DE2443889A1 - Verfahren zur entfernung von phosphaten aus der hauptmasse des abstroms von phosphate enthaltenden abwaessern - Google Patents
Verfahren zur entfernung von phosphaten aus der hauptmasse des abstroms von phosphate enthaltenden abwaessernInfo
- Publication number
- DE2443889A1 DE2443889A1 DE19742443889 DE2443889A DE2443889A1 DE 2443889 A1 DE2443889 A1 DE 2443889A1 DE 19742443889 DE19742443889 DE 19742443889 DE 2443889 A DE2443889 A DE 2443889A DE 2443889 A1 DE2443889 A1 DE 2443889A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- wastewater
- added
- copolymer
- effluent
- phosphates
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5236—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/54—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using organic material
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
- Removal Of Specific Substances (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
Dr. E. Poetteer
J)ipl,ln?-H,J. Müller 2443889
J)ipl,ln?-H,J. Müller 2443889
Dr. Y · liei'i-fiut
D 8 M ü » * 1»c> n 8 °
D 8 M ü » * 1»c> n 8 °
Six. 3», T«l. 47 51 Si
ALLIED COLLOIDS LIMITED
Low Moor, Bradford, Yorkshire, England
Verfahren zur Entfernung von Phosphaten aus der Hauptmasse des Abstroms von Phosphate enthaltenden Abwässern
Bei der Behandlung von Kanalisations-Abwässern und anderen Abwässern (d.h. wäßrigen gewerblichen Ablaugen) stehen
im allgemeinen zwei bestimmte Gebiete der Feststoff/Flüssigkeits-Trennung im Vordergrund des technischen Interesses.
Der erste dieser Trennvorgänge betrifft die Entfernung von festen Bestandteilen aus der Hauptmasse der Abströmflüssigkeit
mit dem Ziel der Gewinnung eines gereinigten Abflußwassers, die weitere Reinigungsschritte erfordern
kann - oder auch nicht -, bevor diese Wasser einer Wiederverwendung
zugeführt werden oder beseitigt werden. Als Beispiele hierfür sind primäre oder sekundäre Sedimentationsprozesse, Filtrations- und Flotationsprozesse anzuführen.
Die bei derartigen Prozessen entfernten Feststoffe sind für gewöhnlich mit einer beträchtlichen Menge von Wasser
S098U/1021
Λ-
vermengt, doch werden sie ihrer Natur und Konsistenz nach als Schlämme klassifiziert. Die weitere Entwässerung
solcher Schlämme kann gleichfalls durch Sedimentation, Filtration, Flotation oder Zentrifugierung erfolgen,
bedingt aber die Anwendung einer etwas unterschiedlichen und häufig schwierigeren Technologie, die
gemeinhin als Schlammentwässerung bezeichnet wird.
Wenn man auch mit Recht sagen kann, daß beide Behandlungen gewisse gemeinsame Merkmale aufweisen, so z.B. in
Bezug auf den Ort, an dem die Behandlung stattfindet, so sind doch in der Praxis die insgesamt anzuwendenden
Arbeitstechniken, die eigentlichen Behandlungsmethoden, die Dosierung der Reagentien und die Typen dieser Reagentien
auf den beiden in Rede stehenden technischen Gebieten völli-g verschieden.
Bei dem diese beiden Gebiete betreffenden Patentschrifbtum
herrscht häufig eine gewisse Verwirrung, und es muß daher betont werden, daß die technische Anwendung der
vorliegenden Erfindung mit der Technologie des ersten Gebietes in Zusammenhang steht, d.h. mit der Behandlung der
Hauptmasse der Abwasser, und keineswegs mit dem zweiten technischen Gebiet, nämlich der Schlammentwässerung. Dies
wird der auf diesem Gebiet Sachkundige im übrigen leicht erkennen können.
Gemäß einem typischen Beispiel einer konventionellen Abwasserbehandlung
wird das unbehandelte rohe Abwasser zunächst einer Vorbehandlung zur Entfernung von grobem Sand
und anderen groben Materialien unterworfen und dann folgt eine primäre Sedimentation, bei der- feinere Feststoffe
5 Ö 9 8 H / 1 0 2 1
vermittels langsamem Hindurchleiten durch große Sedimentationstanks
zum Absetzen gebracht werden. An diese Primärbehandlung kann sich eine Sekundärstufe anschließen, bei
der eine weitere Reinigung des Abwassers auf biologischem Wege durchgeführt wird. Da die biologische Behandlungsstufe weitere unlösliche Feststoffe erzeugt, folgt nun
eine sekundäre Sedimentationsstufe. Die Schlämme aus jeder Sedimentationsstufe werden dann miteinander vereinigt
und entwässert, während der Abstrom aus dieser Sedimentations-Endstufe beseitigt wird.
Das Vorhandensein von Phosphor in den Abwässerströmen fördert, wie-man erkannt hat, das Wachstum von Algen und anderen
Wasserpflanzen in Gebrauchswässern, weil er als Nährstoffquelle dient. Ein übermäßig starkes Pflanzenwachstum
kann zu einer Verstopfung der Wasserläufe führen, und das Wachstum und das spätere Absterben der Algen
kann für die Eurotrophierung von Seen und anderen Gebrauchswässern verantwortlich sein.
Wenn man auch erkannt hat, daß andere Elemente, wie z.B. Kohlenstoff und Stickstoff, zur Erhöhung des Nährstoffwertes
von Abwässern beitragen, so hat sich die Aufmerksamkeit der Fachwelt neuerdings doch in erster Linie auf
die Entfernung des Phosphors konzentriert, welches als das am einfachsten zu entfernende, hierzu beisteuernde Element
angesehen wird.
Der Phosphor kann im Abwasser in verschiedenen Formen auftreten, z.B. sowohl in Form löslicher als auch unlöslicher
Phosphate oder in Form von komplexen Phosphaten. So kann ein typisches rohes Abwasser, das einer Wasseraufbereitungs-
B098U/1021
anlage zugeführt wird, zwei Drittel des Phosphors als lösliche Orthophosphate und Polyphosphate und ein Drittel
als unlösliche Phosphate enthalten. Ferner können - da ein Teil der unlöslichen Phosphate in einer kolloidaldispergierten
Form anwesend sein kann - nicht alle unlöslichen Phosphate aus dem Abwasser durch einen Sedimentationsprozeß
entfernt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es nun, neue
Wege verfügbar zu machen, um den Phosphatgehalt der Hauptmasse des Abwasserstromes in zweckmäßiger und technisch
befriedigender Weise herabzusetzen. Die Erfindung ist von besonderem Wert, wenn sie zur Herabsetzung des Phosphatgehaltes
des Abstroms aus einem Abwasser-Hauptstrom-Aufbereitungsprozeß angewendet wird, doch ist sie ebenso anwendbar
auf die Behandlung der Hauptmasse des Abstroms irgendeiner anderen wäßrigen Ablauge, die lösliches Phosphat
enthält, beispielsweise einer Ablauge aus einem Chemiebetrieb.
An sich ist es bekannt, lösliche Phosphate aus einem Abwasser durch eine chemische"Behandlung zu entfernen, die
eine Ausfällung der gelösten kolloidalen Phosphate bewirkt, und danach die Entfernung der ausgefällten Phosphate ganz
allgemein durch einen Absetzprozeß vorzunehmen. Zu den anorganischen Koagulationsmitteln, die für diesen Zweck geeignet
sind, gehören gewisse lösliche Salze, die mehrwertige Kationen enthalten, wie z.B. Aluminiumsulfat, Ferrosulfat,
Ferrisulfat, Ferrichlorid, Natriumaluminat und Calciumhydroxyd, deren Verwendung zur Folge hat, daß die
Phosphate als entsprechende unlösliche Metallphosphate ausgefällt werden.
5098U/1021
Leider erfolgt dieses Absetzen viel zu langsam, und es kann in einer normalen Abwasser-Sedimentationsstufe nicht
in befriedigender Welse durchgeführt werden. Es ist allerdings bekannt, den AbsetzVorgang durch Zugabe von Ausflockungsmitteln
vom Typ der Polyelektrolyte zu verbessern.
So lehrt die USA-Patentschrift 3 5O6 570 die Verwendung
von dreiwertigen Aluminiumionen und von Ausflockungsmitteln vom Typ der anionischen Polyelektrolyte, die hochmolekulare
Mischpolymerisate aus 8θ bis 50 Gew.-% Acrylsäureamid
oder Methacrylsäureamid und 20 bis 50 Gew.-^
Acrylsäure oder Methacrylsäure bzw. der wasserlöslichen Salze derselben darstellen.
Ähnlich offenbart die USA-Patentschrift 3 6l7 569, daß
die Abtrennung der ausgefällten Metallphosphate durch
die Verwendung eines Ausflockungsmittels vom Typ eines wasserlöslichen, organischen Polyelektrolyten, wie z.B.
eines partiell hydrolysierten Polyacrylamide, erleichtert wird. In der USA-Patentschrift 3 171 802 ist die Verwendung
von Metallsalzen und von Ausflockungsmitteln vom Typ der anionischen oder nicht-ionischen Polyelektrolyte beschrieben,
und daran schließt sich eine Filtration durch Kohle, Sand und Aktivkohle für die Zwecke der Abwasseraufbereitung
an. Die USA-Patentschrift J 655 552 lehrt
die Entfernung der Phosphate durch das synergistische Zusammenwirken
eines Gemisches aus einem wasserlöslichen, hochmolekularen, nicht-ionischen Polymerisats, vorzugsweise
Polyacrylamid, und einem wasserlöslichen Salz, das Ferriionen enthält, vorzugsweise Ferrichlorid. Ähnlich beschreibt
die USA-Patentschrift 3 607 738 die Verwendung von Kalk und
B098U/1021
kationischen Polyaminen für die Phosphat-Entfernung während
der tertiären Abwasser-Behandlungsstufe, und die USA-Patentschrift 3 453 207 beschreibt die Verwendung
von Alaun und einer homogenen Latexemulsion, die aus Wasser, Polybutadien und einem kationischen Emulgiermittel
besteht.
Es ist natürlich auch bekannt, eine Mehrzahl von Ausflockungsmitteln
zu verwenden, und zwar entweder in Mischung untereinander oder in Kombination mit anderen Materialien,
um die Entwässerung des Abwasserschlammes zu beschleunigen. Ein solches Verfahren ist z.B. in der USA-Patentschrift
3 472 767 beschrieben, gemäß der spezifische
kationische Mischpolymerisate dem Abwasserschlamm in Gegenwart von mehrwertigen Metallionen zugesetzt werden,
um die Entwässerung des Schlammes zu erleichtern. Dies ist jedoch völlig unerheblich in Bezug auf das Problem
der Herabsetzung des Phosphatgehalts des Abstroms aus einem Abwasser-Sedimentationsprozeß.
Ein Nachteil der oben beschriebenen Verfahren für die Herabsetzung des Phosphatgehalts in der Hauptmasse des
Abstroms liegt darin, daß die beschriebenen Verfahren dazu neigen, recht langsam abzulaufen. So wird z.B. in der
USA-Patentschrift 3 506 570 darauf hingewiesen, daß eine Zeit von wenigstens zwei Minuten und vorzugsweise fünf Minuten
zwischen dem Zusatz des Koagulationsmittels und des Ausflockungsmittels liegen soll, während in der USA-Patentschrift
3 453 207 angedeutet wird, daß Zeiten von 5 bis
30 Minuten unter ständigem Rühren erforderlich sind. Es
wäre natürlich sehr erwünscht, wenn man in der Lage wäre, gute Ergebnisse dadurch zu erzielen, daß man das Aus-
B098U/1021
flockungsmittel in kürzerem Abstand nach dem Koagulationsmittel zugibt und kurz danach das Gemisch der Sedimentationsstufe
zuführt. Tatsächlich wird in.vielen Abwasser-Aufbereitungsanlagen heutzutage mit einer verhältnismäßig
hohen Strömungsgeschwindigkeit gearbeitet, so daß die Zeit, die zwischen dem Eintritt des rohen Abwassers
in die Anlage und dem Erreichen des Tanks für die ppimäre Sedimentation verstreicht, häufig kürzer als 5 Minuten
ist. Ähnlich kann nach der biologischen Behandlung des Abstroms aus der ersten Stufe nur eine Zeit bis zur
sekundären Sedimentationsstufe zur Verfügung stehen, die nicht ausreicht, um eine adäquate Ausfällung nach bekannten
Arbeitsweisen zu ermöglichen.
Gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung wird das Phosphat aus der Hauptmasse des Abstroms eines Phosphate enthaltenden
Abwassers dadurch entfernt, daß man lösliche und kolloidale Phosphate in dem Medium ausfällt, indem
man diesem Medium ein anorganisches Koagulationsmittel zugibt und dem Medium danach bestimmte, wasserlösliche,
hochmolekulare, kationische Polyelektrolyt-Ausflockungsmittel zusetzt, wonach das behandelte Abwasser einem
Flüssigkeits/Feststoff-Trennprozeß unterworfen wird.
Die hochmolekularen kationischen Polyelektrolyt-Ausflockungsmittel,
die bei der Erfindung zur Anwendung gelangen, sind wasserlösliche Salze oder quaternäre Ammoniumsalze
von Mischpolymerisaten, die
(a) Einheiten von Alkylaminoalkylestern der Acrylsäure und
(b) Acrylamid-Einheiten
enthalten.
enthalten.
Die Zugabe des kationischen Polyelektrolyten scheint zur Folge zu haben, daß hierdurch die Ausflockung und die
5098U/1021
Sedimentation der ausgefällten Phosphate unterstützt und beschleunigt wird. Welcher Mechanismus auch immer zugrundeliegen
mag, es ist jedenfalls durch die Erfindung möglich, die Phosphat-Entfernung aus dem Abwasser sehr schnell und
in weit stärkerem Ausmaß zu erreichen, als es bekannte Verfahren vermögen. Die Methode hat auch den Vorteil, daß
eine bunte Vielfalt von Metallsalzen für die Ausfällung der Phosphorverbindungen verwendet werden kann, und daß
es hierzu im allgemeinen keiner komplizierten Rührvorrichtungen bedarf. Diese Arbeitsmethode hat überdies in
der Regel auch beträchtliche Herabsetzungen anderer Verschmutzungs-Parameter zur Folge, z.B. des suspendierten
Feststoffgehalts und des biochemischen Sauerstoffbedarfs, und sie kann ganz allgemein in jedem Teilabschnitt eines
Abwasser-Reinigungsprozesses unmittelbar vor einer Sedimentationsstufe angewendet werden.
Was das anorganische Koagulationsmittel anbelangt, so können Metallsalze, wie sie oben erwähnt sind, Anwendung
finden. Im allgemeinen besteht das Salz aus einer wasserlöslichen Verbindung, für gewöhnlich aus einem sauren Salz,
das ein mehrwertiges Metallkation enthält, und es besteht vorzugsweise für gewöhnlich aus einer derjenigen Verbindungen,
wie sie häufig bei der Abwasseraufbereitung verwendet werden, und hierfür sind als Beispiele anzuführen
Verbindungen des Al^+, Fe , Fe-^+ und Ca++, wie z.B.
Aluminiumsulfat, Natriumaluminat, Ferrosulfat, Ferrisulfat,
Ferrichlorid und Calciumhydroxyd.
Die bevorzugt in Frage kommenden Mischpolymerisate enthalten Gruppen der nachstehenden Formeln
B098U/1021
-CH^-C- „ und -CH2-CH-
CONH2
In diesen Formeln können R1 und Rp die gleiche oder eine
unterschiedliche Bedeutung haben und sie bedeuten Wasserstoffatome oder Alkylgruppen oder Alkylreste, die mit dem
Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, zu einem heterocyclischen
Ring geschlossen sind; R stellt eine Alkylengruppe mit 1 bis 8, für gewöhnlich' 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
dar, und vP steht für ein Wasserstoffatom. Falls
R-, und Rp einen heterocyclischen Ring bilden, so stellen
sie vorzugsweise eine Alkylenkette mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen dar. Alkylgruppen, die durch die Symbole R1
und Rp wiedergegeben werden, enthalten für gewöhnlich
nicht mehr als 8 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome,
und stehen am beäten für Methyl- oder Äthyl-
4
reste. R enthält vorzugsweise zwei Kohlenstoffatome (Äthylenrest).
reste. R enthält vorzugsweise zwei Kohlenstoffatome (Äthylenrest).
Die Salze können mit einer Säure gebildet sein, die fähig ist, mit den in den Mischpolymerisaten vorhandenen Aminogruppen
Salze zu bilden, wie z.B, Bromwasserstoff- oder Chlorwasserstoffsäure.
Bevorzugt in Frage kommende Mischpolymerisate sind quaternäre
Ammoniumsalze und insbesondere jene Salze, bei denen jedes der Symbole R-, und Rp 1 oder 2 Kohlenstoff-
5098U/1021
atome enthält. Die bevorzugten Quaternisierungsmittel sind
diejenigen Verbindungen, die Alkylgruppen, z.B. C1- bis
C||-Alkylgruppen (speziell Methyl- oder Äthylgruppen) an
das Stickstoffatom einzuführen vermögen. Zu den typischen
Quaternisierungsmitteln gehören Dimethylsulfat und Methylchlorid.
Die bevorzugt in Frage kommenden Mischpolymerisate wei-
4
sen Reste R auf, die CpHL-Gruppen darstellen, und R-, und R2 haben die gleiche oder eine unterschiedliche Bedeutung und stehen für Methyl- oder Äthylgruppen, und diese sind mit Dimethylsulfat quaternisiert worden.
sen Reste R auf, die CpHL-Gruppen darstellen, und R-, und R2 haben die gleiche oder eine unterschiedliche Bedeutung und stehen für Methyl- oder Äthylgruppen, und diese sind mit Dimethylsulfat quaternisiert worden.
Die Mischpolymerisate müssen 80 bis 97 Mol-$ der Komponente
(b) enthalten (d.h. ein Molverhältnis von (a) : (b) von annähernd 1 : 4 bis 1 : 33 aufweisen), und die am besten
geeigneten Mischpolymerisate enthalten im allgemeinen 85 bis 97 Mol-fo, insbesondere 85 bis 93 Mol-$ der
Komponente (b) (d.h. sie weisen Molverhältnisse von annähernd 1. : 6 bis 1 : 33 oder 1 : β bis 1 : 12 auf). Alle
Mol-Prozente sind auf a plus b bezogen.
Im allgemeinen bestehen die Mischpolymerisate allein aus den beiden spezifizierten Typen von Gruppen, doch können
natürlich kleinere Mengen von anderen Vinylgruppen in die Mischpolymerisate einpolymerisiert sein. Als solche anderen
Vinylgruppen können irgendwelche Vinyl-Monomere, welche mit den anderen Vinyl-Monomeren, die spezifiziert sind,
mischpolymerisierbar sind und welche die Eigenschaften der Mischpolymerisate nicht nachteilig beeinflussen, verwendet
werden. Derartige Vinyl-Monomere können aus allen bekannten Vinyl-Monomerentypen ausgewählt'werden. Die Menge
liegt für gewöhnlich unter 20 Mol-$, vorzugsweise unter 10 #
5098U/1021
Es wird als zweckmäßig angesehen, die Molekulargewichte der Polyelektrolyte, die 'bei dieser Erfindung verwendet
werden, anhand der Viskosität ihrer Lösungen zu spezifizieren. In diesem Sinne sind die Polymerisate vorzugsweise
dadurch zu kennzeichnen, daß die Viskosität ihrer wäßrigen Lösungen, die 1 Gew.-% des Polymerisates enthalten,
bei Pu 6,0 und 25°C in Abwesenheit von zugesetzten Salzen
unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters Modell RVT mit der Spindel Nr. 3 und bei 20 Umdrehungen pro Minute
gemessen, größer als 2000 Centipoisen ist. Besonders gut geeignet sind solche Polymerisate, deren wäßrige Lösungen
unter den angegebenen Bedingungen eine Viskosität von über ^000 Centipoisen aufweisen.
Für den Erfindungszweck geeignete Mischpolymerisate sind an sich bekannt und im Handel erhältlich. Ihre Herstellung
kann auf jede beliebige zweckentsprechende Weise erfolgen, z.B. mittels der bekannten, zur Polymerisation von
Vinylverbindungen benutzten Polymerisationsmethoden, wozu auch z.B. die durch freie Radikale initiierte Lösungs-Polymerisation
gehört.
Das wäßrige Medium, das mit den Zusätzen versetzt wird, kann beispielsweise ein Abwasser aus einem chemischen Betrieb
sein, ist aber vorzugsweise das rohe Kanalisations-Abwasser oder der Abstrom aus einer primären oder sekundären
Sedimentationsstufe. Der bei dem Verfahren anfallende Schlamm kann, wenn das wäßrige Medium das rohe Abwasser oder
der Abstrom aus einer Sedimentationsstufe ist, einer Entwässerung nach irgendeiner geeigneten Methode unterworfen werden.
B098U/1021
2443883
Das Verfahren wird zweckmäßig in der Weise ausgeführt, daß
man das Metallsalz oder ein anderes anorganisches Koagulationsmittel in einer Menge zusetzt, die so groß ist, daß
das Metallkation : Phosphat-Molverhältnis wenigstens 1 : 1, vorzugsweise etwa 2 s 1, beträgt. Es ist natürlich notwendig,
daß das Metallkation schnell mit dem wäßrigen Medium innig vermischt wird, doch wird dies in zweckmäßiger Weise
dadurch erreicht, daß man das Metallkation einem fließenden Strom des Mediums zusetzt. Das pH des Stroms ist vorzugsweise
ein solches, daß es zur Beschleunigung der Ausfällung
von unlöslichem Phosphat beiträgt. Es ist wichtig, daß der Polyelektrolyt zeitlich nach dem Zusatz des Koagulationsmittels
zugegeben wird, aber es ist nicht empfehlenswert, daß es erst nach einer zu großen Zeitspanne
nach dem Zusatz des Koagulationsmittels zugesetzt wird. Vorzugsweise wird es demzufolge innerhalb einer Zeit bis
zu 5 Minuten nach dem Zusatz des Koagulationsmittels, in der Regel bis zu 2 Minuten danach, zugegeben. Am besten
wird es in einer weniger als 1 Minute betragenden Zeit nach dem Zusatz des Koagulationsmittels zugegeben. Es muß
ein genau festgesetztes Zeitintervall zwischen dem Zusatz des Koagulationsmittels und dem des Ausflockungsmittels
liegen, beispielsweise wenigstens 5 und vorzugsweise wenigstens
10 Sekunden. Ein bevorzugt anzuwendendes Zeitintervall liegt zwischen 1/4 Minute und 1 Minute. Natürlich ist
es auch notwendig, daß sich das Ausflockungsmittel schnell mit dem wäßrigen Medium innig vermischt; dies wird in zweckmäßiger
Weise dadurch erreicht, daß man es einem fließenden Strom des Mediums zugibt. Die Menge des zugesetzten
Polyelektrolyten beträgt im allgemeinen 0,1 bis 2 oder vielleicht J5 mg/Liter, vorzugsweise etwa 0,5 bis 1 mg/Liter.
Es wird in der Regel in Form einer verdünnten wäßrigen Lö-
5098 U/102 1
sung eingespeist, die eine Konzentration von 0,01 bis
0,05 Gew.-^ aufweist.
Die Erfindung soll nun anhand der folgenden Beispiele
näher erläutert werden.
Zu aliquoten 200 ml-Teilmengen eines vor der primären
Sedimentation entnommenen rohen Abwassers wurde Aluminiumsulfat in wechselnden Mengen als eine 5 $ige
(Gewicht pro Volumen) Lösung von Al^(SO ^) ^,'16 HgO unter
Rühren mit einem Rührer, der mit ΐβθ Umdrehungen pro Minute
rotierte, zugegeben.
30 Sekunden danach wurden verschiedene Polyelektrolyt-Ausflockungsmittel
in einer Dosierung von 1 mg/Liter unter weiterem Rühren zugegeben, wobei der Rührer 3° Sekunden
lang mit ΐβθ Umdrehungen pro Minute rotierte, danach
1 Minute mit h0 Umdrehungen pro Minute und schließlich
3 Minuten mit 5 Umdrehungen pro Minute rotierte.
Bei den zugesetzten Polyelektrolyten handelt es sich um:
1. einen anionischen Polyelektrolyten, der ein Mischpolymerisat aus etwa 6o Gew.-% Acrylamid und etwa 40 Gew.-J
Natriumacrylat darstellt, d.h. aus etwa 66 Mol-$ Acrylamid und etwa 54 Mol-$ Natriumacrylat besteht;
2. einen anionischen Polyelektrolyten wie Nr. 1, doch mit etwa 10 % Natriumacrylat, d.h. aus etwa 92 Mol-$ Acrylamid
und etwa 8 Mol-$ Natriumacrylat;
3- einen kationischen Polyelektrolyten, der ein Mischpolymerisat
aus etwa 90 Gew.-% Acrylamid und etwa 10 Gew.-mit
Dimethylsulfat quaternisiertemDiäthylaminoäthylacrylat
darstellt, d.h. aus etwa 97 Mol-J^ Acrylamid
5098U/1021
und etwa 3 Mol-fo quaternisiertem Diäthylaminoäthylacrylat
besteht;
4. einen kationischen Polyelektrolyten wie Nr. 3, jedoch mit etwa 70 % Acrylamid, d.h. aus etwa 90 Mol-$
Acrylamid und etwa 10 Mol-$ quaternisiertem Diäthylaminoäthylacrylat;
5· einen nicht-ionischen Polyelektrolyten, der ein Homopolymerisat
des Acrylamide ist.
Die Polyelektrolyte Nr. 3 und 4 wiesen nach der oben angegebenen
Methode bestimmte Viskositäten von 2140 Centipoisen bzw. 3370 Centipoisen auf.
Es wurden Analysen durchgeführt, um den Gesamtphosphorgehalt der überstehenden Flüssigkeiten zu bestimmen, die
nach der Behandlung des Abwassers mit dem Aluminiumsulfat und den oben genannten Polymerisaten gewonnen wurden, wobei
die nachstehend angeführten Zahlenwerte erhalten wurden. Die Ergebnisse sind als mg Phosphor pro Liter ausgedrückt,
und der am Anfang vorhandene Gesamtphosphorgehalt des Abwassers betrug 14 mg/Liter. Die Aluminiumsulfat-Dosierungen
sind in mg Al2(SO^)^*l6 HgO pro Liter angegeben.
Poly meri sat |
Gesamtphosphorgehalt (mg/1) der über stehenden Flüssigkeit bei Aluminiumsulfat- Dosierungen von |
200 mg/1 | 300 mg/1 | 400 mg/1 |
keines | 100 mg/1 | 7,6 | 5,9 | 2,2 |
Nr. 1 | 9,8 | 4,5 | 2,3 | 1,1 |
Nr. 2 | 7,2 | 4,9 | - 2,6 | 1,3 |
Nr. 3 | 7,5 | 2,4 | 0,6 | 0,5 |
Nr. 4 | 6,0 | 2,0 | 0,4 | 0,3 |
Nr. 5 | 5,2 | 7,2 | 4,9 | 1,9 |
9,8 |
B098U/1021
Den Zahlenwerten 1st zu entnehmen, daß trotz des Umstandes,
daß eine gesteigerte Phosphat-Entfernung bei Anwendung der anionischen Polyelektrolyte feststellbar ist
im Vergleich zur Anwendung von Aluminiumsulfat allein, doch sehr viel bessere "Ergebnisse bei Anwendung der
kationischen Polymerisate, insbesondere des Produktes Nr. 4, möglich gemacht werden. Der nicht-ionische PoIyelektrolyt
Nr. 5 ergab fast keine Verbesserung gegenüber der Verwendung von Aluminiumsulfat allein.
Ähnlich können gute Ergebnisse auch erzielt werden, wenn andere quaternäre Salze oder andere Salze des Polymerisates
Nr. 4 verwendet werden oder wenn Polymerisate Anwendung finden, die dem Polymerisat Nr. 4 ähnlich sind,
bei denen aber beide Reste R-, und Rp durch Methylgruppen
ersetzt sind.
Eine ähnliche Testreihe wurde mit der Probe eines Abwassers durchgeführt, das unmittelbar vor der sekundären
Absetzstufe entnommen worden war, d.h. nachdem das rohe Abwasser einer primären Sedimentation und einer biologischen
Reinigung in Bakterienfiltern unterworfen worden war, jedoch bevor die Absetzstufe zur Entfernung der durch die
biologische Reinigung erzeugten Feststoffe durchgeführt worden war.
Es wurde eine 10 #ige Anschlämmung von CaIciumhydroxyd in
verschiedenen Dosierungen zur Ausfällung der Phosphate zugesetzt, und die Polyelektrolyte des Beispielsi wurden in
einer Dosis von 1 mg/Liter zugegeben.
5098U/1021
Der Gesamtphosphorgehalt der Probe betrug anfänglich 7,4 mg/Liter, und es wurden die folgenden Ergebnisse
erhalten:
Poly meri sat |
Gesamtphosphorgehalt (mg/l) der über stehenden Flüssigkeit bei Calcium- hydroxyd-Dosierungen von |
200 mg/1 | 300 mg/1 |
keines Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Nr. 5 |
100 mg/1 | 1,8 0,9 0,8 0,6 0,3 1,3 |
0,4 0,3 0,3 0,1 0,07 o,3 |
5,5 4,1 3,6 2,4 1,9 4,6 |
Ähnlich wie in Beispieli lassen die Ergebnisse folgendes
erkennen: während das nicht-ionische Polymerisat Nr. 5 nur eine geringe Verbesserung liefert und die anionischen
Polymerisate Nr. 1 und 2 mäßig gute Verbesserungen in Bezug auf die Phosphat-Entfernung ergeben, werden
Ergebnisse von einer äußerst starken Überlegenheit mit den kationischen Polymerisaten Nr. 3 und 4 erzielt, und
abermals ganz besonders mit dem Polymerisat Nr. 4.
Dieses Beispiel veranschaulicht Verfahrensweisen, bei denen das Koagulationsmittel und das Ausflockungsmittel dem
Abstrom zugesetzt werden, der einem tertiären Sedimentationsprozeß
zugeleitet wird und Absetz- oder Filtrationsoperationen umfaßt. Solche Prozesse sind erwünscht, wenn
5098U/1021
es erforderlich ist, restliche suspendierte Feststoffe in dem Abstrom aus einer sekundären Sedimentationsstufe
zu entfernen, oder wenn es als vorteilhaft angesehen wird, Nährstoffe zu entfernen, nachdem der konventionelle
Sedimentationsprozeß vollständig durchgeführt ist.
Für dieses Beispiel sind eine Reihe von Standglas-Tests durchgeführt worden, und zwar nach der Prozedur, die
oben in den Beispielen 1 und 2 für den Abstrom aus einem sekundären Sedimentationsprozeß beschrieben wurde.
Aluminiumsulfat wurde in zwei Dosierungen zum Ausfällen des Phosphates zugegeben, und die Polyelektrolyte des
Beispiels 1 wurden anschließend in einer Dosierung von 0,5 mg/Liter zugesetzt.
Poly meri sat |
Gesamtphosphorgehalt (mg/l) der über stehenden Flüssigkeit für Aluminium sulfat |
120 mg/1 | 150 mg/1 |
keines. Nr. 1 Nr. 2 Nr. 5 Nr. 4 Nr. 5 |
Dosierung | 1,02 0,64 0,64 0,52 0,40 0,71 |
0,61 0,55 0,5^ 0,35 0,20 0,70 |
Diese Ergebnisse lassen folgendes erkennen: wenn auch alle Polyelektrolyt-Behandlungen bessere Ergebnisse als Aluminiumsulfat
allein liefern, so werden doch die besten
5098U/1021
Ergebnisse beim Arbeiten nach der Lehre der Erfindung unter Verwendung der Mischpolymerisate Nr. 3 und 4, insbesondere
des Mischpolymerisates Nr. 4, erzielt.
Es wurde eine Reihe von Tests nach einer Prozedur, die jener der Beispiele 1 und 2 analog war, durch geführt,
um die Wirkung einer Variation der Zeit zwischen dem Zusatz des Metallsalzes und dem Zusatz des Polyelektro-Iyten
zu untersuchen, einer Zeit, die hier als die Mischungs-Zwischenzeit bezeichnet werden soll. Es wurde
eine Probe eines rohen Abwassers verwendet, dessen Gesamtphosphorgehalt 12,0 mg/Liter betrug. Das verwendete
Metallsalz bestand aus Aluminiumsulfat, und es wurde in jedem Fall eine Menge von I50 mg Alg(S0^)^#l6 HgO pro
Liter zugesetzt.
Die Polyelektrolyt-Äusflockungsmittel Nr. 1 und Nr. 4 aus Beispiel 1 wurden in einer Dosierung von 0,5 mg/Liter zugesetzt
und lieferten die folgenden Ergebnisse.
Mischungs- Zwischenzeit (Minuten) |
Phosphorgehalt (mg/1) der überstehen den Flüssigkeit |
Ausflockungs mittel Nr. 4 |
0 0,25 0,5 1 2 4 5 |
Ausflockungs mittel Nr. 1 |
6,4 0,43 0,4> 0,45 0,59 0,73 |
10, 4 9,0 4,1 0,96 0,74 0,75 0,8-5 1,0 |
50981 A/1021
Die Ergebnisse veranschaulichen einen wichtigen Vorteil der vorliegenden Erfindung, nämlich den, daß eine äußerst
kurze Mischungs-Zwischenzeit, meist eine Zeit von 1 Minute oder sogar von nur 1/2 Minute oder eine noch kürzere
Zeit, ausreichend ist, und daß in der Tat das Ausmaß der suspendierten Feststoffe zunimmt, wenn das Mischen so
lange durchgeführt wird, wie es häufig in der Vergangenheit notwendig gewesen ist.
Dieser Vorteil bedeutet, daß das erfindungsgemäße Verfahren sehr bequem in bestehenden Abwasseraufbereitungsanlagen
angewendet werden kann, bei denen längere Mischungs-Zwischenzeiten ohne erhebliche Umbauten, die einen
hohen Kapitalaufwand erfordern, nicht möglich sind. Eine derartige Situation würde da eintreten, wo die Phosphat-Entfernung
vor der primären Sedimentationsstufe durchgeführt werden müßte und wo wegen der Geschwindigkeit des
strömenden Abwassers nur eine kurze Zeit zwischen dem Eintritt des rohen Abwassers in die Reinigungsanlage und
dessen Einlauf in die primären Sedimentationstanks verstreichen würde. Ferner bedeutet dieser Aspekt der vorliegenden
Erfindung, daß in den Fällen, in denen eine neue Abwasseraufbereitungsanlage unter Einschaltung einer Phosphat-Entfernung
durch chemische Behandlung projektiert wird, keine zusätzliche Grundfläche vorgesehen werden
muß, um sicherzustellen, daß lange Zeiträume für den Strom des Abwassers zwischen Metallsalz-Zusatz und-PoIyelektrolyt-Zusatz
verstreichen können.
Die in diesem Beispiel angeführten Zahlenwerte stammen von Ergebnissen, die bei Betriebsversuchen in großtech-
509814/1021
2U3889
nischera Maßstab in einer Abwasseraufbereitungsanlage erhalten
wurden. In dieser Anlage wird der Strom des rohen Abwassers in zwei Teilströme aufgeteilt, die dann separat
durch verschiedene primäre Sedimentationstanks hindurchgeleitet werden.
Es wurden Versuche durchgeführt, welche eine Beurteilung der technischen Bedeutung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ermöglichen sollen, und zwar durch Behandlung eines Teilstroms und vergleichende Gegenüberstellung mit
.dem anderen Teilstrom, der unbehandelt blieb.
Ein Teilstrom wurde mit einer 62,5 gewichtsprozentigen
(Gewicht/Volumen) Ferrisulfatlösung versetzt, und danach folgte die Zugabe eines hochmolekularen kationischen
Polyelektrolyten des als Nr. 4 in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Typs. Die Zeit, in der das Abwasser
zwischen den beiden Zugabepunkten hindurchströmte, betrug annähernd 20 Sekunden. Das Vermischen der Chemikalien
mit dem Abwasser wurde in einfacher Weise durch den Einbau einer hölzernen Umlenkplatte quer durch den
Kanal an jedem Zugabepunkt zwecks Auslösung der erforderlichen Turbulenz bewerkstelligt.
Es wurden Proben des Abwassers an verschiedenen Stellen entnommen und der Gesamtphosphorgehalt bestimmt. In der
nachstehenden Tabelle bedeutet Probe "A" das in die Anlage eintretende rohe Abwasser. Die Probe "B" bezeichnet
den Abwasser-Abstrom, der aus den Sedimentationstanks austritt, wenn kein Koagulationsmittel oder Ausflockungsmittel
zugesetzt wird. Probe "C" bezeichnet den Abwasser-
509814/1021
Abstrom, der aus den Sedimentationstanks austritt, wenn ein Zusatz von Ferrisulfat und Polyelektrolyt zu dem
zu den Sedimentationstanks fließenden Wasser in der beschriebenen Weise vorgenommen worden war.
Der Zusatz von Ferrisulfat und Polyelektrolyt wurde nur während der Periode der stärksten Strömung durchgeführt,
die etwa 8 Stunden am Tag währte, jedoch wurden zur Analyse zusammengemischte Proben, die innerhalb einer 24 Stunden-Periode
entnommen worden waren, herangezogen. Da diese zusammengemischten Proben somit auch etwas Abwasser
enthalten, das nicht chemisch behandelt worden ist, und da die Leistungsfähigkeit der Sedimentationstanks ungünstigen
Einwirkungen aus dem Schlamm-Aufbau ausgesetzt
ist, wurde eine weitere Reihe von Proben entnommen. Diese Proben, mit "D" bezeichnet, wurden aus dem chemisch
behandelten Abwasser vor dem Eintritt in die Sedimentationstanks entnommen, um die Beurteilung des Funktionierens
der Erfindung unter optimalen Bedingungen zu ermöglichen. Man ließ die Proben 5 Minuten absetzen, und dann
wurde die Analyse zur Bestimmung des Gesamtphosphorgehaltes der überstehenden Flüssigkeit durchgeführt.
Nachstehend sind die Durchschnittsergebnisse und der Bereich der Ergebnisse, die in einer 6-Monats-Periode erhalten
wurden, zusammengestellt.
Die durchschnittliche Ferrisulfat-Dosierung betrug 238 mg/Liter Fe3(SO^)5.
Die durchschnittliche Polyelektrolyt-Dosierung betrug 0,5 mg/Liter.
5098U/1 021
Probe | durchschnitt licher Gesamt- phosphorgehalt (mg/Liter) |
Ergebnis- bereich (mg/Liter) |
Phosphor entfernung im Durch schnitt (fo) |
Ergebnis bereich (*) |
A B C D |
5,2 3,8 0,57 0,05 |
3,7 - 7,9 2,5 - 5,1 0,04 - 2,0 0,00 - 0,26 |
29,8 90,0 99,2 |
17,2-51,5 72,1-99,0 96,7-99,9 |
Ein Vergleich der mit den Proben B und C erzielten Ergebnisse
veranschaulicht die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens im Betriebsmaßstab. Wenn auch die zusammengemischten
Proben C etwas Abwasser enthalten, das
nicht mit chemischen Stoffen versetzt worden war, so resultierte doch eine hohe durchschnittliche Phosphor-Entfernung. Die mit den Proben D erzielten Ergebnisse zeigen, daß unter optimalen Bedingungen tatsächlich eine
vollständige Entfernung der Phosphate möglich ist.
nicht mit chemischen Stoffen versetzt worden war, so resultierte doch eine hohe durchschnittliche Phosphor-Entfernung. Die mit den Proben D erzielten Ergebnisse zeigen, daß unter optimalen Bedingungen tatsächlich eine
vollständige Entfernung der Phosphate möglich ist.
Weitere Analysen der obigen Proben ergaben, daß im Vergleich zu dem unbehandelten Teilstrom des Abwassers nach
der Sedimentation, das sind die Proben B, der behandelte Teilstrom des Abwassers nach der Sedimentation, das sind
die Proben C, einen suspendierten Feststoffgehalt aufwies, der um 66 % niedriger war, und einen biochemischen Sauerstoffbedarf
aufwies, der um 55 % geringer war.
509814/ 1021
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur Entfernung von Phosphaten aus der Hauptmasse des Abstroms von Phosphate enthaltenden Abwässern, dadurch gekennzeichnet, daß man in der angegebenen
Reihenfolge der Stufen(1) lösliche und kolloidale Phosphate in dem Abwasser durch Zusatz eines anorganischen Koagulationsmittels zum Abwasser ausfällt, man(2) zum Abwasser einen kationischen Polyelektrolyten zusetzt, der aus einem wasserlöslichen Salz oder einem quaternären Ammoniumsalz eines hochmolekularen Mischpolymerisates besteht, welches(a) Einheiten von Alkylaminoalkylestern der Acrylsäure und(b) 80 bis 97 Mol-# Acrylamid-Einheiten, bezogen auf (a) plus (b) enthält und(3) das Abwasser einem Flüssigkeits/Feststoff-Trennprozeß unterwirft.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mischpolymerisat Einheiten der nachstehenden Formeln-CH2-C- R und -CH2-QH-JONH25098U/1 021enthält, worin FL und R2 die gleiche oder eine unterschiedliche Bedeutung haben können und Wasserstaffle atome oder Alkylgruppen bedeuten, R für eine Alkylen-gruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen steht und R^ ein Wasserstoffatom darstellt.Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß R^ für ein Wasserstoffatom steht und R, und R01 4 d Methyl- oder Athylgruppen darstellen, während R eine Äthylengruppe bedeutet.4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat als ein quaternäres Ammoniumsalz vorliegt.5. Verfahren gemäß Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat als ein quaternäres Ammoniumsalz mit Dimethylsulfat oder Methylchlorid vorliegt.6. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat 85 bis 97 Mol-$ der Komponente (b), bezogen auf (a) plus (b), enthält.7. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht des Mischpolymerisates so hoch ist, daß eine wäßrige Lösung, die 1 Gew.-% des Polymerisates enthält und deren PH 6,0 beträgt, bei 25°C und in Abwesenheit von irgendwelchen zugesetzten Salzen eine in Centipoisen ausgedrückte Viskosität, im Brookfield-Viskosimeter Modell RVT mit der Spindel Nr. j5 bei 20 Umdrehungen pro Minute bestimmt, von über 2000 aufweist.5098 U/ 1 02 18. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Koagulationsmittel aus einer Verbindung, die Aluminium-, Ferro- oder Perri- oder Calcium-Ionen enthält, besteht,9. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyelektrolyt weniger als 1 Minute nach dem Koagulationsmittel zugesetzt wird.10. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Medium aus einem rohen Abwasser oder aus 'dem Abstrom aus einem primären oder sekundären Sedimentationsprozeß oder aus dem Abstrom aus einem biologischen Abwasseraufbereitungsprozeß besteht.5098U/1021
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4336173A GB1443192A (en) | 1973-09-14 | 1973-09-14 | Removal of phosphate from waste water |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2443889A1 true DE2443889A1 (de) | 1975-04-03 |
Family
ID=10428438
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742443889 Withdrawn DE2443889A1 (de) | 1973-09-14 | 1974-09-13 | Verfahren zur entfernung von phosphaten aus der hauptmasse des abstroms von phosphate enthaltenden abwaessern |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5076849A (de) |
CA (1) | CA1038511A (de) |
CH (1) | CH594567A5 (de) |
DE (1) | DE2443889A1 (de) |
GB (1) | GB1443192A (de) |
IT (1) | IT1019264B (de) |
SE (1) | SE7411592L (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0354401A1 (de) * | 1988-07-26 | 1990-02-14 | Alfred Albert | Fällungsmittel insbesondere zur Phosphatelimination in Abwässern |
EP0383156A1 (de) * | 1989-02-15 | 1990-08-22 | Nalco Chemical Company | Verfahren zur Eliminierung von Phosphaten und organisch gebundenem Phosphor aus Abwässern und Zulaufwässern |
DE4031069A1 (de) * | 1990-10-02 | 1992-04-09 | Alfred Albert | Mittel zur nitrifikation und/oder denitrifikation von fluessigkeiten |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5719713B2 (de) * | 1974-12-23 | 1982-04-23 | ||
JP6839979B2 (ja) * | 2016-12-30 | 2021-03-10 | Mtアクアポリマー株式会社 | 高分子凝集剤及びその製造方法、並びに該高分子凝集剤を用いる汚泥の脱水方法、並びに高分子凝集剤の凝集性能の評価方法 |
-
1973
- 1973-09-14 GB GB4336173A patent/GB1443192A/en not_active Expired
-
1974
- 1974-09-12 CA CA209,063A patent/CA1038511A/en not_active Expired
- 1974-09-12 IT IT53003/74A patent/IT1019264B/it active
- 1974-09-13 SE SE7411592A patent/SE7411592L/xx unknown
- 1974-09-13 JP JP49105906A patent/JPS5076849A/ja active Pending
- 1974-09-13 DE DE19742443889 patent/DE2443889A1/de not_active Withdrawn
- 1974-09-13 CH CH1249074A patent/CH594567A5/xx not_active IP Right Cessation
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0354401A1 (de) * | 1988-07-26 | 1990-02-14 | Alfred Albert | Fällungsmittel insbesondere zur Phosphatelimination in Abwässern |
EP0383156A1 (de) * | 1989-02-15 | 1990-08-22 | Nalco Chemical Company | Verfahren zur Eliminierung von Phosphaten und organisch gebundenem Phosphor aus Abwässern und Zulaufwässern |
DE4031069A1 (de) * | 1990-10-02 | 1992-04-09 | Alfred Albert | Mittel zur nitrifikation und/oder denitrifikation von fluessigkeiten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CA1038511A (en) | 1978-09-12 |
IT1019264B (it) | 1977-11-10 |
JPS5076849A (de) | 1975-06-23 |
CH594567A5 (de) | 1978-01-13 |
SE7411592L (de) | 1975-03-17 |
GB1443192A (en) | 1976-07-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69221993T2 (de) | Verfahren für Abwasserbehandlung | |
DE2742085C3 (de) | Verfahren zur Behandlung von Abwasser | |
DE1517730C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von Wässern | |
DE2553146C2 (de) | Verfahren zum Reinigen der Abfallflüssigkeiten von Erdölbohrungen durch Fermentation mit Mikroorganismen | |
DE3041460T1 (de) | A process for precipitating heavy metals from wastewater | |
DE69618029T2 (de) | Wasserklärung mit Zugabe von kolloidalem Silika und nachfolgender Zugabe von Polyelektrolyte | |
DE2138279A1 (de) | Entfernung von Phosphat aus Ab fallwasser | |
EP0355189B1 (de) | Verfahren zum Eindicken/Entwässern von Klärschlamm | |
DE2218180A1 (de) | Verfahren zur Abwasseraufbereitung mit Schlammbelebung | |
DE3427310C2 (de) | ||
DE1107605B (de) | Verfahren zur Klaerung trueber Wasser | |
DE69000294T2 (de) | Verfahren fuer die aufbereitung von schlammhaltigem wasser. | |
WO2003029151A1 (de) | Zusammensetzung und deren verwendung als koagulations- und flockungsmittel | |
DE2321725C3 (de) | Verfahren zum Behandeln von Abwasser | |
DE2443889A1 (de) | Verfahren zur entfernung von phosphaten aus der hauptmasse des abstroms von phosphate enthaltenden abwaessern | |
DE3904575C2 (de) | ||
DE881779C (de) | Verfahren zum Verbessern des Geschmacks und Geruchs von verunreinigtem, insbesondere gechlortem Wasser | |
DE3838864C2 (de) | ||
EP0547521B1 (de) | Verfahren zur Fällung wässriger, polyvinylalkoholhaltiger Kunststoffdispersionen | |
DE69108357T2 (de) | Behandlung von verdünnten säurehaltigen Lösungen. | |
DE3643338A1 (de) | Verfahren zur verhinderung der blaehschlammbildung von belebtem schlamm | |
US4043910A (en) | Removal of phosphorous from waste water | |
EP0380821A1 (de) | Verfahren zur Güllephasentrennung | |
DE3413243C1 (de) | Verfahren zur Bereitung und Reinigung einer waessrigen Calciumhydroxid-Loesung | |
DE2921329A1 (de) | Sensibilisiertes flockungsmittel zur ausflockung hydrophiler kolloidaler partikel und verwendung desselben |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: BERENDT, T., DIPL.-CHEM. DR., PAT.-ANW., 8000 MUEN |