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Die
Erfindung betrifft zugerichtete Leder, Verfahren zu ihrer Herstellung,
unter anderem gekennzeichnet durch Auftragen einer Grundierung,
die Grundierung als solche sowie ein System zur Herstellung solcher Grundierungen
und deren Verwendung zum Aufwerten von minderwertigen Ledersortimenten,
insbesondere Vollnarbenleder mit schweren Oberflächendefekten.
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Unter
Upgrading wird die Aufwertung von Ledern verstanden, deren Narbenseite
Oberflächendefekte wie
Kratzer, Abziehfehler, Wundnarben, Insektenstiche oder andere Beschädigungen
durch mechanische Einwirkungen während
der Viehhaltung wie z.B. Verletzungen durch Stacheldraht, aufweisen.
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Crustleder,
also unzugerichtetes Leder, mit Narbendefekten erzielen in der Regel
einen niedrigen Verkaufswert. Eine wesentliche Aufwertung von Ledern
mit größeren Defekten
ist dadurch erreichbar, dass man die Oberflächendefekte mit einer dicken
Zurichtschicht kaschiert. Je nach Art der Defekte wird nach dem
Stand der Technik eine mehrstufige Korrektur durch Schleifen, Stuckiermassen,
gut deckende Grundierungen und Topcoats erreicht. Nach dem Grundieren
kann das gewünschte
Narbenbild durch Prägung
erreicht werden. Abschließend
wird der Topcoat gespritzt, damit die Leder die geforderten Echtheiten
aufweisen.
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Es
hat nicht an Versuchen gefehlt, Leder mit Narbenfehlern zu korrigieren.
Eine bekannte Methode dazu ist die Applikation einer Schaumzurichtung
bspw. In
US-A-6.541.528 und
US-A-6.303.665 .
Mit dieser Methode können
hohe Auftragsmengen bereits mit einer einzigen Applikation realisiert
werden. Die erreichbaren Schaumdichten hängen von der Zusammensetzung
des Schaumes ab und liegen im Bereich von 500-800 g/Liter. Eine Übersicht über die
für die
Schaumzurichtung wichtigen Parameter findet sich bspw. in W.Löbig in JSLTC
81, 1-4 (1997) („foam
systems- a novel Type of foam finishing")
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Nach
der Applikation des Schaums und der Trocknung wird die gewünschte Narbenstruktur
aufgeprägt.
Auf die geprägte
Oberfläche
wird dann in der Regel ein Topcoat gespritzt.
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Nachteile
der bekannten Schaumzurichtungen sind das niedrige Litergewicht
und die relativ hohe Auftragsmenge zur Kaschierung von Defekten.
Dadurch leidet der Griff, insbesondere die Weichheit der zugerichteten
Leder und der optische Eindruck. Im allgemeinen besteht daher weiterhin
Bedarf an Ledern, die dem natürlichen
Vorbild optisch und in den haptischen Eigenschaften möglichst
nahe kommen.
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In
US 6.953.621 B2 werden
gemillte Vollnarben-Nappaleder beschrieben, auf deren Narbenseite
nach dem Millen in einem einzigen Auftrag eine Zurichtschicht enthaltend
Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser kleiner als 45 μm aufgespritzt
wird. Die Dicke der verfestigten Kunststoff-Dispersion beträgt dabei 0,02 bis 0,07 mm.
Die Mikrohohlkugeln bestehen zumindest anteilig aus Polyvinylidenchlorid-Kapseln. Ähnliches
wird in
WO-A-2005/035795 oder
US-A-2003/0198822 beschrieben.
Die Leder weisen u.a. den Nachteil auf, dass die Oberfläche matt
wirkt und bei schrägem
Lichteinfall grau aussieht.
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In
der
DE 20319971 U1 werden
Leder mit einer porösen
Zurichtschicht beschrieben, die über
eine Umkehrbeschichtung auf das Leder mittels einer Verbindungsschicht
aufgebracht wird. Diese Verbindungsschicht enthält vorzugsweise Mikrohohlkugeln.
Diese Leder werden insbesondere für Schuhmaterialien mit einer
hohen Wasserdampfdurchlässigkeit
eingesetzt. Diese Methode erfordert eine separate Herstellung der
die Mikrokugeln enthaltenden Deckschicht mit anschließender Verklebung
der gegebenenfalls stukkierten Leder.
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Trotz
der erwähnten
Fortschritte besteht weiterhin Bedarf an Verbesserungen hinsichtlich
der optischen und haptischen Eigenschaften.
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Die
vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, die erwähnten Nachteile
zu vermeiden und ein hochwertiges Leder oder ein lederähnliches
Material zu erzeugen, bei dessen Herstellung insbesondere auch sehr stark
beschädigtes
Rohmaterial eingesetzt werden kann, das bspw. mit einem einfachen
oder zweifachen Auftrag eines Grundierbinders, anschließende Prägung und
danach durch Auftrag eines Topcoats in der endgültigen Form vorliegen soll,
einen sehr natürlichen
Aspekt hat und eine deshalb eine den Narben nur sehr wenig belastende
Zurichtschicht aufweist, dennoch aber alle Defekte sicher nivelliert.
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Die
Erfindung betrifft daher ein zugerichtetes mit einer Grundierung
versehenes flächiges
Substrat, insbesondere Leder oder lederähnliches Material, insbesondere
ein mit einer Grundierung versehenes gegebenenfalls Narbenfehler
aufweisendes Vollnarbenleder oder ein Spaltleder oder ein Kunstleder,
wobei die Oberfläche
der Zurichtung mit einem vorzugsweise matten Oberflächenfinish
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundierung der Zurichtung
durch mindestens eine verfestigte Polymer-Dispersion mit einer Schaumstruktur
gebildet ist, in welche zusätzliche
Mikrohohlkugeln eingebettet sind, deren Hülle vorzugsweise eine Wandstärke von
weniger als 2 μm
aufweist, und der vorzugsweise matte Oberflächenfinish mindestens eine
verfestigte und vernetzte Polymerdispersion enthält, mit der Maßgabe, dass
der mittlere Durchmesser der Hohlräume der Schaumstruktur der
Grundierung kleiner ist als der mittlere Durchmesser der Hohlräume, die durch
die expandierten Mikrohohlkugeln gebildet werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen zugerichteten flächigen Substrates,
insbesondere Leders, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man
- – eine
aufgeschäumte
Grundierung, enthaltend wenigstens eine verfestigbare Polymer-Dispersion (Binder) und
Mikrohohlkugeln auf ein flächiges
Substrat, insbesondere Leder, Spaltleder oder Kunstleder, aufträgt,
- – das
beschichtete Substrat trocknet,
- – gegebenenfalls
auf das getrocknete Substrat auf der beschichteten Seite ein Muster
prägt und
- – auf
die gegebenenfalls geprägte
Oberfläche
ein Oberflächenfinish
(Topcoat), enthaltend wenigstens eine verfestigbare Polymerdispersion
aufträgt
und das zugerichtete Substrat trocknet.
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Geeignete
Substrate für
die Zurichtung sind vorzugsweise Leder, insbesondere Crustleder.
Die Falzstärke
der Leder beträgt
in der Regel 0,8 bis 2,5 mm. Es sind aber auch Leder mit niedrigerer
oder höherer Dicke
einsetzbar.
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Die
eingesetzte Grundierung enthält
vorzugsweise Binder, Schaummittel, Mikrohohlkugeln und Wasser und
ist ebenfalls Gegenstand dieser Erfindung.
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Besonders
bevorzugt enthält
sie
1 bis 30 %, bevorzugt 4 bis 25 %, besonders bevorzugt 10
bis 20 % Binder,
0,1 bis 4 % Schaummittel
0,1 bis 2 %
Mikrohohlkugeln
0,01 bis 10 % Pigment
0,1 bis 30 % Füllmittel
0
bis 0,2 % Verlaufshilfsmittel
0 bis 0,2 % Verdicker
0
bis 0,2 % Vernetzer
0 bis 0,7 % Mattierungsmittel
und
Wasser, wobei die Summe aller Komponenten stets 100 % ergibt.
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Die
Prozentangaben beziehen sich jeweils auf den Feststoff bzw. Wirkstoff
der entsprechenden Inhaltsstoffe.
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Geeignete
Binder sind Polymerdispersionen aus der Gruppe der Polyacrylate,
der Polybutadien-Copolymere
und der Polyurethane.
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Besonders
bevorzugte Binder sind Polyurethan-Dispersionen, die aus folgenden
Bausteinen erhältlich sind:
- 1) einem oder mehreren Polyisocyanaten
- 2) einem oder mehreren Polyolen auf Basis von Polyethern, Polyestern,
Polycarbonaten, Polyestercarbonaten, Polyethercarbonaten mit einem
Molmasse von 500 bis 12000g/mol und mit einer Funktionalität von 2
- 3) einem oder mehreren, von 2) verschiedenen Polyolen mit einer
Funktionalität
größer oder
kleiner 2
- 4) kurzkettige Polyole mit einer Funktionalität von 1
bis 4
- 5) ionische Gruppen aufweisenden kurzkettigen Polyolen
- 6) einem oder mehreren aminofunktionellen Verbindungen, die
auch ionische Gruppen tragen können,
- 7) gegebenenfalls einem Blockierungsmittel zur Verkappung noch
freier Isocyanatgruppen
- 8) Neutralisationsmitteln und
- 9) Wasser.
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Geeignete
Polyisocyanate 1) sind bevorzugt Diisocyanate wie 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, Bis (Isocyanatocyclohexyl)methan, sowie die
Di- und Trimerisate der vorgenannten Diisocyanate, wobei letztere
vorzugsweise eine NCO-Funktionalität größer 2 aufweisen.
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Geeignete
Polyole 2) sind Polyether, wie Poly(oxypropylen)-diole, Poly(oxyethylen)-diole
mit einer Molmasse von 500 bis 12000 g/mol, vorzugsweise einer Molmasse
von 500 bis 4000 g/mol, besonders bevorzugt mit einer Molmasse von
500 bis 2500 g/mol, Pol(tetrahydrofuran)-diole einer Molmasse von
200 bis 4000 g/mol, Mischpolyether aus EO und PO sowie statistische
oder Block-Copolyether
vom Typ der Polytetrahydrofuran-Ethylenoxid-Copolyether, Polytetrahydrofuran-Propylenoxid-Copolyether,
Polytetrahydrofuran-Ethylenoxid-Propylenoxid, wobei die Blöcke der
Monomereinheiten untereinander unterschiedlich angeordnet sein können, das
heißt
eine AB-Struktur,
ABA-Struktur, BAB-Struktur, A-random (B + C) – A etc aufweisen können. Solche
Rohstoffe sind dem Fachmann an sich bekannt und handelsüblich.
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Geeignete
Polyole 3) sind beispielsweise Polyether, die durch Umsetzung mehrwertiger
Alkohole mit einer Funktionalität
größer 2 wie
Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Glycerin, Sorbit etc. mit Alkylenoxiden
wie Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid und Mischungen daraus
erhältlich
sind.
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Geeignete
Polyole 4) sind lineare oder verzweigte Monoalkohole wie Ethanol,
Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, Pentanol, Hexanol, 2-Ethylhexanol,
Octanol, bis zum C30-Alkohol.
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Geeignete
Polyole 4) sind weiterhin Diole wie Ethandiol, Propandiol, Butandiol,
Hexandiol, Bis(2-hydroxyethoxy)-benzol,
Bis-2,2-[4-(2-hydroxyethoxy)-phenyl]-propan, Bis-hydroxymethyltricyclo[5.2.1.022,6]decan.
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Geeignete
Polyole 4) sind trifunktionelle Alkohole wie Trimethylolpropan,
Glycerin, 1,1,1-Tris(2-hydroxyethoxy-methyl)-propan, usw. Geeignete
Polyole 4) mit einer OH-Funktionalität von 4 und höher sind
beispielsweise Pentaerythrit, Sorbit, Gluconolacton, Polyglycerin
etc..
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Geeignete
ionische Gruppen aufweisende Polyole 5) sind Dimethylolpropionsäure, Dihydroxybuttersäure, Dimethylolbuttersäure, Weinsäure, Sulfogruppen
enthaltende Diole wie Addukte von Natriumdisulfit an propoxyliertes
Butendiol-1,4.
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Geeignete
aminofunktionelle Verbindungen 6) sind Ethylendiamin, Isophorondiamin,
Bis(aminocyclohexyl)methan, N-(2-Aminoethyl)2-aminoethan-1-sulfonsäure und
deren Alkali-Salze, N-(2-Aminoethyl)2-aminoethan-1-carbonsäure, Michael-Addukte
von Acrylsäure
an Isophorondiamin, Cyanamid, Diethylentriamin, Aminoethanol, Diethanolamin.
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Geeignete
Blockierungsmittel 7) können
sein Butanonoxim, Dimethylpyrazol, Pyrazol, Caprolactam, Natriumhydrogensulfit,
Acetylaceton, Malonsäurediethylester.
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Geeignete
Neutralisationsmittel 8) sind beispielsweise Triethylamin, N,N-Dimethyl-aminoethanol,
Tripropylamin, N-Methyl-bis(2-hydroxyethyl)-amin, Diethyl-aminoethanol,
Tris(2-hydroxyethyl)amin.
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Die
Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Dispersionen sind an sich
bekannt.
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Sie
sind beispielsweise durch Schmelze-Dispergierverfahren, Aceton-Verfahren
etc. zugänglich.
Eine Übersicht
der Herstellungsverfahren ist zum Beispiel in Houben-Weyl,
Methoden der Organischen Chemie, Band E 20, Makromolekulare Chemie,
G.Thieme Verlag, Stuttgart, 1987 (Seite 1659 bis 1681) beschrieben.
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Besonders
geeignet als filmbildende Komponente für den Einsatz in Grundierungen
sind Polyurethan-Dispersionen, deren Filme eine Shore A-Härte über 30 aufweisen.
Die Einstellung der Härte
Shore A durch Veränderung
der Reaktanden und die Einstellung der stöchiometrischen Verhältnisse
der Reaktanden sowie die Reaktionsparameter zur Reaktionsführung sind
dem Fachmann bekannt.
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Geeignet
sind auch Mischungen verschiedener Polyurethan-Dispersionen, um
die gewünschte Shore-Härte A (gemessen
an Filmen) von größer 30 und
bestimmte Eigenschaften wie Zugfestigkeit, E-Modul, Trocken- und
Nass-Haftung etc., die von Lederartikel zu Lederartikel und je nach
Anwendungsziel variieren können,
einzustellen. Im Handel sind daher eine große Anzahl von wässrigen
Polyurethan-Dispersionen für die
Lederzurichtung.
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Ganz
besonders bevorzugt sind solche Polyurethan-Dispersionen, die keine
Lösemittel
wie NMP oder andere Colöser
enthalten, die manchmal zur Verbesserung der Filmbildung eingesetzt
werden, beispielsweise Propylenglykoldiacetat, Methoxyproylpacetat,
Methoxypropanol, Ethoxyethylacetat, Ethoxyethanol usw.
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Geeignete
Binder für
Grundierungen sind weiterhin solche auf Basis von Polyacrylat-Dispersionen.
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Die
Herstellung von Polyacrylat-Dispersionen erfolgt in der Regel durch
Lösungs-
oder Emulsionscopolymerisation.
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Bevorzugte
Polyacrylate besitzen ein Molekulargewicht von 10.000 bis 1.000.000
g/Mol.
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Besonders
bevorzugt sind Polyacrylat-Dispersionen, die ausgewählt aus
wenigstens einem der folgenden Monomeren durch radikalische Copolymerisation
erhältlich
sind.
- 1) Acrylsäure und Methacrylsäure und
deren Derivate der Formel CH2=CR1-CO-OR2, wobei R1 für
Wasserstoff oder Methyl steht und R2 für einen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 40 C-Atomen steht, der auch durch Fluor,
Hydroxy, C1-4-Alkylamino, C1-4-Alkoxy,
Carbonyl-Gruppen sowie Polyethergruppen substituiert sein kann,
- 2) Acrylsäureamid,
Methacrylamid und deren Derivate,
- 3) Styrol und substituierte Styrole,
- 4) Acrylnitril,
- 5) Vinylester wie Vinylacetat, Vinylpropionat und/oder
- 6) Ungesättigte
Dicarbonsäuren
wie Crotonsäure,
Haconsäure
oder Maleinsäureanhydrid.
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Geeignete
Binder sind auch Mischungen von Polyacrylat- und Polyurethan-Dispersionen
oder Dispersionen, die durch Pfropfung von Acrylatcomonomeren auf
Polyurethan-Dispersionen (PUR-PAC-Hybride)
erhalten werden, mit der Maßgabe,
dass sie eine zur Herstellung von Grundierungen angemessene Harte
Shore A aufweisen und ggf. mit üblichen
Vernetzern vernetzbar oder selbstvernetzend sind.
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Bevorzugte
erfindungsgemäßen Grundierungen
enthalten mehr als 85 %, insbesondere mehr als 90 %, bevorzugt mehr
als 95 %, besonders bevorzugt mehr als 98 % der Komponenten Binder,
Schaummittel, Mikrohohlkugeln, Pigmente, Füllstoffe und Wasser.
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Geeignete
Schaummittel sind beispielsweise anionische Tenside oder diese enthaltende
Formulierungen, die sich zum Aufschäumen von Rindermischungen eignen.
Besonders bevorzugte anionische Tensidformulierungen sind Lepton
Filler AF (20 % ig) (BASF), Stokal STR, Stokal STA (Stockhausen).
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Die
eingesetzten Mikrohohlkugeln bestehen vorzugsweise aus einem thermoplastischen,
gasdichten Polymer-Hohlkörper,
der im nicht expandierten Zustand mit einem Kohlenwasserstoff wie
beispielsweise Isobutan gefüllt
ist. Beim Erhitzen wird die Hülle
weich und vom Kohlenwasserstoff aufgebläht. Die Mikrohohlkugeln bleiben
bei der Expansion größtenteils
erhalten. Ein kleiner Anteil kann während der Expansion auch bersten.
Ein Teil des Kohlenwasserstoffs entweicht dabei. Bevorzugte Mikrohohlkugeln
besitzen eine Hülle,
die bevorzugt aus Polyvinylidenchlorid oder Copolymerisaten aus
Vinylidenchlorid mit Acrylnitril, Methylmethacrylat oder Styrol
besteht.
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Die
Hohlkugeln weisen im nicht expandierten Zustand vorzugsweise eine
mittlere Teilchengröße von 2
bis 45 μm
auf. Die Wandstärke
der Hülle
beträgt
vorzugsweise 1 bis 7 μm.
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Mikrohohlkugeln
mit einem Durchmesser von 10 bis 12 μm werden beispielsweise durch
Erhitzen auf eine mittlere Teilchengröße von 40 μm expandiert, wobei die Dichte
aufgrund der Expansion der Kugeln von 1000-1200 g/Liter auf 30-40
g/Liter abfällt.
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Geeignete
Mikrohohlkugeln sind an sich bekannt. Eine Beschreibung geeigneter
Mikrohohlkugeln ist zum Beispiel der
DE
3117721 zu entnehmen. Bekannt sind zum Beispiel Mikrohohlkugeln
auf Polyvinylidenchlorid-Basis, die unter der Bezeichnung Expancel
642 WU 40, Expancel 820 WU 40 oder Expancel 551 WU 40 (Akzo, Expancel,
Sundsvall, Sweden) kommerziell erhältlich sind und eine mittlere
Teilchengröße 10-16 μm aufweisen.
Weiterhin geeignet sind die unter der Bezeichnung Dualite (UCB)
erhältlichen
Mikrohohlkugeln. Nicht expandierte Mikrohohlkugeln werden als frei
fließende
Pulver oder als Slurry angeboten. Bereits expandierte Mikrohohlkugeln,
die ebenfalls als Pulver oder als Slurry kommerziell verfügbar sind,
sind zur Lösung der
erfindungsgemäßen Aufgabe
ungeeignet.
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Als
Additive eingesetzte Pigmente sind vorzugsweise anionische Pigmente
geeignet. Als anionische Pigmente sind solche vom Typ der Euderm® Farben
B/C der Fa. Lanxess Deutschland GmbH besonders geeignet.
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Geeignete
Verlaufshilfsmittel sind beispielsweise Polyethersiloxane. Es ist
jedoch bevorzugt, in der Grundierung keine Verlaufshilfsmittel einzusetzen.
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Grundierungen eine hohe Oberflächenspannung
aufweisen, da das Eindringen der Schaumgrundierung in das Crustleder
verringert wird.
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Verlaufhilfsmittel
sind beispielsweise spezielle polyethermodifizierte Polydimethylsiloxane
wie AQUADERM
® Fluid
H (LANXESS Deutschland GmbH). Geeignete Polyethersiloxane sind zum
Beispiel in der
EP-A-0318751 (Seite
3, Zeile 28 bis Seite 4, Zeile 11) erwähnt. Weitere Polyethersiloxane
sind dem Fachmann an sich bekannt und handelsüblich.
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Geeignete
Verdicker sind an sich bekannt und handelsüblich. Beispielhaft seien Produkte
auf Polyacrylsäure-Basis
genannt wie Acrysol® RM 825 (Rohm and Haas).
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Geeignete
Vernetzer, die in der Grundierung eingesetzt werden, sind dem Fachmann
bekannte Vernetzer vom Typ der Carbodiimide. Diese sind kommerziell
verfügbar
wie beispielsweise Bayderm® Fix UCL (Lanxess Deutschland
GmbH).
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Mattiermittel
sind zum Beispiel silicathaltige oder silicatfreie, auf organischen
Nanopartikeln basierende Formulierungen zur Einstellung des Glanzes
bzw. des Mattgrades.
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Geeignete
Mattiermittel sind z.B. amorphe pyrogene Kieselsäuren, sphärische Partikel auf Basis von Silicaten
oder Polysilsesquioxanen. Die Silica-Partikel können als solche vorliegen oder
durch eine Oberflächenbehandlung
mit zum Beispiel Organosilanen modifiziert sein. Auch organische
Partikel wie vernetzte oder unvernetzte käufliche Microbeads auf Polyacrylatbasis,
die monodispers zugänglich
sind, oder Microbeads auf Basis von Polyurethan-Fällungsdispersionen,
die in der Regel eine gegenüber
den Polyacrylaten etwas breitere Teilchengrößenverteilung aufweisen, sind
vorteilhaft zur Mattierung geeignet. Besonders bevorzugt sind wässrige Produkte
oder Mattiermittel, die sich ohne Agglomeratbildung in der Beschichtungsformulierung
direkt einarbeiten lassen oder als wässriges Konzentrat eindispergieren
lassen. Es handelt sich bei den Mattiermitteln daher oftmals bereits
um wässrige
Formulierungen, die als Konzentrat nach Bedarf in die Zurichtformulierung
gegeben werden. Die darin enthaltenen Mattiermittel haben bspw.
eine mittlere Teilchengröße von 5
bis 50 μm,
vorzugsweise 5-25 μm.
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Als
Füllmittel
kommen vorzugsweise wässrige
Formulierungen mit hydrophoben Bestandteilen wie Wachsen, Ölen wie
Klauenöl,
Fetten, Paraffinen, langkettige Fettalkoholen und üblichen
Hilfsmitteln zur Stabilisierung der wässrigen Dispersionen sowie
den oben genannten Mattiermitteln in Frage. Beispielsweise Euderm® Nappa
Soft S der Firma Lanxess Deutschland GmbH.
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Die
geschäumte
Grundierung wird vorzugsweise dadurch hergestellt, dass man die
Grundierungsformulierung durch ein Schaumaggregat (Typ Hansa Mix
oder Gemata) pumpt und eine kontrollierte Menge Luft zuführt. Es
werden dabei geschäumte
Grundierungen angestrebt, die vorzugsweise eine Dichte von 0,3 bis
0,9 kg/Liter aufweisen. Dichten unter 0,6 kg/Liter führen bei
Standardschaumgrundierung ohne Mikrohohlkugeln bereits zu Problemen
bezüglich
der Knickechtheiten des resultierenden Leders, während bei Mikrohohlkugeln enthaltenden
Grundierungen auch niedrigere Schaumdichten bis zu 0,3 kg/Liter
erreichbar sind.
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Der
Auftrag der Grundierung auf das Substrat kann auf verschiedene Weisen
erfolgen.
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Als
Auftragsmethoden eignen sich die üblichen Applikationstechniken
wie Gießen,
Spritzen, Plüschen, oder
direkte und indirekte Walzenauftragsverfahren wie Roll-Coating,
Reverse-Roll-Coating
etc. Besonders bevorzugt ist bei der Lederzurichtung der Auftrag
mittels Spritzpistolen und Spritzmaschinen.
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Als
Auftragsaggregate für
die Schaumgrundierung eignen sich Airless-Spritzpistolen, HVLP-Spritzpistolen oder
Revers-Coating-Walzenauftragsverfahren. Bevorzugt sind Durchlauf-Spritzmaschinen.
Der Auftrag erfolgt vorzugsweise bei 10 bis 50°C, besonders bevorzugt bei 15
bis 30°C.
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Die
Schaumgrundierung hat zum Zeitpunkt des Auftrags eine Temperatur
von 10 bis 40°C,
besonders bevorzugt von 15 bis 30°C.
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Die
Auftragsmenge nass beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 50 g/ft2, bevorzugt
5 bis 15 g/ft2, besonders bevorzugt 7 bis
10 g/ft2. Es werden vorzugsweise nicht mehr
als max. 2 Aufträge
gespritzt, wobei nach jedem Durchgang vorzugsweise eine Zwischentrocknung
erfolgt. Die Trockenauftragsmenge beträgt vorzugsweise 0,5 bis 5 g/sqft.
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Die
Trocknungstemperatur liegt im Bereich zwischen 70 und 150°C, bevorzugt
im Bereich zwischen 80 und 120°C.
Zur Trocknung geeignete Aggregate sind bevorzugt Flachbandtrockner
oder einfache Trockenkammern. Die Trocknung erfolgt in den üblichen
Trockenkanälen
mittels Heißluftzufuhr
oder mittels Infrarot-Trocknungseinheiten oder der Kombination aus
beiden Aggregaten. Besonders bevorzugt sind die in der Praxis üblichen
Trockenkanäle
mit einer in unterschiedliche Temperaturzonen eingeteilten Trockenbereichen, deren
Trockenleistung sich an die je weiligen Erfordernisse (Temperatur,
Bandgeschwindigkeit, Wassergehalt der Grundierung, Stapelbarkeit
der Leder) anpassen lässt.
Es ist vorteilhaft, dass ein Teil der Mikrohohlkugeln bereits während des
Trocknungsprozesses expandiert.
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In
der Praxis werden Tandemtrockner eingesetzt, die in der Regele eine
Länge von
40 bis 50 Meter haben. Die Trocknungstemperatur im Bereich zwischen
60 und 130°C,
vorzugsweise zwischen 70 und 100°C, besonders
bevorzugt zwischen 80 bis 90°C.
Die Verweilzeit im Kanal richtet sich nach der eingestellten Trocknungstemperatur
und der Bandgeschwindigkeit. Letztere beträgt beispielsweise 5 bis 15
Meter pro Minute, bevorzugt 8 bis 12 Meter pro Minute. Als Verweilzeit
ergeben sich beispielsweise bei 85°C 2 bis 10 Minuten, bevorzugt
zwischen 2 und 5 Minuten.
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Die
Prägung
der Leder erfolgt bevorzugt in Durchlaufprägemaschinen. Beispiele für solche
Prägemaschinen
sind z.B solche vom Typ Rotopress. Hydraulische Pressen sind zur
weiteren Expansion der in der erfindungsgemäßen Schaumgrundierungen enthaltenen
Mikrohohlkugeln nicht geeignet. Geeignet sind Prägetemperaturen im Bereich zwischen
80 und 150°C,
besonders bevorzugt zwischen 80 und 130°C, und je nach gewünschter
Prägetiefe
und gewünschtem
Narbenbild Prägedrücke von
50 bis 150 bar. Beispielhaft beträgt die Bandgeschwindigkeit
bei 110°C
und 120 bar Anpressdruck ca. 7 Meter pro Minute.
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Die
erfindungsgemäße Grundierschicht
hat nach der Prägung
und der dabei erfolgten Expansion der Mikrohohlkugeln in der verfestigten
Schaummatrix eine Dichte von 0,2 bis 0,5 kg/Liter, vorzugsweise
von 0,3 bis 0,4 kg/Liter.
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Abschließend wird
auf die geprägten
Substrate ein Topcoat aufgespritzt.
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Als
Auftragsaggregate für
den Topcoat eignen sich Airless-Spritzpistolen, HVLP-Spritzpistolen
oder auch Walzenauftragsverfahren. Bevorzugt sind aber Durchlauf-Spritzmaschinen.
Der Auftrag erfolgt vorzugsweise bei 10 bis 50°C, besonders bevorzugt bei 15
bis 30°C.
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Der
Topcoat hat zum Zeitpunkt des Auftrags eine Temperatur von 10 bis
40°C, besonders
bevorzugt von 15 bis 30°C.
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Die
Auftragsmenge nass beträgt
0,5 bis 15 g/ft2, bevorzugt 1 bis 8 g/ft2, besonders bevorzugt 1 bis 4 g/ft2. Es werden vorzugsweise nicht mehr als
2 Aufträge
aufgetragen, wobei nach jedem Durchgang eine Zwischentrocknung erfolgt.
Vorzugsweise wird nur ein Auftrag gespritzt. Besonders bevorzugt
ist ein Spritzauftrag in einem Durchgang.
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Geeignete
Topcoats, die nach dem Prägen
der Grundierung, als Oberflächenfinish
appliziert werden und die für
den Endgebrauch des Lederartikels geforderte Oberfläche liefern,
sind Polyurethan- und
Polyacrylat-Dispersionen. Bevorzugte Topcoats sind Polyurethan-
und Polyacrylat-Dispersio nen mit einer Shore Härte A von 60 bis 98. Diese
Topcoats sind gemäß Stand
der Technik in der Regel vernetzt, wenn besonders hohe Anforderungen
an die Echtheiten gestellt werden. Zu erfüllende Echtheitskriterien sind
beispielsweise die Knickechtheiten, die an trockenen und nassen
Leder-Prüflingen
getestet werden, die Nassreibechtheiten, die Taber-Abrasionsfestigkeit
(mit den jeweils vorgegebenen Körnungen
des Abriebkörpers
und einer bestimmten Cyclenzahl). An Automobilleder werden besonders
hohe Anforderungen gestellt, die ebenfalls zu erfüllen sind.
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Es
ist jedoch auch möglich,
auf den Einsatz von Vernetzern zu verzichten, wenn z.B. geringere
Anforderungen an die Echtheiten zu erfüllen sind oder die Dicke der
Zurichtschicht zunimmt. Solche Leder sind beispielsweise Schuhoberleder
auf Basis von Spaltledern oder Schleifbox-Zurichtungen.
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Geeignete
Topcoats sind die nach dem Stand der Technik bekannten Formulierungen.
Wesentliche Komponenten in solchen Topcoat-Formulierungen sind Binder,
Mattiermittel, Vernetzer sowie übliche
Additive wie Pigmente (optional), Griffmittel, Verlaufshilfsmittel,
Verdicker.
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Die
zur Zubereitung der Topcoats, die auf die mit der oben beschriebenen
Grundierung versehenen getrockneten und geprägten Leder appliziert werden
müssen,
um ein gebrauchsfertiges Leder zu erhalten, bestehen im wesentlichen
aus Bindern, Vernetzern und üblichen
Additiven. Diese Komponenten sind handelsüblich und dem Fachmann allgemein
bekannt. In der Regel sind die Additive mit den vorgenannten Additiven identisch
oder werden entsprechend dem Verwendungszweck und Kundenwunsch aus
bekannten Hilfsmitteln ausgewählt
und/oder beliebig kombiniert.
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Es
ist weiterhin möglich,
im Topcoat Hydrophobiermittel auf Polyacrylat-Basis oder Silicon-Wirkstoffe oder fluorhaltige
Copolymerisate oder andere Polyurethan-basierte Fluorcarbonharze
auf Basis von handelsüblichen
Bausteinen wie OH-Gruppen haltigen Perfluoralkyl-Telomerisaten einzusetzen.
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Es
ist auch möglich
die erfindungsgemäßen Grundierungen
anteilig für
Topcoats einzusetzen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz als Grundierung.
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Bevorzugt
ist das zugerichtete erfindungsgemäße Substrat, das eine poröse Grundierschicht
enthält, bei
der die Mikrohohlkugeln auf ein Volumen expandieren, das dem mehr
als 40-fachen des Volumens im nicht expandierten Zustand entspricht,
und bei dem die Mikrohohlkugeln gleichmäßig in der Schaumstruktur verteilt sind
und sich beim Prägen
nicht an der Oberfläche
anreichern, wobei die Grundierschicht vorhandene Defekte der Narbenseite
vollständig
abdeckt, so dass nach dem Prägevorgang
eine gleichmäßige Oberfläche entsteht, bei
der alle vorherigen Defekte abgedeckt werden und nicht separat behandelt
werden müssen.
-
Die
Dichte der Mikrohohlkugeln liegt während des Trocknungsvorgangs
in der Regel in der Größenordnung
des Schaums, so dass sie weniger stark flotieren als beim Zusatz
zu einem nicht geschäumten
Bindersystems. Die Expansion der Mikrohohlkugeln in Bereichen von
Defekten ist um ein Vielfaches größer als in Bereichen, in denen
die Narbenstruktur keine Defekte aufweist. Durch diesen nivellierenden
Effekt werden nach dem Prägen
Lederoberflächen
erzielt, die nach einer sehr geringen Auftragsmenge an Schlussfinish
gebrauchsfertig sind. Es lassen sich auf diese Weise mit äußerst wenig
Binder belastete Narbenbilder und sehr elegante Vollnarbenleder
mit hervorragenden Echtheiten, optischen und haptischen Eigenschaften
herstellen.
-
Da
wesentlich geringere Auftragsmengen möglich sind, ist es auch möglich, härtere Binder
in der Grundierung einzusetzen, um ein mögliches Schneiden der Prägung zu
vermeiden. Durch die geringen Auftragsmengen bei der Grundierung
und die hohe Elastizität
der Schaumstruktur lassen sich angenehm weiche Leder herstellen.
-
Die
erfindungsgemäßen Leder
können
bei wesentlich niedrigeren Temperaturen geprägt werden, so dass ein Farbtonumschlag
(Vergrauung der Oberfläche)
vermieden wird und Leder im Vergleich zu höheren Prägetemperaturen weicher bleiben.
-
Vorteile
der erfindungsgemäßen Methode
sind, dass die gesamte Grundierung weniger tief in das Leder eindringt
und somit an der Oberfläche
zur Verfügung
steht, eine geringere Verhärtung
des Leders auftritt, geringe Auftragsmengen ausreichen, um Narbendefekte
zu nivellieren, durch die Expansion der im Schaum eingelagerten
Mikrohohlkugeln gegen den Kompressionsdruck beim Prägen eine
hervorragende Nivellierung von Defekten erfolgt und das Prägebild auch
nach Applikation des Topcoats erhalten bleibt. Die erhaltenen Leder
weisen einen natürlichen
weichen Griff auf und besitzen aufgrund der geringeren Applikationsmengen
eine elegantere Optik als konventionell mit Schaum zugerichtete
Leder.
-
Das
erfindungsgemäße Substrat,
insbesondere Leder wird vorzugsweise als Automobilleder verwendet,
also zur Weiterverarbeitung des Leders für hochwertige Automobilinnenausstattungen,
wie z.B. Autositze aber auch für
Polstermöbel
und Schuhobermaterial.
-
Das
erfindungsgemäße System
aus Mikrokapseln in einer Schaumzurichtung bringt gegenüber dem Stand
der Technik (Mikrokapseln in einem Bindergemisch sowie Schaumzurichtung
ohne Mikrokapseln) folgende Vorteile:
Die Mikrohohlkugeln penetrieren
nicht so stark in das Leder wie es bei schaumlosen Grundierungen
der Fall ist. Die Kapseln expandieren bereits bei geringeren Temperaturen
von ca. 100°C,
während
in schaumlosen Grundierungen ca. 130°C benötigt werden. Geringere Temperaturen
verhindern auch das Versteifen von Leder.
-
Es
wird außerdem
ein deutlich geringerer Farbtonumschlag der Zurichtung erreicht.
Außerdem
ist weniger Schaumauftrag zur Behebung der gleichen Narbenfehler
gegenüber
den schaumlosen Grundierungen notwendig.
-
Die
erfindungsgemäßen Eigenschaften
können
durch REM-Aufnahmen an Leder-Querschnitten gezeigt werden. Die Leder,
die eine Zurichtschicht enthalten, die durch Einlagerung von Kapseln
in die Schaumstruktur entstanden ist, unterscheiden sich danach
deutlich von Ledern, die mit bekannten Methoden zugerichtet wurden.
Zur Veranschaulichung seien folgende Lederproben aufgeführt:
-
1a REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Beispiel 1, jedoch mit 90°C Prägetemperatur, Vergrößerung 89,2:1
-
1b REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Beispiel 1, jedoch mit 90°C Prägetemperatur, Vergrößerung 500:1
-
1c REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Beispiel 1, jedoch mit 90°C Prägetemperatur, Vergrößerung 999:1
-
1d REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Beispiel 1, jedoch mit 130°C Prägetemperatur, Vergrößerung 89,2:1
-
1e REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Beispiel 1, jedoch mit 130°C Prägetemperatur, Vergrößerung 500:1
-
1f REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Beispiel 1, jedoch mit 130°C Prägetemperatur, Vergrößerung 999:1
-
2a REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 1, jedoch mit 90°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 89,2:1
-
2b REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 1, jedoch mit 90°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 500:1
-
2c REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 1, jedoch mit 90°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 999:1
-
2d REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 1, jedoch mit 130°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 89,2:1
-
2e REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 1, jedoch mit 130°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 500:1
-
2f REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 1, jedoch mit 130°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 999:1
-
3a REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 2, jedoch mit 90°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 89,2:1
-
3b REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 2, jedoch mit 90°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 500:1
-
3c REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 2, jedoch mit 90°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 999:1
-
3d REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 2, jedoch mit 130°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 89,2:1
-
3e REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 2, jedoch mit 130°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 500:1
-
3f REM-Aufnahme
des Leder-Querschnitts aus Vergleichsbeispiel 2, jedoch mit 130°C Prägetemperatur,
Vergrößerung 999:1
-
Beispiele
-
Die
aufgeführten
Beispiele sollen die Erfindung erläutern, aber keineswegs einschränken. Die
Prozentangaben der nachfolgenden Beispiele beziehen sich, sofern
nicht anders angegeben, jeweils auf das Gewicht; Teile sind Gewichtsteile.
-
Materialien/Rohstoffe
-
In den Anwendungsbeispielen verwendete
Hilfsmittel:
-
- Pigment:
- hochkonzentrierte,
feinteilige emulgatorfreie Pigmentdispersion mit sehr geringem Bindemittelgehalt;
wie EUDERM® Colors
C-N; 20-65 % je nach Pigment, LANXESS Deutschland GmbH
- Füllmittel:
- anionische Dispersion;
weiches Antiklebe- und Füllmittel
für wässrige Rindergrundierungen
wie EUDERM® Nappa
Soft S; ca. 25 Gew.-%, LANXESS Deutschland GmbH
- PU-Binder 1:
- aliphatische anionische
Polyurethan-Dispersion mittlerer Härte, wie BAYDERM® Grund
DLV; 40 Gew.-%; LANXESS Deutschland GmbH
- PU-Binder 2:
- aromatisch-aliphatische
anionische Polyurethan-Dispersion mittlerer Härte, zur Verbesserung der Trocken-
und Naßhaftung
und Prägbarkeit,
wie BAYDERM® Grund
50 UD; 40 Gew.-%; LANXESS Deutschland GmbH
- Polyacrylat-Binder
1:
- Polyacrylat-Dispersion
zur Verwendung in Topcoats wie HYDRHOLAC® CL-1;
ca. 37 Gew.-%, (Rohm and Haas)
- Mattierung 1:
- Mattierungsmittel
und Trockenstellmittel für
Grundierungen; wie EUDERM® Mattierung SN 01; Festgehalt
ca. 23 %; zur Verbesserung des Griffs, verhindert Bügel- und Stapelklebrigkeit;
LANXESS Deutschland GmbH
- Verdicker 1:
- hoch wirksamer, nichtionogener
Verdicker zur Viskositätsregelung
wässriger
Zurichtansätze,
wie Acrysol RM-825, Festgehalt 25 Gew.-%; (Rohm and Haas)
- Verdicker 2:
- assoziativer Polyurethan-Verdicker
wie Acrysol RM-1020, Festgehalt 20 Gew.-%; (Rohm and Haas)
- Polyacrylat-Binder
2:
- anwendungsfertige
Zubereitung von wässrigen
Acrylat-Dispersionen mit Hilfsmitteln für einfache Grundierungsrezepturen
für geschliffene
Möbelleder,
die vorwiegend nach dem Reverse-Coating – oder Spritzverfahren aufgetragen
werden, wie EUDERM Compact PM, Festgehalt 25 Gew.-%
- Schaummittel 1:
- anionisches Schaummittel
mit mattierenden Bestandteilen, wie Lepton Filler AF; Festgehalt
20 Gew.-%, BASF
- Schaummittel 2:
- Stokal STA, vorzugsweise
in Kombination einsetzbar, Clariant
- Schaummittel 3:
- Stokal SR, Clariant
- Topcoat-Binder
- BAYDERM Finish MT-N,
Polyurethan-Topcoat-Formulierung mit mattierenden Bestandteilen,
Festgehalt ca, 25 %, LANXESS Deutschland GmbH
- Griffmittel:
- wässrige Silicon-Emulsion, Festgehalt
ca. 59 Gew.-%, wie Additiv 2229 W, Rohm and Haas
- Vernetzer:
- wasserdispergierbares
Polyisocyanat mit einem NCO-Gehalt von 8,5 Gew.-%, ca. 50 %ige Lösung in
Propylenglykoldiacetat, wie beispielsweise AQUADERM XL 50, LANXESS
Deutschland GmbH
- Verlaufshilfsmittel:
- Hilfsmittel auf Siliconbasis;
100 Gew.-%: AQUADERM Fluid H, LANXESS Deutschland GmbH
- Mikrohohlkugeln:
- wässrige Formulierung, enthaltend
nicht expandierte Mikrohohlkugeln vom Typ Expancel 642 WU 40 (Akzo)
und eine Rindermischung auf Basis von Polyacrylat- und/oder Polyurethan-Dispersionen
sowie übliche
Additive: wie beispielsweise EUDERM X-Grade MP, EUDERM X-Grade FCF LANXESS
Deutschland GmbH
-
Beschreibung der allgemeinen Arbeitsweise
bei der Zurichtung:
-
Herstellung der Crustleder
für die
nachstehend beschriebenen Zuricht-Beispiele
-
Wet-blue
(hergestellt aus Rind als Rohmaterial; 4,5 % Cr, bestimmt als Cr2O3)
mit der Falzstärke 1,0-1,2
mm wird gewaschen, neutralisiert, nachgegerbt, gefärbt, gefettet,
abschließend
mit Ameisensäure
abgesäuert
und getrocknet.
Ledertyp:
Rohmaterial: Einsatzmenge [%] | Möbelleder
schwarz 1 Hälfte
Rind-wet blue mit der Falzstärke
1,2 mm bezogen auf Falzgewicht |
| % | Produkt | Zeit
min | Bemerkungen |
Waschen | 300 | Wasser
40°C | | |
| 0,2 | BAYMOL
AN fl. *2 (1:5) | | |
| 0,3 | Ameisensäure 85 %
(1:10) | 20 | pH
3,3/Flotte ab |
Neutralisation
1 | 100 | Wasser
40°C | | |
| 3,0 | TANIGAN
PAK-N fl. *3 (1:2) | | |
| 1,5 | Na-formiat | 15 | |
+ | 1,0 | Na-bicarbonat | 45 | pH
6,3 |
Vorfettung
+ | 4,0 | Eureka
400-R *1 Fettmittel (1:4) | 30 | |
Softening
1 + | 3,0 | LEVOTAN
L *4 (1:4) | 30 | |
Cr-Nachgerbung
+ | 4,0 | CHROMOSAL
B-D *5 | 90 | danach
Fass auf Automatik über Nacht:
3 Min. bewegen pro 30 Min. Cyclus |
Am
nächsten
Morgen | | | | pH
4,65 |
Neutralisation
2 + | 1,0 | TANIGAN
PAK-N fl. *3 (1:2) | 15 | |
+ | 0,6 | Na-bicarbonat (1:10) | 30 | pH
5,8/Flotte ab |
Waschen | 300 | Wasser
30°C | 10 | Flotte
ab |
Softening
2 | 80 | Wasser
30°C | | |
| 1,0 | Ammoniak
25 % (1:10) | 5 | |
+ | 3,0 | LEVOTAN
L *4 (1:4) | 30 | |
Färbung + | 3,0 | BAYGENAL Schwarz
TDR *6 | 60 | Querschnitt
auf Durchfärbung
geprüft:
o.k./pH 7,3 |
+ | 100 | Wasser
50°C | 5 | |
+ | 2,0 | Ameisensäure 85 %
(1:10) | 2 × 10 | |
+ | 1,7 | Ameisensäure 85 %
(1:10) | 2 × 20 | pH
3,6/Flotte ab |
Spülen | | Wasser
20°C | 10 | Flotte
ab |
Leder auf
Bock, ausrecken, nassspannen (Dampf 2h), Hängetrocknung, stollen, millen |
- * 1 EUREKA 400-R von Atlas Refinery, Newak/USA
Allgemeine Umschreibung: sulfitiertes Fischöl 87 %
- *2 nicht ionisches Tensid
- *3 Neutralisationsgerbstoff
- *4 weichmachender Nachgerbstoff
- *5 Cr-Gerbstoffe
- *6 Farbstoff
-
Applikation der Grundierung (base-coat):
-
Als
Ausgangsmaterial diente das oben beschriebene Crustleder mit der
Stärke
1,0-1,2 mm.
-
Vor
dem Auftrag der Grundierung wird das im Vakuum getrocknete Leder
klimatisiert, gestollt und im Falle von Ledern, die eine massive
Beschädigung
der Narbenseite aufweisen.
-
Mit
einem Durchgang werden auf einer Revers-Druckmaschine mit Hilfe
einer Rasterwalze 10 g/qfs die geschäumten Grundierflotte auf das
Crustleder aufgebracht.
-
Das
beschichtete Substrat wird nach dem Auftrag der Grundierung mit
einer Transportgeschwindigkeit von 8-10 Meter/Minute durch einen
Flachbandtrockner bewegt, der auf eine Temperatur von 85°C eingestellt war.
Die Verweilzeit im Trockenkanal betrug ca. 3 Minuten. Die in der
Praxis eingesetzten Tandemtrockner hatte eine Länge von 3 × 14 = 42 m.
-
Das
grundierte Leder wurde anschließend
auf einer Durchlaufprägemaschine
vom Typ Rotopress geprägt
(Temperatur: 110°C,
Anpressdruck: 100-120 bar, Bandgeschwindigkeit: 7 Meter/Minute).
-
Applikation des Topcoats:
-
Es
wurden zunächst
die Topcoat-Formulierungen gemäß nachstehender
Tabelle durch Verrühren
der Komponenten in der angegebenen Reihenfolge hergestellt und die
Spritzviskosität
durch Zugabe von Verdicker und Wasser eingestellt. Der Vernetzer
wurde zum Schluss zugegeben. Die so erhaltenen Mischungen haben
eine Topfzeit von ca. 4 Stunden und wurden sofort nach der Herstellung
auf den entsprechend grundierten Crust gespritzt (2 Kreuze, Auftragsmenge
nass: 2,0-2,5 g/sqft bzw. trocken: 0.6-0.7 g/sqft (Airless-Spritzpistole)
und bei einer Temperatur von 100°C
2 Minuten getrocknet.
-
Prüfungsbedingungen:
-
Die
erhaltenen Leder wurden konditioniert, Prüflinge ausgestanzt, die nach
folgenden Methoden bewertet wurden:
-
a) Klebrigkeit
-
Zwei
Lederstücke
(6 cm × 4
cm) werden mit Narben auf Narben zusammengelegt und in der Mitte
zusammengefaltet. Danach legt man die Probe auf eine Glasplatte,
bedeckt man Probe zusätzlich
mit einer Glasplatte und stellt ein
- 1 kg-Gewicht auf die
gesamte Anordnung. Dann nimmt man die mit dem Gewicht versehene
Probe und stellt sie für
1 Stunde in einen Umlufttrockenschrank, der bei einer Temperatur
von 80°C
gehalten wird.
-
Nach
1 Stunde holt man die Probe heraus und lässt 10 min ohne Gewicht abkühlen. Anschließend bestimmt
man die Klebrigkeit, in dem man die zwei Endstücke von den Proben mit den
Fingern auseinander zieht. Bestimmt wird, ob die Lederstücke sich
einfach trennen lassen, ob sie sich weniger einfach trennen lassen oder
ob sie sehr schwer trennbar sind.
-
b) Knickbeständigkeit der Leder trocken/nass
(Bally-Flexometer))
-
- 100000 Knickungen, trockene Lederprüflinge,
- Es wurde visuell die Beschädigung
nach dieser Anzahl von Knickungen bewertet.
-
20000
Knickungen, nasse Lederprüflinge.
Es wurde visuell die Beschädigung
nach dieser Anzahl von Knickungen bewertet.
-
c) Nass-Reibechtheit (Veslic-Nassreibtester)
-
Lederprüflinge der
Größe 20 × 10 mm
wurden in den Nassreibtester eingespannt und ein Filz mit einer Auflage-Last
von 50 N mit einer definierten Vorschub-Geschwindigkeit 500 mal über die
Probe bewegt und nach Ende des Tests die Beschädigung der Zurichtschicht und
die Anfärbung
des Filzes visuell bewertet.
-
Bewertet
wurden folgende Varianten:
trockenes Leder, trockener Filz,
trockenes
Leder, nasser Filz (mit Wasser feucht gehalten),
nasses Leder,
nasser Filz (mit Wasser feucht gehalten),
Leder trocken, Filz
mit alkalischer Schweißlösung getränkt,
Leder
trocken, Filz mit Benzin getränkt.
-
d) Haftfestigkeit (Methode)
-
Die
Prüflinge
wurden mit der Fleischseite mittels Kontaktkleber (Loctite 454)
auf eine starre Stahl-Unterlage
aufgeklebt. Dann wurde ein selbstklebendes Tape auf die Zurichtung
geklebt und 24 Stunden mit einem Auflagegewicht von 5 kg bei 20°C belastet.
Danach wurde das Klebeband abgezogen und die Kraft gemessen, die
zum Abreißen
des Tapes erforderlich ist. Außerdem
wird die Beschädigung
der Zurichtung bewertet. Im Idealfall reißt die gesamte Zurichtung unter
Beschädigung
des Narbens ab, d.h. es wird die Reißfestigkeit des Leders in z-Richtung
nahezu erreicht.
-
e) Abriebfestigkeit (Taber)
-
Dieser
Test wird gemäß DIN EN
14327 durchgeführt.
-
f) Hitzevergilbung
-
Eine
Lederprobe 2cm × 2cm
wird aus einer Lederprobe von 5cm × 5cm ausgestanzt, damit dieser
als Vergleich dient. Man legt die Lederprobe (2cm × 2cm) bei
120°C für 24 Std
in einen Umlufttrockenschrank. Nach der Prüfung wird diese Probe mit der
größeren Probe
mit dem Graumaßstab
beurteilt, um den Vergilbungsgrad zu bewerten.
-
Beispiel 1 (erfindungsgemäßes Beispiel)
-
Herstellung der Grundierflotte
-
Zur
Herstellung der Grundierflotte werden zunächst folgende Ansätze A),
B) und C) hergestellt:
-
Ansatz A) (Binder + Additive)
-
- 190 Teile PU-Binder 1
- 220 Teile PU-Binder 2
- 200 Teile Polyacrylat-Binder 1
- 150 Teile Füllmittel
- 70 Teile Mattierung 1
-
Ansatz B) (Mikrohohlkugeln)
-
- 1000 Teile Mikrohohlkugeln
-
Ansatz C) (Kompaktprodukt, enthaltend
verschiedene Binder + Additive)
-
- 1000 Teile Polyacrylat-Binder 2
-
Die
Herstellung der spritzfertigen Grundierflotte erfolgt nun in der
Weise, dass man
- 60 Teile Pigment
- 450 Teile Ansatz A)
- 450 Teile Ansatz B) bei Raumtemperatur verrührt. Dann werden
- 40 Teile des Schaummittels 1 eingerührt.
-
Schließlich wird
die Spritzviskosität
so eingestellt, dass die Grundierung vor dem Verschäumen eine Durchlaufzeit
von 45 Sekunden (gemessen im Fordbecher mit 6 mm Düse) aufweist. Üblicherweise
werden dazu 2-15 Teile Verdicker 1 eingesetzt.
-
Unter
Verwendung eines Schaumaggregats der Firma Ge-Ma-Ta wird durch Eindüsung von
Luft in die so hergestellte Grundierflotte ein stabiler Schaum erzeugt,
der eine Dichte von 0,6 kg/Liter besitzt.
-
Mit
einem Durchgang werden auf einer Revers-Druckmaschine mit Hilfe
einer Rasterwalze 10 g/qfs dieser geschäumten Grundierflotte auf das
oben beschriebene Crustleder aufgebracht.
-
Das
beschichtete Substrat wird nach dem Auftrag der Grundierung mit
einer Transportgeschwindigkeit von 8-10 Meter/Minute durch einen
Flachbandtrockner bewegt, der auf eine Temperatur von 85°C eingestellt war.
Die Verweilzeit im Trockenkanal betrug ca. 3 Minuten.
-
Das
grundierte Leder wurde anschließend
auf einer Durchlaufprägemaschine
vom Typ Rotopress geprägt
(Temperatur: 110°C,
Anpressdruck: 100-120 bar, Bandgeschwindigkeit: 7 Meter/Minute).
-
Applikation des Topcoats
-
Auf
das so geprägte
Leder wird als Finish eine Topcoat-Spritzflotte bestehend aus:
- 900
Teilen Topcoat-Binder
- 20 Teilen Griffmittel und
- 80 Teilen Vernetzer und
- 0,5-10 Teilen Verdicker 1
- (die genaue Verdickermenge wird im Versuch so eingestellt, dass
die Spritzflotte im Ford-Becher bei Düse 4 mm eine Durchlaufzeit
von 22 Sekunden aufweist) mittels Airless-Spritzpistole in einem
Auftrag bei einer Auftragsmenge von 2,2 g/ft2 (nass)
aufgetragen. Der Vernetzer wurde als letzte Komponente zugegeben.
-
Nach
dem Spritzauftrag wird das Leder wie oben beschrieben im Flachbandtrockner
getrocknet.
-
Vergleichsbeispiel V1 (Schaum ohne Mikrokapseln)
-
Beispiel
1 wurde mit dem gleichen Crustleder wiederholt, wobei die spritzfertige
Grundierflotte nun wie folgt hergestellt wurde:
- 60 Teile
Pigment
- 450 Teile Ansatz A)
- 450 Teile Ansatz C) werden bei Raumtemperatur verrührt. Dann
werden
- 40 Teile des Schaummittels 1 eingerührt.
-
Schließlich wird
die Spritzviskosität
so eingestellt, dass die Grundierung vor dem Verschäumen eine Durchlaufzeit
von 45 Sekunden (gemessen im Fordbecher mit 6 mm Düse) aufweist. Üblicherweise
werden dazu 2-15 Teile Verdicker 1 eingesetzt.
-
Die übrigen Bedingungen
und die Topcoat-Applikation wurden analog Beispiel 1 beibehalten.
-
Vergleichsbeispiel V2 (nicht geschäumter Binder,
mit Mikrohohlkugeln)
-
Beispiel
1 wurde mit dem gleichen Crustleder wiederholt, wobei die spritzfertige
Grundierflotte nun wie folgt hergestellt wurde:
- 60 Teile
EUDERM Schwarz C-N (Pigment)
- 450 Teile Ansatz A) (Zusammensetzung dieser Mischung ist oben
beschrieben)
- 450 Teile Ansatz B) werden bei Raumtemperatur verrührt.
-
Schließlich wird
die Spritzviskosität
so eingestellt, dass die Grundierung eine Durchlaufzeit von 45 Sekunden
(gemessen im Fordbecher mit 6 mm Düse) aufweist. Üblicherweise
werden dazu 2-15 Teile Verdicker eingesetzt.
-
Die übrigen Bedingungen
und die Topcoat-Applikation wurden analog Beispiel 1 beibehalten.
-
Beispiel 2
-
Beispiel
1 wurde wiederholt, jedoch erfolgte die Applikation der Grundierung
mittels einer Airless-Spritzauftrags.
Die Auftragsmengen wurden beibehalten. Die übrigen Bedingungen und die
Topcoat-Applikation wurden analog Beispiel 1 beibehalten
-
Beispiel 3
-
Beispiel
1 wurde wiederholt, jedoch erfolgte die Applikation der Grundierung
mittels eines HVLP (high volume low Pressure) Spritzauftrags. Die
Auftragsmengen wurden beibehalten. Die übrigen Bedingungen und die
Topcoat-Applikation wurden analog Beispiel 1 beibehalten.
-
Die
erfindungsgemäßen Leder
gemäß den Beispielen
1, 2 und 3 erfüllten
alle Echtheitsanforderungen nach den Untersuchungsmethoden, die
oben aufgeführt
wurden.
-
Die
erfindungsgemäßen Leder
zeigen einen wesentlich weicheren angenehmeren Griff als die Leder gemäß den Vergleichsbeispielen
V1 und V2 und zeigen eine deutlich geringere Vergilbung der Oberfläche. Ihr Aspekt
ist wesentlich eleganter als bei Ledern mit reiner Schaumzurichtung
gemäß Vergleichsbeispiel
V1.
-
Die
erfindungsgemäßen Leder
zeigen darüber
hinaus keine Vergrauung der Zurichtschicht, während das Leder gemäß Vergleichsbeispiel
V2 eine rauhere unruhige Oberfläche
aufweist und einem dem pull-up-Effekt ähnliches Verhalten (erkennbar
an einer Vergrauung unter Zugbeanspruchung) zeigt.
-
Die
erfindungsgemäßen Leder
gemäß den Beispielen
1, 2 und 3 weisen darüber
hinaus eine absolut gleichmäßige Oberfläche auf.
Auch größere Narbenfehler
des Crustleder werden überraschenderweise
auch ohne vorherige Stuckierung durch die Kombination von Schaum
mit Mikrohohlkugelon in der Grundierschicht perfekt kaschiert.
-
Der
Prägestand
(print retention) ist nach der Applikation der Topcoats hervorragend.
-
Die
Mikrohohlkugeln enthaltende geschäumte Grundierung lässt sich
nach der Trocknung ausgezeichnet prägen und zeigt eine dem Stand
der Technik gegenüber
deutlich verminderte Vergilbung. Die Prägebild ist ausgezeichnet und
sehr natürlich,
man beobachtet unter den üblichen
Prägebedingungen
kein Durchschneiden bei Prägen
(cut through resistance).