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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Dachrahmenteil, insbesondere ein
seitliches Dachrahmenteil, das ein Bauteil eines Dachrahmens für ein Cabrioletfahrzeug
ist. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein vorderes Dachrahmenteil,
das die Dachspitze des Fahrzeugdachs des Cabriolets bildet und in
geschlossener Stellung des Dachs an den Windschutzscheibenrahmen
eines Fahrzeugs angrenzt. Die Erfindung ist insbesondere geeignet
für ein
seitliches Dachrahmenteil eines Cabrioletdachs, das in Verbindung
mit einem Softtop verwendet wird.
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Es
ist bekannt, Fahrzeugdächer
für Cabrioletfahrzeuge,
die zwischen einer Offen- und einer Schließstellung bewegbar sind, als
sogenannte Softtopdächer
zu gestalten, bei welchen ein Verdeckstoff über einen Dachrahmen gespannt
ist. Der Dachrahmen und der Verdeckstoff können bei offenem Fahrzeugdach
im Heckbereich eines Fahrzeugs in zusammengefaltetem Zustand abgelegt
werden.
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Das
den Dachrahmen bildende Dachgestänge überbrückt somit
bei geschlossenem Dach den Bereich zwischen dem Windschutzscheibenrahmen und
dem Heckbereich des Fahrzeugs, wobei das Dachgestänge im Heckbereich
des Fahrzeugs angelenkt ist. Daher muss das Dachgestänge, insbesondere
dessen seitliche, in Längsrichtung
des Fahrzeugs verlaufenden Dachrahmenteile, eine Länge insgesamt
aufweisen, welche möglichst
gut an die zu überbrückende Länge angepasst
ist, damit das Fahrzeugdach einfach ohne Verspannen und zuverlässig geöffnet und
geschlossen werden kann. Darüber
hinaus beeinflusst die Länge
des Dachgestänges
auch den Spannzustand des Verdeckstoffs, so dass auch hier zum Toleranzausgleich
Korrekturbedarf für
die Länge
des Dachgestänges
in Fahrzeuglängsrichtung vorhanden
ist.
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Die
Dachrahmenteile, insbesondere die seitlichen Dachrahmenteile, sind
untereinander ebenfalls gelenkig verbunden, beispielsweise indem
drei hintereinander liegende Dachrahmenteile jeweils aneinander
angelenkt sind, so dass das Dach in geöffnetem Zustand des Dachs zusammengefaltet
werden kann und im Heckbereich des Fahrzeugs abgelegt werden kann.
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Aus
der
DE 100 23 047
C2 ist ein Gestängeteil
für ein
verstellbares Fahrzeugdach bekannt, das beidseitig mit Anlenkpunkten
an weitere Gestängeteilen
oder Lenkern versehen ist. Dazu ist das Dachgestängeteil aus einem Mittelträger und
einem Gelenkteil aufgebaut, die miteinander formschlüssig und kraftschlüssig, beispielsweise
durch Schweißen,
verbunden sind. Das Gelenkteil ist vor der abschließenden Befestigung
in Richtung der Langachse des Mittelträgers variabel in eine Aufnahmeöffnung des
Mittelträgers
einschiebbar und anschließend
durch den Kraft-, Form- und Stoffschluss in der gewünschten axialen
Position unverrückbar
fixierbar.
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Auch
aus der
DE 195 32
568 C1 ist ein Gestängeelement
für ein
Verdeckgestänge
eines Cabrioletfahrzeugs bekannt, bei welchem eine Anlenkstelle
mittels eines Toleranzausgleichselements an einem Verstellgestängemittelteil
angebracht wird. Dazu wird in eine Buchse mit einem durchgehenden Innengewinde
ein Zapfen eingedreht, der an seinem freien Ende mit der Kugelgelenkanordnung
versehen ist. Die Buchse ragt mit einem zylindrischen Abschnitt in
das Gestängeteil
hinein und ist mit diesem durch beispielsweise Verpressen fest verbunden.
Zur Justierung muss die Buchse bezüglich des Mittelteils verdreht
werden. Die Vorrichtung gemäß der
DE 195 32 568 C1 weist
ferner ein federunterstütztes
Längen ausgleichendes
Zug/Druckelement auf, welches Stoßbelastungen und etwaige Längenschwankungen
im Betrieb abfedert.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein verstellbares Dachrahmenteil
für ein
Cabrioletfahrzeug vorzusehen, welches eine einfache Einstellung
der Länge
der seitlichen Dachrahmenteile ermöglicht, so dass ein Toleranzausgleich
zwischen Windschutzscheibe und Dachspitze vorgenommen werden kann.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Dachrahmenteil mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Insbesondere
bezieht sich die Beschreibung stets auf ein seitliches Dachrahmenteil.
Selbstverständlich
ist das bezüglich
der Fahrzeugmittelebene symmetrisch angeordnete zweite seitliche
Dachrahmenteil vorzugsweise ebenfalls mit der gleichen Konstruktion
versehen, um einen beidseitigen, aufeinander abgestimmten Längenausgleich
des vorderen Dachrahmenteils zu ermöglichen. Außerdem kann die Erfindung grundsätzlich auf
jedes der Dachrahmenteile angewendet werden, wenngleich die Anwendung
am vordersten Dachrahmenteil am einfachsten und zweckmäßigsten
ist, da sie Gelenk- und Verraststellen zur Fahrzeugkarosserie nicht
beeinflusst.
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Erfindungsgemäß weist
das vordere Dachrahmenteil zwei Gestängeteile auf, die zumindest
bereichsweise ineinander unverdrehbar einschiebbar sind. Zum Verstellen
der Gesamtlänge
des vorderen Dachrahmenteils ist eine Einstell- und Arretiervorrichtung
vorgesehen, welche die Position der Gestängeteile zueinander einstellt
und festlegt.
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Der
Erfindung liegt somit der Gedanke zugrunde, das vorderste Dachrahmenteil,
das die Dachspitze aufweist, in sich längenvariabel zu gestalten,
um einen Toleranzausgleich für
die Fuge zwischen Windschutzscheibenrahmen und Dachspitze zu ermöglichen.
Dazu wird eine Verstelleinrichtung entfernt von einem Lager des
Dachrahmenteils und/oder entfernt zu einer Gelenkstelle des Dachrahmenteils
zu einem angrenzenden Dachrahmenteil oder zu anderen Lenkern des
Dachgestänges
vorgesehen, mit welcher die Länge
des vorderen Dachrahmenteils justiert werden kann. Dies ermöglicht es, dass
sowohl die Einstell- und Arretiervorrichtung stabil ausgeführt werden
kann als auch gleichzeitig die Gelenke zwischen den einzelnen Dachrahmenteilen ihren
Beanspruchungen gemäß ausgelegt
werden können,
ohne zusätzliche
Rücksicht
auf die Verstelleinrichtung nehmen zu müssen. Dazu trägt auch
bei, dass das vordere und das hintere Gestängeteil zueinander verdrehsicher
sind und auch bei der Längenjustierung
des Dachrahmenteils nicht zueinander verdreht werden müssen, so
dass ihre rotatorische Position bezüglich der Dachspitze und den
angrenzenden Gelenkstellen an die hinteren Dachrahmenteile festgelegt
bleibt und sie nur translatorisch verschoben werden.
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Bevorzugter
Weise ist das weiter heckseitig am Fahrzeug bei geschlossenem Dach
liegende Gestängeteil
in das vordere Gestängeteil
teleskopartig einschiebbar. Die Einschublänge kann über einen verhältnismäßig langen
Bereich sein, so dass das vordere Dachrahmenteil zusätzlich durch
das eingeschobene Gestängeteil
stabilisiert wird. Beispielsweise können die Gestängeteile
jeweils als Profilteile, insbesondere U-Profilteile geformt sein. Die U-Profilteile
können
gleichläufig
oder mit Öffnungen
jeweils aufeinander zu gerichtet ineinander eingeschoben werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform weist
die Einstell- und
Arretiervorrichtung einen am ersten Gestängeteil angelenkten Gelenkhebel
und einen am zweiten Gestängeteil
angelenkten Gelenkhebel auf. Beide Gelenkhebel sind in der Nähe ihrer freien
Enden mittels einer Verbindungseinrichtung verbindbar, die wiederum
in ihrer Position in Längsrichtung
be züglich
der Gestängeteile
festlegbar ist. Die beiden Gelenkhebel können beispielsweise durch Nieten
mit den Gestängeteilen
verbunden sein, so dass sie drehgelenkig, jedoch translatorisch
nicht verschiebbar, mit jeweils einem Gestängeteil verbunden sind.
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Die
Verbindungseinrichtung kann beispielsweise als durch die Gelenkhebel
geführte
Schraube gebildet sein, die in zumindest einem Gelenkhebel eingeschraubt
ist, vorzugsweise in beide Gelenkhebel eingeschraubt ist, und an
einem der Gestängeteile
kraftschlüssig
sich abstützt.
Dazu weist die Schraube vorzugsweise einen Kugelkopf auf. Der in Betracht
kommende Lagerbereich des Gelenkhebels kann durch geeignete Formgebung
speziell als Festlager der Schraube gestaltet sein.
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Die
Erfindung ist insbesondere vorzugsweise anwendbar für einen
Dachrahmen für
ein Cabrioletfahrzeug, das zwei symmetrisch gestaltete, entsprechende
Dachrahmenteile aufweist und über
die ein Verdeckstoff gespannt ist.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren
beschrieben, in denen
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Cabrioletfahrzeugs ist;
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2 eine
seitliche Ansicht eines Dachrahmens des Cabrioletfahrzeugs ist;
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3 das
vordere Dachrahmenteil des Cabrioletfahrzeugs zeigt; und
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4 die
Einstell- und Arretiervorrichtung gemäß der Erfindung im Einzelnen
zeigt.
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1 zeigt
in perspektivischer Ansicht ein Cabrioletfahrzeug 10. Das
Cabrioletfahrzeug 10 weist ein Fahrzeugdach 12 auf,
das zwischen der gezeigten, den Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließstellung
und einer den Innenraum freigebenden Offenstellung verstellbar ist.
Das Fahrzeugdach 12 besteht aus einem Verdeckgestänge 20 (siehe 2)
mit einer Mehrzahl von Gestängeteilen,
die untereinander bzw. zur Fahrzeugkarosserie gelenkig verbunden
sind, sowie einem von dem Verdeckgestänge 20 getragenen
Verdeckstoff 14. Das Fahrzeugdach 12 überspannt
in der in 1 gezeigten Schließstellung
somit den Bereich zwischen einem Windschutzscheibenrahmen 16 und
dem Heckbereich 18 des Cabrioletfahrzeugs 10.
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2 zeigt
das Verdeckgestänge 20 einschließlich des
Dachrahmens 22. Neben dem Dachrahmen 22 weist
das Verdeckgestänge 20 weitere Lenker
und Gestängeteile 24 auf,
welche dazu dienen, den Dachrahmen 22 zwangsgeführt zwischen einer Öffnungs-
und einer Schließstellung
des Dachs 12 zu bewegen.
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Der
Dachrahmen 22 ist in der dargestellten Ausführungsform
aus drei Dachrahmenteilen 26, 27, 28 gebildet,
nämlich
einem vorderen Dachrahmenteil 26 angrenzend an den Windschutzscheibenrahmen 16,
einem mittleren Dachrahmenteil 27 und einem hinteren Dachrahmenteil 28,
das am Gelenk des Dachrahmens an der Karosserie angelenkt ist. Die Dachrahmenteile
sind an Gelenkstellen zueinander drehbar gelagert und werden über Lenker 24 zwangsgeführt bewegt.
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In 3 ist
das vordere Dachrahmenteil 26 vergrößert dargestellt. An seinem
zum Windschutzscheibenrahmen 16 gewandten Ende weist das
vordere Dachrahmenteil eine Dachspitze 30 auf. Im geschlossenen
Zustand des Fahrzeugdachs soll zwischen der Dachspitze 30 und
dem Windschutzscheibenrahmen 16 die dazwischen liegende
Fuge 32 möglichst
klein bzw. definiert gehal ten werden bzw. der Windschutzscheibenrahmen 16 und
das vordere Dachrahmenteil 26 sollen aneinander anstoßen.
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Dazu
ist erfindungsgemäß das vordere Dachrahmenteil 26 zweiteilig
gestaltet, so dass es ein erstes Gestängeteil 34 und ein
zweites Gestängeteil 36,
die zueinander translatorisch verschiebbar sind jedoch nicht verdrehbar
sind, aufweist. Insbesondere ist das heckseitige Gestängeteil 36 in
das frontseitige Gestängeteil 34 einschiebbar.
Der Überlappungsbereich
zwischen dem vorderen Gestängeteil 34 und dem
hinteren Gestängeteil 36 kann
nach Bedarf gewählt
werden, wobei jedoch eine verhältnismäßig große Überlappungslänge L zu
verbesserter Steifigkeit des Dachrahmens führt.
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Das
heckseitige Gestängeteil 36 weist
einen Scharnierpunkt zum mittleren Dachrahmenteil 27 auf,
der vorzugsweise von der Verbindungsstelle zwischen dem vorderen
Gestängeteil 34 und
dem hinteren Gestängeteil 36 des
ersten Dachrahmenteils 26 räumlich getrennt ist.
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Ferner
ist eine allgemein mit 38 bezeichnete Einstell- und Arretiervorrichtung
vorgesehen um das vordere Gestängeteil 34 und
das hintere Gestängeteil 36 zueinander
zu justieren und die Überlappungslänge L einzustellen.
Durch Variation der Überlappungslänge L kann
die Länge
des vorderen Dachrahmenteils 26 als Ganzes verändert werden,
so dass eine Justierung der Fuge 32 sowie der Spannung
des (in 3 nicht gezeigten) Verdeckstoffs 14 bei
geschlossenem Dach möglich
ist. Die Überlappungslänge L der
Gestängeteile 34, 36 kann
ohne Verdrehen der Gestängeteile 34, 36 zueinander
justiert werden, lediglich durch teleskopartige, translatorische Verschiebung
in Längsrichtung
der Gestängeteile.
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Vorzugsweise
sind die Gestängeteile 34, 36 dabei
als Profilteile, beispielsweise U-profilartig, gestaltet, wobei
sie entgegengesetzt zueinander positioniert werden könne, so
dass beispielsweise die Innenseiten der Schenkel des U's des vorderen Gestängeteils 34 die
Außenseiten
der Schenkel des U's des
hinteren Gestängeteils 36 führen und
im Überlappungsbereich
eine hohlprofilartige Struktur mit verhältnismäßig hoher Festigkeit erzielt
wird.
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Die
Einstell- und Arretiervorrichtung 38 wird unter Verweis
auf 4 genauer beschrieben.
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Die
Einstell- und Arretiervorrichtung 38 weist zwei Gelenkhebel 40, 42 auf,
von denen der Gelenkhebel 40 beispielsweise mittels Niete
am vorderen Gestängeteil 34 und
der zweite Gelenkhebel 42, beispielsweise ebenfalls mittels
Niete, am Gestängeteil 36 drehbar,
jedoch translatorisch nicht verschiebbar, angelenkt sind. Die Gelenkhebel 40, 42 sind
in der Nähe
ihres freien Endes miteinander durch ein Verbindungsmittel in der
Gestalt einer Schraube 44 verbindbar, wobei die Schraube 44 am
Gestängeteil 36 eine
Festlagerstelle aufweist, die durch Reibschluss eines Kugelkopfs
der Schraube 44 mit dem Gestängeteil 36 bei der
Festlagerstelle 46 gebildet wird. Insbesondere wird dadurch
der Scharnierpunkt zwischen den Gelenkhebeln 40, 42 in
Längsrichtung
der Gestängeteile 34, 36 festgelegt.
Aufgrund dessen, dass die Gelenkhebel ein Dreigelenk auf beiden
Seiten der Gestängeteile 34, 36 ausbilden,
kann die Überlappungslänge der
Gestängeteile 34, 36 und
damit die Gesamtlänge
des vorderen Dachrahmenteils 26 eingestellt werden.
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Durch
geeignete Formgebung der Gestängeteile 34, 36 wird
sichergestellt, dass sich die Gestängeteile 34, 36 zueinander
nicht verdrehen. Zusätzlich
können
nach Bedarf geeignete Führungen vorgesehen
werden.
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- 10
- Cabrioletfahrzeug
- 12
- Fahrzeugdach
- 14
- Verdeckstoff
- 16
- Windschutzscheibenrahmen
- 20
- Verdeckgestänge
- 22
- Dachrahmen
- 24
- Gestängeteil
- 26
- vorderes
Dachrahmenteil
- 27
- mittleres
Dachrahmenteil
- 28
- hinteres
Dachrahmenteil
- 30
- Dachspitze
- 32
- Fuge
- 34
- frontseitiges
Gestängeteil
- 36
- heckseitiges
Gestängeteil
- 38
- Einstell-
und Arretiervorrichtung
- 40
- Gelenkhebel
- 42
- Gelenkhebel
- 44
- Schraube
- L
- Überlappungslänge