DE2954628C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Stärke-Hydrolysate enthaltende
Zusammensetzungen, die durch wäßrige Hydrolyse von
Weizenstärke, Maisstärke und Kartoffelstärke erhalten
werden und als wirksame Flockungsmittel zum Destabi
lisieren von verdünnten sowie von dicken Schlammsuspensionen
verwendet werden können.
Wäßrige kolloidale Suspension, welche entweder
Tonmineralien oder Metalloxide-Hydroxide enthalten,
entstehen in großen Volumenmengen während Abbauverfahren
zur Gewinnung von Materialien, wie Kohle, Bitumen aus
Teersanden, sowie Metallen. Im Fall von Abbau-Verfahren im
Minenbetrieb zur Metallgewinnung werden als "Schleime"
bekannte Suspensionen gebildet und typisch für diese
Materialien sind Phosphatschleime oder Materialien, die im
Minenbetrieb bei der Gewinnung von Kupfer, Nickel und
Titan gebildet werden.
Beim Kohle- und Teersand-Abbau umfaßt beispielsweise das
beim Abbau gebildete Abfallprodukt in typischer Weise
verdünnte oder dicke Tonmineral-Suspensionen.
Um in geeigneter Weise diese voluminösen Abbau-Abfall
produkte deponieren zu können, hat man, unabhängig von
deren Herkunft, üblicherweise Flockungsmittel verwendet,
um die Suspensionen zu destabilisieren und auf diese Weise
die wirksame Abtrennung von Wasser von den Feststoffen zu
ermöglichen.
Flockungsmittel sind Reagenzien, die gemäß einem oder
einer Kombination der drei nachstehenden allgemeinen
Mechanismen wirken:
- (1) Neutralisation der die kleinen Teilchen umgebenden elektrischen Abstoßungskräfte, wodurch ermöglicht wird, daß die Van der Waals′schen-Anziehungskräfte die Teilchen zusammenhalten, wenn diese kollidiert sind;
- (2) Ausfällung von voluminösen Flocken, wie Metallhydroxiden, welche feine Teilchen einschließen; und
- (3) Überbrücken von Teilchen durch natürliche oder synthetische langkettige hochmolekulare Polymere.
Es wird angenommen, daß die
se Polyelektrolyte durch Adsorption (unter Esterbildung oder
Wasserstoffbindung) von Hydroxyl- oder Amidgruppen an festen
Oberflächen wirken, wobei jede Polymerkette eine Brücke zwischen
mehr als einem festen Teilchen in der Suspension ausbildet.
Zu den verschiedenen Reagenzien, die sich zum Ausflocken
von suspendierten Feststoffen, wie z. B. Ton
als geeignet erwiesen haben, gehören Aluminiumchlorid, Polyalky
lenoxide, wie Polyethylenoxid, Calciumverbindungen, wie Calcium
hydroxid, Calciumoxid, Calciumchlorid, Calciumnitrat, Calcium
hydrogenphosphat, Calciumsulfat, Calciumtartrat, Calciumcitrat,
Calciumsulfonat, Calciumlactat, das Calciumsalz von Ethylendiamin
tetraessigsäure und ähnliche organische Komplexbildner.
Außerdem geeignet sind Quarzmehl (pulverförmige Kieselsäure),
oder hochmolekulare Polymere von Acrylamid, wie Polyacrylamid
oder Copolymere des Acrylamids mit eine copolymerisierbaren
Carbonsäure, wie Acrylsäure. Zu weiteren geeigneten Flockungs
mitteln gehören Polymere von Acrylsäure- oder Methacrylsäure
derivaten, beispielsweise von Acrylsäure, Methacrylsäure, der
Alkalimetall- und Ammoniumsalze von Acrylsäure oder Methacrylsäure,
Acrylamid, Methacrylamid, Aminoalkylacrylaten, von
Aminoalkylacrylamiden, Aminoalkylmethacrylamiden und von N-
alkylsubstituierten Aminoalkylestern der Acrylsäure
oder der Methacrylsäure. Diese Flockungsmittel sind aber
alle spezielle, für den genannten Zweck zu syntheti
sierende Chemikalien, die sich in umweltschädigender Weise
anreichern und nicht abgebaut werden können.
Für den Fachmann ist ersichtlich, daß eine zufrieden
stellende Lösung des "Rückstandswasser-Problems" sowohl in
wirtschaftlicher, als auch in ökologischer Hinsicht
brauchbar sein muß.
In der US-A 40 40 862 wird ein Verfahren beschrieben, in
dem mit Natriumhypochlorit oxidierte Stärke mit einem
wasserlöslichen Aluminiumsalz umgesetzt wird. Diese
modifizierte Stärke wird in der Papierindustrie als
Klebstoff verwendet.
Modifizierte Stärke ohne chemische Zusätze kann auch durch
Erhitzen einer Amylose enthaltenden Stärke in Granulatform
mit einem anorganischen Salz, wie einem Natrium- oder
Ammoniumchlorid, -sulfat oder -phosphat, erhalten werden.
Diese Stärke ist dann für Lebensmittel oder Pharmazeutika
geeignet (US-A 39 77 897).
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein wirk
sames Flockungsmittel zum Destabilisieren von verdünnten
und von dicken Schlammsuspensionen, speziell kolloidalen
Suspensionen, die aus Erzabbau-Vorgängen stammen, oder zur
Behandlung von Teersand-Rückstandsfraktionen, die
suspendierte Tonteilchen enthalten, zur Verfügung zu
stellen, das in wirtschaftlicher Weise hergestellt werden
kann, zur ökologisch unbedenklichen Behandlung von
Teersand-Rückstandsströmen und von Phosphatschleimen, die
aus Phosphat-Abbauvorgängen stammen, verwendet werden kann
und das sicher und einfach handhabbar ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Stärke-Hydrolysate
enthaltende Zusammensetzung, die durch wäßrige Hydrolyse
von Weizen-, Mais- oder Kartoffelstärke in Gegenwart von
in situ gebildeten Metallsalzen erhalten wurde.
Ein ganz besonders wirksames Flockungsmittel ist eine
Zusammensetzung, die CaAlPO₄ und Weizenstärke in
Kombination mit einem niederen aliphatischen Alkohol oder
AlPO₄ und Kartoffelstärke enthält.
Wie vorstehend angegeben, können mit Hilfe der erfindungs
gemäßen Zusammensetzung Schlämme behandelt werden, welche
wäßrige kolloidale Suspensionen sind, die entweder
Tonmineralien oder Metalloxide-Hydroxide enthalten und die
bei Abbau-Vorgängen im Minenbetrieb, bevorzugt beim Abbau
von bituminösen Teersanden und beim Abbau von Phosphaten
gebildet werden.
Zur besseren Veranschaulichung und lediglich zur Ver
einfachung bezieht sich die nachfolgende Beschreibung auf
eine kollodiale Tonsuspension.
Erfindungsgemäß wurde außerdem gefunden, daß durch Zugabe
von Zement zu dieser Suspension zusammen mit der erfin
dungsgemäßen Zusammensetzung verbesserte Permeabilität und
Scherfestigkeit des gebildeten destabilisierten Schlammes
erreicht wird.
Die Stärke-Hydrolysate enthaltende Zusammensetzung wird
durch einfaches Erhitzen von Weizen-, Mais- oder Kartoffel
stärke in Form einer wäßrigen Suspension auf etwa 85
bis 95°C, vorzugsweise auf etwa 90°C in Gegenwart von in
situ gebildeten Metallsalzen erhalten.
Es ist wünschenswert, daß die Stärke in einer Menge von
1 g bis 5 g pro 100 ml Wasser, vorzugsweise von 2 bis 3 g
pro 100 ml Wasser, vorliegt.
Die in situ gebildeten Metallsalze regeln die Größe der
Stärketeilchen und verhindern ihr Quellen, außerdem wirken
sie als Elektrolyte und halten die Teilchengröße innerhalb
eines bevorzugten Dimensionsbereiches.
Zu den Salzen, die für diese Zwecke verwendet werden können, ge
hören Salze von Metallen, wie Natrium, Kalium, Magnesium, Calci
um und Aluminium, sowie Ammoniumsalze. Als jeweiliges Anion kön
nen das Sulfat-, Acetat-, Chlorid-, Nitrat-, Chlorat-, Bromid-,
Jodid-, Thiocyanat-, Phosphatin oder ähnliche Ionen vorliegen.
Besonders wirksam für diese Zwecke der Erfindung ist
CaAlPO₄ mit Weizenstärke, wenn auch andere Salze, wie
AlPO₄, Na₂AlPO₄ und dergleichen eingesetzt werden
können.
Erfindungsgemäß ist es wesentlich, daß das Salz in situ
gebildet wird. So wird beispielsweise das bevorzugte
Salz, CaAlPO₄, in situ durch Zugabe der spezifischen
Anteile an Calciumhydroxid, Aluminiumsulfat und
Natriumphosphat zu dem wäßrigen Hydrolysemedium der Weizen
stärke gebildet. In jedem Fall sollte das gebildete Salz in
wünschenswerter Weise in Mengen von etwa 10 bis 30 g pro 100 g
Stärke, vorzugsweise von 15 bis 20 g pro 100 g Stärke, vorhan
den sein.
Im Fall der Behandlung von bekannten Phosphatschleimen aus
Phosphat-Abbauprozessen mit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung als Flockungsmittel ist verständlich, daß
das Vorliegen oder die Zugabe eines Phosphats, wie
Natriumphosphat, nicht erforderlich ist und bei der
Herstellung des Salzes weggelassen werden kann.
Erfindungsgemäß wurde außerdem gefunden, daß durch Zugabe
eines Alkohols, vorzugsweise eines niederen aliphatischen
Alkohols mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Methanol,
Ethanol, Propanol und dergleichen, zu dem Hydrolysat die
Größe und Wirksamkeit der gebildeten Zusammensetzung
erhöht wird.
Der Alkohol wird dem Stärkehydrolysat vor dessen Verwendung
in dem Rückstandswasser zugegeben. Da der Alkohol ge
wöhnlich dem Hydrolysat in Mengen zugesetzt wird, die einen
Überschuß über die tatsächlich erforderliche Menge darstellen,
ermöglicht dann das Absetzen des Flockungsmittels über Nacht in
vorteilhafter Weise die Gewinnung des überschüssigen Alkohols
durch Destillation oder dergleichen und seine Rückführung, wo
durch offensichtliche Einsparung bewirkt werden. Der Alkohol
sollte in Mengen von mindestens ¹/₁₀ bis ¹/₅ des Volumens des
Hydrolysats zugesetzt werden. Gemäß einer anderen Ausführungsform
können anstelle des Alkohols andere Zusätze, wie Aceton,
Hefe oder Milchsäure, zugeführt werden.
Gewünschtenfalls kann dann das gebildete alkoholbehandelte Hy
drolysat einer zusätzlichen Behandlung durch Trocknen unterworfen
werden (d. h. durch Gefriertrocknung, Lufttrocknung, Schleu
dertrocknung oder dergleichen), um im wesentlichen das gesamte
Wasser zu entfernen und ein Pulver auszubilden, welches sich in
einfacher Weise handhaben, lagern und transportieren läßt, wel
ches jedoch am Ort der Anwendung sich leich in Wasser rückdis
pergieren läßt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wurde fest
gestellt, daß bei der Behandlung von bituminösen Teersanden die
unter Verwendung des Salz- und Alkohol-behandelten Stärkehydro
lysats erzielten Ergebnisse noch weiter verbessert werden können,
wenn pulverförmiger Zement dem Flockungsmittel zugesetzt wird,
vorzugsweise in Form einer verdünnten Aufschlämmung in einer
Konzentration in der Größenordnung von mindestens etwa 1,36 kg
Zement pro 454,6 l eines Schlammes mit einem Feststoffgehalt von
20%. Die Wirkung der Zugabe des pulverförmigen
Zements zu dem Flockungsmittel besteht darin, daß eine sich
rasch absetzende Schlammschicht mit verbesserter Scherfestig
keit und verbesserter Durchlässigkeit ausgebildet wird.
Gemäß dieser Auführungsform der Erfindung werden das Flockungsmittel
auf Basis von Weizenstärke und der Zement, vorzugsweise
als gesonderte oder kombinierte Schlämme, mit dem Ablauf- bzw.
Abfallstrom vermischt. Die Menge des eingeführten Zements soll
te mindestens 1,36 kg (vorzugsweise 1,63 kg oder mehr) Zement
pro 454,6 l Schlamm betragen, von dem angenommen wird, daß er
sich zusammenballt, wenn die flüssige Fraktion des Teersand-
Rückstandsstroms in dem Wasserspeicher eingegossen wird und
sich absetzt. Die Konzentration der eingeführten Stärke-Flockungs
mittel liegt in typischer Weise im Bereich von 45,36 bis
90,72 g pro 454,6 l Schlamm.
In den nachstehenden Beispielen soll die Erfindung erläutert
werden, ohne daß sie im Hinblick auf die Herstellung und An
wendung der Stärke-Flockungsmittel auf diese Beispiele be
schränkt sein soll.
5 g hochwertige Weizenstärke (Supergel 1201 der International
Grain Products, Ltd., Canada) wurden in den Kolben einer Rück
flußapparatur eingewogen. 200 ml einer CaAlPO₄ enthaltenden
wäßrigen Lösung wurden zugesetzt. Das CaAlPo₄ wurde in situ
in Gegenwart der Stärke in der wäßrigen Lösung durch Zugabe
von 0,617 g Al₂ (SO₄)₃ · 18 H₂O, 0,704 g Na₃PO₄ · H₂O und
0,463 g Ca(OH)₂ gebildet.
Die Suspension wurde unter gleichzeitigem Rühren 2 Stunden lang
bei 90°C ± 5°C unter Rückfluß erhitzt. Die Hydrolyse wurde als vollständig
angesehen, wenn die unlösliche Stärke in eine kolliodale Lösung
übergangen war. Das Volumen wurde dann mit destilliertem Was
ser auf 250 ml eingestellt und somit eine Vorratslösung mit
einem Gehalt an 20 000 ppm CaAlPO₄-Weizenstärke gebildet.
Der Inhalt einer Serie von Rohren, die 50 ml Teersandschlamm mit einem
Feststoffgehalt von 10% enthielten, wurde mit 0,5 ml des vor
stehend beschriebenen CaAlPO₄-Weizenstärke-Flockungsmittels
behandelt und gegebenenfalls, wenn es in der nachstehenden Ta
belle angezeigt ist, mit Alkohol oder Hefe. Der Schlamm enthielt
0,25% Bitumen. Der Inhalt der einen Hälfte der Rohre wurde zentrifugiert, wobei
die nachstehend in Tabelle 1 gezeigten Ergebnisse erzielt wurden.
Der Inhalt der anderen Hälfte der Rohre wurde dem natürlichen Absetzen
überlassen, die dabei erzielten Ergebnisse sind in
Tabelle 1 aufgeführt.
Aus den vorstehenden Daten ist ersichtlich, daß der Feststoff
gehalt gegenüber der Kontrollprobe verbessert ist, wenn der
Schlamm sowohl mit hydrolysierter Weizenstärke, als auch mit hydrolysierter
Weizenstärke und einem Zusatzmittel behandelt und dann zentrifugiert wird.
Der Feststoffgehalt ist sogar noch besser, wenn der Schlamm dem
Selbstabsetzen überlassen wird.
Eine Vergleichsserie von Versuchen wurde dann unter Verwendung
von Polyacrylamid als Flockungsmittel durchgeführt. Die dabei
erzielten Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt.
Wenn unter den gleichen Bedingungen hydrolysierte Weizenstärke
eingesetzt wird, erhält man eine klare überstehende Flüssigkeit
ohne Feststoffgehalt, was die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung aus hydrolysierter Weizenstärke gegenüber den bekannten
Polyacrylamiden verdeutlicht.
Zu 250 ml hydrolysierter CaAlPO₄-Weizenstärke gemäß Beispiel 1
wurden 50 ml Ethanol zugesetzt und das Gemisch wurde über Nacht
stehengelassen. Dann wurde im wesentlichen der gesamte überschüs
sige Alkohol in einer Soxhlet-Extraktionsvorrichtung unter Er
hitzen des Gemisches während 20 Minuten auf 80°C entfernt und
der Rückstand wurde im Trockenschrank getrocknet. Nach der er
neuten Dispersion der Stärke (2%) in Wasser wurden zwei 50 ml-
Proben eines Schlammes mit einem anfänglichen Feststoffgehalt
von 12% abgemessen. Eine Probe wurde als Kontrollprobe ver
wendet. Zu der zweiten Probe wurde 0,5 ml der neugebildeten
Dispersion von hydrolysierter CaAlPO₄-Weizenstärke (200 ppm)
zugefügt.
Nach dem Zentrifugieren der beide Proben während 320 Minuten
wurden folgende Ergebnisse beobachtet:
Kontrollprobe: 12 Gewichtsprozent (Gewicht/Gewicht):
Die überstehende Flüssigkeit war nicht klar (Feststoffgehalt 1,4%);
CaAlPO₄-Stärke: 28,1 Gewichtsprozent (Gewicht/Gewicht):
Die überstehende Flüssigkeit war klar und frei von Feststoffen.
Die überstehende Flüssigkeit war nicht klar (Feststoffgehalt 1,4%);
CaAlPO₄-Stärke: 28,1 Gewichtsprozent (Gewicht/Gewicht):
Die überstehende Flüssigkeit war klar und frei von Feststoffen.
Ein Phosphatschleim (Swift Silver Dity, Florida) mit einem
Feststoffgehalt von 2,66% (Gewicht/Gewicht) und einem pH-Wert
von 6,34, wurde mit der in Beispiel 1 hergestellten hydrolysier
ten Stärke behandelt. Zu Vergleichszwecken wurden zwei handels
übliche Polyacrylamid-Flockungsmittel (Magnifloc 573C und
1820A der American Cyanamid Company) verwendet. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in der nachstehenden Tabelle 3 zusammen
gefaßt.
Die überstehende Flüssigkeit war in allen Proben, sowohl den
behandelten, als auch den unbehandelten, klar.
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß die
hydrolysierte Stärke im Hinblick auf die abgesetzte Feststoffmenge
deutlich überlegen ist. Die Bedeutung der Viskosität ist
am besten zu verstehen, wenn festgehalten wird, daß eine niedere
Viskosität für die unbehandelte Probe anzeigt, daß die Feststoffe
im wesentlichen dispergiert sind, während die weit höhere
Viskosität in der Polyacrylamid-behandelten Probe bedeutet,
daß sie koaguliert sind und somit große Mengen an Wasser zurückhalten,
und daß die Viskosität der mit Weizenstärke ausgeflockten
Probe bedeutet, daß das Absetzen nicht wesentlich verzögert
ist, während gleichzeitig ermöglicht wird, die abgesetzte Masse
mit Sand zu beladen.
Die Hauptkomponenten des Phosphatschleims sind Carbonat-fluorapatit,
Quarz, Montmorillonit und Attapulgit.
In gleicher Weise wie bei der vorher beschriebenen Hydrolyse
der Weizenstärke wurde eine Vorratslösung einer Konzentration
von 20 000 ppm der hydrolysierten Stärke hergestellt. Zu diesem
Zweck wurde ein Gemisch aus der Stärke und einer wäßrigen Lösung,
welche die erforderliche Menge an Salzen enthielt, in gleicher
Weise wie vorher unter Rückfluß erhitzt. Die Hydrolyse wurde als vollständig
angesehen, wenn die unlösliche Stärke in eine kolloidale
Lösung umgewandelt war. Erfindungsgemäße
Stärke-Hydrolysate enthaltende Zusammensetzungen sind in der nachstehenden
Tabelle 4 angegeben.
Um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung als Flockungsmittel
zu prüfen, wurden zwei Schlammsuspensionen verwendet, die 5,5
bzw. 17,3 Gewichtsprozent Feststoffe enthielten. Außerdem wurden
zu Vergleichszwecken synthetische Polyacrylamid-Flockungsmittel
eingesetzt.
Die angewandten Testkriterien waren folgende: Refiltrationsrate,
natürliches Absetzen und Sedimentation beim Zentrifugieren
mit einer relativen Zentrifugalkraft von 790 g am Boden des
Rohrs während 30 Minuten. Die Ergebnisse der Refiltrationstests
und der vorhergehenden Tests des Selbstabsetzens zeigten an,
daß die aus Kartoffelstärke hergestellten Zusammensetzungen als Flockungsmittel
noch besser als die aus Maisstärke hergestellte Zusammensetzungen waren. In
Tabelle 5 sind daher nur die Zentrifugen-Sedimentationsuntersuchungen
angegeben, die mit Hilfe von Kartoffelstärke-Flockungsmittel
durchgeführt wurden.
Aus den Tabellen 5 aufgeführten Daten ist ersichtlich, daß
die Stärke-Flockungsmittel im Hinblick auf die Qualität der
resultierenden überstehenden Flüssigkeit den Polyacrylamid-
Flockungsmitteln entscheidend überlegen sind. In Versuchen,
in denen keine Flockungsmittel verwendet wurden, enthielt die
überstehende Flüssigkeit bis zu 2,4 Gewichtsprozent Feststoffe,
während in Versuchen, in denen die Stärke-Flockungsmittel verwendet
wurden, bei einer Schlammkonzentration von 17,3 Gewichtsprozent
keine suspendierte Feststoffe in der überstehenden
Flüssigkeit gefunden wurden. Es scheint, daß unter den Stärke-
Flockungsmitteln AlPO₄ enthaltende Stärke besonders vorteilhaft
sind. Außerdem wurde gefunden, daß die Stärke-Flockungsmittel
gleich gut wirksam für Schlamm mit vorheriger Ölentfernung
und bei Schlamm ohne vorherige Ölentfernung sind,
während die Polyacrylamid-Flockungsmittel bei Schlamm mit vorhergehender
Ölentfernung wirksamer waren, als im Fall von
Schlammsuspensionen, aus denen das Öl nicht entfernt worden
war.
Claims (5)
1. Stärke-Hydrolysate enthaltende Zusammensetzung, erhalten
durch wässerige Hydrolyse von Weizenstärke, Maisstärke
oder Kartoffelstärke in Gegenwart von in situ gebildeten
Metallsalzen.
2. Stärke-Hydrolysate nach Anspruch 1, erhalten in Gegenwart
von zusätzlich einem Zusatzreagenz, das aus der Gruppe
der aliphatischen Alkohole mit 1 bis 5 C-Atomen, Aceton,
Hefe und Milchsäure ausgewählt ist.
3. Stärke-Hydrolysate nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Stärke Weizenstärke und als
Salz in situ gebildetes CaAlPO₄ vorliegt.
4. Stärke-Hydrolyse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Stärke Kartoffelstärke und als Salz in
situ gebildetes AlPO₄ vorliegt.
5. Stärke-Hydrolysate nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das durch wässerige Hydrolyse
gebildete Produkt in getrockneter Form als in Wasser redispergierbarer
Feststoff vorliegt.
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DE2931278C2 (de) | 1989-05-18 |
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