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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Schiff, mit wenigstens einem eine
vorbestimmte Anzahl Decks aufweisenden Aufbau.
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Eine
Vielzahl von Decks weisen Passagierschiffe auf, insbesondere im
Kreuzfahrtdienst eingesetzte Passagierschiffe. Zwischen den Decks
befinden sich die Passagierkabinen, die im Bereich der Bordwände des
Schiffes als Außenkabinen
Fenster aufweisen und mit Balkonen bzw. Austritten versehen sind.
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Die
Zahl solcher Fenster und Balkone aufweisenden Außenkabinen ist an Bord eines
Passagierschiffes, wie z. B. eines Kreuzfahrtschiffes begrenzt.
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Neben
den Außenkabinen
verbleiben die Innenkabinen, die fensterlos mit Kunstlicht und mit Frischluft,
die auch über
Klimaanlagen zugeführt werden
kann, versorgt werden.
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Die
Innenkabinen sind bei Passagieren wenig beliebt und müssen vom
Reeder des Kreuzfahrtschiffes preiswerter als Außenkabinen angeboten werden,
damit die Passagierkapazität
für die
jeweilige Reise möglichst
vollständig
ausgenutzt wird.
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Daß während einer
Kreuzfahrt Innenkabinen freibleiben, bzw. nicht belegt sind, ist
nicht ungewöhnlich
und kann sich auf die Rentabilität
einer Kreuzfahrt durchaus nachteilig auswirken.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Kreuzfahrtschiff
die Anzahl von für
die Passagiere attraktiven Kabinen zu erhöhen und einen zusätzlichen,
attraktiven, öffentlichen
Bereich zu schaffen.
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Diese
Aufgabe ist durch ein Schiff gemäß dem Patentanspruch
1 gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schiffes
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2
bis 15.
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Gemäß der Erfindung
ist in dem Aufbau eines Schiffes, insbesondere eines Passagierschiffes mindestens
eine Vertiefung angeordnet, die den Aufbau in gegeneinander abgetrennte
Teilaufbauten aufteilt. Jede Vertiefung erstreckt sich über wenigstens zwei
Decks in die Tiefe des Aufbaus hinein. Durch die Vertiefungen werden
neben den Bordwänden
des Schiffes in den Aufbauten weitere Außenflächen gebildet, wobei diese
Außenflächen die
seitlichen Flanken der Vertiefungen sind. An diese Außenflächen bzw.
der Vertiefungen angrenzende Kabinen können mit Fenstern sowie Austritten
bzw. Balkonen versehen werden, so daß aus bisher in diesen Bereichen befindlichen
Innenkabinen durch die Vertiefungen nunmehr wesentlich attraktivere
Außenkabinen
geworden sind.
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Die
seitlichen Flanken der Vertiefungen können lotrechte Wände bilden.
Es ist jedoch auch möglich,
schräg
abfallende oder zumindest teilweise überhängende Wände zu gestalten.
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Auch
beliebige Kombinationen unterschiedlich geneigter bzw. gestalteter,
auch stufenartig gestalteter Flächenbereiche
der seitlichen Flanken der Vertiefungen, sind denkbar.
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Es
kann eine Vertiefung in der Mittellängsebene des Aufbaues angeordnet
sein, so daß der
Aufbau in eine Backbordhälfte
und eine Steuerbordhälfte geteilt
ist.
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Es
ist jedoch auch möglich,
mehrere Vertiefungen anzuordnen, die parallel zu einer Längsebene des
Aufbaus verlaufen und ebenfalls einander kreuzender Verlauf der
Vertiefungen.
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Mit
besonderem Vorteil sind Bodenbereiche jeder Vertiefung terrassenartig
ausgebildet, womit eine für
die Passagiere interessante und optisch ansehnliche Aufenthaltsmöglichkeit
im freien Bereich zwischen Teilaufbauten geboten wird. Besonders
ansprechend ist ein Gestaltungskonzept für das erfindungsgemäße Schiff,
wenn die terrassenartig ausgebildeten Bodenbereiche zu den äußeren Schiffsbegrenzungen
hin ansteigenden Verlauf aufweisen. Insbesondere zum Vorschiff hin
ansteigender Verlauf der terrassenartigen Bodenbereiche, z. B. bis
zu einem Pool-Bereich, ist besonders ansprechend und kann architektonisch
interessant gestaltet werden.
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Im Übergangsbereich
einander benachbarter Terrassen können Passierhilfen wie Treppen, Rampen,
Lifte oder dergleichen angeordnet sein.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Konzept
für ein Kreuzfahrtschiff
ist vorgesehen, daß ein
oberer Öffnungsrand
jeder Vertiefung in der Ebene des freien Oberdecks des jeweiligen
Aufbaus angeordnet ist, derart, daß mit der Vertiefung eine Schlucht
zwischen Teilaufbauten des Aufbaues, z. B. einem Bb-Teilaufbau und
einem Stb-Teilaufbau,
ausgebildet ist. Die Seitenwände
dieser Schlucht zwischen den Teilaufbauten bilden die Außenwände von
entsprechenden Kabinen, die mit Balkonen oder freien Austritten
versehen sein können,
damit die Passagiere, z. B. von dort das Leben und Treiben auf den
terrassenartigen Bodenbereichen beobachten können. Die Bodenbereiche können somit
die Funktion eines freien Bereiches, wie eines Marktplatzes, Versammlungsplatzes oder
dergleichen erfüllen,
der sich bei entsprechender Ausgestaltung ansehnlich und attraktiv
präsentiert.
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Zwischen
den durch die Vertiefung voneinander getrennten Teilaufbauten können sich
die Passagiere relativ geschützt
vor atmosphärischen
Einflüssen
aufhalten. Dieser Schutz kann noch dadurch gesteigert werden, daß jede Vertiefung
wenigstens im Bereich ihres oberen Öffnungsrandes eine oder mehrere
Schutzabdeckungen aufweist. Eine solche Schutzabdeckung kann z.
B. ein mit einem wahlweise betätigbaren Öffnungs-
bzw. Schließmechanismus
ausgerüstetes
Dach sein. Jedes Dach weist bei einer bevorzugten Ausführungsform
eine aus zueinander bewegbaren Segmenten zusammengesetzte Dachhaut
auf. Die Segmente können
z. B. plattenartige Dachteile sein, die an entsprechenden Führungsschienen,
welche sich ähnlich
einem Brückenträger quer über die
Vertiefung erstrecken, beweglich geführt sind. Die Bewegung wird
mit den Öffnungs- bzw. Schließmechanismen
ausgeführt.
Dabei hat die Zusammensetzung der Dachhaut einer Schutzabdeckung
aus Segmenten den Vorteil, daß sich
auch vorbestimmte Bereiche der Vertiefung abdecken lassen, während andere
Bereiche frei bleiben können.
Das Dach kann z. B. als Schiebedach ausgebildet sein. Selbstverständlich ist
auch eine Ausbildung als Rolldach möglich.
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Ein
Ausführungsbeispiel
für das
erfindungsgemäße Konzept
eines Passagierschiffes, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
Ansicht eines Aufbaues mit mittiger Vertiefung vom Heck des Schiffes
aus gesehen, wobei der Rumpf des Schiffes nicht weiter dargestellt ist,
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2 eine
Ansicht des Aufbaues gemäß 1 im
Schnitt mit Schutzabdeckung für
die Vertiefung,
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3 eine
schematische Ansicht des in 2 dargestellten
Bereiches des Aufbaues von oben mit geschlossener Schutzabdeckung,
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4 eine
schematische Ansicht des Bereiches des Aufbaues gemäß 2 in
einer Draufsicht bei geöffneter
Schutzabdeckung, und
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5 eine
Ansicht entsprechend 2, jedoch mit einer als Rolldach
ausgebildeten Schutzabdeckung.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines Aufbaues eines Kreuzfahrtschiffes
vom Heck des Kreuzfahrtschiffes aus gesehen. Der Rumpf des Schiffes
ist nicht weiter dargestellt, jedoch ist ein Deck 1 des
Rumpfes sichtbar, auf dem der Aufbau 2 steht. In dem Aufbau 2 ist
eine Vertiefung 3 angeordnet, die den Aufbau 2 in
einen Steuerbord(Stb)-Teilaufbau 4 sowie einen Backbord(Bb)-Teilaufbau 5 trennt.
Jeder Teilaufbau weist eine Vielzahl von übereinander befindlichen Decks 6, 6', 6'', 6''' bzw. 7, 7', 7'', 7''' auf, wobei 1 verdeutlicht,
daß sich
die Vertiefung 3 in die Tiefe des Aufbaus 2 hinein über mehrere
Decks erstreckt. Zwischen den Teilaufbauten 4 und 5 befindliche
Bodenbereiche 8, 8', 8'', 8''' sind, wie es
hier angedeutet ist, terrassenartig ausgebildet bzw. abgestuft,
wobei die Bodenbereiche zum Vorschiff hin ansteigend ausgebildet
sind. Der Bodenbereich 8 am heckseitigen Ende des Aufbaues 2 befindet
sich somit an der tiefsten Stelle der Vertiefung 3 und
der Bodenbereich 8''' an einer entsprechend höher gelegenen
Stelle, die mehr dem vorschiffseitigen Ende des Aufbaues 2 mit
z. B. dem an Bord von Kreuzfahrtschiffen vorhandenen Pool-Bereich,
benachbart ist. Zwischen den Übergangsbereichen
einander benachbarter terrassenartiger Bodenbereiche 8, 8', 8'', 8''' sind Passierhilfen
wie Treppen, Rampen, Lifte oder dergleichen angeordnet, wobei hier
als Treppen 9 ausgebildete Passierhilfen vorhanden sind,
von denen in 1 lediglich beispielhaft zwei
mit 10 und 10' bezeichnet
sind.
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Der
obere Öffnungsrand 11, 12 der
Vertiefung 3 ist in der Ebene des freien Oberdecks 13 bzw. 14 des
jeweiligen Aufbaues 2 angeordnet, derart, daß mit der
Vertiefung 3 eine Schlucht zwischen den Teilaufbauten 4 und 5 des
Aufbaues 2 ausgebildet ist, wobei der Bodenbereich der „Schlucht" in der hier angeordneten
Art und Weise zu Terrassen ausgeformt ist.
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2 zeigt
einen Querschnitt des Aufbaues 2 des Schiffes entsprechend 1.
Der Aufbau 2 erhebt sich auf dem Deck 1, auf dem
sich, wie es hier angedeutet ist, auch die zur Sicherheitsausrüstung des
Schiffes gehörenden
Zugänge
zu Booten 15 und 16 befinden. Demzufolge könnte das
Deck 1 auch als Bootsdeck bezeichnet werden.
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Gleiche
Bauteile sind in 2 mit gleichen Bezugszahlen
bezeichnet. So z. B. die Vertiefung 3, die Decks 6, 6', 6'', 6''' und 7, 7', 7'', 7''', die freien Oberdecks 13 und 14 sowie
die Öffnungsränder 11 und 12 der
Vertiefung 3 in der Ebene der freien Oberdecks 13 und 14.
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2 verdeutlicht,
daß sich
auf den Decks 6, 6', 6'', 6''', und 7, 7', 7'', 7''' mehrere mit „Cab" (als Abkürzung für das Wort „Cabin") bezeichnete Kabinen
befinden, die mit über
die seitlichen Bordwände vorstehenden
Balkonen bzw. Austritten 17 und 18 ausgerüstet sind.
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2 verdeutlicht
dabei, daß insbesondere solche
Kabinen, die hier zusätzlich
zu der Bezeichnung „Cab" mit Bezugszahlen 20 und 20' versehen sind,
und die an die Vertiefung 3 angrenzen, mit Balkonon 17' bzw. 18' ausgerüstet sind.
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Die
Vertiefung 3 weist im Bereich ihres oberen Öffnungsrandes 11, 12 eine
Schutzabdeckung 19 auf, die in der hier sichtbaren linken
Schnitthälfte
in der Geschlossenstellung dargestellt ist und in der rechten Zeichnungshälfte in
Offenstellung.
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Die
Schutzabdeckung 19 ist wie ein Dach ausgestaltet, das eine
aus zueinander bewegbaren Segmenten 21 und 22 zusammengesetzte
Dachhaut hat. Die Segmente 21, 22 greifen mit
ihren Endbereichen in die Vertiefung 3 in der Ebene der
oberen freien Decks 13, 14 brückenartig überspannende Führungsträger 23 so
ein, daß sie
längs der
Führungsträger verschiebbar
sind.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die freien Oberdecks 13 und 14 im
Bereich der Öffnungsränder 11 und 12 der
Vertiefung 3, die hier mit der Schutzabdeckung 19 abgedeckt
ist, indem deren plattenartige Segmente 21, 22 bzw. 21', 22' jeweils von
links und rechts zur Mitte der Vertiefung 3 hin bewegt
werden, wie es in 2 z. B. in der linken Zeichnungshälfte angedeutet
ist. Dabei können
die bewegbaren bzw. verschiebbaren Segmente 21, 22 bzw. 21', 22' in den hier
lediglich angedeuteten brückenartigen
Trägerschienen 23 bzw. 23' geführt werden.
Für die
Bewegung sind entsprechende Öffnungs-
bzw. Schließmechanismen
einsetzbar, die hier nicht weiter dargestellt sind.
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4 zeigt
eine Ansicht entsprechend 3 mit zwecks Öffnung der
Vertiefung 3 zurückgefahrenen
Segmenten 21 und 22 bzw. 21' und 22'. In der Öffnungsstellung
liegen die Segmente in einem Segment-Paket übereinander, wie es in 2 in
der rechten Zeichnungshälfte
angedeutet ist. Demzufolge ist hier in 4 lediglich
das jeweils oben liegende Segment 22 bzw. 22' der die Schutzabdeckung 19 bildenden
Dachhaut sichtbar. Die angedeuteten Führungsträger, welche die Vertiefung 3 überspannen, sind
wieder mit 23 bzw. 23' bezeichnet.
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5 zeigt
eine Ansicht entsprechend 2, jedoch
mit einer Ausführung
der Schutzabdeckung 19' in
Form eines Rolldaches.
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In
der linken Zeichnungshälfte
ist das Rolldach geschlossen, indem in Führungsträgern bzw. Schienen seitlich
geführte,
rolladenartige Elemente über
die Vertiefung 3 gezogen werden, wie es in der linken Zeichnungshälfte der 5 dargestellt
ist. Die Schutzabdeckung 19' ist
somit als Rolldach mit einer aufrollbaren Dachhaut ausgebildet,
wobei zur Aufnahme der aufgerollten Dachhautwickel im Bereich der
seitlichen Öffnungsränder 11 und 12 der
Vertiefung 3 in Höhe
der oberen freien Decks 13 und 14 Rollkästen 24 und 24' vorgesehen
sind, die auch die entsprechenden Betätigungsmechanismen für das Schließen und Öffnen enthalten.
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Eine
aufrollbare Dachhaut, die als Schutzabdeckung für die Vertiefung 3 einsetzbar
ist, kann z. B. aus Segmenten oder Lamellen zusammengesetzt sein.
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Je
nach zu überbrückender
Spannweite kann eine Schutzabdeckung aus wenigstens zwei Teilen
bestehen, wie es sowohl in 2 als auch
in 5 angedeutet ist. Jedes Teil ist dann separat
betätigbar.
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Selbstverständlich ist
auch eine einteilige Schutzabdeckung möglich. Schutzabdeckungen können selbstverständlich so
konstruiert und ausgelegt sein, daß sie im geschlossenen Zustand
als begehbare, bzw. höher
belastbare Fläche
nutzbar sind.