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Die
Erfindung betrifft eine druckgasbetriebene Schusswaffe mit einem
Waffenlauf, einer Abzugseinrichtung mit Abzughebel, einem Griffstück und einer
in die Schusswaffe einsetzbaren Gaskapsel oder Gaspatrone, die mit
einem Ventilsystem der Schusswaffe für die Steuerung der Gasabgabe
bei der Schussauslösung
wirkverbunden ist, wobei das Ventilsystem einen Ventilstößel aufweist,
welcher von einer die Gasabgabe verschließenden Ruhestellung von einem
mit der Abzugseinrichtung wirkverbundenen Auslöseelement impulsartig in eine
Schießstellung
bewegbar ist, in welcher eine Gasabgabe in den Waffenlauf erfolgt.
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Eine
solche druckgasbetriebene Schusswaffe ist z.B. aus
EP 0 944 808 B1 bekannt.
Solche Schusswaffen, die insbesondere in Form von Pistolen oder
Gewehren ausgebildet sein können,
sind vorzugsweise für
Projektile aus Gummi oder Kunststoff geeignet und werden mit einer
vergleichsweise geringen Bewegungsenergie aus der Schusswaffe abgegeben,
beispielsweise darf die Bewegungsenergie aufgrund gesetzlicher Vorschriften
in Deutschland nicht mehr als 7,5 J betragen. Bei den beispielsweise
aus
EP 0 944 808 B1 hinlänglich bekannten gattungsgemäßen Schusswaffen
dieser Art wird bei Betätigung
des Abzughebels der Abzugseinrichtung der Ventilstößel schlagartig
durch den mechanisch mit dem Abzughebel gekoppelten Ham mer der Schusswaffe
beaufschlagt und aus seiner federbelasteten abdichtenden Anlage
nach vorne bewegt, wodurch eine gewisse Gasmenge aus dem Ventil heraus
nach vorne in den Waffenlauf strömt
und das Projektil beschleunigt.
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Diese
Art der Betätigung
von druckgasbetriebenen Schusswaffen ist seit langem im Einsatz,
ohne dass wesentliche Veränderungen
an der Art der Betätigung
vorgenommen worden wären,
so beschäftigt sich
die gattungsgemäße
EP 0 944 808 B1 mit
einer Verbesserung der Abdichtung des Ventilsystems.
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Gleichwohl
ist die Abzugseinrichtung dieser Schusswaffen noch verbesserungswürdig, um
zu gewährleisten,
dass die Projektile mit im wesentlichen gleichbleibender Bewegungsenergie
abgegeben werden, insbesondere wenn sie zeitlich gesehen kurz hintereinander
abgeschossen werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, eine druckgasbetriebene Schusswaffe
so weiter zu entwickeln, dass die Projektile mit weitestgehend gleichbleibender
Bewegungsenergie abgegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird bei einer druckgasbetriebenen Schusswaffe der eingangs
bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Abzugseinrichtung einen elektrischen Antrieb für das Auslöseelement
aufweist, welcher über
einen mit dem Abzughebel verbundenen Schalter mit elektrischer Energie
versorgt wird.
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Bei
Betätigung
des Abzughebels wird somit nicht rein mechanisch ein Hammer ausgelöst, der
gegen den Ventilstößel schlägt, sondern
mit Betätigung des
Abzughebels wird ein Schalter ausgelöst, der kurzzeitig schließt und einen
Spannungsimpulus zu einem elektrischen Antrieb gibt, welcher das
Auslöseelement
reproduzierbar gleichbleibend betätigt, so dass sicher gewährleistet
ist, dass sich das Ventil jeweils weitestgehend gleichbleibend öffnet und
bei jeder Betätigung
ein gleichbleibendes Gasvolumen abgegeben wird, was dazu führt, dass
das jeweilige Projektil mit annähernd
gleichbleibender Bewegungsenergie aus dem Waffenlauf abgegeben wird.
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In
besonders bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass das
Auslöseelement
als fluchtend zum und beabstandet vom Ventilstößel angeordneter federbelasteter
Motorstößel ausgebildet ist,
welcher mittels des elektrischen Antriebes bewegt wird. Dieser federbelastete
Motorstößel ersetzt dann
sozusagen den Hammer bekannter druckgasbetriebener Schusswaffen.
Eine konstruktive Veränderung
des Ventilsystems bekannter Schusswaffen ist nicht erforderlich.
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Bevorzugt
weist dabei der elektrische Antrieb einen Elektro motor und ein Getriebe
auf. Nach einer ersten Ausgestaltung weist das Getriebe ein vom
Elektromotor angetriebenes teilverzahntes Ritzel und eine parallel
zum Ventilstößel angeordnete Zahnstange
auf. Wenn das teilverzahnte Ritzel vom Elektromotor gedreht wird,
verschiebt es entsprechend die Zahnstange, welche freigegeben bzw.
ausgelöst
wird, sobald sich die Teilverzahnung des Ritzels nicht mehr in Kontakt
mit der Zahnstange befindet.
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Dabei
ist bevorzugt die Zahnstange mit einer federbelasteten Verschiebehülse verbunden,
welche bei Verschiebung durch das teilverzahnte Ritzel entgegengesetzt
zum Motorstößel bewegt
wird. Wird die Zahnstange vom Ritzel freigegeben, wird die Verschiebehülse durch
die Federbelastung gegen den Motorstößel beschleunigt, der seinerseits
impulsartig den Ventilstößel bewegt
und das Ventil öffnet.
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Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass das Getriebe von einem mit der Motorwelle
verbundenen Mitnehmer und einer Mitnehmerplatte am dem Ventilstößel entgegengesetzten
Ende des Motorstößels gebildet
ist. Durch entsprechende Drehbewegung des Mitnehmers wird dann der
Motorstößel aufgrund
des Kontaktes des Mitnehmers mit der Mitnehmerplatte vom Ventilstößel wegbewegt
und bei weiterer Drehung des Mitnehmers wird der Motorstößel freigegeben
und gegen den Ventilstößel beschleunigt,
wodurch das Ventil öffnet.
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Eine
weitere alternative Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass
der elektrische Antrieb als wenigstens eine elektromagnetische Einheit mit
einem elektrischen Spulenkörper
ausgebildet ist, in welchem der Motorstößel verschiebbar angeordnet
ist. Wird der Spulenkörper
dann nach Betätigung des
Abzughebels beim Auslösen
des Schalters kurzzeitig mit elektrischer Energie versorgt, wird
der Motorstößel elektromagnetisch
in Richtung zum Ventilstößel beschleunigt
und trifft impulsartig auf den Schlagbolzen des Ventilstößels, wodurch
das Ventil geöffnet
wird.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese
zeigt in
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1 eine
druckgasbetriebene Schusswaffe nach einer ersten Ausführungsform,
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2 eine
zweite Ausführungsform
einer druckgasbetriebenen Schusswaffe,
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3 eine
dritte Ausführungsform
einer druckgasbetriebenen Schusswaffe und in
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4 in
vergrößerter Darstellung
einen Schnitt durch das Ventilsystem mit Gaskapsel der Schusswaffen
nach 1, 2 und 3.
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Eine
druckgasbetriebene Schusswaffe nach einer ersten Ausführungsform
ist in 1 mit ihren wesentlichen Teilen ohne äußere Gehäuseummantelung
dargestellt. Die Schusswaffe weist einen mit 1 bezeichneten
Waffenrahmen, einen vorderseitigen Waffenlauf 2 sowie ein
Griffstück 3 auf.
Im Griffstück 3 ist,
vorzugsweise auswechselbar, eine Gaskapsel 4 oder Gaspatrone
angeordnet, die beispielsweise mit CO2-Gas
gefüllt
ist. Benachbart zur Gaskapsel 4 ist im Griffstück 3 ein
Projektilmagazin 5 vorgesehen, das derart in den Waffenlauf 2 mündet, das
sich im Waffenlauf 2 am Ende des Projektilmagazins 5 ein Projektil 6 befindet,
das beispielsweise aus Kunststoff oder Gummi besteht. Am rückseitigen
Ende des Waffenlaufes 2 bzw. des Projektilmagazins 5 ist
ein Ventil 7 angeordnet. Dieses Ventil 7 weist
eine Ventilkammer 8 auf, welche über eine Querbohrung 9 und eine
Anstechscheibe 10 mit Anstechnadel 11 mit der Gaskapsel 4 in
Fluidverbindung steht, derart, dass das Gas aus der Gaskapsel 4 in
die Ventilkammer 8 gelangt. In der Ventilkammer 8 ist
ein Ventilstößel 12 geführt, der
rohrförmig
ausgebildet ist und sich an seinem vorderen Ende bis in eine Bohrung 13 erstreckt,
welche in den Waffenlauf 2 bzw. das obere Ende des Projektilmagazins 5 mündet. Rückseitig
ist der Ventilstößel 12 konisch
erweitert. Dieses konisch erweiterte Ende ist mit 12a bezeichnet.
Dieses konisch erweiterte Ende 12a des Ventilstößels 12 liegt unter
Zwischenschaltung einer Dichtung 14 mit Sicherungsring 15 an
einem Ventilverschlussdeckel 16 an, in dem in einer zentrischen
Innenbohrung ein Schlagbolzen 17 axial verschiebbar geführt ist.
Der Ventilstößel 12 ist
am anderen vorderen Ende im Bereich der Bohrung 13 mit
einer weiteren Dichtung 18 und einem Sicherungsring 19 abgedichtet
und wird von einer Feder 20 in Richtung zum Ventildeckel 16 gedrückt. In
dieser in 4 gezeigten Ruhelage ist die
Ventilkammer 8 geschlossen und es kann kein Gas aus der
Ventilkammer 8 austreten. Wird über eine Bewegung des Schlagbolzens 17 im
Sinne der 4 nach rechts der Ventilstößel 12 nach
rechts verschoben, kann Gas in Richtung der Pfeile gemäß 4 durch
die Innenbohrung des Ventilstößels 12 und
die Bohrung 13 hindurch in den Waffenlauf 2 eindringen
und entsprechend das dort befindliche Projektil 6 beschleunigen.
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Zur
Auslösung
des Schlagbolzens 17 weist die erfindungsgemäße druckgasbetriebene
Schusswaffe eine besonders gestaltete, allgemein mit 21 bezeichnete
Abzugseinrichtung auf.
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Bei
der Ausführungsform
nach 1 weist die Abzugseinrichtung einen Elektromotor 22 auf, welcher
mit einer Stromquelle 23, vorzugsweise Batterien oder Akkus, über einen
elektrischen Schalter 24 verbunden ist. Dieser elektrische
Schalter 24 steht in Wirkverbindung mit einem Abzughebel 25,
wobei bei Betätigung
des Abzughebels 25 durch den Waffenführer der Schalter 24 betätigt wird,
wodurch kurzzeitig der Stromkreis geschlossen wird und ein Spannungsimpuls
zum Elektromotor 22 gegeben wird. Der Elektromotor 22 weist
eine Motorwelle 26 auf, welche in Drehverbindung mit einem
Ritzel 27 steht. Die Anordnung der Motorwelle 26 in 1 ist
nur schematisch angedeutet, ihre Anordnung gegenüber dem Ritzel 27 ist
selbstverständlich
in der Realität
um 90° versetzt.
Das Ritzel 27 weist eine Teilverzahnung 28 auf
und steht mit einer Zahnstange 29 in Eingriff. Diese Zahnstange 29 ist
parallel zum Ventilstößel 12 bzw.
dem Schlagbolzen 17 angeordnet.
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Die
Zahnstange 29 ist Bestandteil einer Verschiebehülse 30,
die auf einem Führungszapfen 31 gegen
die Kraft einer Feder 32 im Sinne der 1 nach
links von der Zahnstange 29 bei entsprechendem Drehantrieb
des Ritzels 27 verschoben werden kann. Die Verschiebehülse 30 ist
am dem Führungszapfen 31 entgegengesetzten
Ende verschlossen und in der dargestellten Ruhelage geringfügig beabstandet
zu einem Motorstößel 33 angeordnet,
der seinerseits fluchtend und geringfügig beabstandet zum Schlagbolzen 17 bzw.
zum Ventilstößel 12 angeordnet
ist. Der Motorstößel 33 wird
von einer schwachen Feder 34, die sich am Waffenrahmen 1 abstützt, im
geringen Abstand vom Schlagbolzen 17 in Ruhelage gehalten.
Der Motorstößel 33 bildet
das Auslöseelement
für die Öffnung des
Ventils 7.
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Betätigt der
Waffenführer
den Abzughebel 25, wird der Schal ter 24 aktiviert
und der Stromkreis zwischen dem Elektromotor 22 und den
Batterien 23 kurzzeitig geschlossen, wodurch das Ritzel 27 angetrieben
wird und die Zahnstange 29 im Sinne der 1 nach
links verschiebt, und zwar solange, wie sich der letzte Zahn der
Teilverzahnung 28 des Ritzels 27 in Eingriff mit
der Zahnstange 29 befindet. Anschließend wird die Zahnstange 29 schlagartig
freigegeben und aufgrund der Federbelastung nach rechts beschleunigt
und trifft auf den Motorstößel 33, der
diesen Impuls auf den Schlagbolzen 17 und dieser wiederum
auf den Ventilstößel 12 überträgt, wodurch
sich das Ventil 7 kurzzeitig öffnet. Dadurch tritt impulsartig
Gas aus der Ventilkammer 8 durch die Innenbohrung des Ventilstößels 12 hindurch
unter Mitnahme eines Projektils 6 in den Waffenlauf 2 und
das Projektil 6 wird aus dem Waffenlauf 2 herausgeschleudert.
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In 2 ist
eine abgewandelte Ausführungsform
einer druckbetriebenen Schusswaffe dargestellt, die sich durch eine
andere Ausführung
der Abzugseinrichtung unterscheidet, die in 2 mit 21' bezeichnet
ist. Im Übrigen
sind, sofern gleiche Teile betroffen sind, in der 2 dieselben
Bezugszeichen wie in 1 verwandt.
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Im
Unterschied zur Ausführungsform
nach 1 ist das Getriebe des Elektromotors 22 nicht von
einer Ritzel-Zahnstangen-Kombination gebildet, sondern von einem
mit der Motor welle verbundenen Mitnehmer 35 und einer Mitnehmerplatte 36 an
dem Ventilstößel 12 entgegengesetzten
Ende des Motorstößels 33'.
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Wird
der Abzughebel 25 betätigt,
wird wiederum der Schalter 24 geschlossen und der Elektromotor 22 kurzzeitig
mit Spannung versorgt, wodurch der Mitnehmer 35 in Gegenuhrzeigerrichtung
gedreht wird und den Motorstößel 33' durch Kontakt
mit der Mitnehmerplatte 36 entgegen der Federkraft der
Feder 34 im Sinne der 2 nach links
bewegt. Bei Weiterdrehung des Mitnehmers 35 gelangt dieser
außer
Eingriff mit der Mitnehmerplatte 36 und der Motorstößel 33' wird durch
die Federkraft der Feder 34 nach rechts beschleunigt und
trifft auf den Schlagbolzen 17, wodurch der Ventilstößel 12 aus
seiner Ruheposition in die Schießposition bewegt wird und,
wie bei der Ausführungsform
nach 1, Gas aus der Ventilkammer 8 austreten
und das im Waffenlauf befindliche Projektil 6 beschleunigen
kann.
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In 3 ist
eine weitere Ausführungsform
einer druckgasbetriebenen Schusswaffe dargestellt, die sich durch
eine dritte Ausführung
der Abzugseinrichtung unterscheidet, die in 3 mit 21'' bezeichnet ist. Im Übrigen sind,
sofern gleiche Teile betroffen sind, in der 3 dieselben
Bezugszeichen wie in 1 verwandt.
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Im
Unterschied zu den Ausführungsformen nach 1 und 2 ist
der elektrische Antrieb nicht von einem Elektromotor gebildet, sondern
von einer elektromagnetischen Einheit 37 mit elektrischer
Spule 38 und Rückholfeder 39,
wobei der Motorstößel 33'' in der elektrischen Spule 38 geführt ist.
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Wird
der Abzughebel 25 betätigt,
wird wiederum der Schalter 24 geschlossen und die elektrische
Spule 38 der elektromagnetischen Einheit 37 bekommt
einen Spannungsimpuls. Dadurch schnellt der Motorstößel 33'' nach vorne (nach rechts im Sinne
der 3) und trifft auf den Schlagbolzen 17 des Ventils 7,
wodurch der Ventilstößel 12 aus
seiner Ruheposition in die Schießposition bewegt wird und Gas aus
der Ventilkammer 8 austreten und das im Waffenlauf befindliche
Projektil 6 beschleunigen kann. Der Motorstößel 33 wird
nachfolgend durch die Rückholfeder 39 zurückgeholt.
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Natürlich ist
die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen
sind möglich,
ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann beispielsweise an Stelle
eines Elektromotors 22 oder eines Spulenkörpers auch
ein anderer elektrischer Antrieb verwendet werden.