-
Die Erfindung bezieht sich auf eine
elektrothermisch gesteuerte Verriegelungsvorrichtung für eine Gerätetür mit einem
Verriegelungsglied, welches von einem Bimetallantrieb bei einer
Verriegelungstemperatur in eine Sperrstellung, und bei einer Entriegelungstemperatur
in eine Öffnungsstellung bewegt
wird.
-
Ein durch eine derartige Verriegelungsvorrichtung
verriegelndes Gerät
ist beispielsweise ein Hausgerät,
insbesondere ein Backofen mit pyrolytischer Selbstreinigung. Das Öffnen eines
solchen Gerätes
ist während
des Betriebs, also z.B. während
der Pyrolyse, zu verhindern, da in diesem Fall aufgrund der hohen
Geräteinnentemperatur
eine Verletzungsgefahr für
einen Benutzer besteht. Im abstrakten Sinn wird unter dem Begriff
Gerät ferner
jeder abschließbare
Raum verstanden, dessen Innentemperatur zeitweise stark von Raumtemperatur
(ca. 20°C)
abweicht, und der während
dieser Zeit zu verriegeln ist. Obwohl nachfolgend von dem Fall ausgegangen wird,
dass während
des Betriebs die Geräteinnentemperatur
die Raumtemperatur stark überschreitet, ist
es prinzipiell auch möglich/denkbar,
dass die Geräteinnentemperatur
die Raumtemperatur stark unterschreitet.
-
Die Begriffe „verriegeln"/„versperren"
sowie „schließen" werden
nachfolgend dahingehend verwendet, dass eine geschlossene oder verschlossene Tür noch von
einem externen Benutzer unter einfacher Kraftaufwendung oder Betätigung eines Öffners geöffnet werden
kann. Dabei ist eine verriegelte oder versperrte Tür eine geschlossene
Tür, die
unter Wirkung einer Verriegelungsvorrichtung nicht von einem externen
Benutzer geöffnet
werden kann. Die gleiche Konvention gilt für abgeleitete Begriffe.
-
Aus der
DE 37 09 660 A1 ist eine
insbesondere für
eine Waschmaschinentür
vorgesehene elektrothermisch gesteuerte Verriegelungsvorrichtung vorbekannt,
bei der eine durch einen PTC-Widerstand beheizbare bimetallische
Schnappscheibe vorgesehen ist, die einen Sperrschieber bei Beheizung in
einer Sperrstellung hält.
Nach Abschalten des PTC-Widerstandes ändert die nun unbeheizte Schnappscheibe
nach einer kurzen Abkühlzeit sprunghaft
ihre Form und zieht den Sperrschieber in eine Öffnungsstellung. Die bekannte
Vorrichtung hat den Nachteil, dass bei einem Stromausfall die Verriegelung
der Gerätetür nicht
mehr sichergesellt ist, selbst wenn im Geräteinnenraum noch die Betriebstemperatur
herrscht.
-
Bei einer weiteren, aus der
DE 198 52 578 C1 bekannten
Verriegelungsvorrichtung ist dieser Nachteil überwunden, indem zwei beheizbare
Bimetallscheiben vorgesehen sind, die auf ein als mechanisches bistabiles
System ausgeführtes
Verriegelungswerk wirken. Durch kurzzeitige Beheizung jeweils einer
der beiden Bimetallscheiben wird ein korrespondierender stabiler
Zustand, entsprechend Öffnungsstellung
oder Sperrstellung, des Verriegelungswerkes eingestellt. Der Zustand
der Verriegelung bleibt daher auch bei einem Stromausfall erhalten. Nachteilig
daran ist jedoch wiederum, dass das Gerät auch dann noch verschlossen
bleibt, wenn es nach einem Stromausfall bereits wieder erkaltet
ist. Außerdem
ist die letztgenannte Vorrichtung nur mit vergleichsweise hohem
Aufwand zu realisieren.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
elektrothermisch gesteuerte Verriegelungsvorrichtung für eine Gerätetür anzugeben,
die fertigungstechnisch einfach zu realisieren ist und unter Einhaltung
der Sicherheitsvorschriften die Entriegelung des Gerätes sicherstellt,
wenn die Betriebsbedingungen erloschen sind. Des Weiteren soll ein
mit einfachen Mitteln zu bewerkstelligendes Verfahren zur Verriegelung
einer Gerätetür angegeben
werden, das die Entriegelung des Gerätes sicherstellt, wenn die
Betriebsbedingungen erloschen sind.
-
Bezüglich der Verriegelungsvorrichtung
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Bezüglich des Verfahrens wird die
Aufgabe erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst. Danach erfolgt die Entriegelung,
wenn die lokale Umgebungstemperatur, d. h. die in un mittelbarer
Umgebung der Verriegelungsvorrichtung herrschende Temperatur die
Entriegelungstemperatur unterschreitet. Die Entriegelung wird also
nicht aktiv durch Steuersignale herbeigeführt, sondern ergibt sich automatisch
durch den Verlauf der lokalen Umgebungstemperatur.
-
Da als Regelgröße die lokale Umgebungstemperatur
herangezogen wird, also eine Größe, der die
Verriegelungsvorrichtung ohnehin ausgesetzt ist, kann die Türverriegelung
mit sehr einfachen Mitteln umgesetzt werden. Ein Vorteil der Erfindung
liegt darin, dass die Vorrichtung weitgehend unabhängig von externer
Einwirkung arbeitet und damit auch nach einem Stromausfall noch
funktionstüchtig
ist. Bei einem bimetallischen Antrieb, insbesondere einer bimetallischen
Schnappscheibe, können
die Sprungtemperatur und die Rücksprungtemperatur,
unabhängig
voneinander mit einer Genauigkeit von ca. ±5°C durch Prägung der Schnappscheibe bestimmt werden.
Dadurch kann die Verriegelungstemperatur und die Entriegelungstemperatur
der Verriegelungsvorrichtung geeignet gewählt werden. Insbesondere können die
Verriegelungstemperatur und die Entriegelungstemperatur auch verschieden
sein.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung wird
die Verriegelung durch Ansteuerung eines auf den Bimetallantrieb
wirkenden Heizelementes ausgelöst.
Damit ist eine präzise
Steuerung des Verriegelungszeitpunktes möglich, was insbesondere bei
schnellen Aufheizraten zu Betriebsbeginn zweckmäßig ist. Das Heizelement kann
preisgünstig
durch einen PTC-Widerstand realisiert werden.
-
Bevorzugt wird der Bimetallantrieb
so lange beheizt, bis die lokale Umgebungstemperatur die Verriegelungstemperatur
erreicht oder überschritten hat.
In einer energiesparenden Betriebsweise wird das Heizelement danach
abgeschaltet. Eine weitere Beheizung ist überflüssig, da der Bimetallantrieb
die Verriegelungsvorrichtung von sich aus in Sperrstellung hält.
-
Zweckmäßigerweise ist die Entriegelungstemperatur
derart gewählt,
dass die Geräteinnentemperatur
zum Entriegelungszeitpunkt einen zulässigen Grenzwert un terschritten
hat. Ein einfaches Verfahren, eine geeignete Entriegelungstemperatur
zu bestimmen, besteht darin, die gerätetypische Abkühlcharakteristik
heranzuziehen.
-
In zweckmäßiger Weiterbildung wird durch die
Bewegung des Verriegelungsgliedes mindestens ein elektrischer Kontakt
geschaltet. Dadurch können in
einfacher Weise Zusatzfunktionen gesteuert werden. Denkbar wäre z. B.
die Beschattung von Signallampen oder eine Sicherheitsschaltung,
die den Betrieb des Gerätes
freigibt, sobald die Gerätetür verriegelt
ist.
-
Bevorzugt wirkt das Verriegelungsglied
indirekt auf die Gerätetür, indem
es die Bewegung einer der Gerätetür und dem
Verriegelungsglied zwischengeschalteten Schließmechanik hemmt. Mittels der Schließmechanik
ist eine Sicherung der Gerätetür, z. B.
gegen selbsttätiges Öffnen, auch
im entriegelten Zustand möglich.
Eine günstige
und stabile Realisierung einer solchen Schließmechanik ist durch einen Drehverschluss
gegeben. Alternativ dazu ist ein direktes Zusammenwirken des Verriegelungsgliedes mit
der Gerätetür denkbar.
Ein solches ist an sich aus der
DE 198 52 578 C1 (
5 und
6)
bekannt.
-
Besonders Platz sparend ist eine
Ausführung
der Erfindung, in welcher der Bimetallantrieb bezüglich seiner
Antriebsrichtung senkrecht zur Beweglichkeitsrichtung des Verriegelungsglieds
orientiert ist. Bei einer als Bimetallantrieb verwendeten Schnappscheibe
ist die Antriebsrichtung die Sprungrichtung der Schnappscheibe.
Ihre Ebene ist dann parallel zur Grundfläche der Verriegelungsvorrichtung
ausgerichtet, wodurch die Verriegelungsvorrichtung sehr flach gestaltet
werden kann. In diesem Fall ist zweckmäßigerweise ein Bewegungsumlenker
vorgesehen, der die senkrechte Bewegung der Schnappscheibe in die
horizontale Bewegung des Verriegelungsglieds umsetzt. In einer unaufwändigen Realisierung
ist der Bewegungsumlenker keilförmig gestaltet.
-
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
-
1 in
schematischer Darstellung einen Schnitt durch ein Gerät mit einer
Verriegelungsvorrichtung für
eine Gerätetür,
-
2 beispielhaft
den Verlauf der Geräteinnentemperatur
und der lokalen Umgebungstemperatur während des Betriebs des Gerätes in Abhängigkeit
der Zeit,
-
3 in
Seitenansicht die Verriegelungsvorrichtung bei geöffneter
Gerätetü r,
-
4 in
einer Darstellung gemäß 3 die Verriegelungsvorrichtung
bei geschlossener Gerätetür,
-
5 in
Draufsicht die Verriegelungsvorrichtung in Öffnungsstellung,
-
6 in
Draufsicht die Verriegelungsvorrichtung in Sperrstellung,
-
7 in
einem Längsschnitt
eine vorteilhafte Variante der Verriegelungsvorrichtung,
-
8 die 7 dargestellte Verriegelungsvorrichtung
in Draufsicht und
-
9 die
in den 8 und dargestellte
Verriegelungsvorrichtung in einem Querschnitt IX-IX gemäß 8.
-
Einander entsprechende Teile sind
in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt
schematisch eine in einem Gerät 1 eingebaute
Verriegelungsvorrichtung 2, mit welcher die Gerätetür 3 gegen Öffnung sicherbar
ist. Eine mögliche
Stellung der Tür 3 in
geöffnetem
Zustand ist durch gestrichelte Hilfslinien 4 angedeutet.
Bei dem dargestellten Gerät 1 handelt
es sich beispielsweise um einen Backofen mit pyrolytischer Selbstreinigung.
-
Bei der Pyrolyse herrscht im Geräteinnenraum 5 eine
Geräteinnentemperatur
Ti von etwa 500°C, insbesondere also eine Temperatur,
die die außerhalb
des Gerätes 1 herrschende
Raumtemperatur Tr stark überschreitet und für Benutzer
des Gerätes 1 eine
Verletzungsgefahr beinhaltet. In der durch die Gerätewand 6 thermisch
abgeschirmtem unmittelbaren Umgebung 7 der Verriegelungsvorrichtung 2 herrscht
eine lokale Umgebungstemperatur Tu, die
während
des Betriebs des Gerätes 1 gegenüber der
Raumtemperatur Tr erhöht, jedoch klein gegenüber der
Geräteinnentemperatur
Ti ist.
-
Der Verlauf der Umgebungstemperatur
Tu hängt
dabei in einer für
das Gerät 1 charakteristischen
Weise vom zeitlichen Verlauf der Geräteinnentemperatur Ti ab. Bei gegebenem Gerät 1 lässt sich dieser
Zusammenhang eindeutig durch Messung der Umgebungstemperatur Tu und Vergleich mit der Geräteinnentemperatur
Ti bestimmen. Eine solche Kennlinie der
Umgebungstemperatur Tu ist in 2 beispielhaft dargestellt.
Man erkennt darin, dass die Umgebungstemperatur Tu und
die Geräteinnentemperatur
Ti einem ähnlichen zeitlichen Verlauf
folgen, jedoch die Umgebungstemperatur Tu der
Geräteinnentemperatur
Ti zeitlich verzögert nacheilt und einen im
Vergleich zur Geräteinnentemperatur
Ti stark verminderten Maximalwert erreicht.
Insbesondere hängt
die Abkühlcharakteristik,
also die Rückkehr
sowohl der Geräteinnentemperatur
Ti als auch der Umgebungstemperatur Tu auf Raumtemperatur Tr nach
Beendigung des Betriebs zum Zeitpunkt tB, nur
von den Isolationseigenschaften des Gerätes 1 ab. Durch Aufnahme
der in 2 dargestellten Kennlinie
kann daher anhand der Umgebungstemperatur Tu auf
die Geräteinnentemperatur
Ti zurückgeschlossen
werden. Durch Erfassung der Umgebungstemperatur Tu kann
somit auf einfache Weise eine Schaltbedingung für die Entriegelung entwickelt werden.
Die Entriegelung erfolgt, wenn die Umgebungstemperatur Tu eine vorbestimmte Entriegelungstemperatur
TE unterschreitet, wobei die Entriegelungstemperatur
TE derart gewählt ist, dass zum Entriegelungszeitpunkt
tE die Geräteinnentemperatur Ti einen zulässigen Grenzwert TG unterschreitet.
-
Prinzipiell kann eine äquivalente
Schaltbedingung auch für
die Verriegelung entwickelt werden. Aufgrund der üblicherweise
schnellen Aufheizrate der Geräteinnentemperatur
Ti zu Beginn des Betriebs und dem zeitverzögerten Echo
der Umgebungstemperatur Tu ist es jedoch
vorteilhaft, den Zeitpunkt der Verriegelung tV durch
ein externes Steuersignal S zu bestimmen. Bei einer bimetallisch
angetriebenen Verriegelungsvorrichtung 2 wird dieses Steuersignal S
zweckmäßigennreise durch
Beheizung der Verriegelungsvorrichtung 2 auf eine Verriegelungtemperatur
TV aufgebracht. Es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass
aufgrund der geringen nötigen
Heizleistungen diese Beheizung keinen nennenswerten Einfluss auf
die Entwicklung der Umgebungstemperatur Tu hat.
Das Steuersignal S muss mindestens bis zum Zeitpunkt t0 aktiviert
sein, wenn die Umgebungstemperatur Tu die
Verriegelungtemperatur TV überschreitet.
Danach bleibt die Verriegelungsvorrichtung 2 allein unter
dem Einfluss der Umgebungstemperatur Tu in
verriegeltem Zustand. Optional kann das Steuersignal S nach dem
Zeitpunkt t0 noch aufrechterhalten werden.
Es muss erst zum Entriegelungszeitpunkt tE ausgeschaltet
sein.
-
Das beschriebene Verriegelungsverfahren ist
in der in den folgenden Figuren im Detail dargestellten Verriegelungsvorrichtung 2 realisiert. 3 zeigt diese bei geöffneter
Gerätetür 3.
Die Verriegelungsvorrichtung 2 umfasst eine als Drehverschluss 8 ausgebildete
Schließmechanik,
deren Greifende 9 derart ausgestaltet ist, dass es mit
einer korrespondierenden Aufnahme 10 der Gerätetür 3 einen
die Gerätetür 3 verschließenden Formschluss
eingehen kann. Der Drehverschluss 8 ist um eine Schwenkachse 11 schwenkbar
gelagert, und ist bei geöffneter
Gerätetür 3 bezüglich der
Schließrichtung 12 der
Gerätetür 3 schräg orientiert.
Die Schwenkachse 11 ist in einem Langloch 13 entlang
der Schließrichtung 12 verschiebbar
gehalten, und wird mittels einer Rückstellfeder 14 entgegen
der Schließrichtung 12 vorgespannt.
-
Beim Schließen der Gerätetür 3 wird zunächst der
Drehverschluss 8 aus seiner schiefen Lage in die eine bezüglich der
Schließrichtung 12 parallele
Lage verkippt. Die Gerätetür 3 wird
nun durch den zwischen dem Greifende 9 und der Aufnahme 10 hergestellten
Formschluss im geschlossenen Zustand gehalten. Wie in
-
4 dargestellt,
wird die Schwenkachse 11 durch den Schließdruck der
vollständig
geschlossenen Gerätetür 3 zudem
leicht in Schließrichtung 12 verschoben,
wodurch der Drehverschluss 8 sowohl in als auch entgegen
der Schließrichtung 12 Spiel hat.
-
Zur Verriegelung ist ein in 5 in Öffnungsstellung dargestelltes
Verriegelungsglied 15 vorgesehen, das in einer zur Schwenkachse 11 parallelen Verriegelungsrichtung 16 verschiebbar
im Gehäuse 17 der
Verriegelungsvorrichtung 2 geführt ist. Das Verriegelungsglied 15 weist
eine Gabelausformung 18 auf, die mit einem korrespondierenden
Gabelende 19 des Drehverschlusses 8 zur Herstellung
einer Verschlusssicherung zusammenwirkt. In Öffnungsstellung liegen die
Zinken 20 der Gabelausformung 18 und die Zinken 21 des
Gabelendes 19 in Verriegelungsrichtung 16 versetzt
zueinander, so dass die Zinken 20 und die Zinken 21 in
der durch 5 dargestellten
Projektion wie die Zähne
zweier Zahnräder ineinanderzu
greifen scheinen. Durch diesen Versatz der Zinken 20 und
der Zinken 21 ist der Weg des Gabelendes 19 bei
der Schwenkbewegung des Drehverschlusses 8 freigegeben.
-
Der Antrieb des Verriegelungsglieds 15 erfolgt
durch eine bimetallische Schnappscheibe 22, deren Bewegende 23 am
Verriegelungsglied 15 fixiert ist, und deren Festende 24 mit
dem Gehäuse 17 fest
verbunden ist. Die Schnappscheibe 22 ist dabei bezüglich des
Verriegelungsglieds 15 derart angeordnet, dass die Bewegung
des Bewegendes 23 beim Schnappvorgang parallel zur Verriegelungsrichtung 16 verläuft. Zur
Beheizung der Schnappscheibe 22 ist ein Heizelement 25 in
Form eines PTC-Widerstandes vorgesehen. Um stets einen guten thermischen
Kontakt zwischen dem Heizelement 25 und der Schnappscheibe 22 zu
gewährleisten,
wird das Heizelement 25 durch eine Druckfeder 26 gegen
die Schnappscheibe 22 vorgespannt.
-
Die Verriegelung erfolgt lediglich
bei geschlossener Gerätetür 3.
Dann ist gemäß 4 der Drehverschluss 8 parallel
zur Schließrichtung 12 ausgerichtet.
In dieser Stellung liegen die Zinken 20 und die Zinken 21 in
zur Zeichnungsebene von 5 parallel
verschobenen Ebenen versetzt zueinander, so dass der Weg der Gabelausformung 18 bei
der Verschiebung des Verriegelungsgliedes 15 in Verriegelungsrichtung 16 freigegeben
ist.
-
Die Verriegelung erfolgt durch Anlegen
einer elektrischen Spannung an das Heizelement 25 über die
Schnappscheibe 22 und einen mit dieser leitend verbundenen
Kontakt 27 sowie über
die Druckfeder 26 und einen mit dieser verbundenen Kontakt 28. Durch
die bei der Bestromung des Heizelements 25 entstehende
Wärme wird
die Schnappscheibe 22 aufgeheizt. Übersteigt ihre Temperatur die
Verriegelungstemperatur TV, so ändert die
Schnappscheibe 22 sprunghaft ihre Form. Bei dieser Formänderung verschiebt
die Schnappscheibe 22 das Verriegelungsglied 15 entlang
der Verriegelungsrichtung 16 aus der in 5 abgebildeten Öffnungsstellung in die in 6 abgebildete Sperrstellung.
Die Verriegelungswirkung kommt dadurch zustande, dass bei dieser
Bewegung die Zinken 20 in Blickrichtung von 5 und 6 unter die Zinken 21 geschoben
werden, und damit in den Schwenkweg der letzteren hineinstehen.
Der Drehverschluss 8 ist dadurch in schließender Stellung
fixiert, und die Gerätetür 3 kann
nicht mehr von außen
geöffnet
werden.
-
Die Entriegelung erfolgt dadurch,
dass die Schnappscheibe 22 unter Einfluss der sinkenden Umgebungstemperatur
Tu entgegen der Verriegelungsrichtung 16 zurückspringt,
und dadurch das Verriegelungsglied 15 in die Öffnungsstellung
zurückverschiebt.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung ist
ein elektrischer Verriegelungskontakt 29 vorgesehen, der
in Sperrstellung geschlossen, und in Öffnungsstellung offen ist.
Der Verriegelungskontakt 29 umfasst einen parallel zur
Schnappscheibe 22 angeordneten beweglichen Schenkel 30,
der in ähnlicher
Weise wie die Schnappscheibe 22 einerseits am Verriegelungsglied 15,
und andererseits am Gehäuse 17 fixiert
ist. Es ist auch denkbar, die Funktion des Schenkels 30 direkt
durch die Schnappscheibe 22 zu realisieren. Ein weiterer
Schenkel 31 ist nur am Gehäuse 17 fixiert und
derart in Verriegelungsrichtung 16 verschoben zum Schenkel 30 angeordnet,
dass bei der Verriegelungsbewegung des Verriegelungsglieds 15 die Schenkel 30 und 31 zur
Bildung einer elektrisch leitenden Verbindung gegeneinander gedrückt werden.
-
Ein des Weiteren vorgesehener Türkontakt 32 dient
zur Anzeige, ob die Gerätetür 3 geschlossen ist.
Der Türkontakt 32 umfasst
einen Mikroschalter 33 und einen Türkontaktschieber 34.
Der Türkontaktschieber 34 weist
an seinem, dem Mikroschalter 33 zugewandten Ende 35 eine
Ausnehmung 36 zur Aufnahme des Tasters 37 des
Mikroschalters 33 auf. Das entgegengesetzte (in den 5 und 6 unter dem Drehverschluss 8 verborgene)
Ende des Türkontaktschiebers 34 ist
derart formschlüssig
mit dem Drehverschluss 8 verbunden, dass bei der Bewegung
des Drehverschlusses 8 beim Schließen der Gerätetür 3 der Türkontaktschieber 34 in
Schließrichtung 12 verschoben
wird. Bei dieser Bewegung wird der Taster 37 durch den
Rand der Ausnehmung 36 eingedrückt und so der Mikroschalter 33 geschaltet.
Das Ende 35 des Türkontaktschiebers 34 wird
von einer Druckfeder 38 in Richtung des Drehverschlusses 8 vorgespannt.
Die Druckfeder 38 bewirkt dabei zum Einen eine Rückstellung
des Türkontaktschiebers 34 gegen den
Drehverschluss 8, zum Anderen eine Verkippung des Drehverschlusses 8 beim Öffnen der
Gerätetür 3 in
seine in 3 dargestellte
schiefe Ausgangslage.
-
Eine besonders Platz sparende Variante
der Verriegelungsvorrichtung 2 ist in den 7 bis 9 dargestellt.
Dieses Ausführungsbeispiel
ist dadurch ausgezeichnet, dass die Schnappscheibe 22 derart
angeordnet ist, dass ihre Sprungrichtung 39 senkrecht auf
die Verriegelungsrichtung 16 steht. Das Bewegende 23 ist
in diesem Fall nicht direkt am Verriegelungsglied 15 fixiert,
sondern an einem Bewegungsumlenker 40, der die senkrechte
Bewegung der Schnappscheibe 22 und die von dieser erzeugte,
zur Sprungrichtung 39 parallele Kraftwirkung in die Verriegelungsrichtung 16 umsetzt.
Der Bewegungsumlenker 40 funktioniert nach Art eines Keils,
indem er mit einer schiefen Ebene 41 auf eine korrespondierende
Fläche 42 des
Verriegelungsglieds 15 einwirkt. Eine am der Schnappscheibe 22 entgegengesetzten Ende 43 des
Verriegelungsglieds 15 angeordnete Druckfeder 43 bewirkt
bei diesem Ausführungsbeispiel
die Rückstellung
des Verriegelungsglieds 15.
-
- 1
- Gerät
- 2
- Verriegelungsvorrichtung
- 3
- Gerätetür
- 4
- Hilfslinien
- 5
- Geräteinnenraum
- 6
- Gerätewand
- 7
- Umgebung
- 8
- Drehverschluss
- 9
- Greifende
- 10
- Aufnahme
- 11
- Schwenkachse
- 12
- Schließrichtung
- 13
- Langloch
- 14
- Rückstellfeder
- 15
- Verriegelungsglied
- 16
- Verriegelungsrichtung
- 17
- Gehäuse
- 18
- Gabelausformung
- 19
- Gabelende
- 20,
21
- Zinken
- 22
- Schnappscheibe
- 23
- Bewegende
- 24
- Festende
- 25
- Heizelement
- 26
- Druckfeder
- 27,
28
- Kontakte
- 29
- Verriegelungskontakt
- 30,
31
- Schenkel
- 32
- Türkontakt
- 33
- Mikroschalter
- 34
- Türkontaktschieber
- 35
- Ende
- 36
- Ausnehmung
- 37
- Taster
- 38
- Druckfeder
- 39
- Sprungrichtung
- 40
- Bewegungsumlenker
- 41
- Ebene
- 42
- Fläche
- 43
- Ende
- 44
- Druckfeder
- Ti
- Geräteinnentemperatur
- Tr
- Raumtemperatur
- Tu
- Umgebungstemperatur
- tB
- Betriebsbeendigung
- TE
- Entriegelungstemperatur
- tE
- Entriegelungszeitpunkt
- TG
- Grenzwert
der Geräteinnentemperatur
- tV
- Verriegelungszeitpunkt
- S
- Steuersignal
- TV
- Verriegelungstemperatur
- t0
- Zeitpunkt