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Die Erfindung betrifft ein faltbares Verdeck, insbesondere für ein zumindest 4-sitziges Cabriolet-Fahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Gattungsgemäße Verdecke sind vielfach bekannt und können zum Beispiel über ein Hebelwerk elektrisch betätigt geöffnet werden, wobei das faltbare Verdeck dann nach hinten zusammengefaltet im Kofferraumbereich des Fahrzeuges unter eine schwenkbare Abdeckklappe abgelegt wird. Insbesondere wenn ein derartiges Cabriolet auf eine Coupe Version eines Fahrzeugtyps aufgebaut ist, stellt sich für den Konstrukteur die Problematik, einerseits eine ausreichende Kopffreiheit für Fondpassagiere bereitzustellen, andererseits aber eine aerodynamisch günstige, optisch durch niedrige Dachkonturen ansprechende Außenform bei geschlossenem Verdeck (ähnlich dem Coupe) aufrechtzuerhalten.
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Durch die
US 7 490 885 B1 ist ein Sportfahrzeug mit niedriger Dachkontur bekannt, bei dem im hinteren Bereich von Fondsitzen ähnlich einem abnehmbaren Hardtop ein kurzes Verdeck mit einem äußeren, elastischen Verdeckstoff vorgesehen ist, das über ein beidseitiges Hebelwerk zur Herstellung einer größeren Kopffreiheit für Fondpassagiere anhebbar bzw. bei Fahrten ohne Fondpassagiere in eine nach hinten abfallende, gestreckte Dachkontur ergebende Position absenkbar ist. Das bekannte Verdeck ist aber nicht nach hinten faltbar und weist auch keine dazu erforderlichen, quer verlaufenden Spriegel auf.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ausgehend von dem gattungsgemäßen (Voll-) Verdeck an einem Cabriolet dieses mit baulich einfachen und dessen Öffnungsfunktion nicht beeinträchtigenden Mitteln so auszubilden, dass trotz aerodynamisch günstiger und sportlich anmutender Gestaltung bei Bedarf eine ausreichende Kopffreiheit für Fondpassagiere gegeben ist.
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Aus der
DE 20 2006 012 235 U1 ist ein Cabriolet-Verdeck bekannt. Aus der
DE 93 02 655 U1 ist ein Faltverdeck für ein Cabriolet-Fahrzeug bekannt. Aus der
DE 100 39 220 A1 ist ein verstellbares Fahrzeugdach mit einer Mehrzahl kinematisch verstellbarer Gestängeteile bekannt. Aus der
DE 196 30 856 C1 ist ein Faltverdeck für ein Cabriolet bekannt. Aus der
DE 10 2006 007 941 A1 ist ein verstellbares Dachrahmenteil für ein Cabriolet-Fahrzeug bekannt.
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Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Vorteilhafte und besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass zumindest einer der in Fahrzeuglängsrichtung gesehen hintersten, heckseitigen Spriegel, insbesondere zumindest der einer Heckscheibe am nächsten liegende Spriegel, des Verdecks höhenverstellbar ausgeführt ist.
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Durch die Höhenverstellbarkeit eines, bevorzugt jedoch zumindest zweier Spriegel des Verdecks kann dieses entweder in einer Normalposition mit ausreichender Kopffreiheit oder in eine abgesenkte Position verstellt werden, in der eine noch bessere Aerodynamik bei einer noch sportlicheren, nach hinten vermehrt abfallenden Dachkontur vorliegt. Falls das Fahrzeug zusätzlich einen Heckspoiler (gegebenenfalls ausfahrbar) aufweist, wird zudem durch die Dachkonturabsenkung dessen Anströmung bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten verstärkt.
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Der höhenverstellbare Spriegel weist einen etwa horizontalen, sich über die Breite des Verdecks erstreckenden Basisabschnitt und zwei seitliche, im Wesentlichen schräg nach außen und unten ragende und an dem Hebelwerk befestigte Stützabschnitte auf. Die Höhenverstellvorrichtung ist derart in den zweiteiligen Basisabschnitt integriert, dass sie diesen in ihrer Länge definiert verändert. Durch die schräge Ausbildung der seitlichen Stützabschnitte bewirkt eine Längenänderung des Basisabschnittes automatisch eine Höhenverstellung, die sich als ausreichend erwiesen hat. Die Integrierung der Verstellvorrichtung in den Basisabschnitt ermöglicht eine baulich einfache und die Faltfunktion des Verdecks nicht beeinträchtigende Konstruktion, bei der zudem der die Dichtfunktion zu angrenzenden Bauteilen (Seitenscheiben, etc.) bewirkende, untere Randbereich des Verdecks unverändert bleibt.
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In besonders zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung können die seitlichen Stützabschnitte des zumindest einen höhenverstellbaren Spriegels zwischen dem Basisabschnitt und dem Hebelwerk zum Ausgleich der Längenverstellung des Basisabschnitts bzw. der Winkeländerungen der Stützabschnitte in Fahrzeug-Querrichtung nachgiebig angeordnet sein.
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Dabei können die Stützabschnitte über in Fahrzeugquerrichtung elastisch nachgiebige Gelenke mit dem Basisabschnitt und dem Hebelwerk verbunden sein oder aber in sich elastisch in Querrichtung nachgiebig ausgeführt sein. Baulich und fertigungstechnisch besonders einfach können die Stützabschnitte der Spriegel als Federbügel aus federnd nachgiebigem Material ausgebildet sein, zum Beispiel als Blattfedern oder aus faserverstärktem Kunststoff (CFK oder GFK).
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Die Längenverstellbarkeit des Basisabschnittes des zumindest einen Spriegels kann mittels einer hydraulisch beaufschlagbaren Verstellvorrichtung bewirkt sein. Diese ist bei ausreichend hohen Stellkräften, zum Beispiel als Kolben-Zylinder-Einheit ausgeführt, in unkomplizierter Weise in die Basisabschnitte integrierbar und kann durch flexible Schlauchverbindungen innerhalb der Verdeckkonstruktion einfach mit Druckmittel versorgt werden.
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Die Verstellvorrichtung kann baulich noch einfacher und gewichtsgünstiger durch unter Druck in ihrer Länge variierende Schlauchstücke (zum Beispiel Festo-fluidic-muscle ™) gebildet sein, die an teleskopisch zueinander geführten, federnd in eine Richtung vorgespannten Holmteilen des Basisabschnitts angeschlossen sind. Daraus resultiert eine wenig Einbauraum erfordernde, besonders robuste und funktionssichere Konstruktion. Bevorzugt ist dabei bei druckloser Verstellvorrichtung der zumindest eine Spriegel in die (nicht abgesenkte) Normalposition federnd vorgespannt.
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In einer vorteilhaften, alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die Verstellvorrichtung des Basisabschnittes des zumindest einen Spriegels durch einen elektrisch angetriebenen Spindelmotor gebildet, dessen Spindel mit dem einen Holmteil des Basisabschnitts und dessen verstellbares Gegenelement, insbesondere eine Schraubenmutter, mit dem anderen, teleskopisch dazu geführten Holmteil des Basisabschnitts fest verbunden ist. Auch hier ist die Anordnung im Basisteil und die elektrische Energiezuführung über einen Kabelstrang unproblematisch und behindert nicht die Öffnungs- und Schließfunktion des Verdecks an sich.
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Die Spindel kann in einer konstruktiv einfachen Ausführung von dem am einen Holmteil befestigten Elektromotor angetrieben sein und mit einer am anderen Holmteil an einer Spindelführungsschiene angeordneten Schraubenmutter zusammenwirken. Damit ist der Elektromotor baulich vorteilhaft unmittelbar in den Stellmechanismus eingebunden, bei einem verminderten Aufwand in der Drehlagerung der Spindel.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Höhenverstellung des zumindest einen Spriegels abhängig von Betriebsparametern des Fahrzeugs hydraulisch oder elektrisch gesteuert. Obwohl auch eine manuelle Ansteuerung der Höhenverstellung über einen entsprechenden Schalter möglich ist (und gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen sein kann), wird eine automatisierte Steuerung vorgeschlagen, die aus dem Fahrbetrieb sich ergebende Betriebsparameter berücksichtigt.
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So kann insbesondere bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs eine Absenkung des zumindest einen Spriegels dann erfolgen, wenn über eine Sitzbelegungserkennungsschaltung an den Fondsitzen des Fahrzeugs erkannt wird, dass die Fondsitze nicht belegt sind. Ferner kann der zumindest eine gegebenenfalls abgesenkte Spriegel dann wieder in die Normalposition überführt werden, wenn das Fahrzeug stillgesetzt wird. Ferner können gegebenenfalls auch ein Geschwindigkeitssignal des Fahrzeuges, Türöffnungsschalter, etc. in einem elektronischen Steuergerät verarbeitet und in die Ansteuerung der Verstellvorrichtung miteinbezogen sein.
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Bevorzugt sind an der Verdeckbespannung bzw. am Verdeckstoff Maßnahmen bzw. Mittel vorgesehen, die die Verdeckbespannung bei abgesenktem Spriegel in Vorspannung halten. Mit den Maßnahmen bzw. Mitteln zu einer Aufrechterhaltung der Vorspannung der äußeren Verdeckbespannung wird ferner vermieden, dass im abgesenkten Zustand des Verdecks Windgeräusche auftreten oder sich eine unerwünschte, unästhetische Faltenbildung einstellt. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können des Weiteren die Mittel am Verdeckstoff bzw. an der Verdeckbespannung durch wenigstens einen, zur Aufrechterhaltung der Vorspannung in der Verdeckbespannung, nachführbaren und/oder elastisch nachgiebigen, im Bereich des zumindest einen höhenverstellbaren Spriegels angeordneten, zwickelförmigen Bereich bzw. Seitenbereich in der Verdeckbespannung gebildet sein, der sich an die Höhenverstellung der Spriegel entsprechend anpasst.
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Besonders bevorzugt kann der wenigstens eine zwickelförmige Bereich durch eine S-förmige, sich überlappende Faltung in der Verdeckbespannung gebildet sein, deren jeweils ca. 180 Grad einschließende Umlenkungen über eine Zugseileinrichtung jeweils in gespannter Lage gehalten sind. Durch die Zugseileinrichtung wird einerseits die sich aus der Höhenverstellung der Spriegel ergebende Flächenvergrößerung oder Verminderung durch Vergrößerung oder Verkleinerung des Zwickelbereiches ausgeglichen und andererseits sichergestellt, dass die sich mehr oder minder ergebende Faltung nicht aufklafft, sondern einen geschlossenen, formstabilen und ästhetisch anmutenden Faltenverlauf ermöglicht.
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Alternativ dazu kann die Verdeckbespannung auch in einem in Fahrzeugquerachsenrichtung gesehen mittleren Verdeckbereich aus einem im Wesentlichen unelastischen, nicht dehnbaren Verdeckstoff und in den sich daran in Fahrzeugquerachsenrichtung anschließenden, im Wesentlichen vertikal ausgerichteten, seitlichen Verdeckabschnitten wenigstens bereichsweise aus einem elastisch dehnbaren Stretchmaterial bestehen. Dadurch gelingt es, eine für Vollverdecke ausreichende Stabilität der Verdeckbespannung sicherzustellen und trotzdem die durch die Höhenverstellung auftretenden Flächenänderungen faltenfrei auszugleichen. Auch mit dieser Maßnahme wird somit ein geschlossener, formstabiler und ästhetisch anmutender Verdeckaufbau zur Verfügung gestellt. Insbesondere für den Fall, dass im Wesentlichen die gesamten seitlichen Verdeckabschnitte aus einem Stretchmaterial ausgebildet sind, ist bevorzugt vorgesehen, dass ein definierter, im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Bereich des wenigstens einen höhenverstellbaren Spriegels liegender Teilbereich der seitlichen Verdeckabschnitte mit wenigstens einer versteifenden Einlage unterlegt ist.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Die schematische Zeichnung zeigt in:
- 1 in raumbildlicher, teilweiser Darstellung ein im Öffnungszyklus befindliches Vollverdeck eines Cabriolet Fahrzeuges in Coupe-Bauweise und fünfsitziger Ausführung, bei dem das Stoffverdeck über ein Hebelwerk nach hinten gefaltet und unterhalb einer Abdeckklappe im Kofferraumbereich abgelegt wird;
- 2 in einer Seitenansicht das Verdeck gemäß 1 mit integrierter Heckscheibe und mehreren Spriegeln, jedoch ohne Darstellung des Hebelwerks;
- 3 in einer Heckansicht die linke Seite eines der höhenverstellbaren Spriegel mit Darstellung der Höhenänderung bei einer Längsverstellung dessen zweigeteilten Basisabschnitts;
- 4 einer der höhenverstellbaren Spriegel in Gesamtansicht mit einer integrierten, hydraulischen Längenverstellvorrichtung in Form eines aufblähbaren und dadurch verkürzbaren Hydraulikschlauches (Festo fluidic muscle ™);
- 5 in vergrößerter, teilweiser Darstellung die hydraulische Verstellvorrichtung gemäß 4 in der abgesenkten Position des Spriegels;
- 6 in der gleichen Darstellung die angehobene Normalposition des Spriegels gemäß 4;
- 7 der höhenverstellbare Spriegel gemäß den 4 bis 6, bei dem in den seitlichen Stützabschnitten gummielastische Gelenke mit in den Endpositionen wirkenden Anschlägen integriert sind;
- 8 eine zur 4 alternative Längenverstellvorrichtung für den Basisabschnitt eines höhenverstellbaren Spriegels, die sich aus einem elektrisch angetriebenen Spindeltrieb zusammensetzt;
- 9 den Spriegel gemäß 8, bei dem die seitlichen Stützabschnitte durch in Fahrzeug-Querrichtung nachgiebige Federbügel gebildet sind;
- 10 das Verdeck in einer Seitenansicht mit einem elastisch nachgiebigen, die Höhenverstellung der beiden Spriegel ausgleichenden Zwickelbereich, der durch ein Zugseilsystem den äußeren Verdeckstoff unter ständiger Vorspannung hält;
- 11 einen Schnitt entlang der Linie 11 - 11 der 10 durch den Zwickelbereich mit integriertem Zugseilsystem;
- 12a in einer Seitenansicht das Verdeck gemäß 1 mit integrierter Heckscheibe und mehreren Spriegeln, von denen zwei der der Heckscheibe am nächsten liegenden Spriegel höhenverstellbar sind und die dadurch bedingte Flächenänderung der äußeren Verdeckbespannung durch aus Stretchmaterial bestehende Seitenabschnitte und ein integriertes Zugmittel ausgleichbar ist; und
- 12b einen Schnitt entlang der Linie 12-12 der 12a.
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In der 1 ist in raumbildlicher Darstellung teilweise ein Cabriolet-Kraftfahrzeug 10 gezeigt, das von einer Coupe-Baureihe abgeleitet zwei Türen 12, zwei Vordersitze 14 und nicht ersichtliche, hintere Fondssitze aufweist und das mit einem faltbaren Voll-Verdeck 16 (nachfolgend Verdeck 16) ausgestattet ist.
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Das Verdeck 16 weist eine, bevorzugt in etwa im Bereich eines C-Pfostens in das Verdeck 16 integrierte Heckscheibe 18 auf und erstreckt sich im geschlossenen Zustand vom oberen Fensterrahmen 20 der Windschutzscheibe 22 des Cabriolets 10 nach hinten bis zum Kofferraum- bzw. Heckbereich 24, wobei es die Vordersitze 14 und die Fondssitze mit entsprechender Kopffreiheit für die Insassen überspannt.
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Das in 1 halb geöffnet dargestellte Verdeck 16 wird über ein an der Karosserie des Cabriolets 10 beidseitig befestigtes, nicht weiter dargestelltes Hebelwerk 26 betätigt, mittels dem das Verdeck 16 von der geschlossenen Position in eine voll geöffnete Position verstellbar ist, in der das Verdeck 16 zusammengefaltet nach hinten unter einer Abdeckklappe 28 abgelegt ist.
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Soweit nicht beschrieben kann das Verdeck 16 mit dessen Hebelwerk 26 und übrigen Bauteilen in bekannter Weise ausgeführt sein.
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Die 2 zeigt das Verdeck 16 in geschlossener Position mit den hier interessierenden Bauteilen, nämlich dem äußeren Verdeckstoff, der über mehrere quer verlaufende Spriegel 32, 34, 36, 38 und das Hebelwerk 26 in die dargestellte Dachkontur aufgespannt ist. Die umlaufenden Randbereiche 16a des Verdecks 16 liegen in bekannter Weise an den angrenzenden Karosseriebauteilen und Seitenscheiben des Cabriolets 10 entsprechend dicht an.
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Die im Wesentlichen die Kopffreiheit der Fondpassagiere bestimmenden, der schräg nach hinten abfallenden Heckscheibe 18 am Nächsten liegenden Spriegel 38, 36 des Verdecks 16 sind höhenverstellbar ausgeführt, so dass in der in der 2 gezeichneten Normalposition eine ausreichende Kopffreiheit gegeben ist und in einer abgesenkten Position eine stärker nach hinten abfallende, aerodynamisch noch günstigere Dachkontur einstellbar ist, die allerdings die Kopffreiheit von erwachsenen Personen in Normalgröße behindern würde.
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Die 3 zeigt die linke Hälfte des hinteren Spriegels 38 des Verdecks 16. Die rechte Hälfte ist spiegelbildlich gleich ausgeführt.
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Der im Wesentlichen U-förmige Spriegel 38 (und vergleichbar der Spriegel 36) setzt sich aus einem horizontal verlaufenden Basisabschnitt 40 und zwei seitlichen Stützabschnitten 42 (vergleiche auch 4) zusammen, die jeweils an der Stelle 44 fest oder gelenkig miteinander verbunden sind. Das untere Ende der Stützabschnitte 42 ist an der Stelle 46 mit dem nicht dargestellten Hebelwerk 26 verbunden. Durch die schräg nach unten außen angestellten Stützabschnitte 42 (strichpunktiert eingezeichnete Gerade 43) bewirkt eine Längenänderung I des Basisabschnittes 40 wie dargestellt zugleich eine Höhenverstellung h um ein definiertes Maß, wobei sich die Stützabschnitte 42 geringfügig in ihrem Anstellwinkel (Gerade 43) zum Basisabschnitt 40 verändern.
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Das Maß h ist so gewählt, dass es ausreicht, um in der Normalposition eine ausreichende Kopffreiheit über den Fondsitzen des Cabriolets 10 herzustellen, während in der abgesenkten Position (Spriegel 38') eine nach hinten niedrigere Dachkontur des geschlossenen Verdecks 16 verwirklicht ist.
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Die 4 zeigt eine erste Verstellvorrichtung 48 zur vorbeschriebenen Längenänderung des Basisabschnittes 40 des Spriegels 38 (und des Spriegels 36), die einen hydraulisch unter Druck aufblähbaren Hydraulikschlauch 50 (zum Beispiel Festo fluidic muscle ™) aufweist, der sich dementsprechend unter Druckbeaufschlagung in seiner Länge definiert verkürzt.
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Dazu ist der Basisabschnitt 40 in zwei mittig geteilte Holmteile 40a, 40b (zum Beispiel aus Vierkant- oder Rechteckrohren) aufgeteilt, die teleskopisch ineinander verschiebbar geführt sind und in die der Hydraulikschlauch 50 (vergleiche auch die 5 und 6) derart integriert ist, dass er einerseits mit dem linken Holmteil 40a und andererseits mit dem rechten Holmteil 40b verbunden ist.
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Beiderseits der Anbindung des Hydraulikschlauchs 50 an die Holmteile 40a, 40b sind in die Holmteile 40a, 40b Zugfedern 52 eingesetzt, die den Hydraulikschlauch 50 in eine gestreckte Position vorspannen (6), die zudem der Normalposition (größere Länge I) des Spriegels 38 entspricht.
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Wird der Hydraulikschlauch 50 über eine im Fahrzeug vorhandene Druckmittelquelle mit Hydraulikdruck beaufschlagt (5), so bläht sich dieser unter gleichzeitiger Verkürzung seiner Länge in einem konstruktiv vorgegebenen Maße auf und bewirkt unter Überwindung der Vorspannung der Zugfedern 52 (in 5 nicht eingezeichnet) eine Verkürzung des Basisabschnittes 40 in die in 3 dargestellte, abgesenkte Position des Spriegels 38'.
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In der Verstellvorrichtung 48 bzw. den Holmteilen 40a, 40b können innere Anschläge (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die die beiden Positionen des Spriegels 38, 38' exakt festlegen. Die Anordnung der Zugfedern 52 und die Anbindung des Hydraulikschlauches 50 an die Holmteile 40a, 40b sind nur schematisch angedeutet.
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In den Stützabschnitten 42 (vergleiche 7 mit Detailausschnitten) sind zur Herstellung deren Quernachgiebigkeit relativ zur Befestigung an der Stelle 46 am Hebelwerk 26 des Verdecks 16 elastische, vorzugsweise gummielastische Führungen 54 eingesetzt, die in unterteilten Hohlprofilen 42a, 42b der Stützabschnitte 42 verankert sind und die eine entsprechende Winkelverstellung (vergleiche die Detailausschnitte) innerhalb der Stützabschnitte 42 zulassen. Dabei können Ausklinkungen 42c in den Hohlprofilen 42a, 42b zugleich als Begrenzungsausschläge in der Normalposition (linke Zeichnung) und in der abgesenkten Position (rechte Zeichnung) dienen.
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Die 8 zeigt nur grob schematisch eine alternative, elektrisch betätigbare Verstellvorrichtung mit einem in den Basisabschnitt 40 bzw. in dessen Holmteile 40a, 40b integrierten Spindeltrieb 56, der sich aus einem eine Schraubspindel 58 antreibenden Elektromotor 60 und einer an einer Führungsschiene 62 angeordneten Schraubenmutter 64 zusammensetzt.
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Dabei sind die Führungsschiene 62 und die Schraubenmutter 64 an dem Holmteil 40a und der Elektromotor 60 mit der Schraubspindel 58 am Holmteil 40b angeordnet. Durch elektrische Ansteuerung des Spindeltriebs 56 können die beiden Holmteile 40a, 40b zur Längenverstellung des Basisabschnitts 40 zueinander teleskopisch verschoben werden, wobei durch die Rotation der Schraubspindel 58 die unverdrehbar geführte Schraubenmutter 64 mit dem Holmteil 40a relativ zum Holmteil 40b entsprechend axial auswandert.
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Es kann wiederum zweckmäßig sein, innere Anschläge (nicht dargestellt) in den Holmteilen 40a, 40b zur exakten Einstellung der Normalposition und der abgesenkten Position des Spriegels 38, 38' vorzusehen.
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Die 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Spriegel 38 (und gegebenenfalls baugleich der Spriegel 36) mit in Fahrzeugquerrichtung federnd nachgiebigen Stützabschnitten 42' aus Federstahl (zum Beispiel Blattfedern) oder faserverstärktem Kunststoff (GFK oder CFK) ausgeführt sind. Es versteht sich, dass die übrige Festigkeit der Stützabschnitte 42' der Spriegel 38, 36 zur Erfüllung sämtlicher mechanischer Anforderungen an das Verdeck 16 gegeben sein muss.
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Die 10 und 11 zeigen eine bevorzugte Maßnahme, die zur Aufrechterhaltung einer definierten Vorspannung zumindest des äußeren, sichtbaren Verdeckstoffes 30 des Verdecks 16 dient.
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Ausgehend von der Maßgabe, dass die beiden hinteren Spriegel 38, 36 des Verdecks 16 wie vorbeschrieben um ein definiertes Maß absenkbar sind, ergibt sich, wie in 10 mit den Seile darstellenden Linien 66, 68 eingezeichnet, beidseitig ein zwickelförmiger Seitenbereich 67 (schraffiert), in dem eine Flächenverminderung auftritt bzw. in dem die Vorspannung des Verdeckstoffes bei abgesenkten Spriegeln 38, 36 verloren ginge.
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Zum Ausgleich dieser Flächenveränderung (11) ist der Verdeckstoff in diesen Zwickelbereichen 67 mit einer S-förmig sich überlappenden Faltung 70 versehen, die an ihren ca. 180° aufweisenden Umlenkstellen zwischen biegeelastischen Seilen 66, 68 (gemäß den Linien 66, 68 in 10) einer nicht weiter dargestellten, beidseitigen Zugseileinrichtung gehalten ist.
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Dabei ist jeweils das obere Seil 66 zum Beispiel in Stoffnähten fixiert gehalten, während das jeweils untere Seil 68 entweder durch Federvorspannung oder durch eine separate Spannvorrichtung unter Vorspannung steht und den Verdeckstoff des Verdecks 16 stets nach unten (Pfeil 72) vorspannt.
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Damit wird bewirkt, dass der Verdeckstoff im Wesentlichen unter einer gleichmäßigen Vorspannung steht, wobei die Flächenänderungen durch das Absenken bzw. Anheben der Spriegel 38, 36 entsprechend durch Verlängerung oder Verkürzung der Überlappungsbereiche der Falten 70 ausgeglichen werden. Die Seile 66, 68 stellen zudem sicher, dass die Falten 70 nicht aufklaffen, sondern eine definierte, ästhetisch verlaufende Kante jeweils bei der Umlenkung am Seil 68 bilden.
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Das Absenken der höhenverstellbaren Spriegel 38, 36 wird über ein elektronisches Steuergerät (nicht dargestellt) nach Maßgabe von Betriebsparametern des Cabriolets gesteuert, dem gegebenenfalls ein manuell betätigbarer Schalter überlagert sein kann.
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Wird das Fahrzeug stillgesetzt (zum Beispiel mittels eines Zündschalters), so wird das Verdeck 16 gegebenenfalls in die Normalposition überführt, wobei die Verstellvorrichtungen 48 oder 56 entsprechend elektrisch oder hydraulisch betätigt werden. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass bei einer Weiterfahrt des Fahrzeuges mit Zusteigen von Fondspassagieren die erforderliche Kopffreiheit bereits beim Einstieg vorliegt.
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Steigen keine Fondpassagiere zu, was über eine Sitzbelegungserkennungsschaltung an den Fondsitzen (derartige Schalter sind zum Beispiel in Verbindung mit Airbag-Systemen bekannt) festgestellt wird, so wird eine Absenkung des Verdecks 16 dann über das Steuergerät bewirkt, wenn über ein Geschwindigkeitssignal ein Fahrbetrieb erkannt wird.
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Es versteht sich, dass gegebenenfalls auch weitere Betriebsparameter des Fahrzeugs 10 in der Logik des Steuergerätes verarbeitet sein können.
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In der 12a ist schließlich eine weitere alternative und im Wesentlichen der Darstellung der 2 entsprechende Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Verdecks gezeigt, das nur insoweit beschrieben wird, als es sich von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen unterscheidet.
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Um die Spriegel 38, 36, 34 und 32 herum ist die äußere Verdeckbespannung 30 angeordnet, deren Flächenmaße sich bei einer definierten Vorspannung durch das Absenken der hinteren Spriegel 38, 36 beidseitig verändern bzw. vermindern.
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Zum Ausgleich dieser Flächenänderung ist zunächst die Verdeckbespannung 30 aus zwei unterschiedlichen Materialien hergestellt.
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Die Verdeckbespannung 30 ist in Fahrzeugquerrichtung betrachtet im mittleren, im Wesentlichen horizontalen Verdeckbereich aus einem praktisch nicht dehnbaren, herkömmlichen Verdeckstoff 80 hergestellt, während die seitlichen, im Wesentlichen vertikal verlaufenden Verdeckabschnitte aus einem elastischen Stretchmaterial 82, zum Beispiel Elastan ™, bestehen.
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Der mittlere Bereich des Verdecks 16 aus textilem Verdeckstoff 80 ist in der nicht dargestellten Draufsicht betrachtet etwa rechteckförmig ausgebildet und erstreckt sich in Längsrichtung von Randbereich 16a zu Randbereich 16a des Verdecks 16 mit integrierter Heckscheibe 18 und in Querrichtung jeweils bis zu den abgerundeten Übergängen in die seitlichen, im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Verdeckabschnitte aus dem Stretchmaterial 82.
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Von dort erstreckt sich das Stretchmaterial 82 bis zu den unteren, seitlichen Randbereichen 16a des Verdecks 16 und ist an dem Hebelwerk 26 entsprechend befestigt.
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Der Verdeckstoff 80 und das Stretchmaterial 82 sind beiderseits über eine in der 12b dargestellte Überlappungsnaht 84 miteinander vernäht (Nähte 83) und gegebenenfalls verklebt, wobei die Überlappungsnähte 84 in der Draufsicht betrachtet etwa in Längsrichtung parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Die Überlappungsnähte 84 sind so ausgeführt, dass der Randbereich des Verdeckstoffs 80 beispielsweise eine Schlaufe 84a ausbildet, die ebenfalls in Längsrichtung des Verdecks 16 verläuft und in die ein federnd vorgespanntes Zugmittel bzw. ein über eine Zugfeder 88 in Längsrichtung vorgespanntes Seil 86, zum Beispiel ein Stahlseil, integriert ist.
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Das Stahlseil 86 mit der integrierten Zugfeder 88 ist bei 86a und 86b, am Hebelwerk 26 und/oder an dem vorderen Spriegel 32 festgelegt. Durch den bogenförmigen Verlauf des in Längsrichtung federnd vorgespannten Seils 86 innerhalb der hier nicht dargestellten Schlaufe der Überlappungsnähte 84 wird auf das Seil 86 eine nach unten gerichtete Kraftkomponente (Pfeil F in 12b) ausgeübt, die den mittleren Verdeckstoff 80 beidseitig nach außen strafft und somit teilweise die Änderung der mittleren Abschnitte der Spriegel 38, 36 ausgleichen kann.
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Der Ausgleich in der Flächenzunahme der Verdeckbespannung 30 bei in der Höhe abgesenkten Spriegeln 38, 36 erfolgt ferner durch den Einsatz des seitlichen Stretchmaterials 82, der sich im Wesentlichen in dem gestrichelt umrissenen Bereich 92 (12a) der seitlichen Abschnitte 82 vollzieht.
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Das Stretchmaterial 82 ist weiter bevorzugt so ausgelegt, dass es bei abgesenkten Spriegeln 38, 36 die Seitenabschnitte im Bereich der Seitenstützen noch ausreichend strafft und die Flächenzunahme bei angehobenen Spriegeln 38, 36 zuverlässig ohne zu großen Dehnungswiderstand ausgleicht.
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Zur Erzielung einer vorteilhaften Formgebung und Stabilisierung der Seitenabschnitte aus dem Stretchmaterial 82 räumlich vor den durch die Höhenverstellung der Spriegel 38, 36 besonders dehnungsbehafteten Bereichen 92 sind diese schmäleren Bereiche 94, die in der 12 schraffiert hervorgehoben sind, mit versteifenden Einlagen 96 versehen.
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Die Einlagen 96 erstrecken sich von den vorderen Randbereichen 16a des Verdecks 16 bis in einen Bereich zwischen den Spriegeln 34, 36 und enden dort in einer nicht geradlinigen, sondern fingerartig aufgezweigten bzw. mäanderförmigen Randkontur 96a. Der an den unteren Randbereich 16a angrenzende Fingervorsprung 96b der Einlagen 96 kann dabei gegebenenfalls so verlängert sein, dass er sich aussteifend bis zum unteren Eckpunkt des Randbereichs 16a erstreckt.
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Die Einlagen 96 sind entweder ebenfalls aus praktisch nicht dehnfähigem Verdeckstoff oder alternativ auch aus einer Kunststofffolie gebildet, die mit dem darüber liegenden Stretchmaterial 82 verklebt und gegebenenfalls zusätzlich vernäht ist, zum Beispiel am unteren Randbereich 16a. Es versteht sich, dass die aussteifenden Einlagen 96 andererseits so elastisch sein müssen, dass die Faltfunktion des Verdecks 16 gewährleistet ist.