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Stahlfasern
zur Bewährung
aushärtbarer
Werkstoffe, wie etwa Beton sind seit langem in Gebrauch. Die meisten
Patente (z.B.
US 5.443.918 )
beschreiben Stahlfasern aus Drahtstücken mit Verformungen wie Kerben
entlang des Drahtes oder Abknickungen oder Stauchungen an den Enden.
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Diese
länglichen
Stahlfasern eignen sich gut für
Betonmixe, die etwa für
Tunnelauskleidungen verwendet werden, bekannt sind aber auch Versuche,
die Festigkeitseigenschaften von faserarmiertem Beton für Zwischendecken,
also anspruchsvollere oder sicherheitsrelevante Bauteile zu nutzen.
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Als
besonders nachteilig wird angesehen, das Stahlfasern in länglicher
Ausführung
nur in begrenzter Menge dem Beton zugemischt werden können, da
diese ab einer Menge von ca. 60-100 Kg/Kubikmeter anfangen, während des
Mischens zu verklustern/zu verigeln. D.H. sie behindern sich bei
der regelmäßigen Verteilung
im Beton. Höhere
Konzentrationen führen
insofern zu unregelmäßiger Verteilung
der Stahlfasern.
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Höhere Konzentrationen
wären jedoch
erwünscht,
um durch den erhöhten
Stahlanteil im Beton die Gesamtfestigkeit anzuheben. Pumpfähig sind
solche verklusterten Mischungen ebenfalls nicht mehr.
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Bekannt
sind ebenso Elemente zur Erstellung einer 3-dimensionalen Matrix
im Beton laut
US 5,404,688 ,
wobei räumliche
Körper
mehreckiger Form, dem Beton zugegeben werden.
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Laut
Bild-Zitat greifen die die Eckpunkte eines dieser Körper in
die räumliche
Struktur des anderen Körpers
ein und bilden so im Beton eine (bei entsprechender Füllmenge)
regelmäßige Matrix.
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Als
nachteilig wird hier angesehen, daß die gerüstartigen Körper verhältnismäßig schwierig herzustellen
und dementsprechend teuer sind.
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Weiterhin
bilden sich bei der Schüttung
von rechteckigen Hohl-Körpern
mit offenen Wandungen Zwischenräume
zwischen den einzelnen Füllkörpern. Diese
bilden dann Bereiche nicht stetiger Festigkeitseigenschaften.
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Weiterhin
hinderlich an der Bildung einer regelmäßigen Matrix sind hier die
eckigen Außenkanten
der Füllkörper. Wegen
der Ecken findet beim Mischen ein spürbares „Einrasten" eines Körpers in den anderen statt.
Gleiches Passiert wegen der in diesem Patent vorgeschlagenen Stäbe an jedem
Füllkörper.
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Bekannt
ist ebenfalls
US 4033,781 in
welchem ein 4-armiges nicht-metallisches Strukturelement beschrieben
wird. Dieses bildet in Verbindung mit anderen gleichen Elementen
zwar eine Matrix, jedoch ist die Verklusterungsneigung bei diesem
Füllelement
extrem hoch.
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In
welcher verschiedenste Füllkörper beschrieben
werden. In 2b ist dort ein 4-armiges
Element beschrieben. Dieses weißt
an den Enden Verstärkungen
auf. Auch dieser Füllkörper neigt
zum Verklustern.
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Weiterhin
bekannt ist PCT SE 93/00392
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In
welcher ein kugelförmiger
Füllkörper aus
einem gebogenen Draht vorgestellt wird.
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Die
kreisförmigen
Bögen des
Körpers
bilden eine Kugel und sind ineinander verschachtelt. Die Bögen sind
nicht freistehend. Beispielsweise ist der Bogen A nicht freistehend,
da er von Bogen C und B auf der Außenseite umhüllt wird.
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Nachteil
dieser Bauform ist die nur minimale Möglichkeit, daß die Kugeln
Schnittmengen ihrer Hüllkörper bilden
können.
D.h. sie liegen in einer Schüttung
nur nebeneinander wie Bälle.
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Lösung:
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Der
hier vorgeschlagene 3-dimensionale Füllkörper soll in einer Mischung
mit einem Beton eine regelmäßige, entmischungsfreie
Matrix, ähnlich
einer zellartigen Struktur bilden, wobei die Zellen regelmäßig ineinander
greifen.
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A) Beschreibung der Form:
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- 1. Der Füllkörper besteht
aus mehreren, vorteilhafterweise aus drei Schlaufen eines Drahtes,
die um eine oder mehrere Achsen angeordnet sind.
- 2. wird um diesen Füllkörper mit
seinen Schlaufen in Gedanken eine lockere Hüllform gelegt, so bildet diese einen
einer Kugel oder Ellipsoiden ähnlichen
Körper
(2),
- 3. diese Form mit ihren weichen, fließenden Außenkanten (Außenkante
Schlaufe) ermöglicht
das Schütten der
Füllkörper in
eine gießbare,
mischbare Masse, ohne dabei zu verklustern (ver-igeln),
- 4. die Schlaufen können
ebenso aus mehreckigen Formen bestehen (13, 14),
dennoch wird die runde Form wegen besserer Schütteigenschaften bevorzugt
- 5. fallen in einem engen Raum mehrere Füllkörper aufeinander oder nebeneinander,
so bilden sich in Schnittmengen der (gedachten) Hüllkurven
mehrer Körper
heraus (3, 4), große Schnittmengen sind hierbei
erwünscht,
- 6. günstigstenfalls
berühren
Schlaufen des Körpers 1 den
Schlaufenursprung eines Körpers 2,
dadurch wird eine besonders hohe Schüttdichte erreicht, was eine
Erhöhung
der Duktilität
der Mischung zur Folge hat.
- 7. Der Draht wird vorteilhafterweise mit geriffelter oder anderweitig
strukturierter Oberfläche
versehen sein, um eine gute Verankerung im Beton zu ermöglichen.
Dies ist besonders wichtig, da die Enden der Schlaufen (durch Abteilen
aus einer Spirale entstanden) offen und nicht verstärkt sind.
Diese Enden könnten
ansonsten leichter aus der Mischung herausgezogen werden.
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B) Eigenschaften:
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- 1. Die Füllkörper verklustern
nicht in der Schüttung,
egal in welcher Gesamt-Konzentration sie dem Beton zugemischt werden,
- 2. der Beton durchdringt die Hohlräume
- 3. die geschwungenen schlaufenförmigen Formen gewährleisten
eine Schüttbarkeit,
die als rieselfähig
bezeichnet werden kann,
- 4. zugabefähig
zu Beton höher
als 100-400 Kg/KbM,
- 5. deshalb sind Festigkeitskennwerte des Systems Beton/Stahl
möglich,
die mit länglichen
Stahlfasern nicht erreichbar wären,
da der Stahlanteil für
die Eigenschaften der Durchbiegefestigkeit und Duktilität des Systems
verantwortlich ist.
- 6. die im Beton wirkenden Zugspannungen werden durch die Schlaufen
im Beton in Druckspannungen umgelenkt (15-16)
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C) Verwendung:
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Die
erfindungsgemäßen Füllkörper finden
Anwendung dort, wo bisher schon Metallfasern zur Bewehrung von Beton
oder anderen aushärtbaren
Materialien eingesetzt wurden. Sinnvoll scheint die Verwendung auch
dort, wo eine herkömmliche
Armierung aus Stahlstangen als zu arbeitsintensiv angesehen wird.
Insbesondere auch bei komplizierten Schalungs-Formen.
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Zum
gegenwärtigen
Zeitpunkt sind Stahlfasern oder mehrdimensionale Füllkörper wie
hier beschrieben jedoch noch nicht zur Armierung von Geschoßdecken,
Stützen
oder Trägern
zugelassen.
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Verwendung
findet der Füllkörper auch
bei anderen spröden
Materialien (Anspruch 15) deren Neigung zum Bruch wegen Sprödigkeit
hoch ist. Keramische Fliesen würden
erst bei stärkerer
Belastung Risse zeigen und nicht in „tausend Teile" zerspringen. Materialien
aus Glas könnten
mit den Füllkörpern verstärkt werden und
konstruktive Bauelemente bilden.
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D) Herstellung:
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Die
erfindungsgemäßen Füllkörper werden
sinnvollerweise erst am Ort des Betonmischens hergestellt, da die
Füllkörper nicht
platzsparend transportiert werden können.
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Die
nötige
Biegevorrichtung ist jedoch verhältnismäßig einfach
aufgebaut und beinhaltet folgende Arbeitsschritte (Seite 2).
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Das
kontinuierliche Biegen eines zugeführten Drahtes zu einer Endlos-Spirale
in Form einer Zug-Feder. An der Stelle des Austritts der Feder ist
eine Vorrichtung angebracht, welche die Windungen der Spirale in
mehreren Schritten (5-6) zu Schlaufen
verbiegt und abteilt (7)
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Soll
ein 3-schlaufiger Füllkörper nach 1 geformt
werden, so findet der Biegevorgang um eine Achse A4 statt, die sich
rechtwinklig zur Federachse A3 befindet.
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Ein
2-schlaufiger Füllkörper nach 9,
würde hingegen
in einem Biegevorgang hergestellt, der auch um eine parallel zur
Federachse A3 befindliche Achse stattfindet.
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Mit
einer variabel einstellbaren Maschine, die gleichzeitig aus einem
Draht eine Feder formt, Schlaufen biegt und ablängt, können Füllkörper unterschiedlicher Schlaufendurchmesser
aber auch verschiedener Drahtdurchmesser verarbeitet werden.
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Das
Resultat sind Füllkörper unterschiedlicher
Hüllform-Volumen,
als auch unterschiedlicher Hüllform-Dichte, hier Masse
des Füllkörpers geteilt
durch das Hüllform-Volumen.
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Ob
2- oder 3-schlaufige Füllkörper verwendet
werden, ist abhängig
von der erwünschten
Konzentration der Füllkörper in
der Mischung.
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Ein
2-schlaufiger Körper
kann beispielsweise deutlich höhere
Stahlkonzentrationen erzielen, da er aber eine theoretisch stapelbare
Form (statistisch selten auftretend) aufweißt kann es in der Mischung
zu gelegentlichen Häufungen
(jedoch nicht zu Verklumpungen) des Körpers kommen.
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Der
Füllkörper kann
auch in einem hier nicht dargestellten Vorgang aus einem Draht gebogen
werden, wobei der Umweg der Herstellung einer Spirale entfällt.
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Der
Draht wird in diesem Falle einer mehrteiligen Umlenkeinrichtung
zugeführt,
die den geraden Draht zu mehreren Schlaufen formt und ablängt.
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Ein
Füllkörper kann
aber auch aus einem Blechstreifen durch Stanzen und Drücken (ähnlich der
Herstellung von Streckmetall) geformt werden. Dadurch entsteht ein
Volumenkörper
mit zwei geschlossenen Schlaufen in Form einer Acht, wobei die Bögen der
Acht um 90° verdreht
sind.
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Auf
diese Art (Stanzen und Drücken)
läßt sich
auch ein 3-schlaufiger Füllkörper formen,
jedoch ist der Aufbau der Werkzeuge hierfür deutlich aufwendiger gestaltet. Legende mit zusätzlichen Erläuterungen
Fig.
1 | 3-schlaufiger
Füllkörper, Schlaufen überlappen
einander und sind um Achse A1 rotiert angeordnet. Wenn auch hier
nicht dargestellt, kann beispielsweise die Schlaufe B auch zusätzlich um
A2 gedreht werden. Alle Schlaufen sind freistehend. |
Fig.
2 | Illustrative
Darstellung des Füllkörpers und
einem gedachten, lockeren Hüllkörper. Die
Schlaufen verlaufen durch den Schlaufenursprung E |
Fig.
3 | Füllkörper in
einer Schüttung:
Zwei
auf einer Ebene liegende Füllkörper, deren Hüllkörper einander überschneiden,
eine Schlaufe des Körpers 1 berührt den
Schlaufenursprung des Körpers 2. |
Fig.
4 | Hier
3 Füllkörper, zusätzlich zu 1 und 2 kommt
der Körper 3,
von dem eine Schlaufe nach unten zeigend zwischen zwei Schlaufen
der Körper 1 und 2 Platz
nimmt. |
Fig.
5 | Aus
einer Drahtspirale wird eine Windung W1 herausgebogen, ein keilförmiges Werkzeug
führt dazu Bewegungen
in Richtung der Pfeile aus. |
Fig.
6 | Die
2te Windung W2 wird gebogen. |
Fig.
7 | Der
Füllkörper wird
bei der 3ten Windung W3 der Spirale abgeteilt. |
Fig.
8 | Perspektivische
Ansicht Spirale und Füllkörper |
Fig.
9 | 2-schlaufiger
Füllkörper, dessen
Schlaufen K1 und K2 in 8-Form auf Achse A5 gegeneinander verdreht sind. |
Fig.
10 | Illustrative
Darstellung) Füllkörper aus
Fig. 9 mit eng anliegendem Hüllkörper |
Fig.
11 | Ein
2-schlaufiger Füllkörper entsteht
aus einem länglichen
Blechstreifen (F) durch Stanzen und Strecken in die Richtungen S1-S4,
Blechstreifen hier mit zwei Schlitzen dargestellt. |
Fig.
12 | Füllkörper mit
zwei geschlossenen Schlaufen, diese ineinander mündend, aus einem Blechstreifen
durch Stanzen und Strecken entstanden. |
Fig.
13 | Andere
Schlaufenform, hier 3 Schlaufen in Dreieckform |
Fig.
14 | 3-schlaufiger
Füllkörper mit
5-eckigen Schlaufen |
Fig.
15 | 3
Schlaufen C1, C2 und C3 von drei verschiedenen Füllkörpern gebunden in einem Brocken
Beton |
Fig.
16 | Wie
Fig. 15, Darstellung wirkender Kräfte F1, F2, sowie F3 in entgegengesetzter
Richtung und die wirkenden Druck-Kräfte F4 und F5 die innerhalb
des Betonbrockens auf die Schlaufen wirken, F4 & F5 wirken auf die Schlaufe C3, weitere
Kräfte
wirken auch auf die Schlaufen C2 und C1 sind nur nicht dargestellt. |
Fig.
17 | 2-schlaufiger
Füllkörper mit
voneinander entfernt liegenden Schlaufenursprüngen E1 und E2. Je größer der
Abstand E1-E2, um so größer die
Neigung zu verklustern.
Größte Schlaufenausdehnung
ist hier der größte Durchmesser
der größten Schlaufe.
Vorzugsweise haben alle jedoch den gleichen Durchmesser. |
Fig.
18 | Darstellung
einer Schlaufe, deren Enden sich überlappen und sich im Schlaufenursprung
E10 kreuzen |
Fig.
19 | Offene
Schlaufe mit zwei Ursprüngen,
E4 und E5 |
Fig.
20 | Draufsicht:
Mehrschlaufiger Füllkörper aus
Fig. 22, dessen Schlaufen sich an keiner Stelle überlappen |
Fig.
21 | Ansicht
wie Fig. 22 von der Seite |
Fig.
22 | Mehrschlaufiger
Füllkörper aus
Fig. 20 + 21 perspektivisch dargestellt, vier Schlaufen (K, L, M,
N) entspringen den Ursprüngen
E6-E9, alle Schlaufen sind offen und überlappen sich nicht.
Schlaufe
N und Schlaufe M teilen sich den gemeinsamen Ursprung E8.
Dieser
Füllkörper neigt
wegen seiner offenen Schlaufen zu sehr starken Schnittmengen zweier Füllkörper, da
deren Schlaufen je nach Durchmischungsergebnis einander durchdringen
können. |
A | Eine
von drei Schlaufen eines Füllköpers |
B | Eine
von drei Schlaufen eines Füllköpers |
C | Eine
von drei Schlaufen eines Füllköpers |
E | Schlaufenursprung |
A1 | Achse
um welche die Schlaufen A, B, C durch Biegung gegeneinander verdreht
sind |
A2 | Achse,
um welche die Schlaufe B zusätzlich
gedreht werden kann. Drehung hier nicht dargestellt. |
A3 | Achse
parallel zur Hauptachse der Spirale |
A4 | Achse
um welche die Schlaufen gedreht werden (rechtwinklig zu A3 stehende
Achse) |
A5 | Achse
eines 2-schlaufigen Füllkörpers |
A6 | Achse
eines 2-schlaufigen Füllkörpers |
F | Blechstreifen,
hier mit zwei länglichen
Schlitzen. An diesen greifen die Werkzeuge zum Strecken des vorgestanzten
Bleches ein. |
K1 | Schlaufe |
K2 | Schlaufe |
S1-S4 | In
diese 4 Richtungen wird der Blechstreifen beim Stanzen und Strecken
verbogen, um zwei Schlaufen zu bilden. |