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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Verbunds, umfassend
wenigstens eine Schicht aus Ziegenleder und wenigstens eine weitere
Schicht aus Metallen oder einer Metalllegierung zur Innenausstattung
von u. a. Automobilen. Dabei sind die Schichten bereits ihrem Verwendungszweck
entsprechend formangepasst und die wenigstens eine Schicht aus Ziegenleder
ist auf der dem Betrachter zugewandten Außenseite mit wenigstens einem
transparenten Lack als Beschichtungsmittel beschichtet und das Ziegenleder
steht mit seiner Innenseite mit der wenigstens einen weiteren Schicht
in Verbindung.
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Im
Stand der Technik sind vielfältige
Verwendungen für
Leder im Allgemeinen bekannt. Insbesondere Rinder-, Kalb- und Schweineleder
werden für eine
Vielzahl an Verwendungen wie beispielsweise in der Bekleidungsindustrie
und der Polsterverarbeitung eingesetzt. Rinder-, Kalb- sowie auch
Schweineleder haben jedoch den Nachteil, dass sie eine relativ hohe
Stärke
bzw. Dicke aufweisen müssen,
um die zur Verarbeitung notwendige Reißfestigkeit aufzuweisen. Ziegenleder
hingegen ist bei schon geringer Stärke wesentlich reißfester
und aufgrund seiner geringen Dichte auch leichter als Rinderleder
mit vergleichbarer Starke. Ziegenleder ist jedoch anders als Rinder-,
Kalb- und Schweineleder mit einer natürlichen genarbten Oberfläche ausgestattet.
Daher wird Ziegenleder insbesondere für die Herstellung edler Schuhe
und Ziegenvelours-Lederjacken eingesetzt.
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GB 2 238 753 A beschreibt
ein Lederlaminat umfassend eine relativ dünne äußere Lederschicht, auf deren
Außenseite
ein stabilisierendes Gitternetz aus Metall, Kunststoff oder Glasfaser
angebracht ist. Weitere Verstärkungsschichten
können
an dem Gitter angebracht sein, welche wiederum in einer geschäumten Lage
eingeschlossen sein sollen. Das Anwendungsgebiet dieses Verbundwerkstoffes
umfasst Produkte, welche große Lasten
aushalten müssen
wie beispielsweise Koffer, Handtaschen, Golftaschen, Pistolenhalter
oder Werkzeughalter.
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DE 198 18 232 A1 betrifft
ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen mit einem Trägerelement mit
mindestens einer Deckschicht. Die entsprechenden Formteile sollen
insbesondere im Bereich der Innenausstattung im Automobilbereich
eingesetzt werden, aber auch insgesamt zur Verzierung oder Abdeckung
von Bereichen oder Hohlräumen.
Ausweislich der Beschreibung der
DE 198 18 232 A1 werden solche Trägerelemente
zumindest im Automobilbau bevorzugt aus Kunststoff hergestellt.
Dabei ist das Trägermaterial
weiter bevorzugt ein Polyamid. Auf diesem Trägerelement werden offenbarungsgemäß Deckschichten
angebracht, welche bevorzugt Holzfurniere bzw. Edelholzfurniere
sein sollen, welche den hohen optischen Ansprüchen im Innenbereich eines
Automobils gerecht werden. Je nach Anwendungsfall können gemäß der Lehre
der
DE 198 18 232
A1 als Deckstoff aber auch andere natürliche und/oder künstliche
Werkstoffe wie Stoff, Textilien, Kunstleder, Leder, Kunststoffpapier
etc. eingesetzt werden.
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Gebrauchsmuster
DE 87 05 544 U1 betrifft Dekorelemente
für Schmuckstücke, insbesondere Ringe,
Uhren und dergleichen. Dabei soll der Basiskörper dieser Dekorelemente aus
Messing, Aluminium oder anderen Materialien bestehen, welche verformbar
sind und ihre Form auch beibehalten. Die besagten Dekorelemente
umfassen weiterhin einen Überzug,
der offenbarungsgemäß aus Velours,
Leder, Samt, Stoff oder verformbarem Kunststoff bestehen soll.
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Gebrauchsmuster
DE 299 08 503 U1 schließlich beschreibt
ein Leder, welches an seiner Oberfläche mit einer Zurichtung versehen
sein soll, so dass hierdurch das Aussehen der Narbenseite der Haut
eines Tieres, insbesondere eines artgeschützten Tieres, nachgebildet
ist. Dabei kann das mit einer Zurichtung versehene Leder sowohl
ein Spaltleder als auch ein Narbenleder mit angerauhter Oberfläche sein.
Dabei werden vorzugsweise Rindleder oder Ziegenleder offenbarungsgemäß zugerichtet.
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Im
Möbelbereich
ist es üblich,
Leder auf einen Unterbau auf Holz aufzubringen, um das entsprechende
Möbel an
bestimmten Stellen, wie beispielsweise Stuhl- und Armlehnen, mit
Leder zu veredeln. Dabei muss sowohl das Holz als auch das Leder
in einer aus reichenden Stärke
eingesetzt werden, so dass der Verbund aus Holz und Leder der dem
einzelnen Möbel
zugedachten Beanspruchung standhält.
Die notwendige Stärke,
insbesondere des Holzbestandteils, führt jedoch dazu, dass der Formgebung
von Gegenständen,
welche aus mit Leder bezogenem Holz hergestellt werden können, Grenzen
gesetzt sind. So sind dreidimensional geformte Hohlkörper aus
Holz, wenn überhaupt,
nur durch aufwendige zusätzliche
Bearbeitung des Holzes möglich.
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Der
Einsatz eines Verbundes von Holz und Leder, insbesondere Rinder-
und Kalbsleder, ist auch aus dem Automobilbereich bezüglich der
Innenausstattung von sogenannten Luxusautomobilen bekannt. Nachteilig
hierbei ist, neben den beschränkten Formgebungsmöglichkeiten
eines derartigen Verbundes, auch sein relativ hohes Gewicht aufgrund der
notwendigen Holz- und Lederstärke
anzuführen.
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Somit
liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Verbund
aus einem Leder und einem weiteren Material bereitzustellen, welcher
die Möglichkeit
bietet, bei geringem Eigengewicht entsprechend des Einsatzgebietes
geformt zu werden und zur Innenausstattung von u. a. Automobilien
verwendet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Der
gemäß Anspruch
1 verwendete Verbund hat den Vorteil, dass aufgrund des gewählten Materials
für die
tragende Schicht von Metallen oder Metalllegierungen der Formgebung
des Verbundes im Vergleich zu einem Verbund aus Holz und Leder kaum Grenzen
gesetzt sind. Die genannten Materialien können in jeder gewünschten
und dem jeweiligen Bedarf angepassten Form hergestellt werden.
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Es
können
grundsätzlich
alle dem Fachmann bekannten Metalle und Metalllegierungen eingesetzt werden.
Eisen, Kupfer, Nickel, sowie auch Edelmetalle wie Silber, Gold und
Platin sind für
den Einsatz im Rahmen des erfindungsgemäßen Verbundes geeignet. Auch
Legierungen aus Metallen oder Metalle mit einem oder mehreren Nichtmetallen,
wie Bronze, Messing oder Stahl, können im Rahmen des Verbundes
eingesetzt werden.
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Bevorzugt
wird Aluminium, besonders bevorzugt feuerfestes Aluminium, eingesetzt.
Aluminium bietet neben einer langen Lebensdauer und seiner geringen
Dichte den weiteren Vorteil, dass es schallisolierend und wartungsfrei
ist. Bevorzugt werden auch Aluminiumlegierungen, insbesondere mit
Magnesium, Silizium und anderen Metallen, wie beispielsweise Titan,
eingesetzt, da diese bei geringem Gewicht eine besonders hohe Festigkeit
erreichen.
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Kunststoffe
können
als Material für
eine weitere Schicht in Verbindung mit der erfindungsgemäß geforderten
Metallschicht eingesetzt werden. Auch sie besitzen neben ihrem geringen
Gewicht gegenüber
Holz die weiteren Vorteile, dass sie in jeder gewünschten
Form einfach und preisgünstig
hergestellt werden können
und sowohl form- als
auch witterungsbeständig
sind. Als Kunststoffe können
grundsätzlich
alle dem Fachmann bekannten Kunststoffe eingesetzt werden. Bevorzugt
werden Thermoplaste und Duroplaste eingesetzt. Aus dem Bereich der Thermoplaste
können
neben Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyethylenterephthalat
(PET) und Polystyrol (PS) auch Polyacetal (POM), Polyamid (PA),
Polybutylentherephthalat (PBT), Polyethersulfon (PES), Polycarbonat
(PC), Polyphenylensulfid (PPS), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyetheretherketon
(PEEK), Polyimid (PI) oder ein Polyblend, eine Mischung aus zwei
oder mehrere Thermoplasten eingesetzt werden. Aus dem Bereich der
Duroplaste werden insbesondere Bakelit sowie Kunstharze wie Epoxide
eingesetzt.
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Auch
Faserverbundwerkstoffe eignen sich insbesondere wegen ihrer hohen
Festigkeit auch bei geringer Stärke
als zusätzliche
Schicht zur Schicht aus Metall/Metalllegierung in dem erfindungsgemäßen Verbund.
So können
faserverstärkte
Kunststoffe sowie andere faserverstärkte Werkstoffe wie Beton, Kunststein
und Metalle als weitere Schicht eingesetzt werden.
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Insbesondere
faserverstärkte
Kunststoffe eignen sich als weitere Schicht zusätzlich zur erfindungsgemäß geforderten
Schicht aus Metallen bzw. Metalllegierungen, wobei die Kunststoffe
ausgewählt werden
aus einer Gruppe bestehend aus duroplastischen Kunststoffen, insbesondere
Kunstharzen, elastomeren Kunststoffen sowie Thermoplasten. Als Fasern
zu ihrer Verstärkung
können
alle dem Fachmann dafür
bekannten Fasern, wie Glasfasern, Kohlenstofffasern, Aramidfasern,
Borfasern, Stahlfasern, Naturfasern sowie Nylonfasern dienen. Bevorzugt werden
als Faserverbundwerkstoffe glasfaserverstärkte Kunststoffe, kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe
sowie aramidfaserverstärkte
Kunststoffe, beispielsweise Kevlar® von
Du Pont, eingesetzt.
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Grundsätzlich kann
das verwendete Material in jeder gewünschten Schichtstärke im Verbund
eingesetzt werden, solange es genügend Steifigkeit aufweist,
um sich bei der Verbindung mit dem gegebenenfalls gedehnten Leder
nicht zu verformen.
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Der
Verbund umfasst weiterhin wenigstens eine Schicht aus Ziegenleder.
Das Ziegenleder kann grundsätzlich
bearbeitet oder unbearbeitet im erfindungsgemäßen Verbund eingesetzt werden.
Bevorzugt wird das Ziegenleder jedoch in gegerbtem Zustand eingesetzt.
Die verwendete Ziegenhaut kann im Rahmen des Gerbvorgangs gegebenenfalls
auch gefärbt
oder gebleicht werden. Bevorzugt wird in der Farbe naturbelassenes,
bunt gefärbtes
oder gebleichtes Ziegenleder eingesetzt. Besonders bevorzugt wird
gefärbtes
Ziegenleder verwendet. Zum Färben
des Ziegenleders können
alle dafür
geeigneten, dem Fachmann bekannten Farben eingesetzt werden. Bevorzugt
werden umweltverträgliche
Farbstoffe eingesetzt. Durch das Färben oder Bleichen der Ziegenhäute im Rahmen
des Gerbvorgangs erhält man
eine durchgefärbte,
d. h. auf beiden Seiten gefärbte
oder beidseitig gebleichte Ziegenlederschicht.
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Mit
der Durchführung
des Färbe-
oder Bleichvorgangs im Anschluss an den Gerbvorgang kann auch eine
nur einseitig gefärbte
oder gebleichte Schicht aus Ziegenleder erhalten werden. Das Färben oder
Bleichen des Leders im Anschluss an den Gerbvorgang ist mit dem
Vorteil verbunden, dass das Leder individuell an die Anforderungen
des jeweiligen Einsatzgebietes des erfindungsgemäßen Verbundes angepasst werden
kann, ohne dass das Einsatzgebiet schon vor dem Gerben der Ziegenhäute feststehen
muss.
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Ziegenleder
weist in der Regel nach dem Gerben zwei sich wenigstens hinsichtlich
ihres optischen Eindrucks unterscheidende Oberflächen auf. Die als Außenseite
bezeichnete Oberfläche
besitzt eine für
Ziegenleder typische Narbung und ist optisch ansprechender als die
als Innenseite bezeichnete zweite Oberfläche. Erfindungsgemäß wird der
Verbund derart angeordnet, dass das Ziegenleder mit der Innenseite
mit der weiteren Schicht aus Metall oder Metalllegierung in Verbindung
steht und somit die Außenseite
dem Betrachter zugewandt ist.
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Dabei
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Verbundes
der oben ausgeführten
Art, wobei wenigstens eine Schicht aus Ziegenleder auf der Außenseite
mit wenigstens einem transparenten Lack als Beschichtungsmittel
beschichtet ist.
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Als
Beschichtungsmittel eignen sich grundsätzlich alle dem Fachmann dafür bekannten
Stoffe, welche auf die Außenseite
eines gegerbten und gegebenenfalls gefärbten Ziegenleders aufgebracht werden
können.
Die Außenseite
der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder kann mit Naturstoffen, modifizierten
Naturstoffen, synthetischen Materialien oder einer Kombination davon
beschichtet werden.
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Die
Außenseite
des Ziegenleders kann mit verschiedenen Naturölen, wie Leinöl oder Holzöl, aber
auch mit Celluloseestern oder -ethern und Kautschukderivaten sowie
verschiedenen Öl-
und Fettsäuregemischen
behandelt werden, wobei durch diese Behandlung der Oberfläche auf
der Ziegenleder-Außenseite
eine weitere Schicht entsteht, welche den Vorteil hat, dass das
Ziegenleder gegen Umwelteinflüsse
geschützt
ist, ohne dass die natürliche Weichheit
des Ziegenleders verlorengeht. Bei der Behandlung der Ziegenleder-Außenseite
mit einem Lack auf der Basis von Latex wird dieser bevorzugt mit
Hilfe eines sogenannten Pfropfens per Hand auf die Außenseite
aufgebracht.
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Bevorzugt
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Beschichtung der Außenseite
des Ziegenleders mit einem synthetischen Lack. Dabei wird ein flüssiger oder
auch pulverförmiger
Beschichtungsstoff auf die Außenseite
des Ziegenleders aufgetragen und durch chemische oder physikalische Vorgänge ein
durchgehender Film auf der Außenseite
des Ziegenleders aufgebaut bzw. gebildet. Das dabei gewählte Beschichtungsmittel
kann durch Streichen, Rollen, Spritzen mit und ohne Pressluft oder elektrostatisch
sowie auch durch Tauchen, Walzen, Gießen oder Fluten auf die Außenseite
der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder aufgebracht werden.
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Grundsätzlich kann,
je nach geplanter Verwendung des erfindungsgemäßen Verbundes, ein passender
Lack gewählt
werden, welcher schützende
und/oder dekorative Funktionen ausübt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es außerdem von Vorteil, die Außenseite
der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder mit einem UV-Schutzlack
zu beschichten, wenn der Verbund im Außenbereich eingesetzt werden
soll. Durch den UV-Schutzlack wird das Leder insbesondere vor durch
UV-Strahlung hervorgerufen Verfärbungen
geschützt.
Ebenfalls von Vorteil ist der Einsatz eines handelsüblichen
Autoklarlacks, insbesondere eines Nanolacks, zur Beschichtung der
Außenseite
der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder. Neben einem Schutz
vor Verfärbungen
durch UV-Licht bietet diese Beschichtung den Vorteil, dass die Außenseite des
Ziegenleders unempfindlich gegen Beschädigungen, wie Kratzer, als
auch witterungsbeständig wird.
Weiterhin können
die Lacke transparent sein oder Additive, wie farbgebende Pigmente
oder strukturgebende Zusatzstoffe, enthalten, welche die Optik der
Außenfläche der
wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder in Farbe und Struktur verändern können.
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Die
Außenseite
der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder kann auch durch ein
Beschichtungsmittel auf Polyurethanbasis beschichtet werden, wodurch
die Außenseite
der Ziegenlederschicht insbesondere vor Abrieb und dem Eindringen von
Wasser und Schmutz geschützt
wird.
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Besonders
bevorzugt ist die Beschichtung der Außenseite des Ziegenleders mit
einem Polyester umfassenden Beschichtungsmittel. Durch die Beschichtung
mit Polyesterharz wird die Außenseite
der Ziegenlederschicht sowohl Wasser- als auch alterungs- und chemikalienbeständig. Nach
dem Aufbringen des das Polyesterharz umfassenden Beschichtungsmittels
auf der Außenseite
der Ziegenlederschicht kann die Vernetzung durch den Einsatz eines Polymerisationskatalysators
beschleunigt und die Vernetzungstemperatur herabgesetzt werden.
Als Polymerisationskatalysator ist insbesondere ein Peroxidkatalysator
geeignet.
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Umfasst
der Verbund mehr als eine Schicht aus Ziegenleder, so sind diese
Schichten derart angeordnet, dass zumindest die oberste, dem Betrachter
des Verbundes zu gewandte Ziegenleder-Schicht mit ihrer Außenseite
nach oben angeordnet ist. Im Rahmen eines solchen Verbundes ist
es ausreichend, dass nur die dem Betrachter des Verbundes zugewandte,
oberste Schicht aus Ziegenleder auf ihrer Außenseite mit einem Beschichtungsmittel
beschichtet ist.
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Ein
Verfahren zur Herstellung des oben genannten Verbundes umfasst folgende
Schritte:
- (i) Vorbereitung der wenigstens einen
Schicht aus Ziegenleder;
- (ii) Verbinden der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder
mit der wenigstens einen weiteren Schicht aus einem Metall oder
einer Metalllegierung;
- (iii) Beschichten der Außenseite
der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder mit wenigstens einem
Beschichtungsmittel, welches ein transparenter Lack ist,
wobei
Schritt (iii) zwischen den Schritten (i) und (ii) oder im Anschluss
an Schritt (ii) ausgeführt
werden kann.
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Vorbereitungsschritt
(i), welcher die Vorbereitung der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder
zum Verbinden mit der wenigstens einen weiteren Schicht aus einem
Metall oder einer Metalllegierung betrifft, umfasst wenigstens das
Gerben der entsprechenden Ziegenhäute. Das Gerben kann mittels aller
dem Fachmann in Bezug auf Ziegenleder geeigneter Gerbverfahren vorgenommen
werden. Schritt (i) kann auch das Färben oder Bleichen der Ziegenhaut
während
des Gerbvorgangs oder des Ziegenleders nach dem Gerbvorgang umfassen.
Des weiteren kann Schritt (i) auch das Anschleifen der Außen- und/oder
der Innenseite der Schicht aus Ziegenleder umfassen. Im Rahmen von
Schritt (i) kann ebenfalls bereits vor oder nach dem Gerbvorgang
der Zuschnitt der Ziegenhaut oder des Ziegenleders auf die später benötigte Form
und Größe erfolgen.
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Schritt
(ii) umfasst das Verbinden der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder
mit der wenigstens einen weiteren Schicht aus einem Metall oder
einer Metalllegierung. Grundsätzlich
kann das Verbinden der wenigstens zwei Schichten durch alle dem
Fachmann bekannten und dafür
geeigneten Verbindungstechniken, welche zu lösbaren und nicht lösbaren Verbindungen
führen,
durchgeführt
werden. So ist es möglich,
die wenigstens eine Schicht aus Ziegenleder mit der wenigstens einen
weiteren Schicht aus den vorgenannten Materialien mit Hilfe von
Befestigungsmitteln, wie z. B. Schrauben, miteinander lösbar zu
verbinden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden jedoch die zu den nicht
lösbaren
Verbindungstechniken zählenden
Verfahren wie Heften, Kleben, Nieten und Nähen bevorzugt eingesetzt. Besonders bevorzugt
erfolgt das Verbinden der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder
mit der wenigstens einen weiteren Schicht aus den vorgenannten Materialien
durch Verkleben derselben. Der Vorteil dieser Verbindungstechnik
liegt insbesondere darin, dass über
die gesamte Klebefläche
zwischen der Ziegenlederschicht und der weiteren Schicht aus den
vorgenannten Materialien eine gleichmäßige Spannungsverteilung und
Kraftübertragung
erfolgt. Dadurch ist es möglich,
das Leder gleichmäßig und
ohne Faltenbildung auf die weitere Materialschicht aufzubringen und
so eine gleichförmige
Optik der Lederschicht zu ermöglichen.
Als Klebstoffe sind alle dem Fachmann für diesen Zweck bekannten Materialien
geeignet. Besonders bevorzugt wird ein Kleber auf Vinylbasis verwendet.
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Weiterhin
kann Schritt (ii) auch Bearbeitungsschritte umfassen, welche dazu
dienen, die zwischen den Schichten hergestellten Verbindungen zu verfestigen.
Einen derartig weiteren Bearbeitungsschritt stellt beispielsweise
das maschinelle Pressen der beiden miteinander verbunden Schichten
oder die Bearbeitung des Schichtverbundes mittels eines entsprechenden
Hammers dar. Die Bearbeitung der Ziegenleder-Außenseite, welche mit einer
weiteren Schicht auf den vorgenannten Materialien verbunden wurde,
kann mittels eines Hammers per Hand oder maschinell erfolgen.
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Im
Rahmen von Schritt (ii) sind die Schichten aus Ziegenleder und dem
vorgenannten Material bereits entsprechend ihrem Verwendungszweck
formangepasste Schichten.
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Schritt
(iii) umfasst die Beschichtung der Außenseite der wenigstens einen
Schicht aus Ziegenleder mit wenigstens einem Beschichtungsmittel,
wobei dieser Schritt entweder zwischen den Schritten (i) und (ii)
oder im Anschluss an Schritt (ii) ausgeführt werden kann.
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Grundsätzlich kann
das Beschichtungsmittel auf die gegerbte und gegebenenfalls gefärbte, aber ansonsten
unbehandelte Außenseite
der wenigstens einen Schicht aus Ziegenleder aufgebracht werden. Die
Außenseite
kann im Vorfeld jedoch auch angeschliffen werden. Das Anschleifen
der Ziegenleder-Außenseite
hat den Vorteil, dass die Haftung zwischen einer Schicht aus Beschichtungsmittel
und der Außenseite
des Ziegenleders verbessert werden kann. Insbesondere bei der Beschichtung
mittels eines auf Polyurethan- oder Polyester basierenden Beschichtungsmittels
sollte das gegebenenfalls vorgenommene Anschleifen der Außenseite
des Ziegenleders derart erfolgen, dass die vorhandene Narbenschicht
weitgehend erhalten bleibt. Bei völligem Entfernen der Narbenschicht
dringt das flüssige
Beschichtungsmittel in die Lederschicht ein und könnte diese
somit verhärten.
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Insbesondere
bei der Verwendung eines Beschichtungsmittels auf Polyesterbasis
kann die Beschichtung nach ihrem Aushärten durch Polieren und Aufbringen
eines weiteren Klarlacks weiter behandelt werden. Alternativ könnten auf
eine erste ausgehärtete
Polyesterschicht eine oder mehrere weitere Schichten aus Polyesterharz
oder aus anderen Beschichtungsmitteln aufgebracht werden, deren
Oberfläche
wiederum nach dem Aushärten
maschinell oder per Hand poliert wird. Das Polieren der Oberfläche kann
mit jedem, dem Fachmann bekannten und dafür geeigneten Mittel erfolgen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Oberfläche mittels
verschiedener feiner Schmirgelpapiere und der anschließenden Behandlung
mit sogenannten Polierpasten oder feiner Polierwachse poliert. Es
ist auch möglich,
die Oberfläche
gleich mit Polierpasten oder -wachsen zu polieren. Ebenfalls möglich ist
es, die Oberfläche
mit Hilfe einer Acetylenflamme, welche möglichst sauerstoffreich brennen
sollte, zu polieren. Besonders bevorzugt wird im Rahmen vorliegender Erfindung
die Oberfläche
mittels einer Polierpaste poliert.
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Im
Rahmen der Erfindung erfolgt der Einsatz von bereits vor Schritt
(ii) in Form gebrachter Schichten aus Metall oder Metalllegierung.
Diese geformten Schichten werden in Schritt (ii) mit der wenigstens
einen Schicht aus Ziegenleder, welche ebenfalls schön auf die
entsprechende Form zugeschnitten ist in Verbindung gebracht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung des oben beschriebenen
Verbundes zur Innenausstattung von Automobilen, Luft-, Wasser- sowie
Schienenfahrzeugen.
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So
wird der Verbund beispielsweise im Rahmen der Innenausstattung von
Automobilen, insbesondere der Luxusklasse, eingesetzt. Dabei können beispielsweise
Armaturenverkleidungen, Tür-
und Fenstergriffe sowie Zierleisten aus dem Verbund gefertigt sein.
Die Verwendung des Verbundes, insbesondere eines Verbundes aus Ziegenleder
mit Aluminium, zu vorgenannten Zwecken hat im Vergleich zur Verwendung
von Holz oder eines vergleichbaren Holzverbundes den Vorteil, dass
er ein geringeres Gewicht aufweist, was in vorgenannten Bereich
von großer
Wichtigkeit ist. Weiterhin können
mittels des Verbundes Teile für
die Innenausstattung von Fortbewegungsmitteln gefertigt werden,
welche aufgrund der Materialeigenschaften von Holz nicht in vergleichbar
dünnen
Stärken
aus diesem gefertigt werden können,
beispielsweise stark geschwungene Leisten oder dreidimensionale
Hohlkörper,
wie Zierblenden, Aschenbecher und Ähnliches. Auch ist es von Vorteil,
dass durch den Einsatz von Ziegenleder, dessen Oberfläche farbig
ausgestaltet sein kann, die daraus gefertigten Teile der Innenausstattung
den Wünschen
der Kunden der jeweiligen Fortbewegungsmittel angepasst werden können.