Gesagte auch im Rahmen des zweiten Ausführungsbeispiels gilt.
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Wie am Besten anhand der Fig. 31 zu erläutern ist, besteht der Strähnengreifer 12 dieses zweiten Ausführungsbeispiels aus zwei Armen. Einer dieser beiden Arme weist in geschlossener Stellung einen innenliegenden ersten Funktionsabschnitt 24 auf, einen sich daran anschließenden Übergangsabschnitt 25 und einen wiederum an diesen anschließenden zweiten Funktionsabschnitt 26, der eine Feder ausbildet. Der innenliegende Funktionsabschnitt 24 bildet dabei die Führungsfläche 13 aus, die die Applikationszone in geschlossener Stellung des Strähnengreifers vollständig übergreift und die Strähne in unmittelbarem Kontakt mit der Applikationszone hält. Die Längsachse 18 des innenliegenden ersten Funktionsabschnitts 24 verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Mundstücks 1 bzw. der Spritztülle 3.
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Der andere dieser beiden Arme weist einen in geschlossener Stellung außenliegenden ersten Funktionsabschnitt 27, einen sich daran schließenden Übergangsabschnitt 25 und einen sich wiederum an diesen anschließenden zweiten Funktionsabschnitt 26 auf, der ebenfalls eine Feder ausbildet. Die beiden Federn der zweiten Funktionsabschnitte 26 stützen sich an der entsprechenden Spritztülle 3 ab, sind aber relativ zueinander im Regelfall so angeordnet, dass sich die von ihnen auf die Spritztülle ausgeübten Kräfte gegeneinander aufheben, was eine besonders kräftige Ausgestaltung der Spritztülle erübrigt.
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Die beiden Federn sind so ausgelegt, dass die beiden Übergangsabschnitte 25 mit ihren ersten Funktionsabschnitten 24 bzw. 27 im Wesentlichen um die oder im Bereich der Punkte P schmetterlingsartig nach außen schwenken, wenn auf die beiden
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Übergangsabschnitte 25 in dem Bereich, in dem diese die zweiten Funktionsabschnitte 26 überlagern, jeweils eine Druckkraft ausgeübt wird (vgl. Fig. 33, Pfeile F). Die Federn bzw. Arme sind dabei vorzugsweise so ausgelegt, dass die Arme gegenüber der Längsachse des Mundstücks bzw. seiner Tülle 3 um einen Winkel W von etwa 5° bis 15° nach außen schwenken, vgl. nochmals Fig. 33. Dabei können die durch die Pfeile F angedeuteten Druckkräfte bei geeigneter Dimensionierung des Strähnengreifers und entsprechend griffgünstig gestalteter Vorratsflasche dadurch aufgebracht werden, dass der Daumen des Benutzers die erste und der Zeigefinger die zweite Druckkraft aufbringt, während der Rest der Hand die Vorratsflasche festhält. Damit ist auch bei dieser Ausführungsform eine bequeme Einhandbedienung des Applikators gewährleistet.
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Jedenfalls der erste, innenliegende Funktionsabschnitt 24 ist sehr schlank ausgeführt - meist so schlank, wie es das verwendete Material und die bei der Benutzung zu erwartenden Kräfte zulassen, ohne eine störende Verformung an ihm hervorzurufen. Er weist im Regelfall einen in sich geschlossenen runden oder rechteckigen bzw. mehreckigen Querschnitt auf. Sein größter Durchmesser ist im Regelfall um den Faktor 5 kleiner als seine Länge in Richtung seiner Längsachse 18 (vgl. etwa Fig. 34) bzw. liegt im Regelfall unterhalb von 10 mm, idealerweise unterhalb von 7 mm. Wie ebenfalls die Fig. 34 illustriert, ist seine Breite (in Richtung quer zu seiner Längsachse 18) zudem mindestens um den Faktor 3 geringer als die des Übergangsabschnitts 25 bzw. des restlichen Arms. Zweckmäßigerweise besitzt der erste, innenliegende Funktionsabschnitt 24 einen rechteckigen Querschnitt. Im Bereich seines freien Endes trägt der erste, innenliegende Funktionsabschnitt 24 einen Widerhaken 17, vgl. insbesondere Fig. 32.
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Der erste, innenliegende Funktionsabschnitt 24 ist somit wiederum als Strähnchennadel ausgestaltet.
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Er wird bestimmungsgemäß dazu verwendet um hinter eine neue, in einem nächsten Schritt zu färbende Haarsträhne zu fassen und diese abzuteilen. Zu diesem Zweck wird der entsprechend gestaltete erste Funktionsabschnitt 24 als eine Art Haken eingesetzt, mit dem - bezogen auf seine eigene Längsachse und die Längsachse der zu fassenden Haarsträhne - in etwa in einem Winkel von 70° bis 130° hinter die Haarsträhne gefasst wird. Der Widerhaken 17 erleichtert das Abteilen eine Strähne und verhindert nachfolgend, dass die von dem ersten Funktionsabschnitt 24 gefasste Haarsträhne ungewollt seitlich über das freie Ende des ersten Funktionsabschnitts 24 abgleitet.
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Sobald die für den nächsten Applikationsvorgang ausgewählte Haarsträne auf den als Strähnchennadel eingesetzten innenliegenden ersten Funktionsabschnitt 24 aufgelegt ist bzw. an dessen Führungsfläche 13 anliegt, beendet der Benutzer den Druck auf die Übergangsabschnitte 25. Unter dem Einfluss der Federkraft schwenken die Arme nun wieder in ihre geschlossne Stellung zurück. Dabei nimmt der innenliegende erste Funktionsabschnitt 24 die ausgewählte Haarsträhne mit und legt sie an die Applikationszone an, bringt sie also in unmittelbaren Kontakt mit der Applikationszone. Der innenliegende Funktionsabschnitt 24 verteilt dabei die Haare bzw. Haarbüschel der Strähne sogar in gewisser Weise über die Applikationszone, da er die Applikationszone fortschreitend von außen nach innen überstreicht bis er seine völlig geschlossene Stellung erreicht.
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Bei alledem schwenkt der außenliegende erste Funktionsabschnitt 27 über den innenliegenden Funktionsabschnitt 24 und stützt diesen auf dessen der Strähne abgewandten Seite ab - so dass der innenliegende erste Funktionsabschnitt 24 auch dann nicht wesentlich aufgebogen wird, wenn im Zuge der Benutzung des Applikators größere Kräfte in Richtung der Längsachse des Mundstücks 1 bzw. dessen Spritztülle 3 am innenliegenden Funktionsabschnitt 24 bzw. dessen Führungsfläche 13 angreifen sollten. Vorzugsweise ist die äußere Kontaktfläche des innenliegenden Funktionsabschnitts 24 konvex und die innere Kontaktfläche des außenliegenden Funktionsabschnitts konkav ausgebildet, so dass sich aufgrund der Reibung zwischen den beiden Funktionsabschnitten 24 und 27 sogar eine in Schwenkrichtung verriegelnde Wirkung ergibt.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Strähnengreifer 12 auf seiner den ersten Funktionsabschnitten 24 und 27 abgewandten Seite mit einem hier ringförmig ausgestatteten Halteorgan 19 ausgestattet. Dieses Halteorgan 19 wird über das Mundstück 1 bzw. dessen Spritztülle 3 geschoben und dort festgelegt. Das Halteorgan dieses zweiten Ausführungsbeispiels ist so ausgeführt, wie bereits oben für das entsprechende Halteorgan des ersten Ausführungsbeispiels ausgeführt.
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Zusammenfassend lässt sich zu den beiden soeben geschilderten Ausführungsbeispielen folgendes festhalten:
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Die Leitfläche 13 des Strähnengreifers 12 übergreift die Applikationszone in Richtung quer zur der Richtung, in der die Strähne durch den Applikator gezogen wird und stellt auf diese Art und Weise sicher, dass die Strähne in hinreichendem Kontakt mit der Applikatoreinrichtung bleibt. Vorzugsweise drückt die Leitfläche 13 die Strähne auf die Applikatoreinrichtung. Dabei erstreckt sich die Leitfläche 13 des Strähnengreifers dieses Ausführungsbeispiels sowohl bei gelüftetem Strähnengreifer als auch bei geschlossenem Strähnengreifer in einer Richtung im Wesentlichen oder nahezu genau senkrecht zur Längsachse des innenliegenden Kanals 6 und/oder der Spritztülle 3.
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Dabei weist der Strähnengreifer 12 mindestens einen integrierten Federabschnitt auf, der sich unter dem Einfluss einer vom Anwender auf den Greifer 12 aufgebrachten Druckkraft so verformt, dass der Strähnengreifer 12 in seine gelüftete Stellung überführt wird.
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Besagter Federabschnitt bzw. der Strähnengreifer (12) insgesamt ist so gestaltet, dass die zum Überführen des Strähnengreifers 12 in die gelüftete Stellung erforderliche Druckkraft vom Anwender mit zwei Fingern aufgebracht werden kann.
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Der Federabschnitt ist so gestaltet, dass er sich unter dem Einfluss der vom Anwender aufgebrachten Druckkraft so verformt, dass der die Leitfläche 13 bereitstellende Abschnitt 14 des Strähnengreifers eine geradlinige Bewegung in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht seiner Längsachse 18 ausführt.
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Der die Leitfläche 13 bereitstellende Abschnitt 14 des Strähnengreifers bildet eine Strähnchennadel aus, mittels derer in gelüfteter Stellung des Strähnengreifers 12 hinter eine einzelne Strähne gegriffen werden kann um diese auszuwählen und der Applikationszone zuzuführen.
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Der die Leitfläche 13 bereitstellende Abschnitt 14 des Strähnengreifers 12 verjüngt sich gegenüber dem sich an ihn anschließenden Abschnitt 15 des Strähnengreifers 12.
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Der die Leitfläche 13 bereitstellende Abschnitt des Strähnengreifers 12 ist als Strähnchennadel ausgestaltet, deren maximaler Querschnittsdurchmesser wesentlich kleiner ist als ihre Erstreckung in Richtung ihrer Längsachse 18.
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Der die Leitfläche 13 bereitstellende Abschnitt trägt im Bereich seines freien Endes einen Widerhaken 17.
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Der Strähnengreifer 12 weist einen ringförmigen Haltekragen 19 auf, mittels dessen er über einen rohrförmigen Abschnitt der Applikatoreinrichtung 8 geschoben und dort festgesetzt werden kann.
Bezugszeichenliste:
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- 1
- Mundstück
- 2
- Flaschenanschluss
- 3
- Spritztülle
- 4
- Mündung
- 5
- Applikationskörper
- 6
- Kanal
- 7
- dosierend wirkende Verengung
- 8
- Applikatoreinrichtung
- 9
- Stützfläche
- 10
- Leitfläche
- 11
- zinnenartige Elemente
- 12
- Strähnengreifer
- 13
- Führungsfläche des Strähnengreifers
- 14
- erster Abschnitt des Strähnengreifers (erstes Ausführungsbeispiel)
- 15
- zweiter, federnder Abschnitt des Strähnengreifers (erstes Ausführungsbeispiel)
- 16
- (nicht vergeben)
- 17
- Widerhaken
- 18
- Längsachse des ersten Abschnitts
- 19
- Halteorgan
- 20
- Wulst
- 21
- Passfeder
- 22
- Borste
- 23
- Zwischenraum
- 24
- erster Funktionsabschnitt (erster Arm des zweiten Ausführungsbeispiels)
- 25
- Übergangsabschnitt (erster und zweiter Arm des zweiten Ausführungsbeispiels)
- 26
- zweiter Funktionsabschnitt (erster und zweiter Arm des zweiten Ausführungsbeispiels)
- 27
- erster Funktionsabschnitt (zweiter Arm des zweiten Ausführungsbeispiels)
- GN
- große Nut
- KN
- kleine Nut
- W
- Aufschwenkwinkel
- F
- Kraft