DE102005013947A1

DE102005013947A1 - Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn und feste Schienenfahrbahn

Info

Publication number: DE102005013947A1
Application number: DE102005013947A
Authority: DE
Inventors: Stephan Dr. Freudenstein; Martin Kowalski
Original assignee: Pfleiderer Infrastrukturtechnick GmbH and Co KG
Current assignee: Rail One GmbH
Priority date: 2005-03-26
Filing date: 2005-03-26
Publication date: 2006-10-05
Also published as: CA2587142C; JP2008534816A; RU85489U1; KR20060131904A; ATE371771T1; RU2006136916A; DE502006000077D1; CN1837476A; CN100547165C; PT1730352E; CA2587142A1; UA88001C2; AU2005327807A1; ES2292163T3; KR100788992B1; IL178712A; TW200643268A; IL178712A0; WO2006102866A1; EP1730352B1

Abstract

Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrban, bei der die die Schienen tragenden Schwellen in eine auf einem Untergrund aufliegende Fahrbahnplatte eingebettet sind, umfassend die folgenden Schritte: DOLLAR A - Trennen der Fahrbahnplatte vom Untergrund an der gemeinsamen Berührfläche, DOLLAR A - Anbringen von sich von der Oberseite bis zur Unterseite der Fahrbahnplatte erstreckenden Einfüllöffnungen, DOLLAR A - Anheben der Fahrbahnplatte bis zu einer festgelegten Sollhöhe, DOLLAR A - Einbringen eines den Freiraum zwischen der Fahrbahnplatte und dem Untergrund ausfüllenden fließfähigen Vergussmaterials durch die Einfüllöffnungen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn, bei der die die Schienen tragenden Schwellen in eine auf einem Untergrund aufliegende Fahrbahnplatte eingebettet sind.

Es sind bereits unterschiedliche Verfahren zur Herstellung fester Schienenfahrbahnen bekannt geworden, zum Beispiel durch die DE 196 53 858 A1 . Generell werden bei festen Schienenfahrbahnen die Schwellen, die die Schienen tragen, durch Vergießen in eine Fahrbahnplatte eingebettet. Die Fahrbahnplatte liegt wiederum auf einem Untergrund auf, wobei der Begriff Untergrund in dieser Patentanmeldung stellvertretend für verschiedene Arten des Unterbaus benutzt wird, dabei kann es sich beispielsweise auch um eine hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT) handeln.

In der Praxis ist das Problem aufgetreten, dass die tatsächliche Höhe der Schienen im Laufe der Zeit von der vorgegebenen Sollhöhe abweicht, wobei diese Abweichungen zumeist auf Setzungen des Unterbaus zurückzuführen sind. Bei den früher verwendeten Schottergleisen ließen sich solche Fehler durch Stopfvorgänge relativ unkompliziert beheben. Bei Schienen in Form einer festen Fahrbahn, insbesondere bei Betonkonstruktionen, besteht in beschränktem Maße eine Ausgleichsmöglichkeit der aufgetretenen Höhendifferenzen im Bereich der Schienenstützpunkte. Mit dieser Methode kann jedoch nur eine vergleichsweise geringe Höhendifferenz korrigiert werden. Bei massiven Setzungen ist es jedoch nicht möglich, die Sollhöhe der Schienen alleine innerhalb der Schienenstützpunkte wieder zu erreichen.

Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn anzugeben, das auch bei größeren Höhendifferenzen eingesetzt werden kann.

Zur Lösung dieses Problems ist erfindungsgemäß ein Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn mit den folgenden Schritten vorgesehen:

– Trennen der Fahrbahnplatte vom Untergrund an der gemeinsamen Berührfläche,
– Anbringen von sich von der Oberseite bis zur Unterseite der Fahrbahnplatte erstreckenden Einfüllöffnungen,
– Anheben der Fahrbahnplatte bis zu einer festgelegten Sollhöhe;
– Einbringen eines den Freiraum zwischen der Fahrbahnplatte und dem Untergrund ausfüllenden fließfähigen Vergussmaterials durch die Einfüllöffnungen.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Höhenkorrektur nicht nur durch Maßnahmen im Bereich der Schienenstützpunkte möglich ist, sondern durch Anheben der gesamten Fahrbahnplatte realisiert werden kann. Erfindungsgemäß wird dazu die Fahrbahnplatte mit geeigneten Mitteln von dem Untergrund bzw. dem Unterbau oder der hydraulisch gebundenen Tragschicht so getrennt, dass keines der Teile beschädigt wird. Anschließend werden senkrecht zur Fahrbahnplatte in regelmäßigen Abständen Einfüllöffnungen angebracht. Mit geeigneten Hilfsmitteln wird die lose auf dem Untergrund aufliegende Fahrbahnplatte angehoben und in die gewünschte Sollposition, insbesondere auf die Sollhöhe, bewegt und dort fixiert. Anschließend wird durch die Einfüllöffnungen ein fließfähiges Vergussmaterial eingebracht, das durch die Einfüllöffnungen in den Freiraum zwischen der Fahrbahnplatte und dem Untergrund strömt, bis der gesamte Zwischenraum zwischen der Fahrbahnplatte und dem Untergrund ausgefüllt ist. Nach dem Erhärten des Vergussmaterials ist die Schienenfahrbahn in der vorgegebenen Sollhöhe dauerhaft fixiert.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es bevorzugt, dass die Einfüllöffnungen in der Fahrbahnplatte im Bereich der Schienen angebracht werden. Es ist zweckmäßig, wenn quer zu den Schienen mehrere, vorzugsweise zwei, Einfüllöffnungen angebracht werden. Alternativ oder zusätzlich können in Längsrichtung der Schienen gegebenenfalls mehrere Einfüllöffnungen angebracht werden, deren Anzahl von der Länge des in der Höhe zu korrigierenden Gleisabschnittes abhängt.

Die erforderlichen Einfüllöffnungen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gebohrt werden. Um das Einbringen des Vergussmaterials zu erleichtern, kann dieses eingegossen eingepresst oder verpresst werden.

Damit nach der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Höhenkorrektur die erforderliche Tragfähigkeit vorhanden ist, eignen sich insbesondere Beton oder Betonersatzsysteme als Vergussmaterial.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Trennen der Fahrbahnplatte vom Untergrund durch Druckstöße, insbesondere pneumatische Druckstöße, erfolgen. Es ist zweckmäßig, wenn vor dem Trennen Öffnungen zum Einbringen der Druckstöße erzeugt werden.

Alternativ kann das Trennen auch durch horizontal angeordnete, Kraft erzeugende Elemente wie Hydraulikzylinder erfolgen. Als weitere Möglichkeit kann es vorgesehen sein, die Fahrbahnplatte mit Hilfe einer horizontal angeordneten Seilsäge zu trennen.

Die Erfindung betrifft ferner eine feste Schienenfahrbahn, bei der die die Schienen tragenden Schwellen in eine oberhalb eines Untergrunds angeordnete Fahrbahnplatte eingebettet sind.

Erfindungsgemäß ist bei der festen Schienenfahrbahn vorgesehen, dass zur Höhenkorrektur zwischen der Fahrbahnplatte und dem Untergrund ausgehärtetes Vergussmaterial eingebracht ist.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Die Figuren sind schematische geschnittene Darstellungen und zeigen:
1 eine feste Schienenfahrbahn, bei der die Fahrbahnplatte gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren vom Untergrund getrennt worden ist;
2 die in 1 gezeigte feste Schienenfahrbahn mit angebrachten Einfüllöffnungen nach dem Anheben; und
3 die feste Schienenfahrbahn mit eingepresstem Vergussmaterial.
Die in 1 gezeigte feste Schienenfahrbahn 1 besteht im Wesentlichen aus einer Fahrbahnplatte 2 aus Beton, die auf einem Untergrund 3 aufliegt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Untergrund als hydraulisch gebundene Tragschicht ausgebildet.
In der Fahrbahnplatte 2 sind Schwellen eingebettet, deren Einzelblöcke 4, 5 Schienen 6, 7 tragen. In 1 ist ein Dreieck 8 als Markierung eingezeichnet, dessen untere Spitze die Sollhöhe der Schiene 6 angibt. Aufgrund einer Setzung des Untergrunds 3 hat sich die Höhendifferenz h eingestellt, die die Abweichung zwischen der Sollhöhe und der Isthöhe der Schiene 6 angibt.
Um diese Höhendifferenz zu korrigieren, wird die Fahrbahnplatte 2 von dem Untergrund 3 getrennt, wobei sorgfältig darauf geachtet wird, dass die Fahrbahnplatte 2 und der Untergrund 3 nicht beschädigt werden. Dementsprechend erfolgt die Trennung exakt an der Berührfläche 9 zwischen der Fahrbahnplatte 2 und dem Untergrund 3. Nach dem Trennen liegt die Fahrbahnplatte 2 lose auf dem Untergrund 3 auf.
2 zeigt die in 1 dargestellte feste Schienenfahrbahn mit angebrachten Einfüllöffnungen nach dem Anheben.
In die Fahrbahnplatte 2 werden Einfüllöffnungen 10 gebohrt. Die Einfüllöffnungen 10 erstrecken sich quer zur Fahrbahnplatte 2 von der Oberseite bis zur Unterseite. In Längsrichtung der Schienen wird eine Vielzahl derartiger Einfüllöffnungen in regelmäßigen Abständen gebohrt. Zusätzlich zu den in 2 gezeigten zwei Ein füllöffnungen 10 können weitere Einfüllöffnungen vorhanden sein, die auch in Schienenlängsrichtung versetzt sein können.
Nach dem Bohren der Einfüllöffnungen 10 wird die lose auf dem Untergrund 3 aufliegende Fahrbahnplatte 2 angehoben. Dazu wird ein geeignetes Hebemittel benutzt, das es ermöglicht, die Schienen 6, 7 präzise bis auf die Sollhöhe anzugeben und zu justieren. Wenn diese Justierung abgeschlossen ist, wird die „schwebende" Fahrbahnplatte 2 in dieser Lage fixiert.
3 zeigt die feste Schienenfahrbahn nach dem Einpressen des Vergussmaterials.
Nach dem Fixieren der Fahrbahnplatte 2 wird über die Einfüllöffnungen 10 Vergussmaterial 11 eingepresst. Das Vergussmaterial 11 gelangt in den Zwischenraum zwischen der Unterseite der Fahrbahnplatte 2 und der Oberseite des Untergrunds 3 und füllt diesen vollständig aus. Die Viskosität des Vergussmaterials 11 wird so gewählt, dass dieses nicht an den freien Seiten ausläuft. An den Seiten der Fahrbahnplatte 2 kann auch eine Schalung angebracht werden, die nach dem Aushärten des Vergussmaterials 11 wieder entfernt wird. Zum Einpressen des Vergussmaterials 11 kann eine Pumpe oder ein anderes geeignetes Gerät verwendet werden. Nach dem Aushärten des Vergussmaterials 11 ist das Verfahren zur Höhenkorrektur abgeschlossen, anschließend steht eine auf die vorgegebene Sollhöhe angehobene Schienenfahrbahn 1 mit derselben Tragfähigkeit wie vor der Maßnahme zur Verfügung.

Claims

Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn, bei der die die Schienen tragenden Schwellen in eine auf einem Untergrund aufliegende Fahrbahnplatte eingebettet sind, umfassend die folgenden Schritte: – Trennen der Fahrbahnplatte vom Untergrund an der gemeinsamen Berührfläche, – Anbringen von sich von der Oberseite bis zur Unterseite der Fahrbahnplatte erstreckenden Einfüllöffnungen, – Anheben der Fahrbahnplatte bis zu einer festgelegten Sollhöhe; – Einbringen eines den Freiraum zwischen der Fahrbahnplatte und dem Untergrund ausfüllenden fließfähigen Vergussmaterials durch die Einfüllöffnungen.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfüllöffnungen in der Fahrbahnplatte im Bereich der Schienen angebracht werden.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass quer zu den Schienen mehrere, vorzugsweise zwei, Einfüllöffnungen angebracht werden.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere in Längsrichtung der Schienen versetzt angeordnete Einfüllöffnungen angebracht werden.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfüllöffnungen gebohrt werden.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vergussmaterial eingegossen verpresst oder eingepresst wird.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Beton oder Betonersatzsysteme als Vergussmaterial verwendet werden.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen durch insbesondere pneumatische Druckstöße erfolgt.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Trennen Öffnungen zum Einbringen der Druckstöße hergestellt werden.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen mit Hilfe von horizontal angeordneten Kraft erzeugenden Elementen, insbesondere Hydraulikzylindern, erfolgt.
Verfahren zur Höhenkorrektur einer festen Schienenfahrbahn nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen mit Hilfe einer horizontalen Seilsäge erfolgt.
Feste Schienenfahrbahn, bei der die die Schienen tragenden Schwellen in eine oberhalb eines Untergrunds angeordnete Fahrbahnplatte eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Fahrbahnplatte (2) und dem Untergrund (3) ausgehärtetes Vergussmaterial (11) zur Höhenkorrektur eingebracht ist.
Feste Schienenfahrbahn nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Vergussmaterial (11) nachträglich, im Anschluss an die Erstellung der Schienenfahrbahn (1), eingebracht worden ist.