DE102005024728A1 - Halte- und Andruckvorrichtung zum Überkopfarbeiten mit Handmaschinen, insbesondere Schleif-und Poliermaschinen - Google Patents

Abstract

Bei der Bearbeitung überkopf liegender Oberflächen (8) mit Handmaschinen (7) wird ein pneumatisches Zylinder-Kolbensystem (4, 1) benutzt, welches sich über eine entsprechende Aufnahme (2) gegen ein Einbeinstativ abstützt, um den erforderlichen Anpressdruck mittels Druckluft zu erzeugen. An seiner Oberseite befindet sich ein Halter (6) für die Handmaschine (7). Um den Druck innerhalb des Zylinders (4) auch bei Volumenänderung (13, 14) während des Arbeitens konstant zu halten, befindet sich die Arbeitsluft im Durchstrom, der mit einem Drosselorgan (11) während des Arbeitens an einem Bedienhandgriff (10) reguliert werden kann. Hierdurch brauchen durch den Bediener lediglich die Kräfte zur horizontalen Bewegung der Maschine (7) aufgebracht zu werden und nicht die Halte- und Anpresskräfte, was zu einem ermüdungsfreieren Arbeiten führt.

Description

• Das Überkopfarbeiten mit Handmaschinen, insbesondere Schleif- und Poliermaschinen gestaltet sich nach dem bisherigen Stand der Technik äusserst mühselig, da diese Maschinen ausschliesslich durch menschliche Muskelkraft gehalten und noch zusätzlich entgegen der Schwerkraft mit dem erforderlichen Anpressdruck gegen das Werkstück versehen werden müssen. Solche Arbeiten treten beim Herrichten von Zimmerdecken, Dachüberständen oder auf Boots-und Schiffswerften beim Abschleifen und Polieren der Unterwasserschiffe und Schiffsböden auf. Grosse leistungsstarke und somit auch schwere Maschinen können dabei nicht entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit eingesetzt werden, weil die schnelle Ermüdung des bedienenden Personals alsbald zu immer grösseren Pausen zwingt, einhergehend mit fortwährenden orthopädischen Fehlhaltungen. Der Behelf mit Stielen oder sonstwie gestalteten ergonomischen Bedienungsgriffen löst diese Probleme im Grundsätzlichen nicht.
• Zur Vermeidung der genannten Nachteile ist es erforderlich, die Maschine mechanisch abzustützen sowie den erforderlichen Anpressdruck gegen das Werkstück zu erzeugen, in der Weise, dass sich dieser durch das bedienende Personal manuell einfach während der Arbeit so regulieren lässt, wie es die Bewegung der Maschine über das Werkstück erfordert.
• Diese Bedingung erfüllt eine Vorrichtung, dargestellt in 1. Ein Kolben (1), der nach oben offen und unten geschlossen ist, trägt an seinem unteren Ende die Aufname (2) für eine Abstützstange/Stativ, die nach bekannten technischen Regeln mit Rast- oder Klemmelementen als Teleskop der gewünschten Arbeitshöhe angepasst werden kann, sowie einen mit dem Hohlraum des Kolbens verbundenen Druckluftanschluss (3). Darüber angeordnet ist ein Zylinder (4), der gegen den Kolben mit einem Dichtelement (5) abgedichtet ist, hier beispielhaft als O-Ring dargestellt. Am oberen Ende des Zylinders ist ein Halter (6) für die Handmaschine (7) angebracht, der dem Verwendungszweck entsprechend fest, halb- oder vollkardanisch ausgeführt sein kann und die Maschine gegen das Werkstück (8) drückt. Die Maschine wird mittels ihres Bediengriffes (9) sowie des Halte- und Bediengriffes (10) dieser Vorrichtung über das Werkstück (8) geführt. Der Halte- und Bediengriff (10), hier beispielhaft als Drehgriff dargestellt, ist verbunden mit einem Durchflussmengendrosselorgan (11), was als Hahn, Kugel-, Kegel- oder Plattenventil ausgeführt sein kann. Wird an den Luftanschluss (3) eine Druckluftquelle mit ausreichendem Druck und Volumenstrom angeschlossen und der Querschnitt des Drosselorgans (11) verengt, so hebt sich der Zylinder (4) mitsamt Maschine (7) und wird gegen das Werkstück gepresst. Dann wird die Maschine (7) mit den Bediengriffen (9, 10) über das Werkstück (8) geführt. Dies ist nur deshalb möglich, weil sich die Arbeitsluft in dieser Vorrichtung dauernd im Durchstrom befindet. (2) verdeutlicht, dass sich bei festem Aufstandspunkt (12) der Stütze beim Bewegen der Maschine (7) über das Werkstück (8) im Zylinder eine Volumenänderung (13, 14) ergibt. Im Falle einer statischen Druckbeaufschlagung des Systems ergäben sich hier Feder- und Rückstellungskräfte, die ein gezieltes manuelles Führen der Maschine unmöglich machen. Weil sich in dieser Vorrichtung der Druck in einem Strömungsgleichgewicht, geregelt durch das Drosselorgan (11), befindet, ergeben sich bei normaler manueller Bewegung der Maschine keine nennenswerten Druckschwankungen. Durch die Anwendung dieser Vorrichtung müssen durch das bedienende Personal lediglich die horizontalen Bewegungskräfte und nicht zusätzlich die Halte- und Anpresskräfte aufgebracht werden, was einen erheblich wirkungsvolleren Einsatz gerade schwerer Handmaschinen ermöglicht.

Claims (2)

1. Halte- und Andruckvorrichtung zum Überkopfarbeiten mit Handmaschinen, insbesondere Schleif- und Poliermaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines in fortwährendem Durchstrom betriebenen pneumatischen Zylinder-Kolbensystems die Maschine gegen das Werkstück gedrückt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Durchstrom während der Arbeit durch den Bedien- und Haltegriff der Vorrichtung regeln lässt.