DE19933528A1 - Verfahren zum Aufbringen einer Sperrschicht auf die Rückseite eines Dekorbezuges - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen einer Sperrschicht auf die Rückseite eines DekorbezugesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer Sperrschicht auf die Rückseite eines Dekorbezuges, insbesondere für ein Innenausstattungsteil, wobei die Sperrschicht ein Eindringen von Klebstoff oder Kunststoffmaterial in den Dekorbezug verhindert. Erfindungsgemäß wird die Sperrschicht durch Blasformen auf den in einem Blasformwerkzeug positionierten und mit seiner Vorderseite auf dem Blasformwerkzeug aufliegenden Dekorbezug aufgebracht. Bevorzugt wird der Dekorbezug durch Echtleder oder Kunstleder oder Textil mit oder ohne Nahtstellen gebildet und die Sperrschicht durch ein dem Polyurethan verwandtes Material, wobei letztere eine gegenüber dem Dekorbezug geringe Dicke in der Größenordnung von 100 _m bis 300 _m aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer Sperrschicht auf
die Rückseite eines Dekorbezuges, insbesondere für ein Innenausstat
tungsteil, wobei die Sperrschicht ein Eindringen von Klebstoff oder Kunst
stoffmaterial in den Dekorbezug verhindert.
Zum technischen Umfeld wird
neben der DE 195 46 397 A1 insbesondere auf die EP 0 337 183 B1 verwie
sen.
Es sind eine Vielzahl von Herstellverfahren für bspw. mit Leder oder anderen
hochwertigen, teilweise durchlässigen Dekorbezügen verkleidete Innen-
Ausstattungsteile bspw. von Personenkraftwagen bekannt. Dabei werden an
das entstehende Produkt hohe Anforderungen (nicht nur in qualitativer Hin
sicht) gestellt. Wesentlich ist selbstverständlich eine ausreichende Standfe
stigkeit auch unter den teilweise harten Einsatzbedingungen; darüber hinaus
soll aber auch die Haptik sowie das optische Erscheinungsbild des Dekorbe
zuges hohen Ansprüchen genügen.
Grundsätzlich ist es zwar möglich, einen vorkonfektionierten (d. h. beschnit
tenen und ggf. aus Teilstücken zusammengenähten) Dekorbezug direkt auf
ein vorgeformtes Ausstattungsteil aufzukaschieren bzw. aufzukleben, jedoch
dringt hierbei die Kleberschicht in den Dekorbezug ein und schädigt diesen
dabei bzw. zerstört dessen gewünschte haptische Eigenschaften.
Daneben ist es möglich, das Ausstattungsteil, welches seinerseits üblicher
weise aus schaumfähigem Kunststoffmaterial besteht, direkt auf die Rück
seite des Dekorbezuges in einem geeigneten Schäumwerkzeug zu formen.
So wird nach der eingangs erstgenannten DE 195 46 397 A1 ein auch als
Ausstattungsteil geeigneter mehrschichtiger Formkörper mit einer Leder-
Deckschicht als Dekorbezug sowie mit einem Kunststoffkern dadurch herge
stellt, daß dieser aus einem CO2-getriebenen Polyurethan-Formschaum be
stehende Kunststoffkern in situ an der in einer Form eingeschlossenen Le
derschicht erzeugt und ausgeschäumt worden ist. Hierbei kann jedoch das
Kunststoff-Schaummaterial in den Lederbezug eindringen oder diesen sogar
an üblicherweise vorhandenen Nahtstellen durchdringen. Dies schädigt den
Lederbezug bzw. verschlechtert dessen Haptik und Erscheinungsbild. Als
eine Abhilfemaßnahme hiergegen ist in der eingangs erstgenannten
EP 0 337 183 B1 eine in die Rückseite ebenfalls eines Lederbezuges (als
Dekorbezug) eingebrachte sog. Sperrschicht vorgeschlagen und beschrie
ben.
Das Einbringen einer solchen Sperrschicht stellt einen zusätzlichen Aufwand
dar, den so gering als möglich zu halten sich die vorliegende Erfindung zur
Aufgabe gestellt hat.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß die Sperr
schicht durch Blasformen auf den mit seiner Vorderseite in einem Blasform
werkzeug positionierten Dekorbezug aufgebracht wird. Insbesondere wenn
der Dekorbezug durch Echtleder oder Kunstleder oder Textil mit oder ohne
Nahtstellen gebildet wird, kann die Sperrschicht durch ein dem Polyurethan
verwandtes Material gebildet sein und eine gegenüber dem Dekorbezug ge
ringe Dicke in der Größenordnung von 100 µm bis 300 µm aufweisen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die beigefügte einzige Figur
verwiesen, in der ein Teil eines Arbeitsschrittes des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt ist. Gezeigt ist dabei ein Schnitt durch ein Blasform
werkzeug, in welchem sich der Dekorbezug befindet.
Mit der Bezugsziffer 1 ist ein lediglich abstrakt dargestelltes Blasformwerk
zeug bezeichnet, das wie üblich teilbar ist und somit aus zumindest zwei
Werkzeughälften 1a, 1b besteht. In dieses Blasformwerkzeug 1 wird nun zu
nächst ein vorkonfektionierter Dekorbezug 2 derart eingelegt, daß dieser
Dekorbezug 2 mit seiner Vorderseite (bzw. Außenseite) auf der (inneren)
Form-Oberfläche der (hier beiden) Werkzeughälften 1a, 1b aufliegt. Dabei
kann der Dekorbezug 2 bspw. durch Unterdruck an dieser Form-Oberfläche
des Blasformwerkzeuges 1 gehalten werden.
Anschließend wird auf die der Vorderseite entgegengesetzte Rückseite 2a
des Dekorbezuges 2, die somit dem Innenraum des Blasformwerkzeuges 1
zugewandt ist, eine Sperrschicht aufgebracht, und zwar unter Anwendung
des bekannten üblichen Blasformprozesses. Hierbei wird das diese Sperr
schicht bildende Material in Form einer Blase 3 in den Innenraum des Blas
formwerkzeuges eingebracht, wobei diese Blase 3 bekanntermaßen innen
seitig mit Überdruck beaufschlagt wird, so daß sich diese im wesentlichen
geschlossene Blase 3 wie durch die Pfeile 4 dargestellt flächig an die Rück
seite 2a des Dekorbezuges 2 anlegt. Das Einbringen des die Blase 3 bilden
den Materials sowie die innenseitige Beaufschlagung der Blase 3 mit Über
druck erfolgt dabei wie üblich über eine ebenfalls lediglich abstrakt darge
stellte Injektionseinrichtung 1c, die Bestandteil des Blasformwerkzeuges 1
ist. Selbstverständlich weist der Dekorbezug 2 im Bereich dieser Injektions
einrichtung 1c einen geeigneten Durchbruch auf, über welchen die Blase 3 in
den Innenraum des Blasformwerkzeuges 1 eingebracht werden kann.
Liegt die Blase 3 vollflächig an der Rückseite 2a des Dekorbezuges 2 an, so
wird der Blasformprozess abgebrochen, wonach das die Blase 3 bildende
Material abkühlt und erstarrt und sich gleichzeitig mit dem Dekorbezug 2
verbindet. Dabei bildet das Material dieser dann vollständig auf dem Dekor
bezug 2 bzw. auf der Rückseite 2a desselben aufliegenden Blase 3 die ge
nannte Sperrschicht, wobei dieser Zustand der Einfachheit halber figürlich
nicht dargestellt ist. Anschließend kann dann der auf seiner Rückseite 2a mit
der besagten (durch die Blase 3 gebildeten) Sperrschicht versehene Dekor
bezug 2 aus dem Blasformwerkzeug entnommen werden, wonach eine wei
tere Bearbeitung dieses Dekorbezuges 2 erfolgen kann. So kann dieser De
korbezug 2 mit der Rückseite 2a bzw. genauer mit seiner Sperrschicht auf
einen ein Innenausstattungsteil bildenden Formkörper aufkaschiert werden,
oder es kann dieser Formkörper auf der Sperrschicht bspw. durch Hinter
schäumen ausgeformt werden.
Mit dem beschriebenen Verfahren läßt sich eine Sperrschicht auf besonders
einfache Weise auf die Rückseite 2a des Dekorbezuges 2 aufbringen. Dabei
verhindert diese Sperrschicht nicht nur das Eindringen von Schaummaterial
(beim soeben genannten Hinterschäumen) bzw. von Klebstoff (beim soeben
genannten Kaschieren) in den Dekorbezug 2 hinein, sondern diese Sperr
schicht verleiht dem Dekorbezug 2 bereits eine gewisse Geometrie-Stabilität,
wodurch die weitere Handhabung vereinfacht wird. Selbstverständlich muß
das Blasformwerkzeug 1 hierfür im wesentlichen die später gewünschte
Form des Dekorbezuges 2 abbilden. Dies hat den Vorteil, daß am Dekorbe
zug 2 auch besonders kleine Radien darstellbar sind; ferner sind auch große
Hinterschnitte ausformbar. Da bspw. das in einem späteren Schritt aufge
brachte Hinterschäummaterial nicht in den Dekorbezug 2 eindringen kann,
erfährt dieser keine nachteiligen Veränderungen, bspw. hinsichtlich Haptik
und Optik. Insbesondere ist es aufgrund der Sperrschicht auch nicht erfor
derlich, ggf. im Dekorbezug 2 vorhandene Nahtstellen bzw. Nähte separat
abzudichten.
Beim Dekorbezug 2 kann es sich bevorzugt um Echtleder oder Kunstleder
oder ein Textilmaterial handeln. Für die die Sperrschicht bildende Blase 3
kommt dann als Werkstoff bevorzugt ein dem Polyurethan verwandtes Mate
rial zum Einsatz, wobei die Sperrschicht bevorzugt eine gegenüber dem De
korbezug 2 geringe Dicke in der Größenordnung von 100 µm bis 300 µm auf
weist; jedoch kann dies sowie eine Vielzahl weiterer Details durchaus abwei
chend vom gezeigten Ausführungsbeispiel gestaltet sein, ohne den Inhalt
der Patentansprüche zu verlassen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufbringen einer Sperrschicht auf die Rückseite (2a)
eines Dekorbezuges (2), insbesondere für ein Innenausstattungsteil,
wobei die Sperrschicht ein Eindringen von Klebstoff oder Kunststoff
material in den Dekorbezug verhindert,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschicht durch Blasformen auf
den in einem Blasformwerkzeug (1) positionierten und mit seiner Vor
derseite auf dem Blasformwerkzeug (1) aufliegenden Dekorbezug (2)
aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Dekorbezug (2) durch Echtle
der oder Kunstleder oder Textil mit oder ohne Nahtstellen gebildet
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschicht durch ein dem Polyu
rethan verwandtes Material gebildet wird und eine gegenüber dem
Dekorbezug geringe Dicke in der Größenordnung von 100 µm bis
300 µm aufweist.
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DE (1) | DE19933528B4 (de) |
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- 1999-07-16 DE DE1999133528 patent/DE19933528B4/de not_active Expired - Fee Related
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