DE19818232A1 - Verfahren zum Herstellen eines Formteils - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines FormteilsInfo
- Publication number
- DE19818232A1 DE19818232A1 DE1998118232 DE19818232A DE19818232A1 DE 19818232 A1 DE19818232 A1 DE 19818232A1 DE 1998118232 DE1998118232 DE 1998118232 DE 19818232 A DE19818232 A DE 19818232A DE 19818232 A1 DE19818232 A1 DE 19818232A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- carrier element
- layer
- cover layer
- adhesive layer
- heat
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B37/00—Methods or apparatus for laminating, e.g. by curing or by ultrasonic bonding
- B32B37/12—Methods or apparatus for laminating, e.g. by curing or by ultrasonic bonding characterised by using adhesives
- B32B37/1207—Heat-activated adhesive
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B7/00—Layered products characterised by the relation between layers; Layered products characterised by the relative orientation of features between layers, or by the relative values of a measurable parameter between layers, i.e. products comprising layers having different physical, chemical or physicochemical properties; Layered products characterised by the interconnection of layers
- B32B7/04—Interconnection of layers
- B32B7/12—Interconnection of layers using interposed adhesives or interposed materials with bonding properties
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B2309/00—Parameters for the laminating or treatment process; Apparatus details
- B32B2309/02—Temperature
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B2309/00—Parameters for the laminating or treatment process; Apparatus details
- B32B2309/04—Time
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B2309/00—Parameters for the laminating or treatment process; Apparatus details
- B32B2309/12—Pressure
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B2317/00—Animal or vegetable based
- B32B2317/16—Wood, e.g. woodboard, fibreboard, woodchips
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B2377/00—Polyamides
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B2605/00—Vehicles
Landscapes
- Laminated Bodies (AREA)
Abstract
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Formteils mit einem Trägerelement und mit mindestens einer Deckschicht, wobei das Trägerelement aus einem wärmestabilen Kunststoff in einer vorgegebenen Form bereitgestellt wird. Mindestens eine Deckschicht wird mittels einer duroplastisch härtbaren und lösemittelfreien Klebeschicht unter kurzfristiger Ausübung von Druck und unter Wärmezufuhr dauerhaft mit dem Trägerelement unter Beibehaltung seiner Form und ohne ein Anschmelzen seiner Oberfläche verbunden. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Formteil, das die direkte Schichtabfolge Trägerelement aus wärmestabilen Kunststoff, Klebeschicht und Deckschicht aufweist.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Her
stellen eines Formteils mit einem Trägerelement und mit minde
stens einer Deckschicht und auf ein entsprechendes Formteil.
Solche Formteile werden in mannigfaltigen Ausführungen insbeson
dere für die Innenausstattung im Automobilbau eingesetzt, aber
auch in vielen anderen Bereichen, insbesondere zur Verzierung
oder zur Abdeckung von Bereichen oder Hohlräumen.
Formteile mit einem Trägerelement und einer Deckschicht werden
überwiegend gemäß den aus den Druckschriften EP 0 325 690 und DE 36 36 587
bekannten Verfahren hergestellt, bei denen die Träger
elemente insbesondere aus Aluminiumblech oder aus einem Druckguß
teil hergestellt werden. Solche Formteile haben den Vorteil, daß
Deckschichten mittels Harzfilmen auf Basis von Phenol, Melamin,
Harnstoff-Melanin oder entsprechenden Kombinationen kaschiert
werden können.
Auf der anderen Seite sind sie relativ schwer, was insbesondere
im Automobilbau als sehr nachteilig empfunden wird. Ferner müssen
die Formträger vor der Kaschierung bzw. der eigentlichen Verkle
bung oberflächenbehandelt werden, damit die Verklebung ermöglicht
wird und die Formträger korrosionsstabil bleiben bzw. deren Ober
flächen vor Oxidation geschützte werden. Als Oberflächenbe
handlungsmethoden werden meist chemische Verfahren wie das soge
nannte Säureklären eingesetzt, bei dem der Formträger in ein lö
semittelhaltiges Bad getaucht wird. Auch Galvanisierungsverfahren
zur Oberflächenbehandlung sind bekannt.
Darüber hinaus ist die Befestigung der Formteile, zum Beispiel im
Innenraum eines Automobiles oder ganz allgemein an anderen Teilen
oder an einem Gesamtsystem, sehr aufwendig: Im allgemeinen werden
solche Formteile mit Schraubverbindungen befestigt, wobei das
Formteil bzw. das Trägerelement des Formteils mit einem ein Ge
winde aufweisenden Stift versehen ist, der durch entsprechende
Öffnung geführt wird und beispielsweise mittels einer Mutter ge
kontert bzw. befestigt wird.
Aus diesen Gründen werden insbesondere im Automobilbau Verfahren
eingesetzt, bei denen das Trägerelement wenigstens zum Teil aus
Kunststoff hergestellt wird. Dadurch konnte die Befestigung der
Formteile vereinfacht werden, da durch die Flexibilität bzw. Ela
stizität des Kunststoffes Rast-Befestigungen bzw. dynamische
Clipsverbindungen verwendet werden konnten, so daß die Formteile
bei der Montage lediglich in entsprechende Öffnungen hineinge
drückt werden müssen und in diesen einrasten.
Aus der DE 41 10 958 ist ein Verfahren bekannt, in dem auf einem
mehrschichtigen Laminatträger rückseitig eine Kunststoff-Träger
schicht aufgespritzt wird. Die eigentliche Verbindung zwischen
dem Laminatträger und dem Formträger erfolgt hierbei über soge
nannte Sacklöcher im Laminatträger. Diese Sacklöcher bzw. Hinter
schneidungen müssen allerdings zusätzlich eingearbeitet werden,
was einen hohen Arbeitsaufwand und dadurch erhöhte Kosten erfor
dert. Auch die Gewichtsersparnis ist aufgrund des mehrschichtigen
Systems nur marginal und wird durch die oftmals vorgesehenen
Blecheinlagen aus Aluminium zur Verstärkung noch vermindert.
Ein ähnliches System ist aus der DE 43 01 444 bekannt, aber auch
hier sind die bereits erwähnten Hinterschneidungen und auch die
Blecheinlagen zur Verstärkung notwendig.
Neben den oben beschriebenen Systemen sind Verfahren bekannt, bei
denen reine Kunststoffträger mit speziell formulierten Klebstof
fen überfurniert werden. Als Kunststoff-Trägermaterialien werden
im allgemeinen Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere ABS, Poly
carbonat PC, Polyphenylenoxid PPO oder Polybutylterephthalat PBT
bzw. Kombinationen aus diesem Materialien verwendet.
Die Verbindung Deckschicht-Kunststoff erfolgt mit lösemittelhal
tigen oder lösemittelfreien ein- oder zweikomponentigen Klebstof
fen auf der Basis von Acrylaten, Epoxiden, Styrolen oder Poly
urethanen oder Kombinationen dieser Klebstoffe. Die Klebstoffe
werden über das Sprüh-, Tauch- oder Gießverfahren oder über die
Rakeltechik auf die Substrate aufgebracht.
Diese, im allgemeinen auf ABS basierenden, im Automobilbau stan
dardmäßig eingesetzten Formteile weisen jedoch ebenfalls mannig
faltige Nachteile auf. Die Kunststoff-Trägerteile müssen oftmals
vor der eigentlichen Verklebung oberflächenbehandelt werden, so
daß bei der Herstellung eines Formteiles ein zusätzlicher, oft
sehr aufwendiger Arbeitsschritt notwendig ist: Die gängigsten
Oberflächenbehandlungsmethoden sind meist physikalischer Art, wie
eine Plasma- oder Koronabehandlung, auch Behandlungsmethoden wie
Beflammung oder eine mechanische Aufrauhung der Oberfläche über
Schleifen oder Sandstrahlen werden eingesetzt. Darüber hinaus
können auch chemische Oberflächenbehandlungen durch Lösemittel
einsatz oder Kombinationen als physikalischen und chemischen Ver
fahren eingesetzt werden.
Es kommen hauptsächlich lösemittelhaltige Kontaktklebstoffe zum
Einsatz, die im Sprühverfahren auf beide Substrate, die Träger
schicht und die Deckschicht, aufgetragen werden müssen. Der Ein
satz dieser Klebstoffe führt zu eingeschränkten Verarbeitungszei
ten mit festgesetzten Topfzeiten, Ablüftzeiten und Härtungszei
ten, die die Variabilität des Verarbeitungsablaufs stark ein
schränken.
Einer der größten Nachteile dieser Formteile aber ist die
mangelnde Wärmestabilität der Verklebungen aufgrund der geringen
Temperaturbeständigkeit der Klebstoffe von nicht über 100°c, wäh
rend andere Klebstoffe nicht verwendet werden können, da die
Kunststoff-Trägerschicht nicht bei Temperaturen über 100°c be
klebt werden können, ohne Verformungen hervorzurufen, die das
Formteil unbrauchbar machen oder zumindest seine Qualität stark
beeinträchtigen würden.
So sind die standardmäßig auf ABS basierenden Formteile insgesamt
nur in einem Temperaturbereich von etwa -40°C bis 100°C stabil.
Insbesondere bei höheren Temperaturen wird zum einen die Gesamt
struktur der Formteile weich bzw. instabil, zum anderen löst sich
die Klebeverbindung zwischen dem ABS-Trägerelement und der Deck
schicht.
Dies ist insbesondere im Automobilbereich sehr problematisch, da
sich der Innenraum von Automobilen, die länger in der Sonne ste
hen, extrem aufheizen kann.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein einfaches
Verfahren zur Herstellung eines Formteiles und ein entsprechendes
Formteil zur Verfügung zu stellen, wobei das Formteil zum einen
leicht sein soll, zum anderen eine hohe Eigenstabilität und ins
besondere eine hohe Wärmestabilität aufweisen soll, die insbeson
dere ein Lösen der Deckschicht von dem Trägerelement bei Tempera
turen auch über 100°C verhindern soll.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch
ein Formteil nach Anspruch 19 gelöst, bevorzugte Ausführungsfor
men sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist das Trägerelement aus
einem wärmestabilen Kunststoff hergestellt. Dadurch wird das
Formteil sehr leicht gehalten, ferner weist dieser wärmestabile
Kunststoff auch über einen großen Temperaturbereich eine gute
Eigenstabilität auf.
Die Deckschicht wird mittels einer duroplastisch aushärtenden und
lösemittelfreien Klebeschicht unter kurzfristiger Ausübung von
Druck und unter Wärmezufuhr dauerhaft mit dem Trägerelement ver
bunden. Die Anwendung einer duroplastisch aushärtenden Klebe
schicht wird erst durch den erfindungsgemäßen Einsatz eines
wärmestabilen Kunststoffes als Trägerelement ermöglicht, da die
duroplastischen Materialien zur Aushärtung eine relativ hohe
Temperatur benötigen, bei der sich die bisher verwendeten Kunst
stoffe verformen.
Eine Oberflächenbehandlung der Trägerteile vor dem Klebevorgang
ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Formteil
erfüllt damit die steigenden Anforderungen insbesondere der Auto
mobilindustrie an ein Formteil, das innerhalb eines sehr weiten
Temperaturfensters, insbesondere bei Temperaturen über
100°C bis etwa 150°C und darüber formstabil bleibt, wobei auch
die Verbindungen zwischen Trägerelement und Deckschicht keinerlei
Ablöseerscheinungen zeigen.
Ferner können mehrere Lagen an Furniermaterialien bzw. Deck
schichten aufgebracht werden, ohne den Herstellungsprozeß erheb
lich zu erschweren, zu verändern oder zu verteuern.
Bevorzugt wird als Material für das Trägerelement Polyamid PA
verwendet, da dies eine sehr hohe Wärmestabilität aufweist. Fer
ner weist PA als Basismaterial auch eine hohe Eigenstabilität
auf, die die Gesamtstabilität des Formteiles erheblich unter
stützt. Es eignet sich insbesondere PA 6 (Polyamid mit 6 C-Atomen
in der Monomereinheit) bzw. PA 66 (Polyamid, durch Polykondensa
tion von aliphatischen Diaminen und Dicarbonsäuren, mit 6 C-Ato
men in der Diamin-Gruppe und 4 C-Atomen in der Dicarbonsäure-
Gruppe).
Ferner eignen sich auch Kunststoffe auf der Basis von Polyethy
lenterephthalat PET oder aus Polyphensulfid PPS.
Als duroplastisch aushärtende Klebeschicht eignen sich insbe
sondere phenol-, melamin- oder harnstoff-melamin-beharzte Leim
stoffe. Durch die dauerhafte Aushärtung nach dem Verbindungs
schritt wird zum einen eine sichere und dauerhafte Verbindung
zwischen Deckschicht und Trägerelement hergestellt, ferner trägt
die ausgehärtete Klebeschicht auch zur Gesamtstabilität des Form
teiles bei.
Bevorzugt ist die Haftschicht so formuliert, daß sie auf für das
Trägerelement bzw. für die Deckschicht verwendeten Materialien,
wie zum Bespiel PA oder Holz, reagiert, nicht aber auf andere
Materialien, wie Stahl, die für die Verarbeitungswerkzeuge ver
wendet werden. Dadurch wird verhindert, daß die Verarbeitungs
werkzeuge an Bereichen des Formteiles haften,bleiben und dieses
beschädigen bzw. insbesondere Klebemittel an den Verarbeitungs
werkzeugen haften bleiben und diese-mit der Zeit unbrauchbar ma
chen oder zumindest eine regelmäßige Reinigung erfordern.
Bevorzugt liegt die Klebeschicht vor der Verarbeitung als Folie
bzw. "Papier" vor. Diese kann einfach zwischen Trägerelement und
Deckschicht eingebracht werden, umständliche Auftragungsvorgänge
werden vermieden, der Herstellungsprozeß vereinfacht.
Bevorzugt wird weder das Trägerelement noch die Klebeschicht mit
Haftvermittler oder Primer vorbehandelt. Dies ist bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren im Gegensatz zum Standardverfahren nicht
notwendig und vereinfacht den Herstellungsprozeß und verringert
damit die Herstellungskosten.
Das Trägerelement ist bevorzugt im Spritzgußverfahren herge
stellt, da dieses Verfahren einfach und kostengünstig durchge
führt werden kann.
Die Parameter beim Verbinden des Trägerelementes mit der Deck
schicht mittels der Klebeschicht weisen bevorzugt einen Tempera
turbereich von 120°C bis 180°C, insbesondere etwa 140°c auf, wäh
rend der ausgeübte Druck bevorzugt zwischen 1,2 bis 2,5 N/mm2,
besonders bevorzugt bei etwa 2 N/mm2 liegt. Die Dauer dieses Ver
arbeitungsschrittes liegt bevorzugt zwischen 0,5 und 5 Minuten,
besonders bevorzugt bei etwa 3 Minuten. Durch diese Parameter
wird ein dauerhaftes und zuverlässiges Aushärten der duropla
stisch aushärtenden Klebeschicht bei gleichzeitiger Minimierung
des Zeitaufwandes sichergestellt, gleichzeitig wird verhindert,
daß Beschädigungen durch übermäßige Temperatur- oder Druckbean
spruchungen an dem Formteil auftreten können.
Als Deckschicht wird bevorzugt ein Holzfurnier bzw. Edelholzfur
nier verwendet, um den hohen optischen Ansprüchen, erneut insbe
sondere im Innenbereich eines Automobiles, gerecht zu werden.
Je nach Anwendungsfall können aber als Deckstoff auch andere na
türliche und/oder künstliche Werkstoffe wie Stoff, Textil, Kunst
leder, Leder, Kunststoff, Papier, papierähnliche Stoffe, Metalle
und/oder Kombinationen daraus verwendet werden, um die Optik bzw.
Oberfläche den individuellen Wünschen und Anforderungen anzupas
sen.
Der dreischichtige Aufbau des Formteiles, der eventuell durch
eine zusätzliche Lackschicht ergänzt werden kann, weist eine hohe
Gesamtstabilität auf, die sowohl durch das eigenstabile Träger
element als auch durch die ausgehärtete duroplastische Klebe
schicht hervorgerufen wird.
Das Formteil weist auch bei hohen Temperaturen eine hohe Formsta
bilität auf, ferner werden Ablöseerscheinungen zwischen den
Schichten zuverlässig verhindert.
Als besonders bevorzugte Schichtabfolge hat sich PA, Phenol,
Holz- oder Edelholzfurnier und eine abdeckende Lackschicht
herausgestellt.
Nur der Vollständigkeit soll darauf hingewiesen werden, daß na
türlich auch Schmelzklebstoffe eingesetzt werden können, die bei
wesentlich geringeren Temperaturen ihre Klebewirkungen zeigen,
allerdings muß in diesem Fall der Kunststoffträger nach den be
kannten Oberflächenbehandlungsmethoden vorbehandelt werden, fer
ner sind Nachteile aufgrund des thermoplastischen Charakters in
bekannter Weise zu erwarten.
Als weiterer Vorteil soll noch erwähnt werden, daß Ausschnitte
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formteile
mit einem Werkzeug, wie es in der oben genannten EP 0 325 690 be
schrieben ist, erzeugt werden können, was zu einer erheblichen
Verfahrensvereinfachung führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der Zeichnungen bei
einer besonders bevorzugten Schichtkombination gezeigt. Dabei
zeigt in schematischer Darstellung
Fig. 1 die einzelnen Komponenten, aus denen ein Formteil
zusammengesetzt ist, im Querschnitt;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Bereich eines aus den in
Fig. 1 gezeigten Komponenten zusammengesetzten
Formteiles,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Bereich eines weiteren
bevorzugten Formteiles.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt ein aus PA 66 bestehendes, geformtes
Trägerelement 1, ein als Folie vorliegendes Klebematerial, hier
eine Phenolfolie 2, und ein Edelholzfurnier 3 als Deckschicht.
Die Phenolfolie sowie das Holzfurnier werden in dieser Reihenfol
ge einfach auf das PA-Trägerelement aufgelegt und danach über
einen Zeitraum von 3 Minuten mit einem Druck von 2 N/mm2 und einer
Temperatur von 140°C beaufschlagt, wobei die Phenolschicht duro
plastisch aushärtet und eine dauerhafte Verbindung zwischen dem
PA-Trägerelement 1 und dem Holzfurnier 3 herstellt.
Nach diesem Vorgang liegt ein dreischichtiges Formteil vor, wie
es in Fig. 2 zu sehen ist, mit der Schichtfolge PA-Trägerelement
1, Phenolschicht 2, Edelholzfurnierschicht 3, wobei sowohl die
ursprünglich als Folie bzw. "Papier" vorliegende Phenolschicht 2
als auch das Edelholzfurnier 3 sich der stabilen Form des Träger
elementes 1 angeglichen hat.
Das Formteil weist eine zuverlässige Formstabilität in einem Tem
peraturbereich von wenigstens -40°C bis 150°C auf und kann damit
den steigenden Anforderungen, insbesondere der Automobilherstel
ler, gerecht werden. Sowohl Ablöseerscheinungen der Deckschicht
als auch Formveränderungen werden auch bei hohen Temperaturen
zuverlässig verhindert.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt eines Bereiches eines weiteren be
vorzugten Formteiles, das sich von dem in Fig. 2 gezeigten Form
teil dadurch unterscheidet, daß auf das Holzfurnier 3 zusätzlich
eine Lackschicht 4 aufgebracht worden ist. Diese Lackschicht 4
erfüllt insbesondere hohe ästhetische Anforderungen, ferner
schützt sie die empfindliche Oberfläche des Edelholzfurnieres vor
Verschmutzungen und Verstaubungen.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Komponenten bzw. Form
teile zeigen einen leicht gekrümmten Bereich eines Formteiles,
jedoch können auch Formteile mit stark gekrümmten Bereichen bzw.
wechselnden Krümmungen vorgesehen sein, ferner können die Form
teile auch Öffnungen bzw. Ausnehmungen oder Bohrungen etc. auf
weisen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in
den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung wesentlich sein.
1
Trägerelement
2
Klebeschicht
3
Deckschicht
4
Lackschicht
Claims (21)
1. Verfahren zum Herstellen eines Formteils mit einem
Trägerelement (1) und mit mindestens einer Deckschicht (3),
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerelement (1) aus einem
wärmestabilen Kunststoff in einer vorgegebenen Form bereit
gestellt wird und die mindestens eine Deckschicht mittels einer
duroplastisch härtbaren und lösemittelfreien Klebeschicht (2)
unter kurzfristiger Ausübung von Druck und unter Wärmezufuhr
dauerhaft mit dem Trägerelement (1) unter Beibehaltung seiner
vorgegebenen Form und ohne Anschmelzen seiner Oberfläche
verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
wärmestabiler Kunststoff für das Trägerelement (1) Polyamid PA,
insbesondere PA 6, Polyamid mit 6 C-Atomen in der Monomereinheit,
oder PA 66, durch Polykondensation von aliphatischen Diaminen und
Dicarbonsäuren erzeugtes Polyamid mit 6 C-Atomen in der Diamin-
Gruppe und 4 C-Atomen in der Dicarbonsäure-Gruppe, verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
wärmestabiler Kunststoff für das Trägerelement (1) Polyphenyl
sulfid PPS oder Polyethylenterephthalat PET verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als duroplastisch härtbare Klebeschicht (2)
duroplastische Harze verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als duroplastisch härtbare Klebeschicht (2)
phenol-, melamin- und/oder harnstoff-melamin-beharzte Leimstoffe
verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klebeschicht (2) so formuliert ist, daß
sie mit Kunststoff und dem Material der Deckschicht (3), aber
nicht mit Stahl oder anderen Werkzeugmaterialien reagiert.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klebeschicht (2) vor Verarbeitung als
Folie vorliegt und zur Verarbeitung zwischen dem Trägerelement
(1) und der Deckschicht (3) angeordnet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß kein Haftvermittler oder Primer zur
Vorbehandlung des Trägerelements (1) oder der Deckschicht (3)
verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägerelement in einem Spritzgußverfahren
hergestellt worden ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitsschritt des Verbindens des
Trägerelementes (1) mit einer Deckschicht (3) bei einer
Temperatur von 120°C bis 180°C durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbinden des Trägerelementes (1) mit einer Deckschicht (3) bei
etwa 140°C durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Verbinden des Trägerelementes (1) mit
der Deckschicht (3) ein Druck von 1,2 N/mm2 bis 2,5 N/mm2 ausgeübt
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Verbinden des Trägerelementes (1) mit der Deckschicht (3) ein
Druck von ungefähr 2 N/mm2 ausgeübt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck über einen Zeitraum von 0,5 bis 5
Minuten aufrechterhalten wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druck über einen Zeitraum von etwa 3 Minuten aufrechterhalten
wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Deckschicht (3) natürliche und/oder
künstliche Werkstoffe und/oder Kombinationen aus den genannten
Materialarten verwendet werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als
Deckschicht (3) ein Holz- bzw. Edelholzfurnier verwendet wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß als Deckschicht Dekorationsmaterialien, wie
Stoff, Textil, Kunstleder, Leder, Kunststoff, Papier,
papierähnliche Stoffe, Metalle und/oder Kombinationen aus den
genannten Materialien verwendet werden.
19. Formteil, das insbesondere nach einem Verfahren gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche hergestellt worden ist, wobei das
Formteil die direkte Schichtabfolge Trägerelement (1) aus
wärmestabilem Kunststoff, Klebeschicht (2), Deckschicht (3)
aufweist.
20. Formteil nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der Deckschicht zusätzlich eine Lackschicht (4) angeordnet ist.
21. Formteil nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil die direkte Schichtabfolge Polyamid PA (1), Phenol (2),
Holz oder Edelholzfurnier (3) aufweist, wobei das Holz- oder
Edelholzfurnier zusätzlich mit einer Lackschicht (4) versehen
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998118232 DE19818232A1 (de) | 1998-04-24 | 1998-04-24 | Verfahren zum Herstellen eines Formteils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998118232 DE19818232A1 (de) | 1998-04-24 | 1998-04-24 | Verfahren zum Herstellen eines Formteils |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19818232A1 true DE19818232A1 (de) | 1999-10-28 |
Family
ID=7865608
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998118232 Ceased DE19818232A1 (de) | 1998-04-24 | 1998-04-24 | Verfahren zum Herstellen eines Formteils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19818232A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10112688A1 (de) * | 2001-03-16 | 2002-09-26 | Sika Ag, Vormals Kaspar Winkler & Co | Vorrichtung zur Verstärkung eines Hohlteils eines Fahrzeugs |
DE102005040078A1 (de) * | 2005-08-24 | 2007-03-01 | Esfandiar Rahim Azar-Pey | Verbund aus Ziegenleder und einem weiteren Material |
WO2008071393A2 (de) * | 2006-12-11 | 2008-06-19 | Interglarion Limited | Furnierte platte, verfahren zur herstellung einer furnierten platte und verwendung von ausschusspapieren bei diesem verfahren |
DE102007023132A1 (de) * | 2007-05-16 | 2008-11-20 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung eines Hybridbauteils |
DE102006047950B4 (de) * | 2006-10-10 | 2010-10-14 | Lisa Dräxlmaier GmbH | Verfahren zur Herstellung von Bauteilen mit Furnier-Folien-Verbund |
DE102018111888B3 (de) | 2018-05-17 | 2019-06-06 | Novem Car Interior Design Gmbh | Verfahren zum Herstellen eines Formteils |
-
1998
- 1998-04-24 DE DE1998118232 patent/DE19818232A1/de not_active Ceased
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10112688A1 (de) * | 2001-03-16 | 2002-09-26 | Sika Ag, Vormals Kaspar Winkler & Co | Vorrichtung zur Verstärkung eines Hohlteils eines Fahrzeugs |
DE102005040078A1 (de) * | 2005-08-24 | 2007-03-01 | Esfandiar Rahim Azar-Pey | Verbund aus Ziegenleder und einem weiteren Material |
DE102005040078B4 (de) * | 2005-08-24 | 2008-11-06 | Esfandiar Rahim Azar-Pey | Verbund aus Ziegenleder und einem weiteren Material |
DE102006047950B4 (de) * | 2006-10-10 | 2010-10-14 | Lisa Dräxlmaier GmbH | Verfahren zur Herstellung von Bauteilen mit Furnier-Folien-Verbund |
WO2008071393A2 (de) * | 2006-12-11 | 2008-06-19 | Interglarion Limited | Furnierte platte, verfahren zur herstellung einer furnierten platte und verwendung von ausschusspapieren bei diesem verfahren |
WO2008071393A3 (de) * | 2006-12-11 | 2008-11-13 | Interglarion Ltd | Furnierte platte, verfahren zur herstellung einer furnierten platte und verwendung von ausschusspapieren bei diesem verfahren |
DE102007023132A1 (de) * | 2007-05-16 | 2008-11-20 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung eines Hybridbauteils |
DE102018111888B3 (de) | 2018-05-17 | 2019-06-06 | Novem Car Interior Design Gmbh | Verfahren zum Herstellen eines Formteils |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102006047950B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bauteilen mit Furnier-Folien-Verbund | |
EP0741842B1 (de) | Verklebbares befestigungselement zum halten von bau- oder funktionsteilen auf trägerteilen | |
EP0630763B1 (de) | Verfahren zum Herstellen von lackierten Teilen | |
EP2885122B1 (de) | Kfz-bauteil mit folienoberfläche und sein herstellungsverfahren | |
EP1995034A2 (de) | Formteil, insbesondere Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für den Fahrzeuginnenraum, und Verfahren zur Herstellung von Formteilen | |
DE112016001325T5 (de) | Dekorationsfolie, Formartikel-Herstellungsverfahren und Formartikel | |
DE19818232A1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Formteils | |
DE19607051A1 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Holzfurnier-Garnitur für die dekorative Innenausstattung eines Kraftfahrzeugs und damit hergestelltes Holzfurnier-Element | |
DE102008022224A1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffformteils mit einer Lackbeschichtung | |
DE102008009766A1 (de) | Materialschicht mit Haftvermittlern und Verfahren zur Herstellung einer solchen Materialschicht | |
DE102019214028B4 (de) | Harzformkörper | |
WO2017097444A1 (de) | Verfahren zum beschichten eines substrats | |
WO2007140870A1 (de) | Schichtförmiges verstärkungsbauteil | |
DE102019002597A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Karosseriebeplankungsteils mit einer Class-A-Sichtoberfläche, Karosseriebeplankungsteil mit einer Class-A-Sichtoberfläche sowie Fahrzeug | |
WO2014124817A1 (de) | Innenverkleidungsteil sowie verfahren zu dessen herstellung | |
DE102017204311A1 (de) | Kunststoff-Formteil und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE102018114335B4 (de) | Fahrzeugkarosserieanordnung | |
DE10259597B4 (de) | Verfahren zum Abdecken von Fehlstellen und Poren auf der Oberfläche von Bauteilen aus faserverstärktem Kunststoff | |
DE102008058324B4 (de) | Formbauteil aus Kunststoff und Verfahren zu dessen Herstellung | |
WO2020240219A1 (de) | Spritzgussteil und verfahren zur herstellung des spritzgussteils | |
DE19854883A1 (de) | Kunststoff-Bauteil und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE102004059696A1 (de) | Lackierte faserverstärkte Kunststoff-Bauteile und Lackierverfahren | |
EP0247239B1 (de) | Wärmebeständiges, leicht und dauerhaft lackierbares Leichtbauteil, insbesondere für die Fahrzeugindustrie | |
DE102018114496B4 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Bauteilanordnung | |
DE102006033368A1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Verklebung und Fahrzeugdach mit textilem Verdeckstoff |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: B29C 65/48 |
|
8131 | Rejection |