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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung suspendierter Feststoffe
aus wässrigen
Medien, bei dem speziell angepasste Flockungsmittel eingesetzt werden.
Diese basieren auf hochgeladenen kationischen Polyelektrolyten,
die hydrophobe Molekülanteile
besitzen.
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Die
Abtrennung suspendierter Feststoffe, deren Größe von wenigen nm bis zu einigen
100 μm betragen
kann, ist nicht nur bei Wasseraufbereitungs- und Abwassertechnologien
von wesentlicher Bedeutung. Auch in zahlreichen technischen Prozessen
wie etwa der Papierherstellung ist diese Verfahrensstufe integraler Bestandteil
des jeweiligen Prozesses. Die rationelle Durchführung derartiger Trennungsprozesse
erfordert den Einsatz von Flockungsmitteln als Hilfsmittel, die
hier technologiebestimmende Bedeutung erlangt haben. Durch Zugabe
von Flockungsmitteln können
die feintei ligen Partikel technischer Trüben, wie sie in zahlreichen Wirtschaftszweigen
(Wasserwirtschaft, Metallindustrie, Papierindustrie, Nahrungsmittelherstellung,
keramische Industrie, Druckindustrie, Biotechnologie, pharmazeutische
und kosmetische Industrie u.a.) anfallen, zu großvolumigen und rasch sedimentierenden
Flocken vereinigt und damit die Effektivität mechanischer Fest-Flüssig-Trennungen
erheblich gesteigert werden („Polyelectrolytes,
Formation, Characterization, Application", Carl-Hanser-Verlag, München, 1994).
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Als
Flockungsmittel kommen in einigen Fällen noch anorganische Verbindungen
wie Eisen- oder Aluminiumsalze zur Anwendung. Unter Applikationsbedingungen
bilden diese in der Regel großvolumige
Flocken, die das abzutrennende Material einschließen. Von
entscheidendem Nachteil ist, dass die Einsatzmengen an anorganischen
Salzen vergleichsweise hoch sind und dadurch große Schlammvolumina gebildet
werden. Die meisten Flockungsprozesse verwenden deshalb wasserlösliche organische
Polymere als Flockungsmittel.
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Dabei
werden sowohl natürlich
vorkommende als auch synthetische Polymere verwendet. Die natürlichen
Polymere basieren überwiegend
auf Stärke
als Grundkörper
und haben den Nachteil, dass diese Flockungsmittel meist in vergleichsweise
großen
Mengen und dann nur für
eine beschränkte
Zahl von Prozessen anwendbar sind.
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Flockungsmittel
auf Basis synthetischer Polymere haben den Vorteil, dass sie sehr
spezifisch hinsichtlich chemischer Struktur und molekularer Parameter
für den
jeweiligen Anwendungsfall herstellbar sind. Das hat dazu geführt, dass
eine größere Zahl
von Flo ckungsmitteln kommerziell verfügbar ist. Das sind in der Regel kationische
oder anionische Polyelektrolyte, die hinsichtlich der Ladungsdichte,
des Molekulargewichtes und der Zusammensetzung variieren. Typische
Beispiele für
kationische Polyelektrolyte sind die Kondensationsprodukte aus Dimethylamin
und Epichlorhydrin, das Poly-(diallyldimethyl-ammoniumchlorid) sowie
die Copolymeren aus Acrylamid und quaternären Estern oder Amiden der
Acrylsäure
oder Methacrylsäure.
Ein typisches Beispiel für
einen anionischen Polyelektrolyten sind Copolymere aus Acrylamid
und Acrylsäure.
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Die
technisch als Flockungsmittel eingesetzten Polyelektrolyte sind
lineare Makromoleküle,
die unter Anwendungsbedingungen molekular gelöst sind. Daneben werden in
der
US 5,476,522 ,
US 5,597,475 ,
US 5,622,647 und
US 5,330,546 Copolymere aus Diallyldialkylammoniumchloriden
und hydrophoben Comonomeren (Vinylalkoxysilane, kationische Ester
der Acryl- oder Methacrylsäure,
die am Stickstoff einen langkettigen Kohlenstoffrest mit C
4 bis C
20 tragen)
als Koagulantien für
Abprodukte des Kohle- und Erzbergbaus empfohlen. Diese Koagulantien
führen
zu einer Ladungsneutralisation der Oberfläche der suspendierten Partikel, die
durch weiteren Zusatz eines hochmolekularen anionischen Polyelektrolyten
aggregiert und geflockt werden. Die Fest-Flüssig-Trennung erfolgt hier
im Zusammenwirken eines kationischen Koagulanten und eines anionischen
Flockungsmittels.
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Diese
polyelektrolytischen Flockungsmittel können in sehr unterschiedlichen
Technologien zur Anwendung kommen. Diese umfassen den einmaligen
oder sequentiellen Zusatz der Polymere. Auch können in einem Prozess nacheinander
anionische und kationische Poly elektrolyte appliziert werden. Für die meisten
technischen Trennverfahren stehen inzwischen erprobte Technologien
zur Verfügung
und es gelingt, eine Reihe von Flockungsprozessen stabil zu führen. Das
betrifft z.B. die kommunale Abwasserbehandlung sowie auch Produktionsprozesse
wie die Papierherstellung.
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In
der Gesamtheit der Flockungsprozesse sind jedoch noch zwei wesentliche
Defizite festzustellen. Das betrifft zum einen bei zahlreichen technisch
durchgeführten
Verfahren die Breite des Flockungsbereiches (Flockungsfenster),
das ist der Bereich zwischen minimaler und maximaler Polyelektrolytmenge,
deren Zusatz eine optimale Trennung ermöglicht. Je größer dieses
Flockungsfenster ist, desto geringer ist z.B. die Gefahr der Restabilisierung
der Partikel durch Umladung und desto sicherer ist der Trennprozess
zu beherrschen. In der Praxis werden bislang ausschließlich in
Wasser molekular lösliche
Polyelektrolyte unterschiedlicher Ladungsdichte und Molmasse verwendet,
bei denen dieses Flockungsfenster in der Regel klein ist (M. Kulicke, R.
Budirahardjo, M. Prescher, Chem.-Ing.
Techn. 61, (1989) 10).
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Eine
Verbreiterung des Flockungsfensters würde u.a. wesentliche Vorteile
bringen: Minimierung des Einflusses von Störfaktoren wie pH-Änderung, Änderung
der Ionenstärke, Änderung
der Feststoffkonzentration.
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Weiterhin
gibt es noch eine Reihe bisher nicht oder nicht zufriedenstellend
gelöster
Trennprobleme. Das betrifft:
- – Suspensionen,
die feinteilige Partikel mit geringer Oberflächenladung enthalten
- – Suspensionen
mit geringer Feststoffkonzentration
- – Suspensionen
mit hohen Anteilen an Begleitstoffen (Tenside, Stabilisatoren, Farbstoffe, Öle), die
den Trennprozess stören
- – Konzentrierte
Suspensionen (Schlämme),
die Partikel mit sehr breiter Verteilung enthalten und deren Feinanteil
schwer abtrennbar ist.
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Typische
Beispiele findet man in den Slurries der Mikroelektronik, sowie
den Abwässern
der Arzneimittel-, Lebensmittel- und Textilindustrie.
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Um
Flockungsprozesse stabil und sicher führen und bisher nicht oder
nicht zufriedenstellend durchführbare
Fest-Flüssig-Trennungen
technisch praktizieren zu können,
müssen
die Nachteile bekannter Materialien und Verfahren überwunden
werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, neue
Flockungsmittel für
Trennprozesse zu verwenden, die bei der Flockung zu breiten Flockungsfenstern
führen
und weiterhin die bisher ungelösten
Trennprobleme bei verdünnten
bzw. feinteiligen Suspensionen sowie bei Suspensionen mit hohen
Anteilen an Begleitstoffen und mit sehr breiter Partikelgrößenverteilung
beheben. Ebenso ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die beschriebenen,
aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu beseitigen.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Anspruch 12 nennt erfindungsgemäße Verwendungen.
Die weiteren abhängigen
Ansprüche
zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Abtrennung suspendierter Feststoffe aus wässrigen
Medien bereitgestellt, bei dem das wässrige Medium mit einem Flo ckungsmittel
aus einem hochgeladenen kationischen Polyelektrolyten mit hydrophoben
Resten versetzt wird und anschließend das geflockte Material
vom wässrigen
Medium separiert wird.
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Hinsichtlich
des Flockungsmittels bestehen hierbei verschiedene Alternativen
für Verbindungen
des genannten Typs. Die erste Variante betrifft ein Flockungsmittel,
das aus einem kationischen Copolymer von (Meth)Acrylsäureestern
oder -amiden der allgemeinen Formel I
mit
R
1,
R
2 = H oder Methyl,
R
3,
R
4, R
5 unabhängig voneinander
geradkettiger oder verzweigter C
1-C
12-Alkylrest oder Benzylrest,
X = O,
NH, NCH
3 oder NC
2H
5 p = 2 oder 3 und
n, m = 1 bis
99 Mol-%, jeweils bezogen auf den Anteil der Einheiten im Gesamtmolekül,
besteht.
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Eine
zweite Variante betrifft als Flockungsmittel ein Homo- oder Copolymer
von N-Vinylbenzyl-N,N,N-trialkylammoniumchlorid
der allgemeinen Formel II
mit
R
1 = H oder Methyl,
R
2 geradkettiger
oder verzweigter C
1-C
12-Alkylrest
oder Benzylrest,
X = O, NH, NCH
3 oder
NC
2H
5,
p =
2 oder 3 und
n = 0 bis 99 Mol-% und m = 1 bis 100 Mol-%, jeweils
bezogen auf den Anteil der Einheiten im Gesamtmolekül.
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Eine
weitere bevorzugte Variante sieht vor, dass das Flockungsmittel
auch anionische Ladungen aufweisen kann.
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Ein
Beispiel für
ein solches bevorzugtes Flockungsmittel ist ein Copolymer aus hydrophob
modifizierten kationischen (Meth)Acrylsäure-Derivaten mit anionischen
und ggf. neutralen Monomerbestandteilen der allgemeinen Formel III
mit
R
1, R
2 = H oder Methyl,
R
3, R
4, R
5 unabhängig voneinander
geradkettiger oder verzweigter C
1-C
12-Alkylrest oder Benzylrest,
X = O,
NH, NCH
3 oder NC
2H
5,
p = 2 oder 3
a = 1 bis 99 Mol-%,
b = 1 bis 49 Mol-% und
c = 0 bis 98 Mol-%, jeweils bezogen
auf den Anteil der Einheiten im Gesamtmolekül.
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Dabei
ist es bevorzugt, dass die kationischen gegenüber den anionischen Monomerbausteinen
im molekularen Überschuss
vorliegen.
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Eine
vierte bevorzugte Variante des Flockungsmittels betrifft ein polymeres
Carbobetain der allgemeinen Formel IV
mit
R
1 =
Methyl oder Ethyl und
R
2 = Methyl oder
Ethyl.
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Vorzugsweise
weist das Flockungsmittel ein mittleres Molekulargewicht im Bereich
von 10.000 bis 10.000.000 g/mol, besonders bevorzugt im Bereich
von 30.000 bis 2.000.000 g/mol auf.
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Das
Flockungsmittel kann dabei vorzugsweise in Mengen von 0,01 bis 80
mg/1g suspendierten Feststoff eingesetzt werden.
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Weiterhin
wird in einer Ausführungsvariante
die Ionenstärke
des wässrigen
Mediums erhöht.
Dies erfolgt bevorzugt durch Zusatz anorganischer Salze oder eine Änderung
des pH-Wertes des wässrigen
Mediums. Besonders bevorzugt wird das Verfahren in einem pH-Bereich
von 1 bis 4 durchgeführt.
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Erfindungsgemäß wird ebenso
die Verwendung von hochgeladenen, kationischen Polyelektrolyten
mit hydrophoben Resten zur Abtrennung suspendierter Feststoffe aus
wässrigen
Medien bereitgestellt. Unter diese Flockungsmittel fallen alle der
zuvor beschriebenen Verbindungen gemäß der Formeln I bis IV. Die
wässrigen
Medien betreffen insbesondere Slurries der Mikroelektronik sowie
Abwässer
der Arzneimittel-, Lebensmittel- und Textilindustrie.
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Anhand
der nachfolgenden Figur und Beispiele soll der erfindungsgemäße Gegenstand
näher erläutert werden,
ohne diesen auf die hier gezeigten speziellen Ausführungsformen
beschränken
zu wollen.
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1 zeigt
anhand eines Diagramms die Abhängigkeit
der optischen Dichte für
unterschiedliche Verhältnisse
von Polymerkonzentration zu Substratkonzentration gemäß Beispiel
11.
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Die
Flockung wurde durch Messung der optischen Dichte (OD) der zu beurteilenden
wässrigen
Systeme bei 500 nm (OD500) mittels eines
UV/VIS-Spektrometers Lambda 900 (Perkin-Elmer) verfolgt. Die Flockung
gilt als gut, wenn der Überstand
klar ist. Optisch klare Überstände werden
bei OD500-Werten gleich oder kleiner 0,3
erreicht.
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Beispiel 1
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Zu
50 ml einer stabilen Silikasuspension (10 g/l) in Wasser wurden
bei pH = 6 unter Rühren
unterschiedliche Volumina einer wässrigen Lösung (1 g/l) eines Polykations
nach Formel I (R1=R2=CH3, R3=C10H21, n = 75, m = 25) zugesetzt, wobei die
anschließende
Rührzeit
15 min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Das Flockungsfenster (der optimale Flockungsbereich mit einem klaren Überstand) wurde
für ein
Verhältnis
von Polymerkonzentration zu Substratkonzentration cp/cs, in einem Bereich von 0,35–0,65 mg/g
ermittelt.
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Beispiel 2 – Vergleichsbeispiel
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Entsprechend
der Verfahrensweise in Beispiel 1 wurde als Flockungsmittel kommerzielles
Poly(diallyldimethylammoniumchlorid) eingesetzt. Das Flockungsfenster
lag jetzt bei 0,35–0,40
mg/g.
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Beispiel 3
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Zu
50 ml einer Kaolinsuspension (10 g/l) in Wasser wurden bei pH =
6 unter Rühren
unterschiedliche Volumina einer wässrigen Lösung (1 g/l) eines Polykations
nach Formel II (R1=CH3,
R2=CH3, n = 0, m
= 100, M = 35000 g/mol) zugesetzt, wobei die anschließende Rührzeit 15
min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Der Überstand
wurde entnommen und die OD500 für das entsprechende
Verhältnis
von Polymerkonzentration zur Substratkonzentration cp/cs bestimmt (Tabelle 1).
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Beispiel 4
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Entsprechend
der Verfahrensweise in Beispiel 3 wurde ein Polykation nach Formel
II (R1=CH3, n =
50, m = 50, R2=CH3,
M = 150000 g/mol) eingesetzt. Es resultiert ein Flockungsfenster
im Bereich 0,05 bis 2,0 mg/g.
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Beispiel 5
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Eine
stabile Silikasuspension (pH = 10, Partikelgröße 200 nm, Feststoffgehalt
10 g/l) hat die optische Dichte von 3,5. Zu 50 ml dieser Suspension
wurden unter Rühren
unterschiedliche Volumina eines Polykations wie in Beispiel 3 zugesetzt,
wobei die anschließende
Rührzeit
15 min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Der Überstand
wurde entnommen und die Trübung
für das
entsprechende Verhältnis
von Polymerkonzentration zur Substratkonzentration cp/cs bestimmt. Es resultiert ein sehr breites
Flockungsfenster im Bereich 2,0 bis 4,0 mg/g.
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Beispiel 6
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Zu
50 ml einer stabilen Silikasuspension (Partikelgröße 200 nm,
Feststoffgehalt 10 g/l, pH = 6) wurden unter Rühren unterschiedliche Volumina
einer wässrigen
Lösung
(1 g/l) eines Polykations nach Formel III (R1=R2=CH3, R3=Benzyl,
a = 87, b = 0, c = 13) zugesetzt, wobei die anschließende Rührzeit 15
min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Der Überstand
wurde entnommen und die Trübung
für das
entsprechende Verhältnis
von Polymerkonzentration zur Substratkonzentration cp/cs bestimmt. Das Flockungsfenster liegt bei
0,45 bis 0,65 mg/g.
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Beispiel 7
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Entsprechend
der Verfahrensweise in Beispiel 6 wurde ein Polykation nach Formel
III (R1=R2=CH3, R3=Benzyl, a =
83, b = 5, c = 12) verwendet. Das Flockungsfenster liegt bei 0,30
bis 0,75 mg/g.
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Beispiel 8
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Zu
50 ml einer Kaolinsuspension (10 g/l) in Wasser wurden bei pH =
6 unter Rühren
unterschiedliche Volumina einer wässrigen Lösung (1 g/l) eines Polykations
nach Formel IV (R1=R2=CH3) zugesetzt, wobei die anschließende Rührzeit 15
min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Der Überstand
wurde entnommen und die optische Dichte für das entsprechende Verhältnis von
Polymerkonzentration zur Substratkonzentration cp/cs bestimmt. Es resultiert ein sehr breites
Flockungsfenster von 0,01 bis 1,5 mg/g. Eine geringe Restabilisierung
konnte erst bei sehr hohen cp/cs ab
4 mg/g beobachtet werden.
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Beispiel 9 – Vergleichsbeispiel
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Entsprechend
der Verfahrensweise in Beispiel 8 wurde als Flockungsmittel eine
wässrige
Lösung
(1 g/l) von Poly(diallyldimethylammoniumchlorid) eingesetzt. Es
resultiert nur ein schmales Flockungsfenster von 0,05 bis 0,2 mg/g.
Restabilisierung tritt bereits bei 0,2 mg/g ein.
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Beispiel 10
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Zu
50 ml einer stabilen Silikasuspension (Partikelgröße 200 nm,
Feststoffgehalt 10 g/l, pH = 3,5 und pH = 6) wurden unter Rühren unterschiedliche
Volumina eines Polykations nach Formel IV (R1=R2=C2H5)
zugesetzt, wobei die anschließende
Rührzeit
15 min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Der Überstand
wurde entnommen und die OD500 für das entsprechende
Verhältnis
von Polymerkonzentration zur Substratkonzentration cp/cs, bestimmt. Das Flockungsfenster liegt bei
pH = 3,5 im Bereich 0,3–0,6
mg/g und bei pH = 6 im Bereich 0,02 bis 4,5 mg/g.
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Beispiel 11
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Zu
50 ml eines Polystyrenlatex mit anionischer Oberflächenladung
(Partikelgröße 200 nm,
Feststoffgehalt 0,2 g/l) wurden bei verschiedenen pH-Werten unter
Rühren
unterschiedliche Volumina eines Polykations nach Formel IV (R1=R2=C2H5) zugesetzt, wobei die anschließende Rührzeit 15
min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Der Überstand
wurde entnommen und die OD500 für das entsprechende
Verhältnis
von Polymerkonzentration zur Substratkonzentration cp/cs bestimmt. Mit steigendem pH-Wert verschiebt
sich das Flockungsfenster zu höherem
Verbrauch an Flockungsmittel (s. 1).
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Beispiel 12
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Zu
50 ml eines Polystyrenlatex mit anionischer Oberflächenladung
(Partikelgröße 200 nm,
Feststoffgehalt 0,2 g/l) wurden bei pH 6 und einer Salzkonzentration
von 0,1 mol/l NaCl unter Rühren
unterschiedliche Volumina des Polykations aus Beispiel 3 (Formel
2) zugesetzt, wobei die anschließende Rührzeit 15 min betrug, der sich
eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss. Der Überstand
wurde entnommen und die OD500 für das entsprechende
Verhältnis
von Polymerkonzentration zur Substratkonzentration cp/cs bestimmt. Das Flockungsfenster lag bei
0,1 bis 7,0 mg/g, es wurde keine Restabilisierung beobachtet.
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Beispiel 13 – Vergleichsbeispiel
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Entsprechend
der Verfahrensweise in Beispiel 12 wurde als Flockungsmittel Poly(diallyldimethylammoniumchlorid)
eingesetzt. Es wurde keine Flockung mit klaren Überständen erreicht. Ein Flockungsfenster mit
allerdings verbleibender Resttrübe
lag bei 0,2 bis 2,0 mg/g, danach erfolgte Restabilisierung.
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Beispiel 14
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Ein
Abwasser aus der Mikroelektronik enthält stabilisiertes SiO2 (Feststoffgehalt = 3,4 g/l) mit einer Partikelgröße von 72
nm. Zu 50 ml dieser Slurry wurden unter Rühren unterschiedliche Volumina
eines Polykations nach Formel 1 und Beispiel 1 zugesetzt, wobei
die anschließende
Rührzeit
15 min betrug, der sich eine Sedimentationsphase von 20 min anschloss.
Der Überstand
wurde entnommen und die OD500 bestimmt.
Das Flockungsfenster lag bei 11 mg/g bis 20 mg/g.
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Beispiel 15 – Vergleichsbeispiel
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Das
Abwasser aus Beispiel 14 wurde entsprechend der Verfahrensweise
in Beispiel 14 mit kommerziellen kationischen Polyacrylamiden behandelt.
Es gelang nicht, eine Flockung ohne verbleibende starke Resttrübung zu
erzielen.