-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Farbgebung in
einer Offsetdruckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Beim
Drucken wird ein Bedruckstoff nacheinander durch mehrere Druckwerke
einer Druckmaschine bewegt, wobei in jedem Druckwerk in der Regel
eine Druckfarbe auf den Bedruckstoff aufgetragen wird. Beim autotypischen
Zusammendruck werden in der Regel die vier Skalenfarben Schwarz,
Magenta, Cyan und Gelb sowie gegebenenfalls Sonderfarben gedruckt,
wobei für
jede dieser Druckfarben ein separates Druckwerk und damit Farbwerk
vorhanden ist. Das Farbwerk eines jeden Druckwerks verfügt über eine
Farbdosiereinrichtung, wobei die Farbdosiereinrichtung eine der
Anzahl der Farbzonen entsprechende Anzahl von Farbzonenstellelementen
umfasst. Die Farbzonenstellelemente werden auch als Farbschieber
oder Farbmesser bezeichnet. Je nach Stellung der Farbzonenstellelemente
wird Druckfarbe auf eine Farbkastenwalze, die auch als Duktorwalze
bezeichnet wird, aufgetragen. Die in Abhängigkeit der Farbzonenstellelemente
je Farbzone auf die Duktorwalze aufgetragene Farbmenge wird von
einer Heberwalze oder von einer Filmwalze auf eine der Haberwalze
oder Filmwalze nachgeordnete Farbwerkwalze des Farbwerks übertragen.
Die Druckfarbe wird über
mehrere Farbwerkwalzen in Richtung auf einen Formzylinder bzw. Plattenzylinder
des jeweiligen Druckwerks bewegt. Auf dem Formzylinder eines Druckwerks
rollt mindestens eine als Farbauftragwalze dienende Farbwerkwalze des
jeweiligen Farbwerks ab. Über
die oder jede Farbauftragwalze gelangt demnach die Druckfarbe auf
mindestens eine auf dem Formzylinder positionierte Druckplatte.
Mit dem Formzylinder wirkt ein sogenannter Übertragungszylinder bzw. Gummizylinder
zusammen, der die Druckfarbe vom Formzylinder auf den Bedruckstoff überträgt.
-
Die
farbliche Gestaltung eines zu druckenden Druckerzeugnisses wird
in einer sogenannten Druckvorstufe festgelegt. Hierbei werden zum
Beispiel für
alle zu druckenden Druckfarben und damit für alle am Druck beteiligten
Farbwerke der Druckmaschine für
jede Farbzone sogenannte Flächendeckungswerte
festgelegt. In Abhängigkeit
dieser Flächendeckungswerte
werden die Farbzonenstellelemente eingestellt und damit die zonale
Farbgebung bestimmt.
-
Aus
dem Stand der Technik ist es bereits bekannt, die sich während des
Druckens auf dem Bedruckstoff einstellende Farbgebung zu messen
und abhängig
hiervon die zonale Farbgebung der am Druck beteiligten Farbwerke
zu regeln. Hierzu werden in der Regel außerhalb eines Sujets auf den
Bedruckstoff gedruckte Messbereiche, sogenannte Druckkontrollelemente,
vermessen, wobei hierbei ermittelte Istwerte der zonalen Farbgebung
an eine Regelungseinrichtung der Druckmaschine übermittelt werden. In der Regelungseinrichtung
werden die Istwerte mit vorgegebenen Sollwerten verglichen, um abhängig von
dem Vergleich zwischen den Istwerten und den Sollwerten und damit
abhängig
von der Regelabweichung zwischen den gemessenen Istwerten und den
vorgegebenen Sollwerten Stellsignale für die Farbzonenstellelemente
zu erzeugen. Hiermit ist bereits eine automatische Regelung der
zonalen Farbgebung möglich.
Es ist auch möglich
als Messbereiche Bereiche innerhalb eines Sujets zu vermessen und
abhängig
hiervon die zonale Farbgebung zu regeln. Auch können als Messbereiche außerhalb
eines Sujets gedruckte Druckkontrollelemente und Bereiche innerhalb
des Sujets vermessen werden.
-
Bei
der Regelung der zonalen Farbgebung auf Grundlage der Vermessung
von zum Beispiel außerhalb
des Sujets gedruckten Druckkontrollelementen kann es vorkommen,
dass, obwohl die gemessenen Istwerte mit den vorgegebenen Sollwerten
für alle
Messbereiche übereinstimmen,
im eigentlichen Sujet für
einzelne Separationen der Farbgebung eine Abweichung zwischen Istwerten
und Sollwerten festzustellen ist. Bislang sind keine Verfahren zur
Regelung der Farbgebung bekannt, die diesem Phänomen Rechnung tragen.
-
Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde,
ein neuartiges Verfahren zur Regelung der Farbgebung in einer Offsetdruckmaschine
zu schaffen.
-
Dieses
Problem wird durch ein Verfahren zur Regelung der Farbgebung in
einer Offsetdruckmaschine gemäß Anspruch
1 gelöst.
Erfindungsgemäß werden
die Regelabweichungen zwischen den gemessenen Istwerten und den
vorgegebenen Sollwerten auf Basis eines Modells des jeweiligen Farbwerks und/oder
auf Basis von Daten des Sujets modifiziert.
-
Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die Regelabweichungen
zwischen den durch Vermessung von Messbereichen ermittelten Istwerten
und den vorgegebenen Sollwerten auf Basis von Daten des Sujets und/oder
auf Basis eines Modells des jeweiligen Farbwerks zu modifizieren.
Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zu Grunde, dass eine Abweichung
zwischen den Istwerten des Sujets und den vorgegebenen Sollwerten, obwohl
die Istwerte der Messbereiche mit den vorgegebenen Sollwerten übereinstimmen,
von der Ausprägung
des zu druckenden Sujets und/oder vom Abrollverhalten sowie gegebenenfalls
Changierverhalten des Farbwerks abhängen kann. Abhängig von
einer Analyse des Sujets und/oder einem Farbwerksmodell werden demnach
die Regelabweichungen zwischen den an den Messbereichen gemessenen Istwerten
und den vorgegeben Sollwerten modifiziert, um im Sujet eine Übereinstimmung
zwischen Sollwerten und Istwerten zu erzielen.
-
Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird je Farbzone
des Sujets mindestens ein Messbereich vermessen, wobei ein von dem Messbereich
abgedeckter Umfangsstreifen kleiner als ein von der jeweiligen Farbzone
abgedeckter Umfangsstreifen ist, und wobei dann, wenn in dem vom Messbereich
abgedeckten Umfangsstreifen ein aus den Daten des Sujets bestimmter
Flächendeckungswert
kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist, der vorgegebene Sollwert
für das
ent sprechende Farbzonenstellelement erhöht oder der gemessene Istwert
verringert wird.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird aus
den Daten des Sujets und dem Modell des jeweiligen Farbwerks für den vom
Messbereich abgedeckten Umfangsstreifen ein vom Schablonierverhalten
des jeweiligen Farbwerks abhängiger
Flächendeckungswert
ermittelt, wobei dann, wenn dieser Flächendeckungswert größer als ein
vorgegebener Grenzwert ist, der vorgegebene Sollwert für das entsprechende
Farbzonenstellelement verringert oder der gemessene Istwert erhöht wird.
-
Nach
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird abhängig vom
Modell des jeweiligen Farbwerks ein Farbabfall ermittelt, wobei dann,
wenn in dem vom Messbereich abgedeckten Umfangsstreifen ein Maximum
des Farbabfalls vorliegt, der vorgegebene Sollwert für das entsprechende
Farbzonenstellelement erhöht
oder der gemessene Istwert verringert wird, und wobei dann, wenn
in dem vom Messbereich abgedeckten Umfangsstreifen ein Minimum des
Farbabfalls vorliegt, der vorgegebene Sollwert für das entsprechende Farbzonenstellelement
verringert oder der gemessene Istwert erhöht wird.
-
Die
obigen vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung können entweder
alleine, in Teilkombinationen oder in einer Gesamtkombination bei
der erfindungsgemäßen Regelung
der Farbgebung zur Anwendung kommen.
-
Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
-
1:
eine schematisierte Darstellung eines Farbwerks einer Offsetdruckmaschine
zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Regelung
der Farbgebung;
-
2:
einen Querschnitt durch das Farbwerk der 1 entlang
der Schnittlinie II-II; und
-
3:
eine schematisierte Darstellung eines zu druckendes Druckbogens
zur weiteren Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Regelung
der Farbgebung.
-
Nachfolgend
wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf 1 bis 3 in
größerem Detail
beschrieben, um zwar am Beispiel von Messbereichen, die außerhalb
eines Sujets als Druckkontrollelemente vorliegen. Es sei darauf
hingewiesen, dass die Erfindung analog auch bei Messbereichen zum
Einsatz kommen kann, die innerhalb eines Sujets liegen.
-
1 und 2 zeigen
ein als Heberfarbwerk ausgebildetes Farbwerk 10 einer Offsetdruckmaschine,
wobei das Farbwerk 10 eine Duktorwalze 11 umfasst,
die in einem Farbkasten 12 bereitgehaltene Druckfarbe aufnimmt.
Mit der Duktorwalze 11 wirkt eine Heberwalze 13 zusammen,
wobei die Heberwalze 13 von der Duktorwalze 11 Druckfarbe
in Form eines sogenannten Heberstreifens aufnimmt und taktweise
im Sinne des Pfeils 14 an eine der Heberwalze 13 nachgeordnete
Farbwerkwalze 15 übertragt.
Der Farbwerkwalze 15 sind weitere Farbwerkwalzen 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25 und 26 nachgeordnet,
wobei die Farbwerkwalzen 16 bis 26 die Druckfarbe
in Richtung auf einen Formzylinder 27 transportieren. Die
Farbwerkwalzen 23, 24, 25 und 26 rollen
auf dem Formzylinder 27 ab und werden daher auch als Farbauftragwalzen
bezeichnet. Auf dem Formzylinder ist mindestens eine Druckform positioniert,
wobei die Farbauftragwalzen 23 bis 26 die Druckfarbe
auf die Druckform auftragen. Die Farbmenge, die aus dem Farbkasten 12 auf
die Duktorwalze 11 übertragen
wird, hängt
von einer zonalen Farbgebung eines zu druckenden Sujets ab. Wie 2 entnommen
werden kann, sind dem Farbkasten 12 sogenannte Farbzonenstellelemente 28 zugeordnet,
wobei über
die Farbzonenstellelemente 28 die je Farbzone auf die Duktorwalze 11 übertragene Farbmenge
einstellbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel, in welchem
das Farbwerk 10 als Heberfarbwerk ausgebildet ist, sind
die Farbzonenstellelemente als Farbschieber ausgeführt. Die
Farbschieber sowie die Heberwalze sind Bestandteil einer sogenannten
Farbdosiereinrichtung des Farbwerks.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass das in 1 dargestellte
Farbwerk 10 vorzugsweise bei Bogen-Offset-Druckmaschinen
Verwendung findet. Bei Rollen-Offset-Druckmaschinen kommen Farbwerke zum
Einsatz, die anstelle von Farbschiebern sogenannte Farbmesser als
Farbzonenstellelemente und anstelle der Heberwalze eine sogenannte
Filmwalze umfassen.
-
3 zeigt
schematisiert einen Bedruckstoff 29, der mit einem Sujet 30 sowie
außerhalb
des Sujets 30 mit Druckkontrollelementen 31 bedruckt
ist, wobei die Druckkontrollelemente 31 außerhalb
des eigentlichen Sujets 30 in Form eines Kontrollstreifens 32 auf
den Bedruckstoff 29 gedruckt sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
der 3 ist das auf den Bedruckstoff 29 gedruckte
Sujet 30 in insgesamt zwölf Farbzonen 33 unterteilt,
wobei die je Farbzone 33 auf den Bedruckstoff 29 aufgetragene
Druckfarbe durch eine entsprechende Anzahl von Farbzonenstellelementen 28 einstellbar
ist. Im Beispiel der 3 wird je Farbzone 33 ein
Druckkontrollelement 31 außerhalb des Sujets 30 auf
den Bedruckstoff 29 gedruckt, wobei ein vom Druckkontrollelement 31 abgedeckter
Umfangsstreifen 34 kleiner bzw. schmaler ist als der von
der jeweiligen Farbzone 33 abgedeckte Umfangsstreifen.
Die außerhalb
des Sujets 30 gedruckten Druckkontrollelemente 31 werden
densitometrisch und/oder farbmetrisch und/oder spektral vermessen
und hierbei ermittelte Istwerte werden in einer Regelungseinrichtung
mit vorgegebenen Sollwerten verglichen, um abhängig von dem Vergleich zwischen
den durch Vermessung der Druckkontrollelemente 31 gewonnenen
Istwerten und den vorgegebenen Sollwerten Stellsignale für die Farbzonenstellelemente 28 zur
automatischen Regelung der zonalen Farbgebung des Sujets 30 zu
erzeugen.
-
Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird nun vorgeschlagen, die
Regelabweichungen zwischen den an den Druckkontrollelementen 31 außerhalb
des Sujets 30 gemessenen Istwerten und den vorgegebenen
Sollwerten auf Basis von Daten des Sujets 30 und/oder auf
Basis von Daten des Farbwerks 10 zu modifizieren.
-
Hierdurch
kann dem Effekt entgegengewirkt werden, dass, obwohl die im Bereich
der Druckkontrollelemente 31 erfassten Istwerte mit den
entsprechenden Sollwerten übereinstimmen,
im Sujet Abweichungen zwischen Istwerten und Sollwerten festzustellen
sind. Vorzugsweise werden die Regelabweichungen sowohl auf Basis
von Daten des Sujets als auch auf Basis eines Modells des jeweiligen
Farbwerks modifiziert.
-
Bei
der Modifikation der Regelabweichungen auf Basis von Daten des Sujets
finden Daten aus einer digitalen Druckvorstufe Verwendung, die entweder
als niedrigaufgelöste
Daten im PPF-Format oder JDF-Format oder als hochaufgelöste Bilddaten
vorliegen. Bei den hoch aufgelösten
Bilddaten handelt es sich vorzugsweise um sogenannte Bitmaps der einzelnen
Farbseparationen, die üblicherweise
zur Herstellung von Druckformen verwendet werden.
-
Das
Modell des Farbwerks, welches zur Modifikation von Regelabweichungen
verwendet wird, ist vom Abrollverhalten sowie gegebenenfalls Changierverhalten
der Walzen des Farbwerks abhängig. In
das Modell des Farbwerks können
auch Daten über
im Farbwerk verwendete Werkstoffe sowie über das dynamische Verhalten
des Farbwerks einfließen.
-
Wie
bereits erwähnt
wird je Farbzone 33 des Sujets 30 mindestens ein
Druckkontrollelement 31, welches außerhalb des Sujets 30 auf
den Bedruckstoff 29 gedruckt ist, vermessen, wobei ein
von dem Druckkontrollelement 31 abgedeckter Umfangsstreifen 34 kleiner
bzw. schmaler als ein von der jeweiligen Farbzone 33 abgedeckter
Umfangsstreifen ist.
-
Es
liegt nun im Sinne der hier vorliegenden Erfindung, aus den Daten
des Sujets, die vorzugsweise aus einer digitalen Druckvorstufe bereitgestellt werden,
für den
vom Druckkontrollelement 31 abgedeckten Umfangsstreifen
einen Flächendeckungswert
zu ermitteln. Ist dieser aus den Daten des Sujets ermittelte Flächendeckungswert
kleiner als ein vorgegebener Grenzwert, so wird im Sinne der hier
vorliegenden Erfindung der vorgegebene Sollwert für das entsprechende
Farbzonenstellelement erhöht oder
es wird der gemessene Istwert verringert.
-
So
kann zum Beispiel dann, wenn der aus den Daten des Sujets für den vom
Druckkontrollelement 31 abgedeckten Umfangsstreifen ermittelte
Flächendeckungswert
zwischen 0% und 0,5% liegt, der Sollwert für das entsprechende Farbzonenstellelement
um einen Betrag X erhöht
werden, liegt der aus den Daten des Sujets ermittelte Flächendeckungswert
hingegen zwischen 0,5% und 2%, so kann der Sollwert um einen Betrag
Y erhöht
werden, wobei der Betrag Y kleiner der Betrag X ist. Ist der für den vom Druckkontrollelement
abgedeckte Umfangsstreifen ermittelte Flächendeckungswert hingegen größer als 2%,
so erfolgt keine Erhöhung
des Sollwerts.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass dieses Verstellgesetz für den Sollwert
lediglich rein exemplarisch ist und dass in Abhängigkeit des ermittelten Flächendeckungswerts
eine beliebige komplexe Modifikation der Regelabweichung zwischen
Sollwerten und Istwerten vorgenommen werden kann.
-
Mit
der oben beschriebenen Modifikation der Regelabweichung zwischen
Sollwerten und Istwerten in Abhängigkeit
eines Flächendeckungswerts, der
aus Sujet-Daten
eines vom Druckkontrollelement abgedeckten Umfangsstreifens ermittelt
wird, kann dem Effekt entgegen gewirkt werden, dass dann, wenn in
dem Umfangsstreifen des Sujets, in welchem das Druckkontrollelement
liegt, keine Farbabnahme erfolgt, sich im Farbwerk Druckfarbe aufbaut
und so das Druckkontrollelement eine höhere Farbdichte enthält, als
dies bei weiterer Farbabnahme der Fall wäre. Dementsprechend wird im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung dann, wenn in dem vom Druckkontrollelement
abgedeckten Umfangsstreifen ein aus Daten des Sujets bestimmter
Flächendeckungswert
kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist, der vorgegebene Sollwert
für das
entsprechende Farbzonenstellelement erhöht bzw. der gemessene Istwert
verringert.
-
In
einer Weiterbildung dieses erfindungsgemäßen Gedankens kann der vom
Druckkontrollelement abgedeckte Umfangsstreifen in mehrere Teilstreifen
untergliedert werden, wobei aus den Daten des Sujets für jeden
der Teilstreifen ein Flächendeckungswert
ermittelt wird. Es kann dann eine Mittelung der Flächendeckungswerte
dieser Teilstreifen zur Modifikation der Regelabweichung zwischen Sollwert
und Istwert verwendet werden. Alternativ kann nur der Flächendeckungswert
desjenigen Teilstreifens zur Anpassung des Sollwerts und/oder des Istwerts
und damit zur Modifikation der Regelabweichung zwischen Sollwert
und Istwert verwendet werden, innerhalb dessen ein Messfeld des
Druckkontrollelements liegt.
-
Ist
aus dem Farbwerksmodell des Farbwerks ein Changierverhalten zumindest
einer Walze des Farbwerks bekannt, so wird nach einer weiteren vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung nicht nur für den vom Druckkontrollelement
abgedeckten Umfangsstreifen ein Flächendeckungswert aus den Sujet-Daten
ermittelt, vielmehr werden derartige Flächendeckungswerte auch für benachbarte
Umfangsstreifen ermittelt. Vorzugsweise werden für mehrere benachbarte Umfangsstreifen
aus den Daten des Sujets entsprechende Flächendeckungswerte ermittelt, wobei
bei der Veränderung
des Sollwerts und/oder des Istwerts von dem durch das Kontrollelement
abgedeckten Umfangsstreifen weiter entfernt liegende Umfangsstreifen
weniger stark gewichtet werden als näher liegende Umfangsstreifen.
-
Nach
einem weiteren Aspekt der hier vorliegenden Erfindung wird abhängig vom
Modell des jeweiligen Farbwerks ein sogenannter Farbabfall ermittelt.
Ein Farbabfall stellt sich in der Regel dann ein, wenn die auf dem
Formzylinder abrollenden Farbauftragwalzen infolge eines Spannkanals
für eine
Druckplatte keine Druckfarbe auf die Druckform auftragen können. Wird
aus dem Farbwerksmodell festgestellt, dass ein Druckkontrollelement
von einem derartigen Farbabfall betroffen ist, so findet ebenfalls
eine Modifikation der Regelabweichung zwischen gemessenem Sollwert
und vorgegebenem Istwert statt.
-
Wird
anhand des aus dem Farbwerkmodell ermittelten Farbabfalls festgestellt,
dass in dem von einem Druckkontrollelement abgedecktem Umfangsstreifen
ein Maximum des Farbabfalls vorliegt, so wird der vorgegebene Sollwert
für das
entsprechende Farbzonenstellelement erhöht oder der gemessene Istwert
verringert. Liegt hingegen in dem vom Druckkontrollelement abgedecktem
Umfangsstreifen ein Minimum des Farbabfalls vor, so wird der vorgegebene
Sollwert für
das entsprechende Farbzonenstellelement verringert oder der gemessene
Istwert erhöht.
-
Nach
einem weiteren Aspekt der hier vorliegenden Erfindung wird aus den
Daten des Sujets sowie aus dem Modell des Farbwerks für einen
vom Druckkontrollelement abgedeckten Umfangsstreifen ein vom Schablonierverhalten
des Farbwerks abhängiger
Flächendeckungswert
ermittelt. Ist dieser vom Schablonierverhalten abhängige Flächendeckungswert
größer als
ein vorgegebner Grenzwert, so wird im Sinne der hier vorliegenden
Erfindung der vorgegebene Sollwert für das entsprechende Farbzonenstellelement
verringert oder der gemessene Istwert erhöht. Dabei wird wie folgt vorgegangen,
dass für den
vom Druckkontrollelement abgedeckten Umfangsstreifen ein Flächendeckungswert
ermittelt wird, der eine Abwicklungslänge einer Auftragwalze vor
dem vom Druckkontrollelement abgedeckten Umfangsstreifen liegt.
Vorzugsweise wird für
die beiden Auftragwalzen mit dem größten Farbfluss jeweils eine
Abwicklungslänge
dieser Walzen vor dem vom Druckkontrollelement abgedeckten Umfangsstreifen ein
entsprechender Flächendeckungswert
ermittelt. Ist die dabei ermittelte Flächendeckung größer als ein
vorgegebener Grenzwert, so wird vorzugsweise der vorgegebene Sollwert
für das
entsprechende Farbzonenstellelement verringert.
-
Hierdurch
kann dem Effekt Rechnung getragen werden, dass dann, wenn der vom
Druckkontrollelement abgedeckte Umfangsstreifen eine Umfangslänge einer
Farbauftragwalze von einem Umfangsstreifen mit hoher Flächendeckung
entfernt ist, das Druckkontrollelement eine geringere Farbdichte anzeigt,
da eine derart starke Farbabnahme nach einer Überrollung der Farbauftragwalze
noch nicht vollständig
ausgeglichen werden kann.
-
In
einem konkreten Ausführungsbeispiel kann
so vorgegangen werden, dass dann, wenn aus den Daten des Sujets
und dem Farbwerksmodell für einen
Umfangsstreifen, der eine Abwicklungslänge vor dem vom Druckkontrollstreifen
abgedeckten Umfangsstreifen liegt, ein Flächendeckungswert zwischen 80%
und 95% ermittelt wird, der Sollwert für das entsprechende Farbzonenelement
um einen Betrag A verringert wird, wohingegen dann, wenn dieser Flächendeckungswert
zwischen 95% und 100% liegt, der Sollwert um einen Wert B verringert
wird, wobei B größer als
A ist. Bei ermittelten Flächendeckungswerten
von weniger als 80% erfolgt keine Verringerung des Sollwerts für das entsprechende
Farbzonenstellelement. Auch hier kann das Verstellgesetz abhängig von
dem Schablonierverhalten des Farbwerks wiederum beliebig komplex
gestaltet werden.
-
Im
Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird demnach ein Verfahren
zur Regelung der Farbgebung vorgeschlagen, bei welchem Regelabweichungen
zwischen an außerhalb
des eigentlichen Sujets gedruckten Druckkontrollelementen erfassten Istwerten
und vorgegebenen Sollwerten abhängig von
Daten des Sujets sowie abhängig
von einem Farbwerksmodell modifiziert werden. Hierdurch kann Effekten
wie dem Farbwerksschablonieren, dem Farbabfall sowie dem Umstand,
dass ein von einem Druckkontrollelement abgedeckter Umfangsstreifen kleiner
ist als ein von der jeweiligen Farbzone abgedeckter Umfangsstreifen,
Rechnung getragen werden. Hierdurch kann die Farbgebung beim Drucken deutlich
optimiert werden.
-
- 10
- Farbwerk
- 11
- Duktorwalze
- 12
- Farbkasten
- 13
- Heberwalze
- 14
- Pfeil
- 15
- Farbwerkwalze
- 16
- Farbwerkwalze
- 17
- Farbwerkwalze
- 18
- Farbwerkwalze
- 19
- Farbwerkwalze
- 20
- Farbwerkwalze
- 21
- Farbwerkwalze
- 22
- Farbwerkwalze
- 23
- Farbauftragwalze
- 24
- Farbauftragwalze
- 25
- Farbauftragwalze
- 26
- Farbauftragwalze
- 27
- Formzylinder
- 28
- Farbzonenstellelement
- 29
- Bedruckstoff
- 30
- Sujet
- 31
- Druckkontrollelement
- 32
- Kontrollstreifen
- 33
- Farbzone
- 34
- Umfangsstreifen