DE102006007767A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems. Erfindungsgemäß sind hier die Schritte vorgesehen: Bereitstellen einer ersten Anzahl von Positionssensoren zum Bestimmen der aktuellen Position des Verdecksystems, wobei die erste Anzahl der Positionssensoren größer ist als eine zweite Anzahl von Positionssensoren, die zur Bestimmung der Position des Verdecksystems mindestens erforderlich sind; Bestimmen einer dritten Anzahl von funktionsfähigen Positionssensoren aus der ersten Anzahl von Positionssensoren; Vergleichen der ersten Anzahl mit der dritten Anzahl; Verfahren des Verdecksystems in eine definierte Position, sofern die dritte Anzahl kleiner ist als die erste Anzahl.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems, insbesondere eines Verdecksystems für ein Cabrio-Fahrzeug.
  • Ein System zum Öffnen und Schließen eines Faltverdeckes oder beweglichen Fahrzeugdachs bei einem Cabrio-Fahrzeug, welches auch Positionssensoren aufweist, ist zum Beispiel in der Deutschen Patentanmeldung DE 102 01 871 A1 beschrieben.
  • Heute bekannte öffnungsfähige Fahrzeug-Dachsysteme, nachfolgend kurz als Verdecksysteme bezeichnet, weisen neben dem eigentlichen Verdeck mindestens einen steuerbaren Antrieb und ein in seiner Position verstellbares Bauteil auf. In Abhängigkeit von dem Ansprechen mindestens eines verstellbaren Bauteils wird damit das Verdeck des Verdecksystems aus einem geschlossenen Zustand automatisch von einem Dachbereich entfernt, zusammenfaltet bzw. zusammenlegt und für einen geöffneten Zustand in einen Stauraum befördert. Dies gilt gleichermaßen für Faltdächer mit Stoff- oder Kunststoffkomponenten (Soft-Top) wie auch für mehrteilige so genannte Hartschalensysteme (Hard-Top). Bei Hartschalensystemen werden typischerweise mindestens zwei Hartschalen zum Abdecken des Fahrgastinnenraums verwendet. Die zugehörigen mechanischen Verbindungen, Gelenke und Antriebe zum Bewegen des Verdecksystems erfordern zudem einen relativ großen Stauraum. Eine hydraulische Ankopplung, insbesondere der vordersten Schale, reduziert die Anzahl der benötigten mechanischen Komponenten erheblich.
  • Während des Entfaltens des Verdecksystems werden gleichzeitig die rein mechanischen Komponenten zusammen mit den hydraulischen Aktuatoren bewegt. Dabei verfährt das Verdecksystem zwischen einer Startposition, bei der das Verdecksystem vollständig entfaltet ist, und einer Endposition, bei der das Verdecksystem vollständig in einem Stauraum untergebracht ist. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Bewegung entsprechend einer vorgegebenen Steuersequenz erfolgt, um eine Beschädigung der einzelnen Schalen durch andere Schalen oder Elemente zu vermeiden. Zum Bewegen der einzelnen Elemente des Verdecksystems müssen die einzelnen Aktuatoren also zu vorgegebenen Zeitpunkten und in einer vorher bestimmten richtigen Reihenfolge zueinander aktiviert und betätigt werden. Um diese vorgegebenen Zeitpunkte exakt bestimmen zu können, ist eine Vielzahl von Positionssensoren vorgesehen, die im Bereich des Verdecksystems eines Cabrio-Kraftfahrzeugs angeordnet sind und die dazu ausgelegt sind, die Position der einzelnen Elemente des Verdecksystems beim Öffnen und Schließen des Verdecksystems zu bestimmen. Die z.B. analogen Positionssensoren können an den Schalen und den Aktuatoren und den Antriebssystemen angeordnet sein, um während des Entfaltens oder Zusammenfaltens des Verdecksystems die Position der einzelnen Elemente zu bestimmen. Die so ermittelten Positionsdaten der einzelnen Schalen zueinander und zu der Karosserie des Fahrzeugs wird von einer Steuervorrichtung dazu verwendet, die Steuersequenz abzuarbeiten. Hierbei ist es wesentlich, dass die ermittelten Positionsdaten der einzelnen Positionssensoren zuverlässig sind.
  • Da Fehlfunktionen dieser Positionssensoren zu einer Beschädigung des Verdeckssystems bzw. der Karoserie des Cabrio-Kraftfahrzeugs führen können, wird häufig eine größere Anzahl an Positionssensoren verwendet, als für die Positionsbestimmung mindestens erforderlich wären. Man spricht hier von einer Redundanz für die Positionssensoren. Diese redundanten Positionssensoren erhöhen die Sicherheit bei der Positionsbestimmung beim Öffnen und Schließen des Verdecksystems. Fällt nun aber einer oder mehrere der Positionssensoren aus, ist die Sicherheit der Positionsbestimmung (trotz Redundanz) nicht mehr vollständig gewährleistet, so dass die Gefahr einer Beschädigung des Verdecksystems bzw. der Karoserie des Cabrio-Kraftfahrzeugs bei einem Öffnen oder Schließen des Verdecksystems besteht.
  • Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte und insbesondere eine für ein Verdecksystem eines Kraftfahrzeuges sicherere Positionsbestimmung anzugeben.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und/oder durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst.
  • Demgemäß ist vorgesehen:
    Ein Verfahren zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems mit den Schritten:
    • (a) Bereitstellen einer ersten Anzahl von Positionssensoren zum Bestimmen der aktuellen Position des Verdecksystems, wobei die erste Anzahl der Positionssensoren größer ist als eine zweite Anzahl von Positionssensoren, die zur Be stimmung der Position des Verdecksystems mindestens erforderlich sind;
    • (b) Bestimmen einer dritten Anzahl von funktionsfähigen Positionssensoren aus der ersten Anzahl von Positionssensoren;
    • (c) Vergleichen der ersten Anzahl mit der dritten Anzahl;
    • (d) Verfahren des Verdecksystems in eine definierte Position, sofern die dritte Anzahl kleiner ist als die erste Anzahl.
  • Eine Vorrichtung zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems, insbesondere mittels eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
    • – mit Aktuatoren zum Verfahren des Verdecksystems;
    • – mit einer ersten Anzahl von Positionssensoren, die dazu ausgelegt sind, eine aktuelle Position des Verdecksystems zu bestimmen, wobei die erste Anzahl der Positionssensoren größer ist als eine zweite Anzahl von Positionssensoren, die mindestens zur Bestimmung der Position des Verdecksystems erforderlich sind;
    • – mit einer Prüfeinrichtung, die überprüft, ob ein jeweiliger Positionssensor funktionsfähig ist und die eine dritte Anzahl an funktionsfähigen Positionssensor bestimmt;
    • – mit einer Vergleichseinrichtung, die die erste Anzahl mit der dritten Anzahl vergleicht; und
    • – mit einer Steuereinrichtung, die die Aktuatoren derart ansteuert, dass das Verdecksystem in eine definierte Position verfährt, sofern die dritte Anzahl kleiner ist als die erste Anzahl.
  • Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, das Verdeckssystem in eine definierte Position zu verfahren, wenn einer oder einige wenige Positionssensoren defekt sind. Ein Bewegen des Verdecksystems in diese definierte Posi tion kann noch mit Hilfe der teilweise redundant vorhandenen Positionssensoren erreicht werden. Dadurch werden Beschädigungen des Verdecks durch weitere ggfs. nicht mehr definiert steuerbare Bewegungen des Verdecks oder der entsprechenden Verstelleinrichtung vermieden.
  • Als Positionssensoren können sämtliche Sensoren herangezogen werden, die dazu geeignet und ausgelegt sind, die Position und Lage von Elementen des Verdecksystems, also des Verdecks, des Antriebs und des Gestänges, zu bestimmen. Die Positionsbestimmung kann dabei optisch, akustisch, mechanisch, induktiv, kapazitiv und dergleichen ausgebildet sein.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche oder ergeben sich aus der Beschreibung in Zusammenschau mit der Zeichnung.
  • In einer typischen Ausgestaltung der Erfindung bezeichnet die definierte Position die Endposition des Verdeckssystems. Dabei kann die Endposition einen aufgeklappten (Hartschalendach, Klappdach) oder aufgespannten (Faltdach) Zustand des Verdeckssystems bezeichnen, bei dem das Verdeckssystem oberhalb einer Fahrgastkabine angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Endposition auch einen zusammengeklappten oder zusammengefalteten Zustand des Verdeckssystems bezeichnen, bei dem das Verdeckssystem in einem zumindest teilweise geschlossenen Stauraum untergebracht ist, beispielsweise im Kofferraum oder in einem eigens für ein Klapp- oder Faltdach vorgesehenen Raum.
  • Gemäß einer Ausgestaltung erfolgt das Bestimmen der funktionsfähigen Positionssensoren durch Vergleichen von Signalen der Positionssensoren mit Daten aus vorgegebenen Spezifikationstabellen.
  • In einer Weiterbildung der Erfindung sind Aktuatoren zum Bewegen des Verdecksystems vorgesehen, die solange betätigt werden, bis das Verdecksystem in eine vorgegebene, d.h. eine vom Anwender gewünschte Soll-Position bewegt worden ist. Aktuatoren können hydraulisch, pneumatisch und/oder elektrisch arbeiten. Aktuatoren können auch Motoren jeglicher Art sein.
  • In einer Ausgestaltung verbleibt das Verdecksystem in seiner aktuellen Position und die Aktuatoren werden nicht betätigt, wenn die dritte Anzahl kleiner als die zweite Anzahl ist. Da die ermittelte dritte Anzahl der funktionsfähigen Positionssensoren geringer ist als die für das Sicherstellen einer ordnungsgemäßen Funktion erforderliche zweite Anzahl an Positionssensoren, könnte in diesem Falle die genaue Position des Verdecksystems nicht mehr bestimmt werden. Die Gefahr einer Beschädigung wäre in diesem Falle zu groß, so dass dann von einem Bewegen des Verdecksystems abgesehen wird. Eine Bewegung erfolgt auch dann nicht, wenn unverzichtbare Positionssensoren, die also für die Positionsbestimmung unbedingt erforderlich sind und die somit nicht durch ggfs. vorhandene redundante Positionssensoren ersetzt werden können, ausfallen. Für diese unverzichtbaren Positionssensoren existiert also kein redundanter Ersatz.
  • In einer Weiterbildung sind die Positionssensoren in Prioritätsklassen unterteilt. Die Unterteilung in Prioritätsklassen erfolgt dabei auf der Basis der Genauigkeit, der Auflösung, der Güte der Messung, der Fehleranfälligkeit, etc. der Positionssensoren. Vorzugsweise wird dabei eine aktuelle Position des Verdecksystems basierend auf einer Positionsinformation eines höher priorisierten Positionssensors und ohne Berücksichtigung einer entsprechenden Positionsinformation eines niedriger priorisierten Positionssensors bestimmt, falls die durch den höher priorisierten Positionssensor bestimmte erste Positionsinformation ungleich der entsprechenden, durch den niedriger priorisierten Positionssensor bestimmte zweiten Positionsinformation ist. Die Positionssignale der verschiedenen Positionssensoren sind in der Regel unterschiedlich signifikant oder aussagekräftig. Ferner kann die Genauigkeit einzelner Positionssensoren die anderen Positionssensoren übertreffen. Daher ist es vorteilhaft, diesen genaueren und damit höher priorisierten Positionssensoren eine größere Beachtung zu schenken.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung wird ein mechanisches Modell des Verdecksystems erstellt. Anhand des erstellten mechanischen Modells wird die erste Positionsinformation mit der zweiten Positionsinformation unter Verwendung eines mechanischen Modells des Verdecksystems verglichen. Dadurch können bereits sehr früh unsinnige Signalkombinationen bei der Positionsbestimmung ausgeschlossen werden, wodurch die Positionsbestimmung insgesamt sicherer wird.
  • Nach einer bevorzugten Weiterbildung wird ein Positionssensor als funktionsfähig bestimmt, wenn die von diesem Positionssensor ermittelten Positionsinformationen mit den von der überwiegenden Anzahl der übrigen Positionssensoren ermittelten Positionsinformationen übereinstimmen. Dieser Weiterbildung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass einer oder mehrere Positionssensoren einen Defekt aufweisen können, welcher nicht sofort offensichtlich erkennbar ist. Dieser Positionssensor generiert dann aber von den anderen Positionssensoren abweichen de Positionsinformationen und sollte vorteilhafterweise für die Positionsbestimmung nicht berücksichtigt werden. Somit erfolgt dadurch in gewissem Sinne auch ein Plausibilisieren der verschiedenen Positionsinformationen untereinander. Im Gegenzug kann angenommen werden, dass bei übereinstimmenden Angaben mehrerer Positionssensoren diese voll funktionsfähig sind. Unter übereinstimmenden Positionsinformationen ist zu verstehen, dass sie alle der identischen Position des Verdecksystems zuzuordnen sind. Es versteht sich hingegen von selbst, dass diese Positionsinformationen z.B. in ihren Zahlenwerten verschieden sein können, da sie von unterschiedlichen oder anders angeordneten Positionssensoren generiert werden.
  • Gemäß einer Weiterbildung ist zumindest ein Positionssensor dazu ausgelegt ist, einen Abstand, eine Abstandsänderung, eine Länge, eine relative Lage, einen Winkel, eine Winkeländerung, einen Kontaktschluss und/oder eine Verriegelung zu erfassen.
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine Seitenansicht eines Cabriofahrzeuges mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
  • 2 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • 1 zeigt in der Seitenansicht ein Cabrio, in dessen Kofferraum ein Hartschalenverdecksystem untergebracht ist. Das Verdecksystem weist eine vorderste Schale 3, eine mittlere Schale 2 und eine hintere Schale 1 auf. In der hinteren Schale 1 kann ein Rückfenster integriert sein. Eine Antriebseinrich tung 14 in dem Kofferraum betätigt ein Gestänge mit einem Haupt-Viergelenk 11. Dieses ist mit der mittleren Schale 2 verbunden und über einen Schwenkhebel 12 mit der hinteren Schale 1 verbunden. Die mittlere Schale 2 und die vordere Schale 3 sind über mehrere hydraulische Aktuatoren 13 miteinander verbunden. Die Antriebseinrichtung 14 bewegt das primäre Gestänge 11, so dass die drei Schalen 1, 2, 3 aus dem Kofferraum herausgehoben werden. Ab einer bestimmten Position des Gestänges 11 bzw. des Verdecksystems werden die hydraulischen Aktuatoren 13 betätigt, damit die vordere Schale 3 nach vorne geschoben wird. Diese kritische Position muss mit sehr hoher Genauigkeit erreicht werden, typischerweise besteht hierbei nur eine Toleranz von 2 mm. Ansonsten kollidiert die vordere Schale 3 beim Vorschieben mit einer oder den beiden anderen Schalen 1, 2. Eine Steuereinrichtung 10 steuert dazu die Antriebseinrichtung 14 und die Aktuatoren 13 nach einem vorgegebenen Ablauf- oder Zeitplan an. Die Ansteuerung muss dabei zwischen den verschiedenen Antriebseinrichtungen und den Aktuatoren 13 gemäß diesem Ablaufplan synchron erfolgen.
  • Das Verdecksystem weist eine Vielzahl von Sensoren 2026 auf. Die Sensoren 20, 21 sind an der Fahrzeugkarosserie angeordnet, die Sensoren 22, 25 an den Schalen und die Sensoren 26 an dem Gestänge bzw. der Antriebseinrichtung. Die Sensoren umfassen Bewegungs- oder Lagesensoren 25, 26, die einen Winkel, eine Winkeländerung, eine Bewegung oder einen Abstand messen. Ferner können die Sensoren 20, 21, 22 als Kontaktsensoren ausgebildet sein, welche die Auflage der Schalen an bestimmten Punkten erfassen. Die Sensoren sind mit einer Auswertungseinrichtung 15 zum Übertragen der Signale verbunden. Die Übertragung kann leitungsgebunden oder drahtlos erfolgen. Zweckmäßigerweise ist die Auswertungseinrichtung 15 in der Steuereinrichtung 10 integriert. Die Funktion all der beschriebenen Sensoren 2026 ist die Position des Verdecks und seiner bewegten Komponenten zu bestimmen, daher werden sie auch als Positionssensoren bezeichnet.
  • Das Verdeck wird durch eine Antriebseinrichtung und ein oder mehrere Aktuatoren 13 entlang einer vorbestimmten Bahn bewegt, d. h. entfaltet bzw. gefaltet. Hierzu werden permanent die Positionssignale von einer Vielzahl von Sensoren 2026 ausgewertet. Aus den Positionssignalen wird die Position des Verdecks zu jedem Zeitpunkt bestimmt. Das umschließt die individuelle Lage der einzelnen Schalen 1, 2, 3 gegenüber dem Fahrzeug und gegenüber einander. Die Sensoren bestimmen dazu die Position, den Winkel, die Geschwindigkeit und/oder eine Berührung mit anderen Komponenten, wie z. B. der Frontscheibe. Anhand der momentanen Position kann das Steuersystem 10 die Steuerbefehle für die Aktuatoren und die Antriebseinrichtung bestimmen, um diese synchron zueinander zu bewegen.
  • Falls ein einzelner Sensor oder wenige Sensoren beschädigt werden, soll eine Notlaufroutine sichergestellt werden, mit der das Verdeck über der Fahrgastzelle geschlossen wird. In dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel wird zunächst der Status aller Sensoren durch eine Prüfeinrichtung 17 überprüft (S2). Ein elektronischer Ausfall eines Sensors kann zentral durch die Steuereinrichtung 10 erkannt werden oder unter Umständen durch den Sensor selbst erkannt und an die Steuereinrichtung übermittelt werden. Für den Notlauf werden nur die Positionssignale herangezogen, deren zugehörige Sensoren funktionsfähig sind. Die Positionssignale werden durch eine Auswertungseinrichtung ausgewertet. Hierzu kann ein kinematisches Model des Verdeckssystems herangezogen werden. Die dabei ermittelten Positionsinformationen werden miteinander verglichen (S3). In einem nächsten Schritt (S3) werden die Positionsin formationen auf Plausibilität überprüft. Hieraus kann auf das Vorliegen eines defekten Sensors geschlossen werden. Sind alle Positionsinformation in Einklang, bleibt das Verdeck voll funktionsfähig. Im Gegenteiligen Fall wird eine Schutzfunktion ausgelöst (S4). In diesem Fall existiert zumindest ein defekter Sensor. Falls eine Vergleichseinrichtung 16 feststellt, dass die Anzahl der funktionsfähigen Sensoren oberhalb einer Mindestzahl liegt, wird das Verdeck geschlossen, d.h. in die Endposition oberhalb der Fahrgastkabine gebracht.
  • Viele Sensoren sind redundant ausgelegt, für eine Notlaufroutine kann zwischenzeitlich auf diese Sensoren verzichtet werden. Für andere Sensoren ist kein redundanter Ersatz vorgesehen. Jedoch kann deren Positionsinformation aus der Positionsinformation anderer Sensoren erschlossen werden. So sind ein Kontaktsensor und ein Verriegelungssensor nahe der Windschutzscheibe angeordnet. Meldet der Verrieglungssensor eine Verriegelung, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Kontaktsensor einen Kontakt melden müsste. Im Prinzip kann daher auch bei einem defekten Kontaktsensor die Position des Verdecks eindeutig bestimmt werden.
  • Die Funktionsfähigkeit eines Sensors kann anhand von Spezifikationen der zugehörigen Positionssignale oder durch Prüfsignale festgestellt werden.
  • Die Sensoren und die zugehörigen Positionssignale können auch auf ihre Plausibilität untereinander geprüft werden. So kann z. B. ein Kontaktsensor des Stauraums melden, dass dieser geschlossen ist. Gleichzeitig meldet ein Positionssensor einer Schale, dass diese sich außerhalb des Stauraumes befindet. Eine solche Konstellation ist aufgrund des mechanischen Aufbaus des Verdecks nicht möglich. Ein solcher Widerspruch kann somit anhand eines mechanischen Modells des Verdecksystems bestimmt werden. Ferner ist es auch möglich, logische Verknüpfungstabellen zu erstellen, welche solche Widersprüche aufdecken. Die entsprechende Wahrheitstabelle würde z. B. einen Eintrag erhalten, dass ein Kontaktschluss des Endpunktsensors 20 bei gleichzeitig geschlossenem Stauraum nicht möglich ist.
  • Vorteilhafterweise können einzelnen Sensoren und deren Positionssignalen eine höhere Priorität zugeordnet werden. In dem Fall der vorhergehenden Widersprüche können diese Prioritäten genutzt werden, um die Widersprüche aufzulösen. In diesem Fall wird jeweils das Positionssignal mit der höheren Priorität zur Bestimmung der Position herangezogen und das Positionssignal mit der geringeren Priorität ignoriert.
  • Obwohl die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt. Vielmehr kann das Verfahren ebenso allgemein zur Ansteuerung des Verdecksystems und nicht nur für einen Notlauf des Verdecksystems verwendet werden.

Claims (12)

  1. Verfahren zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems mit den Schritten: (a) Bereitstellen einer ersten Anzahl von Positionssensoren (2026) zum Bestimmen der aktuellen Position des Verdecksystems, wobei die erste Anzahl der Positionssensoren (2026) größer ist als eine zweite Anzahl von Positionssensoren (2026), die zur Bestimmung der Position des Verdecksystems mindestens erforderlich sind; (b) Bestimmen einer dritten Anzahl von funktionsfähigen Positionssensoren (2026) aus der ersten Anzahl von Positionssensoren (2026); (c) Vergleichen der ersten Anzahl mit der dritten Anzahl; (d) Verfahren des Verdecksystems in eine definierte Position, sofern die dritte Anzahl kleiner ist als die erste Anzahl.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die definierte Position die Endposition des Verdeckssystems bezeichnet.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Endposition einen aufgeklappten oder aufgespannten Zustand des Verdeckssystems bezeichnet, bei dem das Verdeckssystem oberhalb einer Fahrgastkabine angeordnet ist, und/oder dass die Endposition einen zusammengeklappten oder zusammengefalteten Zustand des Verdeckssystems bezeichnet, bei dem das Verdeckssystem in einem zumindest teilweise geschlossenen Stauraum untergebracht ist.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen der funktionsfähigen Positionssensoren (2026) durch Vergleichen von Signalen der Positionssensoren (2026) mit Daten aus vorgegebenen Spezifikationstabellen erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Aktuatoren (13, 14) zum Bewegen des Verdecksystems vorgesehen sind, die solange betätigt werden, bis das Verdecksystem in eine vorgegebene Soll-Position bewegt worden ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdecksystem in seiner momentanen Position verbleibt und die Aktuatoren (13, 14) nicht betätigt werden, wenn die dritte Anzahl kleiner als die zweite Anzahl ist.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionssensoren (2026) in Prioritätsklassen unterteilt sind.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine aktuelle Position des Verdecksystems basierend auf einer Positionsinformation eines höher priorisierten Positionssensors (2026) und ohne Berücksichtigung einer entsprechenden Positionsinformation eines niedriger priorisierten Positionssensors (2026) bestimmt wird, falls die durch den höher priorisierten Positionssensor (2026) bestimmte erste Positionsinformation ungleich der entsprechenden, durch den niedriger priorisierten Positionssensor (2026) bestimmte zweiten Positionsinformation ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein mechanisches Modell des Verdecksystems erstellt wird und dass die erste Positionsinformation mit der zweiten Positionsinformation unter Anwendung des mechanischen Modells verglichen wird.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Positionssensor als funktionsfähig eingeordnet wird, wenn die von diesem Positionssensor ermittelten Positionsinformationen mit den von der überwiegenden Anzahl der übrigen Positionssensoren ermittelten Positionsinformationen übereinstimmen.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Positionssensor dazu ausgelegt ist, einen Abstand, eine Abstandsänderung, eine Länge, eine relative Lage, einen Winkel, eine Winkeländerung, einen Kontaktschluss und/oder eine Verriegelung zu erfassen.
  12. Vorrichtung zum Steuern des Bewegungsvorgangs eines Verdecksystems, insbesondere mittels eines Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche, – mit Aktuatoren (13, 14) zum Verfahren des Verdecksystems; – mit einer ersten Anzahl von Positionssensoren (2026), die dazu ausgelegt sind, eine aktuelle Position des Verdecksystems zu bestimmen, wobei die erste Anzahl der Positionssen soren (2026) größer ist als eine zweite Anzahl von Positionssensoren (2026), die mindestens zur Bestimmung der Position des Verdecksystems erforderlich sind; – mit einer Prüfeinrichtung (17), die überprüft, ob ein jeweiliger Positionssensor (2026) funktionsfähig ist und die eine dritte Anzahl an funktionsfähigen Positionssensor (2026) bestimmt; – mit einer Vergleichseinrichtung (16), die die erste Anzahl mit der dritten Anzahl vergleicht; und – mit einer Steuereinrichtung (10), die die Aktuatoren (13, 14) derart ansteuert, dass das Verdecksystem in eine definierte Position verfährt, sofern die dritte Anzahl kleiner ist als die erste Anzahl.
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