DE2206564B2 - Verwendung wasserlöslicher Polymerisate als Flockungsmittel für wäßrige Suspensionen - Google Patents
Verwendung wasserlöslicher Polymerisate als Flockungsmittel für wäßrige SuspensionenInfo
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Description
— CH5 — C —
R,
IO
CONHCH2N-R3 -X--
I z
R4
bestehen, in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine
Methylgruppe darstellt, R2 eine niedermolekulare Alkylgruppe bedeutet, die Symbole R3 und R4,
die gleich oder verschieden sind, für niedermolekulare Alkylgruppen oder niedermolekulare Hydroxyalkylgruppen
stehen oder zusammengenommen unter Einbeziehung des Stickstoffatoms, an das sie gebunden sind, ein Ringsystem bilden
können, und in der X ein Anion der Wertigkeit ζ bedeutet, die weiterhin im wesentlichen aus Einheiten
bestehen, die von Vinylmonomeren stammen, und die eine Grenzviskositätszahl, bestimmt
in 3molarer Natriumchloridlösung, von wenigstens 0,5 dl g aufweisen, als Flockungsmittel für
wäßrige Suspensionen.
2. Verwendung von Polymerisaten der allgemeinen Formel gemäß Anspruch 1, in der X einen
Methylsulfat-. Äthylsulfat- oder Chloridrest bedeutet, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung von Polymerisaten der allgemeinen
Formel gemäß Anspruch 1, die durch Polymerisieren von Acrylamid und/oder Methacrylamid,
insbesondere unter Einpolymerisieren von wenigstens einem anderen mischpolymcrisierbaren
Monomeren, Aminomethylieren des Polymerisates durch Umsetzung mit einem sekundären
Amin und Formaldehyd und Quaternisieren wenigstens eines Teiles der entstandenen aminomethylierten
Amidgruppen hergestellt worden sind, für den Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung von Polymerisaten nach Anspruch I als Flockungsmittel für Abwasserschlammsuspensionen.
564
Trennungen, z. B. durch Filtration, Flotation oder Sedimentation, erforderlich ist. Diese Schwierigkeiten
treten besonders augenfällig in Erscheinung, wenn größere Mengen suspendierter Stoffe von 0,5 Gewichtsprozent
aufwärts vorhanden sind, wobei die Suspensionen bereits pastenartige Konsistenz annehmen
und gemeinhin als Schlämme bezeichnet werden.
Es ist an sich bekannt, daß man die Entwässerung von Abwasserschlämmen und ähnlichen organischen
Suspensionen durch Einmischen chemischer Reagenzien fördern kann, um eine Koagulierung oder
Flockung auszulösen. Zu diesem Zweck werden außer Kalk oder Eisen- oder Aluminiumsalztn seit neuestem
auch synthetische Polyelektrolyte, insbesondere gewisse kationische Mischpolymerisate des Acrylamids,
verwendet.
In der USA.-Patentschrift 3409 546 ist die Verwendung von N-(Aminomethyl)-polyacrylamiden zusammen
mit anderen kationischen Polymerisaten zur Behandlung \on Abwasserschlamm und in der IISA,-Patentschnft
34 14 514 die Verwendung eines Mischpolymerisates aus Acrylamid und einem quatemisierten
kationischen Methucrylatester für diesen Zweck beschrieben. Es ist ferner bekannt. Polyäthylenimine
und Homopolymerisate von kationischen Acrylaten und Methacrylaten und andere kationische Polymerisate,
wie Polyvinylpyridine, zu verwenden.
Die Brauchbarkeit solcher Polymerisate zur Flokkung und Koagulation von organischen Schlämmen
wird jedoch durch zahlreiche Umstände eingeschränkt. Beispielsweise sind manche Schlämme durchaus mit
diesen Reagenzien ausllockbar, andere erfordern jedoch eine außerordentlich hohe Dosierung der Reagenzien.
Die Ausflockung kann weite·· durch Änderungen der Zusammensetzung des Schlammes, z. B.
infolge von Schwankungen der Zuführung von Material zum schlammbildenden Prozeß und b/w oder der
Oxidationsbedingungen, die /um Schlammbildungspro/eß gehören, erschwert werden.
Darüber hinaus sind Schlämme keineswegs ungewöhnlich, die aus irgendwelchen Gründen einer
Flockung durch irgendwelche bekannte polymere Flockungsmittel nicht zugänglich sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von wasserlöslichen Polymerisaten als
Flockungsmittel für wäßrige Suspensionen, insbesondere für organische Schlämme mit größerer Wirksamkeit
und größerer Wirkungsbreitc als die meisten bekannten Flockungsmittel.
Diese neuen wasserlöslichen Polymerisate bestehen zu mindestens 60% aus wiederkehrenden Einheiten
der allgemeinen Formel
Die vorliegende hrfindung betrifft die Verwendung neuer wasserlöslicher Polymerisate als Flockungsmittel
für wäßrige Suspensionen, insbesondere von Suspensionen von organischen Stoffen eiweißartiger
©der celluloscartiger Natur, wie sie als Ablaugen bei der Abwasseraufbereitung anfallen.
Es ist bekannt, daß solche suspendierten Stoffe, die üirer Natur nach hydrophil sind und häufig spezifische
Ciewichte aufweisen, die den spezifischen Gewichten <ler wäßrigen Flüssigkeiten, in denen sie suspendiert
iind. außerordentlich nahekommen, im Gegensatz Iu mehr hydrophoben Mineral-Suspensionen außerordentlich
schwer mit chemischen Ausflockungsmit-IeIn
auszuflocken sind, was vor physikalischen
55
60 CH, C
T*
CONHCH2N
X-"
in der R, ein WasserstolTalom oder eine Melhylgruppe darstellt, R1 eine iiiedermolckulareAlkylgruppe bedeutet,
die Symbole R, und R4, die gleich oder verschieden
sind, für niedermolekulare Alkylgruppen oder niedermolekulare
Hydroxyalkylgruppcn stehen oder zusammengenommen unter Einbeziehung des Stickstoffatoms,
an das sie gebunden sind, ein Ringsyslem
bilden können und in der X ein Anion der Wertigkeit ζ
bedeutet.und bestehen weiterhin im wesentlichen aus Einheiten, die von Vinylmonomeren stammen, und
weisen eine ürenzviskositätszahl, bestimmt in 3molarer Natriumchioridlösung, von wenigstens 0,5 dl/g
auf. Der Ausdruck »niedermolekulare Alkylgruppe« soll eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bezeichnen' Beispiele für den Rest R, sind die Methyl-, Äthyl-,
Propyl-, n- oder Isobutylgruppen. Solche Reste können
auch als Vertreter der Symbole R3 und R4 angeführt
werden und ebenso die entsprechenden hydroxysubstituierten Reste. Geeignete niedermolekulare Hydroxyalkylreste
entsprechen der Formel CnH2nOH,
in der η gleich 2, 3 oder 4 ist. Die bevorzugt in Frage
kommenden Polymerisate sind diejenigen, in dem-n die Reste R2, R3 und R4 sämtlich Methyl- oder Äthylgruppen
darstellen.
Das aus R3 und R4 unter Einbeziehung des Stickstoffatoms
gebildete Ringsystem weist vorzugsweise 5 bis 8 Kohlenstoffatome auf. Fin geeignetes Ringsvsiem
entspricht z. B. der Formel
CH2-CH2
CH, - -CH,
in der N das quaternare Stickstoffatom der kationischen
Gruppe darstellt und M für ein Sauerstoffa'· m. die Nil-Gruppe oder für einen AlkyJenrest, ζ. Η du
C'Hi-Gruppe, steht.
Die positiven lonenladungen der l'ilymerisatkelte
werden elektrisch ausgeglichen durch eine äquivalente Zahl von Gegenanionen X . die organischer oder
anorganischer Natur sein können. X besieht am besten aus einem einwertigen Anion, kann aber auch ein
zweiwertiges oder mehrwertiges Anion sein, vorausgesetzt, daß das Vorhandensein eines solchen Anions
nicht Anlaß zur Entstehung von Produkten gibt, die im Wasser unlöslich sind. Typische Anioncn. die
Anwendung finden können, sind das Sulfat. Chlorid, Jodid und Bromid. Zu den in Frage kommenden
geeigneten organischen Anionen gehören das Acetat, Methylsulfal oder Äthylsulfat. Bevorzugte Reste X
sind der Melhylsulfal-, Äthylsulfat- oder Chloridrest.
Wenigstens 60% der wiederkehrenden Einheiten des Polymerisates müssen der angegebenen allgemei- jo
nen Formel entsprechen. Am besten beträgt dieser Anteil mindestens 80%. Ein Teil oder die Gesamtheit
der übrigen wiederkehrenden Einheiten im Polymerisat können aus Acrylamid- oder Methacrylamid-Einheiten
bestehen. Das Polymerisat kann ferner weitere Einheiten enthalten, die von anderen Vinylmonomeren
stammen. Die Einführung dieser Einheiten kann in erster Linie zum Zweck der Herabsetzung
der Herstellungskosten des Produktes erfolgen. Derartige Einheiten können aus verschiedenen
wasserlöslichen Monomeren stammen, z. B. aus Acrylsäure oder Methacrylsäure, oder aus wasserunlöslichen
Monomeren, wie Vinylacetat, Mcthylacrylat, Acrylnitril
oder Styrol. Geeignete Ausgangsmonomeigemisehe bestehen z. B. aus Acrylamid und Methacrylamid
im Verhältnis 50:50 oder aus Acrylamid und Vinylacetat im Verhältnis 90:10. Das Einpolymerisicren
von manchen dieser anderen Einheilen kann eine Herabsetzung der Wasserlöslichkeit des Polymerisates
zur Folge haben, und demzufolge muß sorgfältig darauf geachtet werden, sicherzustellen, daß
Art und Menge solcher Comonomeren derart gewählt werden, daß das Polymerisat eine für den angestrebten
Verwendungszweck ausreichende Wasserlöslichkeit aufweist.
Das Polymerisat wird vorzugsweise in der Weise hergestellt, daß man Acrylamid oder Methacrylamid
oder Gemische davon gegebenenfalls zusammen mit anderen geeigneten mischpolymerisierbaren Comonomeren
in Gegenwart eines freie Radikale liefernden Katalysators polymerisiert und danach zumindest
60%, vorzugsweise alle dieser Einheiten, z. B. durch Umsetzung mit Formaldehyd und einem geeigneten
sekundären Amin, wie Dimethylamin, Diäthylamin, Piperidin oder Di-(/f-hydroxyäthyl)-amin aminomethyliert
und durch Umset2.en, z. B. mit einem Alkylierungsmittel, wie Dimethylsulfat, Methylchlorid,
Methyljodid, Methylbromid oder entsprechenden Alkylverbmdungen qualernisiert. Das Polymerisat
kann jedoch z. B. auch durch Hydrolysieren eines geeigneten Acrylnitril-Polymerisates hergestellt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate sollen sich bei der Konzentration und unter den
Bedingungen, unter denen sie zum Flocken von Suspensionen verwendet werden, vollständig in Wasser
lösen, d. h . sie sollen unter Praxisbedingungen in den Wässern, die einen pH-Wert zwischen 1 und 14 aufweisen,
bei der Temperatur der umgebenden Atmosphäre in einer Konzentration von wenigstens 5%
löslich sein.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate müssen ein hohes Molekulargewicht aufweisen, das
der Grcnzviskositätszahl von wenigstens 0,5 dl g entspricht, bestimmt an einer Lösung des Polymerisates
in 3molarer Natriumchloridlösung. Vorzugsweise beträgt
diese Zahl jedoch 1 dl g oder mehr.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate stellen vorzugsweise im wesentlichen lineare Polymerisate
dar.
Wenn auch die neuen Polymerisate dazu verwende! werden können, um die Entwässerung einer großen
Vielzahl von Suspensionen zu fördern, so zeigen sie doch die größte Überlegenheit gegenüber den zum
Stand der Technik gehörigen Materialien bei Schlämmen eiweißartiger oder celluloseartiger Natur oder
die durch biologischen Abbau solcher Stoffe erhallen worden sind.
Die auszudockende organische Suspension kann aus rohem oder verarbeitetem Abwasser aus der
Nahrungsmittelindustrie oder Gärungsindustrie stammen oder aus anderen verdünnten organischen Suspensionen
bestehen, die gegebenenfalls bereits ein- oder mehrmals absitzen gelassen und einer biologischen
anaeroben Faulung unterworfen worden sind. Der Faulschlamm weist für gewöhnlich einen Fcststoffgehalt
von etwa 1 bis 8 Gewichtsprozent auf.
Der Zusatz der erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate erfolgt für gewöhn I ich in Form einer wäßrigen
Lösung des Polymerisates, einer Konzentralion von /. B. 0,01 bis I Gewichtsprozent, vorzugsweise von
0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent. Die Gesamtmenge des zugesetzten Polymerisates kann beträchtlich schwanken,
und zwar je nach der Suspension, die zu behandeln ist, und je nach dem Enlwässcrungsgrad. der erforderlich
ist. Typische Dosierungsmengen für einen
Abwasserschlamm liegen zwischen 0,1 und 0.5% Polymerisat, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Schlammfeststoffe. Die Zugabe erfolgt in üblicher Weise unter Durchrühren des Gemischesaus Schlamm
»nd Flockungsmittel, um die F'ckung herbeizuführen.
Danach kann die Abtrennung der abgesetzten Feststoffe von der Flüssigkeit mit Hilfe an sich üblicher
Methoden erfolgen, z.B. durch I ütralioi und b/w.
oder Sedimentation.
Dk Erfindung ist insbesondere für die Papier-Industrie bei der Behandlung von wäßrigen Ablaugen,
die Ccllulosefasern enthalten, von Bedeutung, vor allem bei solchen cellulosehattigen Abwässern, die
auf Grund der Anwesenheit von alkalischen Papicrbeslandteilen
oder Verarbeitungshilfsstoffen einen pH-Wert von über 8 aufweisen Solche Abwasser
können eine Konzentration an suspendierten Stoffen !wischen 50TeHe1I pro Million Teile bis zu 1 oder 2%
oder noch mehr aufweisen.
Da die erfindungsgemäß verwendeten neuen Flokkungsmittcl
wirksamer als die meisten bei Abwässern und anderen organischen Schlämmen anwendbaren
bekannten Flockungsmittel sind, liegen die Behandlungskosten bei ihrer Verwendung weit niedriger als
die Kosten, die man bei den bekannten Flockungsmitteln aufwenden muß. Sie sind außerdem innerhalb
eines breiteren Bereiches von Schlamm-Zustandsformen
wirksam, insbesondere bei solchen mit stark alkalischem Charakter, der die bisher bekannten
Flockungsmittel wirkungslos machte.
Obwohl die Polymerisate für gewöhnlich als 0,01-bis l%ige Lösungen angewendet werden, ist es häufig
zweckmäßig, sie als stärker konzentrierte Lösungen <z. B. 5- bis 50%ige, vorzugsweise 10- bis 30%igc)
Lösungen in Wasser zu formulieren und sie vor
Gebrauch zu verdünnen.
Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele näher erläutert werden.
40 einer Entwässerungsbehandlung unterworfen, bei der als Flockungsmittel das Produkt A oder das Produkt B
verwendet wurde. Bei jedem Test betrug die Menge des Produktes A oder des Produktes B 0,2%, berechnet
als festes Polymerisat und bezogen auf die Schlamm-Feststoffe, und die Produkte wurden in Form einer
0,5%igen Lösung in Wasser zugesetzt. Der Zusatz erfolgte unter mäßig schnellem Rühren. Nach der
Zugabe des Abwasser-Flockungsmittels wurde das Gemisch durchgerührt, und es wurden die Kennzahlen
für tiie Entwässerung des Schlammes an Hand der Kapillar-Saugzeit gemäß der Vorschrift (Techlink)
Nr. 632 vom August 1970 des »Ministry of Technology« bestimmt. Hierbei wird die Zeit, die zum Aufziehen
der Flüssigkeit aus der Schlammasse vermittels der Kapillarwirkung eines absorbierenden Filterpapiers
benötigt wird, bestimmt. Für gewöhnlich werden sehr gute Übereinstimmungen zwischen diesem
Labortest und den Ergebnissen im praktischen Betrieb erzielt. Bei diesem Schlamm ist eine Kapillar-Saugzeit
von 100 Sekunden oder weniger ein Anzeichen für eine ausgezeichnete Konditionierung des Schlammes.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Dauer des
Luflblasens
Luflblasens
(Minuten)
Produkt A
Produkt B
Produkt B
Kapillar-Saug/eit (Sekunden) nach der
K nhlcndioxid-Ausi reibung
K nhlcndioxid-Ausi reibung
5 Min.
70
40
10 Mm. 20Min
150
55
55
830
53
3(1 Min.
860
55
hin Verglcichsfiockungsmittcl Λ. hergestellt durch
Erhitzen von 71 g einer 10%igen I sung eines Acrylamidhomopolymerisatcs
mit einer i'iundmolarcn Viskositätszahl
von 2.3 in Wasser, mit 9 g einer 36%igen Formaldehydlösung und 8 g Diäthylamin 4 Stunden
auf 70 C in einem Kolben unter Rühren und Kühlen am Rückfluß mit im wesentlichen unveränderter
Grenzviskositäts/ahl und etwa 15 Molprozent nicht umgesetzten Amidgruppen und clwr 80 Molprozent
in Aminomcthylamidgruppcn und etwa 5 Molprozcnt in Hydroxymelhylamidgruppen übergeführten Amidgruppen
sowie ein erfindungsgemäß zu verwendendes Flockungsmittel B, hergestellt durch Erwärmen der
Lösung des Produktes A mit 14 g Dimethylsulfat 4 Stunden auf 30" C und danach Abkühlen mit einer
Grenzviskositätszahl von 2,3 dl/g und etwa 15 Molprozent Amidgruppen, 5 Molprozent Hydroxymethyl- ·
amidgruppen und 80 Molprozcnt quaternisicrle Aminomethylgruppcn (R2, R3 und R4 = sämtlich
Methylgruppen und X = Mcthylsulfat) wurden als Flockungsmittel bei Haushaltsabwässerschlämmen getestet,
die bei einem anaeroben Faulungsprozcß anfielen. Das störende, noch im Schlamm gelöste durch
den Faulungsprozeß gebildete Kohlendioxid wurde durch Lufteinblasen entfernt. Es wurden in gewissen
Zeitabständen Proben des Abwassers entnommen und Die Ergebnisse zeigen, daß bei Zusatz des Produktes
B nach der Lehre der Erfindung eine schnelle Entwässerung bei allen Stadien der Kohlendioxid-Austreibung
bewirkt wurde, wohingegen das Vcrgleichsprodukt A zu Beginn weniger gut wirksam ist
und seine Wirksamkeit mit Fortschreiten der Kohlendioxid-Austreibung schnell abnimmt.
Es wurde ein Vergleichs-Flockungsmittel C, hergestellt wie das Produkt A mit der Abänderung, daß
die Grcnzviskosilätszahl des Polyacrylamidharzes und des aminomethylicrten Polyacrylamids 1,0 dl g
anstalt 2,3 dl/g betrug, sowie ein Flockungsmittel D,
das erfindungsgemäß verwendet wurde und durch Erhitzen des Produkts C in Form einer 10%igen
Lösung in Wasser 48 Stunden lang mit einer äquimolaren Menge Methylchlorid in einem Autoklav
auf 50 C hergestellt wurde und eine Grenzviskositätszahl 1,0 dl/g hatte (X = Chlorid) sowie ein im Handel
erhältliches Polyäthylenimin vom Molekulargewicht 100 000, als Produkt E bezeichnet, und ein im Handel
erhältliches Mischpolymerisat, das aus Acrylamid und Dimcthylaminoälhylmethacrylat im Verhältnis
50: 50 hergestellt und mit Mcthylchlorid quatcrnisicrl worden war, als Produkt F bezeichnet, gemäß Beispiel
1 bei einem Faulschlamm mit einem Feststoffgchalt von 2,1% und einem pH von 7,3 aus einer
Abwasscrkläranlage geprüft. Nach der Belüftung zum Austreiben des Kohlendioxids stieg der pH-Wert
auf 7,8. Es wurde der Originalschlamm und der
belüftete Schlamm verwendet. Die erhaltenen Hrgcbnissc
sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt. Die Produkte wurden in einer Dosierung von
0,25% Polymerisat, bezogen auf die Schlamm-Feststoffe, angewendet. Bei dieser Anwendungs-Dosierung
wurde eine Kapillar-Saugzeil von 50 Sekunden oder weniger als ein technisch befriedigendes Ergebnis
angesehen.
Produkt
Kapillar-Saugzcit (Sekunden)
Oriyinal-SchlaiTiiTi belüfteter Schlamm
Oriyinal-SchlaiTiiTi belüfteter Schlamm
C | 20 | 122 |
D | 14 | 30 |
E | 120 | 179 |
F | 24 | 86 |
das Produkt H ein im Handel erhältliches kaiionisches Abwasscr-Kondilioniermiitel des
Polyamid ■'Epichlorhydrinharz-Typs. das Produkt 1 ein im Handel erhältliches
Λ minomethy !-polyacrylamid.
Die Reagenzien wurden in Dosierungsmengen von 0,3. 0.4 und 0,5% angewendet, bezogen auf die
Trockenstoffe des Schlammes.
Bei diesen Schlämmen wurden Kapillar-Saugzeitcn von 100 Sekunden oder darunter einer technisch
befriedigenden Schlamm-Konditionierung entsprechen. Die erhaltenen Kapillar-Saugzciten sind in
Tabelle III zusammengestellt.
Hs ist erkennbar, daß das erlindungsgemäü verwendete
Produkt D die besten Resultate ergab. Das Produkt F, das gleichfalls quaternäre Gruppen enthielt,
wirkte bei diesem Schlamm nicht besonders gut.
Es wurde eine Probe aus einer Abwasser-Aufbereitungsanlage entnommen, bei der ein Gemisch aus
Primärschlamm und belebtem Schlamm zwecks Herabsetzung des Gehaltes an organischen Stoffen vor
der Entwässerung einer mesophilen Faulung unterworfen
worden war. Eine zweite Probe wurde aus dem gleichen Faulsehlammbchältcr 2 Wochen später
entnommen. Es wurden mehrere kanonische chemische Abwasserbehandlungsmittcl auf ihre Wirksamkeit
bei der Konditionierung dieses Schlammes durch Bestimmung der Kapillar-Saugzeit untersucht. Die
erste Schlammprobc wies einen Feststoffgehall von 2.8% auf, und der Gehalt der Feststoffe an organischer
Substanz betrug 49%. Die zweite Schlammprobe wies einen Feststoffgehalt von 4,0% auf, und der Gehalt
der Feststoffe an organischer Substanz betrug 60%. Es wurden die folgenden Reagenzien untersucht:
das Produkt B des Beispiels 1,
die Produkte E und F des Beispiels 2.
das Produkt G — ein im Handel erhältliches Mischpolymerisat aus Acrylamid und einem
quaternären Alkylaminoäthylacrylat im Gewichtsverhältnis 30 : TO.dascineGrcnzviskositätszahl
von 6.5 dl g aufwies.
Produkt | Ursle S | ehumimprohc· | 0.5» „ | /weile | Scnl iiiimprolu | O.S", |
0.3",, | 0.4% | Il | O..V0 | 0.4" 0 | Il | |
B | 55 | 843 | 53 | 23 | 9d| | |
E | 1392 | 9"6 | 36 | 1397 | 1045 | 224 |
F | 297 | KO | 56 | 966 | 663 | 50 |
G | 372 | 56 | 623 | 401 | 64 | 547 |
H | 1164 | 723 | 26 | 1066 | 841 | 800 |
I | 217 | 5 s | 961 | 843 |
Die ausgesprochene Überlegenheit des Produktes B gegenüber den bekannten Flockungsmitteln ist deutlich
erkennbar.
Die Produkte B von Beispiel I und G von Beispiel 3 wurden einem Test im Großmaßstab bei unterirdischen
Trockenbeeten einer kommunalen Abwasscraufbercitungsanlage an zwei verschiedenen Tagen
unterworfen.
Unter jeder Bedingung wurden zwei mit Abwasserschlamm gefüllte benachbarte Beete in einer Dosierunt
von 0,3% Flockungsmittel, bezogen auf die Trockenstoffe des Schlammes, behandelt, und zwar mittel:
Durchflußmischung des Flockungsmittels. Ein Beei wurde mit dem Produkt B und das andere mit derr
Produkt G behandelt. Mit den behandelten Schläm men wurden die Kapillar-Saugzeiten gemessen, unc
die Messungen zur Bestimmung des Schlamm-Fest sloffgehaltes wurden in wöchentlichen Zeitabständer
durchgeführt, um den Grad der Entwässerung z\ überprüfen. Die Länge der Trocknuugszeit. die ver
strich, ehe das Beet für eine Abhebung trocken genuj war, wurde gleichfalls vermerkt. Die Ergebnisse sin<
in Tabelle IV zusammengestellt.
Produkt
G
B
G
B
B
G
B
1.1 L
Kiipillai- Saug/eit tSck ( des bchiindcl len Sehliim U^ |
■> Schlamm-1 cslslot O I |
9.0 | Tc in Abhu | UllML'kcH \ | on del /eil ι 4 |
W οι iK-ii |
S7 | 3.1 | 10.2 | 10.9 | 12.1 | 16.2 | 17.6 |
42 | 3.1 | 9.2 | 12.7 | 26.2 | 35.8 | 40.6 |
62 | 2.9 | 10.4 | 10.0 | 15.4 | 23.7 | M) 2 |
3d | 2.9 | 12.5 | 16.3 | 42.'' |
.ib'jehi'beii
null
509 S?l 3:
Das technisch vorteilhafte Ergebnis, das bei Anwendung des Produktes B erzielt wird, ist deutlich zu
erkennen.
Ein Schlammgemisch aus Primärschlamm und Humusschlamm mit einem Feslstoffgehalt von 4 bis
8% wurde in einer kommunalen Abwasseraufbereitungsanlage auf Komlinc-Sanderson-Spiralfillern
unter Anwendung von Kalk und einem weiteren Material als Konditioniermittel entwässert. Die Ergebnisse,
die bei Verwendung von drei derartigen Kombinationen erhalten wurden, sind in Tabelle V ;zu-•ammengestellt.
Konditioniermittel | Dosie | Filter | Filler-Durch.,11/ |
rung in | kuchen | kg trockene | |
%. bezo | Feuchtig | Feststoffe | |
gen auf | keitsgehalt | m2S!d. | |
die trok- | in % | ||
kcncn | |||
Fest | |||
stoffe des | |||
Schlam | |||
mes | |||
Kalk | 15 | 20 | 11,2-12,2 |
Eisen( 11 (-sulfat | 7,5 | ||
Kalk | 10 | 19--20 | 19,5 29,3 |
Hydrolysiertes | 0,15 | ||
Polyacrylamid | |||
Kalk | 3 | 20 | 34,2—46,4 |
Produkt B von | 0,15 | ||
Beispiel t |
IO
35
Eisen(ll)-sulfal und hydrolysiertes Polyacrylamid
Hellen bei diesem Prozeß konventionelle Mittel dar. Aus diesen Testergebnissen geht hervor, daß es als
Folge der erfindungsgemäßen Arbeitsweise möglich war, die Anzahl der Filtereinheiten, die für die
Behandlung def Schlammes erforderlich ist, herablusetzen,
und zusätzlich zu der Senkung der Gesamtkosten für das Flockungsmittel B konnte auch eine
«ignifikante Herabsetzung der laufenden Betriebskosten
erzielt werden.
Das Abwasser aus einer Gemüse verarbeitenden Nahrungsmitlclfabrik wurde, ehe es in die Kanalisalion
abgelassen wurde, einer Oberflächenbelüftung unterworfen und dann absetzen gelassen. Die abgesetzten
Feststoffe bildeten einen Schlamm einer Feststoff-Konzentration von annähernd 2%, der mit
Kalk auf einen pH-Wert von 11,0 eingestellt wurde. bevor er auf einer Zentrifuge entwässert wurde.
Im Laboratorium wurden nun Kapillar-Saugzeiten
gemessen, wobei die Produkte A und B des Beispiels I
gegenübergestellt wurden. In diese Tests wurden auch das Produkt F des Beispiels 2 und das Produkt (i
des Beispiels 3 einbezogen.
Die Dosierung aller getesleten Produkte war einet Mcnue von KMIg festes Flockungsmittel pro Kubikmeter
Schlamm äquivalent. Die Produkte wurden als 0.l"oi!?e lösungen in W.isser /ugesei/t. und ilei hs
Schlamm wurde wiUivhI oVs /usat/os »lot Reatvn/
mittel-l osiiii'.' nut ι inci >
i.siliwndiükeii »on 250 I 111-drehunuen
pr.< \liniii<■ tliinJn.vnihrt
Das erlindungsgemäß verwendete Produkt B ergab die sehr niedrige Kapillar-Saugzcit von 11 Sekunden,
was als Beweisanzeichen für einen technisch äußerst befriedigenden Entwässerungsgrad anzusehen ist.
Sämtliche anderen getesteten Produkte ergaben Kapillar-Saugzeiten über 830. Demzufolge war nur das
Produkt B bei diesem Schlamm in der angegebenen Dosierungsmenge wirksam.
Ein Papierfabrik-Abwasser enthielt etwa 0,15% filtrierbare, suspendierte Feststoffe, die hauptsachlich
aus C'clluloscfasern bestanden, und daneben eine sehr
viel kleinere Menge von kolloidal suspendierten Verunreinigungen. Der pH-Wert betrug etwa 10.
Das Abwasser wurde zuerst in einer mit Luft betriebenen Flotationsanlage behandelt, in der festes Material
dazu gebracht wurde, an die Oberfläche emporzusteigen,
wo es sich ansammelte und danach mittels eines mechanischen Schöpfgerätes entfernt wurde.
Bei der Durchführung von Flotalionstests wurde gefunden, daß eine gute Übereinstimmung zwischen
Laborergebnissen und den im Großbetrieb gewonnenen F.rgebnissen erzielt werden kann, wenn man sich
folgender Arbeitsmethode bedient.
Zunächst wird das Flockungsmittel zu einer kleinen Probe des Abwassers unter mäßigem Rühren gegeben.
Die Probe wird dann in ein Druckgefäß gefüllt, in welches Luft bis zu einem Druck von 2,45 kg cnr
eingeführt wird. Das Gefäß wird 1 Minute lang schwach geschüttelt und der Druck allmählich entspannt.
Der Gelaßinhalt wird dann in einen Meßzylinder gegossen, und es wird die Zeit bis zur Entstehung
einer Feststoff Flüssigkeits-Grenzfläche gemessen. 5 Minuten später wird eine Probe der überstehenden
Flüssigkeit mit einer Pipette abgesaugt, und die darin verbliebenen suspendierten Feststoffe
werden nach dem Filtrieren durch eine Glasnutschc ausgewogen.
Bei diesem Test wurden die in den vorangehenden Beispielen verwendeten verschiedenen Flockungsmittel
unter Anwendung einer Dosierung von 4 g aktives Flockungsmittel pro Kubikmeter" Schlamm
untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt.
Tabelle VI | /eil bis /ur Bilduni! der Ciren/fluche |
In der übersie- liendcn I lu·.- ••igkeil suspen dierte Fest stoffe |
Visuelle Klarheit |
Produkt | (Sek ) | (Teile pro Million Teilel |
|
> 500 90 |
850 50 |
sehr schlecht gut |
|
A B |
250 | 160 | schlecht |
ι-: | 160 | SO | sehr gut |
F | 130 | HO | miißiu |
(i | |||
Nus ik-i I ahelle ist mi entnehmen. JaIi das erlindun.üsiicmäli
verwendete Produkt B nerklich verbesserte
Ergebnisse lic'.en. u.is die /eil hv /ur Bildung
der (iicn/lläche und die Mcnsv tier !unterbleibenden
stispeii,lurtcn \ es!MoITo anbelangt.
Win.K- ,)K. .\l-.u.|..serpn>lv ü>i /u; .ihe des Pro-
duktes B mit Aluminiumsulfat behandelt, so wurden noch bessere Ergebnisse erhalten, wie die in Tabelle Vl I
zusammengestellten Zahlenwcrtc veranschaulichen.
Tabelle VII | Zeit bis | In der | Visuelle Klarheit |
Produkt | zur Bil | überste | |
dung der | henden | ||
Grenz | Flüssig | ||
fläche | keit sus | ||
pendierte | |||
Fest | |||
stoffe | |||
(Sek.) | (Teile pro | ||
Million | |||
Teile) | |||
110 | 40 | gut | |
B | 300 | 190 | gut |
Aluminiumsulfat | |||
(Dosierung: | |||
100 Teile pro | |||
Million Teile) | |||
Produkt
12
Zeit bis In der Visuelle Klarhci
zur BiI- überste-
dung der hcnderi
Grenz- Flüssig-
tliichc keil suspendierte Feststoffe
(Sek.) (Teile pro Million Teile)
Aluminiumsulfat
in einer Dosierung von 100 Teilen pro Million
Teile plus
Produkt B in
einer Dosierung
von 4,0 Teilen
pro Million Teile
in einer Dosierung von 100 Teilen pro Million
Teile plus
Produkt B in
einer Dosierung
von 4,0 Teilen
pro Million Teile
90 30 ausgezeichne
Claims (1)
1. Verwendung wasserlöslicher Polymerisate, die zu mindestens 60% aus wiederkehrenden Einheiten
der allgemeinen Formel
R1
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BGA | New person/name/address of the applicant | ||
8235 | Patent refused |