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Die
Erfindung betrifft ein Schnelllauf-Rolltor mit einem aus gelenkig
miteinander verbundenen Paneelen aufgebauten Torblatt, einer Zarge
zur Führung
des Torblattes und einer angetriebenen Wickelwelle, auf die das
Torblatt in mehreren Lagen aufwickelbar ist, wobei das Querschnittsprofil
der Paneele einen Mittelabschnitt, einen oberen Verbindungsabschnitt
und einen unteren Verbindungsabschnitt aufweist, wobei der obere
Verbindungsabschnitt eines Paneels in den unteren Verbindungsabschnitt
eines benachbarten Paneels schwenkbeweglich eingreift und wobei
flexible Kunststoffelemente vorgesehen sind, die im Schließzustand
an der Fläche
des Torblatts vorstehen.
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Schnelllauf-Rolltore,
deren Wickelwellen typischerweise durch Elektromotoren angetrieben
werden, weisen unter Berücksichtigung
des Anlauf- und Abbremsverhaltens bei einer Öffnungs- und Schließbewegung
eine mittlere Geschwindigkeit von zumindest 0,5 m/s auf. Insbesondere
bei der Öffnungsbewegung,
bei der die Schwerkraft des Torblattes der Bewegung entgegenwirkt,
können
mit Schnelllauf-Rolltoren Geschwindigkeiten oberhalb 1 m/s erreicht
werden. Aus der Praxis ist es bekannt, zur Erhöhung der Laufgeschwindigkeit
und Verbesserung der Laufeigenschaften Spannelemente in Form von Federn
oder elastischen Bändern
einzusetzen.
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Ein
Schnelllauf-Rolltor mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist
aus
DE 201 11 978
U1 bekannt. Durch die Ausführung der Paneele als stranggeformte
Profile aus einem metallischen Werkstoff werden eine gute Stabilität, Einbruchssicherheit und
Wetterfestigkeit des Torblattes erreicht. Zur Wärmeisolation und zur Reduzierung
des Verschleißes im
Verbindungsbereich benachbarter Paneele sind flexible Kunststoffelemente
vorgesehen, die in den Verbindungsbereichen zwischen den Paneelen
angeordnet sind und im Schließzu stand
an der Fläche des
Torblatts geringfügig
vorstehen können.
Beim Aufwickeln des Torblatts in mehreren Lagen auf die Wickelwelle
verhindern die Kunststoffelemente nicht, dass die Lagen abschnittsweise
direkt aufeinander liegen. Die Lagen reiben aufeinander, so dass
die Paneele zerkratzt und Langfristig beschädigt werden.
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Aus
der Druckschrift
US 34 30 677 ist
ein Rolltor mit einem flächigen,
flexiblen Vorhang bekannt. Zur Verstärkung des flexiblen Vorhangs
sind horizontale Verstärkungsleisten
aus Holz vorgesehen, die bei einem Aufwickeln des Vorhangs auf eine Wickelwelle
einzelne Lagen des Vorhangs auf Abstand halten.
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Die
Druckschrift
DE 92
06 018 U1 betrifft ein Sektionaltor, dessen Paneele über Gelenke
verbunden sind, wobei das Torblatt bei einer Öffnungsbewegung von einer vertikalen
Schließposition
in eine horizontale Öffnungsposition
gebracht wird. Zur Abdichtung des Torblattes in der Schließstellung
sind zwischen benachbarten Paneelen mehrere schlauchförmige Dichtungselemente
angeordnet.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Schnelllauf-Rolltor anzugeben, bei dem auf einfache Weise dauerhaft
und zuverlässig
der Verschleiß der
Paneele reduziert wird.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Schnelllauf-Rolltor gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
Die Kunststoffelemente können
zur Erfüllung
der erfindungsgemäßen Funktion
an der Torblattinnenseite und/oder der Torblattaußenseite
vorstehen. Die Torblattinnenseite bezeichnet dabei stets diejenige Seite,
die bei einem aufgewickelten Torblatt der Wickelwelle zugewandt
ist. Die Torblattaußenseite meint
die von der Wickelwelle abgewandte Seite. Da die Lagen des aufgewickelten
Torblatts durch die vorstehenden, flexiblen Kunststoffelemente auf
Abstand gehalten werden, ist ein Zerkratzen und ein Verschleiß der Paneeloberfläche ausgeschlossen.
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Die
Kunststoffelemente sind als elastisch verformbare Dämpfungselemente
ausgebildet, die aus einem Schlauch bestehen, der durch eine oder mehrere
Längsrippen
in Kammern unterteilt ist. Durch Verwendung mindestens einer Längsrippe
ist die Dämpfungsfunktion
des Schlauches modifizierbar.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen die Kunststoffelemente einen Befestigungsabschnitt auf,
der in einer in den Mittelabschnitt der Paneele eingeformten Nut
oder im Verbindungsbereich zwischen den Paneelen formschlüssig fixierbar
ist. Der Befestigungsabschnitt weist zweckmäßig eine endseitige Wulst auf,
die aus Vollmaterial besteht oder auch als Hohlprofil ausgebildet
sein kann. Bei einer solchen Ausgestaltung können die flexiblen Kunststoffelemente
bei der Montage oder Wartung des Schnelllauf-Rolltores von der Seite
mit der rückseitigen
Wulst in die Paneele eingeschoben werden, wobei die Kunststoffelemente
mittels der rückseitigen Wulst,
die wesentlich dicker ist als ein schmaler anschließender Verbindungssteg,
unverlierbar an den Paneelen gehalten sind. Die unverlierbare Halterung der
rückseitigen
Wulst im Verbindungsbereich zwischen den Paneelen kann beispielsweise
durch einen Vorsprung erreicht werden, der am unteren Verbindungsabschnitt
und/oder am oberen Verbindungsabschnitt der Paneele angeformt ist.
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Die
Paneele bestehen vorzugsweise aus stranggeformten Hohlprofilen aus
Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder Kunststoff. Der obere Verbindungsabschnitt
der Paneele ist zweckmäßig bogenförmig mit
einem T-förmigen
Endbereich ausgebildet, wobei der untere Verbindungsabschnitt etwa die
Form eines Kreissegmentes aufweist. In weiterer Ausgestaltung kann
dabei vorgesehen sein, dass endseitig an der Torblattinnenseite
des unteren Verbindungsabschnittes ein erster hakenförmiger Vorsprung
vorgesehen ist, der als Widerlager den T-förmigen Endbereich des oberen
Verbindungsabschnittes des angrenzenden Paneels drehbar aufnimmt. Durch
eine solche Ausgestaltung kann eine gute und zuverlässige Scharnierwirkung
zwischen bei benachbarten Paneelen erreicht werden.
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Die
Laufeigenschaften des erfindungsgemäßen Schnelllauf-Rolltores hängen von
den Abmessungen der für
den Aufbau des Torblattes verwendeten Paneele ab. Typischerweise
werden in Bewegungsrichtung zwölf
bis zwanzig, vorzugsweise 14 bis 16 Paneele pro Meter hintereinander
angeordnet. Eine Verringerung der Anzahl an Paneelen pro laufendem
Meter führt
zu einem ungleichmäßigen Abrollen
des Schnelllauf-Rolltores bei einer Öffnungs- oder Schließbewegung.
Eine höhere
Anzahl an Paneelen pro laufendem Meter führt dagegen zu einer deutlichen
Erhöhung
der Fertigungs- und Montagekosten, ohne dass die Rolleigenschaften
noch merklich verbessert werden können. Paneele, die als Hohlprofile
ausgebildet sind, weisen typischerweise eine Dicke zwischen 10 und
20 mm auf.
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Die
als elastisch verformbare Dämpfungselemente
ausgebildeten Abschnitte der Kunststoffelemente, die im Schließzustand
an der Fläche
des Torblattes vorstehen, sind erfindungsgemäß so dimensioniert, dass die
Kunststoffelemente stets einen direkten Kontakt zwischen den Paneelen
verschiedener Lagen des Torblattes als Abstandshalter verhindern, wenn
das Torblatt auf die Wickelwelle aufgewickelt wird. Die dazu erforderlichen
Abmessungen der Kunststoffelemente werden von den Abmessungen der
einzelnen Paneele und dem Durchmesser der Wickelwelle bestimmt,
da bei einer Verringerung des Durchmessers zwei aufeinander folgende
Paneele stärker
abgewinkelt werden und folglich für die zuverlässige Überbrückung der
zwischen den Lagen gebildeten Freiräume die vorstehenden Abschnitte
der Kunststoffelemente länger
und/oder mit einer größeren Dicke
ausgebildet werden müssen.
Die erfindungsgemäßen Kunststoffelemente
können
an aufeinander folgenden Paneelen über die gesamte Länge der
Paneele oder auch abschnittsweise vorgesehen sein.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert.
Es zeigen schematisch:
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1 eine
Rückansicht
eines erfindungsgemäßen Schnelllauf-Rolltores,
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2 eine
Schnittdarstellung von aufeinander folgenden Paneelen entlang der
Linie A-A der 1,
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3 eine
Schnittdarstellung einer alternativen Ausführung der Erfindung mit einem
teilweise auf eine Wickelwelle aufgewickelten Torblatt,
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4 eine
Detaildarstellung eines erfindungsgemäßen flexiblen Kunststoffprofils,
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5a bis 5c alternative
Anordnungen und Ausführungen
der erfindungsgemäßen Kunststoffprofile.
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1 zeigt
ein Schnelllauf-Rolltor 1 mit einem aus gelenkig miteinander
verbundenen Paneelen 2 aufgebauten Torblatt 3.
Das Torblatt 3 ist randseitig in einer Zarge 4 geführt, wobei
nicht dargestellte Spanneinrichtungen zur Verbesserung der Laufeigenschaften
oder Erhöhung
der Geschwindigkeit des Schnelllauf-Rolltores 1 in der
Zarge 4 angeordnet sein können. Das Torblatt 3 ist
zum Teil auf eine Wickelwelle 5 aufgewickelt, die von einem
Elektromotor 6 angetrieben wird. An zwei aufeinander folgenden Paneelen 2 ist
jeweils ein strangförmiges
flexibles Kunststoffelement 7 vorgesehen, welches beim
Aufwickeln des Torblattes 3 auf die Wickelwelle 5 die
Lagen 8 des Torblattes 3 auf Abstand hält. Am unteren Ende
des Torblattes 3 ist eine Gummileiste als Abschlussprofil 9 angeordnet.
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Eine
bevorzugte Ausführung
der aufeinander folgenden Paneele 2 ist in der 2 in
einer Schnittdarstellung vergrößert dargestellt.
Die Paneele 2 sind als Hohlprofile, vorzugsweise aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung, stranggeformt, wobei das Querschnittsprofil
der Paneele einen Mittelabschnitt 10, einen oberen Verbindungsabschnitt 11 und
einen unteren Verbindungsabschnitt 12 aufweist. Bei zwei aufeinander
folgenden Paneelen 2 greift in den unteren Verbindungsabschnitt 12 des
einen Paneels 2 der obere Verbindungsabschnitt 11 des
anderen Paneels 2 schwenkbeweglich ein. Der obere Verbindungsabschnitt 11 ist
bogenförmig
mit einem T-förmigen
Endbereich 13 ausgebildet. Der untere Verbindungsabschnitt 12 weist
etwa die Form eines Kreissegmentes auf. Ein erster hakenförmiger Vorsprung 14 ist
an der Torblattinnenseite 15 des unteren Verbindungsabschnittes 12 vorgesehen
und nimmt als Widerlager den T-förmigen
Endbereich 13 des oberen Verbindungsabschnittes 11 des
angrenzenden Paneels 2 drehbar auf. In dem unteren Verbindungsabschnitt 12 der
Paneele ist das als Strang ausgebildete flexible Kunststoffelement 7,
welches in 4 im Detail dargestellt ist,
mit einem rückseitigen
Wulst 16 unverlierbar eingelegt. An den Wulst 16,
der als Hohlprofil ausgebildet ist, schließt ein schmaler Verbindungssteg 17 an,
der sich im Spaltbereich 1 zwischen jeweils zwei aufeinander
folgenden Paneelen 2 erstreckt und den Wulst 16 mit
einem schlauchförmigen Abschnitt
des Kunststoffelementes 7 verbindet. Der schlauchförmige Abschnitt
steht im Schließzustand an
einer Fläche
des Torblatts 3 vor und bildet ein Dämpfungselement 19,
welches zur Verstärkung eine
Längsrippe 20 enthält. Die
Längsrippe 20 unterteilt
den schlauchförmigen
Abschnitt in Kammern Beim Aufrollen des Torblattes 3 auf
die Wickelwelle 5 legen sich die Dämpfungselemente 19 als
Abstandshalter zwischen die Lagen 8 des Torblattes 3.
Der rückseitige
Wulst 16 der Kunststoffelemente 7 ist in einem
Freiraum 21 innerhalb des unteren Verbindungsabschnittes 12 der
Paneele 2 angeordnet, der von den Wandungen des unteren
Verbindungsabschnittes 12 des einen Paneels 2 und
den Wandungen des darin eingesetzten oberen Verbindungsabschnittes 11 des
anderen Paneels 2 begrenzt ist. Die unverlierbare Halterung
des Wulstes 16 wird dabei durch den ersten hakenförmigen Vorsprung 14 des unteren
Verbindungsabschnittes 12 und einem Vorsprung 22 des
bogenförmigen
oberen Verbindungsabschnittes 11 gewährleistet. An der Torblattaußenseite 23 des
unteren Verbindungsabschnittes 12 ist ein zweiter hakenförmiger Vorsprung 24 vorgesehen, der
bei einer maximalen Abwinklung zweier benachbarter Paneele 2 als
Anschlag dient und bei einer Anordnung des Kunststoffprofils 7 an
der Torblattaußenseite 23 den
rückseitigem
Wulst 16 unverlierbar aufnimmt.
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Eine
alternative Ausgestaltung der Erfindung, bei der das flexible Kunststoffelement 7 bei zwei
aufeinander folgenden Paneelen 2 derart eingelegt ist,
dass das schlauchförmige
Dämpfungselement 19 des
Kunststoffelements 7 im Schließzustand an der Torblattaußenseite 23 vorsteht,
ist in der 3 dargestellt. Das Dämpfungselement 19 des
Kunststoffelements 7 legt sich auch hier zwischen die Lagen 8 des
Torblattes 3 und hält
diese auf Abstand, wenn das Torblatt auf die Wickelwelle 5 aufgewickelt wird.
Bei dem dargestellten Torblatt 3 sind in Laufrichtung pro
Meter etwa 15 Paneele hintereinander angeordnet.
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Die 4 zeigt
eine bevorzugte Ausführung des
erfindungsgemäßen flexiblen
Kunststoffelements 7 in einer Detailansicht. An den rückseitige Wulst 16 schließt ein schmaler
Verbindungssteg 17 an, wobei der rückseitige Wulst 16 wesentlich
dicker ist als der schmale Verbindungssteg 17. Der rückseitige
Wulst 16 und der Abschnitt 19 des Kunststoffelements 7 sind
im Gegensatz zu dem dazwischen angeordneten schmalen Verbindungssteg 17 als
Hohlprofile ausgebildet. Das schlauchförmige vordere Dämpfungselement 19 des
Kunststoffelements 7 weist eine längliche Form und eine innenliegende Längsrippe 20 als
Verstärkung
auf und wirkt zwischen den aufgewickelten Lagen als Polster. Ohne Einschränkungen
können
auch mehrere Längsrippen 20 zur
Verstärkung
oder eine andersartige Form des Dämpfungselementes 19 vorgesehen
sein. Das Kunststoffelement 7 weist in dem Übergangsbereich zwischen
Verbindungssteg 17 und dem Abschnitt 19 eine Abwinklung
auf und ist so besonders leicht bei der Montage oder Wartung des
Schnelllauf-Rolltores 1 von der Seite zwischen jeweils
zwei aufeinander folgende Paneele 2 einschiebbar.
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Im
Rahmen der Erfindung können
erfindungsgemäße Kunststoffelemente 7 in
verschiedenen Bereichen der Paneele 2 an der Torblattinnenseite 15 oder
der Torblattaußenseite 23 vorgesehen sein.
In den 5a bis 5c sind
exemplarisch alternative Anordnungen und Ausführungen der erfindungsgemäßen Kunststoffelemente
dargestellt. 5a und 5c zeigen
jeweils ein Paneel 2, bei dem an der Torblattinnenseite 15 eine
separate Nut 25 in dem Mittelabschnitt 10 der
Paneele 2 vorgesehen ist. In der Nut 25 ist der
rückseitige
Wulst 16 des zugeordneten flexiblen Kunststoffelements 7 formschlüssig gehalten.
er Verbindungssteg 17 erstreckt sich aus der Nut 25 heraus
und verbindet den als Hohlprofil ausgebildeten rückseitigen Wulst 16 mit dem
an der Torblattinnenseite 15 vorstehenden Dampfelement 19 des
Kunststoffelements 7. 5b zeigt
eine erfindungsgemäße Ausgestaltung,
bei der eine separate Nut 25 an der Torblattaußenseite 23 in dem
Mittelabschnitt 10 der Paneele 2 zur Aufnahme des
rückseitigen
Wulstes 16 vorgesehen ist.