DE102006030732A1 - Verriegelungsvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einer ersten Verriegelungskomponente, die von einer zweiten Verriegelungskomponente lösbar gegen einen elastischen Puffer spannbar ist.
- Stand der Technik
- Aus der Patentschrift
DE 38 13 594 C2 ist eine gattungsgemäße Verriegelungsvorrichtung in Form eines Drehfallenschlosses bekannt. Sie besteht aus einem Schlossgehäuse mit einer gabelförmigen Drehfalle, welche beim Schließen einer Fahrzeugtür den karosseriefesten Schließbolzen umfasst und gegen einen Gummipuffer drückt. - Die Patentschrift
DE 38 25 594 C2 offenbart eine mit einer Drehfalle ausgestattete Verrieglungsvorrichtung für eine Fahrzeugtür, bei welcher die Drehfalle mit einer Blattfeder ausgestattet ist, welche sich beim Umgreifen des Schließbolzens an diesen anlegt und das Spiel zwischen Drehfalle und Schließbolzen kompensiert. - Diese vorbekannten Lösungen sind nicht geeignet, die zwischenzeitlich erheblich gestiegenen Anforderungen an die Vermeidung von Klappergeräuschen im Fahrbetrieb eines Kraftfahrzeugs zu erfüllen.
- Das Wirkprinzip von Drehfallenschlössern wird ferner ausführlich in der Druckschrift
DE 10 2004 017 592 A1 und der unveröffentlichten Patent anmeldungDE 10 2005 006 565.1 DE 10 2005 006 565.1 - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung bereitzustellen, welche auch bei häufiger Betätigung und hohen dynamischen Belastungen eine Geräuschentwicklung zuverlässig und dauerhaft vermeidet.
- Lösung
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einer gattungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung der Puffer mindestens zwei in Reihe angeordnete, elastisch verformbare Federelemente aufweist.
- Nach einer besonderen Ausbildung der Erfindung ist die erste Verriegelungskomponente als Schließbolzen und die zweite Verriegelungskomponente als Drehfalle eines Drehfallenschlosses mit einem Puffer und Drehfalle halternden Schlossgehäuse ausgebildet. Derartige Schlösser sind beispielsweise zur lösbaren Arretierung der schwenkbaren Rückenlehnen von Kraftfahrzeugsitzen an der Fahrzeugkarosserie oder zur Befestigung entnehmbarer Fahrzeugsitze am Boden des Fahrzeuginnenraums geeignet.
- Mit Vorteil liegt zur Reduzierung der Anzahl von Bauteilen ein erstens Federelement in Schließstellung der Verriegelungsvorrichtung unmittelbar an der ersten Verriegelungskomponente an. Dabei ist das erste Federelement vorzugsweise als elastisch verformbarer Elastomerkörper ausgebildet, welcher infolge Kontakt mit der ersten Verriegelungskomponente örtlich komprimierbar ist. Besonders bevorzugt besteht der Elastomerkörper aus Polyurethan (vernetzt oder thermoplastisch) mit einer Härte von 85 Shore A bis 60 Shore D, gemessen nach DIN 53 505 bzw. DIN EN ISO 868.
- Das zweite Federelement ist vorzugsweise als Stahlfeder, insbesondere als Schraubendruckfeder, ausgebildet und stützt sich mit Vorteil einerseits am Schlossgehäuse und andererseits unmittelbar am ersten Federelement ab. Auch diese Ausgestaltung dient der Reduzierung der Teilezahl. Das zweite Federelement ist dabei bevorzugt zumindest partiell in einer Ausnehmung im ersten Federelement angeordnet, wodurch einerseits eine Führung des zweiten Federelements und andererseits ein besonders kompakter Bauraum erreicht werden.
- Figuren
- Die Figuren stellen beispielhaft und schematisch verschiedene Ausführungen der Erfindung dar.
- Es zeigen:
-
1 eine Ansicht der Vorderseite (1a ) und Rückseite (1b ) einer ersten erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung in geöffnetem Zustand, -
2 die gleiche Verriegelungsvorrichtung (Vorderseite in2a , Rückseite in2b ) in geschlossenem Zustand, -
3 einen Schnitt durch den Puffer in geöffnetem (3a ) und geschlossenem Zustand (3b ) der Verriegelungsvorrichtung, -
4 ein Federdiagramm zu einer Pufferanordnung nach3 , -
5 einen Schnitt durch einen Puffer nach einer anderen Ausführung der Erfindung, -
6 eine andere erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung. - Die in den
1 und2 gezeigte, als Drehfallenschloss1 ausgebildete Verriegelungsvorrichtung besteht aus einem Schlossgehäuse2 , an welchem eine Drehfalle3 , eine Verriegelungsklinke4 sowie ein Betätigungselement5 auf der Vorderseite6 drehbar gelagert sind. Die Wirkungsweise dieser Bauteile zueinander wird ausführlich in der bereits genannten älteren PatentanmeldungDE 10 2005 006 565.1 beschrieben. - Wie aus
1b ersichtlich, ist auf die Rückseite7 des Schlossgehäuses2 ein Puffergehäuse8 aufgenietet, welches einen nachfolgend noch im Detail beschriebenen Puffer9 aufnimmt. - Beim Schließen des Drehfallenschlosses
1 (2 ) wird ein karosserieseitig vorgesehener, aus Stahl bestehender Schließbolzen10 von der Drehfalle3 gefangen und gegen den Puffer9 gespannt. Durch die besondere konstruktive Ausbildung des Puffers9 ist eine ausreichende Spannung im System sichergestellt, um ein Klappern infolge Bewegung zwischen Drehfalle3 , Schließbolzen10 und Schlossgehäuse2 zu vermeiden. - Der in
3 detailliert dargestellte Puffer9 besteht aus einem im Puffergehäuse8 in Richtung der Relativbewegung zwischen Schließbolzen10 und Puffer9 verschiebbaren ersten Federelement11 in Form eines Elastomerkörpers12 aus Polyurethan sowie einem zweiten Federelement13 , welches als Schraubendruckfeder14 ausgebildet ist. Die Schraubendruckfeder14 ragt in eine Ausnehmung15 des Elastomerkörpers12 hinein und stützt sich mit einem Ende unmittelbar an diesem ab, während das andere Ende der Schraubendruckfeder14 am Puffergehäuse8 anliegt. Beim Schließen des Drehfallenschlosses1 (3b ) wird der Schließbolzen10 in die der Ausnehmung15 gegenüberliegende Oberfläche16 des Elastomerkörpers12 hineingepresst und verformt diesen reversibel. Dabei wird der Elastomerkörper12 gegen die Kraft der bereits im Montagezustand leicht vorgespannten Schraubendruckfeder14 und unter deren Kompression in das Puffergehäuse8 hineinverschoben, bis er mit seiner dem Schließbolzen10 gegenüberliegenden Flächenseite17 an einem Absatz18 des Puffergehäuses8 anliegt. Der Elastomerkörper12 kompensiert nachfolgend Bewegungen des Schließbolzens10 in Richtung des Puffers9 (Pfeil A), während insbesondere die Schraubendruckfeder14 Schwingungen des Schließbolzens10 relativ zum Drehfallenschloss1 in Gegenrichtung (Pfeil B) ausgleicht und für eine dauerhafte Anlage des Schießbolzens10 an der Drehfalle3 sorgt. - Die Federsteifigkeit C1 des ersten Federelements
11 ist höher eingestellt als die Federsteifigkeit C2 des zweiten Federelements13 .4 zeigt das entsprechende Federdiagramm. - Wie aus
5 ersichtlich, kann zwischen dem Elastomerkörper12 und der Schraubendruckfeder14 ein steifer Träger18 , insbesondere aus Kunststoff, angeordnet werden, auf welchen der Elastomerkörper12 aufgebracht ist und der gemeinsam mit diesem im Puffergehäuse8 verschoben wird. Mit einer Dicke d von 3 mm +/– 1 mm weist der Elastomerkörper12 bei einer üblichen Dimensionierung des Drehfallenschlosses (Durchmesser D des Schließ bolzens10 etwa 8 bis 10 mm) bereits eine ausreichende elastische Verformbarkeit auf. - In
6 ist eine Verriegelungsvorrichtung zur Befestigung eines Fahrzeugsitzes im Fahrzeuginnenraum dargestellt, bei welcher ein sitzfester Pilzzapfen19 als erste Verriegelungskomponenten durch eine Montageöffnung20 in eine bodenfeste Kulissenführung21 als zweite Verriegelungskomponente eingeführt und dann bis in die gezeigt Endstellung verschoben wird. In dieser Position trifft der Pilzzapfen19 auf den Puffer9 und verformt den Elastomerkörper12 örtlich, der seinerseits durch die Schraubendruckfeder14 in Richtung des Pilzzapfens19 gespannt ist. -
- 1
- Drehfallenschloss
- 2
- Schlossgehäuse
- 3
- Drehfalle
- 4
- Verriegelungsklinke
- 5
- Betätigungselement
- 6
- Vorderseite (des Schlossgehäuses)
- 7
- Rückseite (des Schlossgehäuses)
- 8
- Puffergehäuse
- 9
- Puffer
- 10
- Schließbolzen
- 11
- (erstes) Federelement
- 12
- Elastomerkörper
- 13
- (zweites) Federelement
- 14
- Schraubendruckfeder
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Oberfläche
- 17
- Flächenseite
- 18
- Träger
Claims (8)
- Verriegelungsvorrichtung, insbesondere für einen Kraftfahrzeugsitz, mit einer ersten Verriegelungskomponente, die von einer zweiten Verriegelungskomponente lösbar gegen einen elastischen Puffer (
9 ) spannbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Puffer (9 ) mindestens zwei in Reihe angeordnete, elastisch verformbare Federelemente (11 ,13 ) aufweist. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verriegelungskomponente als Schließbolzen (
10 ) und die zweite Verriegelungskomponente als Drehfalle (3 ) eines Drehfallenschlosses (1 ) mit einem Puffer (9 ) und Drehfalle (3 ) halternden Schlossgehäuse (2 ) ausgebildet sind. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstens Federelement (
11 ) in Schließstellung der Verriegelungsvorrichtung unmittelbar an der ersten Verriegelungskomponente anliegt. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Federelement (
11 ) als elastisch verformbarer Elastomerkörper (12 ) ausgebildet ist, welcher infolge Kontakt mit der ersten Verriegelungskomponente örtlich komprimierbar ist. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastomerkörper (
12 ) aus Polyurethan besteht und/oder eine Härte von 85 Shore A bis 60 Shore D aufweist. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Federelement (
13 ) als Stahlfeder, insbesondere als Schraubendruckfeder (14 ), ausgebildet ist. - Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Federelement (
13 ) sich einerseits direkt oder indirekt am Schlossgehäuse (2 ) und andererseits unmittelbar am ersten Federelement (11 ) abstützt. - Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Federelement (
13 ) zumindest partiell in einer Ausnehmung (15 ) im ersten Federelement (11 ) angeordnet ist.
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