-
Das technische Gebiet der vorliegenden
Erfindung betrifft Zündvorrichtungen
für Artillerie
durch Schlagzünder.
-
Zündvorrichtungen
für Artillerie
enthalten in bekannter Weise einen Schlagbolzen, der der Wirkung
einer Feder unterworfen ist. Da diese Feder zusammengedrückt wird,
zwingt sie den Schlagbolzen während
der gesamten Benutzung der Waffe, das heißt solange die Zündung nicht
ausgelöst
wurde, in eine hintere, geladene Position. Wenn der Schlagbolzen
freigesetzt wird, schleudert die Feder ihn gegen das Zündhütchen des
Zünders,
um die Zündung
zu gewährleisten.
Es ist verständlich,
dass mit einer derartigen Vorrichtung es zwingend erforderlich ist,
Mittel für
die Freisetzung des Schlagbolzens und Mittel, um diesen Schlagbolzen
in die Ausgangsposition zurückführen und
dessen Verriegelung zu gewährleisten,
vorzusehen. Es kann auf das Patent US-A- 2 245 621 Bezug genommen
werden, das einen Schlagbolzen dieser Bauart offenbart, bei dem
dieser beim Schließen
des Geschützverschlusses
wieder in die geladene Position gebracht wird. Es ist nicht wünschenswert,
ein derartiges System zu verwenden, weil es anfällig ist, zu ungewollten Zündungen
zu führen,
was sehr gefährlich
für die
Bedienungsmannschaft der Waffe sein kann.
-
Das Patent DE147526 offenbart eine
Zündvorrichtung
für eine
Artillerie, die einen Schlagbolzen enthält, welcher der Wirkung einer
Feder unterworfen ist. Ein Anschlag einer Falle ermöglicht es,
den Schlagbolzen zurückfahren
zu lassen, indem seine bei der Drehung eines Spannhebels Feder gespannt wird.
Dieser Letztere lässt
einen zweiten Hebel um eine Achse drehen, die eine Sperrklinke umfasst, welche
mit der Falle zusammenwirkt. Am Ende der Drehung des Spannhebels
löst sich
die Sperrklinke von der Falle, die den Schlagbolzen freigibt.
-
Dieses Konzept ermöglicht es,
die Feder des Schlagbolzens nur im Augenblick des Zündens zu spannen,
was die zuvor genannten Nachteile vermeidet. Trotzdem benötigt das
Betreiben der Drehung des Spannhebels ein großes Auslösevolumen unter der Zündvorrichtung.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein neues Konzept zum Betreiben eines Schlagbolzens bereitzustellen,
welches nicht dazu führt,
dass eine an diesen Schlagbolzen angehängte Feder ständig unter
Spannung steht, und mit reduziertem Platzbedarf.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist
somit eine Zündvorrichtung
für Artillerie
durch Schlagzünder
mit Hilfe eines in Bezug auf einen Träger verschiebbar beweglichen
Schlagbolzens, wobei der Schlagbolzen durch Antriebsmittel zu einer
Translationsbewegung angetrieben wird, welche nacheinander gewährleisten:
- – den Übergang
des Schlagbolzens von einer Ruheposition in eine Gefechtsposition,
in welcher ein Schleudermittel des Schlagbolzens gespannt ist,
- – den Übergang
des Schlagbolzens von der Gefechtsposition in eine Zündposition,
in welcher er durch das Schleudermittel auf einen Schlagzünder gepresst
wird,
- – die
Rückkehr
des Schlagbolzens in die Ruheposition, wobei die Antriebsmittel
ein Festhalten des Schlagbolzens in dieser Ruheposition gewährleisten, wobei
die Zündvorrichtung
dadurch gekennzeichnet ist, dass die Antriebsmittel umfassen:
- – einen
Hebel, der mit dem Schlagbolzen verbunden ist und in Bezug auf den
Träger
gelenkig angebracht ist,
- – eine
drehbare Sperrklinke, die geeignet ist, den Hebel freizugeben,
- – ein
Schleudermittel, das auf den Hebel wirkt und fest mit dem Träger verbunden
ist,
- – Antriebsmittel,
die auf die Sperrklinke einwirken und durch ihre Hilfe die Drehung
des Hebels und als Folge das Spannen des Schlagbolzens, dann das
Freigeben dieses Hebels bewirken,
und dass das Mittel,
um den Hebel in Drehung zu versetzen, durch eine in Bezug auf den
Träger
verschiebbar bewegliche Steuerstange gebildet wird, wobei die Stange
einerseits mit Rasten, die mit der Sperrklinke zusammenwirken, und
andererseits mit einem Ansatz versehen ist, der mit dem Hebel zusammenwirkt.
-
Vorteilhafterweise weist eine erste
Raste ein zylindrisches Profil auf, in welchem die Sperrklinke ihre
Drehung beginnt, auf die eine zweite Raste folgt, in der die Sperrklinke
sich zurückstellt,
um die Drehung des Hebels um seine Achse zu erlauben.
-
Die zweite Raste weist eine Tiefe
auf, die dem Perkussionsweg des Schlagbolzens entspricht.
-
Vorteilhafterweise ist der Ansatz
jenseits der zweiten Raste angeordnet, um mit einer Rampe zusammen
zu wirken, die auf dem Hebel angebracht ist, um diesen in die Ausgangsposition
zurück
zu führen.
-
Die Stange wird durch eine Rückstellfeder
in die Ausgangsposition zurückgeführt, und
sie wird mit Hilfe eines Hydraulikzylinders zu einer Translationsbewegung
angetrieben.
-
Das Schleudermittel des Hebels wird
von einem Arm gebildet, dessen eines Ende auf dem Hebel anliegt
und dessen Anderes starr mit einem Torsionsstab verbunden ist, wobei
das andere Ende des Armes und des Stabes am Träger befestigt sind.
-
Der Hebel weist ein Ende auf, das
am Schlagbolzen befestigt ist, und das Andere, das an einer Drehachse
in Bezug auf den Träger
befestigt ist, wobei die Sperrklinke drehbar in Bezug auf diesen
Hebel um einen Punkt, der sich zwischen diesen beiden Enden befindet,
angebracht ist.
-
Der Torsionsstab wird anfänglich unter
Vorspannung gesetzt.
-
Der Hebel ist in Form einer Platte
ausgeführt, die Öffnungen
aufweist, die es ermöglichen,
ihr Trägheitsmoment
zu reduzieren.
-
Vorteilhafterweise ist die Sperrklinke
an den Hebel mit Hilfe einer Feder angehängt.
-
Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist
der Schlagbolzen eine erste, senkrecht zur Achse des Schlagbolzens
liegende Nute, in die das Ende des Hebels eingelegt wird, und ein
in diese mündendes
Klötzchen
auf, um den Hebel in dieser Nute festzuhalten.
-
Der Schlagbolzen ist mit Mitteln
ausgerüstet, die
sein Herausziehen ermöglichen
und wenigstens zwei Rasten an seiner hinteren Seite, um sein Greifen
zu ermöglichen,
und eine zweite Nute, parallel zur Achse des Schlagbolzens, umfasst,
welche mit der ersten Nute in Verbindung steht, wobei der Hebel
die zweite Nute nach Zurücksetzen
des Klötzchens
und Drehung des Schlagbolzens durchläuft.
-
Ein allererstes Ergebnis der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, dass der Schlagbolzen immer in Ruhestellung ist, wenn
auch der Geschützverschluss
geschlossen ist.
-
Ein weiteres Ergebnis ruht in der
Tatsache, dass der Schlagbolzen nicht durch ein Arretiermittel gehalten
wird, welches das Entspannen einer Feder verhindert.
-
Ein weiterer Vorteil liegt in der
Möglichkeit, die
Vorspannung des Torsionsstabes einzustellen.
-
Ein anderer Vorteil liegt in der
Kompakaheit der Zündvorrichtung.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und
Vorteile der Erfindung erscheinen deutlicher bei der Lektüre der weiteren
Beschreibung von besonderen Ausführungsformen,
die hiernach zur Veranschaulichung in Bezug auf die Abbildungen
angeführt
wird, in welchen:
-
1 ein
Teilschnitt in Längsrichtung
des hinteren Teiles einer Waffe ist, der durch den Schlagbolzen
verläuft,
-
2 eine
Ansicht der 1 von unten
darstellt,
-
3 eine
Betriebsphase darstellt,
-
4 eine
weitere Betriebsphase darstellt,
-
5 ein
Schnitt AA der 2 ist,
-
6 eine
Außenansicht
des Schlagbolzens ist,
-
7 ein
Querschnitt BB der 6 ist,
-
In 1 wird
ein Teilschnitt der Waffe im Bereich des Schlagbolzenzünders in
Längsrichtung
dargestellt. In dieser Figur wird der Träger 1 auf den entsprechenden
hinteren Abschnitt der Waffe (nicht dargestellt) beschränkt, an
dem die verschiedenen Elemente, die zum Verständnis der Erfindung notwendig sind,
dargestellt sind. Für
die Zündung
ist die Waffe mit einem Schlagbolzen 2 ausgerüstet, der
in einer fest mit dem Träger 1 verbundenen
Aufnahme 3 verschiebbar angebracht ist. Selbstverständlich ist
eine Zünderbaugruppe
(nicht dargestellt) gegenüber
der Spitze dieses Schlagzünders
angeordnet und diese Zünder
werden nach und nach durch Perkussion im Verlauf der Translationsbewegung
des Schlagbolzens initiiert.
-
Gemäß der Erfindung ist der Schlagbolzen 2 an
Antriebsmittel angehängt,
die prinzipiell aus einem Hebel 4, einer Sperrklinke 9,
einem Schleudermittel, das sich in Form eines Arms 11 und
einer Torsionsstange 18 darstellt, und Antriebsmitteln
gebildet werden, die sich in Form einer beweglichen Stange 12 darstellen.
Der Hebel 4 ist an einer fest mit dem Träger 1 verbundenen Abdeckung 5 angelenkt.
In 1 sieht man die Anlenkachse 6,
die es dem Hebel 4 erlaubt, seine Drehbewegung in der Ebene
der Figur auszuführen.
Der Hebel 4 weist eine bestimmte Zahl an Öffnungen 7 auf,
die dafür
vorgesehen sind, ihn leichter zu machen, um sein Trägheitsmoment
in Bezug auf seine Drehachse 6 zu vermindern und so die
Ansprechzeit der Perkussion zu vermindern. Der Hebel 9 ist
mit einer Fläche 8 versehen,
auf der eine um eine Achse 10 drehbar in Bezug auf diesen
Hebel angebrachte Sperrklinke 9 in ständigem Anschlag (gemäß der Pfeilrichtung)
mit Hilfe einer nicht dargestellten Rückstellfeder gehalten wird.
-
Der Arm 11 ist in eine der Öffnungen
eingebracht, zum Beispiel die Öffnung 7a,
um den Hebel 4 zu treiben, wie hiernach erklärt werden
wird.
-
Die nahezu parallel zum Hebel 4 angeordnete
Stange 12 ist in einer Abdeckung 13, die am Träger 1 befestigt
ist, verschiebbar angebracht und an eine Feder 14 angehängt, deren
Aufgabe es ist, sie in ihre Ausgangsposition zurück zu führen, wie es in 1 schematisch dargestellt
ist. Die Stange 12 ist mit einer ersten, zylindrischen
Raste 15, einer zweiten Raste 16 und einem Ansatz 17 versehen.
Die Sperrklinke 9 ist geeignet, die erste und die zweite
Raste zu belegen, wie dies später
beschrieben werden wird, wenn eine Zugbewegung auf die Stange 12 ausgeübt wird.
-
In 1 ist
zu sehen, dass der Schlagbolzen 2 in Bezug auf den Träger 1 entsprechend
eines Abstandes d1 leicht vorsteht, aber selbstverständlich ist er
in der Ruheposition genügend
weit vom Zündhütchen des
Zünders
beabstandet.
-
In 2 wird
eine Ansicht des Trägers 1,
des Schlagbolzens 2, des Hebels 4 und der an seine
Feder 14 angehängte
Stange 12 von unten dargestellt. Der Arm 11 ist
mechanisch mit dem Ende einer Torsionsstange 18 verbunden,
die in einer in den Träger 1 eingearbeiteten
Aufnahme 19 angeordnet ist. Das andere Ende der Torsionsstange 18 ist
starr in der Aufnahme 19 befestigt, zum Beispiel mit Hilfe
einer Platte 20. Es wird bei der Montage entsprechend vorgesehen,
dass die Stange 18 einer leichten Torsions-Vorspannung
unterworfen wird.
-
Die Perkussion erfolgt in der folgenden
Art und Weise.
-
Ausgehend von der in 1 dargestellten Ausgangs-Ruhephase wird
auf die Stange 12 zum Beispiel mit Hilfe eines nicht dargestellten
Hydraulikzylinders ein Zug ausgeübt,
um zur in 3 dargestellten
Betriebsphase zu gelangen. In dieser Zwischenposition ist die Sperrklinke 9 die
Raste 15 durchlaufen und befindet sich nahe der Raste 16.
Die Stange 12 treibt die Sperrklinke an und bewirkt eine Drehung
des Hebels 4 und in Folge davon den Sprung des Schlagbolzens 2 in
Bezug auf den Träger 1 gemäß dem Abstand
d2. Während
dieser Phase wird der Schlagbolzen um einen Abstand d2 in Bezug auf
den Träger 1 verschoben
und die Torsion der Stange 18 ist vergrößert.
-
4 zeigt
eine Betriebs-Endphase, in welcher die Sperrklinke 9 in
die Raste 16 in Folge einer zusätzlichen Translationsbewegung
der Stange 12 eingreift. Da die Sperrklinke 9 abrupt
in die Raste 16 einfällt,
kann sich die Torsionsstange 18 nun entspannen und den
Schlagbolzen 2 kräftig
unter der Wirkung des Arms 11 zum Zündhütchen des Zünders hin schleudern, um es
zu initiieren. In der Figur ist der sehr bedeutende Vorsprung d3
des Schlagbolzens in Bezug auf den Träger 1 zu sehen, der
ausreichend ist, um die Initiierung des gegenüber angeordneten Zünders zu
bewirken.
-
Das erneute Scharfmachen erfolgt
in der folgenden Art und Weise.
-
Der Schlagbolzen 2 wird
durch die Wirkung der Feder 14 in seine Ausgangsposition
zurückgeführt, das
heißt
in die in 1 dargestellte
Ruheposition. Tatsächlich
wird die Feder 14 zusammengedrückt, wenn an der Stange 12 durch
den Hydraulikzylinder gezogen wird. Im Verlauf ihrer Entspannungsbewegung
führt die
Feder 14 die Stange 12 in zum Pfeil F entgegen
gesetzter Richtung zurück
und der Ansatz 17 der Stange läuft über eine Rampe 21, die
am Hebel 4 angebracht ist, wie in 4 gezeigt wird. Dieser Hebel 4 wird
zurückgedrückt und
die Sperrklinke 9 wird durch Drehung um ihre Achse 10 aus
dem Eingriff mit der Raste 16 gebracht, indem die in 3 dargestellte Zwischenposition
durchlaufen wird, und nimmt dann die in 1 dargestellte Ausgangsposition ein,
indem sie in die Raste 15 zurückkehrt. Am Ende dieser Bewegung
kehrt die Sperrklinke 9 in Anschlag mit der Fläche 8 des
Hebels 4 zurück.
-
Ein neuer Zyklus kann nun von Neuem
beginnen.
-
In 5 wird
der Arm 11 dargestellt, der den Hebel 4 betätigt. Es
ist zu sehen, dass sich der Arm 11 in einer im Träger 1 eingearbeiteten
Aufnahme 22 befindet. Ein Ende des Arms 11 ist
fest mit der Torsionsstange 18 verbunden und das andere
Ende ist in die Öffnung 7a des
Hebels 4 eingebracht.
-
In 6 wird
ein Längsschnitt
des Schlagbolzens 2 dargestellt, der eine zur Achse des
Schlagbolzens senkrechte erste Nut 23, eine zweite zur Achse
des Schlagbolzens parallele Nut 24 und eine Verbindung 25 dieser
beiden Nuten aufweist. Im Betrieb ist der Hebel 4 in der
ersten Nut 23 angeordnet und seine Ausfederung wird durch
ein in die erste Nut 23 einmündendes Klötzchen 26 begrenzt
(siehe 7). Dieses Klötzchen ist
in einer Aufnahme 27 des Schlagbolzens angeordnet und wird
von einer Feder 28, die durch einen in die Aufnahme 27 verschraubten
Stopfen 29 blockiert wird, gedrückt. Selbstverständlich sind
die Aufnahme 27 und das Klötzchen 26 beide mit
einer Schulter versehen, die es ermöglicht, die Endlage des Klötzchens
festzulegen. Andererseits kann der Schlagbolzen 2 im Falle eines
Wechsels oder, um ihn zu neutralisieren, aus seiner Aufnahme herausgezogen
werden. Zu diesem Zweck ist der Schlagbolzen 2 an seiner
hinteren Fläche
mit zwei Rasten 30 versehen (6)
, in welchen ein Werkzeug positioniert wird, das es ermöglicht, den
Schlagbolzen um eine Viertelumdrehung zu drehen. Die Drehung des
Schlagbolzens 2 lässt
das Klötzchen 26 entgegen
den elastischen Druck der Feder 28 zurückweichen, und der Hebel 4 kann
nun von der ersten Nut 23 zur zweiten Nut 24 gelangen. Der
Schlagbolzen kann dann aus seiner Aufnahme entnommen werden. Zum
Einsetzen des Schlagbolzens wird in umgekehrter Weise vorgegangen.