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Verfahren zur Entwässerung kolloidaler mineralischer und
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mikrobialer schlammförmiger Abfälle Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Absetzen kolloidaler Suspensionen und insbesondere ein Verfahren zur Koagulation
von mineralischen und mikrobialen Abfallschlämmen mit Flugasche und einem Polyelektrolyt,
wodurch in ökologisch wirkungsvoller Weise sowohl die Abfallstoffe als auch die
Flugasche vernichtet werden.
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In zahlreichen Industrien, z.B. bei der Kupfer-, Eisen-, Kali- und
Phosphatgewinnung; in der Textilindustrie; bei der Holzstoff- und Papierherstellung
usw. bilden Abfallprodukte ersthafte Vernichtungsprobleme. So führt die Verarbeitung
in der Phosphatindustrie z.B. zu etwa einem
Drittel wieder verwertbarem
Phosphatgestein, einem Drittel Sandabfälle und einem Drittel Feinstoffe mit einer
Teilchengrösse von in der Regel weniger als 150 mesh. Die mineralischen Schlämme
oder Schleime sind eine wässrige Suspension dieser ultrafeinen Schmutzstoffe, die
sich bei dem Erz befinden und während der Verarbeitung in Lösung gehen. So enthalten
Phosphataufschlämmungen von einer Anreicherungsanlage etwa 5 % Feststoffe und/oder
stellen 150 Vo des Volumens des verarbeiteten Materials dar.
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Mineralische Schleime oder Schlämme zeigen kolloidartige Eigenschaften,
die wahrscheinlich für ihre schlechte Entwässerbarkeit verantwortlich sind. Das
heisst, sie enthalten sehr feine, in Wasser suspendierte Kolloidteilchen, die weitgehend
aus dem Montmorill.onit- und Attapulgitgehalt stammen. Attapulgit und Montmorillonit
zusammen bilden bekanntlich etwa ein Drittel der Schlammzusammensetzung. Diese Stoffe
sind auch für ihr kolloidartiges Verhalten beim Zusammentreffen mit Wasser bekannt.
Sie neigen dazu, Wasser zu absorbieren oder sich mit Wasser unter Bildung einer
Suspension zu verbinden.
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Bestimmte mikrobiale Aufschlämmungen zeigen auch kolloidartige Eigenschaften,
was aussergewöhnliche Aufwendungen für ihre Vernichtung bedingt. Bekannt sind Textilabfälle,
wie sie z.B. in Wollwasch-Anlagen anfallen, sowohl von den primären als auch sekundären
Mühlen erzeugte Holzstoff- und Papierabfälle, sowie Stadt- und Gemeindeabfälle von
der durch aeroben Aufschluss aktivierten Abschlammbehandlung. Probleme mit mikrobialen
Schlämmen treten auch in anderen Bereichen der chemischen, Kunststoff-, Papier-
und Textilindustrie auf.
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Die Industrie versuchte mit üblichen Absetzpraktiken jahrelang die
Entwässerung von mineralischen und mikrobialen Aufschlämmungen und Schleimen, hatte
jedoch im Endeffekt keinen Erfolg aufzuweisen. Zum Beispiel beansprucht im Bergbau
das Volumen der durch Verdickung gebildeten Schleime selbst nach langen Absetzzeiten
mehr Volumen als das Gesamtvolumen des abgebauten Materials ausmacht. Als Grund
dafür nimmt man an, dass die Wassermoleküle in kristalliner Struktur sich sowohl
mit dem Attapulgit als auch dem Montmorillonit unter Bildung vergrösserter Volumina
verbinden.
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Die Industrie ist sich zwar dessen bewusst, dass das Problem durch
ein einfaches Verwerfen der Abfälle nicht vollständig zu lösen ist; bei der erstmaligen
Vernichtung von Abfällen in grossem Maßstab stand jedoch getugend Fläche zur einfachen
Ablagerung der Schleime und Schlämme in Teichen oder Weihern zur Verfügung oder
man pumpte sie einfach in die abgebauten Räume zurück.
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Im Laufe der Jahre wurde versucht, das System optimal zu machen und
eine maximale Ablagerung der Schlämme und Schleime pro Flächeneinheit der Lagerfläche
zu erzielen. Diese Methode führt jedoch zu einer bleibenden Ablagerung der Abfallstoffe,
was zu den vorstehend besprochenen Problemen führte.
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Im Laufe der letzten Jahre wurden viele Möglichkeiten zur Entwässerung
der Schleime und Schlämme erwogen.
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Einrichtungen, wie Hydrozyklone, Hydroklassierer, Kläranlagen, und
andere mechanische Entwässerungseinrichtungen wurden ausprobiert. Man versuchte
auch eine Filtration und Zentrifugierung. Elektrophoretische und elektroosmotische
Methoden zur Abtrennung von Flüssigkeiten aus einer Suspension werden weitgehend
zur Entwässerung
von Tonen, insbesondere in Europa, angewendet.
Diese Verfahren erwiesen sich jedoch als zu kostspielig und wurden allem Anschein
nach in der Industrie nie angewendet. Auch eine Gefriertrocknung wurde in Erwägung
gezogen, die derzeitige Energiekrise liess sie jedoch, obwohl vielversprechend,
als unpraktisch erscheinen.
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Da sich in bestimmten Abfallprodukten verschiedene Arten von Mikroorganismen
befinden, erforschte das Büreau of Mines die Verwendung von Mikroorganismen zur
Entwässerung der Phosphatschleime. Die Untersuchung ergab, dass unter bestimmten
Bedingungen die Feststoffe in verdünnten Schleimen oder Schlämmen durch bestimmte
Schimmelpilze zusammengeschlossen und abgetrennt werden konnten. Die Kosten und
die Kontrolle eines solchen Verfahrens scheinen jedoch hier Probleme zu bilden.
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Noch viele andere Möglichkeiten wurden ausprobiert, einschliesslich
der Verwendung von Farbstoffen, selektive Ölanwendung, Flotation, Säureauslaugung,
Ionenaustausch, Ultraschallbestrahlung, Bestrahlung mit Gammastrahlen, Einwirkung
induzierter Magnetfelder und elektrischer Felder, usw.. In einigen Fällen erfolgte
eine partielle Entwässerung und in einigen Fällen wurde die Geschwindigkeit der
Entwässerung verbessert. In den meisten Fällen waren die Verfahren jedoch teuer
oder es wurde zu viel Energie benötigt.
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Die Idee der Ausflockung oder Koagulation von Schleimen und Schlämmen
wurde auch besonders in Erwägung gezogen, und zwar wegen der offensichtlichen Vorteile,
die durch eine rasche Entwässerung der Abfallprodukte durch blosse Zugabe von Chemikalien
erzielbar sind. Auf diese Weise
kann ein wieder verwertbares Wasser
gewonnen und die verfestigten Feststoffe können weiter verarbeitet werden oder nehmen
zumindest wesentlich weniger Raum ein als die von den Absetzteichen bedeckte Fläche.
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Insbesondere würden die nutzlosen, Raum einnehmenden, gefährlichen
Schleim- und Schlammteiche aus der Landschaft verschwinden.
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Aus diesem Grund nennt die Literatur viele Möglichkeiten zur Ausflockung
von mineralischen Schleimen, z.B. Phosphatschleimen. Beispiele hierfür sind die
US-Patentschriften 3 680 698 (Verwendung eines Polyelektrolyts, z.B. Polyacrylamid
entweder allein oder in Kombination mit Gips als Flockulationsmittel in einer ersten
Stufe); 3 763 041 und 3 761 239 (Erzabfälle zur Schleimbehandlung); 3 725 265 (Verwendung
von Kalziumhydroxid zur Erhöhung des pH-Werts und Ausfällung der Schleimfeststoffe);
3 346 463 (Verwendung von Polysaccharid als Flockulationsmittel); 3 020 231 (Verwendung
eines Polyelektrolyts, z.B.
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Polyäthylenoxid); 2 988 504 (Verwendung eines organischen Klärungsmittels
in Kombination mit einem Alkalimetallsilikat); 2 660 303 (Verwendung eines stärkeartigen
Materials als Flockulationsmittel); und 2 381 514 (Verwendung einer Kombination
von Ätznatron mit Natriumsilikat zur Flockulation).
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Wie jedoch in dem Elektrophoresis and Coagulation Studies of Some
Florida Phosphate Slimes betitelten Versuchsbericht des Bureau of Mines, RI 7816,
1973, bemerkt wird, können im Laboratorium viele Methoden zur Entwässerung der Schleime
und Schlämme angewendet werden, wovon sich jedoch keine als in der Industrie
wirtschaftlich
brauchbar erwiesen hat. Es besteht somit ein Bedarf nach einem wirksamen wirtschaftlichen
System zur Entwässerung mineralischer Schleime und mikrobialer Aufschlämmungen.
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Ein weiteres Problem bildet das Fehlen wirksamer Mittel zur Vernichtung
von Flugasche. Flugasche ist das bekannte Abfallprodukt bei der Verbrennung von
pulverförmiger Kohle. Sie wird auf den Gestellen von Kraftanlagen mittels mechanischer
und/oder elektrostatischer Abscheider gesammelt. Die gesamte Flugasche wird oft
durch Einbringen in Teiche oder andere Vernichtungsstellen vernichtet. Die Vorteile,
die bei der Auffindung brauchbarer Mittel zur Vernichtung von Flugasche entstünden,
liegen auf der Hand.
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In der US-Patentschrift 3 338 828 wird die Behandlung von wässrigen
Abfallprodukten, z.B. Abwässern, durch Zugabe eines wasserlöslichen anorganischen
Koagulationsmittels, kleiner Mengen von elektrostatisch abgeschiedener Flugasche
und eines organischen Polyelektrolyts als Koagulationshilfe beschrieben. In dem
jüngeren US-Patent 3 388 060 desselben Erfinders wird jedoch festgestellt, dass
das zuvor beschriebene Verfahren sich als nicht universal und nicht wirksam zur
Abtrennung von Phosphat aus dem Wasser erwiesen hat. In der zuletzt genannten Patentschrift
wird daher die Verwendung von säurebehandelter Flugasche zusammen mit einem wasserlöslichen
anorganischen Koagulationsmittel und einem organischen Polyelektrolyt als Koagulationshilfe
vorgeschlagen. Die Verwendung einer säurebehandelten Flugasche bedingt jedoch die
Vorbehandlung der Flugasche vor ihrer Verwendung als Flockulationshilfsmittel.
Das
steht deshalb der Verwendung von Flugasche als weiteres Mittel zur Vernichtung der
Flugasche selbst entgegen.
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In ähnlicher Weise wird in der US-Paten?tschrift 5 226 319 eine Methode
zur Behandlung wässriger Industrieabfälle unter Verwendung eines Polyelektrolyts
und eines ein Gewicht verleihenden Mittels, z.B. Kohlenasche, Kalksteinpulver, Zment,
oder der bei der Kohleverarbeitung anfallenden Abfälle vorgeschlagen. Zur Behandlung
der in dieser Patentschrift verwendeten Beizsäuren ist jedoch eine neutralisierende
Säure und ein mehrstufiges Verfahren erforderlich. Auch dies führte wieder von der
Vernichtung von Flugasche mittels eines Entwässerungsverfahrens ab.
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In der US-Patentschrift 3 446 731 ist ferner ein Verfahren zur Behandlung
öliger Rückstönde durch Verwendung von Flugasche und Alaun oder Ferrichlorid beschrieben.
Versuche haben jedoch gezeigt, dass der Zusatz solcher anorganischer Koagulationshilfsmittel
nicht immer befriedigende Ergebnisse in bezug auf eine rasche Sedimentation mineralischer
Schleime und mikrobialer Schlämme ergibt. Somit besteht weiterhin ein Bedarf nach
wirksamen wirtschaftlichen Mitteln zur Vernichtung von Flugasche.
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Die vorliegende Erfindung löst beide Probleme, indem sie eine leicht
durchführbare Methode zur Entwässerung mineralischer und mikrobialer Schleime und
Schlämme unter gleichzeitiger Vernichtung von Flugasche schafft.
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Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die geregelte Zugabe von zuerst
Flugasche und dann eines Polyelektrolyts zu einem flüssigen Abfallprodukt, das kolloidal
suspendierte
Feststoffteilchen enthält. Durch langsames Einmischen
dieser Bestandteile in das Abfallprodukt erfolgt eine Flockulation und koagulierte
Feststoffe setzen sich unter Entstehung einer klaren Wasserschicht ab, die dann
abdekantiert oder auf andere Weise abgezogen werden kann.
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Die Flugasche wird in einem Verhältnis von etwa 0,1 bis 0,4 Ges.%
und vorzugsweise 0,2 Gew.%,bezogen auf die insgesamt zu behandelnde Abwasserlösung,
zugesetzt.
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Dieser Wert bedeutet die Menge an einer etwa 5 96 Feststoffe enthaltenden
Abfallösung zuzusetzender trockener Flugasche. Vorzugsweise wird jedoch die trockene
Flugasche in diesen Mengen (mit einer beliebigen Wassermenge) aufgeschlämmt oder
anderweitig präpariert, so dass sie leicht und gründlich mit dem Abfallprodukt vermischt
und dann der Polyelektrolyt zugegeben werden kann.
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Der Polyelektrolyt kann ein bekannter polymerer Stoff sein, z.B. Polyacrylamid,
Polyäthylenoxid, Polyäthylenamin, ein aromatisches Polyvinylsulfonat, usw.; bevorzugt
wird jedoch ein Polyacrylamid. Dieses Material wird zweckmässig in einer Konzentration
von 0,001 bis 0,005 % und vorzugsweise in einer Konzentration von 0,002 % hergestellt
und in dieser Form in einem Verhältnis von etwa 10 bis 25 Gew.%, bezogen auf die
Abfallösung bei Behandlung eines etwa 5%igen Feststoffgehalts (d.h. in einem Verhältnis
von 1 bis 12,5 Teilen pro Million und vorzugsweise 2 bis 5 Teilen ppm) zugegeben.
Schleime und Schlämme mit einem Feststoffgehalt von weniger als 5 56 können in gleicher
Weise behandelt werden, da die Zusätze, die zur Koagulation eines Abfallprodukts
mit einem Feststoffgehalt von 5 56 ausreichen, auch die weniger Feststoffe enthaltenden
Abwässer koagulieren, obwohl in
diesen Fällen natürlich auch kleinere
Mengen an Flugasche und Polyelektrolyt venrendbar sind. Schleime und Schlämme mit
mehr als etwa 7,5 % Feststoffgehalt sollen mit Wasser auf einen Gehalt von 5 5b
verdünnt werden. Die Verwendung eines verdünnteren Polymeren oder einer grösseren
Menge an Polyelektrolyt hat natürlich den gleichen Effekt.
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In der Praxis lassen sich Schleime und Schlämme leicht auf einen Feststoffgehalt
von etwa 5 56 einstellen, da anzunehmen ist, dass die Abwässer entweder direkt von
der Verarbeitungsanlage oder aus Teichen in der Regel zusammen mit der erforderlichen
Wassermenge in einen Mischbehälter gepumpt werden. Die Flugasche und der Polyelektrolyt
werden dann in diesen Mischbehälter zugegeben, obwohl auch eine in situ-Behandlung
von Abfallmaterialien in Absetzbassins oder -teichen möglich ist (d.h., der Teich
selbst wird dann zum Mischbehälter). Beim Pumpen von Abwasserlösungen kann auch
der Flüssigkeitsstrom als Mittel zum Vermischen der Bestandteile dienen, da die
Einführung der Flugaschelösung und der Polyelektrolytlösung ein Durchmischen mit
der strömenden Abwasserlösung bewirkt.
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Das Mischen muss so gründlich erfolgen, dass man eine innige Dispersion
von Flugasche und Polyelektrolyt in dem gesamten Abwasser erzielt; sie darf jedoch
gleichzeitig nicht so stark sein, dass die gebildeten koagulierten Teilchen in Feinstoffe
aufgespalten werden, die sich nicht mehr absetzen. Wichtig ist auch, dass die Flugasche
vor Zugabe des Polyelektrolyts dem Abwasser zugegeben und darin eingemischt wird,
da eine Zugabe in umgekehrter Reihenfolge eine weniger starke Koagulation unter
Bildung von etwas Feinstoff und Flugascherückstand ergibt. Man nimmt als Grund hierfür
an,
dass die feinen Flugascheteilchen bei Zugabe zu dem Abwasser
dazu neigen, sich mit den in dem Abwasser befindlichen feinsten Teilchen zu agglomerieren.
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Diese agglomerierten Teilchen werden dann wirksam durch den Polyelektrolyt
koaguliert. Ohne die Flugasche oder bei Zugabe der Flugasche nach Zugabe des Polyelektrolyts
werden die ultrafeinen Teilchen in dem Abwasser nur bei Zugabe von unwirtschaftlich
grossen Mengen an Polyelektrolyt ausgeflockt.
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Durch die Abscheider von Kohle verbrennenden Kraftanlagen gesammelte
Flugasche kann in dem erfindungsgemässen Verfahren entweder in trockener Form oder
in Form einer wässrigen Aufschlämmung verwendet werden (die Herstellung einer wässrigen
Aufschlämmung ist bevorzugt, da sie ein leichteres Vermischen mit dem Abfallprodukt
ermöglicht). Wie bereits erwähnt, wird Flugasche oft zu ihrer Vernichtung in Teichen
abgelagert. Diese so vernichtete, Teichasche genannte Flugasche kann auch für das
erfindungsgemässe Verfahren verwendet werden. Auf diese Weise wird nicht nur diese
Teichasche einer Verwendung zugeführt, sondern die bisherigen Ablagerungsflächen
können bis zu einem gewissen Grad wieder anderweitig verwendet werden. Tatsächlich
kann diese Teichasche in bestimmten Fällen bevorzugt sein, da sie einen höheren
Feuchtigkeitsgehalt und einen höheren Kohlegehalt aufweist.
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Die erstere Eigenschaft kann wichtig für die Verschiffung in offenen
Behältern und zur Uberführung der Flugasche in Form einer Aufschlämmung sein. Die
letztere Eigenschaft unterstützt wahrscheinlich die Bildung einer Polymerkette des
Polyelektrolyts.
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Flugasche und Polyelektrolyt sind die einzigen zur Koagulation der
mineralischen Schleime oder mikrobialen Aufschlämmungen erforderlichen wesentlichen
Bestandteile. Flugasche ist, wie bereits erwähnt, ein Abfallprodukt und Polyelektrolyte
in den beschriebenen Mengen und Konzentrationen sind verhältnismssig billig, was
das erfindungsgemässe Verfahren wirtschaftlich sehr reizvoll macht. Die Zugabe weiterer
Bestandteile, z.B. anorganischer Koagulations mittel, ist nicht erforderlich und
würde nur die Kosten des Behandlungsverfahrens erhöhen. Es wurde jedoch gefunden,
dass kleine Mengen solcher zugesetzten Stoffe die Entwässerung nicht stören. Andererseits
unterstützen sie die Koagulation nicht und können in grösseren Mengen einen störenden
Einfluss ausüben.
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Somit ist es möglich, durch geregelte Zugabe von Flugasche und kleinen
Mengen eines verdünnten Polyelektrolyts wirksam und wirtschaftlich mineralische
Schleime und mikrobiale Schlämme zu entwässern.
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Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung einer wirksamen Methode
zur Entwässerung von als Abfallprodukte anfallenden kolloidalen mineralischen Schleimen
und mikrobialen Aufschlämmungen durch Zugabe von zuerst Flugasche und dann eines
Polyelektrolyts zu dem Schleim oder Schlamm.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Methode
zur Entwässerung mineralischer Schlämme und mikrobialer Aufschlämmungen, wobei die
Aufschlämmung oder der Schleim mit einer gegebenen Feststoffkonzentration in einen
Mischbehälter gepumpt wird, wo sachte, jedoch gründlich Flugasche und ein Polyelektrolyt
eingemischt werden, worauf die gebildeten
koagulierten Feststoffe
in Absetzbehältern und/oder Verweilteichen von dem klaren Wasser abgetrennt werden.
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Weitere Aufgaben und Vorteile der Erfindung sind aus der folgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung ersichtlich.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 ein Flussdiagramm der bevorzugsten
Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens, Fig. 2 eine Draufsicht auf einen
Mischbehälter zur Verwendung bei der bevorzugten Ausführungsform und Fig. 3 eine
schematische Seitenansicht des Mischbehälters von Fig. 2 mit einem Absetzbehälter,
der zusammen mit dem Mischbehälter verwendbar ist.
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Beschreibunp; der bevorzuten Ausführungsforin In Fig. 2 ist schematisch
ein Bagger 10 (oder eine Reihe von Baggern) dargestellt, der sich in einem Schleim
oder Schlammteich befindet. Der Zweck des Baggers 10 besteht darin, die Abfallstoffe
in den Mischbehälter 12 zu pumpen. Natürlich können bei Verwendung von direkt von
der Verarbeitungsanlage kommenden Abwässern diese gleich in den Mischbehälter 12
geschickt werden, obwohl, wenn die Behandlung verzögert werden soll, man diese Abwässer
auch verübergehend in Teichen oder Behältern
lagern kann, bis sie
zeitplanmässig zur erfindungsgemässen Behandlung in den Mischbehälter 12 gepumpt
werden sollen.
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Der Bagger 10 kann horizontal ausgelegte Schöpfbohrer besitzen, um
Material gleichmässig in den Saugkopf einzudosieren. Vorzugsweise ist der Bagger
10 mit einer Uberwachungseinrichtung ausgerüstet, so dass jederzeit eine konstante
Beschickungsmenge in den Mischbehälter 12 gepumpt werden kann. Gleichzeitig wird
entweder chargenweise oder kontinuierlich der Feststoffgehalt des Abfallprodukts
bestimmt. Dabei muss gegebenenfalls der Feststoffgehalt durch Zugabe von Wasser
auf etwa 5 56 heruntergesetzt werden. Das ist in Fig. 1 durch die Linie 14 angezeigt
und in Fig. 2 wird das Wasser durch die Leitung 34 zugegeben, welche gleichzeitig
zur Einführung der Abfallprodukte in den Mischbehälter 12 dient.
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Wie Fig. 2 zeigt, tritt die Abfallösung aus der Leitung 34 tangential
im Uhrzeigersinn in den Mischbehälter 12 ein. Eine Strömung im Uhrzeigersinn ist
deshalb bevorzugt, weil der Fluss aufgrund der Schwerkraft auf der nördlichen Halbkugel
in dieser Richtung vor sich geht, was eine gute Verteilung der Zusätze und eine
Förderung des Absetzens der koagulierten, sich bildenden Feststoffe zur Folge hat.
Allerdings könnte auch ein Mischen entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgen.
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An der Eintrittstelle wird der strömenden Abwasserlösung eine Flugascheaufschlämmung
aus der Leitung 36 zugegeben. Die Flugasche wird in einem Verhältnis von
0,1
bis 0,4 Gew.% und vorzugsweise 0,2 Ges.56 trockene Flugasche, bezogen auf die gesamte
Abwasserlösung, für einen Feststoffgehalt von etwa 5 56 oder weniger zugegeben (es
entspricht dies 40 bis 160 Pfund - vorzugsweise 80 Pfund Flugasche - pro Tonne trockene
Feststoffe in dem Abfallschlamm). Wie bereits erwähnt, erfolgt infolge der Strömung
der Medien eine rasche Vermischung der beiden Lösungen, wenn diese konzentrisch
im Uhrzeigersinn (durch die Richtungspfeile angezeigt) um die Wand 38 des Mischbehälters
12 strömen.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird Flugasche an die Abladestelle 16
gefahren, wo sie von dem Lastwagen 18 zu einem Lagersilo 20 gefahren wird, der sich
an der Stelle befindet, wo die Entwässerung stattfinden soll.
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Wie bereits erwähnt, kann es sich um trockene Flugasche, wie sie an
den Abscheidern anfällt, handeln oder es kann Teichasche mit höherem Feuchtigkeitsgehalt
sein. Ein Förderband 22 dient dann dem Transport der abgemessenen Mengen von Flugasche
direkt in den Mischbehälter 12 oder an eine Stelle, wo die Flugasche vor Einführung
in den Mischbehälter 12 in Form einer wässrigen Aufschlämmung gebracht wird.
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Wie ebenfalls aus Fig. 1 ersichtlich, wird der Polyelektrolyt von
der Stelle 32, wo er in Lösung gebracht wurde, zugeführt. Für ein Abfallprodukt
mit einem Feststoffgehalt von etwa 5 56 oder weniger beträgt die Menge der zugesetzten
Polyelektrolytlösung etwa 1 bis 12,5 ppm und vorzugsweise 2 bis 5 ppm. Zu diesem
Zweck werden 10 bis 25 Ges.56 eines 0,001 bis 0,OOS56igen (vorzugsweise 0,002 56)
oder weniger eines konzentrierteren Polyelektrolyts zugegeben. In Fig. 2 ist die
Stelle der Polyelektrolytzugabe mit 42 bezeichnet, wo nach
gründlicher
Einmischung der Flugasche in das Abfallprodukt der Polyelektrolyt eingeführt wird.
Auch hier erfolgt eine vorsichtige, jedoch gründliche Mischung infolge der Strömung
der Aufschlämmung in dem Bereich 38 und der Strömung der zugeführten Polyelektrolytlösung.
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Es sei betont, dass der in Fig. 2 und Fig. 3, (wo gleiche Bezugszeichen
verwendet wurden) dargestellte Mischbehälter 12 nur ein bevorzugtes Mittel zur Erzielung
der erforderlichen Mischung der Zusätze und der Flugasche ist. Jedes andere Mittel
kann verwendet werden, wenn nur eine gründliche Mischung ohne zu starke Bewegung
erfolgt, welche eine Abscherung der sich bei der Koagulation bildenden agglomerierten
Teilchen verursachen könnte. So könnte eine übliche primäre Kläranlage mit einem
sich langsam bewegenden Rechen für das Mischen verwendet werden oder - wie dies
als wahlweise in Fig. 1 dargestellt ist - könnte Druckluft als Mischkraft dienen.
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Die Mischung aus Abfallprodukt, Flugasche und Polyelektrolyt wird
aus dem Mischbehälter 12 entweder direkt in einen Verweilteich 26 oder über einen
Zwischenhalt im Absetzbehälter 24 in einen solchen Teich abgefahrt. In Fig. 2 und
3 bestehen die für den Mischbehäter 12 dargestellten Abführungsmittel aus einem
Uberfliesswehr 40. Bei Verwendung eines Absetzbehälters 24 kann das überstehende
klare Wasser teilweise durch die Leitung 25 abgezogen werden, wenn die koagulierten
Feststoffe sich abzusetzen beginnen und eine Trennung von Flüssigkeiten und Feststoffen
erfolgt (siehe Fig. 1 und 3).
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Die Koagulation erfolgt innerhalb von Minuten nach Zugabe der Flugasche
und des Polymeren und ein gewisses Absetzen erfolgt kurz danach. Bei Verwendung
der Zusätze in den angegebenen Mengen beträgt jedoch der Feststoffgehalt des koagulierten
Materials im Absetzbehälter 24 noch immer höchstens nur etwa 20 bis 30 56, verglichen
mit einem Feststoffgehalt von 40 56 in einem festen Kuchen. Mit diesem Feststoffgehalt
von 20 bis 30 56 bildet sich eine viskose breiartige Masse, die leicht in einen
Verweilteich 26 überfu1rbar ist.
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In diesem Verweilteich 26 wird paares Wasser mittels der Pumpe 28
abgezogen, das entweder in die Anlage zurückgeführt wird und das dort erforderliche
Wasser liefert oder ein Teil kann durch die Leitungen 14 und 30 im Kreislauf geführt
werden und dient dann als Aufbereitungswasser für das. Abfallprodukt bzw. als Lösungswasser
für den Polyelektrolyt. Ein Teil dieses Wassers kann auch dazu dienen, die Flugasche
in eine Aufschlämmung umzuwandeln, wenn dies erwünscht wird.
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In dem Verweilteich 26 erfolgt auch ein weiteres Absetzen der koagulierten
Feststoffteilchen. Mit einem sich daraus ergebenden Feststoffgehalt von 20 bis 30
56 erhält man so ein verarbeitbares Material, was weiter mechanisch oder durch Wärmeeinfluss
entwässert werden kann, während der Filterkuchen einem geeigneten Zweck zugeführt
werden oder zur Auffüllung von Land verwendet werden kann, da er Sand und/oder Erde
trägt. Wenn der Verweilteich 26 einen sandigen feinteiligen Boden hat, ist das Auffüllen
mit einem Oberflächenmaterial wirksam, da der Druck die Entwässerung des koagulierten
Materials durch Verdrängung des Wassers durch den sandigen Boden
vervollständigt,
so dass die gebildete Auffüllung ein festes Stück Ackerland bildet.
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Das gemäss der Erfindung erhaltene, 20 bis 30 60 Feststoffe enthaltende
koagulierte Material unterscheidet sich von mineralischen Schleimen und mikrobialen
Aufschlämmungen mit dem gleichen Feststoffgehalt lediglich beim Altern. Die konzentrierten
Schleime und Aufschlämmungen stellen immer noch eine kolloide Suspension dar, die
nicht leicht zu entwässern ist; die erfindungsgemäss erhaltenen koagulierten Feststoffe
hingegen können leicht'auf beliebige Weise gewünschtenfalls noch vollständig entwässert
werden. Ausserdem können diese Materialien leicht mit üblichen Erdbewegungseinrichtungen
nach einer gewissen zusätzlichen Trocknung bewegt werden.
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Es wurde auch gefunden, dass das erfindungsgemässe Koagulationsverfahren
klares Frischwasser ergibt, dessen Qualität, wenn überhaupt, kaum beeinträchtigt
ist. Es findet kaum eine pH-Änderung statt, wie sie bei Zugabe vieler anorganischer
koagulierender Säuren erfolgt, noch wird dem Wasser bei dem erfindungsgemässen Verfahren
irgendeine giftige Wirkung erteilt.
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Beispiel I Eine 250 ccm Probe von Phosphatschleim mit einem Feststoffgehalt
von etwa 5 56 wurde in 13 Versuchsbechergläser gegeben. Verschiedene, in der folgenden
Tabelle angegebene bekannte Koagulationsmittel wurden unter Erzielung der ebenfalls
angegebenen Resultate
zugegeben. Die Zugabe der Reagenzien erfolgte
in der angegebenen Reihenfolge unter 2ominutigem langsamem Rühren im Uhrzeigersinn
in jedem Falle. Wie Tabelle I angibt, wurden unmittelbar nach dem Mischen und nach
dem Absetzen über Nacht (12 Stunden) Aufzeichnungen gemacht,
Tabelle
I Versuche 1 2 3a 3b 3c 4a 4b 4c 4d 5a 5b 5c 5d osphat 250ml 250ml 250ml 250ml 250ml
250ml 250ml 250ml 250ml 250ml 250ml 250ml 250ml hleim 5 % ichasche .5gm 0 .5gm .1gm
.5gm .5gm .5gm .5gm .5gm .5gm .5gm .5gm .5gm lymeres * 0 25ml 25ml 25ml 25ml 5ml
25ml 50ml 100ml 25ml 25ml 25ml 25ml %Al2 (SO4)3 ---- ---- ---- ---- ---- ---- ----
---- ---- 10ml ---- ---- 10ml %CaO Lösung ---- ---- ---- ---- ---- ---- ---- ----
---- ---- ---- 10ml 10ml %FeCl3 Lösung ---- ---- ---- ---- ---- ---- ---- ---- ----
---- 10ml ---- 10ml ockulationsgrad keine 240ml 175ml 175ml 175ml 240ml 175ml 150ml
150ml 225ml 225ml 200ml 225ml ernacht 12 Std. leicht 240ml 150ml 175ml 160ml 200ml
150ml 150ml 150ml 200ml 200ml 200ml 200ml ockulationsgred t des Ausge- keine sehr
mittel fein fein kaum mittel grob grob fein fein grob fein ockten fein erstehendes
trüb trüb kler trüb klar trüb klar klar kler trüb trüb trüb trüb hwimmschlemm ----
---- keiner nichts keiner etwas keiner keiner keiner etwas keiner etwas keiner merkung
: Versuch 3b zeigt Abtrennung einer Schleimschicht 0,002 % schwach anionisches Copolymerisat
auf Acrylamidbasis als Polyelektrolyt, wie es unter dem Warenzeichen HERCOFLOC 818,2
von der Heroules Inoorporeted, Wilmington, Delaware, verkauft wird.
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Tabelle I zeigt, dass, je niedriger der Wert für die Flockulationsbildung
ist, um so kondensierter und abgesetzter die koagulierten Feststoffe sind. Die Ergebnisse
der Flockulationsbildung zeigen so, dass die optimalen Werte erzielt werden, wenn
etwa 0,2 56 Flugasche zusammen mit 10 bis 25 56 der 0,002°%igen Polyelektrolytlösung
zugesetzt werden (Versuche 3a und 4b bis 4c). Wenn nur Flugasche allein verwendet
wird, erfolgt keine Koagulation (Versuch 1). Wenn nur Polyelektrolyt verwendet wird,
tritt eine leichte, sehr feine Koagulation ein, man erhält jedoch keine klare überstehende
Flüssigkeit (Versuch 2). Bei gleichzeitiger Verwendung hingegen tritt eine gute
Sedimentation ein und man erhält eine klare überstehende Flüssigkeit, die leicht
abdekantiert werden kann (Versuche Da und 4b bis 4c). Je grösser die Flockulationsbildung
in Tabelle I, um so besser. So wurde bei den optimalen Ergebnissen beobachtet, dass
das Bediment eine Agglomeration von schwammartigen Teilchen mittlerer oder grober
Grösse ist (Versuche 3a und 4b bis 4c). Wenn das Sediment einmal zu einer derart
agglomerierten Masse zusammengeschlossen ist, liegt es nicht mehr in feinteiliger
Form vor; eine kräftige Durchrührung würde jedoch die Polymerketten wieder zerbrechen
und die kolloidale Suspension wieder herstellen. Das feste Sediment wurde abfiltriert
und/oder in einem Ofen unter Bildung eines Filterkuchens getrocknet, der verpackt,
egalisiert und anderweitig gehandhabt werden kann.
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Wenn wesentlich weniger als 0,2 56 Flugasche verwendet werden, genügt
die Anzahl der Flugascheteilchen nicht zur Agglomeration aller der ultrafeinen Feststoffteilchen
in
dem Schleim oder der Aufschlämmung. Bei Zugabe des Polymeren erfolgt dann zwar eine
gewisse Koagulation, jedoch werden nicht alle Feststoffe entfernt und man beobachtete
eine Auftrennung der Schleimschichten (Versuch 3b). Wenn andererseits eim wesentlich
grössere Menge Flugasche zugegeben wird, stehen mehr als genug Flugascheteilchen
zur Verbindung mit den ultrafeinen Schleimfeststoffen zur Verfügung (Versuch 3c).
Dann verbleiben nicht-gebundene Flugascheteilchen in der Suspension, die entweder
mit den Schleimfeststoffen bei der Koagulation wetteifern oder zu ihrer Abtrennung
zusätzlicher Mengen Polyelektrolyt bedürfen; in Bezug auf die Flockulationsergebnisse
und die Wirtschaftlichkeit ist dieses Verfahren somit weniger-erwünscht.
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Die vorstehende Erklärung der Funktion der Flugasche beruht lediglich
auf einer Hypothese, wird jedoch durch die Ergebnisse des Beispiels gestützt. Ebenso
wird angenommen, dass der Polyelektrolyt unter Bildung langkettiger Moleküle wirksam
wird, welche die suspendierten Feststoffe einfangen oder anderweitig chemisch oder
mechanisch festhalten. Wird zu wenig Polyelektrolyt verwendet, erfolgt eine für
die Entfernung aller Feststoffe unzureichende Kettenbildung (Versuch 4a). Obwohl
mehr als 25 56 eines 0,001 bis 0,005%eigen Polyelektrolyts verwendet werden können
(mehr als 12,5 ppm), scheint dies doch die Wirksamkeit der Behandlung nicht zu erhöhen
(Versuch 4d). Vielmehr wird dadurch die Verfahrenstechnik erschwert, da grössere
Mengen und grössere Konzentrationen nicht so leicht in die Schleimlösung einzumischen
sind.
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Ausserdem ist die Verwendung grösserer Mengen Polyelektrolyt offensichtlich
unwirtschaftlich, wenn sie nicht nötig ist. Grössere Mengen Polyelektrolyt sind
jedoch wirksam und fallen daher in den Rahmen der Erfindung.
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Auch wird das Verfahren durch die Zugabe anorganischer bekannter Koagulationsmittel
nicht gefördert, sondern man erzielt damit sogar in einigen Fällen schlechtere Ergebnisse
(Versuche 5a bis 5d). Aus diesem Grund kann behauptet werden, dass die Erfindung
eine Möglichkeit zur Entwässerung mineralischer Schleime und Schlämme liefert, welche
in Bezug auf die Ergebnisse, die Verfahrenstechnik und die Wirtschaftlichkeit den
bisher vorgeschlagenen Verfahren überlegen ist.
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Beispiel II Eine Talkschleimprobe von der American Talc Company,
Alpine, Alabama, wurde untersucht. Die Feststoffkonzentration der erhaltenen Probe
betrug 8,8 56 und der pH-Wert war 5,0. Die Feststoffkonzentration wurde mit Wasser
auf 5,0 56 herabgesetzt und man ging wie folgt vor: 200 ccm Talkschleim mit einem
Feststoffgehalt von 5 56 0,4 g Teich-Flugasche 30 ccm Hercofloc* 818.2 (0 004 56)
(schwach anionisches Polyacrylamid3 * erhältlich von Hercules Incorporated, Wilmington,
Delaware.
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Der behandelte Schleim bildete sehr ansehnliche Flocken und ging innerhalb
30 Sekunden auf 70 ccm unter Verbleib von klarem überstehenden Wasser zurück.
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Der Talkschleim setzte sich, so wie er erhalten wurde, mit einer Geschwindigkeit
von etwa 25 ccm pro Stunde bei einer 200 ccm-Probe ab. Das bedeutet, dass die
200
ccm-Probe etwa 5 Stunden oder mehr gebraucht hätte, um auf 70 ccm zurückzugehen.
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Die ausgeflockte Probe wurde wieder gerührt und man liess sie erneut
absitzen. Das erneute Absetzen erfolgte innerhalb 30 Sekunden.
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Beispiel III Eine Probe Glimmerschleim von der Firma Franklin Mineral
Products in Hartwell, Georgia, wurde behandelt. Die Probe wurde mit einer Feststoffkonzentration
von 11,4 56 und einem pH-Wert von 6,0 erhalten.
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Die Feststoffkonzentration wurde mit Wasser auf 5,0 56 herabgesetzt
und man ging wie folgt vor: 200 ccm Glimmerschleim mit einem Feststoffgehalt von
5 56 0,4 g Teich-Flugasche 20 ccm Hercofloc 818.2 (0,002 56) (schwach anionisches
Polyacrylamid) Diese Probe bildete bei der Behandlung sich sehr rasch, d.h. innerhalb
15 Sekunden, absetzende charakteristische Flocken und es verblieb ein klares, überstehendes
Wasser.
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Für Vergleichs zwecke sind die endgültigen Absetzvolumina nachstehend
angegeben: 200 ccm-Probe, behandelt - 30 ccm 200 ccm-Probe, unbehandelt - 60 ccm
200 ccm-Probe, unbehandelt (Feststoffgehalt auf 5 56 eingestellt) - 25 ccm
Bei
beiden unbehandelten Proben blieb das überstehende Wasser trübe. Die Absetzgeschwindigkeit
des Materials, so wie es erhalten wurde, betrug etwa 50 ccm pro 15 Minuten in einem
Gesamtprobenvolumen von 100 ccm.
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Beispiel IV Eine Probe von mikrobialem Schlamm wurde von einer Wollwäscherei
in Südcarolina erhalten. Die Feststoffkonzentration dieser Probe betrug 3,9 56 und
ihr pH-Wert 7,0.
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Der Schlamm besass eine natürliche Absetzgeschwindigkeit von etwa
3 ccm pro Minute in einer 200 cm-Probe.
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Die Probe wurde wie folgt behandelt: 200 ccm Textilabfallprodukt 0,4
g Teich-Flugasche 50 com Hercofloc 812.3 (0,004 56) (kationisches Polyacrylamid)
Die Absetzgeschwindigkeit betrug nach der Behandlung etwa 15 ccm pro Minute, d.h.
sie war um das Fünffache erhöht, und es bildeten sich charakteristische Flocken.
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Die Uberstehende Flüssigkeit war nicht wasserklar, von einem mikrobialen
Schlamm darf jedoch nicht immer erwartet werden, dass klares überstehendes Wasser
zurückbleibt. Das ist auf die gelösten Feststoffe in dem System, z.B. Enzyme, Zucker,
Proteine und andere organische Stoffe zurückzuführen. Auch können einige gelöste
Farbstoffe zugegen sein, welche das System färben. Auch wird ein Teil dieses Wassers
in der Regel zur Aktivierung des neu eins treffenden Rohschlamms in die Anlage zurückgeführt.
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Beispiel V Eine Probe von aktiviertem Schlamm wurde von den Chattahoochee
Waste Water Treatment facilities in Smyrna, Georgia, erhalten. Die Probe enthielt
bei Erhalt 4 % Feststoffe und besass einen pH-Wert von 7,2. Die Probe wurde wie
folgt behandelt: 200 ccm aktivierter Abfallschlamm mit einem Feststoffgehalt von
4 56 0,4 g Teich-Flugasche 50 com Hercofloc 831.2 (0,00456) (mittelanionisches Polyacrylamid)
Charakteristische Flocken wurden gebildet und das Absetzen erfolgte innerhalb 2
Minuten. Zum Vergleich besass der unbehandelte Schlamm eine Absetzgeschwindigkeit
von etwa 15 ccm pro Stunde. Das bedeutet, dass eine 200 ccm-Probe etwa 6 Stunden
brauchen würde, um sich auf 100 ccm abzusetzen. Das nach Behandlung verbliebene
überstehende Wasser war klar.
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Beispiel VI Eine Probe von Vermiculitschleim mit einem pH-Wert von
5,5 und einer Feststoffkonzentration von 19 56 wurde erhalten und mit Leitungswasser
in einem Verhältnis von 3:1 zur Einstellung der Feststoffkonzentration auf etwa
5 56 verdünnt. Die Probe wurde wie folgt behandelt: 200 ccm Vermiculit mit Feststoffgehalt
5 56 0,4 g Teich-Flugasche 30 com Hercofloc 831.2 (0,002 56) (mittelanionisches
Polyacrylamid)
Die Probe ergab eine charakteristische Flockenbildung
und setzte sich sehr rasch, innerhalb 60 Sekunden, auf die 75 ccm-Markierung unter
Verbleib von klarem überstehendem Wasser ab.
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Zum Vergleich betrug die Absetzgeschwindigkeit des unbehandelten und
auf einen Feststoffgehait von 5 56 verdünnten Schleims etwa 6 ccm/Minute in einer
200 ccm-Probe.
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Beim Ausflocken betrug die relative Absetzgeschwindigkeit 175 ccm/Minute,
d.h. das Dreissigfache. Ausserdem war das nach dem Absetzen überstehende Wasser
bei der unbehandelten Probe trübe.
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Beispiel VII Eine Zinkschlammprobe wurde von der AMAX Zinc Company
in East St. Louis, Illinois, erhalten. Der Feststoffgehalt der Probe betrug bei
Erhalt 7,6 56 und ihr pH-Wert war 6,0. Die Feststoffkonzentration wurde auf 5,0
herabgesetzt und die Probe wurde wie folgt behandelt: 200 ccm Zinkschlamm mit 5
56 Feststoffen 0,4 g Teich-Flugasche 50 ccm Hercofloc 818.2 (0,004 56) (schwachanionisches
Polyacrylamid) Der Schlamm bildete sehr typische Flocken und setzte sich innerhalb
2 Minuten auf 100 ccm ab. Zum Vergleich betrug die Absetzgeschwindigkeit der unbehandelten
Probe etwa 30 com pro Stunde. Das würde bedeuten, dass eine 200 ccm-Probe etwa 3
bis 4 Stunden brauchen würde, um sich von allein auf die 100 com-Markierung abzusetzen.
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Die ausgeflockte Probe wurde wieder gerührt und man liess erneut absitzen.
Das erneute Absetzen erfolgte innerhalb 1 Minute.
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Beispiel VIII Eine Probe von Asbestschlamm wurde von der Reserve
Mining Company, Silver Bay, Minnesota, erhalten. Die Probe stammte aus dem Waschbetrieb.
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Die Probe besass bei Erhalt einen pH-Wert von 6 und eine Feststoffkonzentration
von 1,6 56. Dies ist ein relativ sehr geringer Feststoffgehalt, welcher die Wirksamkeit
des Flockulationsverfahrens herabsetzt.
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Die Probe wurde wie folgt behandelt: 200 com Asbestschlamm mit 1,9
56 reststoffen 0,4 g Teich-Flugasche 50 ccm Hercofloc 818.2 (0,004 56) (schwachanionisches
Polyacrylamid) Diese Behandlung klärte etwa 75 56 der Probe innerhalb 30 Sekunden,
wobei sich die meisten der grösseren Teilchen absetzten. Wegen der so niedrigen
Feststoffkonzentration bildet sich kein echtes Netzwerk aus Flocken, das als Filter
beim Absetzen dient. Deshalb blieben einige der stark kolloidalen Teilchen 24 Stunden
dispergiert.
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Beispiel IX Proben von Holzbrei und Papierabfällen wurden von U.S.
Plywood/Champion Paper in Canton, Nordcarolina,
it Nr. 1 bezeichnet)
und von Kimberly Clark Coosa River Plant in Childersbury, Alabama (als Nr. 2 bezeichnet)
erhalten.
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Probe Nr. 1 besass bei Erhalt einen Feststoffgehalt von 1,7 Ges.56
und einen pH-Wert von 7,2 und Probe Nr. 2 besass einen Feststoffgehalt von 5 Ges.56
und einen pH-Wert von 7,2. Die Proben wurden wie folgt behandelt: 200 ccm-Probe
Nr. 1 200 ccm-Probe Nr. 2 0,4 g Teich-Flugasche 0,4 g Teich-Flugasche 40 ccm Hercofloc
812.3 50 ccm Hercofloc 812.3 (0,004 56) (kationi- (0,004 56) (kation: sches Polyacrylamid)
sches Poly acrylamid) Vor der Behandlung besass die Probe Nr. 1 eine natürliche
Absetzgeschwindigkeit von etwa 1 ccm/Minute. Nach der Behandlung hatte sich die
Absetzgeschwindigkeit der Probe Nr. 1 um einen Faktor von 2,5 und die Absetzgeschwindigkeit
der Probe Nr. 2 um einen Faktor von 5 erhöht. Charakteristische Flocken wurden gebildet
und das überstehende Wasser war bei beiden Proben nach der Behandlung klar.
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Beispiel X Kaolinschlämme wurden von einem Kaolinabbaubetrieb in
Sanderville, Georgia, erhalten.
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Was in dem Teich abgelagert wird, ist eine Ansammlung des gesamten,
im Abbaubetrieb erzeugten Wassers. Die Strömungsgeschwindigkeit betrug etwa 1 MGD
mit einem Feststoffgehalt von 2,8 56 und einem pHWert von 3,5. Die
Ablagerung
wurde mit Kalk zur Erhöhung des pH-Werts und zur Förderung des Absetzens behandelt.
Eine Probe wurde unmittelbar nach der Ablagerung vor Zusatz von jeglichem Behandlungsmittel
entnommen.
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Vor der Behandlung wurde der Feststoffgehalt der Probe durch Abziehen
von so viel klarem Wasser, dass man eine Mischung mit 5 56 Feststoffen erhielt,
erhöht. Eine 200 ccm-Probe wurde dann wie folgt behandelt: 200 ccm Kaolinschlamm
mit 5 56 Feststoffen 0,4 g Teich-Flugasche 50 com Hercofloc 818.2 (0,004 56) (schwachanionisches
Acrylamid) Die Probe flockte innerhalb 60 Sekunden leicht auf die 70 ccm-Markierung
aus und das überstehende Wasser war klar.
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Bei mikroskopischer Untersuchung schienen die Kaolinschlämme bei Beginn
partiell koaguliert zu sein, wobei die natürliche Absetzgeschwindigkeit etwa 50
ccm/ 6 Minuten in einer 100 ccm-Probe betrug. Ohne Behandlung blieb das überstehende
Wasser nach dem natürlichen Absetzen etwa 2 Stunden trüb.
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Aus diesen Proben ist ersichtlich, dass das erfindungsgemässe Verfahren
zur Entwässerung von mineralischen und mikrobialen Schleimen und Schlämmen zahlreicher
Arten und Varietäten geeignet ist. Unter mineralischen Schlämmen sind hauptsächlich
anorganische Teilchen enthaltende kolloidale Suspensionen, und zwar Waschwässer,
Schlämme oder andere flüssige Abfallstoffe zu verstehen.
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Im allgemeinen fallen diese im Bergbau an. Als mikrobiale Schlämme
werden kolloidale Suspensionen angesehen, die hauptsächlich organische Feststoffe
enthalten. Allgemein bilden sich diese als Abfallprodukte bei derschiedenen chemischen
Verfahren in der Kunststoff-, Papier- und Textilindustrie sowie als städtische Abwasser.
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Die Erfindung kann weitgehende Abänderungen erfahren, ohne dass dadurch
ihr Rahmen verlassen wird.