DE19639142C2 - Verfahren zur Herstellung einer festen Fahrbahn - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer festen FahrbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Festen Fahrbahn, also eines
schotterlosen Oberbaus für Schienenfahrzeuge, bestehend aus einer mittels
Gleitfertiger hergestellten Betontragplatte.
Die Herstellung einer solchen Tragplatte
mittels Gleitfertiger ist dabei z. B. aus der DE 44 36 260 A1 bekannt.
Für den Bau von Neubaustrecken sollte ein Bauverfahren für Feste Fahrbahnen eine
Tagesleistung von mindestens 200 Metern ermöglichen. Nur mit solchen Leistungen
kann sich eine Feste Fahrbahn, selbst unter Berücksichtigung ihrer sonstigen
zweifellosen Vorzüge, hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der altbewährten
Schotterbauweise annähern. Es liegt nahe, auf die Erfahrungen des Straßenbaus
zurückzugreifen, wo mit Gleitfertigern solche Tagesleistungen zum Stand der Technik
gehören.
Leider hat sich herausgestellt, daß die allgemein gebräuchliche Steuerung der
Gleitfertiger mittels eines seitlich gespannten Leitdrahtes für die
Genauigkeitsanforderungen des Gleisoberbaus bezüglich der Lage und insbesondere
der Höhe nicht ausreichen. Es gelingt zwar streckenweise die zulässigen Toleranzen
einzuhalten, aber ein Stillstand des Gerätes infolge nicht rechtzeitigen
Betonnachschubs, Änderungen in der Betonkonsistenz oder -zusammensetzung,
wetterbedingte Einflüsse u. a. bringen unzulässige Abweichungen besonders der
Sollhöhe. Selbst durch andere Arten der Steuerung lassen sich diese prinzipiellen
Probleme nicht bei Seite schaffen.
Abhilfe schaffen in solchen Fällen korrigierbare Schienenbefestigungen oder
Nacharbeiten an der Betonoberfläche. (Ein positionsgenaues Abschleifen einer
Tragfläche für das Auflegen von Schwellen ist z. B. in der DE 44 37 955 A1
beschrieben.) Solche Nacharbeiten sind sehr arbeitsintensiv und zeitaufwendig und
machen die erwünschten Tagesleistungen illusorisch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer
Festen Fahrbahn anzugeben, deren Betontragplatte mittels Gleitfertiger hergestellt
wird, das aber die vorstehend geschilderten Nachteile vermeidet.
Die Aufgabe wird mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Die mit einem Gleitfertiger hergestellte Betontragplatte bekommt keine durchgehend
ebene Oberfläche, sondern wird gemäß Anspruch 1 jeweils unter den Schienen mit
einem in Schienenrichtung endlos verlaufenden Höcker zur Auflagerung der
Schienenbefestigung versehen, dessen Breitseite quer zur Fahrbahn angeordnet ist.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Höcker liegt darin, daß die wegen
Herstellungsungenauigkeiten des Gleitfertigers erforderliche Nacharbeit nur für einen
flächenmäßig geringen Teil der Betontragplatte nötig wird, nämlich nur für die zur
Auflagerung der Schienenbefestigung vorgesehenen Höcker.
Im Hinblick auf zu erwartende Herstellungsungenauigkeiten des Gleitfertigers werden
die Höcker beim Austritt aus dem Gleitfertiger um einen Betrag über der Sollhöhe der
Auflagerflächen, der der erfahrungsgemäßen Ungenauigkeit des Gleitfertigers
entspricht, zu hoch gemacht.
Dem Gleitfertiger folgt intermittierend in Arbeitsschritten, deren Länge ein Mehrfaches
des Schienenauflagerabstandes beträgt, ein Gerät, das Werkzeuge für die im
folgenden beschriebene Nachbearbeitung der Höcker trägt.
Zunächst wird die oberste Schicht des noch nicht erhärteten Betons der Höcker durch
mechanische Bearbeitung, wie z. B. Schaben, Kratzen, o. ä. bis etwas oberhalb des
Sollmaßes abgetragen. Dabei ergibt sich eine rauhe Oberfläche, die zur Auflagerung
der Schienenbefestigungen noch nicht geeignet ist. Dies liegt daran, daß im
Gegensatz zum Fräsen eines erhärteten Betons, bei dem die Zuschlagstoffe
zerkleinert werden, beim Schaben des noch nicht erhärteten Betons die Körner aus
der Oberfläche herausgelöst werden, was eine relativ rauhe Oberfläche zur Folge hat.
Deshalb wird in einem weiteren Arbeitsgang eine Platte durch Pressen und Rütteln bis
zum Erreichen des Sollmaßes abwärts geführt, wobei eine ebene und maßgenaue,
zur Auflagerung der Schienenbefestigung geeignete Höckeroberfläche erzeugt wird.
Die zum Glätten verwendete Platte hat vorzugsweise eine Edelstahloberfläche oder
ist antihaftbeschichtet, da damit ein besseres Abheben der Platte nach dem Formen
der Auflagerfläche möglich ist. Dem gleichen Zweck dient gemäß Anspruch 7 eine
zusätzliche Seitwärtsbewegung beim Abheben der Platte.
Die Bearbeitung der Höckeroberfläche vor dem Einpressen oder Einrütteln der Platte
kann gemäß Anspruch 2 in Längsrichtung der Festen Fahrbahn über die gesamte
Länge eines Arbeitsschrittes, also gleich für mehrere Schienenauflager, erfolgen.
Gemäß Anspruch 5 kann der Abtrag der Höcker auch quer zur Fahrbahn und somit
quer zu den Höckern erfolgen, auch zweckmäßigerweise für mehrere
Schienenauflager gleichzeitig, jedoch jeweils nur in der für eine Schienenbefestigung
erforderlichen Breite.
Für den Abtrag in Längsrichtung der Festen Fahrbahn eignen sich zwei
nebeneinander angeordnete, rotierende Schaber mit senkrechten Achsen, die sich
gegenläufig nach innen drehen und die gesamte Breite eines Höckers überstreichen
können. Die Schaber können sich auch nach außen drehen, wobei dann
Auffangrinnen zu beiden Seiten des Höckers das abgeschabte Material auffangen.
Für den Abtrag in Querrichtung der Festen Fahrbahn eignen sich auch walzenartige
Stahlbürsten mit etwa der gleichen Breite wie eine Schienenbefestigung. Der
abgetragene Beton wird in einen dem Bearbeitungswerkzeug beigeordneten Behälter
geschleudert, der von Zeit zu Zeit geleert wird. Gemäß Anspruch 9 erhalten die
Platten zum Glätten der Auflagerflächen Bohrungen, durch die Dollen in den noch
nicht erhärteten Beton eingepreßt oder eingerüttelt werden, um Löcher für die Bolzen
zum Befestigen der Schienenbefestigungen zu formen oder gleich Befestigungsdübel
einzurütteln.
Die Werkzeuge zur Herstellung der Auflagerflächen und der Bolzenlöcher werden an
einem Gerät angebracht, das in Arbeitsschritten intermittierend, aber etwa mit der
gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit, dem Gleitfertiger folgt und das ein
gleichzeitiges Einsteuern der Platten zum Herstellen der Auflagerflächen und der
Bolzenlöcher maßgenau nach Lage, Höhe und Querneigung für eine größere Anzahl
von Schienenbefestigungen gestattet.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren noch anhand von 7 Zeichnungen
erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch die mit dem Verfahren hergestellte Feste
Fahrbahn (1). Auf der linken Seite ist der Höcker (2) dargestellt, wie er den
Gleitfertiger verläßt, d. h., um einen Betrag über der Sollhöhe (3), der der
erfahrungsgemäßen Ungenauigkeit des Gleitfertigers entspricht, zu hoch. Auf der
rechten Seite ist der Höcker (2) bis auf die Sollhöhe gemäß dem vorgeschlagenen
Verfahren abgetragen und es wurde bereits eine Schienenbefestigung mit Schiene
montiert. Die Befestigung geschieht mit Hilfe von Befestigungsbolzen, die in gemäß
Anspruch 9 geformte Löcher (5) eingeklebt werden oder in entsprechenden Dübeln
sitzen.
Fig. 2 stellt einen Querschnitt des Bearbeitungswerkzeuges (6) für den Abtrag gemäß
Anspruch 5 dar. Eine rotierende Stahlbürste (7) kratzt die zu hohe Höckeroberfläche
bis kurz oberhalb der Sollhöhe ab und schleudert den Abtrag in den Behälter 8.
Gemäß Anspruch 3 bewegt sich das Werkzeug (6) dabei quer zur Festen Fahrbahn
und somit quer zum Höcker (2), wobei es z. B. durch Rollen (9) in Schienen (10)
geführt wird, die an einem fahrbaren Gerät (11) befestigt sind. Dieses Gerät gestattet
- schematisch angedeutet durch (12) - auf der Basis geodätischer Vorgaben ein
genaues Einsteuern des Bearbeitungswerkzeuges nach Lage, Höhe und
Querneigung. Das Gerät (11) bewegt sich intermittierend vorwärts, es steht während
der Bearbeitung auf der Stelle, folgt jedoch dem Gleitfertiger mit der gleichen
Durchschnittsgeschwindigkeit.
Der rotierenden Stahlbürste folgt die Platte 14 zum Glätten der Auflagerfläche. Nach
dem Abtrag durch die Stahlbürste ist die Oberfläche noch rauh und liegt noch etwas
über der Sollhöhe. Durch Abwärtspressen mit dem Gerät (11) und leichtes Rütteln mit
dem Rüttler (15) wird die Platte (14) genau auf die Sollhöhe gebracht. Dabei wird die
Oberfläche geglättet und verdichtet. Anschließend werden durch die Bohrungen (16)
in der Platte (14) Dollen in den noch nicht erhärteten Beton eingepreßt oder
eingerüttelt, um Löcher für die Bolzen zum Befestigen der Schienenbefestigungen zu
formen. Es können aber auch Dübel für Befestigungsschrauben eingerüttelt werden.
Auf der Zeichnung sind die Dollen nicht sichtbar, aber mit (17) sind schematisch die
auf der Platte (14) angebrachten Vorrichtungen für das Einbringen der Dollen
dargestellt. Um ein Abheben der Platte (14) ohne Beschädigung der Auflagerfläche zu
ermöglichen, wird gemäß Anspruch 7 das Abheben mit einer gleichzeitigen
Seitwärtsbewegung verbunden.
Fig. 3 zeigt, wie mehrere Bearbeitungswerkzeuge (6) an dem Gerät (11) befestigt
sind, um gleichzeitig mehrere Auflagerflächen (13) auf dem Höcker (2) herzustellen.
Fig. 4 bzw. Fig. 5 zeigen einen Querschnitt und einen Horizontalschnitt durch ein
Werkzeug gemäß Anspruch 6. Der aus dem Gleitfertiger zu hoch austretende Höcker
(2) wird von zwei rotierenden Schabern (19) mit senkrecht stehenden Achsen bis kurz
oberhalb der Sollhöhe abgetragen. Die Schaber (19) drehen sich gegenläufig nach
innen und schleudern den Abtrag in den Behälter (20).
Fig. 6 und Fig. 7 zeigen im Querschnitt, wie ein Werkzeug (18) gemäß Anspruch 6 an
einem Gerät (21) befestigt und zum Abtrag des Höckers gemäß Anspruch 2
maßgenau in Längsrichtung der Festen Fahrbahn geführt wird. Dazu läuft das
Werkzeug (18) mit Rollen (22) in den Schienen (23). Vorrichtungen (28) (auf der
Zeichnung nur schematisch) an dem Gerät (21) gestatten, das Werkzeug maßgenau
nach Lage, Höhe und Querneigung in die Arbeitsposition zu steuern. Da die
Höckeroberfläche nach dem Abtrag mit Werkzeug (18) noch zu rauh für die
Auflagerung der Schienenbefestigung ist, wird sie anschließend mit der Platte (29)
geglättet. Diese ist ebenfalls an dem Gerät (21) befestigt. Nachdem das Werkzeug
(18) seinen Abtrag beendet hat, schwenkt die Platte (29), die etwas breiter als der
Höcker und etwa so lang wie das Gerät (21) ist (also ein Mehrfaches des Abstandes
der Schienenauflager), über den Höcker (siehe Fig. 6 und Fig. 7). Unter Pressen und
leichtem Rütteln mittels auf der Platte angebrachter Rüttler (24) wird die Platte
geringfügig bis auf Sollhöhe abwärts geführt, wobei die Oberfläche geglättet und
verdichtet wird.
Anschließend werden durch die Bohrungen (25) in der Platte (29) Dollen in den noch
nicht erhärteten Beton eingepreßt oder eingerüttelt, um die Löcher (26) für die
Befestigungsbolzen der Schienenbefestigung zu formen oder Befestigungsdübel
einrütteln zu können. Auf der Zeichnung sind die Vorrichtungen (27) für das
Einbringen der Dollen nur schematisch dargestellt. Die Schwenkbewegung zum
Positionieren der Platte (23) sorgt beim Abheben für die Seitwärtsbewegung gemäß
Anspruch 7.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung einer Festen Fahrbahn, also eines schotterlosen
Gleisoberbaus für Schienenfahrzeuge, bestehend aus einer mittels Gleitfertiger
hergestellten Betontragplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betontragplatte jeweils unter den
Schienenbefestigungen der Schienen einen Höcker zur Auflagerung der
Schienenbefestigung aufweist, dessen Oberfläche beim Austritt aus dem Gleitfertiger
mindestens um einen Betrag über der Sollhöhe der Auflagerflächen der
Schienenbefestigungen liegt, der der Herstellungsungenauigkeit des Gleitfertigers
entspricht, und daß dem Gleitfertiger intermittierend in Arbeitsschritten, deren Länge
ein Mehrfaches des Schienenauflagerabstandes beträgt, ein Gerät folgt, das die
oberste Schicht des Höckers im noch nicht erhärteten Zustand durch mechanische
Bearbeitung wie z. B. Schaben, Kratzen o. ä. bis etwas oberhalb des Sollmaßes
abträgt und dann zum Glätten der entstandenen aufgerauhten Oberfläche eine Platte
durch Pressen und/oder Rütteln oder ultraschallunterstützt bis auf das Sollmaß
geführt wird, wodurch eine ebene Auflagerfläche für die Schienenbefestigung erreicht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitung der Oberfläche der Höcker gemäß
Anspruch 1 in Längsrichtung der Festen Fahrbahn über die gesamte Länge eines
Arbeitsschrittes erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitung der Oberfläche der Höcker gemäß
Anspruch 1 in Querrichtung der Festen Fahrbahn erfolgt und nur jeweils in einer für
die Auflagerung der Schienenbefestigung erforderlichen Breite der Höcker.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der bei der Bearbeitung der Oberfläche abgetragene
Beton in einem dem Bearbeitungswerkzeug beigeordneten Behälter aufgefangen
wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abtrag durch eine walzenartige, rotierende Bürste mit steifen
Borsten oder Blättern erfolgt.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abtrag des Betons durch zwei rotierende Schaber
mit vertikaler Achse erfolgt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die zum Glätten der Höckeroberfläche nach dem
Abtrag benutzten Platten nach Erreichen der Sollhöhe beim Abheben von der
Höckeroberfläche zusätzlich eine Seitwärtsbewegung ausführen.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten zum Glätten der Höckeroberfläche nach
dem Abtrag aus glattem Edelstahl bestehen oder antihaftbeschichtet sind.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platten zum Glätten der Höckeroberfläche mit
Bohrungen versehen sind, durch die Dollen in den noch nicht erhärteten Beton
eingepreßt oder eingerüttelt werden, um Löcher zu formen oder Dübel
einzubringen, die später für die Bolzen zum Befestigen der Schienenbefestigungen
bestimmt sind.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge zur Herstellung der Auflagerfläche und
der Bolzenlöcher auf den Höckern an einem Gerät befestigt sind, welches für eine
größere Anzahl von Schienenbefestigungen ein gleichzeitiges genaues Einsteuern
nach Lage, Höhe und Querneigung gestattet.
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