DE19546397C2 - Mehrschichtiger Formkörper und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Mehrschichtiger Formkörper und Verfahren zur HerstellungInfo
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- DE19546397C2 DE19546397C2 DE1995146397 DE19546397A DE19546397C2 DE 19546397 C2 DE19546397 C2 DE 19546397C2 DE 1995146397 DE1995146397 DE 1995146397 DE 19546397 A DE19546397 A DE 19546397A DE 19546397 C2 DE19546397 C2 DE 19546397C2
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- C08J2375/00—Characterised by the use of polyureas or polyurethanes; Derivatives of such polymers
- C08J2375/04—Polyurethanes
Description
Die Erfindung betrifft einen mehrschichtigen Formkörper nach dem Ober
begriff des Anspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung solcher Formkörper. Diese Formkörper können insbeson
dere ein mit Leder überzogener Gebrauchsgegenstand, ein mit Leder über
zogener Behälter oder ein mit Leder überzogenes Ausstattungselement
sein.
Der erfindungsgemäße Formkörper ist mit einer Deckschicht aus natürli
chem Leder versehen, das an seiner Innenseite mit einer Sperrschicht
versehen ist und das an einem aus Formschaum bestehenden Kunststoff
kern anliegt, der in situ an der in einer Form eingeschlossenen Leder
schicht erzeugt und ausgeschäumt worden ist. Von der vorliegenden Er
findung nicht umfaßt sind Schutzhelme und deren Segmente mit einem
solchen Aufbau.
Aus den nachstehenden, je nicht vorveröffentlichten Dokumenten
DE 44 21 094 A1, DE 44 21 110 A1 und WO 95/34229 A2 ist ein Lederhelm
mit einer stabilen Helmschale bekannt, der aus mehreren miteinander ver
bundenen Segmenten aufgebaut ist. Jedes Segment besteht im wesent
lichen aus einem die erforderliche Stabilität liefernden Kern aus geschäum
ten Kunststoff, und dieser Kern ist an seiner Außenseite mit einer zusätzlichen
Deckschicht versehen, die aus natürlichem Leder bestehen kann.
Der Kunststoffkern kann aus einem CO2-getriebenen Polyurethan-Form
schaum bestehen und ist in situ an der in einer Form eingelegten Leder
schicht erzeugt und ausgeschäumt worden. Diese Segmente können an
ihrer Außenseite oder Sichtseite erhabene, dekorative Strukturen auf
weisen, die durch Tiefziehen der Lederschicht im Verlauf der Ausschäu
mung des Kunststoffkerns erzeugt worden sind. Diese dekorativen Struk
turen können außerordentlich fein ausgebildet sein und können beispiels
weise das Gefieder einer Vogelschwinge wiedergeben.
Die Herstellung dieser Lederhelm-Segmente erfolgt nach einem Verfahren,
das nachstehende Verfahrensschritte vorsieht:
- a) Für jedes Segment wird eine mehrteilige verschließbare, heizbare und evakuierbare Form bereitgestellt, deren Formhohlraum an die Kontur des Segmentes angepaßt ist;
- b) es wird eine solche Form bereitgestellt, die wenigstens nachste
hende Formteile aufweist,
- - eine Unterform, in deren Boden Bohrungen ausgespart sind, die an ein Unterdrucksystem angeschlossen sind;
- - einen Zwischenring, dessen Innenkontur an den Umfang der Segmente angepaßt ist;
- - eine Oberform mit einem Formstück, das in die Innenkontur des Zwischenringes einführbar ist;
- c) auf den Boden der Unterform wird ein zugeschnittenes Leder stück aufgelegt und mit Hilfe von Unterdruck und gegebenen falls mechanischer Unterstützung an den Boden der Unterform angesaugt und angepaßt;
- d) der Zwischenring wird - bündig mit der Unterform - auf die Leder schicht aufgesetzt, die einen umlaufenden Randabschnitt aufweist, der zwischen die komplementären Passflächen von Unterform und Zwischenring eingesetzt ist und dort wie eine Dichtung wirkt;
- e) in den vom Zwischenring begrenzten Formhohlraum wird eine kleine dosierte Menge einer unmittelbar vorher erzeugten Mischung aus den Komponenten eines selbsttätig einen Polyurethan-Form schaum bildenden System eingebracht;
- f) die Oberform wird abgesenkt, und die gesamte Form wird ver schlossen und verriegelt;
- g) die Form wird eine Zeitspanne lang geschlossen gehalten, bis der sich bildende Schaum den gesamten Formhohlraum ausgefüllt und sich formbeständig stabilisiert hat;
- h) daraufhin wird die Form geöffnet, die Oberform und der Zwischen ring angehoben, das Segment entnommen und soweit für die weitere Verwendung erforderlich, beschnitten, gereinigt und bearbeitet.
Das Dokument DE 41 34 951 C1 betrifft ein Verfahren zum Überziehen
von Kfz-Innenausbauteilen, insbesondere von Instrumententafeln, mit
einem nur gering dehnfähigen Dekormaterial, wie Leder, wobei die Innen
ausbauteile Bereiche mit räumlich stärker gekrümmten Oberflächen und
andere Bereiche mit räumlich geringer gekrümmter Oberfläche aufweisen.
Ausgehend von der Erfahrung, daß bei komplizierten, das heißt bei stark
konturierten Bauteilen, wie zum Beispiel Instrumententafeln die Technik
des direkt Hinterschäumens nicht oder nur äußerst schwer beherrsch
bar ist, weil dazu ein lappiges, konturgetreu genähtes Lederkleid sehr
exakt und faltenfrei in das Schäumwerkzeug eingelegt und fixiert werden
müßte, was meist nicht gelingt, wird in zwei Schritten vorgegangen.
In einem ersten Schritt erfolgt das Aufkleben des Lederkleides in dem
wenig räumlich gekrümmten Bereich der Oberfläche des Trägerteiles
durch Hinterschäumen mittels eines klebewirksamen Schaumes innerhalb
des Schäumwerkzeuges. Hierzu wird das Lederkleid in das Schäumwerk
zeug lagedefiniert eingelegt und durch Vakuum darin gehaltert und da
bei - innerhalb der beschränkten Dehnfähigkeit - in die erwünschte Ober
flächenform gespannt. Anschließend wird das in dem geringer gekrümmten
Oberflächenbereich mit einer der Klebeschaumstärke entsprechenden Mate
rialrücknahme versehene Trägerteil in das Schäumwerkzeug lagedefiniert
eingelegt; das Schäumwerkzeug wird geschlossen; und der Hohlraum
zwischen Trägerteil und dem Lederkleid wird ausgeschäumt. Nach Ent
nahme aus dem Schäumwerkzeug wird in einem zweiten manuell auszu
führenden Verfahrensschritt der restliche Teil des Lederkleides in konventioneller
Klebetechnik in den stärker räumlich gekrümmten Oberflächen
bereichen des Trägerkleides aufgeklebt. Im Ergebnis ist nach diesem
bekannten Vorschlag die Erzeugung von Bauteilen durch Hinterschäu
mung von Leder auf insgesamt nur gering konturierte Bauteile beschränkt.
Es wird empfohlen, hierfür "wenig gekrümmte Bereiche mit der flächen
mäßig größten, gering gekrümmten und durchbruchfreien Oberflächen
partie des Bauteiles auszuwählen".
Weiterhin wird dort vorgeschlagen, die Zuschnitteile des Lederkleides
im Bereich der Hinterschäumung vor dem Vernähen auf ihrer dem Träger
teil zugewandten Rückseite schaumdicht zu machen, sowie die Nähte des
Lederkleides zumindest im Bereich der Hinterschäumung gegen Durch
tritt von Schaum abzudichten.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,
das gattungsgemäße Verfahren (DE 41 34 951 C1) der Hinterschäumung
von natürlichem Leder auch zur Erzeugung von mehrschichtigen Form
körpern verfügbar zu machen, die eine wesentlich stärker konturierte
dreidimensionale Oberflächenkontur aufweisen, beispielsweise auch eine
erhabene dekorative Struktur, die feine Details naturgetreu wiedergibt,
und derartige mehrschichtige Formkörper bereitzustellen.
Ferner soll mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
solcher mehrschichtiger Formkörper angegeben werden.
Ausgehend von einem mehrschichtigen Formkörper
mit wenigstens einem erhabenen Abschnitt, einer erhabenen, dekorati ven Struktur und/oder mit einer sonstigen dreidimensionalen Oberflächen kontur,
jedoch ausgenommen Schutzhelme und deren Segmente,
mit einer Deckschicht aus natürlichem Leder, das an seiner Innenseite mit einer Sperrschicht versehen ist, die an einem aus Formschaum be stehenden Kunststoffkern anliegt, der in situ an der in einer Form ein geschlossenen Lederschicht erzeugt und ausgeschäumt worden ist,
ist die erfindungsgemäße Lösung obiger Aufgabe
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrschicht elastisch ausgebildet ist; und
der Kunststoffkern aus einem CO2-getriebenen Polyurethan-Formschaum besteht, dessen Ausschäumung derartig in einer geschlossenen Form er folgt, daß der entstehende Schäumdruck ein Tiefziehen der Lederschicht bewirkt, wobei das Leder formgetreu an die entsprechend konturierte Formenoberfläche angepaßt wird, um den erhabenen Abschnitt, die erha bene dekorative Struktur und/oder die sonstige dreidimensionale Ober flächenkontur zu erzeugen.
mit wenigstens einem erhabenen Abschnitt, einer erhabenen, dekorati ven Struktur und/oder mit einer sonstigen dreidimensionalen Oberflächen kontur,
jedoch ausgenommen Schutzhelme und deren Segmente,
mit einer Deckschicht aus natürlichem Leder, das an seiner Innenseite mit einer Sperrschicht versehen ist, die an einem aus Formschaum be stehenden Kunststoffkern anliegt, der in situ an der in einer Form ein geschlossenen Lederschicht erzeugt und ausgeschäumt worden ist,
ist die erfindungsgemäße Lösung obiger Aufgabe
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrschicht elastisch ausgebildet ist; und
der Kunststoffkern aus einem CO2-getriebenen Polyurethan-Formschaum besteht, dessen Ausschäumung derartig in einer geschlossenen Form er folgt, daß der entstehende Schäumdruck ein Tiefziehen der Lederschicht bewirkt, wobei das Leder formgetreu an die entsprechend konturierte Formenoberfläche angepaßt wird, um den erhabenen Abschnitt, die erha bene dekorative Struktur und/oder die sonstige dreidimensionale Ober flächenkontur zu erzeugen.
Ein weiterer, wichtiger Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung be
trifft ein Verfahren zur Herstellung dieser mehrschichtigen Formkörper.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Gesamtheit der Verfahrens
schritte (a) bis (h) aus Anspruch 24 und dient zur Herstellung mehr
schichtiger, mit natürlichem Leder überzogener Formkörper oder deren
Bestandteile, jedoch ausgenommen Schutzhelme und deren Segmente. In
soweit wird mit der vorliegenden Erfindung ein Analogieverfahren zur
Herstellung neuer Produkte bereitgestellt. Die Neuheit des Verfahrens
resultiert aus der Neuheit der Produkte.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung können eine Vielzahl verschiedener
Gegenstände bereitgestellt werden, die einen Überzug aus natürlichem
Leder aufweisen. Solche Gegenstände können einteilig ausgebildet sein
oder können aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt sein, wobei
jeder Bestandteil teilweise mit Leder überzogen ist, so daß nach dem
Zusammenbau ein einheitlicher Gegenstand mit Lederüberzug erhalten
wird. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die zur
Erzeugung herkömmlicher Ledergegenstände notwendigen Naht- und Sattler
arbeiten ganz wesentlich vermindert sind. Weiterhin ermöglicht die Er
findung die Erzeugung dekorativer erhabener Strukturen im Wege eines
Tiefziehvorganges. Solche Strukturen waren bislang praktisch nicht zu
gänglich. Schließlich ist die Lederschicht an ihrer, zum Kunststoffkern
benachbarten Innenseite mit einer elastischen Sperrschicht versehen,
die vorzugsweise auch wasserundurchlässig ist. Damit können nach der
vorliegenden Erfindung wasserundurchlässige Ledergegenstände bereit
gestellt werden. Die Erfindung ermöglicht den Einsatz von natürlichem
Leder für zahlreiche Anwendungen, in denen bislang der Einsatz von
Leder wegen der notwendigen Handarbeit und den damit verbundenen
hohen Arbeitskosten nicht möglich war. Die Erfindung ermöglicht die
Herstellung von Ledergegenständen im industriellen Maßstab, wobei den
noch jeder Gegenstand eine typische hochwertige Lederoptik aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
So ist vorgesehen, daß der mehrschichtige Formkörper eine durch den
Formhohlraum vorgegebene dreidimensionale Oberflächenkontur aufweist.
Eine Anpassung der ursprünglich ebenen Lederschicht an diese dreidimen
sionale Kontur erfolgt durch Tiefziehen der Lederschicht im Verlauf der
Ausschäumung des Kunststoffkerns. Hierdurch ist es möglich, vielfältige,
dreidimensionale Strukturen aus Leder zu schaffen, die mit herkömmlichen
Naht- und Sattlerarbeiten nicht darstellbar sind, beispielsweise auch ab
gerundete Eck-Strukturen an einem quaderförmigen Behälter, wie etwa
einer Kofferschale.
Weiterhin weist der mehrschichtige Formkörper wenigstens einen erha
benen Abschnitt und/oder wenigstens eine erhabene dekorative Struktur
und/oder einen sonstigen dreidimensionalen Oberflächenabschnitt auf,
der/die über die restliche Formkörperoberfläche vorsteht, wobei diese(r)
erhabene Struktur/Abschnitt einstückig mit der restlichen Lederschicht
verbunden ist und durch Tiefziehen der Lederschicht im Verlauf der
Ausschäumung des Kunststoffkerns erzeugt worden ist. Die durch Tief
ziehen erzeugte dekorative Struktur vermag auch sehr feine Details Ori
ginal-getreu wiederzugeben, wie beispielsweise die Struktur der Federn
am Flügel eines Vogels. Je nach Elastizität des ursprünglichen Leders
und der Größe des Lederstückes kann die erhabene Struktur eine deut
liche Höhe von bis zu 20 bis 30 mm gegenüber der restlichen Lederschicht
annehmen. Mit Hilfe dieses besonderen Tiefziehvorganges lassen sich aus
natürlichem Leder vielfältige Strukturen darstellen.
Die Lederschicht ist benachbart zur Grenzfläche zum Kunststoffkern mit
einer Sperrschicht versehen. Vorzugsweise kann diese Sperrschicht mit
Hilfe eines elastisch eingestellten Acryllack erzeugt werden. Diese Sperr
schicht ist wichtig, um zu verhindern, daß im Verlauf des Ausschäumvor
ganges Komponenten des Kunststoffes durch im natürlichen Leder immer
vorhandene Poren hindurchtreten und Flecken oder sonstige Beeinträchti
gungen auf der Sichtseite der Lederschicht erzeugen. Weiterhin ist eine
solche Sperrschicht vorzugsweise auch wasserundurchlässig und verhin
dert, daß Feuchtigkeit aus der Umgebung durch die Poren in der Leder
schicht in den Kunststoffkern eindringen kann. Auf diesem Wege kann
natürliches Leder wasserundurchlässig ausgerüstet werden und ist dann
für viele Einsatzzwecke geeignet, in denen Wasserundurchlässigkeit ge
fordert wird, beispielsweise auch zur Erzeugung bestimmter Schuhe oder
Ausrüstungsgegenstände.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der mehrschichti
ge Formkörper zweiteilig oder mehrteilig ausgebildet sein und dann aus
zwei oder mehr, teilweise mit Leder überzogenen Bestandteilen bestehen.
Vorzugsweise wird in diesem Falle wenigstens ein Bestandteil ein inner
halb dieses Bestandteiles befindliches, aufnehmendes Arretierstück auf
weisen. Wenigstens ein weiterer Bestandteil wird ein einführbares Arre
tierstück aufweisen. Nach Einführen des einführbaren Arretierstückes
in das aufnehmende Arretierstück wird eine feste Verbindung dieser
Bestandteile zu einem einheitlichen Formkörper erhalten. Beispielsweise
kann das einführbare Arretierstück ein Kugelteil einer Nietverbindung
sein, und das aufnehmende Arretierstück ist dann ein Federteil
einer passenden Nietverbindung. Alternativ können nach
ihrer gegenseitigen Verbindung auch nicht mehr lösbare Arre
tierungen vorgesehen werden, beispielsweise mit Hilfe von
Nut- und -Feder-Arretierungen oder Schwalbenschwanz-Arre
tierungen und dergleichen.
Eine weitere Möglichkeit zur dauerhaften Verbindung von zwei
oder mehr, teilweise mit Leder überzogenen Bestandteilen
kann vorsehen, daß jeder Bestandteil wenigstens ein inner
halb dieses Bestandteiles befindliches, aufnehmendes Arre
tierstück aufweist. Nach Einnahme der vorgesehenen passen
den Anordnung sind an zwei benachbarten Bestandteilen die
beiden aufnehmenden Arretierstücke miteinander fluchtend
angeordnet. Zusätzlich ist ein Steckteil in Form eines
länglichen, unabhängig handhabbaren Körpers vorgesehen, der
zwei gegenüberliegende Endabschnitte aufweist. Durch Ein
führen je eines Steckteil-Endabschnittes in je ein passen
des, mit dem anderen fluchtenden, aufnehmendes Arretier
stück wird eine dauerhafte und unlösbare Steckverbindung
zwischen diesen beiden Bestandteilen erhalten. Das Steckteil
kann beispielsweise ein quaderförmiges Körperchen aus einem
stabilen Material sein, das Vorsprünge aufweist, die form
schlüssig in Aussparungen an den aufnehmenden Arretier
stücken einrasten können.
In einem solchen Falle kann jedes einführbare Arretierstück
und/oder jedes aufnehmende Arretierstück vorzugsweise ein
stückig mit einem Verankerungsteil versehen sein. Dieses
Verankerungsteil ist in den ausgeschäumten Kunststoffkern
eingebettet und mit diesem untrennbar verbunden. Ein solches
Verankerungsteil kann je nach Anwendungsfall vergleichsweise
großflächig ausgebildet sein, beispielsweise in Form einer
Rosette, und kann weiterhin mit verschiedenen Durchbrechun
gen versehen sein, um eine gute, feste und dauerhafte Ver
bindung mit dem umgebenden Kunststoffkern zu erhalten.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der
mehrschichtige Formkörper mit wenigstens einem Befestigungs
teil versehen sein, das zur Anbringung eines Funktionsele
mentes bestimmt ist, wie etwa ein Scharnierteil, ein Ver
schlußteil, ein Halteteil, ein Lagerteil oder dergleichen.
Auch ein solches Befestigungsteil ist einstückig mit einem
Verankerungsteil versehen, das in den ausgeschäumten Kunst
stoffkern eingebettet und mit diesem untrennbar verbunden
ist. Auf diese Weise kann eine dauerhafte und sichere Ver
bindung des Formkörpers mit einem Funktionselement wie vor
stehend genannt erzielt werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann in den
Kunststoffkern eine verstärkende Einlage eingearbeitet sein.
Eine solche Einlage kann einlagig oder mehrlagig ausgebildet
sein und kann aus Fäden oder Filamenten hoher Festigkeit be
stehen, beispielsweise aus Carbonfasern oder aus hochfesten
Kunststoff-Fasern wie etwa KEFLAR oder ARAMIDE. Eine solche
verstärkende Einlage kann die Struktur eines Gewebes auf
weisen, das im Verlauf des Ausschäumvorganges allseitig von
dem Kunststoffschaum durchdrungen wird. Eine solche ver
stärkende Einlage erhöht die mechanischen Eigenschaften wie
etwa Reißfestigkeit, Dehnungsmodul, Verformungswiderstand,
Maßhaltigkeit und Bruchfestigkeit des Formkörpers. Erhöhte
mechanische Eigenschaften sind beispielsweise wichtig für
Anwendungsfälle als Ausstattungselement in Kraftfahrzeugen,
beispielsweise als Türverkleidungen, Armaturenbrett und
dergleichen. In einem solchen Falle können vorzugsweise die
vorstehend genannten Verankerungsteile auch mechanisch mit
der verstärkenden Einlage verbunden sein, um den Sitz der
Verankerungsteile innerhalb des Kunststoffkerns noch weiter
zu steigern.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der er
findungsgemäße mehrschichtige Formkörper eine Sandwich-
Struktur aufweisen, mit dem mittig angeordneten Kunststoff
kern, der zwei gegenüberliegende Hauptflächen aufweist. An
der einen Hauptfläche liegt die Lederschicht an. An der an
deren Hauptfläche liegt eine Schale oder ein Schalensegment
aus einem mechanisch stabilen und weitgehend starren Mate
rial an. Bei diesem mechanisch stabilen und weitgehend
starren Material kann es sich um einen ausgewählten Kunst
stoff oder um ein Leichtmetall wie beispielsweise Aluminium
oder Magnesium und deren Legierungen handeln. Eine solche
Sandwich-Struktur ist insbesondere zweckmäßig für ver
gleichsweise großvolumige Formkörper, die erheblichen me
chanischen Belastungen ausgesetzt sind, wie beispielsweise
die Schalen eines Reisekoffers.
Ein erfindungsgemäßer, mehrschichtiger Formkörper kann in
vielerlei Gestalt und für eine Vielzahl verschiedener
Anwendungsfälle vorgesehen werden. Vorzugsweise kann ein
erfindungsgemäßer Formkörper ein mit Leder überzogener Ge
brauchsgegenstand, ein mit Leder überzogener Behälter oder
ein mit Leder überzogenes Ausstattungselement sein.
So kann ein erfindungsgemäßer, mehrschichtiger Formkörper
beispielsweise ausgebildet sein als ein Koffer, ein Scha
lenkoffer, ein Aktenkoffer, ein Kosmetikkoffer, ein
Necessaire, ein Etui, eine Tasche, eine Tennistasche,
eine Satteltasche, eine Werkzeugtasche, ein Toolbag oder
als ein sonstiger Behälter dieser Art. Derartige Behälter
haben eine im wesentlichen quaderförmige Gestalt. An den
beiden Hauptflächen können einstückig ausgebildete, er
habene, dekorative Strukturen, beispielsweise in der Ge
stalt großflächiger Wappen oder anderer Motive ausgebildet
sein, die durch Tiefziehen der Lederschicht erzeugt worden
sind. Die Lederschicht kann auch um Ecken und Kanten herum
geführt werden, ohne daß hier Nähte erforderlich sind. Zur
Verstärkung und Versteifung kann ein Rahmen aus Kunststoff
oder Metall, etwa Aluminium vorgesehen werden, der allseitig
von Kunststoff eingehüllt ist. An den in den Kunststoffkern
eingelegten und verankerten Befestigungsmittel können Funk
tionselemente wie etwa ein Scharnierteil, ein Verschlußteil,
ein Reißverschlußteil, ein Tragriemen, ein Magnetverschluß,
ein Lagerteil für einen Griff, ein Halteteil und dergleichen
angebracht sein. Die Kaschierung an der Innenseite der Le
derschicht liefert eine wasserundurchlässige Sperrschicht,
die auch das Eindringen von Feuchtigkeit in einen Koffer-
oder Taschen-Innenraum verhindert. Beispielsweise kann eine
dekorative, ein stabiles Gehäuse aufweisende Tennistasche
geschaffen werden, in welcher die Tennisschläger vor Stoß
einwirkung und Feuchtigkeitseinwirkung geschützt sind.
Weiterhin kann ein erfindungsgemäßer, mehrschichtiger Form
körper einen Bestandteil eines Koffers, eines Schalenkof
fers, eines Aktenkoffers, eines Kosmetikkoffers, eines
Necessaires, eines Etuis, einer Tasche, einer Tennistasche,
einer Satteltasche, einer Werkzeugtasche, eines Toolbags
oder eines sonstigen Behälters dieser Art bilden. Vorzugs
weise wird der erfindungsgemäße Formkörper denjenigen Be
standteil bilden, welcher die Hauptsichtfläche bildet und
der deshalb mit einer erhabenen dekorativen Struktur ver
sehen ist, beispielsweise der Deckel eines Koffers, eines
Etuis, einer Tasche usw.
An einem solchen Koffer oder an einer solchen Tasche kann
auch der Koffergriff bzw. Taschengriff aus einem erfin
dungsgemäßen, mehrschichtigen Formkörper bestehen. Vor
zugweise ist hier eine Ausführungsform aus zwei Bestand
teilen vorgesehen, die nach ihrer Fertigung unlösbar miteinander
verbunden werden. An einem solchen erfindungsgemäs
sen Koffergriff oder Taschengriff sind weniger Nähte er
forderlich, als bei herkömmlichen Griffen dieser Art.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann der er
findungsgemäße mehrschichtige Formkörper ein Brillenetui
sein. Ein solches Brillenetui kann aufnehmen eine Lese
brille, eine Motorradbrille, eine Skibrille, eine Sport
brille, eine Sonnenbrille oder eine sonstige Brille. Die
vorliegende Erfindung liefert ein stabiles Gehäuse, das mit
einem Lederüberzug versehen ist. Auf dem schwenkbar ange
lenkten Deckel des Brillenetuis kann eine erhabene dekora
tive Struktur ausgebildet sein, die durch Tiefziehen erzeugt
und deshalb einstückig mit dem Lederüberzug verbunden ist.
Dank des erfindungsgemäßen Verformungs- und Tiefziehvor
ganges für die Lederschicht sind Nähte an dem Lederüberzug
nicht erforderlich, selbst wenn dieser ein kastenförmiges
Gehäuse einhüllt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein
erfindungsgemäßer, mehrschichtiger Formkörper ein Protektor
für Sportler sein. Solche Protektoren sind Schutzelemente
und dienen beispielsweise zum Knieschutz, zum Wadenschutz,
zum Ellbogenschutz, zum Schulterschutz, zum Nierenschutz und
dergleichen von Sportlern. Derartige Protektoren sind ins
besondere auch wichtig für die modernen Straßensportarten
wie Rollerskate, Rollerblade, Skateboard und Rollersnake.
Durch eine elastische Verbindung vergleichsweise kleiner
Formkörper und/oder die Wahl von weichem Polyurethan-Form
schaum können hier auch vergleichsweise elastische Struk
turen geschaffen werden, die Dank eines Überzugs aus natür
lichem Leder nicht nur den notwendigen Schutz gewähren,
sondern zusätzlich auch ein attraktives Aussehen mit
"richtiger Lederoptik" aufweisen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein
erfindungsgemäßer, mehrschichtiger Formkörper ein Beklei
dungsstück sein, beispielsweise ein Schuh, ein Motorrad
schuh (Bikerboot) oder ein Teil eines Bekleidungsstückes,
eines Schuhs, beispielsweise eines Motorradschuhs. Auch hier
schafft die Kaschierung an der Innenseite der Lederschicht
eine wasserundurchlässige Sperrschicht. Für diese Anwen
dungsfälle kann der Kunststoffkern eine vergleichsweise
geringe Schichtdicke aufweisen und aus einem weichen, ela
stischen Polyurethan-Formschaum bestehen. Mit der vorliegen
den Erfindung kann insbesondere ein leichter, stabiler und
wasserundurchlässiger Motorradschuh aus Leder geschaffen
werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein er
findungsgemäßer mehrschichtiger Formkörper ein Ausstattungs
element eines Kraftfahrzeuges ein. Ein solches Kfz-Ausstat
tungselement kann beispielsweise ein Verkleidungsteil, eine
Türverkleidung oder deren Bestandteil, ein Armaturenbrett
oder dessen Bestandteil, ein Lederlenkrad, ein Schaltknauf,
eine Sonnenblende, ein Ledersitz oder dessen Bestandteil
sein. Insbesondere ein Armaturenbrett oder eine Türverklei
dung weist nicht nur eine hochwertige Lederoptik auf, son
dern es kann durch Einarbeitung einer verstärkenden Einlage
in den Kunststoffkern auch eine hohe mechanische Festigkeit
erzielt werden, die beispielsweise den Aufprallschutz gegen
über den Insassen verbessert. Auch hier erlaubt die Erfin
dung die industrielle Fertigung hochwertiger Lederteile,
ohne daß Nahtarbeiten oder Sattlerarbeiten erforderlich wer
den. Hinzu kommt die schalldämmende Wirkung des Kunststoff
kerns bei solchen Verkleidungsteilen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann ein er
findungsgemäßer, mehrschichtiger Formkörper ein Möbelstück
sein, beispielsweise ein Kleinmöbelstück, ein Büromöbel
stück, ein Sitzmöbel, ein Stuhl, ein Tisch, eine Schreib
tischgarnitur, ein Lampensockel oder ein ähnliches Möbel
stück oder dessen Teil. Auch hier läßt sich eine hochwertige
Lederoptik mit einstückig angeformten erhabenen Dekorteilen
erzielen, ohne daß aufwendige Nahtarbeiten erforderlich wer
den. An einem Stuhl oder sonstigen Sitzmöbel kann beispiels
weise die Sitzfläche aus Leder gefertigt werden, das ein
entsprechendes Polster einhüllt.
An all den vorstehend genannten Gegenständen, Behältern und
Ausstattungselementen kann das dekorative Aussehen durch er
habene Abschnitte und/oder Strukturen gesteigert werden, die
im Verlauf des Ausschäumvorganges durch Tiefziehen der Le
derschicht erzeugt werden. Zusätzlich kann das hochwertige
Aussehen durch eine ledertypische Be- und Verarbeitung ge
steigert werden, beispielsweise auch durch deutlich sicht
bare Nähte soweit das gewünscht wird. Weiterhin kann eine
Überdeckung der Stoßfugen zwischen benachbarten Bestandtei
len mit einem Keder erfolgen, der seinerseits mit einem Le
derband überzogen ist. Das erfindungsgemäße Herstellungsver
fahren und die gesamte Verarbeitung erlaubt die Erzeugung
einer typischen hochwertigen Lederoptik. Hierbei ist auch zu
berücksichtigen, daß echtes natürliches Lader unvermeidlich
mit gewissen Markierungen und Unregelmäßigkeiten versehen
ist, welche dem gesamten fertigen Ledergegenstand den Ein
druck eines Unikates verleihen.
Die Deckschicht oder Außenschicht der erfindungsgemäßen
Formkörper besteht aus echtem natürlichem Leder. Gut geeig
net ist beispielsweise das Leder von Büffel, Rind, Kalb,
Hirsch und Antilope, das vorzugsweise eingesetzt wird. Das
natürliche Leder ist in üblicher Weise vorbehandelt, gegerbt
und gefärbt worden. Das Leder soll an der für die Außenseite
bzw. Sichtseite vorgesehenen Oberfläche eine glatte Struktur
bzw. Optik aufweisen. Das Leder kann eine Dicke bzw. Stärke
von etwa 0,7 bis 2,8 mm aufweisen. Im Rahmen der erfindungs
gemäßen Verfahrens wird auch die Tiefziehfähigkeit von na
türlichem Leder ausgenutzt. Das eingesetzt Leder soll daher
elastisch und tiefziehfähig sein.
Das für einen bestimmten Formkörper oder dessen Bestandteil
erforderliche Lederstück wird aus einem größerem Abschnitt
zugeschnitten. Dies kann zweckmäßigerweise mit einer
Schwenkarmstanze erfolgen, die mit einem Stanzeisen oder
Stanzmesser ausgerüstet ist. Das für einen bestimmten Form
körper vorgesehene Lederstück wird auf eine Größe zurecht
geschnitten, die gegenüber der Formkörperoberfläche einen
umlaufenden Rand mit einer Breite von mehreren Zentimetern
gewährleistet. Dieser Rand darf nicht beschädigt sein und
dient auch als Dichtfläche für das Formwerkzeug. Weiterhin
kann vorgesehen werden, an einem aus der Form entnommenen
Zwischenprodukt einen Rand bestimmter Breite aus der Leder
schicht vorzusehen. Dieser überstehende Lederrand kann in
einem weiteren Arbeitsschritt um einen vorstehenden Ab
schnitt des ausgeschäumten Kunststoffkerns herumgelegt wer
den (Bördelung, Faltung, Falzung) und an der Innenseite des
Kunststoffkerns angeklebt werden, beispielsweise zur Er
zeugung von auch an Teilen ihrer Innenfläche mit Leder
überzogenen kastenförmigen Elementen, wie etwa Koffer- oder
Taschen-Halbschalen.
Nach einem wichtigen Gesichtspunkt der Erfindung wird die
Lederschicht benachbart zum Kunststoffkern mit einer Ka
schierung versehen. Abgesehen von Sonderfällen ist diese
Kaschierung notwendig, da andernfalls im Verlauf des Aus
schäumvorganges der noch flüssige Kunststoff durch die im
natürlichen Leder notwendigerweise vorhandenen Poren hin
durch zur Sichtseite gelangen und diese verunreinigen würde.
Weiterhin liefert diese Kaschierung eine wasserundurchläs
sige Sperrschicht. Zur Erzeugung dieser Kaschierung kann
vorzugsweise ein Acryllack eingesetzt werden, wie er an
sonsten für Anstrichzwecke verwendet wird. Je nach Anwen
dungsfall kann der Acryllack zusätzlich Bestandteile ent
halten, welche eine dauerhafte Elastizität gewährleisten.
Dieser modifizierte Acryllack wird mit Hilfe eines Pinsels
oder dergleichen in üblicher Anstrichstärke vollflächig auf
derjenigen Lederoberfläche aufgebracht, welche nachfolgend
unlösbar mit dem Kunststoffschaum verbunden wird. Die Ka
schierung wird getrocknet, bevor das Leder in die Form zur
Aufbringung des Kunststoffkerns eingebracht wird.
Der benachbart zur Lederschicht vorgesehene Kunststoffkern
besteht aus einem ausgehärteten Polyurethan-Formschaum. Je
nach Anwendungsfall kann ein weicher, halbharter oder harter
PU-Schaum eingesetzt werden. Zur Herstellung das Kunststoff
schaumkernes dienen vorzugsweise bekannte Zwei-Komponenten-
Systeme zur Erzeugung von PU-Schäumen. Die eine Komponente
ist ein flüssiges 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat mit einem
bestimmten Gehalt an höher funktionellen Isocyanaten. Das
Produkt ist lösungsmittelfrei und zumeist von tiefbrauner
bis schwarzer Farbe. Die andere Komponente ist eine ge
brauchsfertige Polyätherpolyol-Formulierung mit Zusatz von
tertiären Aminen. Typischerweise kommen auf 100 Gew.-Teile
Polyätherpolyol-Formulierung etwa 53 bis 54 Gew.-Teile
Polyisocyanat-Komponente. Die beiden Komponenten werden aus
ihren getrennten Lagerbehältern einem Handmischkopf zuge
führt. In diesem Mischkopf erfolgt die zwangsweise innige
Vermischung der Komponenten mit Hilfe von rotierenden Zahn
rädern, Schlitzscheiben oder dergleichen. Weiterhin ist der
Mischkopf vorzugsweise mit einer Programmsteuerung ausge
rüstet, welche die Abgabe exakt dosierter Mengen des erzeugten
Gemisches in eine vorgegebene Form ermöglicht. Mit Hilfe dieses
Handmischkopfes wird die bestimmte Menge Gemisch in den Formhohl
rum einer Form eingefüllt.
Entsprechende 2-Komponenten-Systeme zur Erzeugung von PU-Schaum
können im Fachhandel bezogen werden, beispielsweise von BAYER AG
unter den Bezeichnungen "DESMODUR" und "BAYFIL" oder "BAYFIT"
oder von DOW CHEMICAL COMPANY unter den Bezeichnungen "VORANOL"
und "VORANATE", oder von BÜSING & FASCH GmbH & Co.,
D-26180 Rastede, unter den Bezeichnungen "OLDOPUR" und "OLDOFILL".
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt der Erfindung betrifft ein Ver
fahren zur Herstellung der vorstehend genannten mehrschichtigen Form
körper oder deren Bestandteile. Wie bereits ausgeführt, weist jeder Form
körper oder dessen Bestandteil einen Kern aus geschäumtem Kunststoff
auf, und dieser Kern ist an seiner Außenseite mit einer Deckschicht aus
natürlichem echtem Leder versehen. Ausgenommen sind Formkörper in
Form eines Schutzhelmes, oder in Form von Segmenten eines Schutzhel
mes. Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch nach
stehende Verfahrensschritte:
- a) für jeden Formkörper bzw. Formkörper-Bestandteil wird eine mehrteilige, verschließbare, heizbare und evakuierbare Form bereitgestellt, deren Formhohlraum an die Kontur des Formkör pers bzw. des Formkörper-Bestandteiles angepaßt ist;
- b) es wird eine Form bereitgestellt, die aufweist:
- - eine Unterform, in deren Böden Bohrungen ausgespart sind, die an ein Unterdrucksystem angeschlossen sind;
- - wahlweise einen Zwischenring, dessen Innenkontur an den Umfang des Formkörpers oder des Formkörper-Bestandteiles angepaßt ist;
- - eine Oberform mit einem Formstück, das in die Innenkontur des Formhohlraums einführbar ist;
- c) auf den Boden der Unterform wird das, auf seiner, dem Kunststoffkern zugewandten Seite, mit einer elastischen Sperrschicht versehene Lederstück aufgelegt und mit Hilfe von Unterdruck und gegebenenfalls mechanischer Unterstützung am Boden der Unterform fixiert;
- d) das Lederstück weist einen umlaufenden Randabschnitt auf, der - je nach Anordnung - zwischen die komplementären Passflächen von Unterform und Zwischenring oder zwischen die komplemen tären Passflächen von Unterform und Oberform oder zwischen die komplementären Passflächen von Zwischenring und Oberform eingesetzt wird und dort wie eine Dichtung wirkt;
- e) in den Formhohlraum wird eine kleine dosierte Menge einer un mittelbar vorher erzeugten Mischung aus den Komponenten eines selbsttägig Polyurethan-Formschaum bildenden Systems einge bracht;
- f) die Oberform wird abgesenkt, und die gesamte Form wird ver schlossen und verriegelt;
- g) die Form wird eine Zeitspanne lang geschlossen gehalten, bis der sich bildende Schaum den gesamten Formhohlraum ausfüllt, und der durch CO2-Entwicklung entstehende Schäumdruck ein Tiefziehen der Lederschicht bewirkt und diese formgetreu an die konturierte Formenoberfläche anpaßt;
- h) nach formbeständiger Stabilisierung des so gebildeten Formkörpers oder Formkörper-Bestandteils wird die Form geöffnet, die Ober form und - soweit vorgesehen - der Zwischenring angehoben, der Formkörper oder der Formkörper-Bestandteil entnommen und soweit für die weitere Verwendung erforderlich, beschnitten, gereinigt und bearbeitet.
Soweit in den Kunststoffkern die Verankerung steile von Befestigungs
mitteln eingebettet sein sollen, werden diese Verankerungsteile
vorzugsweise lösbar am Formstück und/oder am
Zwischenring befestigt. Im Verlauf der Schaumbildung werden
diese Verankerungsteile allseitig von dem aushärtenden
Kunststoffschaum umhüllt und in diesem eingebettet, so daß
eine gute, unlösbare Verankerung im Kunststoffkern erzielt
wird.
Die Verarbeitung und Schaumbildung erfolgt typischerweise
bei einer Temperatur zwischen etwa 25 und 50°C. Entspre
chend werden heizbare Formen verwendet, die mit Hilfe einer
zirkulierenden Flüssigkeit auf dieser Temperatur gehalten
werden.
Nach dem Einbringen des flüssigen Gemisches in den Formhohl
raum wird die Form geschlossen und verriegelt. Typischer
weise ist nach einer Zeitspanne von etwa 6 bis 8 min die
Schaumbildung abgeschlossen, und der gebildete Kunststoff
schaum bzw. Kunststoffkern ist so weit formstabil, daß die
Form geöffnet und der gebildete Formkörper entnommen werden
kann. Tatsächlich erfolgt daraufhin noch im Verlauf von etwa
15 bis 20 h eine Nachreaktion und Aushärtung des Schaum
kernes. Nach dieser Aushärtung wird beispielsweise an typi
schen Produkten eine Dichte des Schaumkerns von etwa 0,18
bis 0,22 g/cm3 bestimmt.
Da die Außenseite oder Deckschicht der herzustellenden Form
körper aus natürlichem, echtem Leder besteht, ist es erfor
derlich, das Leder "abzusperren"; d. h., die in natürlichem
Lader vorhandenen Poren müssen verschlossen werden, damit
die flüssigen, schaumbildenden Komponenten nicht durch diese
Poren hindurchtreten und die spätere Sichtseite des Leders
beeinträchtigen können. Zu diesem Zweck wird die zum Leder
kern benachbarte Lederoberfläche mit einer Kaschierung ver
sehen. Als Kaschierung dient vorzugsweise ein Acryllack, wie
er ansonsten für Anstrichzwecke eingesetzt wird. Durch zu
sätzliche Zusätze kann dieser Acryllack flexibel einge
stellt werden. Dieser Acryllack wird mit Hilfes eines Pin
sels oder dergleichen vollflächig auf der Lederoberfläche
aufgetragen. Anschließend wird das Leder getrocknet. Das so
vorbehandelte Leder wird daraufhin in eine passende Unter
form eingelegt und mit Hilfe von Unterdruck und/oder zusätz
licher Anpassung von Hand an den Boden und/oder die Aushöh
lung in der Unterform angelegt und angepaßt. Eine weitere
Erläuterung der Formen zur Erzeugung erfindungsgemäßer Form
körper wie etwa den beiden Schalen eines Aktenkoffers oder
den beiden Griffhälften eines Koffergriffes erfolgt nach
stehend mit Bezugnahme auf die Zeichnungen.
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen eines er
findungsgemäßen mehrschichtigen Formkörpers einschließlich
dessen Herstellung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen er
läutert; die letzteren zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines er
findungsgemäßen Lederkoffers, schräg von vorne
und von oben betrachtet; dieser Koffer besteht
im wesentlichen aus einer oberen Kofferschale,
einer unteren Kofferschale und einem Handgriff;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der oberen
Kofferschale, zusammen mit einem nachträglich
einbringbaren Einsatz zur Aufnahme von Doku
menten;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der unteren
Kofferschale, zusammen mit einer nachträglich
einsetzbaren Abdeckplatte;
Fig. 4 anhand einer perspektivischen Darstellung einen
halben Koffergriff mit überstehendem Lederrand,
wie er aus der Form entnommen werden kann;
Fig. 5 zwei vorbereitete halbe Ledergriffe zum Zu
sammensetzen zu einem einheitlichen Ledergriff;
Fig. 6 je ein aufnehmendes Arretierstück sowie ein
Steckteil zur formschlüssigen gegenseitigen
Verbindung dieser beiden Arretierstücke;
Fig. 7 ein einführbares Arretierstück (Kugelteil einer
Nietverbindung) und ein aufnehmendes Arretier
stück (Federteil einer Nietverbindung);
Fig. 8 einen Ausschnitt aus einem Keder zum Über
decken einer Stoßfuge zwischen benachbarten
Bestandteilen eines Formkörpers;
Fig. 9 eine schematische Ansicht einer mehrteiligen
Form zur erfindungsgemäßen Herstellung eines
Koffergriffes;
Fig. 10 eine Schnittansicht der Form nach Fig. 9;
Fig. 11a, 11b und 11c verschiedene Schnittansich
ten einer Form zur Erzeugung einer Koffer-
Halbschale; und
Fig. 12 eine schematische Draufsicht auf einen ge
spaltenen, zweiteiligen Zwischenring.
Die Fig. 1 vermittelt einen Eindruck vom Aussehen und der
echten "Lederoptik" eines erfindungsgemäß hergestellten
Lederkoffers. Trotz der Serienfertigung in gewerbsmäßigem
oder industriellem Maßstab sieht der fertige Koffer wir ein
handgefertigter Lederkoffer aus. Zusätzlich erhöht die drei
dimensional-plastische, erhabene, durch Tiefziehen erhaltene
Struktur in Form eines großen Wappens auf der Oberseite des
Koffers dessen dekoratives Aussehen.
Dieser Lederkoffer besteht im wesentlichen aus einer Ober
schale 10, einer Unterschale 30 und einem Koffergriff 40.
Zusätzlich ist je ein Schloß vorhanden. Nicht sichtbar sind
mehrere Scharniere an der Rückseite, welche eine verschwenk
bare Anlenkung der Oberschale 10 an der Unterschale 20 ge
währleisten. Auf der Oberseite der Oberschale 10 befindet
sich eine großflächige erhabene, dekorative Struktur 18, die
im vorliegenden Falle ein Phantasiewappen wiedergibt;
selbstverständlich wären andere dekorative Strukturen mög
lich.
Die Fig. 2 zeigt einen Blick auf den Innenraum der Ober
schale 10. Ersichtlich handelt es sich um eine flache,
kastenförmige Struktur mit einer Deckelplatte 12, an deren
Umfang einstückig angeformte Seitenteile 14 und 14' sowie 15
und 15' abstehen. Die Ecken sind gebrochen und durch kurze
Eckplatten 16 ersetzt, so daß insgesamt ein achteckiger Um
fang resultiert. Die gesamte flache kastenförmige Struktur
besteht aus einem einstückigen, mehrschichtigen Formkörper,
der seinerseits aus einem ausgeschäumten und ausgehärteten
Kunststoffkern besteht, der zumindest an seinen Außenflächen
mit Leder überzogen ist. Der Lederüberzug wird aus einem
vorgegebenen einzigen Stück Leder erzeugt, das aufgrund des
Herstellungsverfahren die Außenflächen der Deckelplatte 12
und der Seitenteile 14, 14', 15, 15' und 16 überzieht. Der
nach der Entnahme aus der zur Herstellung dienenden Form vom
Formkörper abstehende umlaufende Lederrand ist in einem wei
teren Arbeitsschritt über die umlaufende Kante 17 herumge
legt und an den Innenflächen der Seitenteile 14, 14', 15,
15' 16 angeklebt worden. Von der Innenseite der Deckelplatte
12 stehen Kugelteile 87 nach innen vor, die zum Einsetzen in
Federteile 81 bestimmt sind, die im Sinne einer Nietverbin
dung an der Rückwand einer Dokumententasche 20 angebracht
sind, welche zum Einsetzen in die Oberschale 10 und zur An
lage an der Innenfläche von deren Deckelplatte 12 bestimmt
sind. Die Kugelteile 87 sind Bestandteile eines einführbaren
Arretierstückes 86, das nachstehend mit Bezugnahme auf Fig.
7 erläutert wird.
Die Fig. 3 zeigt die passende Unterschale 30 zum Lederkof
fer. Diese Unterschale 30 weist eine Bodenplatte 32 auf, an
deren Umfang vertikal abstehende Seitenteile 34, 34', 35,
und 35' einstückig angeformt sind. Die Ecken sind gebrochen
und durch Eckplatten 36 ersetzt, so daß insgesamt ein acht
eckiger Umfang resultiert. Die Seitenteile 34, 34', 35, 35',
36 weisen eine umlaufende Stirnfläche auf, die als umlaufen
de Stufe 37 ausgebildet ist. In diese umlaufende Stufe 37 an
der Unterschale 30 kann die umlaufende Kante 17 der Ober
schale 10 eingesetzt werden. In dem vorderen Seitenteil 35
sind zwei nach außen offene Vertiefungen 38 ausgebildet, die
zur Aufnahme je eines Schlosses bestimmt sind. Von der Bo
denplatte 32 stehen Kugelteile 87 nach innen ab, die zur Be
festigung einer nachträglich einsetzbaren Abdeckplatte 21
dienen, die mit entsprechenden Federteilen 81 einer Nietver
bindung versehen ist.
Die insgesamt kastenförmige Unterschale 30 bildet
einen einstückigen mehrschichtigen Formkörper im Sinne der
Erfindung und kann mit Hilfe einer Form erzeugt werden, die
nachstehend mit Bezugnahme auf die Fig. 11a, 11b und 11c
erläutert wird. Diese Unterschale 30 besteht im wesentlichen
aus einem ausgeschäumten Kunststoffkern 4, der zumindest an
seinen Außenflächen mit einer Lederschicht 2 überzogen ist.
Nach der Entnahme aus der Form 100 weist der Formkörper
einen umlaufenden Rand 3 der Lederschicht 2 auf, der in
einem weiteren Arbeitsgang um die umlaufende Stufe 37 herum
gelegt und an den Innenflächen der Saitenteile 34, 34', 35,
35' und 36 angeklebt wird.
Der Koffer weist einen Ledergriff 40 auf. Dieser Ledergriff
40 ist aus zwei Griff-Halbschalen 42 und 44 zusammengesetzt,
wie aus Fig. 5 ersichtlich ist. Jede Griff-Halbschale 42,
44 bildet einen Bestandteil eines erfindungsgemäßen, mehr
schichtigen Formkörpers. Die Herstellung einer Griff-Halb
schale 42 wird nachstehend mit Bezugnahme auf Fig. 10 er
läutert.
Die Fig. 4 zeigt eine solche Griff-Halbschale 42 nach der
Entnahme aus der Form 100. Ersichtlich besteht die Griff-
Halbschale 42 aus einem Kunststoffkern 43, dar an seinen
Außenflächen mit einer Lederschicht 48 überzogen ist. Diese
Lederschicht 48 weist einen umlaufenden Rand 49 auf, der
nachfolgend beschnitten wird. In den Kunststoffkern 43 sind
einführbare Arretiermittel 50 eingesetzt. Diese einführbaren
Arretiermittel 50 sind einstückig mit einem großflächigen
Verankerungsteil 51 versehen, das im Verlauf der Ausschäu
mung des Kunststoffkerns 43 in den Kunststoffkern 43 einge
bettet worden ist. Diesen einführbaren Arretierstücken 50
sind passende aufnehmende Arretierstücke 54 an der anderen
Griff-Halbschale 44 zugeordnet. An den beiden Endabschnitten
weist jede Griff-Halbschale 42, 44 eine mit Zacken versehene
Aussparung 45 auf. In diese Aussparung wird je ein passen
des Metallteil 55 eingesetzt, das eine durchgehende Bohrung
56 aufweist. Diese Bohrung 56 dient zur Aufnahme einer am
Koffer befestigten Welle, an welcher der Koffergriff 40
schwenkbar gehalten ist.
Jede Griff-Halbschale 42, 44 weist benachbart zu ihrem Aus
senumfang eine fortlaufende, in dem Kunststoffkern 43 ausge
sparte Vertiefung oder Rille 46 auf. In diese Rille kann der
Kunststoffschlauch 91 eines Keders 90 eingelegt werden, der
nachstehend mit Bezugnahme auf Fig. 8 erläutert wird.
Nach Einsetzen der beiden Metallteile 55 in ihre passenden
Aussparungen und nach dem Einsetzen des Keder-Schlauches 91
in die Rille 46 werden die beiden Griff-Halbschalen 42 und
44 passend aufeinandergelegt, und die einführbaren Arretier
stücke 50 werden in die aufnahmenden Arretierstücke 54 ein
geführt. Durch wechselseitige Arretierung der Arretierstücke
50, 54 wird eine dauerhafte, formschlüssige und nicht erneut
lösbare Verbindung der beiden Griff-Halbschalen 42 und 44
miteinander erhalten. Anschließen erfolgen Nahtarbeiten zur
Befestigung des Keders 90 am Außenumfang des Handgriffes 40.
Ein erfindungsgemäßer mehrschichtiger Formkörper kann aus
mehreren, teilweise mit Leder überzogenen Bestandteilen be
stehen. Die Fig. 6 zeigt Befestigungsmittel 60 zur gegen
seitigen Befestigung solcher, benachbarter Bestandteile.
Diese Befestigungsmittel 60 umfassen ein Aufnahmeteil 61 und
ein Steckteil 70. Das Aufnahmeteil 61 ist ein einstückiger
Spritzgußkörper aus thermoplastischem Kunststoff und besteht
im wesentlichen aus einem vierkantigen Rohrabschnitt 62
(Aufnahmeschacht), an dem einstückig ein Verankerungsteil 67
angeformt ist. Der vierkantige Rohrabschnitt 62 begrenzt
einen Aufnahmeschacht 64, der im vorliegenden Falle einen
rechteckigen Querschnitt aufweist. Der vierkantige Rohrab
schnitt 62 weist an einem Ende ein Stirnfläche 63 auf. In
einer Hauptfläche des vierkantigen Rohrabschnittes 62 ist
wenigstens eine Öffnung 65 ausgespart. Am Übergang des vier
kantigen Rohrabschnittes 62 zum Verankerungsteil 67 befindet
sich ein umlaufender vorspringender Rahmen 66. Im Verlauf
der Herstellung jedes Bestandteils wird ein Aufnahmeteil 61
mit seinem vierkantigen Rohrabschnitt 62 in einen angepaßten
Hülsenabschnitt 126 am Zwischenring 120 einer Form (vgl.
Fig. 12) eingesetzt. Der umlaufende Rahmen 66 dichtet ge
genüber dem Hülsenabschnitt 126 am Zwischenring 120 ab und
verhindert, daß im Verlauf der Ausschäumung der Kunststoff
schaum in den Aufnahmeschacht 64 eindringt. Das Veranke
rungsteil 67 weist eine größere Breite als der vierkantige
Rohrabschnitt 62 auf und gewährleistet einen sicheren Sitz
in dem ausgeschäumten Kunststoffkern. Zusätzlich ist das
Verankerungsteil 67 mit Durchbrechungen 68 versehen, in
welche im Verlauf des Ausschäumvorgangs der sich bildende
Kunststoffschaum eindringen kann. Dies erhöht den festen
Sitz des Verankerungsteiles 67 und damit des gesamten Auf
nahmeteiles 61 im Kunststoffkern.
Das Gegenstück zu den Aufnahmeteilen 61 ist ein Steckteil
70, das im vorliegenden Falle als quaderförmiges Körperchen
71 ausgebildet ist. Dieser quaderförmige Körper 71 weist an
seiner Hauptfläche zwei im Abstand zueinander angeordnete
Vorsprünge 72 auf, welche in die passenden Öffnungen 65 in
der Hauptfläche des vierkantigen Rohrabschnittes 62 am Auf
nahmeteil 61 passen. Die Oberflächen dieser Vorsprünge 72
sind leicht abgeschrägt. Weiterhin weist der quaderförmige
bzw. längliche Körper 71 gegenüberliegende Endabschnitte 75
und 76 auf. Durch Einführen eines Endabschnittes 75 in den
Aufnahmeschacht 64 des Aufnahmeteiles 61 an einem Bestand
teil und durch weiteres Einführen des anderen Endabschnittes
76 in einen Aufnahmeschacht 64 eines weiteren Aufnahmeteiles
61 an einem anderen Bestandteil kann eine dauerhafte, form
schlüssige, nicht mehr lösbare Verbindung dieser beiden Bestandteile
erzielt werden. Insoweit bildet das Aufnahmeteil
61 ein aufnehmendes Arretierstück, und jeder Endabschnitt
75, 76 des Körpers 70 bildet ein einführbares Arretierstück.
Die Fig. 7 zeigt Befestigungselemente zur wahlweisen lös
baren Anbringung von Accessoires an einem erfindungsgemäßen
Formkörper. Zu solchen Accessoires gehören beispielsweise
die vorstehend genannte Einlage 20 zur Aufnahme von Doku
menten oder die Abdeckplatte 21. Die Anbringung solcher
Accessoires erfolgt typischerweise über einführbare und auf
nehmende Arretierstücke. Als aufnehmendes Arretierstück
kommt typischerweise ein Federteil 80 in Betracht. Als ein
führbares Arretierstück kommt tpyischerweise ein angepaßtes
Kugelteil 86 in Betracht.
Ein Federteil 80 weist typischerweise einen scheibenförmigen
Kopf 81 mit einer mittigen Öffnung 82 auf. Hinter dieser
Öffnung sind zwei elastisch verformbare Federstäbe 83 im
Abstand zueinander angeordnet. Das Federteil 80 wird typi
scherweise an dem anzubringenden Accessoire angebracht, um
ein Eindringen von Kunststoff in das Federteil 80 zu ver
hindern. Das Kugelteil 86 weist tpyischerweise einen kugel
förmigen Kopf 87 auf, der einstückig im Abstand an einem
plattenförmigen Fuß 88 angeformt ist. Der Kopf 87 hat solche
Abmessungen, daß er in die Öffnung 82 am Federteil paßt.
Beim Einführen des kugelförmigen Kopfes 87 in den Kopf 81
des Federteiles 80 werden die Federstäbe 83 verformt, und
der kugelförmige Kopf 87 hintergreift diese Federstäbe 83.
Das Kugelteil 86 weist einen Kugelteilfuß 88 auf, an dem
dauerhaft ein großflächiges Verankerungsteil 89 angeformt
ist. Dieses Verankerungsteil 89 wird im Verlauf der Aus
schäumung des Kunststoffkerns in diesem Kunststoffkern
eingebettet und verankert.
Die Fig. 8 zeigt einen Abschnitt eines Keders 90, der zum
Überdecken der Stoßfugen zwischen benachbarten Bestandteilen
eines erfindungsgemäßen Formkörpers vorgesehen ist. Ein sol
cher Keder 90 besteht im wesentlichen aus einem endlos lan
gen biegsamen Rohr 91, an dem einstückig über einen Steg 92
zwei Seitenflügel 93 und 94 angeformt sind. Als Materialien
für dieses Rohr 91 und die Seitenflügel 93, 94 kommt Gummi
oder Weichplastik in Betracht. Die Seitenflügel 93, 94 sind
mit einer Schicht 95 aus natürlichem Leder eingefaßt. Zu
meist handelt es sich um das gleiche Leder, das auch die
Deckschicht der Formkörper bildet. Im Bereich der Rand
streifen ist diese Lederschicht 95 mit Steppnähten 95 ver
sehen.
Beim Zusammenbau des einheitlichen Formkörpers aus wenig
stens zwei Bestandteilen wird der biegsame Schlauch 91 des
Keders 90 in eine rillenförmige Aussparung (vgl. die Aus
sparung 46 an den beiden Griff-Halbschalen 42 und 44) ein
gelegt, die in den komplementären Paßflächen benachbarter
Bestandteile ausgespart sind. Die mit Leder beschichteten
Seitenflügel 93, 94 des Keders 90 überdecken dann die Stoß
fuge zwischen diesen beiden Bestandteilen. Im Bereich der
Seitenstreifen wird die Lederschicht 95 des Keders 90 zu
sätzlich mit der Lederdeckschicht der Bestandteile vernäht.
Nach einer alternativen Ausführungsform kann der Keder
schlauch 91 mit - nicht dargestellten - Sollbruchstellen
versehen sein. Nach der Einlage in die vorgesehene Nut und
Zusammenbau der Bestandteile kann ein PU-Schaum lieferndes
Gemisch in diesen Kederschlauch eingefüllt werden. Aufgrund
des sich aufbauenden Druckes birst der Schlauch im Bereich
der Sollbruchstellen und der PU-Schaum verklebt die Bestand
teile miteinander zu einem einheitlichen Formkörper.
Mit den Fig. 9 bis 12 sind schematisch Formen zur erfin
dungsgemäßen Herstellung mehrschichtiger Formkörper darge
stellt. Eine solche Form 100 besteht im wesentlichen aus
einer stationär angeordneten Unterform 110, einem auf diese
Unterform 110 aufsetzbaren Zwischenring 120 und einer
schwenkbar oder anhebbar und absenkbar angeordneten Ober
form 130 mit einem Formstück 132. Die gesamt Form 100 ist
heizbar und evakuierbar ausgebildet. Die Unterform 110 ruht
stationär auf einem Tisch 102 oder dergleichen. An der Un
terform 110 ist ein konkaver Boden und/oder Formhohlraum 112
ausgespart, dessen Form an die Außenkontur des herzustellen
den Formkörpers oder Bestandteiles, beispielsweise einer
Griff-Halbschale 42 angepaßt ist. In den Boden 112 münden
Kanäle 114, die an eine Pumpe zur Erzeugung von Unterdruck
angeschlossen sind. Auf diesen Boden 112 wird das mit einer
Kaschierung versehene Lederstück 48 aufgelegt und mit Hilfe
des Unterdruckes und gegebenenfalls mit mechanischer Unter
stützung per Hand angepaßt. Das Lederstück 48 weist einen
ausreichend breiten Randabschnitt 49 auf, der die umlaufende
Stirnfläche 116 der Unterform 110 zumindest teilweise be
deckt.
Auf diese Unterform 110 wird ein Zwischenring 120 augesetzt.
Dieser Zwischenring 120 weist Außenabmessungen auf, die mit
den Außenabmessungen der Unterform 110 fluchten. Für die
Herstellung bestimmter Formkörper oder deren Bestandteile
kann ein gespaltener bzw. zweiteiliger Zwischenring ver
wendet werden, wie er in Fig. 12 dargestellt ist. Dieser
Zwischenring 120 besteht aus den beiden Zwischenringhälften
122 und 123, die mit Hilfe einer Schließeinrichtung 124 zu
einem einheitlichen Zwischenring 120 verschließbar oder in
die beiden getrennten Zwischenringhälften 122 und 123 zer
legbar sind. Der Zwischenring 120 weist eine Innenkontur 125
auf, die an den Umfang des herzustellenden Formkörpers oder
Bestandteiles angepaßt ist. Von der Innenkontur 125 des
Zwischenringes 120 können vierkantige Hülsenabschnitte 126
nach innen vorstehen, die zur Aufnahme des vierkantigen
Rohrabschnittes 62 eines Aufnahmeteiles 61 bestimmt sind.
Ein solches Aufnahmeteil 61 kann so weit eingesetzt werden,
bis dessen umlaufender Rand 66 an der Stirnfläche des Hül
senabschnittes 126 anliegt und dort gegen das Eindringen von
Kunststoffschaum abdichtet. Bei einer solchen Anordnung ragt
das Verankerungsteil 67 in den vom Zwischenring 120 einge
schlossenen Innenraum 127 hinein und wird bei der nachfol
genden Ausschäumung von Kunststoff umgeben. An dar Oberform
130 ist ein Formstück 132 befestigt, das in den vom Zwi
schenring 120 begrenzten Innenraum 127 einführbar ist.
Dieses Formstück 132 weist eine Kontur 134 auf, welche bei
spielsweise die Innenfläche des Kunststoffkerns 43 an der
Griff-Halbschale 42 formt.
Nachdem die gesamte Form 100 die gewünschte Arbeitstempera
tur aufweist, und
das Lederstück 48 in die Unterform 110 eingelegt und an deren Boden bzw. Formhohlraum 112 angepaßt worden ist, und der Zwischenring 120 auf die Unterform 110 aufgesetzt und gegebenenfalls mit den wahlweise vorgesehenen Aufnahmeteilen 61 bestückt worden ist, und
am Formstück 132 der Oberform 130 die wahlweise vorgesehenen Kugelteile 86 befestigt worden sind,
wird mit Hilfe eines Handmischkopfes 150 die bestimmte Menge einer unmittelbar vorher erzeugten Mischung aus den Kompo nenten des CO2-getriebenen PU-Schaumsystems in den vom Zwi schenring 120 begrenzten Innenraum 127 eingebracht und ge gebenenfalls auf der Lederschicht 48 verteilt.
das Lederstück 48 in die Unterform 110 eingelegt und an deren Boden bzw. Formhohlraum 112 angepaßt worden ist, und der Zwischenring 120 auf die Unterform 110 aufgesetzt und gegebenenfalls mit den wahlweise vorgesehenen Aufnahmeteilen 61 bestückt worden ist, und
am Formstück 132 der Oberform 130 die wahlweise vorgesehenen Kugelteile 86 befestigt worden sind,
wird mit Hilfe eines Handmischkopfes 150 die bestimmte Menge einer unmittelbar vorher erzeugten Mischung aus den Kompo nenten des CO2-getriebenen PU-Schaumsystems in den vom Zwi schenring 120 begrenzten Innenraum 127 eingebracht und ge gebenenfalls auf der Lederschicht 48 verteilt.
Unmittelbar danach wird die Oberform 130 abgesenkt und zu
sammen mit dem Zwischenring 120 und der Unterform 110 ver
schlossen und verriegelt. Innerhalb weniger Minuten, beispielsweise
etwa 6 bis 8 Minuten erfolgt daraufhin die Bil
dung und Stabilisierung des Formschaumes innerhalb der ge
schlossenen Form 110. Als Treibmittel dient das bei der
Reaktion frei werdende CO2. Der Formschaum füllt den ge
samten Innenraum 127 aus, und es entsteht beispielsweise
der Kunststoffkern 43 der Griff-Halbschale 42. Daraufhin
wird die Form 110 erneut geöffnet, und der rohe Formkörper
wird entnonnen. An diesem Formkörper wird der überschüssige
Lederrand 49 nach Bedarf entfernt, und es werden gegebenen
falls noch notwendige Zurichtarbeiten ausgeführt. Im Ver
lauf weiterer 15 bis 20 Stunden härtet der Formschaum weiter
aus, und der Kunststoffkern 43 erreicht dann seine endgül
tige Härte und Festigkeit.
In einer angepaßten, schematisch mit den Fig. 11a, 11b
und 11c dargestellten Form kann beispielsweise die Unter
schale 30 des Lederkoffers erzeugt werden. In diesem Falle
wird ein gespaltener Zwischenring 120 verwendet, um nach
Fertigung der Unterschale 30 die Vorsprünge des Zwischen
ringes 120 aus den Vertiefungen 38 herauszuziehen, welche
für die Aufnahme eines Schlosses bestimmt sind. Nach
Öffnung und Entfernung des Zwischenringes 120 kann die
Unterschale 30 aus der Form entnommen werden. Wie aus den
Fig. 11b und 11c ersichtlich, besteht diese Unterschale
aus der Lederschicht 2, die einen umlaufenden Lederrand 3
aufweist. An der Innenfläche dieser Lederschicht 2 liegt der
in situ ausgeschäumte Kunststoffkern 4 an. In diesen Kunst
stoffkern 4 sind die Verankerungsteile 89 von Kugelteilen 86
oder anderen einführbaren Arretierstücken eingebettet.
In der schematischen Schnittdarstellung nach Fig. 11a ist
der gespaltene Zwischenring 120 auf die Unterform 110 aufge
setzt. Die Oberform 130 ist angehoben. Die Oberform 130
weist ein Formstück 132 auf, dessen Kontur an die vorgesehene
Kontur der kastenförmigen Unterschale 30 des Akten
kofferns 10 angepaßt ist. An der Unterseite der Unterform
sind einführbare Arretierstücke 86 angebracht. Ein ausrei
chend großes einstückiges Lederstück 2 ist in den Zwischen
ring 120 eingelegt. Das Lederstück 2 weist einen erheblichen
überstehenden Randabschnitt 3 auf.
Die Fig. 11b zeigt die Form nach Absenken der Oberform 130
in den Zwischenring 120 und beginnender Ausschäumung des
Kunststoffkerns 4. Ersichtlich füllt der vom Treibmittel
CO2 getriebene Kunststoffschaum homogen den gesamten ver
bleibenden Formhohlraum aus.
In der Darstellung nach Fig. 11c ist die Oberform 130 er
neut angehoben. Nach Aufschließen des gespaltenen Zwischen
ringes 120 und voneinander Trennen der Zwischenring-Hälften
kann die so gebildete Unterschale 30 aus der Form entnommen
werden.
Die Fig. 12 zeigt einen gespaltenen, zweiteiligen Zwischen
ring 120 für eine Form nach Fig. 9 oder Fig. 11a. Eine
solcher gespaltener Zwischenring 120 wird dann benötigt,
wenn Vertiefungen oder vorstehende Abschnitte am erzeugten
Formkörper eine Öffnung des Zwischenringes 120 und Voneinan
der-Trennung der Zwischenring-Hälften erfordern, bevor der
erzeugte Formkörper aus dem Zwischenring 120 herausgenommen
werden kann.
Claims (28)
1. Mehrschichtiger Formkörper
mit wenigstens einem erhabenen Abschnitt, einer erhabenen, dekorativen Struktur und/oder mit einer sonstigen dreidimensio nalen Oberflächenstruktur,
jedoch ausgenommen Schutzhelme und deren Segmente,
der mit einer Deckschicht aus natürlichem Leder versehen ist,
das an seiner Innenseite mit einer Sperrschicht versehen ist und
das an einem aus Formschaum bestehenden Kunststoffkern anliegt,
der in situ an der in einer Form eingeschlossenen Lederschicht erzeugt und ausgeschäumt worden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrschicht elastisch ausgebildet ist; und
der Kunststoffkern aus einem CO2-getriebenen Polyurethan-Form schaum besteht, dessen Ausschäumung derartig in einer abgeschlosse nen Form erfolgt, daß der entstehende Schäumdruck ein Tiefziehen der Lederschicht bewirkt, wobei das Leder formgetreu an die ent sprechend konturierte Formenoberfläche angepaßt wird, um den erhabenen Abschnitt, die erhabene, dekorative Struktur und/oder die sonstige dreidimensionale Oberflächenkotur zu erzeugen.
mit wenigstens einem erhabenen Abschnitt, einer erhabenen, dekorativen Struktur und/oder mit einer sonstigen dreidimensio nalen Oberflächenstruktur,
jedoch ausgenommen Schutzhelme und deren Segmente,
der mit einer Deckschicht aus natürlichem Leder versehen ist,
das an seiner Innenseite mit einer Sperrschicht versehen ist und
das an einem aus Formschaum bestehenden Kunststoffkern anliegt,
der in situ an der in einer Form eingeschlossenen Lederschicht erzeugt und ausgeschäumt worden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrschicht elastisch ausgebildet ist; und
der Kunststoffkern aus einem CO2-getriebenen Polyurethan-Form schaum besteht, dessen Ausschäumung derartig in einer abgeschlosse nen Form erfolgt, daß der entstehende Schäumdruck ein Tiefziehen der Lederschicht bewirkt, wobei das Leder formgetreu an die ent sprechend konturierte Formenoberfläche angepaßt wird, um den erhabenen Abschnitt, die erhabene, dekorative Struktur und/oder die sonstige dreidimensionale Oberflächenkotur zu erzeugen.
2. Mehrschichtiger Formkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die durch Tiefziehen erzeugte erhabene, dekorative Struktur auch
sehr feine Details Original-getreu wiedergibt, wie beispielsweise
die Struktur der Federn am Flügel eines Vogels.
3. Mehrschichtiger Formkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erhabene Abschnitt und/oder die erhabene, dekorative Struktur
eine Höhe gegenüber der umgebenden restlichen Lederschicht auf
weist, die in Abhängigkeit von der Elastizität und der Größe des
Lederstückes bis zu 20 bis 30 mm beträgt.
4. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrschicht wasserundurchlässig ausgebildet ist.
5. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sperrschicht durch Auftragen eines elastisch eingestellten
Acryllackes erhältlich ist.
6. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper zweiteilig oder mehrteilig ausgebildet ist und aus zwei oder mehr, teilweise mit Leder überzogenen Bestandteilen be steht;
wenigstens ein Bestandteil ein innerhalb dieses Bestandteiles be findliches, aufnehmendes Arretierstück aufweist;
wenigstens ein weiterer Bestandteil ein einführbares Arretierstück aufweist; und
nach Einführen des einführbaren Arretierstückes in das aufnehmen de Arretierstück eine feste Verbindung dieser Bestandteile zu einem einheitlichen Formkörper erhalten wird.
der Formkörper zweiteilig oder mehrteilig ausgebildet ist und aus zwei oder mehr, teilweise mit Leder überzogenen Bestandteilen be steht;
wenigstens ein Bestandteil ein innerhalb dieses Bestandteiles be findliches, aufnehmendes Arretierstück aufweist;
wenigstens ein weiterer Bestandteil ein einführbares Arretierstück aufweist; und
nach Einführen des einführbaren Arretierstückes in das aufnehmen de Arretierstück eine feste Verbindung dieser Bestandteile zu einem einheitlichen Formkörper erhalten wird.
7. Mehrschichtiger Formkörper nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das einführbare Arretierstück ein Kugelteil einer Nietverbindung ist; und
das aufnehmende Arretierstück ein Federteil einer Nietverbindung ist,
das einführbare Arretierstück ein Kugelteil einer Nietverbindung ist; und
das aufnehmende Arretierstück ein Federteil einer Nietverbindung ist,
8. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper zweiteilig oder mehrteilig ausgebildet ist und aus zwei oder mehr, teilweise mit Leder überzogenen Bestandteilen be steht;
jeder Bestandteil wenigstens ein innerhalb dieses Bestandteiles befindliches, aufnehmendes Arretierstück aufweist;
bei bestimmungsgemäßer Anordnung an zwei benachbarten Bestand teilen die beiden aufnehmenden Arretierstücke miteinander fluch tend angeordnet sind; und
ein Steckteil in Form eines länglichen, unabhängig handhabbaren Körpers vorhanden ist, der zwei gegenüberliegende Endabschnitte aufweist; und
durch Einführen je eines Steckteil-Endabschnittes in je ein passen des, mit dem anderen fluchtendes, aufnehmendes Arretierstück eine dauerhafte und unlösbare Steckverbindung zwischen diesen beiden Bestandteilen erzeugt wird.
der Formkörper zweiteilig oder mehrteilig ausgebildet ist und aus zwei oder mehr, teilweise mit Leder überzogenen Bestandteilen be steht;
jeder Bestandteil wenigstens ein innerhalb dieses Bestandteiles befindliches, aufnehmendes Arretierstück aufweist;
bei bestimmungsgemäßer Anordnung an zwei benachbarten Bestand teilen die beiden aufnehmenden Arretierstücke miteinander fluch tend angeordnet sind; und
ein Steckteil in Form eines länglichen, unabhängig handhabbaren Körpers vorhanden ist, der zwei gegenüberliegende Endabschnitte aufweist; und
durch Einführen je eines Steckteil-Endabschnittes in je ein passen des, mit dem anderen fluchtendes, aufnehmendes Arretierstück eine dauerhafte und unlösbare Steckverbindung zwischen diesen beiden Bestandteilen erzeugt wird.
9. Mehrschichtiger Formkörper nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Steckteil ein quaderförmiges Körperchen ist, das über seine
Oberfläche vorstehende Abschnitte aufweist, die unter elastischer
Verformung der aufnehmenden Arretierstücke formschlüssig in Aus
sparungen einsetzbar sind, die an den beiden aufnehmenden Arre
tierstücken ausgespart sind.
10. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedes einführbare Arretierstück und/oder jedes aufnehmende Arre
tierstück einstückig mit einem Verankerungsteil versehen ist; und
dieses Verankerung steil in den ausgeschäumten Kunststoffkern ein
gebettet und mit diesem untrennbar verbunden ist.
11. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper mit wenigstens einem Befestigungsteil versehen ist zur Anbringung eines Funktionselementes, wie etwa ein Schar nierteil, ein Verschlußteil, ein Lagerteil, ein Halteteil oder eines ähnlichen Funktionselementes;
das Befestigungsteil einstückig mit einem Verankerungsteil versehen ist; und
das Verankerungsteil in den ausgeschäumten Kunststoffkern einge bettet und mit diesem untrennbar verbunden ist.
der Formkörper mit wenigstens einem Befestigungsteil versehen ist zur Anbringung eines Funktionselementes, wie etwa ein Schar nierteil, ein Verschlußteil, ein Lagerteil, ein Halteteil oder eines ähnlichen Funktionselementes;
das Befestigungsteil einstückig mit einem Verankerungsteil versehen ist; und
das Verankerungsteil in den ausgeschäumten Kunststoffkern einge bettet und mit diesem untrennbar verbunden ist.
12. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Kunststoffkern eine verstärkende Einlage eingearbeitet ist.
13. Mehrschichtiger Formkörper nach den Ansprüchen 10, 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Verankerungsteil mechanisch mit der verstärkenden Einlage
verbunden ist.
14. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper eine Sandwich-Struktur aufweist,
mit dem mittig angeordneten Kunststoffkern, der zwei gegenüber liegende Hauptflächen aufweist;
wobei an der einen Hauptfläche die Lederschicht anliegt; und
wobei an der anderen Hauptfläche eine Schale oder ein Schalenseg ment aus einem mechanisch stabilen und weitgehend starren Material anliegt.
der Formkörper eine Sandwich-Struktur aufweist,
mit dem mittig angeordneten Kunststoffkern, der zwei gegenüber liegende Hauptflächen aufweist;
wobei an der einen Hauptfläche die Lederschicht anliegt; und
wobei an der anderen Hauptfläche eine Schale oder ein Schalenseg ment aus einem mechanisch stabilen und weitgehend starren Material anliegt.
15. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper ein mit Leder überzogener Gebrauchsgegenstand,
ein mit Leder überzogener Behälter oder ein mit Leder überzogenes
Ausstattungselement ist.
16. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper ein Koffer, ein Schalenkoffer, ein Aktenkoffer, ein Kosmetikkoffer, ein Necessaire, ein Etui, eine Tasche, eine Tennistasche, eine Satteltasche, eine Werkzeugtasche, ein Toolbag oder ein sonstiger Behälter ist; oder
der Formkörper ein Teil eines Koffers, eines Schalenkoffers, eines Aktenkoffers, eines Kosmetikkoffers, eines Necessaires, eines Etuis, einer Tasche, einer Tennistasche, einer Satteltasche, einer Werk zeugtasche, eines Toolbag oder eines sonstigen Behälters ist.
der Formkörper ein Koffer, ein Schalenkoffer, ein Aktenkoffer, ein Kosmetikkoffer, ein Necessaire, ein Etui, eine Tasche, eine Tennistasche, eine Satteltasche, eine Werkzeugtasche, ein Toolbag oder ein sonstiger Behälter ist; oder
der Formkörper ein Teil eines Koffers, eines Schalenkoffers, eines Aktenkoffers, eines Kosmetikkoffers, eines Necessaires, eines Etuis, einer Tasche, einer Tennistasche, einer Satteltasche, einer Werk zeugtasche, eines Toolbag oder eines sonstigen Behälters ist.
17. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper ein Koffergriff oder ein Taschengriff ist.
18. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper ein Brillenetui ist.
19. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper als Knieschutz, Wadenschutz, Ellbogenschutz, Schul
terschutz oder Nierenschutz je für Sportler ausgebildet ist.
20. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper ein Bekleidungsstück, ein Schuh, ein Motorradschuh
(Bikerboot) oder ein Teil eines Bekleidungsstückes, eines Schuhs
oder eines Motorradschuhs ist.
21. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper ein Ausstattungselement eines Kraftfahrzeuges ist.
22. Mehrschichtiger Formkörper nach Anspruch 21
dadurch gekennzeichnet, daß
das Kfz-Ausstattungselement ein Verkleidungsteil, eine Türverkleidung
oder deren Bestandteil, ein Armaturenbrett oder dessen Be
standteil, ein Lederlenkrad, ein Schaltknauf, eine Sonnenblende,
ein Ledersitz oder dessen Bestandteil ist.
23. Mehrschichtiger Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper ein Möbelstück, ein Kleinmöbelstück, ein Büromöbel
stück, ein Sitzmöbel, ein Stuhl, ein Tisch, eine Schreibtischgarni
tur, ein Lampensockel oder ein Teil eines Möbelstückes, eines
Kleinmöbelstückes, eines Büromöbelstückes, eines Sitzmöbels, eines
Stuhls, eines Tischs oder einer Schreibtischgarnitur ist.
24. Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Formkörper nach einem
der Ansprüche 1 bis 23, jedoch ausgenommen Schutzhelme und
Schutzhelmsegmente,
gekennzeichnet durch nachstehende Verfahrensschritte:
- a) für jeden Formkörper oder für jeden Formkörper-Bestandteil wird eine mehrteilige, verschließbare, heizbare und evakuierbare Form (100) bereitgestellt, deren Formhohlraum (127) an die Kontur des Formkörpers oder des Formkörper-Bestandteiles angepaßt ist;
- b) es wird eine Form (100) bereitgestellt, die aufweist:
- - eine Unterform (110), in deren Böden Bohrungen (114) aus gespart sind, die an ein Unterdrucksystem angeschlossen sind;
- - wahlweise einen Zwischenring (120), dessen Innenkontur (125) an den Umfang des Formkörpers oder des Formkörper-Bestand teiles angepaßt ist;
- - eine Oberform (130) mit einem Formstück (132), das in die
Innenkontur (125) des Formhohlraums (127) einführbar ist;
- a) auf den Boden der Unterform (110) wird das, auf seiner, dem Kunststoffkern zugewandten Seite, mit einer elastischen Sperr schicht versehene Lederstück aufgelegt und mit Hilfe von Unter druck und gegebenenfalls mechanischer Unterstützung am Boden der Unterform (110) fixiert;
- b) das Lederstück weist einen umlaufenden Randabschnitt auf, der - je nach Anordnung - zwischen die komplementären Passflächen von Unterform (110) und Zwischenring (120) oder zwischen die komplementären Passflächen von Unterform (110) und Oberform (130) oder zwischen die komplementären Passflächen von Zwischen ring (120) und Oberform (130) eingesetzt wird und dort wie eine Dichtung wirkt;
- c) in den Formhohlraum (127) wird eine kleine dosierte Menge einer unmittelbar vorher erzeugten Mischung aus den Komponenten eines selbsttätig Polyurethan-Formschaum-bildenden Systems ein gebracht;
- d) die Oberform (130) wird abgesenkt, und die gesamte Form (100) wird verschlossen und verriegelt;
- e) die Form (100) wird eine Zeitspanne lang geschlossen gehalten, bis der sich bildende Schaum den gesamten Formhohlraum (127) ausfüllt, und der durch CO2-Entwicklung entstehende Schäum druck ein Tiefziehen der Lederschicht bewirkt und diese form getreu an die konturierte Formenoberfläche anpaßt;
- f) nach formbeständiger Stabilisierung des so gebildeten Formkör pers oder Formkörper-Bestandteils wird die Form (100) geöffnet, die Oberform (130) und - soweit vorgesehen - der Zwischenring 120) angehoben, der Formkörper oder der Formkörper-Bestand teil entnommen und soweit für die weitere Verwendung erforder lich, beschnitten, gereinigt und bearbeitet.
25. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Formstück (132) und/oder der Zwischenring (120) lösbar mit
Arretierstücken bestückt wird, die mit einem Verankerungsteil ver
sehen sind, das im Verlauf der Schaumbildung in den Kunststoffkern
eingebettet wird.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweiteiliger Zwischenring verwendet wird, der zwei Zwischen
ring-Hälften (122, 123) aufweist.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß
in Stufe(e) die Mischung mit Hilfe eines Handmischkopfes (150)
zugeführt wird, in welchem die getrennt zugeführten Komponenten
zwangsweise vermischt und nach einem wählbaren Programm dosiert
werden.
28. Verfahren nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kaschierung mit Hilfe eines Acryllackes erzeugt wird, der eine
wasserundurchlässige Sperrschicht liefert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995146397 DE19546397C2 (de) | 1995-12-12 | 1995-12-12 | Mehrschichtiger Formkörper und Verfahren zur Herstellung |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995146397 DE19546397C2 (de) | 1995-12-12 | 1995-12-12 | Mehrschichtiger Formkörper und Verfahren zur Herstellung |
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DE19546397A1 DE19546397A1 (de) | 1997-06-19 |
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ID=7779913
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995146397 Expired - Fee Related DE19546397C2 (de) | 1995-12-12 | 1995-12-12 | Mehrschichtiger Formkörper und Verfahren zur Herstellung |
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