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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für die Tür eines
Backofens, insbesondere eines Backofens mit pyrolytischer Selbstreinigung. Eine
derartige Türverriegelung
ist beispielsweise aus der
DE
197 05 821 C1 bekannt.
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Bei
der pyrolytischen Selbstreinigung von Backöfen treten Temperaturen im
Bereich von 500°C und
höher auf.
Durch diese Temperaturbeanspruchung kommt es leicht zum Verziehen
von Bauteilen des Herdes. Dies kann zur Folge haben, dass während der
pyrolytischen Reinigung des Herdes dessen Tür nicht zuverlässig verriegelt
ist. Unabhängig
von sicherheitstechnischen Aspekten kann eine nur eingeschränkte Funktionsfähigkeit
einer Verriegelungsvorrichtung eines Herdes auch zu unnötigen Wärmeverlusten
führen.
Die Funktionsfähigkeit
einer Verriegelungsvorrichtung kann auch durch fertigungsbedingte
Toleranzen beeinträchtigt
sein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung
für die
Tür eines
Backofens, insbesondere eines Pyrolyse-Herdes, anzugeben, welche
sich durch besondere Robustheit und Toleranzunempfindlichkeit auszeichnet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Türverriegelung
mit den Merkmalen des Anspruches 1. Diese Türverriegelung weist einen elektromotorischen
Antrieb, eine damit antreibbare Schaltwelle, sowie ein durch diese
betätigbares
Verriegelungselement auf. Als Verriegelungselement ist ein Hebel
vorgesehen, dessen Hebelachse relativ zum Verriegelungsgehäuse reversibel
ortsveränderlich,
insbesondere gegen Federkraft verschiebbar, ist. Dadurch, dass der
Hebel, welcher die Tür
des Backofens verriegelt, nicht nur um seine Hebelachse schwenkbar,
sondern auch insgesamt, einschließlich Hebelachse, ortsveränderlich
im Gehäuse
der Türverriegelung
gelagert ist, ist stets eine einwandfreie Verriegelungsfunktion
gegeben. Dies gilt insbesondere auch in Fällen, in denen sich Bauteile
des Herdes durch Hitzeeinwirkung verziehen. Der Hebel der Verriegelungsvorrichtung
hat also mindestens zwei Freiheitsgrade, nämlich einen Freiheitsgrad betreffend
die Schwenkbewegung sowie einen zusätzlichen Freiheitsgrad, insbesondere
eine translatorische Bewegung betreffend.
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Nach
einer konstruktiv besonders einfachen Ausführungsform ist der Hebel in
einem Langloch gelagert. Anstelle der Lagerung mittels eines Langlochs kann
die Hebelachse auch auf sonstige Weise linear oder längs eines
bestimmten Weges verschiebbar sein. Das Langloch bzw. die sonstige
Führung
der Hebelachse ist vorzugsweise derart gestaltet, dass bei einer
Krafteinwirkung von der Tür
des Herdes in Öffnungsrichtung
auf den Hebel, das heißt
bei einer versuchten Öffnung
der verriegelten Tür,
die Hebelachse innerhalb des Langlochs in eine definierte Richtung
gezogen wird. Das Langloch weist zu diesem Zweck relativ zur Achse
der Schaltwelle eine Schrägstellung
von weniger als 90°,
beispielsweise 60° bis
85°, auf.
Die Achse der Schaltwelle gibt dabei zumindest annähernd die
Richtung an, in welcher bei der versuchten Öffnung des Herdes eine Kraft
auf die Tür
und damit auf die Verriegelungsvorrichtung ausgeübt wird. Die Schaltwelle sowie
der von dieser betätigte
Hebel sind in dieser Ausführungsform
etwa rechtwinklig zur Ebene, in welcher sich die Herdtüre befindet,
angeordnet.
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Der
Hebel der Verriegelungsvorrichtung kann durch Federkraft in definierter
Weise beaufschlagt werden, um eine bestimmte Winkellage sowie eine
bestimmte Achslage einzunehmen. In bevorzugter Ausgestaltung werden
beide Funktionen, d. h. die Ausübung
einer Kraft, die in Richtung einer bestimmten Winkelposition, nämlich der
Offen-Position des Hebels wirkt, und die Ausübung einer Kraft, die auf die
Hebelachse in Richtung einer definierten Endposition innerhalb des
Langlochs wirkt, durch eine einzige Feder realisiert. Die Feder
versucht dabei, die Hebelachse stets derart zu positionieren, dass
der Hebel maximal in ein für
die Verriegelung vorgesehenes Gegenstück der Tür des Herdes eingreifen kann.
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Ein
besonders Raum sparender Aufbau der Verriegelungsvorrichtung ist
erreichbar, indem sich der Hebel im Wesentlichen parallel zur Achse
der Schaltwelle erstreckt. Insbesondere im geschlossenen, d. h.
die Tür
des Herdes verriegelnden Zustand des Hebels schließt dieser
mit der Achse der Schaltwelle nur einen geringen Winkel von beispielsweise weniger
als 10°,
insbesondere weniger als 5°,
ein. Im geöffneten
Zustand des Hebels ist dieser dagegen ausgeprägter gegenüber der Achse der Schaltwelle schräg gestellt,
beispielsweise um einen Winkel von bis zu 30°. Die Hebelachse ist in diesem
Fall quer zur Achse der Schaltwelle angeordnet.
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Die
Schaltwelle weist in bevorzugter Ausgestaltung zusätzlich zur
Konturierung, welche zur Betätigung
des Hebels vorgesehen ist, beispielsweise in Form eines oder mehrerer
Schaltnocken, mindestens eine weitere Betätigungskontur auf, welche ein elektrisches
Verriegelungskontaktsystem schaltet. Des Weiteren umfasst die Türverriegelung
vorzugsweise ein von der Position der Schaltwelle sowie des Hebels
mechanisch unabhängiges
Türkontaktsystem,
welches die Position der Tür
des Herdes detektiert. Dieses Türkontaktsystem
arbeitet in einer kompakten Bauweise bevorzugt mit einem von der
Tür des
Herdes betätigbaren
Schieber, welcher parallel zur Schaltwelle (und damit auch weitgehend
parallel zum Hebel) im Verriegelungsgehäuse angeordnet ist.
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Nach
einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Hebel der Türverriegelung
auf einer Halteplatte gelagert, welche im Verriegelungsgehäuse verschiebbar ist,
insbesondere in Axialrichtung der Schaltwelle. Unter einer Halteplatte
wird in diesem Zusammenhang unabhängig von der geometrischen
Gestaltung ein beliebiges Teil verstanden, auf oder in dem die Achse
des Hebels, das heißt
des Verriegelungselemente, gelagert ist. Die Hebelachse kann dabei
relativ zur Halteplatte fest oder ortsveränderlich, insbesondere in einer
Langlochführung
verschiebbar, sein. Im letztgenannten, bevorzugten Fall weist die
Hebelachse damit mehrere linear voneinander unabhängige Translationsmöglichkeiten
auf. Der Hebel hat damit insgesamt drei Freiheitsgrade, nämlich die Schwenkbarkeit
um die Hebelachse, die Verschiebbarkeit der Hebelachse im Langloch
sowie die Verschiebbarkeit der Halteplatte einschließlich des Langlochs.
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Mit
Hilfe der Lagerung des Hebels auf oder in der verschiebbarern Halteplatte
sind mehrere Funktionen, auch in Kombination, erfüllbar, nämlich insbesondere
eine Notentriegelungsfunktion sowie eine Zuziehfunktion. Die Notentriegelungsfunktion
ermöglicht,
sobald die Kraft einer Feder überwunden
ist, das Öffnen
des Hebels, welcher zuvor mittels der Schaltwelle in die Verriegelungsposition
gebracht wurde, ohne Betätigung
der Schaltwelle. Beim Vorgang des Notentriegelns, d. h. dem gewaltsamen Öffnen der
Herdtüre
trotz in Verriegelungsstellung befindlicher Schaltwelle, wird die
Halteplatte durch die Zugkraft auf den Hebel so weit in Axialrichtung
der Schaltwelle verschoben, dass der Hebel nicht mehr die Betätigungskontur
der Schaltwelle kontaktiert, sondern über ein stirnseitiges Ende
eines Schaltnockens oder einer Schaltscheibe hinausgleitet, und damit
durch Federkraft und/oder durch die durch das Ziehen an der Tür einwirkende
Kraft öffnet.
Vorzugsweise wird der Hebel beim Notentriegeln jedoch nicht völlig von
der Schaltwelle weggezogen, sondern nur soweit, dass der geöffnete Hebel
noch einen Bereich der Schaltwelle mit reduziertem Durchmesser kontaktiert.
Auch in diesem reduzierten Durchmesserbereich weist die Schaltwelle
einen Exzenter oder eine funktionell vergleichbare Kontur auf, die
es ermöglicht,
den Hebel durch Drehung der Schaltwelle mittels des Elektromotors
wieder in die Verriegelungsposition zu bringen.
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Bei
der geschilderten Zusammenwirkung des Hebels mit der Schaltwelle
beim Notentriegeln sowie beim späteren
erneuten Verriegeln ist vorzugsweise nicht nur die Hebelachse quer
zu deren Erstreckung verlagerbar sondern auch die Schaltwelle verschiebbar,
nämlich
in deren Axialrichtung. Die Halteplatte, welche der Lagerung des
Hebels dient, sowie die Schaltwelle sind dabei in entgegengesetzter Richtung
mit Federkraft beaufschlagt, wobei die auf die Halteplatte wirkende
Federkraft die auf die Schaltwelle wirkende Federkraft übersteigt.
Dadurch wird die Schaltwelle, sobald der Hebel per Notentriegelung
geöffnet
hat, in die dem Hebel abgewandte Richtung, d. h. in Richtung zum
Elektromotor, verschoben. Dieses axiale Verschieben der Schaltwelle kann
genutzt werden, um einen elektrischen Schaltvorgang auszulösen, der
das Öffnen
des Hebels anzeigt.
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Die
Verschiebbarkeit der Halteplatte des Hebels in Axialrichtung der
Schaltwelle, d. h. im Wesentlichen in derjenigen Richtung, in der
auf die Tür
eine Kraft auszuüben
ist, um sie zu schließen,
ermöglicht auf
besonders einfache Weise auch die Integration einer Zuziehfunktion
in die Türverriegelung.
Hierbei wirkt auf die Halteplatte permanent eine Kraft, durch die
die Halteplatte derart verschiebbar ist, dass die Tür mittels
des in diese eingehakten Hebels zugezogen wird. Die mit dem Hebel
zusammenwirkende Schaltkontur der Schaltwelle ist dabei derart gestaltet,
dass die Zuziehfunktion erst dann in Kraft tritt, wenn der Hebel
bereits vollständig
in Verriegelungsposition ist. Solange der Hebel noch ganz oder teilweise
geöffnet
ist, d. h. noch nicht vollständig
in die entsprechende Verriegelungskontur der Tür eingegriffen hat, bleibt
die Zuziehfunktion durch eine Schaltkontur, beispielsweise ein Exzenterelement, der
Schaltwelle, an welchem der Hebel anliegt, blockiert. Erst nach
Abschluss der Schwenkbewegung des Hebels wird bei weiterer Drehung
der Schaltwelle die Längsbewegung
des Hebels, das heißt
dessen Verschiebung in Axialrichtung der Schaltwelle, durch geeignete
Gestaltung der Schaltkontur freigegeben und damit die Zuziehfunktion
aktiviert. Beim späteren motorischen Öffnen des
Hebels nach Abschluss der pyrolytischen Selbstreinigung wird in
umgekehrter Reihenfolge durch die Schaltwelle der Hebel zunächst in
Axialrichtung der Schaltwelle verfahren und anschließend in
die Offen-Position geschwenkt.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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1 in
einer Explosionsdarstellung eine Türverriegelung für einen
Herd,
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2 eine
Draufsicht auf die Türverriegelung
nach 1 in offenem, unverriegeltem Zustand,
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3 in
ausschnittsweiser, geschnittener Seitenansicht die Vorrichtung nach 2 in
offenem Zustand,
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4 in
einer Darstellung analog 3 die Türverriegelung und eine Herdtüre in geschlossenem,
verriegeltem Zustand,
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5 in
einer Darstellung analog 2 die Türverriegelung in geschlossenem,
verriegeltem Zustand,
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6 und 7 jeweils
eine Exzenterwelle einer Türverriegelung
nach den 1 bis 5 beziehungsweise
nach den 10 bis 14,
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8 und 9 in
Darstellungen analog 3 und 4 die Türverriegelung
nach den 1 bis 5 während des
Vorgangs der Notentriegelung,
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10 in
einer Explosionsdarstellung analog 1 ein zweites
Ausführungsbeispiel
einer Türverriegelung,
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11 in
einer ausschnittsweisen, geschnittenen Seitenansicht die Türverriegelung
nach 10 und eine Herdtüre,
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12 eine
Draufsicht auf die Anordnung nach 11,
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13 in
einer Darstellung analog 11 die
Herdtüre
und die Türverriegelung
mit aktivierter Zuziehfunktion, und
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14 eine
Draufsicht auf die Anordnung nach 13.
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Einander
entsprechende oder gleich wirkende Teile sind in allen Figuren mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 5 zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Türverriegelung 1 für einen Pyrolyseherd,
von dem ausschnittsweise lediglich eine Herdtüre 2 (4)
sichtbar ist. Die Türverriegelung 1 ist
in den Herd in horizontaler Lage eingebaut und weist ein Verriegelungsgehäuse 3 mit
einem Gehäuseunterteil 4 und
einer Gehäuseabdeckung 5 auf. Aus
dem Gehäuse 3 ragt
als Verriegelungselement 6 ein Hebel heraus, welcher sich
im Wesentlichen ebenfalls in horizontaler Einbaulage befindet und
mit einem Haken 7 in eine Verriegelungskontur 8 der Herdtüre 2 eingreifen
kann.
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Zur
Betätigung
des Hebels 6, d. h. zur Verriegelung der Herdtüre 2,
ist eine Schaltwelle 9 vorgesehen, die durch einen Getriebemotor 10 mit
einer Drehzahl von ca. 10 U/min. antreibbar ist. Der Getriebemotor 10 ist
mittels einer Haltefeder 11 am Verriegelungsgehäuse 3 befestigt
und weist eine waagrecht angeordnete Welle auf, in deren Verlängerung sich
die Schaltwelle 9 befindet. Die Schaltwelle 9, auch
als Exzenterwelle bezeichnet, die in 6 detaillierter
dargestellt ist, dient zum einen der Betätigung des Hebels 6 und
zum anderen der Betätigung von
Verriegelungskontakten 12, 13, die ein elektrisches
Verriegelungskontaktsystem bilden. Zur Betätigung des Hebels 6 weist
die Schaltwelle 9 eine Exzenterschnecke 14 auf,
die in eine Nocke 15 übergeht.
Das Verriegelungskontaktsystem 12, 13 wird durch
einen Ansatz 16 an der Schaltwelle 9 betätigt.
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Wird
der Hebel 6 durch Drehen der Exzenterschnecke 14 geschlossen
und damit die Herdtüre 2 verriegelt,
so wird durch den Ansatz 16 zugleich das Verriegelungskontaktsystem 12, 13 geschlossen
und damit ein elektrisches Signal generiert, das die Verriegelung
der Herdtüre 2 anzeigt.
Erst wenn dieses elektrische Signal anliegt, wird der pyrolytische Selbstreinigungsvorgang
im Herd gestartet. Voraussetzung für die beschriebene motorische
Verriegelung der Herdtüre 2 ist,
dass diese vollständig
geschlossen ist. Um dies zu detektieren, ist ein Schieber 17 vorgesehen,
welcher im Wesentlichen parallel zum Hebel 6 angeordnet
ist und beim Schließen
der Herdtüre 2 in
das Verriegelungsgehäuse 3 geschoben
wird. Hierbei werden Türkontakte 18, 19 durch eine
Schaltkontur 20 des Schiebers 17 geöffnet. Eine Kraft,
die den Schieber 17 aus dem Verriegelungsgehäuse 3 heraus,
also in Richtung zur Herdtüre 2 drückt, wird
durch eine Feder 21 ausgeübt. Abweichend vom dargestellten
Ausführungsbeispiel
könnte das
durch die Türkontakte 18, 19 gebildete
Türkontaktsystem
auch derart ausgebildet sein, dass beim Schließen der Herdtüre 2 ein
Schließen
der Türkontakte 18, 19 erfolgt.
Ebenso könnten
auch bei den Verriegelungskontakten 12, 13 Schließ- und Öffnungsfunktionen
vertauscht sein. Zum elektrischen Anschluss des Elektromotors 10 mit
Getriebe befinden sich innerhalb des Verriegelungsgehäuses 3 Motoranschlüsse 37.
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Wie
insbesondere aus 4 hervorgeht, schließt das Verriegelungselement 6 im
verriegelten Zustand nur einen geringen Winkel, nämlich einen Winkel
von weniger als 5°,
mit der Achse A der Schaltwelle 9 ein. Das Verriegelungselement 6 ist
damit im Wesentlichen rechtwinklig zur Herdtüre 2 angeordnet. Zur
Lagerung des Verriegelungselementes 6, welches als zweiarmiger
Hebel ausgebildet ist, an dessen einem Ende sich der Haken 7 und
an dessen anderem Ende sich eine mit der Schaltwelle 9 zusammenwirkende
Betätigungskontur 22 befindet,
ist eine Halteplatte 23 vorgesehen. Die Halteplatte 23 ist als
gebogenes Blechteil gefertigt und weist zwei seitliche Schenkel 24 auf,
in welchen jeweils eine Langlochführung 25 gebildet
ist. Der Hebel 6 ist teilweise zwischen den Schenkeln 24 angeordnet,
wobei sich die Hebelachse H in den Langlochführungen 25 befindet.
Im Ausführungsbeispiel
sind die Langlochführungen 25 einseitig,
nämlich
nach oben, offen; ebenso könnten
zur Lagerung des Hebels 6 jedoch auch beidseitig geschlossene
Langlochführungen
verwendet werden.
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Um
die Hebelachse H in Richtung einer Endposition, nämlich der
dem Gehäuseunterteil 4 zugewandten
Endposition, innerhalb der Langlochführungen 25 zu drücken, ist
eine Feder 26 in Form einer Doppelschenkelfeder vorgesehen.
Diese Feder 26 dient zugleich dazu, den Hebel 6 in
Richtung dessen Offen-Position (3) zu drücken. Zusammen
mit den Langlochführungen 25 ermöglicht die
Feder 26 des Weiteren einen Toleranzausgleich, mit dem
insbesondere unterschiedliche Positionierungen der Herdtüre 2 relativ
zur Türverriegelung 1,
beispielsweise ausgelöst
durch thermische Spannungen oder Montageungenauigkeiten, abgefangen
werden können.
Bei der Verriegelung der Herdtüre 2 sollte,
wie in 4 dargestellt, der Haken 7 des Verriegelungselementes 6 nach
Möglichkeit
die gesamte Tiefe T der Verriegelungskontur 8 ausnutzen.
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Wäre die Herdtüre 2 in
vertikaler Richtung R, senkrecht zur Achse A der Schaltwelle 9,
nach oben verstellt, so könnte,
sofern die Hebelachse H des Verriegelungselementes 6 ortsfest
wäre, die
Schaltwelle 9 nicht mehr vollständig in Verriegelungsposition
gebracht werden, d. h. in diejenige Position, in welcher die Nocke 23 den
Nebel 6 weitestmöglich
um die Hebelachse H kippt. Dies hätte zur Folge, dass das Verriegelungskontaktsystem 12, 13 nicht
schließen
kann und somit kein Signal gegeben wird, dass die Herdtüre 2 verriegelt
ist und der pyrolytische Reinigungsvorgang gestartet werden kann.
Im Falle einer ortsfesten Hebelachse H müsste daher, um eine solche
Fehlfunktion auszuschließen,
die Türverriegelung 1 mit
einem an sich zu großen
vertikalen Abstand zur Herdtüre 2 montiert
werden. Dies wiederum hätte
jedoch den Nachteil, dass der Haken 7 des Verriegelungselementes 6 nicht
vollständig
in die Verriegelungskontur 8 eingreift.
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Um
die vorstehend erläuterten
Fehlfunktionen und Nachteile zu verhindern, kann, wie in 4 erkennbar,
die Hebelachse H innerhalb der Langlochführungen 25 in einer
Verschieberichtung V verschoben werden. Durch den gegebenen Hebelmechanismus
verschiebt sich die Hebelachse H innerhalb der Langlochführungen 25 selbst
bei größeren Änderungen
der Positionierung der Herdtüre 2 relativ zum
Verriegelungsgehäuse 3 nur
geringfügig.
Die Funktion der Schaltwelle 9 ist nicht davon abhängig, wo
die Hebelachse H innerhalb der Langlochführungen 25 angeordnet
ist. Die Verschieberichtung V schließt mit der Achse A einen Winkel
von etwas weniger als 90°,
beispielsweise einen Winkel von 65° bis 85°, ein. Wird im verriegelten
Zustand der Herdtüre 2 an
dieser mit einer Kraft F, deren Richtung der Lage der Achse A entspricht,
gezogen, so wird durch die Schrägstellung
der Langlochführungen 25 verhindert,
dass sich die Hebelachse H des Verriegelungselementes 6 innerhalb
der Langlochführungen 25 in Richtung
zu deren offenen Enden verlagert.
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Wird
mit zu großer
Kraft F an der Herdtüre 2 gezogen,
d. h. versucht, diese gewaltsam zu öffnen, so soll dennoch eine
Zerstörung
der Türverriegelung 1 vermieden
werden. Zu diesem Zweck ist die Halteplatte 23 in Axialrichtung,
das heißt
in Richtung der Achse A, verschieblich im Verriegelungsgehäuse 3 gelagert.
Eine abgewinkelte Blattfeder 27, welche einerseits an einer
Seitenwand 28 des Gehäuseunterteils 4 eingespannt
ist und andererseits an einer Frontleiste 29 der Halteplatte 23 anliegt,
drückt
diese in Axialrichtung A der Schaltwelle 9 weg von einer Vorderwand 30 des
Gehäuseunterteils 4,
das heißt
in Richtung zum Getriebemotor 10. Im bestimmungsgemäßen Betrieb
der Türverriegelung 1,
das heißt,
solange die Notentriegelungsfunktion nicht genutzt wird, bleibt
die Halteplatte 23 gegen einen Anschlag im Verriegelungsgehäuse 3 in
unveränderter
Position gedrückt.
Die Notentriegelung tritt erst in Funktion, wenn an der Herdtüre 2 mit
Kräften
gezogen wird, die die Mindestverriegelungskräfte weit übersteigen.
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Die
Funktion der Notentriegelung wird im Weiteren anhand der 8 und 9 erläutert. Je größer die
Kraft F ist, mit der an der Herdtüre 2 gezogen wird,
desto mehr wird die Halteplatte 23 entgegen der Kraft der
Blattfeder 27 in Richtung zur Vorderwand 30 des
Verriegelungsgehäuses 3 verschoben.
Schließlich
ist, wie in 9 dargestellt, die Betätigungskontur 22 des
Hebels 6 nicht mehr im Eingriff mit der Exzenterschnecke 14 oder
der Nocke 15 der Schaltwelle 9, so dass der Hebel 6 durch
die Kraft F, unterstützt
durch die Wirkung der Feder 26, öffnet. Sobald der Hebel 6 im
Wege der Notentriegelung geöffnet
hat, greift die Betätigungskontur 22 des
Hebels 6 an einer Stirnfläche 31 der Schaltwelle 9 an.
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Die
Schaltwelle 9 ist ebenso wie die Halteplatte 23 längsverschieblich,
d. h. in Richtung der Achse A verschieblich, im Verriegelungsgehäuse 3 gelagert.
Eine Druckfeder 32 belastet die Schaltwelle 9 und
wirkt der Blattfeder 27 entgegen, ist jedoch wesentlich
schwächer
als diese ausgelegt. Bei der Notentriegelung des Verriegelungselementes 6 wird
daher, sobald der Hebel 6 in die Offen-Stellung (9) klappt,
die Blattfeder 27 zumindest teilweise wieder entspannt
und die Druckfeder 32 komprimiert. Das Verschieben der
Schaltwelle 9 in Richtung zum Getriebemotor 10 bewirkt,
dass auch der Ansatz 16 so weit verschoben wird, dass das
Verriegelungskontaktsystem 12, 13 öffnet. Damit
erhält
die Steuerung der Türverriegelung 1 ein
Signal, dass die Verriegelung des Hebels 6 aufgehoben ist,
obwohl die Winkellage der Schaltwelle 9 nach wie vor der
Verriegelungsstellung entspricht. Nach dem gewaltsamen Öffnen der
Herdtüre 2 kann
durch Rotation der Schaltwelle 9, angetrieben durch den
Getriebemotor 10, wieder die in 8 dargestellte
Positionierung der beweglichen Teile 6, 9 eingestellt
werden, wobei die Druckfeder 32 wieder expandiert und damit
die Schaltwelle 9 in Axialrichtung zum Verriegelungselement 6 verschiebt,
sobald dessen Verriegelungskontur 8 nicht mehr im Eingriff
mit der Stirnfläche 31 der Schaltwelle 9 ist.
Insgesamt ist somit eine Notentriegelung der Türverriegelung 1 ohne
Beschädigung
irgendwelcher Bauteile und damit ein effektiver Überlastungsschutz gegeben.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
einer Türverriegelung 1 für einen
Backofen, insbesondere einen Herd, der für pyrolytische Selbstreinigung
geeignet ist, ist in den 10 bis 14 dargestellt.
Die Halteplatte 23 wird in diesem Fall zusätzlich durch
die Kraft einer Druckfeder 33 belastet, die wie die Blattfeder 27 eine
Kraft in Richtung zur Schaltwelle 9 ausübt, jedoch schwächer ausgelegt
ist. Solange der Hebel 6 geöffnet ist, ist die Druckfeder 33 weitgehend komprimiert,
d. h. die Halteplatte 23 nahe zur Vorderwand 30 des
Verriegelungsgehäuses 3 verfahren.
In dieser Position der Halteplatte 23 kann der Haken 7 etwa
mittig in die Verriegelungskontur 8 der Herdtüre 2 eingreifen,
wie in 11 dargestellt. Solange der Hebel 6 durch
die Schaltwelle 9 gekippt wird, ändert sich die axiale Position
der Halteplatte 23 nicht oder nur unwesentlich.
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Ein
Exzenterelement 14',
auch als Exzenterschnecke bezeichnet, der Schaltwelle 9 der
Türverriegelung 1 nach
den 10 bis 14 ist,
wie in 7 dargestellt, im Vergleich zur in 6 dargestellten
Schaltwelle 9 des Ausführungsbeispiels
nach den 1 bis 5 abgewandelt
und hat insbesondere die Funktion, nicht nur die Kippbewegung des Hebels 6 sondern
auch dessen Bewegung in Richtung der Achse A zu steuern. Sobald
der Hebel 6 seine maximale Auslenkung in Richtung zur Verriegelungsstellung
erreicht hat, gelangt die Betätigungskontur 22 des
Hebels 6 in einem Öffnungsabschnitt 34 auf
der Exzenterschnecke 14'.
In diesem Bereich bleibt der Hebel 6 in der Verriegelungs-Stellung
und verfährt
gleichzeitig axial nach hinten, d. h. in Richtung zum Getriebemotor 10.
Bei diesem Vorgang expandiert die Druckfeder 33, wie in 13 dargestellt, so
dass der Haken 7 an einer Seitenfläche 35 der Verriegelungskontur 8 zur
Anlage kommt und die Herdtüre 2 mit
einer Zugkraft Z zuzieht. Die Druckfeder 33 übt eine
geringere Kraft als die stets die Schaltwelle 9 belastende
Druckfeder 32 aus. Beim Entriegeln des Hebels 6 wird
zunächst
die Halteplatte 23 in umgekehrter Richtung axial verschoben.
Zu diesem Zweck weist die Exzenterschnecke 14 eine Schrägfläche 36 auf,
mit Hilfe derer die Druckfeder 33 komprimiert wird, bis
etwa die in 11 dargestellte Position des
Hebels 6 erreicht ist, bevor der dieser geöffnet wird.
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- 1
- Türverriegelung
- 2
- Herdtüre
- 3
- Verriegelungsgehäuse
- 4
- Gehäuseunterteil
- 5
- Gehäuseabdeckung
- 6
- Verriegelungselement,
Hebel
- 7
- Haken
- 8
- Verriegelungskontur
- 9
- Schaltwelle
- 10
- Getriebemotor
- 11
- Haltefeder
- 12
- Verriegelungskontakt
- 13
- Verriegelungskontakt
- 14,
14'
- Exzenterschnecke
- 15
- Nocke
- 16
- Ansatz
- 17
- Schieber
- 18
- Türkontakt
- 19
- Türkontakt
- 20
- Schaltkontur
- 21
- Feder
- 22
- Betätigungskontur
- 23
- Halteplatte
- 24
- Schenkel
- 25
- Langlochführung
- 26
- Feder
- 27
- Blattfeder
- 28
- Seitenwand
- 29
- Frontleiste
- 30
- Vorderwand
- 31
- Stirnfläche
- 32
- Druckfeder
- 33
- Druckfeder
- 34
- Öffnungsabschnitt
- 35
- Seitenfläche
- 36
- Schrägfläche
- 37
- Motoranschluss
- A
- Achse
- F
- Kraft
- H
- Hebelachse
- R
- Richtung
- T
- Tiefe
- V
- Verschieberichtung
- Z
- Zugkraft