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Die Erfindung geht aus von einer Schere mit einem ersten Scherenblatt, einem zweiten Scherenblatt sowie einem ersten Griffteil und einem zweiten Griffteil zur manuellen Betätigung der beiden Scherenblätter.
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Scheren sind Werkzeuge zum Zerteilen oder Einschneiden verschiedener Materialien. Jedes der beiden Scherenblätter ist mit einer Schneide oder Klinge ausgestattet. Beim Schneidvorgang wird ein zu schneidender Gegenstand zwischen die beiden Scherenblätter gelegt. Dann werden die beiden Scherenblätter relativ zueinander bewegt. Dabei gleiten die beiden Schneiden dicht aneinander vorbei und durchtrennen den Gegenstand. Es gibt unterschiedliche Formen und Typen von Scheren, je nachdem, für welches Material und für welche Anwendung die Schere dient. Zu diesen unterschiedlichen Typen zählen Gelenkscheren und Bügelscheren.
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Bei einer Gelenkschere sind die beiden Scherenblätter als Scherenhebel ausgebildet. Die beiden Scherenhebel sind über ein Scherengelenk miteinander verbunden. Jeder Scherenhebel weist einen Schneidenarm und einen Betätigungsarm auf, wobei sich das Scherengelenk zwischen dem Schneidenarm und dem Betätigungsarm befindet. Die Schneiden oder Klingen befinden sich an den Schneidenarmen. Dabei sind die Schneiden oder Klingen einander zugewandt und stehen sich mit der scharfen Seite gegenüber. Durch manuelle Betätigung können die beiden Scherenhebel relativ zueinander um die Drehachse gedreht werden. Dabei gehen die beiden Schneidenarme in eine Schließstellung oder in eine Öffnungsstellung über. Bei bekannten Gelenkscheren ist jeder der beiden Betätigungsarme mit einem ringförmigen Griffteil ausgestattet. Dieses ringförmige Griffteil wird auch als Auge bezeichnet. Zum manuellen Betätigen der Schere wird in jedes der beiden Augen ein Finger derselben Hand gesteckt: in der Regel in ein Auge der Daumen und in das andere Auge der Zeigefinger. Durch eine Spreizbewegung der beiden betreffenden Finger werden die beiden Scherenblätter bewegt. Sowohl beim Bewegen der Scherenblätter in die Schließstellung der beiden Schneidenarme als auch beim Bewegen in die Öffnungsstellung der beiden Schneidenarme muss mit den beiden Fingern Kraft aufgebracht werden.
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Durch ein Verkanten der Finger in den Augen kann bei einer Gelenkschere der Andruck der Schneidenarme auf einen zu schneidenden Gegenstand erhöht werden. Je fester der Gegenstand ist, der geschnitten werden soll, umso stärker muss der Andruck sein. Dies führt beim Schneiden festerer Gegenstände, wie beispielsweise Karton oder Pappe, zu Schmerzen an den betreffenden Fingern. Außerdem muss zum Schneiden der Arm, mit dem die Schere betätigt wird, und insbesondere das Handgelenk dieses Arms abgewinkelt werden. Diese Haltung wird einerseits als unbequem empfunden, andererseits kann die Kraft der Hand und des Arms nicht optimal auf die beiden Scherenblätter übertragen werden.
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Neben den Gelenkscheren sind auch Bügelscheren bekannt. Sie unterscheiden sich von Gelenkscheren dadurch, dass die beiden Scherenblätter nicht über ein gemeinsames Gelenk, sondern über einen Bügel miteinander verbunden sind, der auch der Betätigung der Bügelschere dient. Der Bügel weist dabei meist eine U-Form auf. In der unbelasteten Ausgangsstellung befinden sich die beiden Scherenblätter einer Bügelschere in einer Öffnungsstellung. Durch die Kraft der Hand werden zwei Schenkel des U-förmigen Bügels zusammengedrückt. Dies führt zu einer Bewegung der beiden Scherenblätter und damit zu einer Schneidbewegung. Zwar müssen bei einer Bügelschere nicht zwei Finger einer Hand durch die als Augen bezeichneten Griffteile gesteckt werden, aber der Arm muss wie bei der Gelenkschere zum Schneiden abgewinkelt werden. Diese Haltung ist unbequem und verhindert ferner eine optimale Kraftübertragung von dem Arm oder der Hand auf die Scherenblätter.
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Aus der
US 2008/0295341 A1 ist ein handbetriebenes Schneidwerkzeug vorbekannt, welches einen ersten und einen zweiten Griff sowie ein erstes längliches Element mit einer ersten Schneidbacke und ein zweites längliches Element mit einer zweiten Schneidbacke umfasst. Die den Schneidbacken abgewandten Enden des ersten und zweiten Griffs sind über eine erste Schwenkverbindung miteinander verbunden. Die beiden länglichen Elemente sind über eine zweite Schwenkverbindung miteinander verbunden. Dabei unterteilt die zweite Schwenkverbindung die länglichen Elemente jeweils in ein Schwenkende und in ein die Schneidbacke aufweisendes Backenende. Das Schwenkende des ersten langgestreckten Elements ist an den ersten Griff schwenkbar gekoppelt, wobei sich diese dritte Schwenkverbindung an dem der ersten Schwenkverbindung abgewandten Ende des ersten Griffs befindet. Das Schwenkende des zweiten langgestreckten Elements ist an den zweiten Griff schwenkbar gekoppelt, wobei sich diese vierte Schwenkverbindung an dem der ersten Schwenkverbindung abgewandten Ende des zweiten Griffs befindet. Die Griffe, die länglichen Elemente und die Drehpunkte wirken als Viergelenk für die Bewegung der Schneidbacken zwischen einer offenen Position und einer geschlossenen Position zusammen. Hierbei muss, wie oben bereits beschrieben, sowohl beim Bewegen der Schneidbacken in die Schließstellung als auch beim Bewegen in die Öffnungsstellung mit den Fingern Kraft aufgebracht werden. Dies führt zu den bereits erwähnten Nachteilen, nämlich dass beim Schneiden festerer Gegenstände, wie beispielsweise Karton oder Pappe, dies zu Schmerzen an den betreffenden Fingern führen kann. Außerdem muss zum Schneiden der Arm, mit dem die Schere betätigt wird, und insbesondere das Handgelenk dieses Arms abgewinkelt werden. Diese Haltung wird einerseits als unbequem empfunden, andererseits kann die Kraft der Hand und des Arms nicht optimal auf die beiden Scherenblätter übertragen werden.
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Ferner ist aus der
JP H07 026915 Y2 ein Schneidgerät für Obst und Gemüse vorbekannt. Dieses stellt eine typische Gartenschere dar, mit der Pflanzen geschnitten werden können. Diese Schere weist die bereits oben beschriebenen Nachteile auf.
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Des Weiteren ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2008 012 053 U1 eine Gartenschere vorbekannt, welche einen oberen und einen unteren Handgriff und zwei Schneideklingen umfasst, die jeweils mit einer Schneidkante versehen sind. Die Schneideklingen sind jeweils durch ein Verschraubelement befestigt, das durch das Distalende der Schneideklingen hindurchgeht. Der untere Handgriff und eine der beiden Schneideklingen sind mittels eines Verbinders miteinander verbunden. Eine Befestigungsvorrichtung, die an einer Erhebung des oberen Handgriffs angeordnet ist, dient der Fixierung der Handgrifflage. Auch diese Schere weist die oben beschriebenen Nachteile auf, dass zum Schneiden festerer Gegenstände ein hoher Druck, insbesondere durch den Handballen und die Finger einer Hand erzeugt werden muss, was zu Schmerzen in der Hand oder den betreffenden Fingern des Benutzers führen kann.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Schere zur Verfügung zu stellen, mit der verschiedene Gegenstände auch unter Aufbringung eines hohen Andrucks geschnitten werden können, ohne dass dies zu Schmerzen in den Fingern, der Hand oder dem Arm des Benutzers führt, auch wenn die Schere über einen längeren Zeitraum betätigt wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schere mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Schere zeichnet sich dadurch aus, dass anstelle der Augen einer Gelenkschere oder des Bügels einer Bügelschere ein erstes Griffteil und ein zweites Griffteil vorgesehen sind. Das erste Griffteil weist eine Fingerauflage für mindestens zwei Finger einer Hand auf, beispielsweise für den Zeigefinger und den Mittelfinger. Je nach Größe des ersten Griffteils können zusätzlich auch der Ringfinger und der kleine Finger auf die Fingerauflage aufgelegt werden. Das zweite Griffteil weist eine Handballenauflage für dieselbe Hand auf. Dabei ist das zweite Griffteil mit einem Ende mit dem ersten Scherenblatt an der der ersten Schneide abgewandten Seite verbunden. Ferner ist das zweite Griffteil mit dem anderen Ende mit dem zweiten Scherenblatt an der der zweiten Schneide abgewandten Seite verbunden. Die Handballenauflage befindet sich dabei zwischen dem mit dem ersten Scherenblatt verbundenen Ende des zweiten Griffteils und dem mit dem zweiten Scherenblatt verbundenen Ende des zweiten Griffteils. Das erste Griffteil ist mit einem Ende mit dem ersten Scherenblatt an dem der Spitze des ersten Scherenblatts abgewandten Ende verbunden. Mit dem anderen Ende ist das erste Griffteil entweder mit dem zweiten Scherenblatt an dem der Spitze des zweiten Scherenblatts abgewandten Ende oder mit dem zweiten Griffteil verbunden. Zwischen den beiden Enden des ersten Griffteils befindet sich die Fingerauflage. Dabei können die Spitze des ersten Scherenblatts und die Spitze des zweiten Scherenblatts spitz zulaufend oder abgerundet sein.
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Zum Betätigen der Schere legt ein Benutzer seinen Handballen an die Handballenauflage des zweiten Griffteils und seine Finger auf die Fingerauflage des ersten Griffteils. Zieht der Benutzer seine Finger an seinen Handballen derart heran, dass sich seine Hand schließt, verkleinert sich der Abstand zwischen der Fingerauflage des ersten Griffteils und der Handballenauflage des zweiten Griffteils. Da sich das zweite Griffteil an den beiden Scherenblättern abstützt und das erste Griffteil mit den beiden Scherenblättern oder mit einem Scherenblatt und dem zweiten Griffteil verbunden ist, führt die Relativbewegung des ersten Griffteils zum zweiten Griffteil zu einer Bewegung der beiden Scherenblätter relativ zueinander. Das erste Griffteil und das zweite Griffteil sind dabei derart an den Scherenblättern angeordnet, dass sich die Scherenblätter bei einem kleinsten Abstand zwischen der Fingerauflage des ersten Griffteils und der Handballenauflage des zweiten Griffteils in einer Schließstellung befinden und bei einem größten Abstand in einer Öffnungsstellung. Der kleinste Abstand kann auch als minimaler Abstand bezeichnet werden. Der größte Abstand kann auch als maximaler Abstand bezeichnet werden. Bei einer Abstandsänderung der Fingerauflage des ersten Griffteils zu der Handballenauflage des zweiten Griffteils in den Grenzen zwischen dem minimalen Abstand und dem maximalen Abstand bewegen sich die Scherenblätter von der Schließstellung in die Öffnungsstellung oder umgekehrt. Um die beiden Scherenblätter von der Schließstellung in die Öffnungsstellung zu bewegen, wird der Abstand zwischen der Fingerauflage des ersten Griffteils und der Handballenauflage des zweiten Griffteils vergrößert. Bevorzugt besteht das erste Griffteil aus einem federnden oder elastisch verformbaren Material, so dass es automatisch wieder in seine Form und den maximalen Abstand zur Handballenauflage des zweiten Griffteils übergeht, wenn die Finger der Hand des Benutzers die Fingerauflage des ersten Griffteils frei geben. Alternativ kann die Fingerauflage des ersten Griffteils zum Übergang der Scherenblätter in die Öffnungsstellung mit den Fingern aktiv in die Öffnungsstellung bewegt werden.
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Im Unterschied zu der aus dem Stand der Technik bekannten Gelenkschere mit den Augen für jeweils einen Finger wird damit die Kraft auf die Scherenblätter nicht mit zwei einzelnen Fingern, sondern mit der gesamten Hand eines Benutzers aufgebracht. Da die Kraft, die eine Person beim Schließen der Hand aufbringen kann, wesentlich größer ist als die beim Zusammenführen der beiden gespreizten Finger aufgebrachte Kraft, kann mit der erfindungsgemäßen Gelenkschere ein höherer Druck der Scherenblätter auf einen zu schneidenden Gegenstand ausgeübt werden als bei bekannten Scheren. Darüber hinaus müssen bei der erfindungsgemäßen Schere nicht einzelne Finger in den Augen der Schere verkantet werden. Vielmehr liegen mehrere Finger bequem nebeneinander an der Fingerauflage des ersten Griffteils an, während sich der Handballen an dem zweiten Griffteil abstützt. Schmerzen in den Fingern beim Erzeugen eines hohen Anpressdrucks der Scherenblätter auf einen zu schneidenden Gegenstand sind ausgeschlossen. Aufgrund der beiden Griffteile muss der Benutzer weder seinen Arm noch seine Hand beim Schneiden abwinkeln. Dies gilt auch im Unterschied zu einer aus dem Stand der Technik bekannten Bügelschere. Die Kraftanwendung durch die Hand erfolgt beim Schneiden mit der erfindungsgemäßen Schere in einer anatomisch idealen Bewegung, wodurch sich die Kraft der Hand und des Arms des Benutzers optimal auf die Scherenblätter überträgt. Die Griffform des ersten und zweiten Griffteils ist aufgrund der Fingerauflage und der Handballenauflage auf die menschliche Hand ergonomisch abgestimmt, sodass sich die Schere sicher und ermüdungsfrei führen lässt. Der Druck wird auf die Hand verteilt. Die Kontaktbereiche der Schere liegen angenehm in der Hand und verursachen keine schmerzhaften Druckstellen. Somit bereitet das Schneiden mit der erfindungsgemäßen Schere auch bei einer Anwendung über einen langen Zeitraum keine Schmerzen.
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Die erfindungsgemäße Schere kann insbesondere als Gelenkschere oder als Bügelschere ausgebildet sein. Dabei sind bei der Gelenkschere die beiden Scherenblätter durch ein Scherengelenk miteinander verbunden, während die Bügelschere frei von einem Scherengelenk und einer gemeinsamen Drehachse der beiden Scherenblätter ist. In beiden Fällen weist die Schere das erste Griffteil und das zweite Griffteil auf, welche durch eine Verkleinerung des Abstands von Handballenauflage und Fingerauflage zu einem Übergang der beiden Scherenblätter in die Schließstellung und bei einer Vergrößerung des Abstands zu einem Übergang in eine Öffnungsstellung der Scherenblätter führen.
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Durch die Gestaltung des ersten und zweiten Griffteils wird eine Betätigung der Schere auch Personen ermöglicht, die hinsichtlich der Beweglichkeit und der Motorik der Hand eingeschränkt sind. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Schere grundsätzlich sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand bedient werden. Es kann dennoch eine Schere für Rechtshänder und eine Schere für Linkshänder vorgesehen sein, um in beiden Fällen eine optimale und uneingeschränkte Sicht auf den zu schneidenden Bereich zu ermöglichen.
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Die Scherenblätter bestehen bevorzugt aus rostfreiem Edelstahl. Sie können sich von der Seite betrachtet nach vorne hin verjüngen. Die Schneiden oder Klingen verfügen bevorzugt über einen zweiflächigen Schliff, auch genannt Blatt-Wate-Schliff oder Facettenschliff. Die Wate des Scheren-Beckens, sowie auch das Blatt sind geschliffen. Der zweiflächige Schliff sorgt selbst bei anspruchsvollem Material für einen besonders leichten und präzisen Schnitt. Im Vergleich zu einem einflächigen Schliff wird der Kraftaufwand beim Schneiden durch diesen Schliff wesentlich reduziert. Die Scherenblätter sind bevorzugt nach vorne hin zueinander gebogen. Dadurch werden die Schneiden beim Schneidevorgang durch das Schließen der Schere gegeneinander gedrückt und ein präziser Schnitt erfolgt.
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Die Schere kann in unterschiedlichen Größen vorliegen. Dabei können sowohl die Griffteile als auch die Scherenblätter unterschiedlich groß sein. Die Größe der Griffteile und der Scherenblätter kann in Abhängigkeit von der gewünschten Anwendung und in Abhängigkeit vom Alter und der Körpergröße des Benutzers vorgegeben sein.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Griffteil bei der manuellen Betätigung mindestens abschnittsweise elastisch verformbar, wobei die elastische Verformung eine Rückstellkraft erzeugt, die nach Wegfall einer manuellen Auslenkungskraft die Scherenblätter wieder in die Öffnungsstellung bewegt. Damit kehren die Scherenblätter automatisch in die Öffnungsstellung zurück, sobald die Finger einer Hand die Fingerauflage des ersten Griffteils freigeben. Die Schere befindet sich damit stets in der Öffnungsstellung der Scherenblätter, wenn auf das erste Griffteil keine Kraft ausgeübt wird, welche die Fingerauflage an die Handballenauflage des zweiten Griffteils heranzieht. Zur Aufbewahrung der Gelenkschere kann eine zusätzliche Schutzkappe vorgesehen sein, die über die beiden Scherenblätter geschoben werden kann, um diese in der Schließstellung zu fixieren. Darüber hinaus kann das erste und/ oder das zweite Griffteil mit einem Haken oder eine Klammer ausgestattet sein, welche die beiden Griffteile bei Nichtbenutzung der Gelenkschere derart zueinander halten, dass sich die beiden Scherenblätter in der Schließstellung befinden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Griffteil bei der manuellen Betätigung zumindest abschnittsweise elastisch verformbar. Diese elastische Verformbarkeit trägt ebenfalls dazu bei, dass die Schere automatisch nach Wegfall einer manuell ausgeübten Kraft in die Öffnungsstellung übergeht.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Griffteil unter Vorspannung an dem ersten Scherenblatt und an dem zweiten Scherenblatt angeordnet. Durch die Vorspannung wird eine Kraft auf das erste Scherenblatt und auf das zweite Scherenblatt ausgeübt, die das erste und zweite Scherenblatt in die Öffnungsstellung drückt. Dadurch befindet sich die Schere automatisch in der Öffnungsstellung, wenn keine Kraft auf das erste Griffteil ausgeübt wird. Ferner kehrt die Schere automatisch von der Schließstellung in die Öffnungsstellung zurück, wenn der Benutzer das erste Griffteil frei gibt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen das erste Griffteil und/ oder das zweite Griffteil mindestens teilweise aus Kunststoff. So können das erste und/ oder das zweite Griffteil vollständig aus Kunststoff bestehen, was eine kostengünstige Herstellung ermöglicht. Darüber hinaus können an dem ersten Griffteil und/ oder an dem zweiten Griffteil Komponenten enthalten sein, die aus einem anderen Material, beispielsweise aus Holz oder Metall bestehen. So kann zum Beispiel der Abschnitt, der die Fingerauflage oder die Handballenauflage enthält, aus Holz gefertigt sein.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen das erste Griffteil und/ oder das zweite Griffteil mindestens teilweise aus Metall.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das erste Griffteil einen die Fingerauflage aufweisenden Fingerauflageabschnitt, einen ersten Griffteilarm und einen zweiten Griffteilarm auf. Dabei verbindet der erste Griffteilarm ein erstes Ende des Fingerauflageabschnitts mit dem ersten Scherenblatt. Der zweite Griffteilarm verbindet ein zweites Ende des Fingerauflageabschnitts mit dem zweiten Scherenblatt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Griffteilarm mit dem ersten Scherenblatt über ein erstes Griffteilarmgelenk verbunden. Ferner ist der zweite Griffteilarm mit dem zweiten Scherenblatt über ein zweites Griffteilarmgelenk verbunden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen der erste Griffteilarm und der zweite Griffteilarm aus demselben Material.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen ein dem ersten Scherenblatt zugewandter Abschnitt des ersten Griffteilarms und ein dem zweiten Scherenblatt zugewandter Abschnitt des zweiten Griffteilarms dieselbe Form auf. Dies führt dazu, dass sich der erste Griffteilarm und der zweite Griffteilarm in identischer Weise verformen, wenn auf die Fingerauflage eine Kraft einwirkt. Dieser Effekt kann durch ein übereinstimmendes Material unterstützt werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Griffteilarm länger als der zweite Griffteilarm. Dies führt dazu, dass der kleine Finger der Hand eines Benutzers leichter und besser an die Fingerauflage des ersten Griffteils angelegt werden kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen der erste Griffteilarm und der zweite Griffteilarm eine höhere Elastizität auf als der Fingerauflageabschnitt. Dadurch verformen sich die Griffteilarme bei einer Krafteinwirkung stärker als der Fingerauflageabschnitt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das zweite Griffteil einen die Handballenauflage aufweisenden Handballenabschnitt, einen ersten Spannarm und einen zweiten Spannarm auf. Dabei verbindet der erste Spannarm ein erstes Ende des Handballenabschnitts mit dem ersten Scherenblatt. Der zweite Spannarm verbindet ein zweites Ende des Handballenabschnitts mit dem zweiten Scherenblatt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Spannarm mit dem zweiten Scherenblatt über ein erstes Spannarmgelenk verbunden. Der zweite Spannarm ist mit dem ersten Scherenblatt über ein zweites Spannarmgelenk verbunden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Spannarm länger als der zweite Spannarm. Dies führt dazu, dass der Handballenabschnitt eine Neigung aufweist, der für die Haltung der Hand beim Schneidvorgang angenehm ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung spannen das erste Griffteilarmgelenk, das zweite Griffteilarmgelenk, das erste Spannarmgelenk und das zweite Spannarmgelenk ein Viereck auf. Beim Übergang von der Öffnungsstellung in die Schließstellung des ersten und zweiten Scherenblatts ändert sich die Form des Vierecks, indem sich der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Spannarmgelenk verkürzt. Das Viereck kann beispielsweise ein Trapez sein, wobei die Strecke zwischen dem ersten Spannarmgelenk und dem zweiten Spannarmgelenk parallel ist zu der Strecke zwischen dem ersten Griffteilarmgelenk und dem zweiten Griffteilarmgelenk.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der erste Spannarm aus demselben Material wie der zweite Spannarm.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen ein dem ersten Scherenblatt zugewandter Abschnitt des ersten Spannarms und ein dem zweiten Scherenblatt zugewandter Abschnitt des zweiten Spannarms dieselbe Form auf. Dies führt dazu, dass sich der erste Spannarm und der zweite Spannarm in identischer Weise verformen, wenn auf die Fingerauflage des ersten Griffteils an das zweite Griffteil herangezogen wird. Dieser Effekt kann durch ein übereinstimmendes Material des ersten und zweiten Spannarms unterstützt werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen der erste Spannarm und der zweite Spannarm eine höhere Elastizität auf als der die Handballenauflage umfassende Handballenabschnitt. Dadurch verformen sich bei einer Krafteinwirkung die beiden Spannarme stärker als der Handballenabschnitt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das erste Scherenblatt einen in Richtung des zweiten Scherenblattes vorstehenden Stift auf. Das zweite Scherenblatt weist eine als Schlitz, Steg, Nut oder Durchgangsöffnung ausgebildete Zwangsführung auf, in welcher der Stift beweglich aufgenommen ist, wobei die Zwangsführung die Bewegung des ersten Scherenblattes relativ zu dem zweiten Scherenblatt beim Öffnen und Schließen begrenzt. Damit sind durch die Kombination aus Stift und Schlitz, Steg oder Nut eine maximale Öffnungsstellung der Scherenblätter und eine Schließstellung vorgegeben.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an dem ersten Scherenblatt ein Anschlag für das zweite Scherenblatt angeordnet. Ferner ist an dem zweiten Scherenblatt ein Anschlag für das erste Scherenblatt angeordnet. Durch die Anschläge ist eine Bewegung der beiden Scherenblätter relativ zueinander begrenzt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das zweite Griffteil einen Ring oder eine Mulde auf, welche den Daumen der Hand aufnimmt. Damit kann das zweite Griffteil zusätzlich durch den Daumen gehalten oder gestützt werden. Dies kann insbesondere von Vorteil sein, wenn die Schere und damit das erste Griffteil und das zweite Griffteil sehr klein sind.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schere als Bügelschere ausgebildet. Das erste und zweite Scherenblatt sind dabei nicht durch ein Gelenk miteinander verbunden sondern lediglich durch das erste Griffteil und das zweite Griffteil.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schere als Gelenkschere ausgebildet. Dabei sind das erste und zweite Scherenblatt über ein Scherengelenk miteinander verbunden. Das erste Scherenblatt und das zweite Scherenblatt sind durch das Scherengelenk als zweiarmige Scherenhebel gelagert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Scherengelenk derart ausgebildet, dass der Öffnungswinkel der Scherenblätter begrenzt ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung befindet sich das Scherengelenk unabhängig von der Öffnungsstellung oder Schließstellung der Scherenblätter innerhalb des Vierecks, welches durch das erste Griffteilarmgelenk, das zweite Griffteilarmgelenk, das erste Spannarmgelenk und das zweite Spannarmgelenk aufgespannt wird, oder auf einer Verbindungslinie der beiden Griffteilarmgelenke.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung unterteilt das Scherengelenk das erste Scherenblatt in einen die Schneide aufweisenden ersten Schneidenarm und einen ersten Betätigungsarm. Ferner unterteilt das Scherengelenk das zweite Scherenblatt in einen die Schneide aufweisenden zweiten Schneidenarm und einen zweiten Betätigungsarm. Das erste Griffteil ist mit dem ersten Betätigungsarm und mit dem zweiten Betätigungsarm verbunden. Das zweite Griffteil ist mit dem ersten Schneidenarm und mit dem zweiten Schneidenarm verbunden. Eine Bewegung der Fingerauflage des ersten Griffteils in Richtung der Handballenauflage des zweiten Griffteils führt dazu, dass das erste und zweite Scherenblatt um eine geometrische Drehachse des Scherengelenks gedreht werden. Der Winkel zwischen dem ersten und zweiten Betätigungsarm verkleinert sich ebenso wie der Winkel zwischen dem ersten Schneidenarm und dem zweiten Schneidenarm. Dabei geht die Schere in ihre Schließstellung über. Wenn der Abstand zwischen der Fingerauflage des ersten Griffteils und der Handballenauflage des zweiten Griffteils wieder vergrößert wird, werden die beiden Scherenblätter um das Scherengelenk in die entgegengesetzte Richtung gedreht. Dabei geht die Schere in ihre Öffnungsstellung über.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist bei beiden Scherenblättern der Betätigungsarm gegenüber dem Schneidenarm zumindest abschnittsweise abgewinkelt. Die beiden abgewinkelten Abschnitte der Betätigungsarme weisen dabei bevorzugt in entgegengesetzte Richtungen. Dadurch wird der Abstand der Punkte, an denen das erste Griffteil mit dem Betätigungsarm des ersten Scherenhebels und mit dem Betätigungsarm des zweiten Scherenhebels verbunden ist, derart groß, dass das erste Griffteil zusammen mit den abgewinkelten Abschnitten der Betätigungsarme einen für die Finger bequemen Griffring bilden und die Betätigungsarme beim Schwenken der Scherenhebel den Fingern an der Fingerauflage nicht zu nahe kommen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der abgewinkelte Abschnitt des Betätigungsarms des ersten Scherenhebels in Verlängerung des abgewinkelten Abschnitts des Betätigungsarms des zweiten Scherenhebels angeordnet, wenn sich die Schneidenarme in der Öffnungsstellung befinden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bildet das erste Griffteil zusammen mit den Betätigungsarmen einen geschlossenen Griffring.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Griffteil mit dem ersten Scherenblatt und mit dem zweiten Griffteil verbunden, wobei das erste Scherenblatt seine Ausrichtung zum zweiten Scherenblatt beim Übergang von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verändert und das zweite Scherenblatt seine Ausrichtung im wesentlichen beibehält. Derartige Scheren werden auch als Stoffschere bezeichnet. Die Besonderheit besteht darin, dass eines der beiden Scherenblätter beim Öffnen und Schließen der Schere seine Ausrichtung nicht ändert. Es bewegt sich lediglich das andere Scherenblatt. Dies ist von Vorteil, wenn beispielsweise eine auf einem Tisch aufliegende Stoffbahn mit der Schere geschnitten werden muss.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Handballenauflage ergonomisch geformt, so dass der Handballen an dem zweiten Griffteil bequem anliegt, keine unangenehmen Druckpunkte oder Druckspitzen erzeugt werden und die Hand nicht abrutschen kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Oberfläche der Fingerauflage eine Strukturierung auf, die ein unerwünschtes Abrutschen der Finger verhindert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Oberfläche der Handballenauflage eine Strukturierung auf, die ein unerwünschtes Abrutschen der Hand verhindert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das zweite Griffteil einen Anschlag für die Hand auf, welche das Abrutschen der Hand an dem zweiten Griffteil verhindert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Abstand zwischen der geometrischen Drehachse des Scherengelenks und der Befestigung des zweiten Griffteils an dem Schneidenarm des ersten Scherenhebels kleiner als der Abstand zwischen der Befestigung des zweiten Griffteils und der Spitze des Schneidenarms des ersten Scherenhebels. Ferner ist der Abstand zwischen der geometrischen Drehachse des Scherengelenks und der Befestigung des zweiten Griffteils an dem Schneidenarm des zweiten Scherenhebels kleiner als der Abstand zwischen der Befestigung des zweiten Griffteils und der Spitze des Schneidenarms des zweiten Scherenhebels. Die Befestigung des zweiten Griffteils an den beiden Schneidenarmen befindet sich damit nahe an der Drehachse der beiden Scherenhebel. Damit wird erreicht, dass sich das zweite Griffteil zwar an den beiden Schneidenarmen abstützt, jedoch eine zusätzliche Auslenkung der beiden Schneidenarme durch das zweite Griffteil gegenüber der Auslenkung der Betätigungsarme vernachlässigbar ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind das erste Scherenblatt und das zweite Scherenblatt identisch geformt. Hiervon ausgenommen sind gegebenenfalls ein Anschlag oder eine Zwangsführung zur Begrenzung der Bewegung der Scherenblätter. Zusätzlich dazu kann bei einer Gelenkschere die Durchgangsöffnung zur Aufnahme des Scherengelenks am ersten Scherenblatt anders ausgestaltet sein als bei dem zweiten Scherenblatt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schere mit einer Schutzkappe ausgestattet, die auf die beiden Scherenblätter in Schließstellung aufgesetzt ist und dabei die Schneiden der beiden Scherenblätter abdeckt. Durch die Schutzkappe wird die Schere bei Nichtgebrauch in der Schließstellung gehalten. Da die Schneiden der beiden Scherenblätter durch die Schutzkappe abgedeckt sind, ist eine Verletzung eines Benutzers an den Scherenblättern verhindert.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Schutzkappe an dem Scherengelenk der als Gelenkschere ausgebildeten Schere eingehängt.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:
- 1 erstes Ausführungsbeispiel einer als Gelenkschere ausgebildeten Schere in Öffnungsstellung,
- 2 Schere gemäß 1 in Schließstellung,
- 3 Schere gemäß 1 in einer Ansicht von oben,
- 4 Schere gemäß 1 in einer Ansicht von hinten.
- 5 Scherenblätter der Gelenkschere gemäß 1,
- 6 Schere gemäß 1, wobei das zweite Griffteil von dem ersten Scherenblatt und von dem zweiten Scherenblatt gelöst ist,
- 7 Schere gemäß 1 mit Schutzkappe,
- 8 zweites Ausführungsbeispiel einer Schere in Öffnungsstellung,
- 9 drittes Ausführungsbeispiel einer Schere in Öffnungsstellung,
- 10 viertes Ausführungsbeispiel einer Schere in Öffnungsstellung.
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In den 1 bis 7 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer als Gelenkschere ausgebildeten Schere 1 mit einem ersten Scherenblatt 2, einem zweiten Scherenblatt 3, einem ersten Griffteil 4 und einem zweiten Griffteil 5 dargestellt. Das erste Scherenblatt 2 und das zweite Scherenblatt 3 sind über ein Scherengelenk 6 um eine geometrische Drehachse miteinander drehbar verbunden. Aufgrund des Scherengelenks 6 und der gemeinsamen geometrischen Drehachse sind die beiden Scherenblätter 2, 3 als zweiarmige Scherenhebel ausgebildet. Jedes Scherenblatt 2, 3 weist einen Schneidenarm 7, 8 und einen Betätigungsarm 9, 10 auf. Dabei befindet sich die Drehachse bei jedem der beiden Scherenblätter 2, 3 zwischen dem Schneidenarm 7, 8 und dem Betätigungsarm 9, 10. Der Betätigungsarm 9, 10 ist gegenüber dem Schneidenarm 7, 8 abgewinkelt. Jeder der beiden Schneidenarme 7, 8 ist mit einer Schneide 11, 12 ausgestattet. Dabei sind die Scherenblätter 2, 3 so über das Scherengelenk 6 miteinander verbunden, dass die beiden Schneiden 11, 12 einander zugewandt sind. Das erste Griffteil 4 ist mit dem Betätigungsarm 9 des ersten Scherenblatts 2 und mit dem Betätigungsarm 10 des zweiten Scherenblatts 3 verbunden. Dabei bilden das erste Griffteil 4 und die beiden Betätigungsarme 9, 10 einen ersten geschlossenen Griffring. Das erste Griffteil 4 weist eine Fingerauflage 13 auf. Auf der Fingerauflage 13 können der Zeigefinger, der Mittelfinger, der Ringfinger und der kleine Finger einer Hand eines Benutzers abgelegt werden. Sie finden dort bequem nebeneinander Platz. Finger, Hand und Benutzer sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Das zweite Griffteil 5 weist eine Handballenauflage 14 auf. Die Mulde 15 ist für den Bereich des Daumens vorgesehen. Der Anschlag 16 verhindert, dass die auf die Handballenauflage 14 aufgelegte Hand abrutscht und dabei ihre Position relativ zu dem zweiten Griffteil 5 verändern kann. Zur Verbindung des zweiten Griffteils 5 mit den Schneidenarmen 7, 8 sind diese an der der Schneide abgewandten Seite mit einer Griffaufnahme 17, 18 ausgestattet. Diese steht seitlich von dem Schneidenarm 7, 8 ab und verhindert, dass das zweite Griffteil 5 in der Schließposition der Schneidenarme mit den Schneidenarmen 7, 8 kollidiert und damit die Bewegung der Scherenblätter 2, 3 begrenzt. Dabei ist bei dem ersten Scherenblatt der Abstand zwischen der Griffaufnahme 17 und der Drehachse 6 kleiner als der Abstand zwischen der Griffaufnahme 17 und der Spitze 19 des Schneidenarms 7. Entsprechendes gilt für das zweite Scherenblatt 3, die Griffaufnahme 18, das Scherengelenk 6 und die Spitze 20 des Schneidenarms 8. Die Position der Griffaufnahme 17, 18 am Schneidenarm 7, 8 ist so gewählt, dass sie die Scherenblätter 2, 3 bei ihrer Bewegung in die Öffnungsstellung gemäß 1 möglichst wenig behindern und andererseits das Scherengelenk 6 beim Übergang der Schneidenarme 7, 8 in die Schließstellung gemäß 2 nicht allzu weit in Richtung der Handballenauflage 14 wandert.
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Der Vergleich der in 1 dargestellten Öffnungsstellung der Schere 1 mit der in 2 dargestellten Schließstellung der Schere 1 zeigt, wie sich die Position des ersten und zweiten Scherenblatts 2, 3, des ersten und zweiten Griffteils 4, 5 und des Scherengelenks beim Übergang von der Öffnungsstellung in die Schließstellung verändert. Die beiden Schneidenarme 7, 8 werden in die Schließstellung bewegt, indem die Fingerauflage 13 des ersten Griffteils in Richtung der Handballenauflage 14 des zweiten Griffteils bewegt wird. Dadurch werden die beiden Betätigungsarme 9, 10 mitgenommen und um die geometrische Drehachse des Scherengelenks 6 gedreht. Diese Bewegung wird auf die Schneidenarme 7, 8 übertragen. Das zweite Griffteil 5 stützt die beiden Schneidenarme 7, 8 dabei seitlich ab und stabilisiert diese.
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Das erste und zweite Griffteil 4, 5 bestehen aus Kunststoff. Sie verformen sich unter der Einwirkung der Schließkraft einer Hand, wenn diese das erste Griffteil 4 an das zweite Griffteil 5 heranzieht. Diese Verformung erzeugt eine Rückstellkraft. Aufgrund dieser Rückstellkraft kehren die beiden Scherenblätter 2, 3 mit ihren Schneidenarmen 7, 8 in die in 1 dargestellte Öffnungsstellung zurück, sobald die Kraft der Hand wegfällt und die Fingerauflage 13 nicht mehr aktiv in Richtung der Handballenauflage 14 gezogen wird.
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In den 1, 2 und 5 ist ein Stift 21 erkennbar, der an dem ersten Scherenblatt 2 angeordnet ist. Das zweite Scherenblatt 3 weist eine längliche Durchgangsöffnung 22 auf, in der der Stift 21 geführt ist. Durch den Stift 21 und die Durchgangsöffnung 22 wird der Winkel begrenzt, um den das erste Scherenblatt 2 und das zweite Scherenblatt 3 relativ zueinander gedreht werden können.
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Das erste Griffteil 4 weist einen die Fingerauflage 13 umfassenden Fingerauflageabschnitt 23, einen ersten Griffteilarm 24 und einen zweiten Griffteilarm 25 auf. Die beiden Griffteilarme sind gekrümmt. Der erste Griffteilarm 24 ist über ein erstes Griffteilarmgelenk 26 mit dem ersten Scherenblatt 2 an dem ersten Betätigungsarm 9 verbunden. Der zweite Griffteilarm 25 ist über ein zweites Griffteilarmgelenk 27 mit dem zweiten Scherenblatt 3 an dem zweiten Betätigungsarm 10 verbunden.
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Das zweite Griffteil 4 weist einen die Handballenauflage 14 umfassenden Handballenabschnitt 28, einen ersten Spannarm 29 und einen zweiten Spannarm 30 auf. Die beiden Spannarme 29, 30 sind gekrümmt. Der erste Spannarm 29 ist über ein erstes Spannarmgelenk 31 mit dem zweiten Scherenblatt 3 an der zweiten Griffaufnahme 17 verbunden. Der zweite Spannarm 30 ist über ein zweites Spannarmgelenk 32 mit dem ersten Scherenblatt 2 an der ersten Griffaufnahme 17 verbunden.
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5 zeigt das erste Scherenblatt 2 und das zweite Scherenblatt 3 im ausgebauten Zustand ohne die beiden Griffteile und das Scherengelenk. Dabei sind eine erste Durchgangsöffnung 34 des ersten Scherenblatts 2 und eine zweite Durchgangsöffnung 35 des zweiten Scherenblatts 3 erkennbar. Die beiden Durchgangsöffnungen 34, 35 sind im zusammengebauten Zustand der Schere 1 in Deckung gebracht und nehmen das Scherengelenk 6 auf. Die erste Durchgangsöffnung 34 weist eine kreisrunde Form auf. Die zweite Durchgangsöffnung ist an zwei gegenüberliegenden Seiten gegenüber einer kreisrunden Form abgeflacht.
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6 zeigt die Schere 1, wobei das zweite Griffteil 4 nicht mit dem ersten Scherenblatt 2 und nicht mit dem zweiten Scherenblatt 3 verbunden ist. Die Darstellung zeigt im Vergleich zu 1, dass sich der erste Spannarm 29 und der zweite Spannarm 30 von dem ersten Scherenblatt 2 und dem zweiten Scherenblatt 3 in der Öffnungsstellung der Schere lösen, wenn sie nicht über das erste Spannarmgelenk 31 und das zweite Spannarmgelenk 32 an den Scherenblättern 2, 3 befestigt sind. Dies liegt daran, dass der erste Spannarm 29 und der zweite Spannarm 30 unter Vorspannung an den Scherenblättern 2, 3 aufgenommen sind. Diese Vorspannung sorgt dafür, dass das erste Scherenblatt 2 und das zweite Scherenblatt 3 in die Öffnungsstellung der Schere gezwungen werden, wenn auf das erste Griffteil 4 und auf das zweite Griffteil 5 keine Kraft einwirkt.
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7 zeigt die Schere 1 gemäß den 1 bis 6 in Schließstellung, wobei auf die beiden Scherenblätter 2, 3 eine Schutzkappe 33 aufgesteckt ist. Diese Schutzkappe 33 deckt den die Schneiden enthaltenden Abschnitt der Scherenblätter 2, 3 ab. Durch die Schutzkappe 33 wird die Schere 1 in der Schließstellung gehalten. Die Schutzkappe 33 weist zwei Abschnitte mit jeweils einer Durchgangsöffnung auf. Diese Durchgangsöffnung wird über das Scherengelenk 6 gezogen, das über die Scherenblätter 2, 3 nach außen übersteht. Durch das Einhängen der Schutzkappe 33 an dem Scherengelenk 6 wird die Schutzkappe 33 an der Schere 1 gehalten.
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In 8 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schere 41 dargestellt. Es handelt sich hierbei ebenfalls um eine Gelenkschere. Die Schere 41 weist ein kleines Baumaß auf. Sie ist für kosmetische Zwecke geeignet. Die Schere 41 weist ein erstes Scherenblatt 42, ein zweites Scherenblatt 43, ein erstes Griffteil 44, ein zweites Griffteil 45 und ein Scherengelenk 46 auf. Über das Scherengelenk 46 sind das erste Scherenblatt 42 und das zweite Scherenblatt 43 drehbar miteinander verbunden. Das erste Scherenblatt 42 und das zweite Scherenblatt 43 sind an den Spitzen abgerundet, um eine Verletzungsgefahr zu minimieren. Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 7 sind die beiden Scherenblätter 42, 43 als zweiarmige Scherenhebel ausgebildet mit einem Schneidenarm 47, 48 und einem Betätigungsarm 49, 50. An den beiden Schneidenarmen 47, 48 befinden sich die Schneiden 51, 52. An den Betätigungsarmen 49, 50 ist das erste Griffteil 44 befestigt. Das zweite Griffteil 45 ist mit den Schneidenarmen 47, 48 an den den Schneiden 51, 52 abgewandten Seiten verbunden. Das erste Griffteil 44 weist eine Fingerauflage 53 auf, während das zweite Griffteil 45 mit einer Handballenauflage 54 ausgestattet ist. Im Bereich der Handballenauflage 54 befindet sich ein zusätzlicher Ring 55, in den bei Bedarf der Daumen gesteckt werden kann. Der Benutzer kann auswählen, ob der zur Betätigung der Schere 41 den Handballen an die Handballenauflage 54 anlegen oder den Daumen in den Ring 55 stecken möchte. Die Funktionsweise der Schere 41 ist entsprechend zu der Schere 1 gemäß den 1 bis 7.
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In 9 ist ein drittes Ausführungsbeispiel einer Schere 61 dargestellt, die ebenfalls als Gelenkschere ausgebildet ist. Sie unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel einer Schere 1 gemäß 1 bis 7 und von dem zweiten Ausführungsbeispiel einer Schere 41 gemäß 8 dadurch, dass das erste Griffteil 64 mit dem ersten Scherenblatt 62 und mit dem zweiten Griffteil 65 verbunden ist und nicht mit dem zweiten Scherenblatt 63. Das zweite Scherenblatt 63 ist lediglich mit dem zweiten Griffteil 65 verbunden und nicht mit dem ersten Griffteil 64. Die beiden Scherenblätter 62, 63 sind über ein Scherengelenk 66 drehbar miteinander verbunden. Wird die Fingerauflage 73 des ersten Griffteils 64 an die Handballenauflage 74 des zweiten Griffteils 65 herangezogen, so bewegt sich lediglich das erste Scherenblatt 62. Die Ausrichtung des zweiten Scherenblatts bleibt im wesentlichen gleich. Derartige Scheren werden insbesondere als Stoffscheren verwendet.
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In 10 ist ein viertes Ausführungsbeispiel einer Schere 81 dargestellt. Im Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen handelt es sich hierbei um eine Bügelschere. Die Schere 81 weist ein erstes Scherenblatt 82, ein zweites Scherenblatt 83, ein erstes Griffteil 84 mit einer Fingerauflage 93 und ein zweites Griffteil 85 mit einer Handballenauflage 94 auf. Im Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen sind die beiden Scherenblätter 82, 83 nicht über ein Scherengelenk miteinander verbunden. In Übereinstimmung mit den vorhergehenden Ausführungsbeispielen ist das erste Griffteil 84 mit dem ersten Scherenblatt 82 an dem der Spitze abgewandten Ende verbunden und mit dem zweiten Scherenblatt 83 an dem der Spitze abgewandten Ende. Das zweite Griffteil 85 ist mit dem ersten Scherenblatt 82 an der der ersten Schneide 91 abgewandten Seite verbunden und mit dem zweiten Scherenblatt 83 an der der zweiten Schneide 92 abgewandten Seite. Wenn die Fingerauflage 93 des ersten Griffteils 84 an die Handballenauflage 94 des zweiten Griffteils herangezogen wird, werden die beiden Scherenblätter 82, 83 derart relativ zueinander verschwenkt, dass sich die Schneiden 91, 92 aufeinander zu bewegen und die Scherenblätter in Schließstellung übergehen. Dabei wird ein zwischen die Scherenblätter 82, 83 gelegter Gegenstand geschnitten. Aufgrund der elastischen Verformung des ersten und zweiten Griffteils 84, 85 beim Schließen der Schere 81 wirkt auf die beiden Griffteile 84, 85 und damit auf die Scherenblätter 82, 83 eine Rückstellkraft. Diese zwingt die Griffteile 84, 85 und die Scherenblätter 82, 83 nach Wegfall der manuellen Kraft wieder in ihre Öffnungsstellung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schere
- 2
- erstes Scherenblatt
- 3
- zweites Scherenblatt
- 4
- erstes Griffteil
- 5
- zweites Griffteil
- 6
- Scherengelenk
- 7
- erster Schneidenarm
- 8
- zweiter Schneidenarm
- 9
- erster Betätigungsarm
- 10
- zweiter Betätigungsarm
- 11
- erste Schneide
- 12
- zweite Schneide
- 13
- Fingerauflage
- 14
- Handballenauflage
- 15
- Mulde
- 16
- Anschlag
- 17
- Griffaufnahme
- 18
- Griffaufnahme
- 19
- Spitze des Scherenblatts
- 20
- Spitze des Scherenblatts
- 21
- Stift
- 22
- Durchgangsöffnung
- 23
- Fingerauflageabschnitt
- 24
- erster Griffteilarm
- 25
- zweiter Griffteilarm
- 26
- erstes Griffteilarmgelenk
- 27
- zweites Griffteilarmgelenk
- 28
- Handballenabschnitt
- 29
- erster Spannarm
- 30
- zweiter Spannarm
- 31
- erstes Spannarmgelenk
- 32
- zweites Spannarmgelenk
- 33
- Schutzkappe
- 34
- erste Durchgangsöffnung
- 35
- zweite Durchgangsöffnung
- 41
- Schere
- 42
- erstes Scherenblatt
- 43
- zweites Scherenblatt
- 44
- erstes Griffteil
- 45
- zweites Griffteil
- 46
- Scherengelenk
- 47
- erster Schneidenarm
- 48
- zweiter Schneidenarm
- 49
- erster Betätigungsarm
- 50
- zweiter Betätigungsarm
- 51
- erste Schneide
- 52
- zweite Schneide
- 53
- Fingerauflage
- 54
- Handballenauflage
- 55
- Ring
- 61
- Schere
- 62
- erstes Scherenblatt
- 63
- zweites Scherenblatt
- 64
- erstes Griffteil
- 65
- zweites Griffteil
- 66
- Scherengelenk
- 73
- Fingerauflage
- 74
- Handballenauflage
- 81
- Schere
- 82
- erstes Scherenblatt
- 83
- zweites Scherenblatt
- 84
- erstes Griffteil
- 85
- zweites Griffteil
- 91
- erste Schneide
- 92
- zweite Schneide
- 93
- Fingerauflage
- 94
- Handballenauflage