DE1300507B - Verfahren zur Erhoehung des Feststoffgehalts von Schlaemmen - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung des Feststoffgehalts von Schlaemmen

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DE1300507B
DE1300507B DER34754A DER0034754A DE1300507B DE 1300507 B DE1300507 B DE 1300507B DE R34754 A DER34754 A DE R34754A DE R0034754 A DER0034754 A DE R0034754A DE 1300507 B DE1300507 B DE 1300507B
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sludge
polyelectrolytes
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increasing
suspension
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Dr Gerhard
Markert
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Roehm and Haas GmbH
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Zur Klärung von Suspensionen feinstverteilter Fest- setzen, die entgegengesetzte Ladungen aufweisen. Die
stoffe ist schon eine Reihe von Maßnahmen beschrie- Reihenfolge ist dabei ohne Bedeutung,
ben, die jedoch bis heute noch nicht in allen Fällen zu Eine beträchtliche Verbesserung des Effekts wird
einem befriedigenden Erfolg geführt haben. So ist demgegenüber erzielt, wenn zwei Schlämme, von z. B. die Reinigung von Indusrieabwässern mit großen 5 denen der eine mit einem Polykation und der andere
Schwierigkeiten verbunden, da solche Abwässer viel- mit einem Polyanion behandelt wurde, vereinigt
fach Schwebstoffe in äußerst feiner Verteilung und ge- werden. Beispielsweise kann ein Teil des zu reinigenden
ringer Konzentration enthalten, so daß bei der Sedi- Schlammes von der Hauptmenge abgetrennt, mit
mentation Schlämme mit einem sehr niedrigen Fest- einem Polyelektrolyten versetzt und dem anderen Teil, stoffgehalt von z. B. nur 1 bis 2 °/0 entstehen, die für io der zuvor mit einem entgegengesetzt geladenen PoIy-
eine weitere Aufarbeitung durch Filtration od. dgl. elektrolyten behandelt wurde, wieder zugefügt werden,
nicht geeignet sind. Die bekannten Maßnahmen, um Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der
voluminöse Niederschläge in absetzbare oder filtrier- zuletzt genannten Arbeitsweise besteht darin, dem mit
bare Form zu überführen, wie z. B. der Zusatz starker einem Polyanion bzw. Polykation versetzten Schlamm Elektrolyte, das Arbeiten bei erhöhter Temperatur oder 15 eine kleine Menge einer gut sedimentierenden Disper-
das Abscheiden des Feststoffs im elektrischen Feld, sion von z. B. Eisenoxyd oder Zement, die mit dem
versagen in vielen Fällen oder sind nicht durchführbar. entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten beladen
Auch Zusatz von Polyanionen oder Polykationen be- ist, zuzuführen.
schleunigt zwar die Sedimentationsgeschwindigkeit, In allen beschriebenen Fällen ist eine Erhöhung des erhöht jedoch selten den Feststoffgehalt des Schlammes. 20 Feststoffgehalts, d.h. eine Verdichtung des Schlam-
Es wurde nun gefunden, daß man den Feststoff- mes, bei der zuletzt genannten Arbeitsweise auf 60°/0 gehalt von Schlämmen wesentlich erhöhen und dadurch des ursprünglichen Volumens, zu verzeichnen, eine gute Abtrennung erzielen kann, wenn man eine Es besteht auch die Möglichkeit, das Verfahren konkombinierte Behandlung der Schlämme mit entgegen- tinuierlich durchzuführen, indem man an verschiedenen gesetzt geladenen Polyelektrolyten durchführt. 35 Stellen längs des Leitungsweges des Schlammes nach-
Unter Polyelektrolyte sollen Makromoleküle ver- einander Polyanionen und Polykationen zuführt und
standen werden, deren funktionelle Gruppen entweder den Schlamm in einem der üblichen Klärbehälter,
in wäßriger Lösung durch Dissoziation hochmoleku- dessen Größe und Ausführung durch Zusammen-
lare Anionen oder Kationen bilden oder aber auf Setzung und Menge der Flüssigkeit bestimmt wird,
Grund ihrer Polarität mit Ionen, hier speziell Poly- 30 abscheidet. Der noch pumpfähige Schlamm kann nach
anionen und -kationen, in Wechselwirkung treten einem der bekannten Verfahren entwässert werden,
können. Die Auswahl der geeigneten Polyelektrolyte bzw.
Als Polyanionen kommen in Frage Alkali- und Am- deren Menge kann durch einfache Vorversuche in
moniumsalze polymerer Säuren, z. B. der Acrylsäure, Meßzylindern ermittelt werden, in die man gleiche
Methacrylsäure, Maleinsäure, Itakonsäure, Vinylsul- 35 Volumina an Proben mit verschiedenen Polyelektro-
fonsäure, Styrolsulfonsäure oder von (Meth)-acryl- lyten bzw. verschiedenen Mengen derselben gibt und
säureestern von Hydroxyalkansulfonsäuren bzw. von die Höhe des Sediments beobachtet. Je niedriger und
Methacrylsäureamiden von Aminoalkansulfonsäuren, kompakter sich dieses absetzt, desto besser ist der
ferner Copolymerisate der genannten Verbindungen Effekt.
mit Styrol, Vinylestern, Vinyläthern, Acryl- und Meth- 40 Das neue Verfahren vergrößert nicht nur die Dichte,
acrylsäureestern, -amiden und -imiden, Acryl- und sondern beschleunigt auch die Absetzgeschwindigkeit.
Methacrylsäurenitril oder von verseiftem Polyacryl- Es ist besonders geeignet zur Abscheidung von Ab-
nitril. wasserschlämmen, Eisensulfidschlämmen, wie sie z. B.
Als geeignete Polykationen seien erwähnt Polymeri- in der Lederindustrie anfallen, oder Metallhydroxidsate bzw. Mischpolymerisate von gegebenenfalls qua- 45 schlämmen sowie zur Klärung von Suspensionen feinternisierten Aminoalkylestern der Acryl- oder Meth- verteilter Mineralien u. dgl. Ferner ist es anwendbar acrylsäure, z. B. ^-Dimethylaminoäthylmethacrylat- zur Abtrennung von Schwebstoffen jeglicher Art, hydroacetet, Methacrylsäure - β - trimethylammonio- selbst in geringster Konzentration, aus z. B. im Kreisäthylesterchlorid, weiterhin Vinylammoniumchlorid, lauf geführtem Heiz- oder Kühlwasser. Die nach-4 - Vinyl - N - methylpyridiniumbromid oder Vinyl- 50 stehenden Beispiele zeigen einige Ausführungsformen pyridiniumhydrochlorid. des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Als hochmolekulare Verbindungen mit polaren
Seitengruppen, die mit Polyanionen bzw. -kationen Die verwendeten Polyelektrolyte können durch fol-
in Wechselwirkung treten, eignen sich vor allem Homo- gende Monomerenzusammensetzungen charakterisiert
und Mischpolymerisate des Acryl- und Methacryl- 55 werden:
bemerkenswert ist, daß bei dem neuen Verfahren τ Methacrylsäure und Dimethacrylimid (40/60)
auch solche Polyelektrolyte mit Erfolg eingesetzt (Ammoniumsalz)
werden können, die für sich allein, getrennt angewandt, π Methacrylsäure und Methylmethacrylat (65/35)
keine Flockungswirkung zeigen. 60 (Natriumsalz)
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in verschiedenen
Ausführungsarten angewandt werden. Das wesent- HI n-Propylmethacrylat-y-sulfonsäure (Natriumsalz)
Hche, allen gemeinsame Merkmal besteht darin, daß IV £_Dimethylaminoäthylmethacrylat und Meth-
Polyanionen und Polykationen getrennt voneinander acrylsäure-iS-trimethylammonioäthylester-metho-
auf Suspensionen zur Einwirkung kommen. 65 sulfat (20I&U)
Die einfachste, wenn auch nicht mit dem optimalen '
Effekt verbundene Methode besteht darin, die Suspen- V Methacrylsäure - β - trimethylammonioäthylester-
sion nacheinander mit zwei Polyelektrolyten zu ver- chlorid und Methylmethacrylat (35/65)
VI Methacrylsäure - β - (benzyl - dimethylammonio)-äthylesterchlorid
VII Acrylamid
Beispiele Ibis3
Gleiche Volumina einer Suspension, deren Zusammensetzung aus Tabelle 1 (Spalte 1) zu ersehen ist, wurden mit den 0,l%igen Polyelektrolytlösungen A und B in der angegebenen Menge (mg Polymerisat/1 Suspension) versetzt und nach gründlichem Durchrühren miteinander intensiv gemischt. Der sedimentierte Schlamm wurde nach 8- bis lOstündigem Stehen abgetrennt. Der Feststoffgehalt des Schlammes wurde nach Absaugen und Trocknen bestimmt.
Tabelle
Suspension
mg/1
PoIy-
elektrolyt A
mg/1
PoIy-
elektrolyt B
mg/1
Schlamm
volumen
(unbe-
handelt
= 100)
1. Alumini
umhydro
xid 50
2. Eisenhy
droxid 50
3. Eisen
sulfid 100
II 0,5
I 0,5
I 1
VI 0,5
IV 0,5
IV 1
86
79
63
Beispiele 4bis 18
Die zu klärende Suspension (Tabellen 2 bis 4) wurde zunächst mit der 0,l%igen Lösung des PolyelektrolytenA in der angegebenen Menge versetzt und gut durchmischt. Anschließend wurde unter Rühren eine Suspension zugegeben, die aus einer 0,l%igen Lösung des Polyelektrolyten B und dem Zusatz C bestand.
(Sämtliche Mengenangaben beziehen sich auf das Volumen der zu klärenden Suspension).
Der Feststoffgehalt des abgesetzten Schlammes wurde wie unter Beispiel 1 bis 3 bestimmt.
Tabelle 2
Klärung einer Suspension von Eisensulfid (100 mg/1)
45
PoIy-
elektxolyt A
0,5 PoIy-
elektrolyt B
Zusatz C 0,1 Schlamm
volumen
mg/1 mg/1 g/l 0,1 ***)
4. - 0,5 , 0,1 100
5.1 0,5 0,1 90
6. - 0,5 IV 0,5 Fe2O3 +) 0,1 100
7.1 0,5 IV 0,5 Fe2O3 0,1 58
8. Π 0,5 IV 0,5 Fe2O3 70
9. Ill V 0,5 CaCO3++) 62
10. V III 0,5 CaCO3 73
11.1 VII 0,5 CaCO3 67
Tabelle 3
Klärung einer Suspension von Eisenhydroxid (50 mg/1)
55
PoIyelektrolyt A
mg/1
0,5
0,5
PoIyelektrolyt B
mg/1
IV
IV
0,5
0,5
Zusatz C g/l
Fe2O3 BaSO4++)
0,1 0,1
Schlammvolumen
60
100 66 79
Tabelle 4
Klärung einer Suspension
von Aluminiumhydroxid (50 mg/1)
PoIyelektrolyt A
mg/1
15.
16.1
17.11
18.11
0,5
0,5
0,5
PoIyelektrolyt B
mg/1
IV
VI
VI
0,5
0,5
0,5
ZusatzC
g/l
Fe2O3
CaCO3
Kaolin
0,1
0,1
0,1
Schlammvolumen
100
60
60
78
*) Fe2O3 = Eisenoxidpulver.
**) CaCO3 und BaSO4 als Pulver.
***) Volumen des aus gleichen Mengen Suspension erhaltenen Schlammes (Bündwert = 100).

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Erhöhung des Feststoffgehalts von Schlämmen, dadurch gekennzeichnet, daß man entgegengesetzt geladene PoIyelektrolyte getrennt voneinander auf die Schlämme einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm nacheinander mit zwei entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei mit verschieden geladenen Polyelektrolyten versetzte Schlämme vereinigt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einem mit einem Polyelektrolyten versetzten Schlamm geringe Mengen einer gut sedimentierenden Aufschlämmung, die einen entgegengesetzt geladenen Polyelektrolyten enthält, zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als gut sedimentierende Aufschlämmung eine Eisenoxydsuspension verwendet wird.
DER34754A 1963-03-22 1963-03-22 Verfahren zur Erhoehung des Feststoffgehalts von Schlaemmen Pending DE1300507B (de)

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FR967113A FR1385206A (fr) 1963-03-22 1964-03-12 Procédé perfectionné pour augmenter la teneur en matières solides des boues
GB11913/64A GB1049803A (en) 1963-03-22 1964-03-20 The settling of liquid dispersions
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FR1385206A (fr) 1965-01-08
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