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Die
Erfindung betrifft einen Verschluß für eine Schußwaffe sowie die Schußwaffe selber.
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In
der österreichischen
Patentschrift
AT 397 862
B ist ein Verschluß beispielhaft
beschrieben.
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Eine
den Verschlußkopf
konzentrisch umgebende und relativ zu diesem axial begrenzt verschiebbare
Verriegelungshülse
ist von ihrem vorderen Ende her durch mehrere Längsschlitze in mehrere Federzungen
unterteilt. Jede dieser Federzungen trägt an ihrem vorderen Ende ein
einstückig
mit ihr verbundenes Verriegelungselement in Form eines Ringstückes. Dieses
Verriegelungselement weist je einen radial nach außen gerichteten
Konusabschnitt auf, in welchem sich das Verriegelungselement in
der verriegelten Stellung des Verschlusses in einem Gegenlager abstützt. Durch
einen Spreizkonus werden die Verriegelungselemente gegen das Gegenlager gedrückt.
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Nachteilig
bei dieser Ausgestaltung ist, daß die Verriegelungselemente
aus verhältnismäßig dünnem Hülsenmaterial
bestehen und insbesondere eine federnde Wirkung aufweisen sollen.
Sie erleiden in der Verschlußstellung,
insbesondere bei der erheblichen Krafteinprägung beim Abschießen der
Patrone, eine erhebliche Materialbelastung. Auch wird kein vollflächiges Aufliegen
der Verriegelungselemente auf dem Gegenlager erreicht, was aufgrund der
Herstellungsweise nicht möglich
ist. Vielmehr werden die einzelnen Verriegelungselemente punktuell
belastet, was die Gefahr einer Materialverformung erhöht. Die
eintretende Materialverformung führt
aber dazu, daß sich
der Verschlußabstand
verändert.
Der Verschlußabstand
ist dabei definiert durch den Spalt, der zwischen dem Patronenboden und
dem Stoßboden
im Verschlußkopf
besteht. Aus Sicherheitsgründen
darf der Verschlußabstand
gewisse Maße
nicht überschreiten. Überschreitet
der Verschlußabstand
die kritischen Maße
(per Gesetz ist der Verschlußabstand
auf 1/10 mm festgelegt), so steigt die Gefahr von Unfällen beim
Abschießen
der Waffe erheblich. Selbst bei Einhaltung dieser Vorschrift ist
eine Toleranz von bis zu 3/10 mm aufgrund der unterschiedlichen
Maße der
Patronenhülsen möglich.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 40 889 A1 ist eine verriegelte Selbstlade-Feuerwaffe
bekannt. Diese Selbstlade-Feuerwaffe
weist einen starren Lauf mit Patronenlager auf. Des Weiteren ist
ein gegenüber
dem Lauf verriegelbarer Verschlusskopf und zum Verschlusskopf relativ
beweglicher Verschluss träger
vorgesehen, an dem sich eine Schließfeder abstützt. Zwischen Verschlussträger und
Verschlusskopf ist eine zusätzliche,
kräftige
progressive Federanordnung angeordnet, über die sich der schwere Verschlussträger bei
verriegeltem Verschlusskopf auf letzterem abstützt. Der Verschlusskopf ist
in einer einmal definierten Stellung festlegbar und in der verriegelten
Stellung nichtveränderbar.
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Aus
der deutschen Auslegeschrift
DE
1 136 616 A ist eine automatische Feuerwaffe mit einem zweiteiligem
Verschluss bekannt. Dieser Verschluss ist mit einer Nachschlagmasse
versehen und zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen dem Steuerstück und dem
Kopf des Führungsrohres,
welches die Schließfeder
haltert, ein axial verschiebbares, unter der Wirkung einer zusätzlichen
Feder stehendes Pufferstück
zur Abstützung
des Rückpralls
des Verschlusses vorgesehen ist. Auch bei dieser Lösung ist der
Verschluss in der verriegelten Stellung festgelegt und nicht mehr
veränderbar.
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Verschluß vorzusehen,
der sicher ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst
durch einen Verschluß für eine Schußwaffe mit
einem Patronenlager, wobei der Verschluß eine Verschlußhülse aufweist
und in dem dem Patronenlager zugewandten Bereich an der Verschlußhülse ein
Verschlußkopf
vorgesehen ist, die Verriegelung über wenigstens ein Verschlussteil
erfolgt, das mittels einer schrägen
Steuerfläche
von einer in der Verschlusshülse
beweglich gelagerten Sperrstange radial nach außen bewegt wird und sich über konische.
Flächen an
einem Gegenlager abstützt,
wobei an der Sperrstange eine Verriegelungsfläche an die Steuerfläche anschließt und die
Sperrstange durch ein Kraftpotential in der verriegelten Stellung
beaufschlagt wird.
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Durch
die Ausgestaltung der Erfindung wird jetzt erreicht, daß die Nachteile,
wie sie im Stand der Technik beschrieben sind, jetzt nicht mehr
auftreten. Die Erfindung gewährleistet,
daß jetzt
eine größtmögliche,
formschlüssige
Verriegelungsfläche
vorgesehen ist, die einen automatischen Ausgleich des Verschlußabstandes
ermöglicht
und damit insgesamt eine bessere Schußpräzision erreicht werden kann.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen,
daß das
Kraftpotential durch mechanische Mittel, insbesondere durch eine
oder mehrere Federn angegeben ist. Mittels dieser mechanischen Mittel,
bevorzugt von Federn, die entsprechend am Verschlußkopf wirken, wird
es jetzt erreicht, daß der
Verschlußabstand
des Verschlußkopfes
zum Patronenlager selbstständig verringert
wird, wenn dieser beispielsweise eine größere Toleranz aufweisen sollte,
aufgrund der Maßtoleranzen
der Patrone beziehungsweise des Patronenbodens.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich auch dadurch
aus, daß das
Kraftpotential durch hydraulische Mittel, wie zum Beispiel einen oder
mehrere Hydraulikzylinder mit Kolben angegeben ist. Diese wirken
ebenfalls derart, daß die
Einrichtung den Verschlußabstand
selbstständig
verringert, wenn dieser zu groß ist.
Hydraulikeinrichtungen an Schußwaffen
sind häufig
vorhanden, beispielsweise um den Lauf sicher an der Schußwaffe zu
befestigen. Daher ist es kein zusätzlicher Aufwand, diese hydraulischen
Mittel auch für
die Einrichtung zur Veränderung
des Verschlußabstandes
des Verschlußkopfes
zum Patronenlager zu verwenden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß eine Sperrstange
in der Verschlußhülse vorgesehen
ist und die Sperrstange in der Verschlußhülse axial beweglich geführt ist
und die Sperrstange auf Verschlußteile derart wirkt, daß der Verschluß mit dem
Lauf der Schußwaffe
in der verriegelten Stellung verbindbar ist und mindestens eine
Ausgleichsfeder vorgesehen ist, die bewirkt, daß der Verschlußkopf in
der Verriegelten Stellung in Richtung des Patronenlagers bewegbar
ist.
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Das
Patronenlager ist der Bereich, welcher die Patrone aufnimmt. Das
Patronenlager befindet sich an dem dem Verschluß zugewandten Ende des Laufes.
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Die
Erfindung hat erkannt, daß in
geeigneter Weise der Verschlußabstand
derart minimiert werden muß,
daß die
Waffe sicher abgeschlossen wird. Selbst wenn eine Waffe einen Verschlußabstand
im gesetzlich tolerierbaren Rahmen von 1/10 mm besitzt, so ist zu
beachten, daß auch
die Patronen selber nicht maßhaltig
sind, sondern in der Regel mit einem Untermaß von bis zu 2/10 mm geliefert
werden. So besteht die Gefahr, daß obwohl die Waffe mit einem
1/10 Verschlußabstand "richtig" eingestellt ist, doch
trotzdem 3/10 mm Abstand zwischen dem Patronenboden und dem Stoßboden im
Verschlußkopf besteht,
was zu einer entsprechenden Unfallgefahr führen kann und sich vor allem
sehr nachteilig auf die Schußpräzision auswirkt,
weil bei einem so großen Verschlußabstand
bereits dynamische Kräfte
auftreten, die zu verstärkten
Laufschwingungen führen. Diese
Erschütterungen
wirken sich nachteilig für
die Schußpräzision aus,
werden durch die Erfindung jetzt jedoch vollständig vermieden.
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Der
erfindungsgemäße Vorschlag
stellt sicher, daß der
Verschlußkopf,
an welchen sich der Stoßboden
befindet, auch in der verriegelten Stellung noch in die Richtung
des Patronenlagers bewegbar ist. Die verriegelte Stellung wird durch
eine Verschlußvorrichtung
gehalten. Ergibt es sich nun, daß der Verschlußabstand
untolerierbar groß ist,
weil zum Beispiel eine Patrone mit großem Untermaß eingelegt ist, so wird durch
die Ausgleichsfeder ein Kraftpotential zur Verfügung gestellt, welches bewirkt,
daß der
Verschlußkopf
sich auch in der verriegelten Stellung immer noch in Richtung des
Patronenlagers bewegt und so den Abstand von Stoßboden zu Patronenboden auf
ein tolerierbares Maß reduziert.
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Der
Einsatz der Ausgleichsfeder ist in mehrfacher Weise denkbar. So
ist es zum Beispiel möglich,
daß die
Ausgleichsfeder unmittelbar auf den Verschlußkopf wirkt und diesen etwas
nach vorne versetzt. Bei dieser Variante ist vorgesehen, daß der Verschlußkopf eine
gewisse axiale Beweglichkeit gegenüber der Verschlußhülse besitzt.
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Besser
ist aber eine Variante, bei welcher der Verschlußkopf mit Hilfe der Verschlußteile nach
vorne, in Richtung des Laufes beziehungsweise des Patronenlagers
gedrückt
wird, wobei die Ausgleichsfeder über
die verschiedenen schiefen Ebenen eine nach vorne gerichtete Bewegung
des Verschlußkopfes
erbringt.
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Insbesondere
diese Variante der Erfindung ist Gegenstand von weiteren Merkmalen,
die in den Unteransprüchen
beschrieben sind und in der beiliegenden Zeichnung ausführlich beschrieben
sind.
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Ein
Verschluß,
wie zuvor beschrieben, zeichnet sich entsprechend einer Weiterbildung
der Erfindung dadurch aus, daß das
Verschlußteil
radial bewegbar ist und eine der Sperrstange zugewandte Steuerfläche und
eine ebenfalls der Sperrstange zugewandte Verriegelungsfläche aufweist.
Die Steuerfläche
und die Verriegelungsfläche
besitzen unterschiedliche Winkel. Während die Steuerfläche lediglich
für das
Auseinanderdrücken
der Verschlußteile verantwortlich
ist beziehungsweise benutzt wird, dienen die Verriegelungsflächen tatsächlich der
Sperrung beziehungsweise Verriegelung dieser Verschlußteile.
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Nach
einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen,
daß die
Ausgleichsfeder auf die Sperrstange wirkt.
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Die
Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, daß die Sperrstange mit der Sperrhülse mit
einem Konus, der ebenfalls unterschiedliche Winkel aufweist, ausgestattet
ist, welcher auf die Steuerfläche
und die Verriegelungsfläche
des Verschlußteiles wirkt
und durch die axiale Bewegung der Sperrstange eine radiale Bewegung
der Verschlußteile
zur Folge hat.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, daß das Verschlußteil eine
Abstützfläche besitzt,
die mit einem Gegenlager im Lauf beziehungsweise der Schußwaffe in
der verriegelten Stellung des Verschlusses zusammenwirkt.
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Das
Verschlußteil
besitzt auch eine Anlagefläche,
die auf den Verschlußkopf
wirkt.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß eine geringe
axiale Beweglichkeit des Verschlußteiles vorgesehen ist. Diese
nur geringe axiale Beweglichkeit des Verschlußteiles bewirkt eine Erhöhung der
Präzision
des Verschlusses.
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Die
Erfindung ist entsprechend einer Weiterbildung auch durch eine Verriegelungsvorrichtung, insbesondere
einen Kammerstengel gekennzeichnet, welcher beim Verriegeln des
Verschlusses die Sperrstange axial nach vorne in Richtung des Patronenlagers
versetzt.
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Erfindungsgemäß ist es
weiterhin vorgesehen, daß zwischen
dem Kammerstengel und der Sperrstange ein Kettenglied vorgesehen
ist. Durch dieses Kettenglied wird die Sperrstange, aufgrund der
Bewegung des Kammerstengels, ebenfalls bewegt. Insofern handelt
es sich bei dem Kettenglied um ein Übertragungsmittel, welches
in Art eines Gelenkes sowohl im Kammerstengel als auch in der Sperrstange
drehbar gelagert ist.
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Der
Verschluß ist
nach einer Weiterbildung der Erfindung auch durch eine Langlochführung zwischen
Kettenglied und Sperrstange gekennzeichnet, um eine axiale Beweglichkeit
der Sperrstange gegenüber
dem Kettenglied, insbesondere in der verriegelten Stellung zu erlauben.
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Es
wurde auch gefunden, daß es
von Vorteil ist, wenn die Ausgleichsfeder die Sperrstange gegen die
Verschlußhalterung
abstützt.
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Der
zuvor beschriebene Konus für
den erfindungsgemäßen Verschluß weist
wenigstens zwei Konusbereiche mit unterschiedlichen Konuswinkeln auf.
Dabei wirkt der eine Konusbereich auf die Steuerfläche und
der andere auf die Sperrfläche.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung zeichnet sich demnach dadurch aus, daß am vorderen
Ende der Sperrstange ein Konus mit größerem Konuswinkel vorgesehen
ist, an welchen sich dann ein flacher Konusbereich anschließt.
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Auch
die Steuerflächen
beziehungsweise Verriegelungsflächen
weisen unterschiedliche Steuer- beziehungsweise Verriegelungsflächenbereich auf
und schließen
mit der Laufachse einen Verriegelungswinkel von 30° bis 60°, vorzugsweise
45° ein.
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Es
hat sich weiterhin als Vorteilhaft erwiesen, wenn der Konusbereich
und die mit der Verriegelungsfläche
zusammenwirkende Konusfläche
einen Winkel von 2° bis
12° zur
Laufachse ein schließen.
Es ist dabei der Konusbereich gemeint, der mit der Verriegelungsfläche zur
Festlegung der Verschlußteile zusammenzuwirken
vermag.
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Von
Vorteil ist es weiterhin, wenn sich der Verschluß dadurch auszeichnet, daß das Gegenlager
einen konischen Innenbund aufweist, welcher mit der Abstützfläche zusammenwirkt.
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Die
Erfindung zeichnet sich entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung
auch dadurch aus, daß die
Abstützfläche beziehungsweise
der konische Innenbund mit einer Radialfläche einen Abstützwinkel
von 10° bis
30°, bevorzugt
ca. 20° einschließt.
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Die
Erfindung zeichnet sich entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung
auch dadurch aus, daß der
Schlagbolzen in der Sperrstange geführt ist.
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Die
Erfindung umfaßt
auch eine Schußwaffe mit
einem Verschluß nach
einer oder mehreren der vorhergehend beschriebenen Varianten.
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 in
einer Draufsicht den erfindungsgemäßen Verschluß in der
verriegelten Stellung und
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2a, 3 je
in einer Draufsicht den Verschluß eingebaut in einer Waffe
gemäß der Erfindung in
verriegelter Stellung des Verschlusses (2)
beziehungsweise geöffneter
Stellung des Verschlusses (3) und
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2b Detailvergrößerung aus 2a.
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In 1 ist
der erfindungsgemäße Verschluß schematisch
dargestellt. Der Verschluß ist
als eigenständige
Baugruppe aus der Schußwaffe
ausbaubar. In der Regel wird der Verschluß in axialer Richtung 15 in
den Verschlußkasten
eingeschoben, wobei die axiale Richtung 15 parallel zur
Laufachse der Schußwaffe
ist.
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Der
Verschluß besteht
aus zwei wesentlichen Elementen, nämlich der Verschlußhülse 5 sowie
der Verschlußhalterung 8.
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Die
Verschlußhalterung 8 trägt die Verschlußvorrichtung,
zum Beispiel den Kammerstengel 7, aber auch die Schlagbolzenmutter
und andere Elemente, die für
das Abschießen
von Munition wichtig sind. In der Verschlußhalterung 8 endet
auch die Sperrstange 4, die durch den Kammerstengel 7 betätigt wird.
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Die
Verschlußhülse erstreckt
sich von der Verschlußhalterung 8 in
Richtung des Laufes 19. Die Verschlußhülse ist innen hohl und nimmt
unter anderen die Sperrstange 4 auf. Die Sperrstange 4 ist
axial bewegbar und wird in ihrer axialen Bewegung durch den Kammerstengel 7 gesteuert.
Je nach Stellung des Kammerstengels 7 wird die Sperrstange 4 vor oder
zurück
bewegt.
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Am
vorderen Ende der Verschlußhülse, dem Lauf
zugewandt, schließt
sich der Verschlußkopf 1 an.
Der Verschlußkopf 1 weist
maximal den gleichen Außendurchmesser
auf wie die Verschlußhülse 5, um
das Einschieben des Verschlusses in das Verschlußgehäuse der Waffe nicht zu behindern.
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Der
Verschlußkopf 1 ist
der Patrone zugewandt, der Verschlußboden 23 liegt dem
Patronenboden, der im Patronenlager liegenden Patrone, gegenüber. Aus
dem Verschlußboden 23 taucht
der Schlagbolzen 22 durch eine Öffnung heraus, um das Zündhütchen der
Patrone abzuschießen.
Der Bereich, in welchem sich die Patrone befindet, wird als Patronenlager 17 bezeichnet.
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Das
in Laufrichtung gesehen vordere Ende der Sperrstange reicht bis
in den Verschlußkopf 1 hinein.
Dieser vordere Bereich der Sperrstange 4 wird auch als
Sperrhülse 12 bezeichnet.
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Die
Sperrstange 4 beziehungsweise deren Sperrhülse 12 sind
ebenfalls innen hohl, um den Schlagbolzen aufzunehmen.
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Das
vordere Ende der Sperrstange beziehungsweise der Sperrhülse 12 ist
mit einem Konus ausgestattet.
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Vor
dem Abschießen
der Waffe ist der Verschluß zu
verriegeln. Durch die Verriegelung wird die Lage des Verschlußkopfes
gegenüber
der Patrone festgelegt und der Verschlußkopf beziehungsweise der Verschluß mit der
Waffe fest verbunden, um den Rückschlag
auf die große
Masse der Waffe zu übertragen.
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Hierzu
dienen mehrere Verschlußteile 2,
die sich im Verschlußkopf 1 befinden.
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In
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind
insgesamt vier Verschlußteile 2 am
Umfang des Verschlußkopfes
vorgesehen.
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Der
Außendurchmesser
der Verschlußteile ist
dabei dem Innenbund 21 des Gegenlagers 18 angepaßt, um eine
vollflächige
Auflage der Verschlußteile 2 in
dem Gegenlager 18 zu erreichen.
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Daher
werden die Verschlußteile
aus einem Drehteil gewonnen, wobei der Außendurchmesser dieses Drehteiles
dem Innendurchmesser des Innenbundes beziehungsweise des Gegenlagers
entspricht. Da die Verschlußteile 2 radial
bewegt werden (angedeutet durch Pfeil 16), wird der Drehling
in die Verschlußteile zerschnitten
und Zwischenstücke
entfernt, so daß die
Verschlußteile
in einem Zustand, in dem sie in nicht verriegelter Stellung sich
befinden, hinter dem Außendurchmesser
des Verschlußkopfes 1 sicher
zurückstehen.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
sieht vier Verschlußteile 2 vor,
wenngleich die Erfindung hierauf nicht beschränkt ist. Es kann auch eine
größere oder
kleinere Anzahl von Verschlußteilen
vorgesehen sein.
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Die
axiale Bewegung der Sperrstange 4 beziehungsweise der damit
einstückig,
zweistückig oder
mehrstückig
verbundenen Sperrhülse 12 wird
in eine radiale Bewegung der Verschlußteile 2 umgesetzt.
In der gezeigten Ausführungsform
ist die Sperrstange 4 zweistückig mit der Sperrhülse 12 ausgebildet.
Hierzu weist das Verschlußteil
auf seiner, der Sperrstange zugewandten Seite eine Steuerfläche 13 auf.
Diese Steuerfläche 13 wirkt
zusammen mit dem Konus 10 der Sperrstange 4 bzw.
der Sperrhülse 12.
Durch die axiale Bewegung 15 der Sperrstange 4 werden
die schräg
angeordneten Steuerflächen 13 durch
die damit zusammenwirkenden Konuse 10 die Verschlußteile 2 schnell
radial nach außen
bewegt. Bei der weiteren axialen Bewegung der Sperrstange 4 bzw.
der Sperrhülse 12 durch
den Kammerstengel 7 drückt
der Konus 11 der Sperrhülse über die
Verriegelungsfläche 14 der
Verschlußteile 2 in
die mechanische verriegelte Stellung. Die Verschlußteile werden
dadurch nach außen
gespreizt und der Verschlußkopf
beziehungsweise der Verschluß im
Lauf der Schußwaffe
festgehalten.
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Dabei
weisen die Verschlußteile 2 auf
ihren Außenseiten
Abstützflächen 3 auf,
die mit dem Gegenlager 18 zusammenwirken. Auch die Abstützflächen 3 schließen mit
einer Radialebene (bezogen auf die Laufachse oder die axiale Bewegung
der Sperrstange 4) einen spitzen Winkel ein. Durch die
Radialbewegung 16 des Verschlußteiles 2 stützt sich
das Verschlußteil 2 über seine
Abstützfläche 3 an
dem Innenbund 21 des Gegenlagers 18 ab und wird
aufgrund der schrägen
Anordnung nach links, in Richtung des Laufes versetzt.
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Über die
Anlagefläche 20 des
Verschlußteiles 2 liegt
das Verschlußteil 2 an
dem vorderen Teil des Verschlußkopfes 1 an
und drückt
diesen in Richtung des Laufes beziehungsweise des Patronenlagers 17.
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Die
Sperrstange 4 wird betätigt
von der Verschlußvorrichtung 7,
welche zum Beispiel als Kammerstengel 7 ausgebildet ist.
Der Kammerstengel 7 ist drehbar gelagert und wird durch
die Verschlußfeder 27 bzw.
dem Verschlußfederstift 28 in
die Schließstellung
gebracht. Der Kammerstengel 7 kann sowohl in geschlossenem
wie geöffnetem
Zustand in eine Rastung festgelegt werden und ist dadurch in der
entriegelten wie in der verriegelten Stellung des Verschlußes durch
eine Rastung festlegbar. Die Rastung kann natürlich bei der Drehbewegung entsprechend überwunden
werden.
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Die
Drehbewegung des Kammerstengels 7 wird durch ein Kettenglied 6 in
eine Schubbewegung für
die Sperrstange 4 umgesetzt. Insbesondere im Vergleich
der 2 und 3 ist die
verschwenkte und verschobene Stellung des Kettengliedes 6 in
der verriegelten Stellung (2) und
der entriegelten Stellung (3) gut zu
vergleichen.
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Beim
Verriegeln des Verschlusses wird der Kammerstengel 7 aus
der Position nach 3 in die Position nach 2 nach vorne geschwenkt. Dadurch wird
das Kettenglied 6 ebenfalls in Richtung des Laufes gedrückt. Das
Kettenglied 6 schiebt dabei die Sperrstange 4 ebenfalls
axial nach vorne. Durch diese axiale Bewegung 15 wird die
radiale Bewegung 16 der Verschlußteile 2 ausgelöst.
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Das
Kettenglied 6 ist aus einem Verbindungsteil und zwei Stiften
gebildet. Die Stifte greifen einerseits in den Hebel 26 des
Kammerstengels 7 und andererseits in den hinteren Bereich
der Sperrstange 4 ein.
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Dabei
ist die Bohrung der Sperrstange 4 als Langloch ausgebildet.
Der Stift des Kammerstengels 7 beziehungsweise des Kettengliedes 6,
welcher in die Sperrstange 4 eingreift, ist zumindest in
Bewegungsrichtung der Sperrstange 4 nicht auf Passung gearbeitet,
sondern in Art einer Langlochführung ausgeführt. Die
Langlochführung
erlaubt, daß bei
der Verschlußbewegung
der vordere Teil des Stiftes an der Bohrung anliegt und die Sperrstange
schiebt, aber im übrigen
die Sperrstange gegenüber
dem Kammerstengel 7 um sich ein Stück weit weiter schiebbar ist,
wie dies die Länge
des Langloches erlaubt.
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So
wird erreicht, daß in
der verriegelten Stellung die Sperrstange noch ein Stück weiter
nach vorne bewegt werden kann. Ein Zurückweichen in der verriegelten
Stellung ist aufgrund des Anliegens des Stiftes in der Bohrung der
Sperrstange 4 nicht möglich.
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Dieser
so realisierte Freiraum wird dafür
ausgenutzt, daß eine
oder auch mehrere Ausgleichsfedern 9 auch in der verriegelten
Stellung des Verschlusses eine Kraft nach vorne in Richtung des
Laufes auf die Sperrstange 4 ausüben und so über das Zusammenwirken über die
Konusse und die Verriegelungsflächen
des Verschlußteiles 2,
sowie der Anlagefläche 20 den
Verschlußkopf 1 nach
vorne in Richtung des Patronenlagers 17 drücken und
einen vielleicht auftretenden Spalt, nämlich den Verschlußabstand
des Verschlußkopfes 1 zum
Patronenlager 17, verkleinern oder eliminieren.
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Günstig ist
bei dieser Ausgestaltung, daß der Verschlußkopf 1 trotzdem über die
Verschlußteile 2 in dem
Innenbund 21 un mittelbar abgestützt ist. Die Ausgleichsfedern 9 bewirken
letztendlich eine zusätzliche
radiale Komponente in der Bewegung 16 der Verschlußteile 2,
die aufgrund der schrägen
Ausgestaltung des Innenbundes 21 beziehungsweise der Abstützfläche 3 zu
einer zusätzlichen
axialen Bewegungskomponente für
den Verschlußkopf 1 führen, und
zwar unabhängig
von der Bewegung oder Stellung des Kammerstengels 7.
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Trotzdem
tritt kein Spiel auf, da die gewählte Winkelanordnung
im Bereich der Selbsthemmung ist, das bedeutet, beim explosionsartigen
Abschießen der
Patrone wird der Rückstoß nicht
in der Ausgleichsfeder 9 kompensiert, was alternativ gemäß der Erfindung
auch denkbar wäre,
sondern der Verschlußkopf 1 stützt sich über die
Verschlußteile 2 zuverlässig im
Innenbund 21 ab.
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Die
Ausgleichsfedern 9, hierbei sind zwei Stück vorgesehen,
sind in der Verschlußhalterung 8 vorgesehen.
Diese weist hierzu eine entsprechende Ausnehmung oder Nut auf, in
welche diese eingelegt sind und sich in der Verschlußhalterung
abstützen und
am anderen Ende mit dem Ende der Sperrstange 4 zusammenwirken.
Natürlich
ist es möglich,
die Ausgleichsfedern 9 auch an anderer Stelle im Verlaufe der
Sperrstange 4 angzuordnen. Der Endbereich ist insofern
günstig,
da damit eine Angriffsfläche
für die Ausgleichsfedern 9 zur
Verfügung
steht und die Anordnung in der Verschlußhalterung gut einbaubar und
auch zugänglich
ist.
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In 3 ist
die entriegelte Verschlußstellung gezeigt.
Die Sperrstange 4 ist nach rechts zurückgesetzt, der Konusbereich 10, 11 steht
flächenmäßig nicht
oder kaum in Eingriff mit den Verriegelungsflächen 13, 14 des
Verschlußteiles 2.
Die Verschlußteile 2 sind
durch eine Ringfeder 24 radial zurückgeschoben worden. Die Ringfeder 24 liegt
dabei in einer Nut 25, welche jedes Verschlußteil 2 an
seiner Außenseite
aufweist. Die radiale Spreizbewegung 16 erfolgt daher gegen
die Kraft dieser Ringfeder 24.
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Der
vordere Teil der Sperrstange 4 beziehungsweise der Sperrhülse 12 ist
mit einem Konus ausgestattet. Insbesondere ist zuerst ein steiler
Konus 10 vorgesehen, dem dann ein flacherer Konus 11 folgt.
Durch den verhältnismäßig steilen
Konus 10, der auch mit einer steileren Steuerfläche 13 zusammenwirkt,
wird ein größerer Anteil
der axialen Bewegung 15 in eine Radialbewegung 16 der
Verschlußteile 2 umgesetzt.
Dies bedeutet, daß bei
der Betätigung
der Verschlußvorrichtung 7 schon
recht frühzeitig
die Verschlußteile 2 derart
klemmen, daß der
Verschlußkopf 1 nicht
mehr in axialer Richtung zurückweichen
kann.
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Insbesondere
beim Entriegeln des Verschlusses wird hierauf nochmals einzugehen
sein.
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Wird
dann der Kammerstengel 7 weiter nach vorne umgelegt, folgt
auf den steilen Konus 10 der flachere Konus 11,
der dann mit der auch flacheren Verriegelungsfläche 14 zusammenwirkt.
Die Ausgestaltung ist dabei nun so, daß nur noch ein geringerer Teil
der axialen Vorschubbewegung 15 in eine radiale Spreizbewegung 16 umgesetzt
wird.
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In
der vorderen Stellung des Kammerstengels 7 rastet dieser
in einer entsprechenden Sicherheitsraste ein.
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Aufgrund
der Langlochführung,
die gemäß dem Grundsatz
der kinematischen Umkehr auch andersherum ausgestaltet sein kann,
wie sie oben beschrieben worden ist, also die Langlochbohrungen nicht
in der Sperrstange 4 vorgesehen sind, sondern im Kettenglied 6 ist
nach wie vor eine axiale Bewegung der Sperrstange 4 gegenüber dem
Kettenglied 6 möglich.
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Da
die Ausgleichsfedern 9 rückseitig an der Sperrstange 4 angreifen,
wirkt dieses Kraftpotential nach wie vor und drückt die Sperrstange in Richtung des
Laufes nach vorne. Auch hieraus resultiert eine axiale Bewegung 15.
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In 2 ist gezeigt, wie das gespreizte Verschlußteil 2 in
den Innenbund 21 des Gegenlagers eingreift. Die 2a zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt
des Bereiches am Verschlußteil 2 beziehungsweise
am Patronenlager 17. Auf der dem Patronenlager abgewandten
Seite besitzt das Verschlußteil 2 eine
abgeschrägte
Abstützfläche 3,
die sich an dem Konus des Innenbundes 21 abstützt, derart,
daß durch
die Radialbewegung des Verschlußteiles 2 an
diesem Konus des Innenbundes 21 das Verschlußteil 2 ebenfalls
einen Versatz in axialer Richtung nach vorne erfährt.
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Der
Verschlußteil 2 besitzt
auf seiner der Abschlußfläche 3 abgewandten
Seite, dem Patronenlager 17 zugewandten Seite, eine Anlagefläche 20,
die in Wirkverbindung steht mit dem Verschlußkopf 1. Die axiale
Bewegung des Verschlußteiles 2,
wie beschrieben, wirkt nun auch auf den vorderen Teil des Verschlußkopfes 1 und
drückt
diesen nach vorne.
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Da
die Sperrstange 4, wie beschrieben, auch in der verriegelten
Stellung nach wie vor federbelastet ist, wirkt letztendlich diese
Federkraft auch auf den Verschlußkopf 1 und drückt diesen
in Richtung des Patronenlagers 17, bis ein möglicher
Spalt vollständig
kompensiert oder verringert ist.
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Die
Tiefe des Innenbundes 21 ist dabei ausreichend gewählt, um
die gesamte radiale Bewegung des Verschlußteiles 2 aufzunehmen
und entsprechend umzusetzen, wie beschrieben.
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Beim
Entriegeln des Verschlusses zeigt sich der Vorteil der Ausgestaltung
mit unterschiedlich geneigten Steuerungs- und Verriegelungsflächen 13, 14.
Bei der Entriegelung wird der Kammerstengel 7 zurückbewegt
und dadurch auch die Sperrstange 4 und auch das Schlagstück beziehungsweise
der Schlagbolzen. Aufgrund der gewählten Winkellage bewegen sich
die Verschlußteile 2 wesentlich
geringer radial zurück,
als bei der steileren Fläche 13.
Das bedeutet, daß auch
der Schlagbolzen zu rückgezogen
wird, obwohl noch ein Großteil
der Konusfläche 11 im
Zusammenwirken mit der Verriegelungsfläche 14 der Verschlußteile 2 in
Verschlußstellung
den Verschlußkopf 1 verriegelnd
festhält.
Selbst ein ungewolltes Abschießen
der Patrone würde
nicht zu unkalkulierbaren Gefahren führen, da der Verschluß immer
noch ausreichend festgelegt ist, der Schlagbolzen aber nicht mehr
das Zündhütchen erreicht. Erst
wenn die steilere Steuerfläche 13 mit
dem steileren Konus 10 zusammenwirkt, weichen die Verschlußteile 2 aufgrund
der zusammenziehenden Wirkung der Ringfeder 24 schneller
zurück
und entriegeln den Verschluß wie
gewünscht.
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Steuerfäche 13 und
Verriegelungsfläche 14 weisen,
wie beschrieben, unterschiedliche Winkel auf, wobei die Steuerflächen 13 und
die Konusflächen 10 mit
der Laufachse einen Winkel von 30–60° einschließen. Die Verriegelungswinkel
der Verriegelungsflächen 14 und
Konusflächen 11 liegen
im Bereich von 1 bis 12° zur
Laufachse.
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Die
Abstützfläche 3 beziehungsweise
der konische Innenbund 21 schließt mit einer Radialfläche einen
Abstützwinkel
von 10 bis 30°,
bevorzugt 20° ein.
Diese Radialfläche
wird beschrieben durch eine Fläche
die auf der Laufachse senkrecht steht.
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Der
Verschlußkopf 1 ist
auswechselbar ausgestaltet, damit dieser für unterschiedliche Kaliber verwendbar
ist. Dazu ist an dem Verschlußkopf
eine von Hand bedienbare Schwenkklappe vorgesehen, die eine Entriegelung
löst und
so den Verschlußkopf 1 austauschbar
gestaltet, ohne daß ein
Werkzeug verwendet werden muß.
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Der
im Verschluß 8 notwendige
Schlitz im Schwenkbereich des Kammerstengels 7 wird durch eine
mitlaufende Abdeckung verschlossen und damit der Innenbereich des
Verschlusses vor Verschmutzung geschützt.
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Der
erfindungsgemäße Verschluß wird in
einem Verschlußkasten
eingebaut. Für
einen leichten Ein- und Ausbau beziehungsweise Montage sind entsprechende
Führungen
vorgesehen, wobei in der erfindungsgemäßen Variante vorgeschlagen
wird, daß einige
Gleitpunkte vorgesehen sind, die der Führung des Verschlusses im Kasten
dienen. Die Lage dieser Gleitpunkte ist einstellbar. Die Gleitpunkte
bestehen zum Beispiel aus Madenschrauben, die einen entsprechend
leichtgängigen
Schraubenboden als Auflagefläche
aufweisen, oder durch Schrauben mit eingesetzten Kugeln aus Stahl
oder Kunststoff. Durch die Schraubgewinde ist ein Einstellung möglich.
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Durch
Tausch des Kettengliedes in verschiedenen Längen ist es möglich, einen
Toleranzausgleich zu schaffen. So ist es möglich, in verschiedenen Läufen verschiedene
Verschlüsse
gemäß der Erfindung
zu realisieren und so eine beliebige Austauschbarkeit zu erreichen.
Es werden einfach Kettenglieder mit entsprechend veränderten
Achsabstand der Stifte vorgesehen.