DE2117981B2 - Verfahren zum Abtrennen von feinen Mineralteilchen aus einer Mischung mit anderen festen Teilchen - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von feinen Mineralteilchen aus einer Mischung mit anderen festen TeilchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von feinen Mineralteilchen mit einer Sinkgeschwindigkeit
im Schwerkraftfeld bei 200C von höchstens 1 mm/h
aus einer Mischung mit anderen festen Teilchen. In vielen hidustriezweigen werden Teilchen mit geringen
Abmessungen von größeren Teilchen mittels Sedimentation unter dem Einfluß der Schwerkraft oder dem
Einfluß von Zentrifugalkräften abgetrennt. Falls jedoch die betreffenden Teilchen so klein sind, daß ihre
Sinkgeschwindigkeit bei 20° C in einer vollständig ausgeflockten wäßrigen Suspension höchstens 1 mm/
Stunde beträgt, dann läßt sich eine solche übliche Abtrennung mittels Sedimentation im großtechnischen
ίο Maßstab nur in den seltensten Fällen durchführen.
Da jedoch häufig die Notwendigkeit besteht, feine Mineralteilchen mit einer entsprechenden niedrigen
Sinkgeschwindigkeit von anderen feinen Mineralteilchen abzutrennen, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine solche Abtrennung auf einfache und zweckmäßige Weise auch im großtechnischen Maßstab
zu ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Abtrennen von feinen MineraJteilchen mit einer Sinkgeschwindigkeit
im Schwerkraftfeld bei 20° C von höchstens 1 mm/h aus einer Mischung mit anderen festen Teilchen ist
dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung dieser Mischung herstellt, daß man zu
dieser Aufschlämmung feste, als Adsorptionsmittel
2'» dienende Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von mindestens 10 μ, die in Form von Granulaten oder
in Form von kurzen Fasern vorliegen, zugibt, daß man das Adsorptionsmittel mit den darauf adsorbierten
feinen Mineralteilchen von den anderen Komponenten
so der Mischung abtrennt und schließlich die feinen Mineralteilchen von dem Adsorptionsmittel desorbiert.
Die erfindungsgemäß abzutrennenden feinen Mineralteilchen können dabei im Gemisch mit gröberen
Teilchen der gleichen Mineralart und/oder im Gemisch
i") mit feinen Teilchen einer oder mehrerer anderer
Mineralarten vorliegen.
Die festen Teilchen des Adsorptionsmittels liegen beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise in
Form von kurzen Fasern vor, die eine Länge von 1 bis
-to 3 mm aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführurigsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird die die abzutrennenden feinen Teilchen enthaltende Mischung vor
Zusatz des Adsorptionsmittels in eine vollständig
■*">
ausgeflockte Aufschlämmung überführt, indem man 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Geha't an den
Mineralteilchen, eines geeigneten Entflockungsmittels zusetzt.
Als Entflockungsmittel eignet sich beispielsweise ein
*>o kondensiertes Phosphat, wie Natriumhexametaphosphat,
Tetranatriumpyrophosphat oder Natriumtripolyphosphat. Auch kann zu diesem Zweck ein lösliches Salz
einer Polykieselsäure oder ein lösliches Salz einer Polyacrylsäure oder Poiymethacrylsäure mit einem
"'■) Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel) im Bereich
von 700 bis 10 000 oder ein von mirdestens einer Vinylverbindung und mindestens einer ungesättigten
Carbonsäure oder zu einer solchen Carbonsäure hydrolysierbaren Verbindung abgeleitetes Mischpolymerisat
mit einem Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel) von 700 bis 10 000 eingesetzt werden.
Diese ausgeflockte Aufschlämmung wird dann mit den festen Teilchen des Adsorptionsmittel"; in Berührung
gebracht, welches gleichfalls ein Mineral ist und
hc- aus Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von.
mindestens 10 Mikron besteht, welche vorzugsweise wesentlich größer sind als die größten Teilchen der
abzutrennenden Mineralart.
Die Teilchen des Hilfsstoffes werden vorher zweckmäßig
mit einem oberflächenaktiven Mittel behandelt. Dabei kann das Adsorptionsmittel aus der gleichen
Mineralart bestehen, wie die abzutrennenden Mineralteilchen, oder es kann sich davon unterscheiden. Im ί
allgemeinen haben die Teilchen des Adsorptionsmittels eine Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld von
mindestens 20 cm/h, gemessen an einer wäßrigen Suspension bei 200C. In manchen Fällen enthält das
betreffende abzutrennende Mineral überhaupt keine i»
groben Teilchen, beispielsweise, wenn es sich um Kaolin handelt In diesem Fall ist es notwendig, als Adsorptionsmittel
eine andere Mineralart zu verwenden. In einigen Fällen können spezifische Eigenschaften bestimmter
Mineralarten ausgenutzt werden. Beispiels- ι ΐ weise kann man als Adsorptionsmittel ein Mineral
verwenden, dessert hydrophobische Oberfläche den Verbrauch an oberflächenaktivem Mittel auf ein
Minimum herabsetzt, beispielsweise Talcum. Auch kann man als Adsorptionsmittel eine Mineralart verwenden, ?<
> welche das betreffende oberflächenaktive Mittel chemisorbiert. Schließlich kann man auch eine Mineralart als
Adsorptionsmittel einsetzen, deren Oberfläche eine entgegengesetzte elektrische Ladung aufweist wie die
Oberfläche des abzutrennenden ersten Minerals. Die Ji
Art des einzusetzenden oberflächenaktiven Mittels hängt bei dieser Ausführungsform in gewissem Ausmaß
von der Art des Minerals ab, dessen Teilchen abgetrennt werden sollen. Im allgemeinen eignet sich jedoch für
diesen Zweck ein langkettiges Amin, welches Vorzugs- «>
weise mindestens 8 Kohlenstoffatome enthält, oder ein langkettiges polymeres Entflockungsmittel mit einem
Durchschnittsmolekulargewicht (Zühlenmittel) von mindestens 100 000, insbesondere ein Polyacrylamid
oder ein Salz einer Polyacrylsäure. ir>
Sobald die feinen Teilchen des abzutrennenden Minerals mit dem als Adsorptionsmittel verwendeten
zweiten Mineral in Berührung kommen, werden die feinen Mineralteilchen infolge des hohen Verhältnisses
von Oberfläche zu Gewicht an den gröberen Teilchen i<
> des als Adsorptionsmittel verwendeten Minerals absorbiert. In manchen Fällen kann es dabei erforderlich sein,
noch weitere geringe Mengen eines oberflächenaktiven Mittels zu der Suspension aus dem Gemisch von
abzutrennendem Mineral und Adsorptionsmittel zuzu- ίί
setzen. Die festen Teilchen des Adsorptionsmittels, die die abzutrennenden feinen Mineralteilchen absorbiert
haben, werden anschließend von den anderen Komponenten der Ausgangsmischung durch an sich bekannte
Methoden abgetrennt, beispielsweise durch Absieben, w mittels hydraulischer Cyclone oder mittels absatzweiser
bzw. kontinuierlicher Sedimentationsverfahren. Zum Schluß werden die absorbierten feinen Mineralteilchen
von den Teilchen des Adsorptionsmittels desorbiert, beispielsweise durch gemeinsames Verrühren in einer r>>
alkalischen Lösung, vorzugsweise einer 5 Gewichtsprozent Natriumhydroxid enthaltenden Lösung. Auf diese
Weise läßt sich eine gute Trennung der feinen Mineralteilchen von den festen Teilchen des Adsorptionsmittels
erzielen. ·><>
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die mit den
abzutrennenden Mineralteilchen beladenen Teilchen des Adsorptionsmittels durch Schwimmaufbereitung
(Flotation) von der wäßrigen Aufschlämmung abge- M trennt. Für die Durchführung der Flotation kommen im
wesentlichen die beiden nachstehenden Arbeitsweisen A und B in Betracht:
Arbeitsweise A
Eine Mischung aus den abzutrennenden Mineralteilchen und einem als Adsorptionsmittel dienenden
zweiten Mineral vird zu einer wäßrigen Aufschlämmung mit einem Feststoffgehalt von mindestens 20
Gewichtsprozent aufgearbeitet, welche anschließend mäßig gerührt wird. Während oder vor dsm Rühren
werden zu der wäßrigen Aufschlämmung folgende weitere Stoffe hinzugesetzt:
(a) Ein Entflockungsmittel,
(b) ein Alkali zwecks Einstellung des pH-Wertes der wäßrigen Aufschlämmung auf einen alkalischen
Bereich und
(c) ein Sammler für eines der beiden Mineralien.
Nach dem Rühren setzt man der Aufschlämmung auch noch einen Schäumer hinzu. Diese mit Chemikalien
versetzte Aufschlämmung speist man dann, gegebenenfalls nach Verdünnen bis auf einen Feststoffgehalt von
15 bis 30 Gewichtsprozent, in eine Flotationszelle mit einer zentral angeordneten, unter dem Flüssigkeitsspiegel
befindlichen Prallplatte tin. In dieser Zelle wird die übliche Flotation durchgeführt, und man erhält ein
Schaumprodukt, welches im wesentlichen aus einem der beiden Mineralarten besteht, sowie eine abgezogene
Trübe, welche im wesentlichen die andere Mberalart enthält. Als Entflockungsmittel eignet sich für diese
Ausführungsform beispielsweise Natriumsilicat, welches zweckmäßig in einer Menge von 0,454 bis 5,44 kg je
1016 kg des Gemisches der beiden Mineralarten angewendet wird. Der pH-Wert der wäßrigen Aufschlämmung
kann durch Zusatz von Ammoniumhydroxid oder eines anderen Alkalis auf den gewünschten
Wert im alkalischen Bereich angehoben werden. Ammoniumhydroxid wird für diesen Zweck im allgemeinen
in Mengen von 0,454 bis 5,44 kg je 1016 kg der Mineralmischung angewendet. Als Sammler kann
beispielsweise eine Fettsäure mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen verwendet werden.
Bevorzugt werden für diesen Zweck Ölsäure und Laurinsäure. ölsäure wird dabei im allgemeinen in
Mengen von 0,68 bis 3,402 kg je 1016 kg der Mineralmischung angewendet. Als Schäumer eignet sich
beispielsweise Kiefernöl oder ein PolypropylenglvKolmethyl-
oder -äthyläther. Gewünschtenfalls kann auch noch ein Aktivator mitverwendet werden, beispielsweise
ein wasserlösliches Salz eines Schwermetalls oder eines Erdalkalimetalls, einschließlich Magnesium, wie
Bleiacetat oder Calciumchlorid.
Arbeitsweise B
Die Mischung aus der Mineralart mit den abzutrennenden feinen Tei'chen und einem zweiten als
Adsorptionsmittel dienenden Mineral wird zu einer wäßrigen Aufschlämmung mit einem Feststoffgehalt
von mindestens 20 Gewichtsprozent aufgearbeitet, und dann setzt man Mineralsäure hinzu, bis der pH-Wert
höchstens noch 4,0 beträgt. Anschließend setzt man einen kationaktiven Sammler zusammen mit einem
Schäumer zu der wäßrigen Aufschlämmung hinzu. Diese mit Chemikalien versetzte wäßrige Aufschlämmung
wird anschließend mäßig gerührt und dann in eine Flotationszelle eingespeist, wobei man gewünschtenfalls
den Feststoffgehalt vorher durch Verdünnen auf einen Wert im Bereich von 15 bis 30 Gewichtsprozent
eingestellt hat. Auch bei dieser Arbeitsweise ist die
Flotationszelle mit einer zentral angeordneten und unterhalb des Flüssigkeitsspiegel befindlichen Prall-
platte versehen. Das bei der Flotation gebildete Schaumprodukt enthält praktisch die gesamte Menge
einer der beiden Mineralarten, es wird abgetrennt und dann zerstört man den Schaum durch Besprühen mit
Druckwasser. Der kationaktive Sammler wird zweckmäßig in Form eines aliphatischen Amins mit 8 bis 20
Kohlenstoffatomen oder in Form eines Acetats oder Hydrochlorids eines solchen Amins eingesetzt Zweckmäßig
werden 0,091 bis 0,907 kg des Sammlers je 1016 kg der Mineralmischung verwendet. Als Schäumer
eignet sich auch in diesem Fall Kiefernöl oder ein Polypropylenglykolmethyl- oder -äthyläther. Dabei
wird der Schäumer in praktisch den gleichen Gewichtsmengen eingesetzt wie der Sammler. Auch in diesem
Fall werden die feinen Mineralteilchen von den Teilchen des Adsorptionsmittels anschließend in an sich bekannter
Weise abgetrennt. Bei dieser Ausführungsform können als oberflächenaktive Mittel langkettige polymere
Entflockungsmittel verwendet werden, beispielsweise Polyacrylamid oder ein Salz einer Polyacrylsäure
mit einem Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel) von mindestens 100 000. Bei dieser Arbeitsweise B
ist es jedoch erforderlich, größere Mengen der oberflächenaktiven Mittel zu verwenden als bei
Arbeitsweise A, doch besteht wiederum der Vorteil, daß dabei feinere Teilchen des Adsorptionsmittels verwendet
werden können.
Gemäß einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Mineralart, aus der
die feinen Teilchen bestehen, wiederum in eine vollständig ausgeflockte Suspension überführt, beispielsweise
mittels der vorstehend beschriebenen Maßnahmen. Anschließend werden zu dieser Aufschlämmung
Teilchen des Adsorptionsmittels in Form von Fasern zugesetzt. Dabei können die folgenden
Fasertypen verwendet werden:
a) Fasern, die im natürlichen Zustand auf der gesamten
Länge Wasserstoffionen oder andere kationische Gruppen aufweisen;
b) Fasern, die durch Adsorbieren kationisch oberflächenaktiver Verbindungen in solche Fasern mit
Eigenschaften des Typs a) überführt worden sind;
c) Mineralfasern, z. B. Asbest.
Solche Fasern werden beispielsweise durch Rühren in der ausgeflockten Mineralsuspension dispergiert und
dabei absorbiert die Faseroberfläche die feinen Mineralteilchcn. Anschließend werden die beladenen
Fasern von der Suspension abgetrennt und dann können die feinen Mineralteilchen in an sich bekannter Weise
von der Faseroberfläche desorbiert werden. Oberflächenaktive Verbindungen, welche sich sehr gut gemäß
b) zur Erzeugung von Faseroberflächen eignen, die Wasserstoff ionen oder andere kationische Gruppen
aufweisen, sind vor allem kationische Stärkesorten, kationische Polyamine oder Polyäthylenimine.
Anstelle einer einzigen Mineralart, welche feine Teilchen enthält, können selbstverständlich im Verfahren
der Erfindung auch Mineralmischangen als Ausgangsmaterial eingesetzt werden. Sobald diese Ausgangsmischung
mit den festen Teilchen des Adsorptionsmittels in Berührung gebracht wird, werden die
feinen Teilchen einer in der Mischung enthaltenen Mineralart bevorzugt von den Teilchen des Adsorptionsmittels
adsorbiert, wobei im allgemeinen die adsorbierte Mineralart diejenige ist, welche die größte
Affinität für das oberflächenaktive Mittel aufweist, mit
welchem die Oberfläche der Teilchen des Adsorptionsmittels behandelt worden ist, oder welche die größte
Affinität für die natürliche Oberfläche der Teilchen des Adsorptionsmittels aufweist. Die Abtrennung der
beladenen Teilchen des Adsorptionsmittels von den '· übrigen Komponenten der Ausgangsmischung bzw. die
Desorption der absorbierten Mineralstoffteilchen von den festen Teilchen des Adsorptionsmittels erfolgt in
der gleichen Weise wie vorstehend beschrieben.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Gebändeter Kalkstein wird zerkleinert und die festen Teilchen mit einer Größe im Bereich von 0,152 bis
0.295 mm werden mit einer verdünnten Lösung eines
i> Polyacrylamids mit einem Durchschnittsmolekulargewicht
(Zahlenmitiel) von 1 000 000 in einer Menge entsprechend 0,045 kg des Polyacrylamids je 1016 kg
des Kalksteins behandelt. Außerdem wird eine lOgewichtsprozentige
Suspension eines Kaolins, welcher 1
2i> Gewichtsprozent Teilchen mit einer Größe entsprechend
einer Siebmaschen weite von mehr als 10 μ und 35 Gewichtsprozent an Teilchen mit einer Größe entsprechend
weniger als 0,5 μ Maschenweite (diese kleinen Teilchen haben eine Sinkgeschwindigkeit im Schwer-
.' · kraltfeld bei 200C von höchstens 1 mm/Stunde) enthält,
durch Zusatz von 0,30 Gewichtsprozent Natriumhexametaphosphat,
bezogen auf das Trockengewicht an Kaolin, ausgeflockt. Der in der vorstehend beschriebenen
Weise behandelte Kalkstein, welcher in diesem Fall
JM als Adsorptionsmittel dient, wird dann zu der ausgeflockten
Kaolinsuspension zugesetzt, und diese Mischung wird 10 Minuten lang mäßig gerührt, worauf
man die Suspension 3 Minuten lang stehenläßt. Die Mischung trennt sich dabei in eine untere Schicht,
··> welche im wesentlichen die Kalksteinteilchen mit daran
absorbierten feinen Kaolinteilchen enthält, und in eine überstehende Schicht, welche die weniger feinen
Kaolinteilchen enthält. Anschließend wird die Teilchengröße des Kaolins in der überstehenden Schicht
in bestimmt, und es zeig1 sich, daß dieser Kaolin 1.5
Gewichtsprozent an Teilchen mit einer Größe entsprechend einer Maschenweite von mehr als 10 μ und
außerdem 13 Gewichtsprozent an Teilchen mit einer Größe entsprechend einer Maschenweite von weniger
■ι' als 0.5 μ enthält. Auf diese Weise sind also die feinen
Mineralteilchen mit einer Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 20°C von höchstens 1 mm/h von
den gröberen Kaolinteilchen abgetrennt worden. Anschließend werden die auf dem Kalkstein absorbier-
" ten feinen Kaolinteilchen von diesem desorbiert, indem man diese Mischung in einer wäßrigen Lösung rührt,
welche 5 Gewichtsprozent Natriumhydroxid enthält. Anschließend setzt der Kalkstein ab und der Kaolin
verbleibt in Suspension.
Eine Kalksteinprobe mit einer Teilchengröße im Bereich von 0,076 bis 0,295 mm wird mit einer
verdünnten wäßrigen Suspension eines Polyacrylamids ■v.' mit einem Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel)
von 500 000 behandelt, wobei 0,045 kg Polyacrylamid je 1016 kg Kalkstein angewendet werden.
Außerdem wird eine lOgewichtsprozcntige Suspension von Kaolin hergestellt, der I Gewichtsprozent Teilchen
• mit einer Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von mehr als 10 μ sowie 4t Gewichtsprozent Teilchen
mit einer Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von weniger als 0,5 μ enthält. Die zuletzt genannten
feinen Teilchen haben eine Sinkgeschwindigkeit bei 20° C im Schwerkraftfeld von höchstens 1 mm/h. Durch
Zusatz von 2,268 kg Natriumsilicat je 1016 kg des
Kaolins wird diese Suspension ausgeflockt. Anschließend werden die behandelten Kalksteinteilchen als
Adsorptionsmittel zu der Kaolinsuspension zugesetzt, und diese Mischung wird 10 Minuten lang gerührt.
Anschließend setzt man 0,091 kg ölsäure je 1016 kg Mineralmischung zu und rührt weitere 15 Minuten,
worauf man die gerührte Mischung in eine Flotationszelle überführt und dabei den Kalkstein als Schaumprodukt entfernt Es wird die Größe der Kaolinteilchen in
der verbleibenden Mineraltrübe bestimmt und gefunden, daß dieser Kaolin 2,1 Gewichtsprozent an Teilchen
mit einer Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von mehr ais lö μ und 22 Gewichtsprozent an Teilchen
mit einer Größe entsprechend einer Maschenweite von weniger als 0,5 μ enthält Auf die beschriebene Weise
sind also die feinen Kaolinteilchen mit einer Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 20° C von
höchstens 1 mm/h von den gröberen Kaolinteiichen abgetrennt wordei;.
Eine wäßrige Pulpe aus gebleichtem Sulfitzellstoff wird auf einem Sieb mit einer Maschenweite von
0,152 mm ausgewaschen, und auf diese Weise werden die feinen Teilchen entfernt Anschließend werden die
auf dem Sieb verbliebenen Fasern zu einer 5gewichtsprozentigen wäßrigen Suspension aufgearbeitet, welcher unter Rühren eine im Handel erhältliche
kationische Stärke in einer Menge entsprechend 2,268 kg je 1016 kg Fasern zugesetzt werden. Die so
behandelten Fasern werden dann als Adsorptionsmittel einer 15gewichtsprozentigen wäßrigen Kaolinsuspension zugesetzt welche 1 Gewichtsprozent Teilchen mit
einer Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von mehr als 10 μ und 29 Gewichtsprozent an Teilchen mit
einer Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von weniger als 0,5 μ enthält Aus dieser Kaolinsuspension
werden erfindungsgemäß die feinen Mineralteilchen mit einer Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 20° C
von höchstens 1 mm/h abgetrennt Zu diesem Zweck wird die Mischung aus der Kaolinsuspension und den
Fasern 6 Minuten lang gerührt und anschließend läßt man sie durch ein Sieb mit einer Maschenweite von
0,152 mm laufen. Die durch das Sieb hindurchgehende Kaolinsuspension weist eine Größenverteilung der
Kaolinteilchen derart auf, daß 13 Gewichtsprozent der
Teilchen eine Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von mehr als 10 Mikron und 15 Gewichtsprozent
eine Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von weniger als 0,5 μ aufweisen. Auf diese Weise sind also
die feinen Kaolinteilchen mit einer Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 200C von höchstens 1 mm/h von
den gröberen Kaolinteilchen getrennt worden.
Es wird eine lOgewichtsprozentige Kaolinsuspension
hergestellt, welche 1 Gewichtsprozent an Teilchen mit einer Größe entsprechend einer Maschenweite von
mehr als 10 μ und 35 Gewichtsprozent an Teilchen mit einer Größe entsprechend einer Siebmaschenweite von
weniger als 0,5 μ enthält Diese feinen Teilchen haben eine Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 200C
von höchstens 1 mm/h. Diese Kaolinsuspension wird durch Zusatz von 030 Gewichtsprozent Natriumhexametaphosphat, bezogen auf das Trockengewicht des
Kaolins, ausgeflockt. Anschließend leitet man die ausgeflockte wäßrige Kaolinsuspension von unten nach'
oben durch ein Festbett, welches aus Teilchen eines gebänderten Kalksteins mit einer Teilchengröße im
Bereich von 0,152 bis 0,295 mm besteht Die Kalksteinteilchen sind vorher mit einem Polyacrylamid mit einem
Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel) von 1 000 000 in einer Menge von 0,045 kg Polyacrylamid je
1016 kg Kalkstein überzogen worden. Diese überzoge
nen Kalksteinteilchen dienen als Adsorptionsmittel zur
Abtrennung der feinen Kaolinteilchen. Man läßt die wäßrige Kaolinsuspension im Kreislauf etwa 15
Minuten lang mehrmals durch das Bett aus behandelten Kalksteinteilchen strömen. Anschließend wird die
Verteilung der Teilchengröße in der Kaolinsuspension bestimmt, und es zeigt sich, daß diese Suspension 2
Gewichtsprozent an Teilchen mit einer Größe entsprechend einer Siebmaschen weite von mehr als 10 μ und 11
Gewichtsprozent an Teilchen mit einer Größe entspre
chend einer Siebmaschenweite von weniger als 0,5 μ
enthält. Die gewünschte Abtrennung der feinen Mineralteilchen ist also zufriedenstellend gelungen.
Gebänderter Kalkstein wird zerkleinert und die Teilchen mit einer Größe im Bereich von 125 bis 250 μ
Durchmesser werden mit einer verdünnten Lösung eines Polyacrylamids mit einem Durchschnittsmolekulargewicht (Zahlenmittel) von 1 000 000 überzogen,
wobei 0,045 kg des Polyacrylamids je 1016 kg Kalkstein
angewendet werden. Außerdem wird eine lOgewichtsprozentige Suspension aus einem unreinen Kaolinmineral hergestellt, welches als Verunreinigung etwa 5
Gewichtsprozent feinen Quarz enthält Dieses Mineral
gemisch weist eine Verteilung der Teilchengröße derart
auf, daß 73 Gewichtsprozent aus Teilchen mit einer Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 200C von
höchstens 1 mm/h bestehen. Diese Suspension wird durch Zusatz von 0,30 Gewichtsprozent Natriumhexa
metaphosphat bezogen auf das Trockengewicht der
Feststoffe, ausgeflockt. Anschließend setzt man den behandelten Kalkstein als Adsorptionsmittel zu der
ausgedockten Kaolinsuspension hinzu und rührt etwa 10 Minuten lang mäßig, worauf man die Suspension 3
Minuten lang stehenläßt Die Mischung trennt sich in eine untere Schicht welche die Kalksteinteilchen mit
den daran absorbierten feinen Kaolinteilchen enthält sowie eine überstehende Schicht auf, welche vor allem
die groben Mineralteilchen und etwas Kaolin enthält
so Die mit dem feinen Kaolin beladenen Kalksteinteilchen werden dann von der überstehenden Schicht abgetrennt indem man die Mischung durch ein Sieb mit einer
Maschenweite von 0,003 mm gibt und die feinen Kaolinteilchen werden ihrerseits von den Kalksteinteil
chen getrennt, indem man diese Teilchen 10 Minuten
lang in einer Lösung rührt welche 5 Gewichtsprozent Natriumhydroxid enthält Anschließend läßt man diese
Mischung wiederum durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,003 mm laufen und bewahrt die Suspension
auf, welche durch dieses Sieb hindurchgeht Es zeigt sich, daß die festen Teilchen dieser Suspension praktisch nur
aus Kaolin bestehen, wobei der Quarzanteil nur noch 0,5 Gewichtsprozent ausmacht, und daß außerdem 86
Gewichtsprozent der suspendierten Kaolinteilchen eine
Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 200C von
höchstens 1 mm/h aufweisen. Dies bestätigt daß die
gewünschte Auftrennung zur Zufriedenheit gegluckt ist
Claims (7)
1. Verfahren zum Abtrennen von feinen Mineralteiichen
mit einer Sinkgeschwindigkeit im Schwerkraftfeld bei 200C von höchstens 1 mm/h aus einer
Mischung mit anderen festen Teilchen, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung dieser -Mischung herstellt, daß man
zu dieser Aufschlämmung feste, als Adsorptionsmittel dienende Teilchen mit einem mittleren Durchmesser
von mindestens 10 μ, die in Form von Granulaten oder in Form von kurzen Fasern
vorliegen, zugibt, daß man das Adsorptionsmittel mit den darauf adsorbierten feinen Mineralteilchen von
den anderen Komponenten der Mischung abtrennt und schließlich die feinen Mineralteilchen von dem
Adsorptionsmittel desorbiert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Teilchen des Adsorptionsmittels in Form von kurzen Fasern vorliegen, die
eine Länge von 1 bis 3 mm aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abzutrennenden feinen
Mineralteilchen im Gemisch mit gröberen Teilchen der gleichen Mineralart und/oder im Gemisch mit
feinen Teilchen einer oder mehrerer anderer Mineralarten vorliegen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufzutrennende Mischung
der Mineralteilchen vor Zusatz der Teilchen des Adsorptionsmittels durch Zusatz von 0,05 bis 0,5
Gewichtsprozent eines Entflockungsmittels, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, in eine
ausgeflockte, wäßrige Suspension überführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung durch Flotation
erfolgt, indem man der wäßrigen Aufschlämmung mit einem Feststoffgehalt von mindestens 20
Gewichtsprozent Entflockungsmittel, Alkalien zur Anhebung des pH-Wertes in den alkalischen Bereich
bzw. Mineralsäuren zur Einstellung eines pH-Wertes von höchstens 4,0, Sammler und Schäumer zusetzt,
wobei man in die Flotationszelle vorzugsweise eine Aufschlämmung mit einem Feststoffgehalt von 15
bis 30 Gewichtsprozent einspeist, und daß die Teilchen des beladenen Adsorptionsmittels sich
entweder im gebildeten Schaum oder in der Resttrübe sammeln.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die absorbierten feinen
Mineralteilchen durch gemeinsames Verrühren in einer alkalischen Lösung von den festen Teilchen des
Adsorptionsmittel abtrennt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalische Lösung eine 5
Gewichtsprozent Natriumhydroxid enthaltende Lösung verwendet.
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