DE10153075C1 - Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichen - Google Patents
Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichenInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichen Belag, mit einem Fahrwerk, einem quer zur Fahrrichtung angeordneten Führungsträger und einem Drehteller, der auf dem Führungsträger hin- und herfährt, läuft dem Drehteller (6) ein Abstreifflügel (8) vor, der gleichfalls quer zur Fahrrichtung hin- und herbewegt wird und dessen Unterkante beim Planieren überschüssige frische Auftragsmasse (5) abstreift, vorglättet und vorverdichtet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten einer
Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichen Belag, mit einem
Fahrwerk, einem quer zur Fahrrichtung angeordneten Führungs
träger und einem Drehteller, der auf dem Führungsträger hin-
und herfährt. Die Vorrichtung soll zum Raufräsen eines Unter
grundes oder zum Verdichten, Abziehen und Glätten einer fri
schen Auftragsmasse einsetzbar sein. Das herzustellende Pla
num soll beispielsweise als Untergrund für Bodenbeläge aus
Keramikfliesen, Parkett, Teppich oder dergleichen geeignet
sein.
Für gewöhnlich werden Beton- oder Estrichböden für die oben
angegebenen Zwecke immer noch fachmännisch von Hand verlegt.
Die Auftragsmasse wird entweder so dünnflüssig angemischt,
dass ein Verlaufen nach dem Schwerkraftprinzip erfolgt oder
die Masse wird im zäh-viskosen Zustand mit einer Latte abge
zogen.
In vielen Fällen muss vor dem Auftragen einer Auftragsmasse
der Untergrund, beispielsweise ein Betonboden, aufgeraut wer
den, damit die Auftragsmasse sich mit dem Untergrund gut ver
bindet.
Dies erforderlichen Arbeitsverfahren sind nicht nur relativ
langwierig, schwer und lohnintensiv, sondern bereiten bei
größeren Flächen, bei denen es auf absolute Planebenheit an
kommt, erhebliche Schwierigkeiten. Speziell schnell härtende
Estriche können immer nur in kleinen Mengen angemischt wer
den, was ein zügiges Arbeiten verhindert. Außerdem ist es
schwierig, die Auftragsmasse so zu verdichten, dass ein Belag
mit der notwendigen Festigkeit entsteht.
Vorrichtungen zum maschinellen Verlegen von Belägen sind im
Grundsatz schon lange bekannt und finden beispielsweise im
Straßenbau bei der Herstellung von Beton- und Schwarzdecken
allgemein Verwendung. Aufgrund ihrer Konstruktion sind diese
Maschinen jedoch für dickerer Belagstärken ausgelegt und ver
sagen beim Verlegen dünner Zement- oder Estrichbeläge infolge
der auftretenden Zugspannungen in der Auftragsmasse. Außerdem
sind die Maschinen für die meisten Einsatzfälle viel zu groß
und deshalb nur sehr aufwendig von Baustelle zu Baustelle zu
transportieren.
Aus der DE 27 33 419 A1 ist auch schon eine Vorrichtung zum
Verdichten und/oder Glätten von frischem Beton o. dgl. be
kannt, die auch für die Herstellung von Gebäudeböden geeignet
ist. Hierzu ist ein portalartiges Fahrwerk vorgesehen, das
wenigstens einen quer zur Fahrtrichtung verlaufenden Füh
rungsträger aufweist, auf dem ein verfahrbarer Wagen geführt
ist. Mit dem verfahrbaren Wagen ist ein angetriebener und in
der Höhe verstellbarer Drehteller verbunden, dessen freie
Fläche, die Arbeitsfläche, dem Boden zugekehrt ist. Das Fahr
werk läuft in vorteilhafter Weise auf seitlichen, sich in
Fahrtrichtung erstreckenden Laufschienen. Der Drehteller ist
im Bereich seiner Arbeitsfläche angeschrägt. Die zu verdich
tende und zu glättende Masse wird zwischen zwei Begrenzungs
schalungen eingebracht und der Drehteller wird höhenmäßig auf
das vorgegebene Bodenniveau eingestellt. Der Wagen mit dem
rotierende Drehteller fährt wechselweise und unter Drehrich
tungsumkehr am Führungsträger entlang, wobei bei Erreichen
einer jeden Endposition das Fahrwerk um den halben Drehtel
lerdurchmesser verfahren wird. Durch die langsame Transla
tionsbewegung, der die höhere Rotationsbewegung des Drehtel
lers überlagert ist, wird die zu verarbeitende Masse verdich
tet und die Oberfläche glattgerieben. In vorteilhafter Weise
wird dabei jedes Entmischen verhindert, so dass eine gleich
mäßige Verteilung der Zuschlagstoffe aufrechterhalten bleibt.
Aus der EP 0 502 230 A1 ist ein von Hand geführtes Planier-
und Verdichtungsgerät bekannt, das im wesentlichen auf der
oben beschriebenen Weise arbeitet, wobei vorzugsweise vor dem
rotierenden Planier- und Verdichtungsteller eine quer zur
Fahrrichtung angeordnetes Flächenauflageteil angeordnet ist,
das z. B. endseitig auf einem zuvor gelegten Fries aufliegt,
um das Niveau zu halten. Außerdem befinden sich in beiden
Endlagen der Drehtellers flexible Abstreifer für überflüssige
Masse, die sich am Zylindermantel des Drehtellers ansammelt.
Um die Arbeitsergebnisse sowohl hinsichtlich der Verdichtung
als auch des Glättens weiter zu verbessern, ist es aus der WO 00 56 998 A1
bekannt, hinter dem Drehteller im geringen Ab
stand einen zweiten Drehteller anzuordnen, der synchron mit
dem ersten Drehteller, und von diesem über einen Zahnriemen
trieb angetrieben, auf einem Querbalken läuft. Während der
erste Drehteller die Grobarbeiten verrichtet, schlichtet und
feinnivelliert der zweite Drehteller die Oberfläche der Auf
tragsmasse. Seine Arbeitsfläche kann hierzu niveau-mäßig ge
ringfügig tiefer als die Arbeitsfläche des ersten Drehtellers
liegen. Als großer Nachteil hat sich bei dieser Vorrichtung
die Störanfälligkeit eines Antriebes für den zweiten Drehtel
ler herausgestellt. Da es selbstverständlich für die Art der
Bauarbeiten unerlässlich ist, die Vorrichtung zu umhausen,
ist es auf einer Baustelle dem Betreiber der Vorrichtung un
möglich, eine Reparatur vorzunehmen. Die Vorrichtung muss
entweder zum Hersteller verschickt werden oder es vergeht
wertvolle Zeit, mitunter Tage, bis ein Servicemechaniker die
Vorrichtung repariert hat. Außerdem verteuert der zweite
Drehtellerantrieb die Vorrichtung nicht unerheblich.
Aus der DE 22 12 625 ist eine Estrich-Verlegemaschine mit ei
nem Selbstfahrwerk bekannt, bei der einer über die gesamte
Arbeitsbreite sich erstreckende Vedichtungsbohle eine kreis
förmig rotierender Glätter nachläuft. Dessen Halterung wird
mechanisch oder hydraulisch quer zur Fahrtrichtung hin und
her geschwenkt. Für die Verdichtungsbohle bedarf es eines zusätzlichen
Elektro-Vibrators. Die Ausmaße der Verdichtungs
bohle geben außerdem die Arbeitsbreite der Verlegemaschine
fest vor.
Ferner sind spezielle Maschinen zum Entfernen oder Aufrauen
von Belägen, wie insbesondere Straßenbelägen, bekannt. Bei
spielsweise sind solcherart Fräsmaschine in EP 0 284 391 B1
und EP 0 367 951 B1 beschrieben. Sie besitzen einen Fräskopf,
dessen Unterseite mit Fräszähnen besetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art so zu verbessern, dass zwar die Vor
teile einer einwandfreien Verdichtung und Glättung einer Auf
tragsmasse, wie sie die Vorrichtung nach WO 00 56 998 A1 ver
spricht, erhalten bleiben, ohne aber deren Störanfälligkeit
und erhöhten Herstellungskosten aufzuweisen. Außerdem soll
eine Mehrfunktionalität der Vorrichtung erreicht werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 an
gegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen geben
die abhängigen Ansprüche an.
Indem zum Planieren dem Drehteller ein Abstreifflügel vor
läuft, der gleichfalls quer zur Fahrrichtung hin- und her
fährt und dessen Unterkante frisch aufgetragene Masse ab
streicht, vorglättet und vorverdichtet, lässt sich eine ein
wandfreie Oberfläche erzielen, wobei ein zusätzlicher Antrieb
wie beispielsweise für einen zweiten Drehteller oder eine
Rüttelbohle, vollkommen entfällt.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Ab
streifflügel unmittelbar vor dem Drehteller auf dem Führungs
träger angeordnet und fährt synchron mit diesem hin- und her.
In weiterer Ausgestaltung ist der Abstreifflügel im Bereich
seiner Hinterkante schwenkbeweglich gelagert. Das Verschwen
ken des Abstreifflügels erfolgt hierdurch selbständig entgegen
der Bewegungsrichtung des Abstreifflügels entlang des
Führungsträgers nach rechts oder links, wobei der Schwenkbe
reich des Abstreifflügels fest eingestellt oder einstellbar
sein kann.
In vorteilhafter Weise besteht der Abstreifflügel aus einem
verschleißarmen, steifen oder steifelastischen Material.
Nach einer Ausprägung der Erfindung kann aber auch der Ab
streifflügel im Bereich seiner Hinterkante fest eingespannt
sein und aus einem verschleißarmen, aber weichelastischem Ma
terial bestehen, wodurch sich ebenfalls der vordere Teil des
Abstreifflügels entgegen der seitlichen Bewegungsrichtung
verschwenkt.
Nach einer Ausgestaltung verjüngt sich der Abstreifflügel
hinsichtlich der Breite und/oder seiner Unterkante über Boden
in Richtung seines freien, vorderen Endes.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der Abstreifflügel
leicht montierbar/demontierbar. Hierdurch kann er entweder
ganz abgenommen werden oder bei Bedarf gegen einen verschlis
senen oder anders gearbeiteten ausgetauscht werden.
Erfindungsgemäß lassen sich nicht nur frische Auftragsmassen
verdichten, abziehen und glätten, sondern auch betonartige
Untergründe bearbeiten, indem der Drehteller oder eine aus
wechselbare Arbeitsfläche des Drehtellers als Fräs- oder
Schleifkopf ausgebildet ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der Drehteller nach Art
eines Fräs- und Schleifkopfes bodenseitig mit fräsenden oder
schleifenden Körperchen besetzt und axial federnd zur Ar
beitsfläche ausgebildet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung lassen sich die Arbeitsflä
chen von Drehteller und Abstreifflügel relativ zueinander
verstellen. Beispielsweise kann die tiefste Stelle des Ab
streifflügels geringfügig oberhalb der Planier-Arbeitsfläche
des Drehtellers liegen oder um einiges höher als die Fräs-
oder Schleif-Arbeitsfläche des Drehtellers liegen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung fährt der Führungsträger
auf Laufschienen, die längs der Arbeitsstrecke verlegt sind.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der Führungsträger auf
ein Fahrzeug, beispielsweise ein Raupenfahrzeug, montiert.
Nach einer weiteren Ausprägung laufen zur Erhöhung der Ar
beitsgeschwindigkeit des Führungsträgers zwei zu einander
versetzte Drehteller oder zwei Drehteller und ihre zugehöri
gen Abstreifflügel gleichzeitig auf dem Führungsträger.
Nach einem weiteren selbständigen Erfindungsgedanken werden
mit einer Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton,
Estrich oder dergleichen Belag, enthaltend ein Fahrwerk, ein
Führungsträger und mindestens einen auf dem Führungsträger
angeordneten und auf diesem quer zur Fahrtrichtung bewegten
Drehteller, insbesondere einer vorstehend beschriebenen Vor
richtung, zunächst mit einem oder mehreren Drehtellern (6)
mit einer Fräs- oder Schleifarbeitsfläche ein fester Unter
grund aufgeraut wird und anschließend der oder die Drehteller
(6) durch Drehteller (6) mit einer glatten Arbeitsfläche und
in Funktion gebrachten, vorlaufenden Abstreifflügel (8) er
setzt und damit frisch aufgetragene Auftragsmasse (5) abge
streift, geglättet und verdichtet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung bewegt sich der Führungs
träger kontinuierlich fortschreitend in Arbeitsrichtung.
Nach einer weiteren Ausgestaltung erfolgt das Einmessen der
Arbeitshöhe mittels einer Laservorrichtung.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung auf Laufschienen von hinten,
Fig. 2 ein auf einem Führungsträger laufender Wagen mit Dreh
teller und Abstreifflügel,
Fig. 3 einen Abstreifflügel,
Fig. 4 eine an ein Raupenfahrzeug angebaute Vorrichtung stark
schematisiert in der Seitenansicht,
Fig. 5 in der Draufsicht und
Fig. 6 ein Wagen mit außer Betrieb genommenen Abstreifflügel
und Frästeller.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung in Fahrtrichtung gesehen von
hinten gezeigt. Sie besteht aus einem Führungsträger 1, der
beidseitig mittels Rädern 2 auf nivellierten Laufschienen 3
positioniert ist. Die Räder 2 können von einem nicht näher
dargestellten Getriebemotor angetrieben sein, wodurch sich
der Führungsträger 1 langsam in Richtung der noch zu bearbei
tenden Auftragsmasse 5 längs der Laufschienen 3 fortschrei
tend kontinuierlich bewegt. Die Geschwindigkeit in Fahrtrich
tung beträgt etwa 0,01 m/s bis 0,02 m/s. Der Führungsträger 1
kann an die baustellenseitigen Gegebenheiten angepasst wer
den, also beispielsweise mit Ansatzelementen verlängert wer
den oder gegen eine andere Größe ersetzt werden. Auf dem Füh
rungsträger 1 läuft ein Wagen 4, der gleichfalls motorisch
angetrieben sein kann. Hat der Wagen 4 ein Ende des Führungs
trägers 1 erreicht, wird er mittels eines Endschalters oder
dergleichen in die andere Richtung gesteuert. Auf diese Weise
fährt er ständig auf dem Führungsträger 1 hin und her und
entwickelt dabei eine Geschwindigkeit von ca. 1 m/s. Der Wagen
4 nimmt einen Drehteller 6 mit, dessen Arbeitsfläche 7 das
Niveau der Auftragsmasse bestimmt. Durch die sehr langsame
Translationsbewegung des Führungsträgers 1, die langsame
Translationsbewegung des Wagens 4 sowie die höhere Rotations
bewegung des Drehtellers 6 wird die Auftragsmasse 5, bei
spielsweise Beton oder Estrich, fortschreitend abgezogen,
verdichtet und glattgerieben. Der Drehteller 6 kann an seinem
im Bereich der Arbeitsfläche 7 liegenden Rand angeschrägt
oder abgerundet sein, um die Verdichtungswirkung zu verbes
sern. Der Antrieb des Drehtellers 6 erfolgt beispielsweise
über ein Zahn-, Reibstangen- oder Zugmittelgetriebe, das die
Fahrt des Wagens 4 auf dem Führungsträger 1 in eine Drehbewe
gung umsetzt, weshalb sich die Drehrichtung des Drehtellers 6
bei jedem Richtungswechsel des Wagens 4 ändert. Hierdurch
wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass die überschüssige
Restmasse, in Fahrtrichtung gesehen, vom Drehteller 6 nach
vorn geschleudert wird.
An den Seitenauflagen des Führungsträgers sind im Bereich der
Räder 2 bogenförmig auslaufende Abweiser 9 befestigt. Ihre
Aufgabe ist es, Auftragsmasse von den Rädern 2 und den Lauf
schienen 3 fernzuhalten. Die überschüssige Auftragsmasse sam
melt sich in den Endbögen der Abweiser 9 an und kann von Zeit
zu Zeit z. B. mit einer Schaufel aufgenommen werden.
Vor dem Drehteller 6 ist erfindungsgemäß ein in Fig. 1 nicht
sichtbarer Absteifflügel angeordnet.
Fig. 2 zeigt herausgezeichnet den Wagen 4 mit dem Drehteller
6 und dem Absteifflügel 8. Die Pfeilrichtung gibt die Bewe
gungsrichtung des Führungsträgers 1 an. Der Abstreifflügel 8
ist unmittelbar vor dem Drehteller 6 antriebslos, aber
schwenkbeweglich angeordnet. Ihm kommt die Aufgabe zu, über
schüssige Auftragsmasse 5 abzustreifen sowie die Auftragsmas
se vorzuglätten und vorzuverdichten. Insbesondere wird vor
dem Drehteller 6 die unebene Auftragsmasse grob verstrichen,
die vom Drehteller 6 nach vorn geschleuderte Masserückstände
eingeebnet und Lunker, die aufgrund der Korngröße der Auf
tragsmasse 5 entstanden sind, verrieben. Außerdem wird die
Auftragsmasse 5 aufgrund der keilförmigen Anordnung der Un
terkante über Niveau verdichtet. Hierzu lässt sich der Ab
streifflügel 8 bezüglich der Höhe zur Arbeitsfläche 7 des
Drehtellers 6 einstellen, wobei der Beschaffenheit der Auf
tragsmasse 5 Rechnung getragen werden kann. Die Translations
bewegung des Wagens 4 verursacht infolge der Reibung des Ab
streifflügels mit der Ausgleichsmasse 5 einen seitlichen Aus
schlag des vorderen Endes des Abstreifflügels 8, der je nach
Fahrrichtung des Wagens 4 umpolt. Der zugelassene Verschwenk
weg kann fest eingestellt oder variabel einstellbar sein,
beispielsweise mittels nicht näher dargestellter Anschläge.
Der Abstreifflügel 8 arbeitet auf diese Weise wie ein Abzie
her eines Handwerkers beim Schlichten einer Beton- oder Est
richoberfläche.
Der Abstreifflügel ist in Fig. 3 nochmals herausgezeichnet.
Er ist um die Achse 9 schwenkbar. Sein hinters Ende ist bal
lig verdickt, das vordere, freie Ende läuft keilförmig aus.
Auch die Unterkante ist ballig oder hat gebrochene oder abge
rundete Kanten und ist nach vorn zu angeschrägt, Es kann
zweckmäßig sein, den Winkel α je nach der zu bearbeitenden
Konsistenz der Auftragsmasse zu wählen, beispielsweise durch
Austausch des Abstreifflügels 8. Im Ausführungsbeispiel be
trägt die Länge des Abstreifflügels 8 ca. 150 mm, seine Stär
ke vorn ca. 30 mm und hinten ca. 3 mm.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist ein flexibler Abstreif
flügel 6 mit seinem hinteren Ende drehfest am Wagen 4 befes
tigt. Sein flexibles Vorderende wird je nach Fahrtrichtung
des Wagens 4 ausgelenkt.
Fig. 4 zeigt die auf ein Raupenfahrzeug 11 montierte Vorrich
tung. Der Ausleger 12 kann höhenverstellbar ausgeführt sein.
alternativ oder zusätzlich kann der Führungsträger 1 bezüg
lich des Auslegers 12 höhenverstellbar sein. In Ermangelung
nivellierten Laufschienen prüft ein Lasermessgerät 13 die Hö
he des Drehtellers 6 bzw. des Abstreifflügels 8 zu einer Be
zugshöhe und gibt die Informationen an eine Regel- und Stell
einheit im Fahrzeug 11 weiter, die entsprechend die Ist-Höhe
auf die Soll-Höhe regelt. Die Fahrtrichtung ist durch einen
Pfeil angedeutet. Insbesondere für größere Flächen hat eine
fahrzeuggeführte Vorrichtung Vorteile.
In Fig. 5 ist das Fahrzeug nach Fig. 4 von oben dargestellt.
Der Ausleger 12 ist zum Zwecke des Ausbalancierens des Füh
rungsträgers 1 zweiarmig. Beide Auslegerarme 12 sind seitlich
schwenkbar und höhenverstellbar. Längs des Führungsträger 1
laufen im Beispiel zwei Wagen 4 für die Drehteller 6 und ggf.
die Abstreifflügel 8 hin und her, die um die halbe Länge des
Führungsträgers 1 versetzt sind. Jeder Wagen 4 befährt also
jeweils die halbe Arbeitsbreite der Vorrichtung. Der Füh
rungsträger 1 kann entsprechend der gewollten Arbeitsbreite
ausgewählt werden. Es können aber auch beispielsweise Außen
teile angesetzt werden oder der Führungsträger besteht bei
spielsweise aus zwei mittig zusammensetzbaren oder zusammen
klappbaren Teilen oder seine Länge ist stufenlos veränderbar.
Gemäß Fig. 6 sind die Drehteller 6 auf der Arbeitsfläche 14
fräserartig ausgebildet sein. Mit einer derartigen Technik
lassen sich Untergründe aufrauen und somit für die weiteren
Planierarbeiten vorbereiten. Ein Austausch fräsender oder
schleifender Drehteller 6 gegen Glätt- und Verdichtungsteller
zum Bearbeiten frisch aufgetragener Masse ist problemlos mög
lich. Der Drehteller 6 für Schleif- und Fräsarbeitend ist zum
Boden hin axial federnd ausgeführt, um auch bei Unebenheiten
des Untergrundes eine Aufrauen zu ermöglichen, bzw. um ge
ringfügigen Erhebungen zu folgen. Er ist schon aufgrund sei
ner Eigenfederung ca. 10 cm höher als ein Drehteller 6 für
zum Planieren, wodurch der Abstreifflügel 8 automatisch außer
Funktion gesetzt wird. Dieser ist aber auch abmontierbar.
Ein und dieselbe Vorrichtung kann somit sowohl zum Vorberei
ten des Planums verwendet werden, indem sie zum Aufrauen des
Untergrundes eingesetzt wird, als auch zum Glätten und Ver
dichten von Auftragsmasse bei der Herstellung einer ebenen
Fläche. Es ist lediglich der Drehteller 6 zu wechseln.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich
oder dergleichen Belag, mit einem Fahrwerk, einem quer zur
Fahrrichtung angeordneten Führungsträger und einem Drehtel
ler, der auf dem Führungsträger hin- und herfährt,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Drehteller (6) ein Abstreifflügel (8) vorläuft, der
gleichfalls quer zur Fahrrichtung hin- und herfährt und des
sen Unterkante beim Planieren überschüssige frische Auftrags
masse (5) abstreift, vorglättet und vorverdichtet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstreifflügel (8) unmittelbar vor dem Drehteller
(6) auf dem Führungsträger (1) angeordnet ist und synchron
mit diesem hin- und herfährt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstreifflügel (8) im Bereich seiner Hinterkante
schwenkbeweglich gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkbereich des Abstreifflügels (8) fest einge
stellt oder einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstreifflügel (8) aus einem verschleißarmen, stei
fen oder steifelastischen Material besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstreifflügel (8) im Bereich seiner Hinterkante
fest eingespannt ist und aus einem verschleißarmen, aber fle
xiblen Material besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Abstreifflügel (8) hinsichtlich der Breite
und/oder hinsichtlich der Höhe seiner Unterkante über Boden
in Richtung seines vorderen, freien Endes verjüngt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Arbeitsflächen (7, 14) von Drehteller (6) und
Abstreifflügel (8) relativ zueinander verstellen lassen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstreifflügel (8) und der Drehteller (6) leicht
montierbar/demontierbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass unter Außerbetriebnahme des Abstreifflügels (8) und Aus
tauschen des Drehtellers (6) gegen einen solchen mit einer
Fräs- oder Schleifarbeitsfläche (14) die Vorrichtung zum Auf
rauen eines festen Untergrundes ertüchtigt ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehr als ein Drehteller (6) oder Drehteller (6) und Ab
streifflügel (8) auf dem Führungsträger (1) laufen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Drehteller (6) oder zwei Drehteller (6) und zwei
Abstreifflügel (8) um die halbe Länge des Führungsträgers
versetzt auf diesem positioniert sind und synchron miteinan
der auf dem Führungsträger (1) laufen.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsträger (1) auf Laufschienen (3) fährt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Seitenauflagen des Führungsträgers (1) im Bereich
der Räder 2 bogenförmig auslaufende Abweiser (9) befestigt
sind.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsträger (1) auf ein Fahrzeug (10) montiert
ist.
16. Verfahren zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich
oder dergleichen Belag, mit einer Vorrichtung, enthaltend ein
Fahrwerk, einen Führungsträger und mindestens einen auf dem
Führungsträger angeordneten und auf diesem quer zur Fahrt
richtung bewegten Drehteller, insbesondere mit einer Vorrich
tung nach Anspruch 1 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zunächst mit einem oder mehreren axial federnden Dreh
tellern (6) mit einer Fräs- oder Schleifarbeitsfläche (14)
ein fester Untergrund aufgeraut wird, wobei ein
Abstreifflügel (8) außer Funktion gesetzt ist, und
anschließend die Drehteller (6) gegen Drehteller (6) mit
einer glatten Arbeitsfläche (7) und vorlaufendem, arbeitenden
Abstreifflügel (8) ersetzt werden und frisch aufgetragene
Auftragsmasse (5) abgestreift, geglättet und verdichtet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Führungsträger kontinuierlich fortschreitend in
Arbeitsrichtung bewegt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10153075A DE10153075C1 (de) | 2001-10-30 | 2001-10-30 | Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichen |
EP02021146A EP1308580A3 (de) | 2001-10-30 | 2002-09-24 | Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10153075A DE10153075C1 (de) | 2001-10-30 | 2001-10-30 | Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10153075C1 true DE10153075C1 (de) | 2003-02-06 |
Family
ID=7703931
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10153075A Expired - Fee Related DE10153075C1 (de) | 2001-10-30 | 2001-10-30 | Vorrichtung zum Bearbeiten einer Fläche aus Beton, Estrich oder dergleichen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP1308580A3 (de) |
DE (1) | DE10153075C1 (de) |
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