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Die Erfindung betrifft ein Treibstangengetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs
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Stand der Technik
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Ein derartiges Treibstangengetriebe ist aus der
WO 2004/104337 A1 bereits bekannt. Hierbei wird die Treibstange des Treibstangengetriebes über eine Kulisse angetrieben, in der ein Mitnehmer eines Schwenkhebels geführt ist. Der Schwenkhebel ist über eine Welle mit dem Bedienungshebel des Fensters bzw. der Tür verbunden. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Kulisse V-förmig und der Bedienhebel lässt sich über 180° schwenken. In der 90°-Stellung steht der tropfenförmige Mitnehmer im Schnittpunkt der beiden geraden zueinander geneigten Kulissenabschnitten.
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Hier ergibt sich dadurch eine Todpunktstellung des Mitnehmers, der in dieser Stellung von der einen in die andere Kulisse wechselt. Dies bedingt, dass in dieser Stellung ein erhöhter Verschleiß auftreten könnte.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Treibstangengetriebe nach dem Gattungsbegriff so weiter zu bilden, dass der Verschleiß minimiert und die Vorteile des geringen Bauraums und des einfachen Aufbaus erhalten bleiben.
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Beispiel
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung ein Treibstangengetriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Durch die Anordnung wird erreicht, dass die Treibstange in der 90°-Stellung, in der sich der Mitnehme des Schwenkhebels im Schnittpunkt der Kulissenabschnitte befindet, bei einem Weiterbewegen des Schwenkhebels über den nahezu ausschließlich in dieser Schaltstellung bestehenden Eingriff des Vorsprungs bzw. der Ausnehmung am Schwenkhebel in die Ausnehmung bzw. den Vorsprung am Kulissenbauteil weiterbewegt wird. Dadurch entfällt eine komplizierte Formgebung der Kontur und/oder des Mitnehmen, das die Antriebsbewegung zusätzlich oder ausschließlich über den Vorsprung erfolgen kann.
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Es hat sich als zweckmäßig für die Bewegungsübertragung herausgestellt, dass der Vorsprung eine im wesentlichen halbkreisförmige Kontur aufweist und die Ausnehmung komplementär dazu geformt ist.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der das Kulissenfolgeelement von einer Achse und einer darauf drehbar gelagerten Rolle gebildet ist. Dadurch lassen sich Reibung und Verschleiß reduzieren und auch die erforderlichen Materialien können preisgünstiger gewählt werden.
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Für das letztgenannte Ausführungsbeispiel ist es noch zweckdienlich, wenn die Rolle einen Kragen aufweist, der die Kulisse hintergreift. Mit dem Hintergreifen überragt der Kragen die Seitenränder der Kulisse. Ein Ausweichen des Kulissenbauteils unter Last wird dadurch vermieden.
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Alternativ dazu aber wirkungsgleich kann vorgesehen werden, dass auf der Achse neben der Rolle eine Scheibe angebracht ist, welche die Kulisse hintergreift. Hierbei kann aber die Scheibe unverdrehbar befestigt werden und die Rolle dem entgegen mit einem gewissen Spiel befestigt werden.
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In den Zeichnungen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen erkennbar. Es zeigen:
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1 einen Teilabschnitt eines Treibstangengetriebes,
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2 das Treibstangengetriebe nach 1 in einer Explosionsdarstellung,
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3 das Zusammenwirken des Schwenkhebels und des Kulissenbauteils, und
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4 das Zusammenwirken des Schwenkhebels und des Kulissenbauteils in einer Ansicht von hinten.
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Bei dem in der 1 dargestellten Treibstangengetriebe 1 ist an einer Stulpschiene 2 ein Gehäuse 3 befestigt. Das Gehäuse 3 weist vorstehende Zapfen 4 mit Gewindebohrungen 5 auf, die zur Befestigung des – hier nicht dargestellten – Bedienungshebels dienen. Der Bedienungshebel greift mit einer als Vierkant ausgebildeten Welle in eine Vierkantaufnahme 6 eines Schwenkhebels 7 ein. Die Schwenkachse 8 des Schwenkhebels 7 liegt dabei vor der Stulpschiene 2, die in einer abgesetzten Stufennut des Flügels des Fensters befestigt wird und eine Treibstange 9 in der Stufennut abdeckt und längsverschieblich führt.
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In der 2 ist erkennbar, dass das Gehäuse 3 über Durchgangsbohrungen 10 und koaxial dazu verlaufende Bohrungen 11 der Stulpschiene 2 unmittelbar am Flügel befestigt werden kann. Dazu durchgreifen die Befestigungselemente Langlöcher 12 der Treibstange 9, um deren Beweglichkeit relativ zu der Stulpschiene 2 nicht zu behindern.
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Der Schwenkhebel 7 ist im wesentlichen L-förmig, wobei ein erster Schenkel des L durch einen zylindrischen Abschnitt 13 gebildet wird, in dem die Vierkantaufnahme 6 angebracht ist. Der zweite im wesentlichen rechtwinklig zu dem Abschnitt 13 verlaufende Schenkel 14 weist eine in der Darstellung nach 2 rückwärts gerichtete Achse 15 auf, an der eine Rolle 16 und eine Scheibe 17 angebracht sind.
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Die Rolle 16 ist auf den Querschnitt der Kulisse 18 des Kulissenbauteils 19 abgestimmt, während die Scheibe 17 in ihrer Außenabmessung etwas größer bemessen ist und daher an der Achse 15 erst montierbar ist, nachdem diese die Kulisse 18 durchgriffen hat. Die Achse 15 und die daran befestigte Rolle 16 bilden somit ein Kulissenfolgeelement, welches in der Kulisse 18 geführt wird. Zusammen mit der Scheibe 17 und dem Schenkel 14 wird zudem ein Entweichen des Kulissenfolgeelementes aus der Kulisse 18 verhindert. Ein Verwinden des Kulissenbauteils, z. B. bei starken Kräften, führt daher nicht zu einer Entkopplung oder einer ungleichmäßigen Belastung innerhalb der Kulisse 18.
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Das Kulissenbauteil 19 ist in seiner Längserstreckung auf eine Ausnehmung 20 der Treibstange 9 abgestimmt und weist in Längsrichtung vorstehende Vorsprünge auf, mit denen das Kulissenbauteil 19 auf der der Stulpschiene 2 zugewandten Seite 21 der Treibstange 9 gehalten wird.
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Dadurch kann das Treibstangengetriebe 1 aus der Treibstange 9, der Stulpschiene 2 und einem vormontierten Antriebsgehäuse – bestehend aus dem Gehäuse 3, dem Schwenkhebel 7, der hieran angebrachten Rolle 16 und der Scheibe 17 – sowie dem Kulissenbauteil 19 zusammengesetzt werden. Das Antriebsgehäuse kann daher in großen Stückzahlen hergestellt werden und mit den längenabhängig (auf die unterschiedlichen Flügelabmessungen) herzustellenden Treibstangen 9 und Stulpschienen 2 bei Bedarf kombiniert werden.
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Zur Befestigung des Schwenkhebels 7 an dem Gehäuse 3 dient dabei eine Scheibe 22, die in einer zentralen Bohrung 23 einen Absatz 24 des Schwenkhebels 7 aufnimmt. Die Scheibe 22 kann über zwei Zapfen des Gehäuses 3, welche entsprechende Bohrungen an der Scheibe 22 durchdringen, befestigt werden. Der Schwenkhebel 7 wird dadurch auch in axialer Richtung fixiert.
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In der 3 ist erkennbar, dass der Schenkel 14 eine über die Achse 15 hinausgehende Verlängerung aufweist, wobei an dem Ende 25 des Schenkels 14 des Schwenkhebels 7 eine Ausnehmung 26 angebracht ist.
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Insbesondere in Verbindung mit der 4, welche das Kulissenbauteil und den Schwenkhebel in einer rückseitigen Ansicht zeigt, wird deutlich, dass an dem Schnittpunkt der geraden Kulissenabschnitte 18a und 18b unterseitig ein Vorsprung 27 vorgesehen ist. Der Vorsprung 27 tritt bei der Schwenkbewegung des Schwenkhebels 7 nahe dessen 90°-Stellung mit der Ausnehmung 26 in Wirkverbindung, in dem sich der Schwenkhebel auch der im wesentlichen halbkreisförmigen Kontur abstützt. Dazu ist die Ausnehmung 26 komplementär dazu geformt und zusammen weisen die Ausnehmung und der Vorsprung die Wirkung einer ineinandergreifenden Verzahnung auf.
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Durch diesen Eingriff wird erreicht, dass die Treibstange 9 in der 90°-Stellung des Bedienungshebels, in der sich das Kulissenfolgeelement bestehend aus der Achse 15 und der daran angebrachten Rolle 16 im Schnittpunktes der Kulissenabschnitte 18a, 18b befindet, bei einem Weiterbewegen des Schwenkhebels 7 über den kurz vor dieser Schaltstellung geschaffenen und nur kurzfristig bestehenden Eingriff zwangsweise weiterbewegt wird. Dadurch entfällt zum einen eine komplizierte Formgebung der Kontur und/oder des Kulissenfolgeelements (Achse 15, Rolle 16), da die Antriebsbewegung zusätzlich oder ausschließlich aber das Zusammenwirken des Vorsprungs 27 und der Ausnehmung 26 erfolgen kann. Zum anderen kann hierdurch besonders spielarm eine Weiterbewegung des Kulissenfolgeelementes erreicht werden, da nur zwei Bauteile, nämlich das Kulissenbauteil 19 und der Schwenkhebel 7 aufeinander abzustimmen sind.
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Ausweislich der 3 greift der Vorsprung 27 schon kurz bevor das Kulissenfolgeelement den Schnittpunkt der Kulissenabschnitte 18a, 18b erreicht in die Ausnehmung ein. Da sich in der Darstellung nach der 3 bei einer Drehung des Schwenkhebels 7 die Achse 15 über die Rolle 16 an der in der Zeichnung rechten Konturhälfte der Kulisse 18 abstützt, endet der in dieser Richtung erreichbare Vortrieb, wenn die Rolle 16 den Schnittpunkt erreicht hat. Bei einer geringfügigen Bewegung des Schwenkhebels in der gleichen Richtung umgreift die in der Zeichnung links angeordnete, durch die Ausnehmung 26 entstandene Klaue 28 den Vorsprung an dessen linken Seite und stützt den Schwenkhebel 7 somit ab.
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Aus der 3 geht noch hervor, dass der Vorsprung 27 in einer Ebene neben der Kulisse 18 angeordnet ist, also aus der Ebene der Kulisse 18 hervorsteht. Es wäre ebenso denkbar, dass der Schenkel 14 eine Abkröpfung in Richtung der Kulisse 18 aufweist und dass die Kulisse 18 eine entsprechende Erweiterung aufweist, so dass die Kulisse 18 in Richtung des Vorsprungs 27 in 3 eine Ausbuchtung tragen müsste. Dies würde das Kulissenbauteil in seiner Stabilität jedoch beeinträchtigen. Durch die Anordnung in zwei Ebenen kann dies vermieden werden.
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Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, dass Vorsprung 27 und Ausnehmung 26 mit geringen baulichen Änderungen auch vertauscht werden können.
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Die 4 zeigt noch, dass die Scheibe 17 so dimensioniert ist, dass sie sich auf den Längsrändern 29 der Kulisse 18 abstützt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Treibstangengetriebe
- 2
- Stulpschiene
- 3
- Gehäuse
- 4
- Zapfen
- 5
- Gewindebohrungen
- 6
- Vierkantaufnahme
- 7
- Schwenkhebel
- 8
- Schwenkachse
- 9
- Treibstange
- 10
- Bohrung
- 11
- Durchgangsbohrung
- 12
- Langloch
- 13
- zylindrischer Abschnitt
- 14
- Schenkel
- 15
- Achse
- 16
- Rolle
- 17
- Scheibe
- 18
- Kulisse
- 19
- Kulissenbauteil
- 20
- Ausnehmung
- 21
- Seite
- 22
- Scheibe
- 23
- Bohrung
- 24
- Absatz
- 25
- Ende
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Vorsprung
- 28
- Klaue